elnen Stücke gefunden worden sind. Außerdem traten ziemlich häufig, bezeichnend als Anfaͤnge einer Bodenkultur, Hirschhornhacken
mit räg gebohrtem Loch auf, von denen einige mit Sicherheit aus dem Wiesenkalk über dem Ton stammen. Da der Wieseakalk aber der Eichenzeit entspricht und diese Hackenform sich besonders in der Campignienkultur findet, so rklärte der Vortragende, daß er diese Artefakte dem Campignien uschreiben möchte. Echt neolithische Funde sind auf dem Sand, in er Nähe des Tones in der Ackererde, mehrfach gemacht werden. Zu bedauern ist, daß bisher noch keine Steinartefakte der jungpalaͤolithischen Kulturen gefunden worden sind. Es hat 8 also, wie Dr. Menzel zusammenfassend hervorhob, klar gezeigt, daß in nächster Nähe von Berlin die vielbesprochenen und vergeblich viel gesuchten Uebergangsschichten vom Paläolithikum zum Neolithikum wahrscheinlich in lückenloser Aufeinanderfolge vorhanden sind. — Am Schluß teilte der Vorsitzende mit, daß für die zweite Hülfte des Juni der Fheffug der Gesellschaft nach Brandenburg und r.⸗Wusterwitz geplant ist, bei dem die Fundorte und die Belegstücke zu diesen Ausführungen in der schönen Steinmingschen Sammlung zu
— besi tigt und geprüft werden sollen. 88
Literatur.
Die preußischen isiVsnsehese pe. Unter Benutzung amtlicher Quellen erläutert von Paul von? heinbaben, Wirk⸗ lichem Geheimen Oberregierungsrat, vortragendem Rat beim Königlichen Staatsministerium. Zweite neubearbeitete Auflage. Berlin 1911. von Franz Vahlen. — Das preußische Disziplinarrecht hat für die wissenschaftliche Bearbeitung anscheinend nur eine genge Anziehungskraft gehabt; es hat keine große Zahl von Bearbeitern gefunden. Um so mehr ist es anzuerkennen, wenn dieses etwas vernachlässigte Feld einer tiefgründigen Bearbeitung unterzogen wird, und zwar von einem Manne der — wie P. von Rheinbaben — als langjähriges Mitglied einer “ Disziplinargerichtsbehörden hierzu ganz besonders berufen erscheint.
Da seit dem Erscheinen der ersten Auflage immerhin fast sieben Jahre verstrichen sind, so mag es nicht überflussig erscheinen, zunächst über die Anordnung des Stoffes einiges zu sagen. Dem Titel gemäß hält sich das Werk streng an die Form eines Kommentars zu den beiden Disziplinargesetzen vom 7. Mai 1851 und vom 21. Juli 1852, deren Entstehungsgeschichte in einer knapp und klar gefaßten Einleitung vorangeschickt wird. Dem Disziplinar⸗ gesetz vom 21. Juli 1852 für nicht richterliche Beamte ist der erste Platz eingeräumt; ihm sind nahezu 400 Seiten — fast zwei Drittel des ganzen Buches — gewidmet. Bei den gleich⸗ lautenden Vorschriften des Disziplinargesetzes vom 7. Mai 1851 konnte dann auf die Erläuterungen zum ersten Gesetz verwiesen werden; den Sondervorschriften für die Richter ist ausgiebig Rechnung getragen. Außerdem sind noch das Gesetz, betreffend Abänderung von Bestim⸗ mungen der Disziplinargesetze vom 9. April 1879 und das Gesetz über die Disziplinarverhältnisse der Privatdozenten vom 17. Juni 1898, ab⸗ und kurz kommentiert. Den sonstigen ergänzenden bezw. ab⸗ ndernden Gesetzesbestimmungen trägt der Verfasser dadurch Rech⸗ daß er am Schluß den Terxt der beiden Disziplinar⸗
Fesetze mit den an entsprechender Stelle eingeschobenen ergänzungsbestimmungen, insbesondere denen der Provinzial⸗ und Kreisordnungen, Landgemeinde⸗ und Städteordnungen, im Zusammen⸗ hange abdruckt. Ein chronologisch geordnetes Quellenregister ermöglicht die rasche Auffindung jeder zum Disziplinarrecht ergangenen Be⸗ stimmung (von 1793 bis Ende 1910), und ein vortreffliches alphabetisches Sachregister erleichtert den Gebrauch des Buches in jeder Weise. Letzteres ist umsomehr erforderlich, als das Wesen eines Kommentars den Bearbeiter nötigt, sich streng an die Paragraphenfolge zu halten, wodurch die systematische Darstellung der einzelnen Materien zerrissen wird. Vielleicht hätte es sich empfohlen, den einzelnen Abschnitten der Gesetze eine kurze zusammenfassende Darstellung voranzuschicken, um dadurch die Uebersicht über das bei den einzelnen Paragraphen Gesagte zu erleichtern.
