dem Kaiser Franz Joseph war ein Glückwunschtelegramm eingetroffen, desgleichen von Seiner Majestät dem Sultan, der außerdem eine besondere Militärmission zur Beglückwünschung nach Berlin entsandt hatte, die auch Geschenke des osmanischen Heeres überreichte. Außerdem liefen neben zahlreichen anderen telegraphischen Glückwünschen solche von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Leopold von Bayern, dem Prinzen Karl von Hohenzollern, vom
Diese Treppe dürfte auch der bevorzugteste Weg werden,
hervorragender Stelle und von so bedeutenden Schauspielern Wasser her die Höhe des Hügels zu gewinnen.
espielt zu werden. Es ist mit starken äußeren Effekten arbeitendes Mittelgut, das in den drei ersten Akten die Hörer zu fesseln vermag, zum Schluß aber, trotz der krassen Geschehnisse, sich ins Un⸗ wahrscheinliche und schattenhaft Unbestimmte verliert. Thorkel, ein alter Wikinger, hat seinem Sohn Walbrand die Jugendgeliebte Herdisa, die eigentlich dessen Milchbruder Björn innerlich zugehörte, durch eine verleumderische Lüge gewonnen. Zwanzig Jahre ist Björn Großen Generalstabe und dem Reichskanzler ein. Unter den Ab⸗ in fernen Landen verschollen geblieben zwanzig Jahre haben ordnungen, die dem Jubilar persönliche Glückwünsche und Ehren⸗ Walbrand und Herdisa als Mann und Weib in Frieden zusammen geschen se überbrachten, sei diejenige der Generalität der eufischen gehaust, und eine Tochter ist ihrem Bunde entsprossen. Da kehrt Armee erwähnt, die eine von der Generalität gestiftete Büste des der Totgeglaubte in der Nacht des Winterfestes zu den Seinen Feldmarschalls überreichte.
zurück, und das auf Lug gebaute Glück der Familie Thorkels ö1“ für die Kaiserliche Marine. Die Kom⸗
zerfällt. Walbrand erschlägt Björn; Olaf, dessen Sohn,
den Herdisas Tochter liebt, wird durch eine grause Ver⸗ mandos der I. Matrosendivision in Kiel und der II. Matrosendivision
kettung von Umständen das zweite Opfer und der von Brudermord — in Wilhelmshaven stellen am 1. Juni und 1. Oktober d. J. eine größere Anzahl von ö“ ein. Die Auf⸗
befleckte Walbrand sucht im eisumstarrten Fjord den Tod. Es ist viel von äußerem Geschehen in den fünf Akten zusammengedrängt, die nahmebedingungen sind: Mindestalter 17 Jahre, kleinstes Maß 1,65 m Spannung wird manchmal allzu absichtlich wachgehalten, und dennoch (bei Freiwilligen aus der seemännischen Bevölkerung mit mindestens
9 12 Wochen Seefahrzeit 1,57 m), kräftiger Körperbau, gesunde,
erlahmt die innere Anteilnahme, wie schon erwähnt, nach dem Schluß scharfe, nicht farbenblinde oder farbenunsichere Augen, gutes Gehör.
zu mehr und mehr. Dem Stück fehlt wirkliches, inneres Leben, die Charaktere heben sich nicht plastisch voneinander ab, und die Sprache Der Anmeldung sind beizufügen: Meldeschein (vom Zivilvorsitzenden der Ersatzkommission zu Sbcn) Schul⸗, Lehr⸗, und sonstige Zeug⸗
bewegt sich, abgesehen von der Auseinandersetzung zwischen Herdisa
und Björn im zweiten Akt, wo sie zu größerer Höhe nisse, selbstgeschriebener Lebenslauf. Die ärztliche Untersuchung ordnet erhebt, allzusehr in ausgefahrenen Gleisen. Und doch hätte gerade der fernliegende Stoff den chter zu eigen⸗ artigerer Sprachbehandlung veranlassen können. Die dar⸗ stellenden Künstler waren nach Kräften bemüht, sich mit ihren wenig dankbaren Aufgaben abzufinden. Das Beste boten Frau Poppe als Herdisa, Herr Gode als Björn und Herr Eggeling als Priester Uffeig, der, von Thorkel mißhandelt, das Verderben fänes Hauses beschleunigen hilft. Nur verführte die ermüdende Gleichartigkeit seiner Rolle den d Spieler schließlich zu Uebertreibungen. Die undankbarsten Aufgaben hatten Fräulein Ressel als Schwanhilde und Herr Hoffmann als Olaf. Das junge Liebespaar fiel in seiner süßlichen Naivität aus
um vom 1 8 1 8
m Deutschen anzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 15. Mai
Forchheim, 15. Mai. (W. T. B.) Die „Forchhei meldet aus Teuschnitz: Gestern mittag b shheime Zeitung⸗ Hauptgottesdienst brach in einer kleinen Scheune r 8 bacc den starken Wind sich außerorden lich raf breitete, sodaß bis nach 4 hr bereits 35 Woh häuf 1 sämtlichen Scheunen und Nebengebäuden niedergebrannt 18. mit
aren. Bremen, 13. Mai. (W. T. B.) Auf der Wese
heute der Stapellauf des glerduf Bussard“ statt. Der Oberbürgermeister von Magdeburg 8 marus hielt die Festrede und taufte das Schiff auf Allerhö 8. Befehl Seiner Majestät des Kaisers auf den Namen „Magdebchsten Als Vertreter des Staatssekretärs des Reichsmarineamts net des Mögltseen eien 8 Ri Vigendminc Dick zugegen. er Stapellauf ging unter den Hochruf
schauer glatt von statten. . Hochrufen der Zu⸗
Hamburg, 13. Mai. (W. T. B.) Die feierliche Ueber von Edmund J. A. Siemers gestifteten Vorlesungsgodhetdoe an den FSe e Staat hat heute vormittag in Ge 86 wart der beiden Bürgermeister Dr. Predöhl und Dr. Schröder t. vnsahl Senatoren, des Kommandanten von Altona, des preußische Gesandten von Bülow, der Präsidenten der Bürgerschaft und 8. Handelskammer sowie vieler Vertreter der Wissenschaft, des Hand f und der Behörden stattgefunden. üin
Paris, 15. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldun St. Johns (Neufundland) ist dort ein französischer Fischans schuner mit 22 Mann untergegangen. — Das französische Schiff „Wilhelm Tell“ ist infolge Zusammenstoßes mif einem Eisberge gescheitert. Von 31 Mann Besatzung sund 11 ertrunken.
Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reiche. Zahl der im 1. Vierteljahr 1911 beschauten Schlachttiere. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amte.
auch von sozialdemokratischen Arbeitern gewählt worden und würde auch in der Kasse gewählt werden. Er wird doch nicht von uns aufgestellt werden. Der wahre Grund ist, daß Sie keine Wahl haben wollen, bei der die Sozialdemokraten Gelegenheit zur Agitation haben. Sie haben Furcht, daß die Land⸗ arbeiter die Wahrheit über Sie erfahren. Sie haben ja nur vor den Sozialdemokraten Angst! Die christlichen Arbeitervertreter fürchten Sie nicht; die springen über Ihren Stock. Der Abg. Arnstadt sagte, der Kreistag, werde schon die richtigen Männer wahlen. Das heißt doch mit andern Worten, die Arbeiter für unmündig erklären. Diese Bestimmung zeigt, mit welcher Rücksichtslosigkeit man gegen die Arbeiterinteressen vorgeht. Die Konservativen forderten seinerzeit die hohen Zölle, um ihre Arbeiter besser bezahlen zu können. Die Löhne sind aber seitdem geringer geworden. Jetzt wollen sie die landwirtschaftlichen Arbeiter auch noch entrechten. Der Kreis⸗ ausschuß und der Bezirksausschuß begehen, wie auch der Abg. Trimborn zugeben wird, heute schon skandalöse Ungerechtigkeiten; man weiß, was man von ihnen erwarten kann. Die Regierung ist nur der gehorsame Diener der Konservativen.
Direktor im Reichsamt des Innern Caspar erklärt in Verfolg einer Bemerkung des Abg. Hoch, daß die Anführung „(§ 349 Abs. 1, 2)“ am Schlusse des § 343 der Kommissionsvorschläge ungenau ist, da die Erwähnung des Absatz 1 überflüssig sei; er stelle anheim, den Fehler zu berichtigen.
Abg. Lehmann⸗Wiesbaden (Soz.): Trotz aller Provokationen schweigen sich das Zentrum samt seinen Arbeitersekretären und die
Arnstadt meinte, er sei
Zahl der Tiere, an denen die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde
Jung⸗ rinder über
3 Monate alt
Staaten und Landesteile
Kälber bis
Pferde und andere Einhufer
Ochsen Bullen Kühe Schweine Schafe Ziegen Hunde
5 963 6 084 123 864 23 108 17 718 7 673 16 983 25 741 4 408 17 666 3 339 12 893
552 790 28
2 895 386
4 224 12 642 5 419 155 613
1 680
3 525
101 406
70 248 317 901 221 036
95 573 134 247 354 517 194 241 114 731 196 592 239 417 264 698
29 183 28 612 38 767 49 818 25 957 32 261 86 333 34 262 38 382 30 330 44 893 44 090
5 419 3 308 6 863 11 642 2 658 5 604 13 591 7 960 6 689 5 502 4 040 10 057
8 905 6 382 4 130 29 244 9 626 7 178 32 310 19 016 11 733 13 000 36 760 17 896
1 430
186 2 547 3 524
600
291 4 159 2 333 1 382 2177
2 391
der Marineteil an.
Im Kaiserin Auguste Viktoria⸗Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche (Char⸗ lottenburg, Mollwitzstraße) wird vom 8. Juni 1911 bis zum 29. Juni 1911 ein Lehrkursus für Mütter und Mädchen abgehalten werden, in dem all das theoretisch und praktisch gelehrt werden wird, was eine Frau von der Pflege und Ernährung des Säuglings wissen muß. Der Kursus wird Gehe Die Hygiene der Schwanger⸗ schaft, die Vorbereitung zur Stillung, die natürliche und künstliche Ernährung des Säuglings, die Pflege des Kindes. Besonders großer Wert wird auf die praktische Unterweisung gelegt werden, die durch
Provinz hic sens⸗ 3
Westpreußen. Berlin .. Brandenburg. Pommern .
