Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Domänenpächtern, Oberamtmann Hans Kühne zu Schmölln und Oberamtmann Paul Schreyer zu Wendemark im Regierungsbezirk Potsdam sowie Oberamtmann Wilhelm Kleinau auf Vorwerk Rettig im Regierungsbezirk Merseburg den Charakter als Amtsrat zu verleihen. 11
1”“”
. Auf den Bericht vom 26. Mai d. J. will Ich in Ab⸗ änderung der Privilegien vom 20. Januar 1890, 1. Februar 1891 und 27. Juni 1894, betreffend Ausgabe von Einer Million zweihunderttausend, zweihundertvierzigtausend und fünf⸗ hunderttausend Mark viereinhalbprozentiger Anleihescheine der Brölthaler Eisenbahnaktiengesellschaft, Sie er⸗ mächtigen, der Gesellschaft die Ausgabe neuer Zinsscheine und Zinsscheinanweisungen auf zehnjährige, statt auf vier⸗ jährige Zeiträume zu gestatten. 1.“
Neues Palais, den 2. Juni 1911. von Breitenbach. Lentze. ntlichen Arbeiten und der Finanzen.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Der bisherige Navigationsvorschullehrer Martin J.
Schranz aus Papenburg ist unter Versetzung nach Stralsund zum Königlichen Navigationslehrer ernannt.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Bei dem Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten ist der Regierungssekretär Hermann Kessel⸗ huth zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator er⸗ nannt worden.
Der Provinzialschulrat Doblin ist dem Provinzialschul⸗ kollegium in Berlin überwiesen worden.
Der Charakter als Professor ist verliehen worden den Oberlehrern: Richard Czwalina an der Kaiserin Auguste Victoria⸗Schule in Osterode i. Pr., Hans Stobbe an der Königin Luise⸗Schule in Tilsit, Dr. Franz Koch an derselben Anstalt, Johannes Junius an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Rastenburg, Friedrich Kosnick an der Kaiserin Auguste Victoria⸗Schule in Elbing, Wilhelm Grube an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Spandau, Hermann Huwe an der öffentlichen Höheren Mädchenschule in Boxhagen⸗Rummelsburg, Richard Grabig an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Guben, Dr. Alfred Teßmann an der Margarethenschule in Berlin, August Rohmann an der Sophienschule in Berlin, Dr. Franz Berger an der Sophie Charlottenschule in Charlottenburg, Dr. Max Lipp an der Auguste Victoria⸗Schule in Charlottenburg, Eduard Göhring an der öffentlichen Höheren Mädchenschule in Pankow, Dr. Max Laux an der Sophie Charlottenschule in Charlottenburg, Max Jahn an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Frankfurt a. O., Ludwig Weyrauch an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Rathenow, Robert Roedtke an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Kolberg, Ernst Donath an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Kattowitz, Paul Dehnel an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Bunzlau, Heinrich Joachim Langla an der Luisenschule in Naumburg a. S., Dr. Paul Lampe an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Quedlinburcg, Ludwig Tappenbeck an der Königin Luise⸗Schule in Nordhausen, Dr. Richard Fricke an der Kaiserin Auguste Victoria⸗Schule in Halberstadt, Wilhelm Mohs an der Augustaschule in Magdeburg, Arthur Huld an der Luisenschule in Naumburg a. S., Johann Witten⸗ burg an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Elmshorn, Richard Meusel an der Städtischen Höheren Mädchenschule I in Kiel, Martin Deutsch an der Städtischen Höheren Mädchen⸗ schule in Itzehoe, Dr. Oskar Motz an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Neumünster, Dr. Egon Freyberg an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Osnabrück, Karl Behrens an der Kaiserin Auguste Victoria⸗Schule in Emden, Aggo Reinders an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Leer, Dr. Heinrich Küentzle an der Sophienschule in Hannover, Otto Gerlach an der Städtischen Höheren Mädchen⸗ schule in Göttingen, August Sannes an der Sophienschule in Hannover, Otto Pauckert an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Iserlohn, Theodor Gissel an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Hamm i. W., Otto Borbein an der Städtischen Höheren Mädchenschule in Herford, Philipp Offermann an der Königin Luise⸗Schule in Cöln, Robert Ficker an dem Städtischen Höheren Lehrerinnen⸗ seminar in Aachen, Friedrich Becker an der Auguste Victoria⸗ Schule in Saarbrücken, Dr. Arthur Wohlthat an der Luisenschule in Düsseldorf, Dr. Hermann Kapelle an dem Städtischen Höheren Lehrerinnenseminar in Aachen.
Dem Gesanglehrer Eduard Lindenhan vom Königlichen Gymnasium in Nordhausen ist der Titel Königlicher Musik⸗ direktor verliehen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem Departementstierarzt, Veterinärrat Theodor Schmitt in Düsseldorf ist der persönliche Rang der Räte vierter Klasse verliehen worden.