Das Rheinbabensche Werk ist unzweifelhaft das beste, das auf dem Gebiete des preußischen Disziplinarrechts vorhanden ist. Es gibt in erschöpfender Weise nicht nur die zur Erläuterung und Aus⸗ führung der Disziplinargesetze ergangenen Erlasse der Zentralbehörden, sondern auch alle wichtigen Entscheidungen der obersten Disziplinargerichte wieder (Staatsministerium, Oberverwaltungsgericht, Großer Disziplinar⸗ senat des Kammergerichts). Hierdurch ist das Werk zu einem für alle Dis⸗ ziplinarbehörden unentbehrlichen Hilfsmittel für die Praxis geworden, welches seines Gleichen nicht hat.
Auf Einzelheiten einzugehen, ist hier nicht der Platz. Nur kurz möchte ich die Meinungsdifferenz erwähnen, in welche Herr von Rhein⸗ baben bezüglich des § 87 Nr. 1 Abs. 3 des Gesetzes vom 21. Juli 1852 zu den Herausgebern des I. Brauchitsch⸗Bandes geraten ist. Er erklärt die Bestimmung, def Landräte, welche für einen bestimmten Kreis auf Grund ihrer Ansässigkeit und infolge vorgängiger Wahl ernannt worden sind, wider ihren Willen, außer im Wege des Disziplinarverfahrens, in ein anderes Amt nicht versetzt werden können, für veraltet, während sie im Brauchitsch, Bd. I, 1906, S. 786, Anm. 80 a, noch für gültig erklärt wird. Ich möchte an⸗ nehmen, daß die Rheinbabensche Ansicht den Vorzug verdient. Ihr
steht zunächst die Entstehungsgeschichte dieser, von der Zweiten
nung,
önigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus.
131. Abonnementsvorstellung. Die Zauberflöte. Oper
n vier Akten von Wols Terxt von Emanuel Schikaneder. Neueinrichtung für die Königliche Oper. Mustkalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 134. Vorstellung. Das Abonne⸗ ment, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und
hreß⸗ sind aufgehoben. 12. Vorstellung im Lust⸗
pielzyklus zu volkstümlichen Preisen. Auf Straf⸗ urlaub. Lustspiel in drei Aufzügen von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. Regie: Herr Eö Keßler. Anfang 7 ½ Uhr. onnabend: Opernhaus. 132. Abonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) Iphigenia in Aulis. Oper in drei Akten von Chr. W. von Gluck. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 135. Vorstellung. Das Abonne⸗ ment, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freivlätze sind aufgehoben. 2. Vorstellung im 1. Shakespeare⸗Zyklus zu volkstümlichen Preisen. Dienst, und Freiplä e sind aufgehoben. Köni Heinrich IV. (1. Teil.) Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Shakespeare. Mit Benutzung der Schlegel⸗Tieckschen dersefung für die deutsche Bühne bearbeitet von Oechelhäuser. Anfang 7 ⅛½ Uhr.
Sonntag: Neues Operntheater. 237. Billettreserve⸗ satz. Dienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise
omas. Text mit Benutzung des Gocetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.
