am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonnabend und nächst⸗ fenzenden Sonntagabend. Am Montag wird „Anatol“, am nächst⸗ olgenden Montag „Die Frau vom Meere“ aufgeführt. Als Nach⸗ mittagsvorstellungen sind angesetzt: für morgen „Die Weber“, für nächstzolgenden Sonntag „Die versunkene Glocke“.
Im Neuen Schauspielhause finden morgen sowie am Montag und Freitag die ersten Wiederholungen des Schauspiels „Wiederkehr“ von Hans Olden statt. Dienstag wird „Maria Stuart“, Mittwoch, Donnerstag und nächsten Sonntag: „Alt⸗Heidelberg“, Sonnabend: „Das kleine Schokoladenmädchen“ gegeben.
Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, „Die Ehre“, morgen abend sowie am Dienstag und Donnerstag „Gabriello der Fischer’ gegehben. Montag und Sonnabend wird „Maria und Magdalena“, Mittwoch und nächsten Sonntagabend „Ein idealer Gatte“, Freitag „Nathan der Weise“ aufgeführt.
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, sowie am Mittwo Labend „Prinz
riedrich von Homburg“, morgen abend „Zapfenstreich“. Montag, reitag und Sonnabend wird „Ein idealer Gatte“ aufgeführt. Dienstag geht zum ersten Male „Der Traum ein Leben“ in Szene; diese Vorstellung wird 7E. und nächsten Sonntagabend wieder⸗ holt. — Im Schil lersaal findet morgen (8 ½ Uhr) ein „Fontane⸗ Abend“ statt.
In der Komischen Oper wird morgen, Sonntag, „Die Bohoòͤme“ ensgeähet⸗ Montag: die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ (mit Hedwig Francillo⸗Kauffmann in den weiblichen Haupt⸗ partien als Gast), Dienstag: „Die Fledermaus“, Mittwoch: „La Traviata“ (mit Hedwig Francillo⸗Kauffmann in der Titelrolle als Gast), Donnerstag: „Figaros Hochzeit“, Freitag: „Tosca“, Sonnabend (zum ersten Male): „Orpheus in der Unterwelt“. Wiederholungen dieses Werkes finden am Sonntag, den 26., und Montag, den 27. d. M., statt. Als Rachmitfagsvorflellung geht am morgigen und nächsten Sonntag „Die Fledermaus“ in Szene.
Im Lustspielhause findet am Sonnabend, den 25. d. M., die Erstaufführung der Berliner Posse „Die Grüne Neune“ von Toni Impekoven statt und wird am kommenden Sonntag zum ersten Male wiederholt. Von Montag bis Donnerstag wird noch allabendlich
riedmann⸗Frederichs Schwank „Meyers“ gegeben. Freitag bleibt das
cheater wegen der Vorbereitungen zur Posse geschlossen. Morgen und am kommenden Sonntag, Nachmittags, wird „Der Herr Senator“ wiederholt.
Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause geht morgen sowie am Montag, Donnerstag, Freitag und Sonnabend die Posse „Pagenstreiche“ von Kotzebue in Stene. Dienstag wird „Wilhelm Tell“, Mittwoch „Cyrano von Bergerac“, nächsten Sonn⸗ tagabend „2 %✕ 2 = 5“‧ wiederholt. Als Nachmittagsvorstellung wird morgen „Wilhelm Tell“, nächsten Sonntag „Die Jungfrau von Orleans“ 86
ür die „Ltterarischen Abende“ des Modernen Theaters wurde die Komödie „Apostel“ von Adolf Andreas Latzko zur Auf⸗ führung angenommen. 8
Mannigfaltiges. Berlin, 18. März 1911.
„König Ludwig II. von Bayern und die Kunst“ heißt das Thema eines Lichtbildervortrages, den der Direktor der „Deutschen Nationalbühne“, Herr Friedrich Weber⸗Robine am Montag, Abends 8 ½ Uhr, im großen Saale von Kellers Konzerthaus (Köpenicker Straße 96/97) halten wird. Der Eintritt kostet 50 ₰. “
Ueber deutsche Schulverhältnisse in Argentinten, wird der Oberlehrer Dr. phil. W. Hauff im Choraltonsaal, Bellevue⸗
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 75. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ Nage sind aufgehoben. Figaros Hochzeit.
omische Oper in 4 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Reee. Herr Oberregisseur Droescher. Anfang
r.
Schauspielhaus. 77. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freivplätze sind aufgehoben. An Stelle der ursprünglich angekündigten Vorstellung „Goldfische“: Minna von Barnhelm oder: Das Soldaten⸗
lück. Lustspiel in fünf Aufzügen von Lessing.
tegie: Herr Regisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Direktor Xaver Terofal). Nachmittags 3 ½ Uhr: Bei ermäßigten Preisen: Der Dorfpfarrer. Bauernkomödie mit Gesang und Tanz in drei Akten von Maximilian Schmidt. — Abends 8 Uhr: Der Stammhalter. Bauernposse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Carl Frey.
Montag: vt.. 76. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Zauberflöte. 3
Freitag:
in fünf
Heimat.
Oper in vier Akten von Wolfgang RAmadeus Mozart. Text von Emanuel Schikaneder. Neueinrichtung für die Königliche Oper. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 78. Abonnementsvorstellung. An Stelle der ursprünglich angekündigten Vorstellung
Der eingebildete Kranke: Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller. Regie: Herr Eggeling. Anfang 7 Uhr.
Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Direktor aver Terofal). Der Stammhalter. Anfang 8 Uhr. 1
Opernhaus. Dienstag: Mala. — Mittwoch, Mittags 12 Uhr: Symphoniematinee. Abends 7 ½ Uhr: 8. Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle. — Donnerstag: Königskinder. — Frei⸗ tag: Mala. — Sonnabend: Die Zauberflöte. — Sonntag: Königskinder.