Posen
Schlesien Sach... Sateswig⸗Holstein 8 Hannovher . .. Westfalen . Hessen⸗Nassau 729
Stadt Provinz
5 292 4 025 1 209
dem altertümlichen Rahmen der 1“ allzusehr heraus, in der blutiger Männerstreit, wilde Haß⸗ und Rachegefühle und Lug und Trug die führenden Gewalten sind.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Aufführung von „Figaros Hochzeit“ statt, in den Hensgareen durch die Damen Denera, Rothauser, von Scheele⸗Müller, Gates,
die Herren Bronsgeest, Knüpfer, Lieban, Bachmann, Krasa Philipp besetzt. Dmwigent ist der Generalmusikdirektor Dr. Muck. Im Königlichen Schauspielhause gehen morgen als 10. Vorstellung im Lustspielzyklus, zu ermäßigten Preisen „Goldfische“ von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg in Szene. Die Damen von Mayburg, Butze, Heisler sowie die Herren Vollmer, HRer sgi Boettcher, Zeisler, Werrack und Vallentin spielen die auptrollen. Bei dem Gastspiel der Mitglieder des Hamburger Thaliatheaters, das im Lessingtheater am Freitag, den 2. Juni, beginnt, wird „Sommerspuk“, ein fröhliches Spiel in vier Akten von Kurt Küchler, aufgeführt. . 8 Für die italienische Stagione der Komischen Oper, die am Mittwoch mit Verdis „Maskenball“ ihren Anfang nimmt, hat der Kapellmeister F. N. von Reznicek ein Ensemble zusammen⸗ gestellt, dem folgende Künstler angehören: Mdme. Agnes Borgo, Grand Opéra, Paris (Tosca); Jeanne Karolewicz⸗Weida, Grand Opéra, Chicago (Amelia); Grete Forst, K. K. Hofoper, Wien (Oscar, Gildan; Anna de Anini, Kaiserliche Oper, Warschau (Ulrica, Maddalena); Léon Laffite, Grand Opéra, Paris (Herzog); Jean Nadolovitch (Richard, Cavaradossi); Pasquale Amato, Metro⸗ politan Opera, New York, (René, Scarpia) George Baklanoff, Kaiserliche Oper, Warschau (Rigoletto). Von dem ständigen Ensemble der Komischen Oper sind x in größeren Partien beschäftigt: Susanne Bachricht, Trude Meininger, Anna Willner, Karl Armster, Max Begemann, Egon Hefter, Peter Kreuder, Hans Thomaschek, R. Wissiak. Die leitet der Oberregisseur Heinz Sattler, der langjährige Oberregisseur des Schweriner Hoftheaters.
und
Aus Wies baden meldet „W. T. B.“ vom 13. d. M., daß Seine Majestät der Kaiser auch am letzten Abend den Festvor⸗ stellungen im Königlichen Theater beiwohnte. In der Hof⸗ oge hatte neben Allerhöchstdemselben der Staatssekretär des Reichs⸗ marineamts von Vrpi Platz genommen. Es wurde „Oberon“ in der Wiesbadener Bearbeitung gegeben unter der musikalischen Leitung
on Professor Schlar. “
8
Mannigfaltiges.
Berlin, 15. Mai 1911.
5 Der General⸗Feldmarschall Freiherr von der Goltz beging gestern die Feier seines fünfzigjährigen Militärdienst⸗ jubiläums, das dem Jubilar mannigfache Ehrungen brachte. Seine Majestät der Kaiser übersandte ihm mit einem Kabinetts⸗ schreiben Sein in Oel gemaltes Bildnis. Von Seiner Majestät
88 “
die Einrichtungen des Kaiserin Auguste Viktoria⸗Hauses in voll⸗ kommener Weise ermöglicht ist. Der nächste Kursus, deren 4 in jedem Jahre stattfinden, wird von dem Anstaltsdirigenten Dr. Langstein gemeinsam mit den beiden ber⸗ ärzten, den Herren Dr. Bahrdt und Dr. Rott am 8., 15., 22. und 29. Juni, Abends von 6 ½ bis 8 Uhr, im Hörsaale des Kaiserin Auguste Viktoria⸗Hauses abgehalten werden. Die Teil⸗ nehmerinnenzahl ist auf 120 beschränkt, die in Gruppen geteilt werden. — Schriftliche Anmeldun 8. mit genauer Adresse werden im Bureau des Kaiserin Auguste Viktoria⸗Hauses entgegengenommen. Teilnehmerkarten werden gegen eine Einschreibegebühr von 2 ℳ vom Bureau aus nach der Reihenfolge der Anmeldung mit genauer An⸗
gabe der Fahrgelegenheit zugesandt.