Preise der Plätze: Fremden⸗ und Orchesterloge 12 ℳ, 1. Rang Balkon und Loge (Mitte) 8 ℳ, Mittelparkett (1.— 6. Reihe) 8 ℳ, Mittelparkett (7.— 12. Reihe) 6 ℳ, Mittelparkett (13.— 21. Reihe) 5 ℳ, Seitenparkett 4 ℳ, Seitenbalkon 4 ℳ, Tribüne 2,50 ℳ, Stehplatz 1,50 PA.
Sonnabend studenten.
Sonntag, unsere Leut.
Tosca. Sonntag,
uberfiste⸗ in der bekannten Besetzung der Hauptrollen durch die
Deutsches Theater. Freitag, Abends 6 uhr: Schillertheuter. o.
Faust, 2. Teil. Sonnabend: Othello.
Kammerspiele.
gang Amadeus Mozart. Freitag, ,. 8 898 Die Königin. onnabend: Sumurün. “
Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi. und folgende
Nachmittags
Lessingtheater. Glaube und Heimat. Die Tragödie eines Volkes. Drei Akte von Karl Schönherr.
Sonnabend: Glaube und Heimat.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Glocke. — Abends: Glaube und Heimat.
Neues Schauspielhaus. — Ehr⸗ 8.9 Meinion. 3 uh Auffüh onnabend, Nachm 8 r: 4. Aufführun der Opernschule des . vatoriums. — Abends: Eine Million. 1]
Komische Oper. Freitag, Abends 8 Uhr: erisSetachione 8 Zum “ S bend und folgend Polnische Wi
astspiel Baklanoff. onnabend und folgende se: Polnische rt⸗ 1
Sonnabend: Ital. Stagione III (Pasq. Amato): Saaghg a Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Nachmittags maus. — Abends: Der Teufelsweg.
Kammer in das Gesetz hineingebrachten Bestimmung zur Seite, sodann aber auch der Wortlaut der Kreisordnung. Nach § 74 Kr.⸗O. ist zwar der Kreistag befugt, für die Besetzung des erledigten Landrats⸗ amtes geeignete Personen, welche seit mindestens einem Jahre dem Kreise durch ee oder Fohash angehören, in Vorschlag zu bringen. Aber der König ist in seinem rnennungsrecht völlig frei und keineswegs an jene Vorschläge gebunden. Man kann wohl sagen, daß die vom Kreistag Vorgeschlagenen „auf Grund ihrer 2 nsässigkeit“ vor⸗
es vhlsden werden; aber sie werden nicht „auf Grund ihrer An⸗ Facfng eit und infolge vorgängiger Wahl“ zu Landräten ernannt. Herr von Rheinbaben hat daher — wie mir scheint, mit Recht — in der neuen Auflage seines Werkes an der festgehalten, daß diese Kategorie von Landräten in bezug auf eine ersetzung im Interesse des Dienstes den übrigen Landräten völlig de.
2* v.
Theater und Musik
Komische Oper.
Die Maifestspiele der Komischen Oper nahmen gestern mit dem ersten Abend der italienischen Stagione unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters von Reznicek ihren Fortgang. Gegeben wurde Verdis Oper „Ein Maskenball“ mit vier Geösten. Pasquale Amato von der Metropolitan Opera in New Grand Opera in
rk, Jeanne Korolevicz von der Kaiserlichen c in
0 Chicago, Anna de Anini von der Warschau und Grete Forst von der K. ofoper in Wien. Um das Gesamturteil über die Aufführung gleich vorwegzunehmen, es war ein interessanter und genußreicher Abend, der in mancher Hinsicht einen bleibenden Eindruck hinterließ. Unter den Gästen ist unstreitig Pasquale Amato als Rens an erster Stelle zu nennen. Nicht ganz mit Unrecht wird von ihm gesagt, daß er als Bariton das sei, was Caruso als Tenor ist. Die meisterliche Art, die Stimme zu behandeln, gemahnt in mancher Hinsicht an seinen berühmten Gesangskollegen, nur ist Amatos Organ nicht in gleicher Weise für das Lyrische wie für das Heroische geeignet. Bei ihm überwiegt das letztere, das Mäͤnnlich⸗kraftvolle findet bei seiner