Schauspielhaus. Dienstag: Der Störenfried. — Mittwoch: Geschlossen. - Krampus. — Freitag: Der Kaufmann von Venedig. — Sonnabend: Zum 200. Male: Die Quitzows. — Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Wilhelm Tell. Abends 7 ½ Uhr: Goldfische.
Neues Operntheater. Dienstag: Der Stamm⸗ halter. — Mittwoch: Geschlossen. — Donnerstag: — Freitag: Der Stammhalter. — Bonnabend: Der Stammhalter. — Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Hergottschnitzer von Ammergau. Abends 8 Uhr: räanus n vün ehägtt
Freitag: Wie
Kauffmann.)
spiel Abends 8 Uhr:
v“ Dentiches Theater. Sonntag, Nachmittags
5 Uhr: Faust, 2. Teil. Montag: Ein Sommernachtstraum. Dienstag: Faust, 1. Teil. Mittwoch und Donnerstag: Faust, 2. Teil. Freitag: Faust, 1. Teil. Sonnabend: Faust, 2. Teil.
Leben.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Sumuruün. Montag: Gawan. Dienstag: Lanzelot. Mittwoch: Sumuruün. Donnerstag 8 Gyges und sein Ring.
ie Vorher: Die Heirat wider Willen.
Sonnabend: Sumurün.
Montag, den 20. März, Freitag, den 24. März, und Montag, den 27. März: „Zirkus Schumann“. Vorverkauf bei A. Wertheim.
Berliner Theuter. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut. — Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz ildern nach Musik von Conradi.
Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.
Lessingtheater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Weber. — Abends 8 Uhr:
Montag: Anatol. Dienstag: Glaube und Heimat.
Nenes Schauspielhaus 8 Uhr: Wiederkehr. Montag: Wiederkehr. 1 Dienstag: Maria Stuart. Mittwoch: Alt⸗Heidelberg. Donnerstag: Alt⸗Heidelberg. derkehr. Sonnabend: Das kleine Schokoladenmädchen.
Komische Oper. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus. — Abends 8 Uhr: Die Bohème.
Montag: Hoffmanns Erzählungen. Francillo⸗Kauffmann.)
Dienstag: Die
Mittwoch: La Traviata.
Donnerstag: Figaros Hochzeit.
— Donnerstag: Der Tosca. 8 8 onnabend, Abends 7 ½ Uhr:
Orpheus in der Unterwelt.
Schillertheater. o. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Schau⸗ in vier Akten von Hermann Sudermann. —
Burleske in vier Aufzügen von Ernst Montag: Maria und Magdalena. Dienstag: Gabriello, der Fischer.
Charlottenburg. Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in fünf Aufzügen von Heinrich von Kleist. — Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Franz Adam Beyerlein.
Montag: Ein idealer Gatte.
Dienstag: Zum ersten Male:
straße 4, am 27. d. M., Abends 8 ½ Uhr, sprechen. Dr. Hauff war mehrere davon an der Germaniaschule in
lange Jahre im Auslande,
Buenos Aires, tätig, die vor einiger
stellung des Zeugnis
einem ausgewählten Programm. Direktor D. Spiecker, Innere v. halten, im Volksleben Afrikas“
nommen; das Schlußwort wird der Prof Die rednerischen Gaben werden von mu ikalischen Vorträgen umrahmt
werden, die durch den Chor der Dreifaltigkeitskirche unter der Leitung
von Musikdirektor H. Pfannschmidt ausgeführt werden 1 ℳ und 50 ₰ sind schon jetzt in der
Bote u.
Preise von 2 ℳ, von
karten zum
Hofmaesttaltenhapgkung . Wertheim erhältlich.
Der Berliner Philharmonische Frauenverein 26. März 1911, Oberlichtsaale, Tunnel und weißen Saale der Philharmonie zum Besten seines Witwen⸗ und Waisenfonds ein Bauernfest. hafte Vorträge und humoristische Mitglied des Schillertheaters, Berlin, und Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters, ein Kasperletheater u. a. m. werden für die Unterhaltung der Besucher sorgen karten zu 4 ℳ sind im Vorverkauf in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock (Leipziger Str. 37) und bei A. Wertheim (Leipziger An der Abendkasse kosten sie 5 ℳ. Der Verein von Literaturfreunden „Die Klause“ veranstaltet am Montag, Abends 8 Uhr, im Wilhelmshof (Wilhelmstraße 111), Den Festvortrag Bild“ (etwa 70 Licchtbilder) hält der Schriftsteller Paul Dehn. Frau Forstmeister Zeising wird eine Reihe bisher unveröffentlicher Briefe des Fürsten von Bismarck an ihren Vater vorlesen. deklamatorische und musikalische Vorträge statt. „Mit dem deutschen Kronprinzen durch Indien“ ist der Titel der Reiseschriftsteller Dr. Oskar Bonpent am
anstaltet am Sonntag, den
Herrn Waldemar Alfredo,
Straße und Kantstr. 3) zu haben.
eine Bismarck⸗Feier.
eines Vortrags, den
Donnerstag, den 23. März, Abends 8 Uhr, im Wissens ch a Theater in der „Urania“ (Taubenstraße) zum ersten Male halten wird. Dr. Bongard hat an der Reise Seiner Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen von Rückkehr nach Aegypten teilgenommen und wird seinen Vortrag durch 150 Lichtbilder von der Reise erläutern, die zum Teil von dem Kron⸗ prinzen selbst und zum Teil von ihm aufgenommen sind.
