1911 / 75 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Mar 1911 18:00:01 GMT) scan diff

88 8

es diesmal 6 Bezirke, in denen der Zuwachs je 100 000 Stück über⸗ stieg (Gumbinnen, Marienwerder, Posen, Schleswig, Hannoper und Stade), während im Vorjahre dies nur in einem einzigen vorkam (Schleswig). ““ Das Kapitalvermögen der preußischen“ Städte und größeren Landgemeinden G Stande vom 31. März Im IV. Heft des 50. Jahrgangs (1910) der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Landesamts“ ist das Kapital⸗ vermögen der preußischen Städte und der mehr als 10 000 Einwohner zählenden preußischen Landgemeinden nach der Art seiner Anlegung nachgewiesen. Danach verfügten die preußischen Städte am 31. März 1906 über ein Kapitalvermögen von zusammen 529 2711 35 ℳ, und mehr als die Hälfte dieser Summe, nämlich rund 272 975 000 ℳ, entfiel auf die 29 Großstädte. Von den Stadtgemeinden der einzelnen Provinzen zeigten die der Rheinprovinz mit rund 94,72 Millionen Mark den höchsten Betrag, demnächst die Städte der Provinz Brandenburg (ohne Berlin, das am 31. März 1906 ein Kapitalvermögen von 64,76 Mil⸗ lionen Mark besaß) mit 64,49 Millionen Mark. Erst in beträchtlichem Abstande schlossen sich ihnen an die Städte der Provinzen Schlesien, Westfalen und Hessen⸗Nassau mit 49,82 bezw. 45,85 und 45,43 Millionen Mark. In den Provinzen Sachsen und Hannover betrug das städtische Kapitalvermögen rund 37,08 bezw. 34,24, in Schleswig⸗Holstein und Pommern auch noch 24,87 und 21,36 Millionen Mark, während von den Städten Ostpreußens (14,42), Westpreußens (16,81) und Posens (15,23 Mill.) die Summe von 20 Millionen Mark bei weitem nicht erreicht wurde. Das Kapitalvermögen der Landgemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern betrug am 31. März 1906 zusammen 27866 515 ℳ; von dieser Summe entfielen auf die 17 brandenburgischen Gemeinden allein rund 16,41 Millionen Mark.

Vom gesamten Kapitalvermögen der in die Erhebung ein⸗ bezogenen 1368 Gemeinden in Höhe von 557,14 Millionen Mark waren 104,55 Millionen bar vorhanden und 120,96 Millionen in Wertpapieren angelegt, während der größere Rest auf Forde⸗ rungen entfiel, und zwar betrugen die Hypothekenforderungen 111,90 Millionen, die Sparkassenguthaben 62,71 Millionen, die Kapitalbeteiligung an Unterneh mungen 12,88 Millionen, die Bankguthaben und sonstigen verzinslich angelegten Gelder 98,90 Millionen Mark, während 45,25 Millionen Mark auf ander weitige Forderungen entfielen.

Bei den Stadtgemeinden beliefen sich die Barbestände zu⸗ sammen auf rund 100,47 Millionen Mark, dies waren 18,98 v. H. ihres gesamten Kapitalvermögens, während der Kurswert ihres in Wert⸗ papieren angelegten Vermögens einen Gesamtbetrag von 115,26 Mil⸗ lionen Mark oder 21,78 v. H. ergab. Von diesen Wertpapieren waren 75,61 Millionen Mark, d. s. 65 60 v. H., in Papieren mit einem festen Fiassaße. 25,28 Millionen Mark oder 21,94 v. H. in Aktien, für die 1905 Dividende gezahlt wurde, und 14 36 Millionen Mark in ertrag⸗ losen Aktien angelegt. Der überwiegende Teil des städtischen Kapital⸗ vermögens (59,24 v. H.) bestand in Forderungen; ihre Summe belief sich auf 313,54 Millionen Mark. Davon entfielen 110,87 Millionen, d. s. 35,36 v. H., auf Hypothekenforderungen, 12,77 Millionen Mark oder 4,07 v. H. auf Kapitalbeteiligungen an Unternehmungen, 56,95 Millionen Mark oder 18,16 v. H. auf Spareinlagen, 89,50 Mil⸗ lionen Mark oder 28,55 v. H. auf sonstige verzinslich angelegte Be⸗ stände (Bankguthaben usw.), endlich 43,44 Millionen Mark oder 13,86 v. H. auf sonstige Forderungen einschließlich der Einnahmereste.

Im folgenden mag noch angegeben werden, wie das Kapitalver⸗ mögen der in die Erhebung einbezogenen 1368 Gemeinden auf die verschiedenen Größenklassen derselben nach den Hauptarten seiner Anlegung sich verteilt hat. Wenn man die folgenden elf Gemeinde⸗ größengruppen unterscheidet:

J. Berlin, II. übrige Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern, III. Städte mit mehr als 100 000 bis einschl. 200 000 Einwohnern, IV. 50 000 100 000 1

, 25 000 8 50 000 2

10 000 8 25 000 1 8 7 000 5 10 000 5000 3 7 000 3 ob 111“ 811 nicht mehr als 2000 Einwohnern, . XI. Landgemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern, so entfielen von dem am 31. März 1906 vorhandenen Kapital⸗ vermögen auf uu bei der Wertpapiere v. H. 9 975 206 15,40 17 555 848 15,60 23 101 377 24,14 14 615 973 28,58 10 016 126 19,78 18 315 486 27,29 5 783 010 25,53 4 926 133 24,21 IX 8677 560 23,62 X 2 288 946 29,86

Forderungen Bearbestände

vvShä. v. H. 8092 448 12,50 46 691 980 72,10 85 731 895 76,19 9 235 340 821 54 321 690 56,77 18 268 890 19,09 31 635 470 61,87 4 882 194 9,55 35 965 225 71,03 4650 764 9,19 40 554 141 60,41 8 258 451 12,30 14 930 261 65,92 1 937 164 8,55 13 427 786 66,00 1 992 888 9,79 24 321 959 66,20 3 741 368 10,18 4 562 504 59 53 813 052 10,61 I X 115 255 665 21,78 313 543 379 59,24 100 472 091 18 98 XI 5703 527 29,47 18 086 583 64,900 4 076 405 14,63.