Gesangsart überzeugenden, fortreißenden Ausdruck; dazu kommt, daß in der Art, sich zu geben, ein stark persönlicher Zauber sich geltend macht und eine Sangesfreudigkeit, der sich der Hörer nicht verschließen kann. Kein Wunder, daß nach seiner großen Arie ein Beifallssturm losbrach, der nur durch ihre Wiederholung beschwichtigt werden konnte. Man darf auf weitere Leistungen des Künstlers gespannt ein. Eine fast ebenbürtige Partnerin hatte er in Jeanne Koro⸗ levicz (Amelia), die, ebenfalls mit schöner Stimme begabt, den italienischen Stil vollkommen beherrscht und deren Gesang und Spiel von einer Leidenschaft beseelt ist, die große Wirkung tut. Anna de Anini dagegen fiel, ganz abgesehen davon, daß ihr? ezzosopran nicht die für die Partie der Ulrika erwünschte dunkle Fäͤrbung aufwies, durch Uebertreibungen in Gesang und Spiel minder angenehm auf. Ganz ausgezeichnet war die Koloratursängerin der Wiener Hofoper Grete Forst (die man hier bisher nur im Konzertsaal kannte) in der Rolle des Pagen. Klar und rein klang die Stimme, und sehr sauber führte sie die Verzierungen aus. Von einheimischen Künstlern reihte sich Jean Nadolovitch als Richard den Gästen würdig an. Er war stimmlich aufs beste disponiert; sein Tenor zeigte Glanz und Farbe. Durch die Gesamtaufführung wehte ein frischer Zug, auch Chor und Orchester lösten unter Herrn von Rezniceks Leitung ihre Aufgabe vortrefflich. Schade nur, daß der Chor sowie die Inhaber der kleineren Rollen nicht auch zugunsten der Gesamtwirkung italienisch sangen. Es machte einen komischen Eindruck, wenn sie, ganz unvermittelt, deutsch einsetzten. Alles in allem aber war es, wie schon eingangs erwähnt, ein wohlgelungener — der gelungenste vielleicht, den die Maifesispiele bisher gebracht aben.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Freitag, „Die
amen Hempel, Böhm, van Endert, Artôt⸗de Padilla, die Herren von Schwind, Berger, Habich, Bachmann und Lieban in Szene.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen als 12. Vorstellung im Lustspielzyklus zu ermäßigten Preisen „Auf Strafurlaub von Gustav von Moser und Thilo von Trotha auf⸗ geführt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Abich, Schramm, von Mavyburg, Heisler sowie der Herren Mannstädt, Boettcher, Vallentin, Zeisler, Werrack und Patry.
Der morgige zweite Abend der italienischen Stagione in der Komischen Oper bringt die Erstaufführung von Verdis „Rigoletto“ unter der musikalischen Leitung E. N. von ezniceks. Die Titelrolle singt George Baklanoff, der russische Bariton, der kürzlich bei seinem Auftreten als Scarpia hier einen so außerordentlichen Erfolg errang. Die Gilda singt Grete Forst von der Wiener Hofoper, die Maddalena Anna de Anini, den Herzog Léon Laffitte von der Großen Oper in Paris, den Sparafucile Eugone Mariackeß von der Kaiserlichen Oper in Warschau, die Gräfin Trude Meininger, die Giovanna Anna Willner, den Pagen Susanne Bachrich, den Monterone Karl Armster, den Ceprano Egon Hefter, den Marullo Max Begemann, den Borsa Peter Kreuder, den Gerichtsdiener Hugo Krause. Die Regie führt der Oberregisseur Heinz Sattler. — Als dritter Abend geht Sonn⸗
abend Puceinis „Tosca⸗, mit Madame Agnes Borgo von Oper in Paris in der Titelrolle, Pasquale Amat 8 Großen Jean Nadolovitch als Faberacess, n 1 Scarpin und
9 1“ 8 Mannigfaltiges.
Berlin, 18. Mai 1911.