Die „Deutsche Alpenzeitung“ München schreibt über die Opfer
e: Seit 10 Jahren wird vom Deutschen und Oester⸗
reichischen Alpenverein eine Statistik über die Todesopfer der Alpinistik In diesem Jahrzehnt haben öffentlichung in den „Mitteilungen“ des Vereins insgesamt 890 Menschen auf Gebirgsfahrten ihr Leben verloren. sich genau 100 rein alpine Todesfälle, wozu noch 28 beim Blumen⸗
und ähnlichen Gelegenheiten kommen. von den Touristen waren 42 aus Deutsch⸗
der Ber g geführt.
pflücken unglückt, Alleingeher 19;
land, darunter 10 aus München, 24 Oesterreicher (darunter 15 Wiener), 19 Schweizer, 6 Italiener, 4 Engländer, 3 Franzosen, 1 Russin und
ses zum einjährig⸗ Vortrag ist unentgeltlich und auch Gästen zugänglich und wird vom Deutsch⸗Argentinischen Zentralverbande zur Förderung wirtschaftlicher Ietegessen veranstaltet, dessen Geschäftsstelle, Hohenzollernstraße 28, auf Ersuchen Eintrittskarten ausgibt.
Der Deutsch⸗Evangelische — anstaltet am Freitag, den 24. März, Abends 8 Uhr, in der König⸗ lichen Hochschule für Musik eine größere Versammlung mit
Die einleitende Ansprache wird der der Präsident des den Hauptvortrag über 1 und Musik hat der Professor Dr. 2
Fen die Berechtigung zur Aus⸗ reiwilligen Dienst erhielt. Der 1 aya.
Laienmissionsbund ver⸗
wetter und die
Zentralausschusses für Keinhof über⸗ rofessor D. Scholz haben. Eintritts⸗
Bock und im arenhaus
ver⸗ Abends 9 Uhr, im Wien,
Scherz⸗
musikalische Aufführungen von 50 jährigen
Eintritts⸗ Lienz
Nr. 66 d. Bl.) „Bismarck in Wort und Denver,
und zerstört. Außerdem finden
Troyes,
baugebiet von tlichen
anzen der Abfahrt in Genua bis zur
nun nach der jüngsten Ver⸗ Im vorigen Jahr ergaben
Führer sind 8 ver⸗
Kammerspiele.
8
Komödie der Irrungen.
König Oedipus im
E. Pohl und H. Wilkens.
Glaube und
1116““
Sonntag, Abends
2
(Gastspiel
Fledermaus.
(Gastspiel Francillo⸗ “
Zum ersten Male:
(Wallnertheater.)
Gabriello, der Fischer. Eine
reczang.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Drama in 4 Aufzügen von
Der Traum ein
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonntag, Nachmittags 3 ½¼ Uhr: Ein Walzertraum. — Abends 8 Uhr: Die lustigen Nibelungen. Burleske Operette in 3 Akten von Rideamus. Musik von Oscar Straus. Montag und folgende Tage: Die lustigen Nibelungen.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Herr Senator. — Abends 8 Uhr: Meyers. Schwank in drei Akten von Friedmann⸗Frederich. Montag bis Donnerstag: Meyers. 8 Freitag: Geschlossen. 1 8 Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten Male: Die grüne Neune. ““ G
Residenztheater. (Direktion: Richard Alerander.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen⸗ kontrolleur. — Abends 8 Uhr: Fernands Ehe⸗ kontrakt. Schwank in drei Akten von Georges Feydeau. In deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson.
Montag und folgende Tage: Fernands Ehe⸗ kontrakt.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Eine lustige Doppel⸗ ehe. — Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.
Montag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗ schaft.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fräulein Josette — meine Frau. — Abends 8 Uhr: Hippolytes Abenteuer. Schwank in drei Akten von Nancey und Armont.
Montag und folgende Hippolytes Abeunteuer.
Tage:
Modernes Theater. (Königgrätzer Str. 57/58.) Sonntag, Abends 8 ¼ Uhr: Der Feldherruhügel. Schnurre in drei Akten von Roda Roda und Rößler.
Montag und folgende Tage: Der Feldherrn⸗ hügel.
Konzerte.
Philharmanie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum 10. (letzten) Philharmonischen Konzert. Dirigent; Arthur Nikisch. Solistin: Lucille Marcel (Gesang).
Montag, Abends 7 ½ Uhr 10. (s(etztes) Phil⸗ harmonisches Konzert. Dirigent: Arthur Nikisch.
Hochtouren zurückzuführen sein dürfte, in der Statistik des Hüttenbesuchs bemerkbar macht. Unfallziffern auch erscheinen mögen, so sind sie do hältnis zu der schnell fortschreitenden Popularisierung der Alpinistik und bei dem ungeheuren Aufschwung, Jahren genommen hat, nur gering.
verkehr in Tirol im letzten Jahrzehnt beinahe verdoppelt. im Jahre 1900 Tirol von rund 482 000 Fremden besucht wurde, weist die Statistik vom Jahre 1909 bereits 820 000 Fremde auf. Aehnliche Ziffern dürfte auch der Fremdenverkehr in den ü⸗ Alpenländern aufzuweisen haben. 8
ausstellung darstellt. 1 matische Korps, die Minister und Hof⸗ und Staatswürdenträger bei.
17. März. (W. T. B.) Die Nachricht über einen Unglücksfall, der eine Militärpatrouille bei der mondyhütte betroffen haben soll, Patrouille ist unversehrt in
17. März. japanischen Kaufmanns Es ist dies die erste antijapanische Demonstration, die in Colorado vorgekommen ist.
17. März. Colombe⸗la⸗Fosse, die darüber aufgebracht sind, daß das Wein⸗
verjagten heute den Steuereinnehmer, läuteten pflanzten eine rote Fahne auf der Mairie auf. Weinb egen die Gemeindebehörden das Amt nieder; die Winzer entfalten rote Fahnen und läuten in den Dörfern Sonntag planen die Winzer eine Kundgebung in Aube. (Vgl. Nr. 66 d. Bl.)