Hinsichtlich der auf die einzelnen Gemeinden entfallenden Kapitalbeträge verweisen wir auf das eingangs erwähnte Heft der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Landesamts“.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Zimmerleute, Zementierer und Bauhilfsarbeiter der Betonbaugeschäfte Wiesbadens haben, wie die „Köln. 8 Itg zerfährt, trotz großem Entgegenkommen der Arbeitgeber wegen Lo 2 Arbeit niedergelegt. Einige hundert Personen werden in den Streik gezogen. Von ihm wird au er Bo städtischen Adlerbades berrosgen. 3 II1“ Die Leipziger Landschaftsgärtner haben, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, in einer zahlreich besuchten Versammlung beschlossen, in eine Lohnbewegung einzutreten. Sie fordern die Erhöhung des Stunden⸗ lohns von 45 auf 50 ₰, 10 % Zuschlag auf Ueberstundenarbeit usw. Mit der Beibehaltung des zehnstündigen Arbeitstages dagegen sind ie einverstanden, nur Sonnabends soll eine Stunde früher Feierabend gemacht werden. —* Ein Ausstand der Fuhrleute in Mannheim wurde, wie die Frkf. Ztg. meldet, gestern beendet. In den Speditionsbetrieben wurde die Arbeitszeit auf die Stunden von 5 ½ bis 7 ½ Uhr (bisher 5 bis 8 Uhr) festgesetzt. In den baugewerblichen Fuhrbetrieben dauert sie von 5 Uhr im Sommer und 5 ½ Uhr im Winter bis 2 ½ Uhr Abends (bisher im ganzen Jahre von 49 bls 7 ½ Uhr). S erhöhen sich für alle Kutscher und Tagelöhner um 2 die

Die

Eine vom Arbeitgeberschutzverband der Holzindu trie u

Tischlerinnung von Hamburg⸗Altona 88* LETö berufene Versammlung aller Betriebe des Holzgerverbes beschloß gestera, wie „W. T. B.“ meldet, heute in sämtlichen Betrieben die em Holzarbeiterverband angehörenden Arbeiter auszusperren.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbru e Maul⸗ und Klauenseuche aus Wutöschingen, Amtsbezirk Hcher hut, Großherzogtum Baden, am 25. März, vom Viehhofe zu Essen am 24. März und aus Kronberg, Bezirksamt Altötting, Raszierungs⸗ bezirk Oberbayern, am 25. März 1911.

Zizikar, 26. März. (W. T. B.) In den letzten 13 Tagen sind hier 25 Todesfälle an der Pest vorgekommen, in den drei letzten Tagen ist niemand an der Pest erkrankt. In Charbin sind während der letzten 24 Stunden ein Todesfall und zwei Erkrankungen zu verzeichnen. Wegen beunruhigender Gerüchte bildet die russische Bevölkerung unter Leitung der Polizei eine freiwillige Bürgerwehr. Die Familien der Einwohner wandern massenweise nach Transbaikalien, Wladiwostok und der südlichen Mandschurei aus.

Verkehrswesen. 14“

Die Beförderung von Postpaketen nach China (deutsche Postanstalten) und nach Kiautschou auf dem Wege über Stibirien, die wegen Pestgefahr eingestellt war, ist jetzt wieder e114“”“ v

In Gobabis in Deutsch⸗Südwestafrika ist am 21. März ein Ortsfernsprechnetz in Betrieb genommen worden. Handel und Gewerbe.

Konkurse im Auslande.

Rumänien. 8 Amtsbezirk des Galatzer Konfulats.

Verifikation

88 88

Anmeldung

Domizil der er

Fallite Firmen⸗ Forderungen Forderungen

1. April/

Avram Itic 1 119. März 1911.

Focsani

bis am

22./9. März 1911 Pascu u. Visinescu V (Inh. Pascu N. Pascu und Lazar Visinescu)

Constantza

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts 1.1“ 658 27. März 1911: 8 Feh Dberschlefisches Revier nzahl der Wagen 8 Gestellt . . . 23 681 n Nicht gestellt.

1.“ 8 8 ““

In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Dis⸗ conto⸗Besellschaft, in der 396 Kommanditaktien mit 27 187 Stimmen und 15 Kommanditaktien mit 703 800 Kapital ohne Stimmrecht vertreten waren, wurde, laut Meldung des „W. T. B.“, u. g. die Bilanz nebst Gewinn⸗ und Verlustrechnung für das ver⸗ flossene Geschäftsjahr sowie die beantragte Erhöhung des Grund⸗ kapitals um 30 Millionen Mark auf 200 Millionen Mark ebenso wie die beantragten Statutenänderungen genehmigt.

Die Kupferwerke Deutschland zu Oberschöneweide weisen, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin, für das Jahr 1910 einen Bruttoüberschuß, einschließlich des Vortrages, von 343 706 gegen 291 181 für 1909 auf. Nach Abzug der Abschreibungen im Betrage von 105 199 gegen 82 058 für 1909 soll der auf den 2. Mai a. cr. nach Cöln einzuberufenden Generalver⸗ sammlung vorgeschlagen werden, von dem sich ergebenden Reingewinn von 238 506 gegen 209 223 in 1909 nach Dotierung des ordentlichen und Spezialreservefonds und Talonsteuerrücklage mit 30 943 sowie nach Abzug der vertrags⸗ und satzungsgemäßen Gewinnanteile und Gratifikationen 7 % Dividende gegen 6 % für 1909 zu verteilen und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 11. bis 20. März: 3 830 242 Kronen, gegen die deßinitiven Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorjahrs Mehreinnahme 35 861 Kronen und gegen die provisorischen Einnahmen 78 245 Kronen mehr. Die Brutto⸗ einnahmen der Baltimore und Ohiobahn im Monat Februar 1911 beliefen sich auf 5913 000 Dollars (gegen das Vorjahr 378 000 Dollars weniger), die Nettobetriebseinnahmen auf 1 466 000 Dollars (gegen das Vorjahr 73 000 Dollars mehr).