Im neuen Hörsaal der Treptower Sternwarte spr Direktor Dr. F. S. Archenhold am Sonnta 8 Umaet; gr „Eine Wanderung durch das Weltall“ und Montag, Abende 5 n über die Frage: „Gibt es ein Leben auf dem Mars?“ Beide V sind gemeinverständlich und mit zahlreichen Licht⸗ und Drehbildern a stattet. Mit dem großen Fernrohr wird schon am Tage die „Venug⸗ und Abends der „Jupiter“ und der Sternhaufen „ essier 538 ug „Haar der Berenice“ beobachtet. Außerdem stehen den Besu 8. noch kleinere Fernrohre kostenlos zur Verfügung, die auf beliebinn Himmelskörper eingestellt werden können. 1 ge
e zusge⸗
Bitterfeld, 17. Mai. (W. T. B.) Das im Besi 1 schifferbataillons befindliche Luftschiff „P. II.“, das aufs dea dut Werft der Luftfahrzeuggesellschaft instand gesetzt worden war, erledgen heute abend seine erste Probefahrt. Im 2 egriff zu landen dnae es gegen die Halle getrieben. Die Hülle stieß an die Halle und erhielt einen Riß, wodurch das Schiff zu Boden kam. Cs ss einiger Materialschaden an der Gondel entstanden. Von den s echs Insassen erlitten zwei leichte Verstauchungen des Fußes.
Cuxhaven, 18. Mai. (W. T. B.) Der dänische schoner „Ida“, mit Stückgut von Esbjerg nach nüch 1ancah ist gestern abend, etwa 16 Seemeilen nordöstlich von Helgoland in Brand geraten und gänzlich verloren. Die Besatzung der Kapitän, drei Mann sowie Frau und Kind des Kapitäns wurden von dem Fischerkutter „Nymphe“ gerettet und auf Helgoland gelandet.
Darmstadt, 18. Mai. (W. T. B.) Heute vormittag w die von der Freien Vereinigung Darmstädter Künstler im Augstelwune gebäude auf der Mathildenhöhe veranstaltete Kunsta usstellung in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin eröffnet. Die Ausstellung ist mit einer Sonderausstellung englischer Aquarelle verbunden und wird bis zum 18. Oktober dauern.
Brünn, 17. Mai. (W. T. B.) Ueber Groß⸗Meseritsch Boikowitz, Netzditz und Schumitz gingen gestern Wolken⸗ brüche nieder, die großen Schaden anrichteten. Einzelne Wirtschafts⸗ gebäude in der Umgebung von Boikowitz sind fortgeschwemmt. In Groß⸗Meseritsch drang das Wasser auch in einige Häuser ein. Auch über der Patzauer und Kamenitzer Gegend bei Prag ging ein Wolkenbruch nieder, der bedeutenden Schaden anrichtete. Drei Menschen sollen in den Fluten Gumgekommen sein.
„Bordeaux, 18. Mai. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht überfielen zwei maskierte Räuber einen Postwagen auf dem Wege zum Bahnhof, betäubten den Kutscher mit Chloroform, führten den Wagen in einen Schuppen und plünderten ihn vollständig aus. Der Wert der geraubten Postsachen ist bedeutend, von den Räubern fehlt jede Spur.
St. Petersburg, 17. Mai. (W. T. B.) In dem Ortte Dywin im Bezirk Kobrin sind durch eine Feuersbrunst über 600 Häuser zerstört worden, darunter eine Volksschule und ein Hospital. Zwei Menschen sind verbrannt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
St. Petersburg, 18. Mai. (W. T. B.) Der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute mitng gegen 12 Uhr hier eingetroffen. Es fand militärischer Empfang statt. Die Straßen prangen in Flaggenschmuck.
Konstantinopel, 18. Mai. (W. T. B.) Nach einer Depesche des Wali von Skutari fand vorgestern bei Fufinse ein Zusammenstoß zwischen türkischen Truppen und einer starken Bande Aufständischer unter dem Führer Pano statt, der gefangen wurde. Die Bande flüchtete unter Zurücklassung vieler Toten und Ver⸗ wundeten. Bei den Toten wurden montenegrinische Gewehre gefunden. — Der Großscherif von Mekka, der in Asfir eingezogen ist, meldet, daß alle nördlich und östlich von Kunfuda wohnenden Stämme sich unterworfen haben. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.