Dem Domänenpächter Karl Wentzel zu Brachwitz im Regierungsbezirk Merseburg ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.
Die Oberförsterstelle Schmalleningken im Re⸗ gierungsbezirk Gumbinnen ist zum 1. August 1911 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 10. Juli eingehen. 8
Ministerium des Innern.
Der Oberregierungsrat von Wussow ist dem Regierungs⸗
präsidenten in Cassel und 8
der Oberregierungsrat Dr. Budde dem Regierungspräsi⸗ denten in Hannover zugeteilt worden.
Finanzministerium. Zentralgenossenschaftskasse.
Bei der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse sind die Diätare Wöhler, Knost, Haagen, Koch und Averbeck zu Buchhaltern ernannt. 9 8
C“
b Evangelischer Oberkirchenrat.
Zum Reiseprediger des gev S. der deutschen evan⸗
gelischen La Plata⸗Synode mit dem Wohnsitze in Buenos Aires
ist der Pfarrvikar Ohlert in Wüstewaltersdorf, Bez. Breslau,
berufen worden. 11“ “
Abgereist:
Seine Exzellenz der Präsident des Reichseisenbahnam Wackerzapp, in dienstlichen Angelegenheiten nach der Rhein⸗
G
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 26. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern abend in Kiel an Bord der Jacht öe den Vortrag des Ministers für Landwirtschaft omänen und Forsten Dr. Freiherrn von Schorlemer und heute vormittag die Vorträge des Reichskanzlers Dr. von Bethmann Hollweg und des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes von Kiderlen⸗ Waechter.
v11X1A“ u“ “ Vorgestern ist hier, „W. T. B.“ folge, der neue deutsch⸗japanische Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag nebst zugehörigem Zollabkommen von dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen⸗Waechter und dem htssige japanischen Botschafter Baron Chinda unterzeichnet ö“ 111X4“
Am 24. Juni ist der frühere vortragende Rat im Reichs⸗ eisenbahnamt, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. jur. Theodor Gerstner im 81. Lebensjahre in Wilmersdorf bei Berlin verschieden.
Geboren in Karlsruhe am 15. Dezember 1830, hat Dr. Gerstner nach Absolvierung des Studiums der Jurisprudenz und der Staatswissenschaften seine Beamtenlaufbahn am 8. August 1853 im Großherzoglich badischen Staatsdienste begonnen und ist dort anfänglich in der Justizverwaltung, später bei der Eisenbahnverwaltung als Mitglied der Generaldirektion der Großherzoglich badischen Staatseisen⸗ bahnen tätig gewesen. Im Jahre 1873 wurde er als ständiger Hilfsarbeiter beim Reichseisenbahnamt in den Reichs⸗ dienst übernommen. Hier erfolgte 1875 seine Ernennung zum vortragenden Rat und 1879 seine Beförderung zum eS Oberregierungsrat. Während seiner 30 jährigen Tätigkeit im Reichseisenbahnamte hat der Verstorbene in unermüdlicher Arbeit Hervorragendes geleistet. An Diensteifer und Pflicht⸗ treue war er das Muster eines Beamten. Auf dem Gebiete des Internationalen Eisenbahnfrachtrechtes, um dessen Zustandekommen er sich seinerzeit große Verdienste er⸗ worben hat, galt er als Autorität. Beim Uebertritt in den Ruhestand wurde ihm am 8. Juni 1903 der Charakter als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat mit dem Rang eines Rates erster Klasse und aus Anlaß der Feier seines acht⸗ zigsten Geburtstags der Königliche Kronenorden II. Klasse mit dem Stern verliehen. Auch von anderen deutschen Bundes⸗ regierungen und von Oesterreich⸗Ungarn ist seine Wirksamkeit durch Verleihung hoher Ordensauszeichnungen anerkannt worden. Seine Verdienste um das Eisenbahnverkehrswesen, sein vortrefflicher, zuverlässiger Charakter und seine anspruchs⸗ lose Liebenswürdigkeit sichern dem Dahingeschiedenen ein dauerndes ehrenvolles Andenken.
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Der Königlich griechische interimistische Geschäftsträger N. G. Théotoky hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Erste Sekretär der Königlich griechischen Gesandtschaft in Wien Nikolaus Pydakis die Geschäfte der Gesandtschaft.