Wien, 27. März. (W. T. B.) Ausweis der Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Bank vom 23. März (in Kronen). Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 15. März: Notenumlauf 2 032 188 000 (Abn. 17 497 000), Silberkurant 310 975 000 (Zun. 2 029 000), Goldbarren 1 328 102 000 (Zun. 530 000), in Gold zahlbare Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 570 061 000 (Zun. 9 947 000), Lombard 57 422 000 (Abn. 2 470 000), Hypo⸗ thekendarlehne 298 739 000 (Abn. 753 000), Pfandbriefeumlauf 294 716 000 (Abn. 626 000), steuerfreie Notenreserve 66 889 000 (Zun. 20 056 000). v

. 1“

Berlin, 27. März. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Pelne e.scame Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte†) 19,60 ℳ, 19,58 ℳ. Weizen, Mittelsorte †) 19,56 ℳ, 19,54 ℳ. Wetzen, geringe Sortef) 19,52 ℳ, 19,50 ℳ. Roggen, gute Sortef) 14,70 ℳ, —,— ℳ. Roggen, Mittelsortet) —2,— ℳ, —,— ℳ. Roggen, geringe Sortef†) —,— ℳ, —,— ℳ. Futtergerste, gute Sorte*) 17,30 ℳ, 16,40 ℳ. Futtergerste, Mittelsorte*) 16,30 ℳ, 15,40 ℳ. Futtergerste, geringe Sorte*) 15,30 ℳ, 14,40 ℳ. Hafer, gute Sorte *) 18,00 ℳ, 17,30 ℳ. Hafer, Mittelforte*) 17,20 ℳ, 16,00 ℳ. Hefer⸗ geringe Sorte*) 16,50 ℳ, 15,90 ℳ. Mais (mixed) gute Sorte 13,90 ℳ, 13,30 ℳ. Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. Mais (runder) gute Sorte 14,20 ℳ, 13,80 ℳ. Richtstroh —,— ℳ, —,— ℳ. Heu —,— ℳ, —,— ℳ. (Markt⸗ hallenpreise.) Erbsen, gelbe zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. Linsen 60,00 ℳ, 20,00 ℳ. Kartoffeln (Kleinhandel) 8,00 ℳ, 5,00 ℳ. Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,30 ℳ, 1,60 ℳ; do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,20 ℳ. Schweinefleisch 1 kg 1,90 ℳ, 1,20 ℳ. Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,20 ℳ. Hammelfleisch 1 kg 2,20 ℳ, 1,40 ℳ. Butter 1 kg 3,00 ℳ, 2,20 ℳ. Eier (Markthallenpreise) 60 Stück 5,00 ℳ, 3,00 ℳ. Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1,20 ℳ. Aale 1 kg 3,00 ℳ, 1,60 ℳ. Zander 1 kg 60 ℳ, 1,50 ℳ. Hechte 1 kg 2,80 ℳ, 1,30 ℳ. vefsche 1 kg 00 ℳ, 0,80 ℳ. Schleie 1 kg 3,40 ℳ, 1,60 ℳ. Bleie 1 kg 60 ℳ, 0,80 ℳ. Krebse 60 Stück 28,00 ℳ, 4,00 ℳ.

Ab Bahn. u““ Frei Wagen und ab Bahn.

8

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

See bveg, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Ss r. 72 00 Br., 71,50 Gd.

ien, 28. März, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 92,95, Einh. 4 % Rente Januar/ Juli pr. ult. 92,95, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 92,95, Ungar. 4 % Goldrente 111,45, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 91,55, Türkische Lose per medio 256,00, Orientbahnaktten pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franuz.) pr. ult. 754,00, Südbahn⸗ gese schaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 112 00, Wiener Bankvereinaktien 556,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 673,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien 856,00, Oesterr. Lünderbankaktien 535,50, Unionbank⸗ aktien 633,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,43, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine 2 kontangesell⸗

schaftsaktien 824,25, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. —,—. S

London, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ lische Konsols 81 ½, Silber prompt 24 36, pver 2 Mona Privatdiskont 2 6. Bankeingang 15 000 Pfd. Sterl.

Paris, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 30b Rente 96,40.

Madrid, 27. Mäarz. (W. T. B.) Wechsel auf Pariz 10

Lisfabon, 27. Mäarz. (W. T. B.) Goldagio 10.

New York, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Die he

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ihren Vorgängern; außerordentlich große Lustlosigkeit war Charakteristikum des Marktes. Nach stetiger Eröffnung befestig die Stimmung auf vereinzelte Deckungen und speht Käufe, besonders in Spezialwerten, von denen Consoli Gasaktien bevorzugt waren. Baltimore und Atchisom stiegen im Zusammenhang mit den Einnahmeausweisen. Cn erreichten einen neuen Rekord, da man erwartete, daß die Einnab⸗ eine Höhe erklimmen werden, die bisher noch nicht zu konstati gewesen ist. Das späterhin an den Markt kommende Mater ol bereitwillige Aufnahme. Unter Deckungen wurde das Geschäft in letzten Stunde etwas lebhafter, und die Börse schloß in fester Hal Aktienumsatz 150 000 Stück. Tendenz fur Geld: Stetig. Ceh 24 Stunden Durchschn.⸗Zmsrate 2 ½, do. Zinsrate für lettes Da des Tages 2 ⅞, Wechsel auf London 4,8425, Cable Transferg 486

Rio de Janeiro, 27. März. (W. T. B.) Wechsel

London 16116.