11“ Freitag, Abends 8 Uhr:
eld. Sonnabend: Nathan der Weise. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Abends: Husarensieber.
“ Charlottenburg. Freitag,
Posse mit Gesang und Tanz Sonnabend: Der große Name. Abends: Ein idealer Gatte. Tage: Bummel⸗ 3 Uhr: 18 — Garten. Kantstr. 12.) 8 Ein Walzertraum.
“
Freitag, Abends 8
—
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr:
Die versunkene
hügel. Sonntag, Senator.
Thaliatheater. (Direktion: Kren
reitag, Abends 8 Uhr: wank mit Gesang und v. in Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet
i Freitag, Abends Nachmittags 3 Uhr:
Sternschen Konser⸗
Rigoletto. Gilbert.
schaft.
3 Uhr: Die Fleder⸗
1. Juni ab wieder im Thaliatheater. “
(Wallnertheater.)
Fre — Der große 255 el in drei Akten von Victor Léon und Leo d
Die Ehre. —
Abends König Heinrich (in einem Vorspiel „Kind einrich“ und vier Akten) von Ernst von Wildenbruch.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zapfenstreich. —
Theater des Westens. (Station: Zoologischer
Freitag, Abends 8 Uhr: Operette von Franz Lehar. Sonnabend: Die lustige Witwe.
Nibelungen. — Abends: Die lustige Witwe.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Abends 8 Uhr: Der Feldherrnhügel. Iiin drei Akten von Roda Roda und Rößler.
8 Sonnabend und folgende Tage: Der Feldherrn⸗
Polnische Wirtschaft.
Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von
Am 29., 30. und 31. Mai wird Polnische Wirt⸗ schaft im Neuen Operntheater aufgeführt. Vom
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 ½ Uhr: Gastspiel des „Neuen Schauspielhauses“”: Das Prinzchen. Liebesschwank in 3 Akten von Robert Misch.
Sonnabend und folgende Tage: Das Prinzchen.
Modernes Theater. (Königgrätzer Str. 57,58. Pretag. Abends 8 Uhr: Gastspiel des „Neuen Schauspielhauses’: Wienerinnen. Lustspiel in drei Akten von Hermann Bahr.
Sonnabend: Die Büchse der Pandora.
Sonntag und folgende Tage: Wienerinnen.
Birkus Busch.
Name.
8 Uhr:
(Nur noch kurze Heil Freitag Abends 8 Uhr: Große Galavorstelung. rmakov, der Meister tatarischer Krieg waffen. — Neu: Der urkomische Jansly⸗ Jansen mit seinen dressierten Tieren. 8” erner: Herr Burkhardt⸗Foottit, Schulreiter. — err Ernst Schumann, Freiheitsdressurn , eiterfamilie Frediano. — 3 Gebr. Fratell 2 urkom. Clowns. — Zwergelown Francoi 2 Kunstreiter. — Um 9 ½ Uhr: Die neue Originan ausstattungspantomime „Ein Jagdfest a Hofe Ludwigs XIV.“
Die lustigen
Freitag, Schnurre
Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Karin von Schlieben mit 8 Leutnant Werner Frhrn. von Beschwitz (Dresden).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Der Herr
und Schönfeld.)
drei Akten von von J. Kren.
Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Beilage
eiger und Königlich Preußis
Berlin, Donnerstag, den 18. Mai
EEET,,
Qualität
mittel
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster
höchster
niedrigster höchster niedrigster
höchster
ℳ
84
8
4 8
Außerdem wurden Am vorigen ß Markttage
am Markttage Spalte 1) Durch⸗
na CFee chläglicher
schnitts⸗ Schätzung verkauft preis dem Doppelzentner (Preis unbekannt)
Verkaufs⸗ wert
ℳ
nsterburg. — rankenstein i. — üben i. Schl. 18,75 W . 18,60 ilenburg . 19,10 Matzie.. Goslar. Paderborn. 1 . Dinkelsbühl. Ueberlingen. Waren.. Altenburg .