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Der Regierungsrat von Graevenitz aus Oppeln ist der Königlichen Regierung in Lüneburg, der Regierungsassessor Dr. Krauseneck aus Rybnik der Königlichen Regierung in Brom⸗ berg, der Regierungsassessor Freiherr von Oer aus Görlitz der Königlichen Regierung in Arnsberg und der Regierungs⸗ assessor Eschenbach aus Schweidnitz der Königlichen Re⸗ gierung in Bromberg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungsassessor Falch aus Saarlouis ist dem Landrat des Kreises Rybnik und der Regierungsassessor Dr. jur. Hesse Edler von Hessenthal dem Landrat des Kreises Schweidnitz zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
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Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Vater⸗ land“ am 24. Juni in Wuhu und am 23. Juni S. M. S. „Iltis“ in Kiukiang und S. M. S. „Vineta“ in Merok angekommen. F 11A1A““
Kiel,
König begab sich gestern, „W. T. B.“ zufolge, mit Gefolge an Bord des amerikanischen Flaggschiffes „Louisiana“, um einer Einladung des Admirals Badger zur Frühstückstafel zu
Seine Majestät der Kaiser und
Nachmittags empfing Seine Majestät den hier ein⸗
folgen. eichskanzler an Bord der „Hohenzollern“.
getroffenen
SDesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser Franz Joseph hat, „W. T. B.“ zufolge, dem Handelsminister Dr. Weiskirchner unter Fesee des Ordens der Eisernen Krone erster Klasse und dem Eisenbahn⸗
minister Dr. Glombinski unter Verleihung der Würde eines
Geheimen Rates, mit der das Prädikat Erzellenz verb die erbetene Amtsenthebung gewährt 1; Sektionschef im Handelsministerium Dr. Mataja mit d Leitung des Handelsministeriums und den Sektionschef 8 Eisenbahnministerium Dr. Röll mit der Leitung des Eisenbahn⸗ ministeriums beauftragt. Nr. — Das ungarische Abgeordnetenhaus hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ vorgestern das diesjährige Budget endgültig angenommen. 8
6
Großbritannien und Irland.
Der König Georg und die Königin Mary trafen
von den Spitzen der Marine⸗ und Zivilbehörden empfangen vorgestern mittag zur Flottenparade in Portsmouth ein und begaben sich auf die Königliche Jacht „Victoria and Albert“ die um 2 Uhr zu der Revue in See ging. Die Flotte, die sich in den Gewässern von Spithead versammelt hatte, umfaßte „W. T. B.“ zufolge, die drei Divisionen der Heimatsflotte, die Atlantische Flotte und die Kreuzerdivisionen mit ihren Torpedo⸗ booten und Torpedobootszerstörern sowie acht Unterseeboote; ins⸗ gesamt zählte sie 177 Kriegsschiffe, darunter zwölf vom Dreadnoughttyp. Siebzehn fremde Mächte waren durch Kriegs⸗ schiffe in Spithead vertreten. Nach der Revue empfing der König an Bord der Königlichen Jacht alle Admirale und höheren Offiziere der britischen und fremden Kriegsschiffe und kehrte sodann mit der Königin unter dem Donner der Geschütze in den Hafen zurück.
Der deutsche Botschafter in London Graf Wolff⸗Metternich gab gestern den deutschen Fürstlichkeiten in der Botschaft ein
Festmahl.
Frankreich.
Der Präsident Falliêres ist mit den in seiner Be⸗ gleitung befindlichen ausländischen Diplomaten gestern vor⸗ mittag aus Rouen wieder in Paris eingetroffen. Wie „W. T. B.“ meldet, begab sich der Präsident bald nach seiner An⸗ kunft zum Ministerpräsidenten Monis, der ihm die De⸗ mission des Kabinetts unterbreitete. Der Präsident er⸗ klärte sich mit ihr einverstanden.
Rußland.
Der Minister des Innern hat in der Reichsduma eine Vorlage eingebracht auf Festigung des russischen Elements an der Murmanküste. Wie „W. T. B.“ meldet, soll danach auf der Halbinsel Kola von der norwegischen Grenze bis zum Kap Swjatoj⸗Noß den ganzen Küstenstrich entlang 100 Werst landeinwärts ebenso wie auf der Insel Kildin und den übrigen Inseln die Ansiedlung fremder Untertanen sowie russischer Untertanen ausländischer Herkunft und deren männ⸗ licher Nachkommenschaft verboten werden. In dieses Verbot
wird sowohl der Besitz von Immobilien wie auch Pacht in⸗
begriffen sein
11“
““ Italien. Die Prinzessin Clotilde von „W. T. B.“ zufolge, gestern nachmittag in Turin gestorben. — Die Deputiertenkammer hat vorgestern die Be⸗ ratung über den Gesetzentwurf, betreffend die staatliche Monopolisierung der Lebensversicherung, be⸗
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Der Sultan eingetroffen und vom Wali, vom Korpskommandanten, von Zentralkomitee für Einheit und Fortschritt und der Stadtvertretung begrüßt worden. Der Sultan schiffte sich mit den Prinzen, den Ministern und dem Gefolge sofort auf dem Kriegsschiff „Hair⸗ eddin Barbarossa“ unter Geschützsalut zur Abfahrt nach Kon⸗ stantinopel ein.