Kurzberichte von auswärtigen Warenmärkten,

Magdeburg, 28. März. (W. T. B.) uckerber Kornzucker 88 Grad o. S. Nachprodukte 75 Grad g b Stimmung: Ruhig. Brotraffin. I o. F. 20,25 h Kristallzucker Im. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 20,00 -9 Gem. Melis I mit Sack 19,50 19,75. Stimmung: U Rohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: März 10 Gd., 10,47 ½ Br., —,— bez., April 10,45 Gd., 10,50 Br., 88n. Mai 10,55 Gd., 10,57 ½ Br., —,— bez., August 10,67 ½ Gd., 1070 —,— ber., Oktober⸗Dezember 9,92 ½ Gd., 9,95 Br., —,— be

Stimmung: Schwächer. (W. T. B.) Rübäöl loko 6

Cöln, 27. März. Mai 63,50. Bremen, 27. März. (W. T. B.) (Börsenschlußben d.s iess Fg Schmalz. Matt. Loko, Tubs und Firin oppeleimer 46 ½. Kaffee. Behauptet. en. Notierr pland

ee e

Petroleum amf

der Baumwollbörse. Baumwolle. RNuhig.

middling 73 ½.

Hamburg, März. (W. T. B.)

spez. Gewicht 0,800 “° loko ruhig, 6,50.

Hamburg, 28. März. (W. T. B.) (Vormittagebel Zuckermarkt. Schwächer. Rübenrohzucker I. Produkt

88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg P. 10,50, April 10,50, Mat 10,52 ½, August 10,67 ½, Oktober⸗Dezen 9,95, Januar⸗März 10,07 ½. Kaffee. Ruhig. Good ahg Santos März 54 ½ Gd., Mai 54 Gd., September 52 ½ ezember 51 Gd.

Budapest, 27. März. (W. T. B.) Rape August 13,70.

London, 27. März. (W. T. B.) Rübenrohzuckerz März 10 sh. 4 ½ d. Wert, stetig. Javazucker 96 % pr 11 sh. 9 1; —E. T. B)

London, 27. März. .T. B.) (Schluß.) Stande Kupfer träge, 54 ½8, 3 Monat 55. V

Liverpool, 27. März. (W. T. B.) Baumwo Umsatz: 12 000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ba Tendenz: Willig. Amerikanische middling Lieferungen: A. März 7,46, März⸗April 7,46, April⸗Mai 7,46, Mai!8 7.46, Juni⸗Juli 7,42, Juli⸗August 7,37, August⸗September; September⸗Oktober 6,82, Oktober⸗November 6,69, Novbem⸗ He. 6,64. 2. GW. 8. B) (&

Glasgow, 27. März. T. B.) chluß.) Rohei stetig, Middlesbrough warrantg 47,7 ½. 8)

Paris, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Robhzn ruhig, 88 % neue Kondition 31 31 ½. Weißer Zucker Nr. 3 für 100 kg März 34 ½, April 34 ⅛, Mai⸗Auguft Oktober⸗Januar 31 .

Amsterdam, 27. März. (W. T. B.) Javya⸗Kaffee ordinary 47. Bancazinn 110 ½.

Antwerpen, 27. März. (W. T. B.) Petrols⸗ Raffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Maͤrz 19 do. April 19 ¼ Br., do. Mai⸗Juni 19 ½ Br. Ruhig⸗ Schmalz März 110 ½.

New York, 27. März. (W. T. B.)

loko middling 14,40, do. für Juni 14,12, do. für Augu do. in New Orleans loko middl. 14 ½, Petroleum Refined (i 8,90, do. Standard white in New York 7,40, do. do. in Ph 7,40, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz steam 9,05, do. Rohe u. Brothers 9,35, Zucker 8 Muscovados 3,42, Getreidefracht nach Liverpool 1 ⅛, Ko Nr. 7 loko 12 ½¼, do. für April 10,49, do. für Juni 10,47 Standard loko 11,70 11,85, Zinn 40,90 41,25. Die Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an IT 35 149 000 Bushels, an Canadaweizen 11 262 000 Bushels, an! 11 754 000 Bushels.

Nr. 7 (43. Jahrgang) der „Mitteilungen für die lichen Feuerversicherungsanstalten“, Zeitschrift für di und das Recht der Sachschadenversicherung und des Feuerschutzes, geber: Bureau des „Verbandes öffentlicher Feuerversicherungs in Deutschland“, Kiel, hat u. a. folgenden Inhalt: Rechtip Die formelle und materielle Beweiskraft einer von dem Versie nehmer mitunterzeichneten Versicherungsurkunde (vgl. § 416 3 Kann bei vereinbarter Wiederherstellungsklausel der Hypothet gläubiger der Auszahlung der Brandentschädigung an den Versich widersprechen, wenn die Sicherstellung zur ordnungsmäßigen herstellung bewerkstelligt ist? (Vgl. § 1130 B. G.⸗B.) E. Colmar vom 26. 1. 1911, besprochen von Born⸗Kiel. versicherung unter Beteiligung einer öffentlichen Feuerversie anstalt und einer pribvaten Feuerversicherungs⸗Aktienge (vgl. §§ 2003 /200s8s II 8 A. L.⸗R. und §§ V. V.⸗G.). Wann liegt schuldhafte unrichtige Beantn von Fragen im Versicherungsantrag vor? Verpflichtun Vermittlunsagenten zur Entgegennahme und Weitergabe von N. trittserklärungen. Haftung des Versicherers für Verschulden see Agenten 278 B. G.⸗B.). E. O.⸗L.⸗G. Marienwerder h 5. XI. 1910, besprochen von E. Goetze⸗Danzig. Technik Feuerversicherungwesens und des d . Die Blitzgefahr Gebäude unter harter und weicher Dachung bei der vereinigte schaftlichen Brandkasse zu Hannover, von W. Köhler⸗Hanno Nochmals die Feuerbeständigkeit der Kalk⸗ und Zementsandsteine, W. Freag. Dergsge Langluht. Der Feuerschutz auf dem plat Lande, von Herold⸗Gotha. Merkwürdige Brände im Gebiete⸗ Westpreußischen Provinzialfeuersozietät in den Jahren 1908 bis ¹0

E. Goetze⸗Danzig. III. Verwaltungsergebnisse.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Stan

anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedtt

während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden⸗ Italien.