Kirin, 17. März. (W. T. B.) Das YVerbot des Opium⸗ rauchens hat mit dem heutigen Tage volle Gesetzeskraft erlangt. Die gesamten in den Regrerungsspeichern aufbewahrten Vor⸗ räte an Opium wurden in Gegenwart von Vertretern der Ver⸗ waltung verbrannt.
1 Person unbekannter Herkunft. Die Westalpen forderten die meisten Opfer, und zwar 50, die Ostalpen 45. eigneten sich in außeralpinen Gebieten, Schweiz, 1 in der sächsischen Schweiz, 2 in der Tatra, 1 im Hima⸗ Die meisten Personen verunglückten durch Absturz vom Fels, nämlich 68, durch Abgleiten von Schnee und Eis 19, durch Sturz in eine Gletscherspalte 3 und durch Lawinen 9; die nähere Ursache unbekannt geblieben. eigneten sich im August. Gegen das Vorjahr, das mit 144 Todes⸗ fällen die höchste stellt sich 1910 etwas günstiger, was auf das ungünstige Sommer⸗
Fünf der mitgezählten Unfälle er⸗ nämlich 1 in der fränkischen
in einem Fall ist Die meisten Abstürze er⸗
Zahl innerhalb der letzten zehn Jahre aufwies,
28
damit zusammenhängende geringere Zahl von
ein Umstand, der sich auch So hoch die wieder im Ver⸗
den die Touristik in den letzten
Hat sich doch z. B. der Fremden⸗ Während
8 “
8
1II 18. März. (W. T. B.) Der Kaiser Franz Joseph eröffnete heute vormittag in feierlicher Weise die Frühjahrs⸗ ausstellung der Künstlergenossenschaft, Bestehens der
die aus Anlaß des eine Jubiläums⸗
Genossenschaft das diplo⸗
Der Feier wohnten die Erzherzoge,
sig⸗ Die
bestätigt sich nicht. (Val.
Innichen eingerückt.
(W. T. B.) Das Haus eines wurde heute vom Pöbel angegriffen
(W. T. B.) Die Winzer von Aube nicht in das Champagnegebiet einbezogen ist, die Totenglocke und Die Aufregung im augebiet nimmt immer mehr zu. Allenthalben die Sturmglocken. Für Bar⸗sur⸗
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten,
Zweiten und Dritten Beilage.)
Saal Bechstein. Sonntag, Mittags 12 ½ Uhr: Konzert von Amory St. Amory (Violine) und Clara Schwensen (Gesang). Mitw.: Fritz Lindemann (Klavier).
Montag, Abends 8 Uhr: 2. Klaviecrabend von Harold Bauer.
Beethoven-Snal. Sonntag, Abends 8 Uhr: 2. Kammermusikabend, veranstaltet von Amy Hare, unter Mitwirkung von Frau Norman Neruda (Lady Hallé), Pablo Casals, Oskar
Nedbal.
Montag, Abends 8 Uhr: Vokalquartette Brahms: Jeannette Grumbacher, Therese Schnabel, Paul Reimers, Arthur van Eweyk. Am Klavier: Artur Schnabel. Mitw.: Alfred
Schroeder (Klavier).
Birkus Schumann. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vor⸗ stellungen. Nachmittags hat jeder Erwachsene ein eigenes Kind frei unter 10 Jahren auf allen Sitz⸗ plätzen, jedes weitere Kind halber Preis. In beiden Vorstellungen: Automobilrennen zwischen einer Dame und einem Herrn, Ueberholung im Sprung, ausgeführt von dem Brasilianer Mr. Arnaud und Mlle. Georgina aus Paris, sowie: alle übrigen Attraktionen. — In beiden Vor⸗ stellungen: Der große Coup der Schmuggler.
Zirkus Busch. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Galavorstellungen. Nachmittags hat jeder Besucher ein angehöriges Kind unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen frei, weitere Kinder halbe Preise. Galerie volle Preise. — Nachmittags und Abends, Das Originalmanege⸗ schaustück „Armin“ (Die Hermannschlacht). Vorher: das große Galaprogramm.
Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Gertrud Fellgiebel mit Hrn. Ober⸗ leutnant Walther Schering (Buchenhagen bet Kostschin — Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Walther Frhrn. von Rürleben⸗Rottleben (z. Zt. Potsdam). — Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant von Scholz (Karlsruhe i. B.). Gestorben: Hr. Geheimer Medizinalrat, Professor Dr. August Lucae (Grunewald). — Hr. Amts⸗ erichtsrat Carl Engel (Oberglogau). — Oberin Pauline von Schierstedt (Kloster Lindow). — Charlotte Freiin von Wangenheim (Gotha).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Elf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Solistin: Lurille Marcel (Gesang).
anstalt für Getreideverarbeitung in Berlin
chen Neichsanzeiger und
1 Amtliches.
Königreich Preußen
Finanzministerium.
cl sba Bundesrat hat in der Sitzung vom 2. d. M. ossen:
a. die anliegende „Anleitung für die Zollabferti⸗ gung von Roggen⸗ und Weizenkleie“ wird genehmigt;
b. die Hauptämter werden ermächtigt, zur Vermeidung von Härten in besonderen Fällen die Vergällung der Ware auch dann zu gestatten, wenn das in der Anleitung vorgeschriebene Verfahren ihre Zollpflichtigkeit ergeben sollte; die Vergällung ist in solchen Fällen nur zulässig, wenn die Ware vor dem 1. Februar 1911 für deutsche Rechnung fest gekauft und bis zum 30. Juni 1911 eingeführt oder an den deutschen Empfänger verladen worden ist. 8
Im einzelnen weise ich auf folgendes hin:
1,18“ Buchstabe b des Bundesratsbeschlusses. Es bleibt den Hauptämtern überlassen, die ihnen erteilte vor⸗ übergehende Ermächtigung unter den von ihnen vorzuschreiben⸗ den Bedingungen (z. B. Beteiligung eines heen at zu bezeich⸗ nenden Oberbeamten an der Entscheidung) auf einzelne wichtigere Zollstellen weiter zu übertragen.