Am Sonnabend, den 17. Juni, findet im Berliner Rathause ein großer Subskriptionssommerball zum Besten wohl⸗ tätiger Zwecke statt. Die Festräume sind durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung dem Ehrenausschuß, an dessen Spitze die Gattin und Tochter des Oberbürgermeisters stehen, zur Verfügung gestellt. Die Ausschmückung der Säle, die in Rosenhaine umgewandelt werden, hat der Stadtbaurat, Geheime Baurat Dr.⸗Ing. Hoffmann übernommen. Voraussichtlich wird der Königliche Hof an dem Feste teilnehmen. Die Gesamtteilnehmer⸗ zahl ist auf 600 Personen beschränkt. Die Eintrittskarten, von denen ein großer Teil bereits vergriffen ist, werden nur auf den Namen aus⸗ estellt und kosten 20 ℳ, für weitere Familienmitglieder 15 ℳ, ein⸗ fchkießlich Essen. Die Einladungen ergehen persönlich durch die Ge⸗ mahlin des Oberbürgermeisters auf Grund schriftlichen Antrags an den Verwaltungsdirektor des Rudolf Virchow⸗Krankenhauses, Kaiser⸗ lichen Geheimen Regierungsrat Dr. Ohlmüller.
A. F. Bis zum Pfingstsonnabend, wo die erste Aufführung des Festspiels „Albrecht der Bär“, das die „Brandenburgia“ vorbereitet, stattfinden soll, ist an dem hierfür bestimmten Platz auf der Höhe des Pichelswerders noch mancherlei zu tun. Aber es wird dort rüstig gearbeitet, wie der Festausschuß sich am Sonntag⸗ vormittag zu überzeugen Gelegenheit hatte. Die über 2000 Sitzplätze enthaltende Tribüne ist errichtet. Ebenso stehen bereits die Häuschen des wendischen Dorfes, welches den Schauplatz des Festspieles bildet. Durchaus befriedigend fielen Sprech⸗ und Hörproben aus, die vor⸗ genommen wurden. Es geht mit Rücksicht auf die der Bühne nahe Sitzenden natürlich nicht an, daß, um auf den entferntesten Sitzen sicher verstanden zu werden, übermäßig laut ge⸗ sprochen wird. Das richtige, auch die Schauspieler nicht über⸗ mäßig anstrengende Mittelmaß will gefunden und erprobt werden. Erfahrungen im geschlossenen Raume sind für Aufführungen im Freien nicht maßgebend. Die sorgfältig angestellten Versuche ergaben, bei Einhaltung normaler Stärke der Stimme, daß eine auf dem ent⸗ ferntesten Platze sitzende Person gut verstand und den Beweis davon durch Wiederholung des auf der Bühne Gesprochenen lieferte. — Fertig ist auch bereits die bequeme Treppe, die vom Eingang des estplatzes zu der Restauration am Fuß des Hügels führt, die Aus⸗ icht hat, vor und nach den Aufführungen fleißig besucht zu werden.
Rom, 14. Mai. (W. T. B.) Der König und die Kön air begaben sich heute nachmittag in Begleitung des Groß fürfen Boris und der Großfürstin Wladimir von Rußland eig Internationale Institut für Landwirtschaft, wo aufa a zur Hauptversammlung Abgeordneten das diplomatische Korg n Minister des Aeußern und des Ackerbaus sowie eine Anzahl gelehen Gäste versammelt waren. Der Präsident des Instituts Margat Cappelli hielt eine Begrüßungsansprache, in der er dem König sn die Initiative zur Errichtung des Instituts dankte. Im Namen ie Königs und der Regierung wünschte darauf der Minister des Aeußen Marquis di San Giuli ano den Vertretern zu ihren Arbeiten guten Erfolg und wies mit großer Befriedigung auf das gedeihlice Zusammenwirken der vertretenen Regierungen für die Entwicklung des Instituts hin. Das Institut sei berufer Rolle in den wirtschaftlichen internationalen deren Tendenz sis
n, eine immer grßert — Beziehungen zu bieim nd andauernd fester und solidarischer zu gestalten, ei charakteristischer Zug unserer Zeit sei.
Brüssel, 13. Mai. (W. T. B.) scheinende „Tribune Congolaise“ meldet, daß infolge eines Tornados in Lokandu am Congo zwei mit Soldaten besetzte Boote ge⸗ kentert sind. Dreißig Mann, vermutlich sämtlich Eingeborene, sind umgekommen.
Mons 13. Mai. (W. T. B.) Auf einer Grube in Flnun bei St. Ghislain sind zwölf Bergleute mit einem Förderkorb verunglückt und zum Teil schwer verletzt worden.
„Halmstad, 14. Mai. (W. T. B.) Ein deutscher Ballon mit drei Passagieren ist gestern vormittag im Süden e Provinz Halland gelandet. Der Ballon war gestern abaden Königsberg mit Dr. Wirther als Führer aufgestiegen. Der Ballon wurde nach seinem Aufstieg nach Rußland getrieben. Dmn chlug der Wind um, und der Ballon flog über die Ostsee mh Schweden. Als der Führer des Ballons Morgens das Kattegat er⸗ blickte, beschloß er die Landung, die südlich von Laholm nach einet: angenehmen, wohlgelungenen Fahrt stattfand. 5
Hongkong, 15. Mai. (W. T. B.) In vergangener Nact fand hier ein Erdbeben statt, dem ein unterirdisches Getöse vorauf⸗ ging. Schaden wurde nicht angerichtet.