— Wie „W. T. B.“ meldet, haben die Insurgenten in der Nacht vom 20. zum 21. d. M. im Verein mit Montenegrinern auf die bei Raptse stehenden türkischen Truppen das Feuer eröffnet, sind aber zurückgeschlagen worden. Sei der Proklamation ist es das zweite Mal, daß die Truppen, dee jede Feindseligkeit eingestellt 5 gegriffen worden sind. 3
— Amtlichen Meldungen aus Saloniki zufolge haben elf bulgarische Bandenführer, hauptsächlich im Osmanse⸗ distrikt, mit der Bandenbildung begonnen. Die Behörden des Wilajets sind beauftragt worden, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen. .
“ Griechenland.
Der Minister des Aeußern Gryparis hat der Depu⸗ tiertenkammer vorgestern einen Auslieferungsvertrag mit England, Deutschland und der Schweiz unterbreitet.
aben, von den Insurgenten an⸗
1 Asien. gZwischen Japan und Rußland ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ ein Kompromiß zur Liquidation der beider⸗ seitigen, aus dem letzten Kriege hergeleiteten Ansprüche zustande gekommen.
— Zum Zweck der Regelung der Kolonisation in der Mandschurei wird in Mukden ein Ansiedlungsamt gegründe,, an dessen Spitze der Direktor der chinesischen Bank Yehkinghuri
gestellt wird. In China nud in der Mandschurei wird ein 5
von Agenturen, in Mukden eine besondere Bank für Ar sie errichtet werden. .
8
Afrika. “ Nach einer Meldung der „Agence Havas“ herrscht in Elksar große Aufregung, da zwei spanische Soldaten, die bewaffnet die Runde machten, in die 2. Moschee eingedrungen sind und in Schuhen die Matten betreten haben. 8
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (95.) Sitzung des Hauses F. Abgeordneten, der der Minister des Innern von Dallwit beiwohnte, bemerkte vor Eintritt in die Tagesordnung der
Abg. Hoffmann (Soz.) zur Geschäftsordnung: Ich möchte Fe⸗ Hause vorschlagen, den Antrag Brandenstein wegen Aenderung 25 als chäftsordnung von der heutigen Tagesordnung abzusetzen S—ee der Tagesordnung den bekannten Wahlrechtsantrag aufzunel lich In der b. Sitzung war es nur durch einen Ffchan moante; daß das Haus die Tagesordnung nicht selbst festsetzen 81 der eine große Reihe von Parteien war der Ansicht, daß als Punkt vege Wahkrechtsantrag auf die heutige Tagesordnung gesetzt werden mase 8 Das Haus hat die Pflicht dem preußischen Volke gegenüber, in damit Sache einen Anfang zu machen und zu zeigen, daß es ihm ernst ist. “ 88 “
gleichzeitig den
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Savoyen ist,
ist vorgestern aus Monastir in Salonk
8
Präsident von Kröcher: Ich werde selbstverständlich über den
aften Teil des Antrages des Abg. Hoffmann abstimmen lassen; über
iten Teil bedaure ich nicht abstimmen lassen zu können, da es dens nwent gechäftsordnung nicht zulässig ist, etwas Neues auf die Tagesordnung zu setzen.
Der Antrag Hoffmann auf Absetzung des Antrages Brandenstein von der Tagesordnung wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Polen und der freisinnigen Volks⸗ partei abgelehnt. 3
Sodann wurde die dritte Beratung des Gesetzentwurfs über die Reinigung öffentlicher Wege, die vor einigen Tagen wegen eines neuen Antrages abgesetzt war, in der Spezial⸗ diskussion fortgesetzt. K8 8
Nach § 1 8 die polizeimäßige Reinigung öffentlicher Wege der Gemeinde ob, zu deren Bezirk der Weg gehört. Die polizeimäßige Reinigung beschränkt sich auf Wege, die überwiegend dem inneren Verkehr der Ortschaft dienen. Welche Wege außerhalb der geschlossenen Ortslage als überwiegend dem inneren Verkehr der Ortschaft dienend anzusehen sind be⸗ stimmt der Kreisausschuß bezw. Bezirksausschuß.
Die Abgg. Herold (Zentr.), Braemer (kons.) und Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.) beantragten folgenden Zusagr 1
Eine geschlossene Ortslage ist nur insoweit als vorhanden an⸗ zusehen, als die Wohnhäuser im wesentlichen in räumlichem Zu⸗ sammenhange liegen. Einzelne unbebaute Baustellen unterbre en nicht den Zusammenhang, wohl aber seld⸗ oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen.
Die Abgg. Graf von Strachwitz (Zentr.) u. Gen. be⸗
antragten, den Eingang des § 1 folgendermaßen zu fassen:
.In Städten mit mehr als 5000 Einwohnern sowie in Land⸗ gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern liegt die polizeiliche Reinigung ...“
(Schluß des Blattes.) 8
Nr. 35 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 22. Juni hat folgenden Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Leuchtmittelsteuerausführungs⸗ bestimmungen.
Statistik und Bolkswirtschaft.