2) Zu Nr. 3 der Anleitung. Die Entnahme einer Probe genügt nur bei kleineren Sendungen von offenbar gleich⸗ artiger Beschaffenheit. Im Interesse einer Beschleunigung der zollamtlichen Abfertigung wird es sich empfehlen, von der zu⸗ gelassenen Bildung von Durchschnittsproben in möglichst weitem Umfange Gebrauch zu machen. Auch wenn die Abfertigungs⸗ beamten aus den entnommenen Proben die Ueberzeugung gewinnen, daß verschiedenartige Waren vorliegen, ist es nicht ausge⸗ schlossen, daß Proben für diejenigen Teile einer Sendung, die in sich gleichartig sind, zu Durchschnittsproben vereinigt werden zu vergl. auch Nr. 10 Abs. 2 der Anleitung).
. 3) Zu Nr. 11 der Anleitung. Es wird beabsichtigt, die Provinziallehranstalten für Zollbeamte zur Ermittlung des Aschengehalts zu ermächtigen. Die weitere Verfügung hierüber bleibt vorbehalten. .“
4) Mit der Inkraftsetzung der neuen Bestimmungen, die mit tunlichster Beschleunigung zu erfolgen hat, treten meine Erlasse vom 28. Oktober, 8. Dezember 1910 und 28. Januar d. J. — INII. 20 149, 22 7132 und 1613 außer Kraft. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die im drittletzten Absatze meiner vorerwähnten Verfügung vom 8. Dezember 1910 den mit Oberbeamten besetzten Zollstellen erteilte Ermächtigung zur Zulassung des bisherigen Verfahrens beim Vorliegen offenbar unrichtiger Ergebnisse des Sieb⸗ verfahrens in Wegfall gekommen ist.
5) Der Einreichung der gemäß der Verfügung vom 16. Dezember 1910 — III. 23 425 aufzustellenden Nach⸗ weisungen bedarf es nicht mehr.
Die neuen Bestimmungen sind in Nr. 11 zhenteagblattes für das Deutsche Reich“ vom 4. d. M. ver⸗ öffentlicht und werden auch in dem „Preußischen Zentralblatt der Abgabengesetzgebung und Verwaltung“ zum Abdruck gelangen. In den Amtsblättern ist auf den Erlaß der neuen Be⸗ stimmungen und ihre Veröffentlichung in den Zentralblättern mit dem Bemerken hinzuweisen, daß Einsicht in sie auch bei den zuständigen Amtsstellen genommen werden kann.
Ich ersuche, die beteiligten Zollstellen hiernach sofort mit Anweisung zu versehen. 8 8 “
Berlin, den 9. März 1911. Der Finanzminister.
Köhler. An sämtliche Oberzolldirektionen (einschl. Erfurt).
bereits des
Anleitung für die Zollabfertigung von Roggen⸗ und Weizenkleie.
1.
Bei der Zollabfertigung der zur zollfreien Ablassung als Kleie angemeldeten Müllereierzeugnisse aus Roggen und Weizen sind die „Bestimmungen, betreffend die zollamtliche Abfertigung von Kleie“ (Anleitung für die Zollabfertigung III 30), nur insoweit anzuwenden, als nachstehend nichts anderes besäömmi 9”
An der Abfertigung hat sich stets der Amtsvorstand oder ein Oberbeamter zu beteiligen. Jedoch kann die Entnahme der Proben (Ziffer 3 Abs. 1) und deren Absieben (Ziffer 4) auch anderen er⸗ fahrenen Beamten übertragen
1) Behufs Prüfung der Beschaffenheit der Ware sind aus jeder
Sendung eine oder mehrere Proben nach Befinden der in Ziffer 2 be⸗ zeichneten Beamten zu entnehmen. 2) Sind mehrere Proben entnommen, so kann aus ihnen durch sorgfältiges Durchmischen eine Durchschnittsprobe gebildet werden, so⸗ fern nicht die in Ziffer 2 bezeichneten Beamten die Ueberzeuzung ge⸗ winnen, daß verschiedenartige Waren vorliegen. Bei Bildung einer Durchschnittsprobe genügt es, wenn diese nach dem nachstehend an⸗ gegebenen Verfahren von der Zollstelle untersucht wird. Andernfalls ist jede der Proben für sich zu ö
1) Die Zollstelle hat unter Beachtung der Anlage zu den in Fiffer 1 genannten Bestimmungen die Proben abzusieben und die Menge der durchgefallenen Teile zu ermitteln.
2) Das Steß ist zweckmäßig mit einem Untersatze zu versehen, in dem die durchgefallenen feinen Teile, damit von ihnen nichts verloren geht, aufgefangen werden können ¹).
5.
Proben, bei denen nicht mehr als 40 vom Hundert feine Teile von anderer als weißer, namentlich dunkelgrauer oder rötlich brauner Farbe (Ziffer 9) durch das Sieb durchfallen und bei denen der Sieb⸗ rückstand einwandfrei ist (Ziffer 7), sind als Kleie, die ohne weiteres zollfrei abgelassen werden darf, anzusehen, sofern nicht infolge ander⸗ weiter Bedenken Ziffer 11 Abs. e greift.
Bei Proben, bei denen mehr als 40 vom Hundert feine Teile von anderer als weißer, namentlich dunkelgrauer oder rötlich brauner
²) Mit Untersätzen persehene Siebe können von der Versuchs⸗ zum Preise von 2,50 ℳ
für das Stück bezogen werden.