AMach Schluß der Redaktion eingegangene “ Depeschen.
Adis Abeba, 14. Mai. (Meldung der „Agence Havas“ Lidj Jassu ist feierlich zum König ausgerufen worden. Die Krönung findet später statt. Im Lande herrscht Ruhe.
(Fortsetzung, des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 128. Abonnementsvorstellung. Figaros Hoch⸗ zeit. Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang madeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Mustkalische Leitung: eneralmusik⸗ trektor- Dr. Muck. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 131. Vorstellung. Das Abonne⸗ ment, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Frebplche sind aufgehoben. 10. Vorstellung im Lust⸗ spielzyklus zu volkstümlichen Preisen. Goldfische. Lustspiel in 4 Aufzügen von Franz von Schönthan und Gustay Kadelburg. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 129. Abonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) Königskinder. Musikmärchen in drei ----e- Text von E. Rosmer. Musik von E. Humperdinck. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 132. Vorstellung. Das Abonne⸗ ment, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. 1. Vorstellung im 1. Shakespeare⸗Zyklus zu volkstümlichen Preisen. König Richard der Zweite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare. Uebersetzt von Schlegel. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Wilhelm Oechelhäuser. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Neues Operntheater. 237. Billettreserve⸗ sa. Dienst⸗ und veesch. sind aufgehoben. ignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Diensta
Faust, 2. Teil. Mittwoch: Faust, 2. Teil.
Abends 6 Uhr: Rigoletto.
Tosca
S aust, 2. Teil.
onnabend: Othello. 3 Kammerspiele.
Dienstag, Abends 8 Uhr: Sumuruün.
Mittwoch: Die Königin.
Donnerstag: Der verwundete Vogel.
Freitag: Die Königin. “
Sonnabend: Sumurnn.
Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Bummelstudenten.
in fünf Bildern nach
Musik von Conradi. Mittwoch und folgende Tage: Bummelstudenten.
Lessingtheater. Glaube und Heimat. Die Tragödie eines Volkes. Drei Akte von Karl Schönherr.
Mittwoch und Donnerstag: Glaube und Heimat.
Neues Schauspielhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Eine Million.
Mittwoch bis Freitag: Eine Million.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: 4. Aufführung der Opernschule des vatoriums. — Abends: Eine Million.
Komische Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Teufelsweg.
Mittwoch: Ital. Stagione I (Pasq. Amato): Ein Maskenball. 5 ——— Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt. . Freitag: Ital. Stagione II: (Gastspiel Baklanoff.) onnabend: Ital. Stagione III (Pasq. Amato):
Schillertheater. o.
Dienstag, Abends 8 Uhr: Der
Charlottenburg.
Dienstag, Köni 1
Mittwoch: Liebelei.
Posse mit Gesang und Tanz .Pohl und H. Wilkens. Ein Walzertraum.
Dienstag, Abends 8 Uhr:
Mittwoch und folgende Tage: hügel.
Sternschen Konser⸗
des
Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Schauspielhauses“:
spum ersten Male: drei Akten von Hermann Bahr.
(Wallnertheater.)
Lustspiel in drei Akten von Victor Léon und Leo
eld. Mittwoch: Der Traum ein Leben. Donnerstag: Der große Name.
Abends 8 Uhr: Heinrich (in einem Vorspiel „Kind und vier Akten) von Ernst von Wildenbruch. Hierauf: Literatur. Donnerstag: König Heinrich.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Operette Franz Lehar. Mittwoch bis Freitag: Ein Walzertraum. Sonnabend: Die lustige Witwe.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Dienstag,
Abends 8 Uhr: Der Feldherrnhügel. in drei Akten von Roda Roda und Rößler. Der Feldherrn⸗
Trianonthenter. (Georgenstraße, Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 ½ Uhr: Gastspiel „Neuen Schauspielhauses“: Das Prinzchen. Liebesschwank in 3 Akten von Robert Misch.
Mittwoch und folgende Tage: Das Prinzchen.
Modernes Theater. (Königgrätzer Str. 57/58.) Gastspiel des „Neuen Wienerinnen.
Mittwoch und folgende Tage: Wienerinnen.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld)
Dhensta. Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Krmn. Fss e von Alfred Schönfeld, Musik ver
Mittwoch und folgende Tage: Polnische Wio schaft.
roße Name.
—
einrich“
Zirkus Busch. Dienstag, Abends 8 Ülr. Galavorstellung. Neu: General Zachenge Ermakov, der Meister tatarischer hrice waffen. Neu: Der urkomische Jans 2 Fener. mit seinen dressierten Tieren.
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erner: Herr Burkhardt⸗Foottit, Schulmitet. — Herr Ernst Schumann, Freiheitsdresuren. vis Reiterfamilie Frediano. — 3 Gebr. Fratelli ch urkom. Clowns. Föberces Francois ag- Kunstreiter. — Um 9 ½ Uhr: Die neue Originan ausstattungspantomime „Ein Jagdfest Hofe Ludwigs XIV.“
8 1ö1 Familiennachrichten.