Fin⸗ und Ausfuhr einiger wichtiger Waren in der Zeit 1 1¼ Tub e. Jüni der beiden letzten Jahre.
ö1111645*“* 8 ““ im Spezialhandel Warengattung dz = 100 kg
1911 1910 1911 79 847 15 980 2 802 1 682
13 823 7 836 2 597 9 751 14 576 2 540 20 248 17 483 278
26 045 21 335 392
3 041 518 1 074 119 626 999 3 986 053 3 457 439 8 856 763 8 557 542 1 499 294 1 679 630 11 219 15 378 127 697 119 040 1 103 153 517 97 272 10 201 26 778
“ 72 502 41 9227 178 694 2858 373 Rohluppen, Rohschienen,
Rohblöcke usw.. . 2 674 3 201 120 939 A11“ 111 117 745 Eisenbahn⸗, Zahnrad⸗,,
Platt⸗(Flach⸗)schienen 12 163 214 Eisenbahnschwellen aus
1 — 31 523 41 212
E“ III16 44 822 33 699 2 688 2 414 Feingobd, legiertes Gold 33,93 6,53 1,35 2,26b Deutsche Goldmünzen. 1,75 2,77 0,47 6,63 Fremde Goldmünzen . 1,00 0,31 0,52 5,05. Berlin, den 24. Juni 1911. Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght. 8
Mzeks
Baumwolle ... 75 916
Flachs, gebrochen, ge⸗ schwungen usw.... Hanf, gebrochen, ge⸗ schwungen usw. — Jute und Jutewerg . Nerinowolle im Echweiß Kreuzzuchtwolle im Schweiß . 3 Eisenerze. Steinkohlen. Braunkohlen. Erdöl, gereinigt. . Chilesalpeter.... Rohfüsen
3 196
109 555 137 309
141 618
Zur Arbeiterbewegung.
In Frankfurt a. M. beschlossen, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, am on
nnabend sämtliche Arbeiter der Adlerfahrradwerke, vorm.
Heinrich Kleyer, die 3000 Arbeiter beschäftigen, wegen verweigerter Lohnaufbesserung die Verweigerung aller Ueberstunden und die Ver⸗ hängung der Sperre über den Betrieb. Falls keine Ver⸗ ständigung erzielt wird, sollen zunächst die Arbeiter in einzelnen Betrieben in den Streik treten.
Die Norddeutsche Jutespinnerei in Hamburg hat, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, am Sonnabend alle 1400 Angestellten ent⸗ lassen und den Betrieb stillgelegt, weil mit den ausständigen Spinnerinnen keine Einigung erzielt werden konnte.
Zum Ausstand der englischen Seeleute (vgl. Nr. 147 d. Bl.) wird dem „W. T. B.“ aus Liverpool telegraphiert: Der Präsident des Distriktstreikkomitees, Tom Mann, hat eine Erklärung erlassen, in welchem er mittelt, daß be⸗ schlossen worden sei, alle Seeleute, Heizer, Köckhe und Stewards, die Mitglieder des Verbandes sind, von den Schiffen der der Shipping Federation hgecerigen Firmen von Montag (heute) ab zurückzuziehen. — In allen Häfen des Firth of Forth stand am Sonnabend die Schiffahrt still, weil es un⸗ möglich war, die Besatzungen zu vervollständigen. — Die Eisen⸗ bahner in Hull 888 am Mittwoch zugunsten der Seeleute in einen Sympathiestreik zu treten, wenn bis dahin der Ausstand der Seeleute nicht beigelegt worden ist.
In Amsterdam haben, „W. T. B.“ zufolge, die Syndikate und Vereinigungen der Auslader und Hafenarbeiter beschlossen, das Vorgehen der Seeleute durch Verkündigung des Generalstreiks zu unterstützen. Infolgedessen ist heute früh bei fünf der größten Reedereien der Streik ausgebrochen.
In Rotterdam “ wie „W. T. B“. meldet, die Reeder am Sonnabend in einer Versammlung, da sie Herren der Lage seien, den Ausständigen unter keiner Bedingung Zugeständnisse zu machen. Sie fordern bedingungslose Unterwerfung. (Vgl. Nr. 147 d. Bl)
Wohlfahrtspflege.
mitteilt, werden nach Besprechung mit sämtlichen Groß⸗Berliner Polizeipräsidien im Laufe dieses Sommers im ganzen 133 Schutzleute bech Heimen sowie aufs Land zur Erholung geschickt, von denen ereits 60 unterwegs sind. 8 “
ie der Vorstand des Schutzmannserholungsheim E. V.
Kunst und Wissenschaft.
Die Ausstellung der „Modernen Spanier“ in der Galerie Ed. Schulte schließt am Donnerstag, den 29. d. M.
Die Erben des verstorbenen Geheimen Kommerzienrats Stürcke haben, „W. T. B.“ zufolge, der Stadt Erfurt 100 000 ℳ ge⸗
stzwecken verwendet werden sollen. schenkt, deren Zinsen zu Kunst; so
Literatur.