8
Erste Beilage Königlich Preu
Berlin, Sonnabend, den 18. März
“
—ẽqẽU ‧‧—
Farbe (Ziffer 9) durch das Sieb durchfallen und bei denen der Sieb⸗ rückstand einwandfrei (Ziffer 7) ist, ist die Zollfreiheit von der Ver⸗ gällung abhängig zu machen, sofern nicht infolge anderweiter Bedenken
Ziffer 11 Abs. 3 Platz greift.
Der Siebrückstand ist als einwandfrei anzusehen, wenn er nur aus ausgemahlenen Schalenteilen besteht oder 885 diesen unaus⸗ gemahlene Schalenteile oder grießige oder mehlige Teile sowie Schrot nur in ganz unerheblichen Mengen (dem Augenscheine nach bis etwa 5 vom Hundert) enthält. Ausgemahlene Schalenteile haben entweder keinen oder auf der einen Seite einen so dünnen Mehlkörperbelag, daß er die Schale durchscheinen läßt. Unausgemahlene Schalenteile haben auf der einen Seite einen dichten, gleichmäßigen Mehlkörper⸗ belag, der die Schale nicht durchscheinen läßt.
1) Proben, bei denen mehr als 8 vom Hundert feine Teile von weißer Farbe durch das Sieb fallen, hat die Zollstelle als zollpflichtige Müllereierzeugnisse anzusehen.
„2) Das Gleiche hat zu geschehen, wenn der Siebrückstand gemäß Ziffer 7 als einwandfrei nicht an ist. 1
Bestehen Zweifel hinsichtlich des Farbentons der durch das Sieb gefallenen feinen Teile (Ziffer 5, 6 und 8), so sind diese nach § 2 der Anlage 1 der Einfuhrscheinordnung durch Pekarisieren in trockenem Zustand mit den amtlichen Mustern der 2. Ausbeuteklasse für Roggen⸗ mehle, wenn es sich bei der Ware um Erzeugnisse aus Roggen handelt, oder der 3. Ausbeuteklasse für Weizenmehle, wenn es sich bei der Ware um Erzeugnisse aus Weizen handelt, zu vergleichen und als weiß an⸗ zusehen, wenn der Farbenton der Proben demjenigen dieser Ausbeute⸗ klassen mindestens gleich ist. 8
1) Bei Entnahme nur einer vrobe oder bei Bildung einer Durchschnittsprobe (Ziffer 3) richtet sich die Zollbehandlung ngs dem Ausfall der Untersuchung dieser Proben.
2) Sind dagegen von einer Sendung mehrere Proben untersucht worden, und hat sich hierbei ergeben, daß die Proben nicht die asucht Beschaffenheit aufweisen, so ist jeder Teil der Sendung nach Maß⸗ gabe der betreffenden Probe zu behandeln, sofern die Sendung nach den Proben sortiert worden ist; mit Genehmigung der Zollstelle kann die Sortierung auch noch im Laufe der speziellen Revision erfolgen.
3) Hat eine Sortierung nicht stattgefunden, so ist die ganze Sendung nur dann ohne weiteres zollfrei zu belassen, wenn keine der Proben als vergällungepflichtig oder zollpflichtig anzusehen ist (Ziffer 6 und 8). Selbst wenn nur eine Probe als zollpflichtiges Müllerei⸗ erzeugnis anzusehen ist (Ziffer 8), muß die ganze Sendung nach Maßgabe dieser Probe behandelt werden. Ist keine der Proben als zollpflichtig anzusehen, befindet sich jedoch unter ihnen eine vergällungs⸗ pflichtige (Ziffer 6), so ist die ganze Sendung nur nach Vergällung zollfrei abzulassen.
11
1) Erklärt sich der Wareneinbringer mit der von der Zollstelle getroffenen Entscheidung nicht einverstanden, so ist die Untersuchung der Ware durch die Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung in Berlin herbeizuführen und deren Gutachten der Zollbehandlung der Ware zu⸗
runde zu legen. Für die Begutachtung der Ware durch die Ver⸗ uchsanstalt bleiben die in Zisßer 1 genannten Bestimmungen unter Beachtung der vorstehenden Ziffer 10 maßgebend.
2) Die obersten Landesfinanzbehörden können abweichend von Abs. 1 im Einvernehmen mit dem Reichskanzler (Reichsschatzamt) be⸗ stimmte staatliche Anstalten zur Ermittlung des Aschengehalts er⸗ mächtigen. Ergibt die Untersuchung durch diese Anstalten einen Aschengehalt in der Trockensubstanz von mindestenz 4,1 vom Hundert, so ist die Ware ohne Vergällung zollfrei abzulassen. Wird ein ge⸗ ringerer Aschengehalt ermittelt, so muß gemäß Abs. 1 noch eine Be⸗ gutachtung der Ware durch die Versuchsanstalt stattfinden.
3) Nach Maßgabe der Abs. 1 und 2 ist auch dann zu verfahren, wenn im Falle der Ziffern 5 und 6 trotz des Ergehbnisses der zoll⸗ amtlichen Untersuchung der Proben bei der Zollstelle Bedenken hervor⸗ treten, ob es sich bei der Ware in der Tat um ein Erzeugnis handelt, das ohne weiteres oder nach erfolgter Vergällung zollfrei belassen werden darf, und wenn der Zollpflichtige sich mit der infolge dieser Bedenken von der Zollstelle getroffenen Entscheidung nicht einverstanden erklärt. Bedenken solcher Art erscheinen beispielsweise dann gerecht⸗ fertigt, wenn der Farbenton der durch das Sieb gefallenen feinen Teile sich dem der Muster (Ziffer 9) auffallend nähert.
1
Muß die Ware gemäß Ziffer 11 durch die Versuchsanstalt für untersucht werden, so find dieser von jeder der entnommenen Proben mindestens je 300 g unter Mitteilung des Er⸗ gebnisses der zollamtlichen b zu übersenden.