Schnurre
(Techlin).
deb Bahnhof Ge st orben: Frl. Helene von Koop (Berlin).
—
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗
Verlag der Expedition (Heidrich) in Sernn. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und 9e Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße N Zwölf Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilggge).
Lustspiel in
Die in Antwerpen er⸗
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fritz von Hennigs
9 u u 9 u u 2¹ 9
666* 3 898 Hohenzollern 1“ 1 Königreich Preußen . 25 648
Bayern rechts des Rheines 2 636 „ links des Rheines 249 Königreich Bayern 2 885 3 722
Königreich Sachsen. 7 Württemberg. 559 Baden. 541
578
665 Heslir durg⸗Schwerin 504 Großherzogtum Sachsen 156 Mecklenburg⸗Strelitz. 92 Hldenburg. . . 168 Braunschweig . 117 Sachsen⸗Meiningen. 119 Sachsen⸗Altenburg .. 98 Sacsen oburg⸗Gotha 125 ͤETöE11ö1ö1ö6“ Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarzburg⸗Rudolstadt. 111111“A““ Reuß älterer Linie.
Reuß jüngerer Linie Schaumburg⸗Lippe.
Lippe 6
Lübeck .. Bremen.. hHamburg... lsaß⸗Lothringen
Deutsches Reich. Dagegen*) im 1. Vierteljahr
1627 9 8
21 67 508
9 376 493
9 869
71 148
27 313
1 640 28 953 10 64
4 420
2 359 2 379
1 549 7 118 4 968 143 130
156 418 148 911 138 913 141 136 152 245 142 214
1 267 102 620 119 667 124 688 107 3860 97 006
104 050 112 783
39 293
40 482 39 757 35 987 37 408 43 506 35 899
1910
3 949 344
97 626 5
22 291 1 6 649 28 940 1 5 770 20 401 14 042 7 245 1 390
1 282 140
1 160
1 910
1 029 400 983 650 204 389 316 272 587 43 184 543 552
8 978 4 360
199 396
247 534 231 281 11 212 612 11 134 202 10 211 151 10
64 509 391
261 080 45 143
3 749 48 892
38 828 14 020 11 501 10 504 5 496 2 809 605
2 018 1 575 2177 2 769 2 444 1 488 1 018 917 284 624
1 906 228 591
3 964 1 374 3 508 16 869 437 489
483 850 441 038 420 753 393 557 429 163 413 756
1 064 607 1 315 990
88 621
886 72 395 56 545
11 662 68 207
95 544 47 063 40 647 16 669 27 474 5 593 3 095 4 749 5 285 3 130 3 139 3 493 3 267
1 192
1 394 808 974
2 121 461
1 597 4 642 4 345 13 704 33 619
49 668 49 342 53 925 52 263
186 353] 1 122 3865
422 608 3 2 316
2 729 531 430 473 45 719 476 192 380 092 5 135 566 119 302 83 631 44 513 24 767 6 112 33 361 86 658 12 839 17 123 42 222 22 686 17 782 5 131
3 427
7 482 17 989
1 569 10 313 11 820 32 823 129 839 2 80 016 1 4 532 816 46
4 076 207 51 4 041 913 48 4 418 214 44 4 079 656 3 237 092 3 924 280
29
48
hlen sind die vom Kaiserlichen Statistischen Amte erstmalig veröffentlichten.
8
Kaiserliches Statistisches Amt.
32 175
32 852
3 767
1 818 32 7 290
677
4 615 6 196 4 951 3 114 5˙3822 4 308
640
690
1 873 1 248 3 135 3 039 782 795 80 986 2 006 32 73
1 108 2 795 2 160 1 142
4 999
5 176 135
38 220
38 916 2 324 41 240 16 313 6 903 8 259 9 851 218
2 451 31
56
95
3 422 1 815 994 M 34
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1 062 3 013 40 147 93
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1 306
136 194
0 676 3 537 6 180
440 495
5 8680
139 794 116 379 126 936 131 775 98 301 107 776
Deutscher Reichstag. 174. Sitzung vom 13. Mai 1911, Vormittags 10 U. (Pericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Das Haus setzt die zweite Beratung des Entwurfs einer
Reichsversicherungsordnung fort.