— Von dem Bericht über die Verhandlungen der 16. Allgemeinen Konferenz der Internationalen Erd⸗ messung, die im September 1909 in London und Cambridge ab⸗ gehalten wurde, liegt jetzt der 2. Teil im Druck vor (Verlag von Georg Reimer in Berlin). Er enthält Spezialberichte und Berichte über die Tätigkeit des Zentralbureaus in den Jahren 1908 —- 1910 und ist mit 17 lithographischen Tafeln und Karten ausgestattet.
— Dr. B. Lindemann: Die Erde. Eine gemeinverständliche Geologie, Lieferung 6 und 7. (Stuttgart, Kosmos, Franckhsche Verlagshandlung.) Jede Lieferung 0,80 ℳ. — Beide Hefte bringen wieder reichhaltiges Bildermaterial. Behandelt wird der gewaltige Kampf zwischen Land und Meer, wobei der Wandel der Festlands⸗ formationen eingehend durchgesprochen wird, auch die Strand⸗ verschiebungen der Gegenwart hat der Verfasser ausführlich in seinen Betrachtungskreis gezogen. Dann wendet er sich dem Thema „Das Wasser als zerstörende Macht“ zu und weiß auch hier Klarheit in die Ansichten über die Zerstörungstätigkeit des fließenden Wassers und der Meeresbrandung zu bringen. Eine Reihe wunderlicher Erd⸗ und Gesteinbildungen zieht hier im Bilde an uns vorüber. Der 6. Ab⸗ schnitt beleuchtet die Tätigkeit der unterirdischen Gewässer. Was Lindemann z. B. über die Entstehung der Quellen sagt, wobei er übrigens auch einige sinnige Quellensagen streift, wird für die meisten Gebildeten durchaus Neuland bedeuten. Auch über die Entstehung des Petroleums und die Mineralstoffe der Quellen bringt die 7. Lieferung wichtige Aufschlüsse. 1 1
— Baedekers Nordostdeutschland nebst Dänemark. 30. Aufl., mit 43 Karten und 84 Plänen. Leipzig 1911. Verlag von Karl Baedeker. Fesh 6 ℳ. — Baäedekers Nordwest⸗ deutschland. 30. Auf., mit 48 Karten und 80 Plänen. Leipzig 1911. Preis 6 ℳ. — Das Reisehandbuch für Nordostdeutsch⸗ land umfaßt das nordöstliche Deutschland, von der Westküste Schleswig Holsteins und der Elbe an bis zur russischen und öster⸗ reichischen Grenze, also Hamburg, Schleswig⸗Holstein, Lübeck, die Ostseebäder, Mecklenburg, Pommern, Preußen, Posen, Schlesien, Anhalt, Provinz und Königreich Sachsen. Ein weiterer Abschnitt be⸗ schreibt Dänemark. Der Band Nordwestdeutschland behandelt die Gebiete von der schleswigschen Westküste und der Elbe an bis zur holländischen, belgischen und französischen Grenze, also die Nordseebäder, Hamburg, Bremen, Han⸗ nover, Oldenburg, Westfalen, Braunschweig, Harz, Thüringen, Hessen und die Rheinlande von Mainz bis Kleve. — Der Terxt der beiden Bände ist wieder mit gewohnter Sorgfalt durchgearbeitet und bis auf die neueste Zeit ergänzt worden. Der Band Nordost⸗ deutschland behandelt das jetzt mehr besuchte Ostpreußen ausführ⸗ licher als die früheren Auflagen; hinzugekommen sind auch eine Karte der samländischen Küste und Pläne der Badeorte Rauschen und Cranz. In Nordmwestdeutschland finden wir jetzt auch eingehendere Angaben über die Lüneburger Heide und das Sauerland. Die Sonderkarten des Harzes sind durch zwei neue Blätter ergänzt worden, sodaß sie jetzt das ganze Gebirge in größerem Maßstab umfassen. Da ferner überall billigere Gasthäuser genannt sind, wird auch der sparsame Reisende sich der beiden Bände mit Vorteil bedienen.
Bauwesen.