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Gehen bei einer Zollstelle wiederholt Sendungen von gleicher Art ein und hat die Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung in den früheren Fällen die Ware als ohne weiteres zollfrei oder als ver⸗ gällungspflichtig anerkannt, so ist hiernach auch bei den weiteren Sendungen zu verfahren und der genannten Anstalt eine Probe der S lediglich nachrichtlich unter Mitteilung des Sachverhalts ein⸗ E“ 8
Deutscher Reichstag. 8 150. Sitzung vom 17. März 1911, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Anuf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Spezial beratung des Etats für das Reichsamt des Innern beim Kapitel 7 a Titel 20 der fortdauernden Ausgaben (All⸗ gemeine Fonds).
Nach der in der gestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilten Ansprache des Präsidenten Grafen von Schwerin⸗Löwitz anläßlich der gestern vor 50 Jahren erfolgten Begründung des Königreichs Italien ergreift bei dem Beitrag für den Verband deutscher Arbeitsnachweise (30 000 ℳ) der
Abg. Severing (Soz.) das Wort und polemisiert gegen eine in der allgemeinen Debatte vom Abg. Giesberts getanene Aeußerung über den Terrorismus der freien Gewerkschaften, wie er sich u. a. im Buch⸗ druckerverbande gezeigt habe. (Auf die Einzelheiten an dieser Stelle ein⸗ zugehen, erklärt der Vizepräsident Dr. Spahn für unzulässig.) Der Redner erklärt, daß die Sozialdemokratie mit dem Tarifvertrag der Buchdrucker etwas zu tun habe; die von Giesberts beanstandeten Be⸗ stimmungen desselben seien auf Betreiben der Prinzipale zum Schutz gegen die Schmutzkonkurrenz eingefügt. worden; von Organisationszwang sei keine Rede. Die Bestrebungen des Verbandes deutscher Arbeits⸗ nachweise hätten leider bisher keinen Erfolg aufzuweisen. Seine Erfolge würden sogar durch Maßnahmen der F auch der fiskalischen Betriebe, illusorisch gemacht. Der Redner führt einen Fall an, der die Auslegung des Personen⸗ und Gepäcktarifs der sächsischen Staatseisenbahnen hinsichtlich der Fewäbxa er⸗
ermäßigter Fahrpreise für Arbeitsuchende betrifft. Zahlreiche Arbeiterschichten erblickten in der neueren Praxis des Hauptausschusses
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des Verbandes eine schwere Gefahr für den Begriff der „Parität“, wie sie sie verständen; wenn „gexechte und unparteiische“ and⸗ habung des Arbeitsnachweises auf eine einseitige Begünstigung der Arbeitgeber hinauskommen sollte, könnten die Ricbelter an solchen „paritätischen Nachweisen“ kein Interesse mehr haben. Fast scheine es sogar, als ob Geheimlisten geführt würden. Es müßten baritätische Beschwerde⸗ und Auffichtsausschlffe eingerichtet werden. Mit dem Zechennachweis der Arbeitgeber hätten sich die Bergarbeiter des Ruhrreviers noch lange nicht abgefunden. Die große Aus⸗ perrung in der Metallindustrie sei ja auch nur erfolgt, weil die Arbeitgeber einseitig ihren Arbeitgebernachweis den Arbeitern vor⸗ schrieben. Die Reichssubvention von 30 000 ℳ allein genüge also nicht, um Besserung auf diesem Gebiete herbeizuführen, es müsse eine gesetzliche Regelung Platz greifen, wie sie durch das Arbeitskammer⸗ gesetz angebahnt werde.
Abg. Giesberts (Zentr.): Die paritätischen Arbeitsnachweise verdienen durchaus die Unterstützung des Reichs; scher sollte aber Sas und etwas mehr System in die Operationen des Verbandes gebracht werden. Manche städtischen Arbeitsnachweise seien gar nicht als paritätisch anzusprechen. Sehr zu bedauern sei allerdings, daß die einseitigen Arhe gsegrrncchs. sich so horrende ausdehnen können; hier bestehen Mißbräuche, denen leider auch das Stelenvermittlungs⸗ gesetz nicht ein Ende gemacht habe. Als Leiter müsse unter allen Um⸗ ständen ein unparteiischer Beamter an der Spitze stehen, nicht aber dürfe mit dem städtischen Arbeitsnachweis der Facharbeitsnachweis der Gewerkschaften verbunden sein, wie es in einer süddeutschen Stadt der Fall sei. Alle privaten Arbeitsnachweise auf ein⸗ mal aufzuheben und sie durch öffentliche zu ersetzen, sei un⸗ durchführbar und daher auch seinerzeit der bezügliche sozial⸗ demokratische Antrag zum Stellenvermittlungsgesetz abgelehnt worden. Wenn seine Rede eine Scharfmacherrede gewesen sein solle, so liege dies lediglich an dem Material, das er habe vorbringen müssen, und das stamme ausschließlich aus sozialdemokratischer Quelle.
8 Abg. Severing (Soz.) fragt, wie der Staatssekretär die Anregung des Abg. Giesberts durchführen solle, wenn es kein Reichsgesetz gebe? Gewiß sei es bedenklich, alle privaten Arbeitsnachweise mit einem Schlage aufzuheben, aber gebe es denn keine Uebergangsbestimmungen?
Abg. Giesberts (Zentr.) erklärt, der Staatssekretär habe es in der Hand, die städtischen Verwaltungen anzuweisen, daß sie paritätische Arbeitsnachweise einführen.
Der Titel zur Deckung der Kosten des Reichs aus der Ausübung des Kaligesetzes 4 800 000 ℳ wird auf Antrag des Referenten Abg. Freiherr von Richthofen (dkons.) vor⸗ läufig ausgesetzt, weil der Bericht der Kommission noch nicht vorliegt; die Debatte wird morgen stattfinden.