Direktion des Militärkommissarjats des VIII. Armeelotpe

Florenz. 30. März 1911, 10 Uhr Vormittags: Lieferung 218 tüchern, hänfenen Futterstoffen für Matratzen und Kopftisse · 141 Losen; Gesamtsicherheitsleistung 1650 Lir

Börse unterschied sich binfichtlich der Geschäftstätigkeit in nies

(Schluß.) Baum

Brahms

Chores

Aehnliche Lieferungen sind auf denselben Termin von den

Nilitärkommissariaten des I. Armeekorps in Turin und des

X. Armeekorps in Neapel ausgeschrieben. Nähercs in italienischer g Eas Naheres v

Sprache beim „Reichsanzeiger“.

7* Australien. 16. Mai 1911. Deputy Postmaster General, Melbourne: Lieferung von 10 000 Schutzvorrichtungen für Ahonnententelephone. Näheres beim „Reichsanzeiger“.

Theater und Musik.

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Die Sängerin Julia Hostater ließ sich am Donnerstag im Saal Bechstein mit gutem Erfolge hören. Sie legte besonderen Wert auf einen sinnsälligen Ausdruck und tat darin des Guten manchmal zuviel; theatralische Gebärden sind im Konzertsaal⸗ nicht am Platz. Sonst klang der gut gebildete Sopran klar und schön, wenn er guch diese Eigenschaften mehr in getragenen Gesängen ent⸗ wickelte als in leicht beweglichen Melodien; es geschah da zu leicht, daß Töne und Endsilben verloren gingen. Sehr gut gelangen die zum Schluß gesungenen französischen Lieder von H. Duparc und Cl. Debussy. Eine Cellospielerin von gediegenem Können ließ sich, ebenfalls am Donnerstag, im Klindworth⸗Scharwenkasaal hören; May Mukle, die von ihrer Schwester Anne Mukle trefflich am Klavier begleitet wurde, trug mit Verständnis und nicht ohne Temperament vor; ihr modulationsreicher Celloton wußte mit Geschmack jedes Gefühl zur Geltung zu bringen. Die guten Leistungen der Dame erfreuten sich mit Recht lebhafter Anerkennung. Alberto Jonäs spendete um dieselbe Zeit im gut besetzten Blüthnersaal seinen Zuhören köstliche Gaben seiner Kunst. Mit dem poesievoll vorgetragenen Präludium und Fuge E⸗Moll. von Mendelssohn begann der Klavierabend. Die reich entwickelte technische Fertigkeit des Vortragenden kam hierauf namentlich in den beiden Ecksätzen der Schumannschen Phantasie zur Geltung. Eine seelenvolle Wiedergabe fand sodann Griegs E⸗Moll⸗Sonate vornehmlich in ihrem „Molto allegro“, und tiefes Empfinden atmete die abgerundete Darbietung der Suite (Op. 26) von Ertel. Es folaten hierauf in veesben künstlerischen Ausgestaltung kleinere Werke von Dohnänyi, Dowell, Carlier und Paganini⸗Liszt, sowie auf den stürmischen Beifall hin noch einige Zugaben. Olga Steeb, die sich hier bereits als eine begabte Pianistin ein⸗ geführt hat, ließ sich an demselben Abend abermals in der Sing⸗ akademie hören. Der kraftvolle Anschlag, die namentlich in den Passagen und Trillern des D⸗Dur⸗Konzerts von Mozart und des B⸗Moll⸗Konzerts von Tschaikowsky hervortretende technische Fertig⸗ keit, der zarte, weiche Ton und die warme Vortragsweise wirkten geradezu hinreißend, sodaß der Beifall kein Ende nehmen wollte. Aber auch das zu Beginn des Abends gespielte D⸗Moll⸗Konzert von fand eine einwandfreie Wiedergabe. Das mitwirkende Philharmonische Orchester unter Dr. Kunwalds Leitung löste seine Aufgabe in gleich dankenswerter Weise. Nachträglich möge hier noch ein Konzert Erwähnung finden, das am Mittwoch voriger

Woche in der Königlichen Hof⸗ und Domkirche mit Aller⸗

höchster Genehmigung unter Mitwirkung des Pfannschmidtschen und der Solisten Fräulein Käthe Hauffe (Gesang),

Professor Willy Heß (Violine), Professor Heinrich Grünfel

(Cello) und Königlicher Musikdirektor Bernhard Irrgang (Orgel)

zum Besten eines Soldatenheims auf dem Truppenübungsplatz Döberitz

stattfand. neuem, daß er zu den beachtenswerten Chorvereinigungen Berlins gebhört. „Zeug

Der wohlgeschulte Chor bot Vortreffliches und zeigte von

Aufgeführt wurden Werke von Th. Krause: Introitus: deine Schuhe aus“, „Palmsonntagmorgen“ von Bruch, dessen Ausführung Poesie und Duftz atmete; ferner aus dem „Deutschen Requiem“ von Joh. Brahms der schöne Chor: „Ihr habt

nun Traurigkeit“, in dem Fräulein Hauffe mit stilistischer Feinheit

das Solo sang.

melodiösen Liede „Das Himmelsfenster“ zeigen.

boten auch die

Den Reiz ihrer prächtigen Stimme konnte sie vor allem in dem von Pfannschmidt komponierten, fein angelegten und Den Schluß bildete Händels großes Halleluja, das mit seinen weihevollen Klängen das herrliche Gotteshaus mächtig durchbrauste. Vortreffliche Leistungen genannten Instrumentalsolisten. Eine zahlreich er⸗