0 b“
1ö11“
Weißenhorn. Biberach.. Stockach.. Ueberlingen
Insterburg.... Stargard i. Pomm. Schivelbein... Stolp i. Pomm.. Lauenburg i. Pomm. EIEöö“ IE11616“ Frankenstein i. Schl. Lüben i. Schl.. . ’ 3 ilenburg. Marne.. Goslarkr Paderborn. EEE1T111“ Dinkelsbühl Weißenhorn Biberach. Stockach.. Ueberlingen. Waren.. Altenburg .
.o11e.“ SLZR95äI.
Insterburg. Frankenstein i. Lüben i. Schl. Palberstadt . Eilenburg . Marne. Goslar.. Biberach. Waren.
Futtergerste
— —
Insterburg... bb-56 Stettin. “ Stargard i. Pomm. Schivelbein.. Stolp i. Pomm.. Lauenburg i. Pomm. 7 1111“¹“ Militsch. rankenstein i. Schl. Lüben i. Schl.. . Halberstadt. Eilenburg. Marne . Goslar . Paderborn Neuß. Dinkelsbühl. Weißenhorn. Biberach.. Stockach.. Ueberlingen.
„““ „9 66“ „ 9 bböb85
Waren . Altenburg
* * * * * 2 2. 2⁴ 2 2⁴ 3 * * 2 * * 8 * ³ .
* * - * . 9„ 90
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner veben 1 sten für — hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt
Ein liegender Strich (—) in den Spa Berlin, den 18. Mai 1911.
ℳ ℳ
Weizen. —— 1569,50 19,00 19,40 19,50 19,75 — 20,50 20,10 20,25 19,25
19,50 19,20 19,20 19 50
20,00 19,70 20,70 21,40
21,50 20,00 20,30 — 19,80
20,00
19,00 19,25
20,00 19,00 18,80 19,50 19,70 21,20 20,00
— edlh-
21,60
21,80 20,70
00 22,00 20,80 21,50 g en. 16,00 16,80
21,80 20,70
16,00 16,00 16,40 15,60 15,95 17,50 16,50
16,00 17,80 17,00 18,80 21,60
18,00 17,00 16,00 16,50
er ste. 17,50 18,40 17,05
19,00 17,00 16,50
Hafer. — 17,00 — 16,80 18,00 17,00 15,20 16,80 17,00 17,80 17,20 16,60 16,85 19,00 18,50 16,50 17,50 19,00 17,30 18,80 18,20 19,20 19,00 20,20 17,00 18,00
16,80 14,80 16,60 16,40 17,50 16,80 16,40 16,60
18,10 16 00 17,50 18,50 16,30 18,60 18,00 18,80
16,00
19,50 19,40 20,00 20,50 20,60 19,50 20,00 20,00 20,70 21.60 20,40 19,80 20,30
Kernen Ier.verns Spelz⸗ Dinkel, Fesen).
22,00 22,00 20,80 21,50
16,00 17,00
16,00 16,30 16,40 15,60 16,20 17,50 17,10
16,50 18,00 17,00 19,00 21,60
18,00 17,00 16,60 17,00
17,50 18,40 17,30
19,50 18,00 16,50
17,00 16,80 18,20 17,20 15,20 17,00 17,00 17,80 17,20 16,60 19,00 19,00 16,50 18,00 19 50 168”
00 1820 19,20 19,00 20,20 17,00 18,50
Kaiserliches Statistisches Amt.
J. V.: Dr. Zacher.
15 12 86 95
5
4 130
.)
— — SSSS C92SS„
—
—,— — — — — CTSE
„& 8
—,— —- —- —- — — — ESSSSSSS bgngnsngn
10. 5.
18.5. 16. 5. 10. 5. 10. 5. 10. 5.
10. 5. 10. 5.