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Direktor im Reich amt des Innern Caspar: Ich möchte noch⸗ mals mit allem Nachdruck dagegen Verwahrung einlegen, daß hier von einem Ausnahmegesetz, von einer Entrechtung die Rede sein kann. Es handelt sich im Gegenteil darum, eine wes tliche Verbesserung in der Lage der landwirtschaftlichen Arbeiter einzuführen, und ich habe ausdrücklich im Auftrage der verbündeten Regierungen zu erklären, daß für sie die Aufrechterhaltung einer dem § 343 entsprechenden Vorschrift eine un⸗ erläßliche Voraussetzung für die Annahme der landwirtschaftlichen Krankenversicherung ist. Der Abg. Stücklen hat bezweifelt, ob von den Befugnissen des § 349 von den verbündeten Regierungen Ge⸗ rauch gemacht werden würde. In der Kommission ist ausdrücklich mitgeteilt und besonders vom Königlich sächsischen Bundesrats⸗ kwvollmächtigten, von dem der Abg. Stücklen gesprochen hat, daß die Regierungen wahrscheinlich von ihrer Befugnis nach § 349 Gebrauch
achen würden. “ Abg. Arnstadt (dkons.): Aus rein praktischen Gründen sind diese Bestimmungen geschaffen, weil man den Versicherten das Wahlrecht sccht übertragen kann. Sie würden es immer nur in ganz beschränkter vhl ausüben können. Es sprechen die Entfernungen ein sehr nicchtiges Wort mit. Die Folge würde eine sehr geringe Beteiligung der Wahl sein. Vielleicht würde es bei indirekter Wahl sich sʒ anders gestalten. Die Kosten trägt in jedem Falle doch der böeitgeber. Auf die Anträge der Linken und die Behauptung von e Entrechtung der landwirtschaftlichen Arbeiter will ich nicht näher rhen. Wir wollen die landwirtschaftlichen Arbeiter nicht zu tt tern zweiter Klasse degradieren. Ich möchte auf das ent⸗ sieenste behaupten, daß wir das Wohl der landwirtschaftlichen 9 eiter mindestens ebenso sehr vertreten, als dies von irgend einer vartei des Hauses geschieht. Was nützt denn überhaupt den land⸗ vwirtschaftlichen Arbeitern ein Wahlrecht zu solchen Organisationen? gür sozialdemokratische Vertreter danken unsere Arbeiter, denn was ist denn deren Ziel? Doch nur auch auf dem Lande das zu erreichen, was ionen bisher dort nicht gelungen ist. Wir wollen die landwirtschaft⸗ lichen Krankenkassen frei von jeder politischen Agitation halten, es soll ein sachlich verhandelt werden. . 1
Abg. Korfanty (Pole): Ich will zugeben, daß die Bestim⸗ Rungen des § 349 allgemein für das ganze Reich gelten. Formell 5 in ihnen keine Ausnahmebestimmung, aber materiell iist es eine eince. Denn die Kreisordnung hei uns in der Provinz Posen hat
ne ganz veraltete Form und ist durch eine Reihe von Novellen
mitentscheiden soll.
Pillen geschluckt.
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ganz wo anders seien.
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ergänzt, die es vollständig von 2 wie die Kreistage in Posen zusammengesetzt sind. von 1904 hat die Regierung es vollständig in ihrer Hand, die Kreis⸗ tage so zusammenzusetzen, wie es ihr beliebt, und den Hakatisten Die Konservativen glauben es nicht dulden zu können, daß vielleicht ein bayerischer Bauer in den Krankenkassen Dieser Stolz bedeutet nichts im Vergleich zu der
Weise geschädigt werden soll. ja oft das Wort „Unannehmbar“ gebraucht, daß der Reichstag keinen allzu großen Wert darauf zu legen braucht; sie hat ganz andere
Ueberzeugung eine Ausnahmebestimmung gegen die tatsächlich. 1 Regierungsvertreter sich findet und den Mut hat, das Gegenteil zu t Vergewaltigung der Sprache und verstößt gegen den gesunden Menschenverstand, behauptet,
einfach ausfüdren,
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Tatsache, daß hier die ländliche Bevölkerung im O
der Willkür abhängig machen,
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Die Regierung hat in der letzten Zeit
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was ihr die Konservativen aufgetragen haben. 8 Redner meinte, daß die Wanderarbeiter während der Wahl
Direktor im Reichsamt des Innern Caspar: Ich höre, daß meine Er⸗ klärung von einem Teil des Hauses mißverstanden ist. Sie ging in Ueber⸗ einstimmung mit der des Staatssekretärs in der Kommission dahin, daß eine Regelung der Verhältnisse für die Landkrankenkassen ähnlich der in § 343 Voraussetzung für die Annahme des Gesetzes wäre, daß es für die Regierungen unannehembar sein würde, wenn in dieser
insicht vom Reichstage eine andere Bestimmung beschlossen werden Hüuße Die im § 343 vorgesehene organisatorische Bestimmung ist für die verbündeten Regierungen die Voraussetzung für die Annahme der landwirtschaftlichen Krankenversicherung und damit der Reichs⸗
Abg. Hoch (Soz.): Ich möchte die Regierung fragen, welche Bedeutung der zweite Absatz des § 343 haben soll, wonach die oberfte Verwaltungsbehörde befugt ist, zu bestimmen, daß der Vorsitzende und
2
die anderen Mitglieder des Vorstandes gewählt werden, wie die Ver⸗ treter im Ausschuß (§ 349, Absatz 1, 2). Ministerialdirektor gesagt, es handle ie Landarbeiter.
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Es kommen hier doch nur 40 000 Wander⸗
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Der Abg. Arnstadt hat die famose Theorie aufgestellt, es 32 ja doch
Wahllokal
arbeiter in Betracht, und wegen dieser geringen Zahl will man im anzen 5 Millionen entrechten! ebenso der,
ist ein sehr faden⸗ wohnen.
geschafft.
Dieser genießt aber fast in dollem Umfang
das, was der Arbeiter durch seiner Hände Arbeit ihm grwirdt. hat also auch das Recht, in der Krankenkasse mitzusprechen. Der Abg.