Bei den Reichskommissariaten, und zwar bei den Ausgaben für die Reichsschulkommission, befürwortet der
Abg. Geck (Soz) an der Hand einer ausgezeichnet begründeten Lehrerpetition die Gründung eines Reichsschulmuseums.
Bei dem Kapitel Bundesamt für das Heimatwesen geht der
Abg. Frank⸗Ratibor (Zentr.) auf die Frage des Wander⸗ gfwere⸗ ein und weist besonders auf den Mißstand hin, daß lowakische Kinder als Hausierer in den deutschen Städten umherziehen.
Bei den Ausgaben für das Oberseeamt kommt der
Abg. Metzger (Soz.) wie in früheren Jahren auf die letzten Seeunfälle zurück. Vor längerer Zeit habe der Reichstag eine Resolution angenommen, worin die Regierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs wegen der Seetüchtigkeit, der Tiefladelinie, des Tief⸗ gangs und der Bemannung der Schiffe ersucht worden sei. Vor zwei Jahren habe nun der Ministerialdirektor von Jonquières darauf hin⸗ gewiesen, daß die Erwägungen über diese Frage noch nicht ab⸗ geschlossen seien, und der Abg. Semler habe sich in demselben Sinne ausgesprochen, er habe gemeint, die Resolution sei erledigt, da ja bei der Seemannsordnung ähnliche Wünsche abgelehnt seien. Der Abg. Semler habe also die Resolution als einen Schutthaufen frommer Wünsche betrachtet. Der Untergang der drei Slomanschen Dampfer „Palermo“, „Genua“ und „Savona“ im Dezember v. J. gebe ihm Ver⸗ anlassung, den Staatssekretär erneut zu fragen, was die Regierung getan habe, um im Sinne jener Resolution die erforderlichen Schritte zu tun. Die seemännische Bevölkerung habe das Miß⸗ trauen, daß die Seeberufsgenossenschaft bei der Prüfung der See⸗ tüchtigkeit der Schiffe sich nicht allein von sachlichen Gesichtspunkten leiten lasse. Wenn ein Seeschiff hinausgeschickt werde, müsse es allen Anforderungen entsprechen; man dürfe sich nicht auf das Glück des Schiffsführers verlassen; auch tüchtige Schiffsführer könnten einmal auflaufen; auf die bloßen persönlichen Eigenschaften des Führers dürfe man sich nicht verlassen. Untersuchungen nach diesem Gesichts⸗ punkt können die seemännische Bevölkerung nicht befriedigen. Die drei genannten Dampfer hätten ein Alter von 33 bis 35 Jahren gehabt. 65 Mann hätten dabei ihr Leben eingebüßt. Solche Unfälle hätten bei einer genügenden Kontrolle nicht vorkommen können. Der See⸗ leute müsse sich gegenüber diesen alten Kasten ein Grauen be⸗ mächtigen. Als die Hiobspost des Unterganges der Schiffe eingetroffen sei, sei ein anderes Schiff übermäßig geladen worden, und erst als von der Mannschaft auf die Mangelhaftigkeit des Kessels hin⸗ gewiesen wurde, sei das Schiff auf amtlichen Befehl eingedockt worden. Eine Untersuchung, bei der der prüfende Beamte au die persönlichen Eigenschaften des Führers oder wohl gar 85 die Vermögensverhältnisse des Reeders Rücksicht nehme, habe gar keinen Zweck. Wo es sich um Menschenleben handle, dürfe keine Rücksicht auf Geldinteressen genommen werden. Die Erhaltung von Menschenleben sei wichtiger, als der Geldbeutel der Reeder. In diesem Sinne habe sich auch das „Hamburger Fremden⸗ blatt“ ausgesprochen. Freiherr von Stumm habe seinerzeit die bestehende Kontrolle für gänzlich unzureichend erklärt. Ein Heizer der „Palermo“ habe früher einmal geschrieben. der Kasten sei reif zum Er⸗ saufen. Wenn ein einfacher Mann eine solche Wahrnehmung gemacht habe, wie komme es da, daß sie dem Beamten ent⸗ gangen sei? Auf den Gang der Untersuchung dieser Unfälle durch das Seeamt dürfe man gespannt sein. Auch der 30 Jahre alte Dampfer „Marsala“ stehe schon lange im Verdacht, nicht seetüchtig zu sein. An Kontrollvorschriften fehle es ja nicht, aber sie würden sehr lax gehandhabt. Ihm sei kein Fall bekannt, daß ein Beamter der See⸗ berufsgenossenschaft ein Schiff am Auslaufen verhindert habe. Das Seeamt habe in einer Verhandlung festgestellt, daß ein Schiff in fahrlässiger Weise entgegen den Kontrollvorschriften überladen sei. Die Schuld aber dem Kapitän aufzubürden, wäre unbillig, denn dieser wäre auf die schwarze Liste gesetzt worden, wenn er sich geweigert hätte, das überladene Schiff zu führen. Der Redner führt noch weitere Fälle an, in denen die Kontrollvorschriften der Seeberufsgenossenschaft, in einem Falle sogar von dem Präsidenten der Seeberufsgenossenschaft, mißachtet worden seien. Der Abg. Heckscher habe vor ein paar Jahren bestritten, daß es in der deutschen Kauffahrteimarine schwimmende Särge gehe. Nach dem Untergang der drei Sloman⸗Dampfer werde er wohl sein Urteil revidieren müssen. Der Redner erwähnt einen Fall aus Rostock wo der Kapitän der Mannschaft gesagt habe: Ich lasse Euch elend versaufen wie die Ratten. Latsachlich sei das Schiff gesunken, aber die Mannschaft habe sich retten können bis auf einen Mann. Solchen unglaublichen Vorkommnissen ge enüber müsse mit allem Nachdruck auf einen ein⸗ wandsfreien gesetzlichen Schutz der Seeleute gedrungen werden.