Die Zukunft des Schlosses Benrath mit seinem Park, das, bisher Eigentum der Krone, veräußert werden soll, ist, wie in der letzten Nummer der „Denkmalpflege“ mitgeteilt wird, durch den An⸗ kauf seitens der Gemeinde Benrath gesichert. In ihr Eigentum geht die Meisterschöpfung Pigages (1721 bis 1796) über, das reizvolle ein⸗ stöckige Schloß mit seinem mittleren Kuppelbau und den beiden flankierenden halbrunden Flügelbauten, die gesamte innere Einrichtung an Ornamenten, Malereien und Möbeln, mit der dauernden Ver⸗ pflichtung, die Gebäude in ihrer gegenwärtigen Erscheinung und dem zeitigen Bauzustande zu unterhalten. Der 72 ha 84 a große Park, nach Pigages Angaben in Lenôtrescher Art angelegt, mit aus⸗ gedehnten Wald⸗, Wiesen⸗ und Wasserflächen, zählt zu den bedeu⸗ tendsten Schöpfungen der Gartenkunst, die besonderen Wert auf weite Ausblicke legt. Das aufzuschließende Baugelände hat nur einen Flächeninhalt von 5 ha 72 a 32 qm, aus dessen Erlös die Gemeinde der Verkäuferin, dem Königlichen Kronfideikommiß und dem Königlich preußischen Domänenfiskus die Hälfte des Gewinns gegenüber einer Schätzung zu 250 000 ℳ zu zahlen hat. Der Kaufpreis für Schloß, Park, Domänengelände, Schloßhof mit Areal, dem ganzen Baum⸗ und Pflanzenaufwuchs beträgt 1 500 000 ℳ, die in drei Teil⸗ beträgen zu je 500 000 ℳ mit Zinsen binnen fünf Jahren nach der Uebergabe zu entrichten sind. Für den dem Schloß zunächst gelegenen Teil des Ortes Benrath wird ein Bebauungsplan ausgearbeitet, der den städtebaulichen Forderungen, die an dieser Stelle gewiß zu erheben sind, entsprechen soll.
Einen Wettbewerb für Entwürfe zur architektoni⸗ schen Ausgestaltung des Neubaus der Alten Brücke in “ am Main schreibt der Magistrat unter den zurzeit in Frankfurt ansässigen Architekten und anderen Künstlern mit Frist bis 1. November d. J. aus. Außerdem werden noch die Professoren Dr.⸗Ing. Gabriel von Seidl in München, Dr. Theodor Fischer in München und Wilhelm Kreis in Düsseldorf zur Teilnahme am Wettbewerb gegen besondere Vergütung eingeladen werden. Das Preisgericht bilden Oberbürgermeister Dr. Adickes, Stadtverordneter Architekt Dröll, Stadtrat Franze, Stadtverordneter Regierungsbaumeister Lion, Be⸗ zirkskonservator Prof. Luthmer, Stadtrat Schaumann, Stadtver⸗ ordneter Architekt Seeger, Magistratsbaurat Uhlfelder, sämtlich in Frankfurt, ferner Oberbaurat Prof. Karl Hofmann in Darmstadt, Geh. Baurat Ffran; Schwechten in Berlin und Geh. Hofrat Dr.⸗Ing. Dr. Paul Wallot in Dresden. Drei Preise von 4000, 3000 und 2000 ℳ sind ausgesetzt; ein bis zwei weitere Entwürfe können zu je 1000 ℳ angekauft werden. Die Unterlagen für diesen Wettbewerb können für 3 ℳ, die dem Bewerber zurückerstattet werden, vom Rechnungsbureau des Tiefbauamts, Rathaus⸗Südbau in Frankfurt bezogen werden. — Ueber die Ausführung, hat sich die Stadt Frank⸗ furt alles weitere vorbehalten; es ist jedoch in Aussicht genommen, einen der Preisträger mit der Ausarbeitung der Pläne und der künst⸗ lerischen Leitung des Baues zu betrauen.
Preisbewerbung für Vorentwürfe zum Erweiterungs⸗ bau des städtischen Kranken hauses in Forst i. d. Lausitz. Der Wettbewerb ist mit drei Preisen von 500, 300 und 200 ℳ und mit Frist bis 15. August d. J. ausgeschrieben. Dem Preisgericht Pbören u. a. an: Regierungsbaumeister a. D. Paul Ehrlich in Breslau, Stadtbaurat Schultze und die Stadtverordneten Maurer⸗ meister Bodo Hammer und Zimmermeister Moebius in Forst. Das Bauprogramm mit dem Lageplan, Ansichts⸗ und Grundrißzeichnungen des vorhandenen Krankenhauses kann von der Stadtbauamtsregistratur in Forst für 2 ℳ bezogen werden, die dem Einsender eines Entwurfs zurückerstattet werden. 8
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ueber den Stand der Kulturen in der Schweiz anfangs Juni berichtet die „Schweizer. landwirtschaftl. Marktzeitung“: „Der Stand der Futtergewächse ist ganz allgemein sehr be⸗ friedigend. In den Flachlandsgegenden lieferte der erste Schnitt auf den Naturwiesen und Kunstwiesen durchgehends quantitativ gute bis sehr gute Erträge. Auch die Aussichten für eine reichliche Apnutzung
werden als gut bis sehr gut taxiert. Weniger erfreuli