chienene Zuhörerschaft lauschte den Vorträgen bis zum letzten Takte. Unter der Leitung des Generalmusikdirektors Fritz Steinbach konzertierte am Freitag in der Philharmonie das verstärkte Philharmonische Orchester wiederum in vollendeter Weise vor ausverkauftem Saale. Nach der schwungvollen Wiedergabe von Schumanns Ouvertüre zur Oper „Genovepa“ folgte das E Moll Konzert für Violine und Orchester von Mendelssohn⸗Bartholdy, wobei Herr Fritz Kreisler den Geigenpart durchführte. Der künstlerische Ruf dieses Meisters seines Instruments ist hier so fest begründet und bekannt, daß es keiner weiteren Worte über seine mustergültigen Leistungen, die feinsinnige, vornehme Auffassung und die staunenswerte Technik bedarf. Sein gesangreicher Geigenton versetzte auch diesmal die Zuhörer in allgemeine Be⸗ geisterung, und immer von neuem mußte der gefeierte Künstler auf dem Podium erscheinen, um ihren Dank entgegenzunehmen. Aber auch die äußerst dezente Begleitung des Orchesters hatte an diesem Erfolge wohlberechtigten Anteil. Zu ganzer Vollendung entfaltete sich aber das musikalische Können des Tonkörpers und die Inspirierung durch seinen Dirigenten in den beiden Brahmsschen Kompositionen (Symphonie F⸗Dur und Variationen über ein Thema von Haydn), die den zweiten Teil des genußreichen Abends bildeten. Die Geschwister Fery und Rozsi Weltmann ließen sich mit Be⸗ gleitung der Berliner Orchestervereinigung, gleichfalls am Freitag, im Blüthnersaal hören. Die beiden jungen Geiger, die

schon öfters hier gespielt haben, zeigten sich kaum von einer neuen

Seite; ihre Technik hat wohl ganz hübsche Fortschritte gemacht; ihr Ausdruck jedoch hat sich kaum erheblich entwickelt. Immerhin spielte der Bruder das Violinkonzert in D⸗Dur von Tscharkowsky

temperamentvoller als die Schwester Corellis „Folia“. Das neu mit⸗

gebrachte Tonstück „Air hongrois“ für zwei Violinen von J. Bloch be⸗ gnügte sich zumeist mit der Verwertung volkstümlicher ungarischer Weisen; besondere Anregungen bot weder die Komposition ansich, noch ihre

Wiedergabe. Die Orchestervereinigung unter Hans Falkenhagens

Leitung gab sich redlich Mühe mit der Begleitung wie mit dem Vor⸗ trage der „Oberon“⸗Ouvertüre und des „Meistersinger“⸗Vorspiels; wirklich künstlerische Erfolge wurden damit nicht erzielt. Die am

Konzert beteiligte Sängerin Olga Deutschland aus Wien sang

Arien aus „Tannhäuser“ und „Tristan und Isolde“ musikalisch recht

ggewandt und auch klangschön: gut zur Geltung kommen solche Ton⸗

stücke im Konzertsaal nur schwer, da die Sängerin den Orchester⸗ massen in der Regel zu nahe steht und der Ton der Stimme leicht verdeckt wird. Nach dem lebhaften Beifall zu schließen, waren die Hörer von den Darbietungen voll befriedigt. Einen eigenen Kompositionen gewidmeten Liederabend veranstaltete

Richard Wetz gleichzeitig im Saal Bechstein, wobei ihm Fräu⸗

ein Alma Brunotte (Mezzosopran) und Herr Robert Spörry (Bariton) als Interpreten seiner Tonschöpfungen zur Seite standen, während er selbst die Klavierbegleitung ausführte. Seine Vertonungen lassen tieferes kompositorisches Empfinden und Anpassungsvermögen an den textlichen Inhalt erkennen und hekunden den ernstdenkenden Musiker. Sie fanden auch durchweg eine freundliche Aufnahme, namentlich die von dem Baritonisten vorgetragenen, dessen weiches Organ in Verbindung mit geschmackvoller, verinnerlichter Vortrags⸗ weise die Lieder zu guter Wirkung brachte. Bei der Interpretation durch die Sängerin wäre eine etwas feinere Abschattierung wünschens⸗ wert gewesen. 1 8 Am u“] veranstaltete Felix Mandelstam im Blüthnersaal ein Konzert mit eigenen Kompositionen. Ein umfangreicher Apparat war dazu in Bewegung gesetzt worden: das Philharmonische Orchest er führte die Orchesterstücke vor und Gertrud Fischer⸗Maretzki sang Lieder. Es gab da eine Reihe Kompositionen, wie eine Suite für

sehr ernst gemeinter großer

ste milt

Orchester in vier Sätzen, ein PHobme symphonique, quasi Romanza für Orchester und endlich eine Symphonie in vier lang⸗ ausgesponnenen Teilen. In allen Kompositionen dürfte ein per⸗ sönliches Gefühl schwerlich zu entdecken sein; dazu blieb die Themen⸗ erfindung dürftig wie die Durcharbeitung trotz aller Anstrenaungen, in Tönen wirkungsvoll zu malen. Der gute Willle, für ein Gefühl, für einen Gedanken einen musikalischen Ausdruck zu finden, war wohl vorhanden; zu einem musikalischen Können fehlte die Kraft. Die Lieder sagten auch nur wenig, obwohl die Sängerin Gefühl und Wohllaut zu durchdringen wußte. Das Konzert der Damen Marie Luise Nößler⸗Betke (Gesang) und Mabel Seyton (Klavier) hinterließ am Sonnabend im Saal Bechstein keinen besonders nachhaltigen Eindruck. Der als fein⸗ sinnige Künstlerin bekannten Sängerin mangelt der stimmliche Retz, namentlich im Forte, wo ihr Organ Kraft und Glanz vermissen läßt, obwohl ihrem dunkelgefärbten Alt in anderen Tonlagen ein Wohllaut nicht abzusprechen ist und auch ihr Vortrag von Innerlichkeit zeugt. Die Pianistin ließ es wiederum an letzterer fehlen und suchte diesen Mangel durch Technik und Bravour auszugleichen, wozu die ausgewählten Stücke von Berger (Sonate H⸗Dur), Thuille (Threnodie) und Chopin (Konzertallegro A⸗Dur) allerdings auch am besten geeignet erschienen. Joseph Lhévinne tat sich gleich⸗ zeitig im Blüthnersaal wiederum durch die charakteristischen Eigenschaften seines Klavierspiels, bei dem sich kristalltlare Technik mit tiefem künstlerischen Ausdrucksvermögen harmonisch vereinigen, hervor. Außerdem erwies sich auch seine Gattin, Frau R. Lhévinne als tüchtige Pianistin von Temperament und Geschmack, die bei der Suite für zwei Klaviere von Arensky mitwirkte. Die einzeln, wie im Zusammensvpiel gleich voll⸗ endete Wiedergabe dieser Komposition löste lebhaften Beifall aus, der das Künstlerpaar zu einer Zugabe veranlaßte. Eine solche spendete auch Herr Lhévinne am Schluß des Konzerts, nachdem er in der Es⸗Dur⸗Etude und dem Walzer in As⸗Dur aus „Le Bal“ von Rubinstein seine ganze virtuose Technik wieder einmal in bellstem Lichte gezeigt hatte. Außerdem zierten noch Werke von Bach⸗Busoni, Gluck⸗Sgambati, Mozart und Chopin das Programm. In der Singakademie fand am Sonnabend ein von der Altistin July Rößler unter Mitwirkung der Herren Willibald Bergau (Klavier), Königlicher Konzertmeister Robert Zeiler (Violine) und Königlicher Kammermusiker Fritz Espenhahn (Cello) ver⸗ anstalteter Brahms⸗Abend statt. Von den Kammermusikwerken sei besonders des Trios für Violine, Cello und Klavier Erwähnung getan, in dem die genannten Herren den Altmeister Brahms in der denkbar feinsten Weise interpretierten. Die Sängerin besitzt eine ausgiebige Stimme von etwas kehligem Ton, der nicht einmal durch angemessene Aussprache wettgemacht wird. Am besten lagen ihr tief gesetzte Lieder wie: „Der Tod, das ist die kühle Nacht“ und andere. Gut disponiert war der Pianist, der den ungemein schwierigen Teil in dem C⸗Dur⸗Trio Op. 87 glänzend durchführte, wie er es ebenso verstand, dezent und vornehm die Lieder zu begleiten.