16,00
18,83 16,80 18,54 18,00 18,49
19,50 16,49
1 600 16,00
1 310 18,71 252 16,80 226 18,80
1 548 18,00
1 742 18 44
95 19,00 81 20,20 2 180 16,77
2. 2 2*
und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Za
in den letzten sechs Spalten, daß entsprechend
1““ Deutscher Reichstag. — “ 177. Sitzung vom 17. Mai 1911, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Uuf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten neümg des Entwurfs einer Reichsversicherungs⸗ ung. deber den Anfang der Sitzung ist in der d. Bl. berichtet worden. 1 g. Dr. Semler (nl.): Wenn man die sozialdemokratischen ge und ihre Begründung im einzelnen hört, so ist daß diese und jene Gesichtspunke in der Tat
e Anträge sprechen. Das ist von uns nie bestritten.
u möchte manchmal das Gefühl haben, daß man zu hart wäre n wohlbegründete Anträge. (Zurufe von den Sozialdemokraten.) F rechen Sie mich nicht, wenn ich verfuche unbefangen auf Ihre sche einzugehen. Die Kommission ist aber schon weit entgegen⸗ mmen. Die Vorlage sprach nur von einem Jahresarbeitsverdienst 200 ℳ. Wenn wir bei der Kodifizierung der gesamten Ver⸗ sgesetzgebung schon gezwungen sind, in einer großen Reihe sziehungen den Unternehmern mehr Lasten aufzubürden. wie ies ja getan haben, dann ergibt sich ganz von selbst, daß wir
der gestrigen
eine gewisse Reserve uns auferlegen müssen, wenn nun nach zwei Richtungen gearbeitet werden soll, nämlich einmal den Kreis der Ver⸗ icherten zu erweitern und zum anderen. auch den Inhalt der Ver⸗ sicherung zu erhöhen. Täten wir das auf der ganzen Linie, so würden die Ansprüche, die im einzelnen als berechtigt erscheinen, in ihrer
Totalität eine volle Unmöglichkeit werden.
Abg. Hue (Soz.): Das Zugeständnis des Vorredners über die Berechtigung unserer Anträge ist sehr erfreulich. Es ist richtig, daß gegenüber der Regierungsvorlage eine Erhöhung auf 1800 ℳ vor⸗
genommen ist. Ich wi
aber nicht unerwähnt lassen,
daß diese An⸗
regung von sozialdemokratischer Seite ausging, und Sie werden ferner zugeben, daß seit der Zeit, wo die jetzige Summe festgesetzt wurde, bis heute eine außerordentliche Entwertung des Geldes ein⸗ getreten ist, sodaß in der Tat eine Besserstellung gar nicht erfolgt. Ich betone ausdrücklich, daß das, was wir beantragen, den Ver · sprechungen entspricht, die den Beamten von seiten der bürgerlichen
Parteien hier im Hause wiederholt gemacht worden sind.
§ 584 bleibt unverändert.
Nach kurzer Befürwortung durch den Abg. Sachse (Saz.) wird die Einschaltung eines neuen § 584a abgelehnt, der fol⸗
genden Wortlaut haben sollte: „Ist die Rente bei Lehrlingen und 25 Jabren
nach einem geringeren Betrage
bei
bemessen,
unker
als
der
Jahresarbeitsverdienst derjenig
Betreffende bei regelrechtem
kein Unfall zugestoßen wäre, so i n 3 ph; 3 Jahren, zuletzt nach vollendetem 25. Lebenszahre, catsprechend ia
erhöhben.“
Es bleibt bei den Kommissionsbeschlüssen. 1 Ferner wird von den Sozialdemokraten die Einschaltung eines neuen § 592a beantragt: 8
„Für Rentenempfänger ist der Jahresarbeitsverdienst, der der
Berechnung der Rente zugrunde gelegt worden ist, nach je zeh
Jadren in dem Verhältnis, in dem der Durchschnittslohn nach d
Aufstellung der Berufsgenossenschaften gestiegen ist, zu erhöhen
Hiernach ist dann der Betrag der Rente neu festzusetzen.“
Adg. Zudeil (Scz.) empfiehlt diesen Antrag zur Annahme; den Rentenempfängern müsse für den steigenden Lohn ein Aeguivalent ge. schafen werden.
Anf eine Anregung des Abg. Semler (nl.) erklärt der
Direkter im Reichsamt des Innern Caspar, daß es auch be dglich der Berechnung des Jahresarbeitsverdienstes nach volle esdenagen in der Fehe.eme die ja nur das be stedende Recht kodifizieren solle, bei der disherigen Praxis der dciden soll. 18
Der Antrag Albrecht wird abgelehnt.