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Sie werden allerdings die Streichung des Absatzes ablehnen, aber wir
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Nationalliberalen uͤber diese unerhörte Entrechtung der Landarbeiter aus, und die Rede des Abg. Arnstadt bot nur ein Bild der absoluten Hilflosigkeit der Freunde dieser Entrechtung, wenn sie Gründe dafür angeben sollen. Die Herren wissen ja ganz genau, daß die Krankenversicherung auch auf dem Lande ausgebaut werden würde, wenn die Landarbeiter dabei mitzureden hätten. Sie wünschen nicht, daß das Krankengeld erhöht wird, sondern wollen nach wie vor den Landarbeiter auf dem denkbar niedrigsten Niveau halten. Man hat ihm das Koalitionsrecht überhaupt verweigert, weil er davon vielleicht in der Zeit der Ernte Gebrauch machen könnte, man nimmt ihm auch bei dieser Gelegenheit, wo er neu belastet wird, ein ihm zustehendes Recht, weil er einen den Herren unbequemen Gebrauch davon machen möchte. Mit alledem werden Sie nur die Landflucht noch weiter steigern. Aber die namentliche Abstimmung wird 12 zeigen, daß den Konservativen und den Nationalliberalen auch 22 Zentrum sich zugesellt, denn es ist ja jetzt Regierungspartei.
Abg. Molkenbuhr (Soz.): Die preußischen Kreistage sind reine Unternehmervertretungen. Solche Wahlkörper sind der Regierung genehm, denn sie verbürgen die Entrechtung der Landarbeiter.
Abg. Dr. Mugdan sfortschr. Volksp.): In der ersten Lesung ker Kommission sind alle diese Vorschriften abgelehnt worden; nachtem aber haben die Zentrumsmitglieder gehorsam getan, was die Kon⸗ servativen verlangt haben, denn in der Ausgleichslesung sind die Be⸗ stimmungen womöglich noch reaktionärer ausgefallen. 5 349 trifft rie geradezu unerhörte Bestimmung, daß für die Krankenkassen Persone wählen, die damit gar nichts zu tun haben. Ein solches Unrecht können wir den Landarbeitern nicht antun.
Damit schließt die Debatte.
Der Abg. Dr. Fegter (fortschr. Volksp.) macht eine persönliche Bemerkung, die unter dem sich immer mehr steigernden Lärm auf der Rechten für die Berichterstattertribüne vollständig verloren geht.
Der Eventualantrag der Polen wird zurückgezogen.
In namentlicher Abstimmung gelangt § 343 mit der von dem Direktor Caspar angeregten Aenderung des Zitats am Schlusse, nun aber in der Kommissionsfassung mit 170 gegen 103 Stimmen zur Annahme; 4 Abgeordnete enthalten sich der Abstimmung. “ 1
Ebenfalls in namentlicher Abstimmung wird § 349 mit 179 gegen 96 Stimmen angenommen; 4 Mitglieder enthalten sich der Abstimmung. § 344, der über die Zusammensezung des Ausschusses Bestimmungen trifft, wird ohne Debane in der Kommissionsfassung angenommen.
§ 345 besagt:
„Bei der Ortskrankenkasse wählen die bet Arbeitgeber und die volljährigen Versicherten je aus ihrer Mitte, und zwar getrennt unter standes. Die erste Wahl nach Errichtung treter des Versicherungsamts, später nur, handen ist. 1
Das Stimmrecht der einzelnen Arbeitgeber ist nach der Zahl ihrer versicherungspflich iu bemessen; die Saßung ann es abstufen und eine Höchstz der Stimmen vorschrerben. Abstufung und Höchstzahl bedürfen der Zustimmung des Ob versicherungsamts.“
Die Sozialdemokraten wollen den dritten streichen.
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und stark das Waterland.“ Aber dürser eine heoble Pürnasc, muir sich Honte märder erklänt Gesczr, dar gemacte meden sind, ge⸗ act waren den kleimnen Handmerker, demn Wirmelstand mehr und drastisch. Noch nie dat sich so deuclich gezcigt, daß alles Streben der Mebrbeitspartrien auf müchts anderes als auf die Vernichtung des Mittelstandes gerchtet st. Sic können die Tatsache nicht aus Welt schafen, daß die Linke, die Sozialdemokraten es waren, die Mittelstand, den kleinen Handwerker, den kleinen Bauer, hier haben, während Sie sein Recht mit Füßen getreten haben.
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Krankenkasse büdet, der Hrmm Ererambmer den Di agenmaen Zemnung, die ich zu Men t und Band mat gorß
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werden dafür sorgen, daß das, was Sie heute begehen, dem Mittel⸗
stand zum Bewußtsein kommt. Der Antrag Albrecht sowie zwei weitere Amendements der
Volkspartei und der Polen werden ahgelehnt.
§ 351 bestimmt u. a., daß im Vorstand und Ausschuß
der Betriebs⸗ und Innungskrankenkassen der Arbeitgeber
sein Vertreter den Vorsitz führt und die Hälfte der Stimmen hat, die den Versicherten nach der Satzung zustehen. 88 1 8 “ 8 8