Das Gesangsensemble der Liszt⸗Gesellschaft, bestehend aus den Herren Heydenblut, Callinan, Borodin (I. Tenor), Bronsch, Wallvorf (II. Tenor), Lietzmann, Gretscher (1. Baß), Heymann, Pauls (II. Baß), hatte unter Leitung von Frau Martha Remmert am Sonntag, Nachmittags, in der Singakademie einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Sowohl die gute Schulung der einzelnen Stimmen, wie ihr treffliches Zusammengehen und die sichere Führung durch die Dirigentin verdienen Anerkennung. Von großer Schönheit waren u. a. die a cappella⸗Männerquartette von Liszt sowie slawonische, schwedische, irische und russische Volkslieder, die in ihrer Eigenart charakteristisch vorgetragen wurden. Bei den mit Klavierbegleitung ge⸗ sungenen Liedern waltete Herr Karl Kämpf mit gewohntem Fein⸗ gefühl seines Amtes. Das Klindworth⸗Scharwenka⸗ Konservatorium gab, ebenfalls am Sonntagnachmittag, im Blüthnersaal Proben der tüchtigen Schulung und der Leistungs⸗ fähigkeit seiner Zöglinge. Schon das zu Beginn gespielte Violin⸗ konzert (Vieuxtemps) zeigte Fräulein Protassowa (Moskau) als eine vielversprechende Geigerin. Einen günstigen Eindruck hinterließen auch die Damen Bernstein (Berlin) und Pantower (Warschau) mit ihren Gesangsvorträgen sowie als Pianistin Fräulein Blumenthal (Berlin) und Herr Dyckstein (Kiew). Auch das mitwirkende Konservatorium⸗ orchester löste, unter Herrn Robert Robitscheks Leitung, seine Begleitaufgabe zufriedenstellend. Um dieselbe Zeit fand auch im benachbarten Klindworth⸗Scharwenkasaal eine Veranstaltung statt, ein „Kindernachmittag“, an dem die Dichterin Josefa Metz eine Reihe eigener Dichtungen vortrug, welche wie immer durch ihre ungezwungeue, dem Kindergemüt angepaßte Form und die liebens⸗ würdige natürliche Darbietungsweise herzerfreuend wirkten und die kleinen und großen Zuhörer für sich einzunehmen wußten. Das Blüthner⸗Orchester (Dirigent Hofkapellmeister Edmund von Stra uß) hatte für sein populäres Sonntagskonzert am 26. d. M. wiederum ein anregendes und die zahlreich erschienenen Zuhörer voll befriedigendes Programm aufgestellt, bei dem Beethovens 8. Symphonie an der Spitze stand und auch eine Neuheit, zwei Stücke aus der Pan⸗ tomime „Der Schneemann“ von Erich Wolfgang Korngold, geboten wurde. Auch dieses Werk des jungen Tonsetzers zeigte die charakteristische Eigenschaft, die seine erst kürzlich gewürdigten anderen Arbeiten ausweisen, eine absonderliche Frühreife. Das Werk fand viel Beifall. Als Solisten des Abends traten die Damen Marie Aussenac (Klavier) und Gina Goetz (Gesang) auf, von denen die Pianistin, die sich vor drei Jahren recht günstig hier einge⸗ führt hat, den Inhalt des Klavierkonzerts G⸗Moll von Saint⸗Sauns klar und kraftvoll hervortreten ließ. Die Sängerin trug mit ihrer bekannten musikalischen Sicherheit und dem ihr eigenen Verständnis eine Reihe von Liedern gleichfalls erfolgreich vor. 888 1

Mitteilungen des Königlichen Asronautis Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. u““ Drachenaufftieg vom 26. März 1911, 8 ½ —9 ½ Uhr Vormittags.

Station Seehöhe. 122 m 500 m 1000 m

0 Temperatur (C °) +† 1,6 1,0 + 1,7 2,3 6. 9,6 Rel. Fchtgk. (e) 98 100 739 79 0 Wind⸗Richtung. NO 0 080 080 Geschw. mps 9 16 16 16 17 18

Trübe, neblig. Zwischen 5600 und 750 m Höhe Temperatur⸗ zunahme von 1,0 bis + 2,4, zwischen 2370 und 2440 m von 9,0 bis 7,7 °

080 bis 0

Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 27. März 1911, 8 ½ 10 ½ Uhr Vormittags:

Station b Seehöhe 122 m 500 m 1000 m s 2000 m [3000 m 3680m

Temperatur (Co) + 2,1 1,.2 + 4,3 1,6 7,7 13,1

Rel. Fchtgk. (%) 90 100 92 98 84 96

Wind⸗-Richtung. 0 080 080 80 80 bis 880 Geschw. mps. 12 14 15 16 17—18

zbe hmek größtenteils bedeckt, untere Wolkengrenze in 450 m Höhe. bis 5,8°.

Zwischen 500 und 660 m Temperaturzunahme von 1,2

Wetterbericht vom 28. März 1911, 5 tags 91¼ Uhr.

1 1

Name der Beobachtungs⸗

station

24 Stunden

Barometerstand auf 02 Meeres⸗ 8 Niederschlag in Barometerstand vom Abend

niveau u. Schwere

8

d0

Vorm. Niederschl. Imeist bewbltt Dunst. 6 Vorm. Miederschl. wolkig 4 meist bewölkt 2 Dunst Lvorwiegend heiter 765,5 SW Dunst. Avorwiegend heiter 076 760 0 O I heiter ziemlich heiter 7⁰9,0 28 3 bedeckt Schauer 7629 O 1 bedeckt meist bewölkt 761 9 Windst. Nebel Vorm. Niederschl. 762 8 SO Zbeiter meist bewölkt 0764 765 2 2 bedeckt vorwiegend heiter 0767 759,5 8 wolkig 1 temlich heiter 759,4 N wolkenl. ziemlich heiter 760,2 I bedeckt ziemlich heiter 0761. 761,0 wolkig meist bewölkt 528,7 S halb bed —5 meist bewölkt (Wülhelmshav.) 3wolkig meist bewölkt (Kiel) meist bewölkt (Wustrow i. M.) meist bewölkt (Königsbg., Pr.) 3 vorwiegend heiter (Cassel) ziemlich heiter (Magdebur. Vorms. Zure). (Grünberg Schl.) meist bewölkt (Mülhaus., Els.) meist bewölkt (Friedrichshaf. meist bewölkt (Bamberg) meist bewölkt

bedeckt bedeckt

763,1 765,0 764 0 764,2 765,6

Borkum Keitum Hamburg Swinemuüͤnde Neufahrwasser Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg Metz Frankfurt, M. Karlsruhe, B. München Zugspitze

9U89 bolbo

9

G

bbeAe”eglbdee Se Seleee

Stornowavy 765,8 ¹ Malin Head Valentio Seilly Aberdeen Shields Holvhead Isle d'Air St. Mathieu 753 8/SSO 3 ͤbedeckt

Grisnez 758,2 O halb bed. Paris 756,7 ONO Zheiter Vlissingen 759,9 O 2 Dunst 3 4

762.0 wolkig

bedeckt

757,2

754,1 wolkig

765 3 bedeckt

763,5 O 3bedeckt

758,7 O wolkig

752,3 ONO 3bedeckt

—0760 2762 760 2767 95G 0738 0767 0766 0767 0764 0760 0751 0766 0766 0741 0758 0767 0769 —0770 0768 —0767

0764 —0763 [90760

Helder 762,7 S Nebel Bodoe 760,5 W halb bed. Christtansund 7635 WSW6 Dunst Skudesnes 765 0 O 2 wolkenl. Vardö 744,3 NNRW wolkig Skagen 765,6 SSW I bedeckt Vestervig 765,7 ONO I bedeckt Kopenhagen 766 1 1 Nebel Stockholm 762,9 2sbedeckt Hernösand 761,7 A bedeck Havaranda 756,7 N2 6 wolkenl. Wrsby 764 3(WSWAheiter Karlstad 764 6 Windst. halb bed. Archangel 7113 NW A bedeckt Petersburg 755,3 NW F3 bbedeckt Riga 763,8 W 1 wolkig Wilna 767,8 S 1 wolkenl. Pinsk 768,5 SSW bedeckt Warschau 766,1 SSO 1 wolkenl. Kiew 770,0 SW I bedeckt Wien 762,6 Windst. halb bed. Prag 762.9 Windst. Nebel Rom 27594 O Zwolkenl. Florenz 760,8 SO heiter Cagliari Thorshaun 765,6 Windst. wolkig Seydisfsord 763,9 Windst. bedeckt- Cherbourg 756,7 OSO 3 balb bed. Clermont 755,0 Windst. bedeckt Biarritz 751,8 OSO 4 beiter 7662 27578 S 8 768,0 /O Z wolkenl. 765,3 Windst. wolkig Brindlss 764,5 SW 4 Dunst Perpignan Belgrad 766,6 OSO 2 bedeckt Helsingfors 758,5 W. bedeckt Kuoplo 757,1 WNWI wolkenl. Zürsch 760,3 ND. 2 Dunst Genf 758,9 WNW wolkig Säntis 559,8 SSO Sbedeckt Dunroßneß 765,8 Windst. bedeckt Moskau 757,8 WSWs bedeckt Reykjavik 762,4 S 2 bedeckt (5 Uhr Abends) Portland Bill Rügenwalder⸗ münde 47 wolken Skegneß 700,7 O 4 wolkenl. 4 Horta 761,0 NW A bedeckt 13 Corufia 752,6 N 3 bedeckt 9

Die Wetterlage ist wenig verändert, ein Hochdruckgebiet über 765 mm nördlich von Schottland erstreckt sich bis Südrußland, wo der Luftdruck 770 mm beträgt. Flache Devpressionen liegen über Nordwestrußland und der Biscayasee mit Ausläufern nach Süd⸗ deutschland und dem Mittelmeer. In Deutschland ist das Wetter mild bei schwachen Ostwinden und im Osten und Süden vielfach heiter; der Nordwesten hatte verbreitete Niederschläge. 1 Deutsche Seewarte.

S—= wolna 2 Nebel 3

Hermanstadt Triest

7549 SO bedeckt

764 7 Windst. wolken! tee e et. heiter

2—g —158

2

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