Berichte über die Obsternteaussichten. Die Apfelernt wird nur auf 80 % einer Normalernte eingeschätzt. voraussichtliche Ausfall ist insbesondere in den Kantonen Bern, Freiburg, Zug und Luzern groß. Fr soll er etw t einer Normalernte betragen. Eine normale Apfelernte steht nur für Graubünden und das Wallis in Aussicht. Noch ungünstiger lauten die Berichte über die Aussichten für die Birnenernte. Der Ansatz war zwar unmittelbar nach der Blüte noch ordentlich Die Bäume ließen aber einen großen Teil der Früchte fallen, so daß heute mit einem Ernteausfall von etwa 25 % einer Normalernte ge⸗ rechnet werden muß. Im einzelnen wird der Ausfall geschätzt für St. Gallen, Glarus und Thurgau auf etwa 10 bis 15 %, für Zürich, die Zentral⸗ und Nordwestschweiz auf etwa 30 bis 35 % und für die Westschweiz auf 5 bis 10 % einer Normal⸗ ernte. Das Wallis und der Kanton Graubünden weisen auch hier etwas günstigere Verhältnisse auf, indem in diesen Gebieten eine Durchschnittsernte erwartet wird. Etwas günstiger sind die Ernte⸗ aussichten für das Steinobst. Für die Kirschenernte ergibt die endgültige Berechnung nicht ganz ein so günstiges Bild wie die vor eb Zusammenstellung. Die Berechnungen ergaben auch für die Kirschenernte einen voraussichtlichen Ausfall von 7 % einer Normalernte. Größer dürfte der Produktionsausfall bei der Zwetschgen⸗ und Pflaumenernte werden. Die Bericht⸗ erstatker schätzen die Ernte nur mit 86 % ein. Der Aus⸗ fall ist am größten in der Zentral⸗ und Nordwestschweiz und in den Kantonen Neuenburg und Freiburg. Zuversichtlich lauten die Berichte einzig aus den Kantonen Genf, Graubünden und Nidwalden. In diesen Kantonen wird die Ernte auf 110 % einer Normalernte taxiert. Der Stand der Reben und der Trauben⸗ ansatz ist in der Westschweiz mittel bis gut, im Wallis sehr gut, in der Nord⸗ und Nordostschweiz dagegen unter Mittel. Im allge⸗ meinen versprechen die Reben eine Durchschnittsernte zu liefern.
Die Ernte der Ackergewächse läßt sich im Juni noch schwer beurteilen. Der Stand ist gleichmägtg. Für Kartoffeln wird eine gute und für gelbe Rüben eine schwache Mittelernte erwartet. Die Runkeln⸗ und Feldgemüseerträge werden auf 100 % einer Normalernte fingeschäßt.
Nachstehend lassen wir summarisch die Ergebnisse der Umfrage in einem Bilde vereinigt folgen. Nach dem Stand der Kulturen von anfangs Juni beurteilt, kann, wenn nicht abnormale Witterung, Krankheiten u. dergl. eintreten, eine Ernte erwartet werden, die in hrozanten der Durchschnittsernte der 8 10 Jahre beträgt:
ür Kartoffeln —. 102 %, für Aepfel “““ P1616161“ bb1“ Eeqö— 1114“*“ „ Feldagemüse 99 „ „ Zwetschgen u. Pflaumen 86 „ qq11“ 1111616* „ Streue TI““ EP“ “
Der Stand der Futtergewächse von anfangs Juni erhält nach unserem Punktierungssystem (1 = sehr schlecht, 2 = schlecht, 3 = mittel, 4 = gut, 5 = ü gut) die Bonitätsnote: für Naturwiesen 4,26, für Kunstwiesen 4,26, für die Alpweiden 4,25.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch und das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhof zu Hamburg am 23. Juni 1911.
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Die Königlich niederländische Regierung hat durch Verfügung vom 20. d. M., veröffentlicht im „Niederländischen Staatscourant“ Nr. 143 vom 21. d. M., Smyrna für chole raverseucht erklärt; die Quarantänefrist ist auf 5 Tage festgesetzt worden. Durch gemein⸗ schaftliche Verfügung der Königlich niederländischen Minister des Innern und der 18. vom 20. d. M., veröffentlicht im „Nieder⸗ ländischen Staatscourant“ Nr. 144 vom 22. d. M., ist vom 22. d. M. ab die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschener Leib⸗ und Bettwäsche aus Smyrna verboten. Reisegepäck, das Reisende mit sich führen, fällt unter dieses Verbot, soweit es ungewaschene Leib⸗ und Bettwäsche betrifft.
Jedoch findet das Verbot keine Anwendung: 1) was die Ein⸗ oder Durchfuhr betrifft: auf Waren, die zwar von Smyrna eingeführt worden sind, von denen aber hinreichend erwiesen ist, daß sie von anderswo herstammen und dergestalt besördert und verpackt sind, daß sie mit verseuchten Gegenständen nicht in Berührung ge⸗ kommen sein können; 2) was die Durchfuhr betrifft: auf Waren, die dergestalt verpackt sind, daß sie unterwegs keinerlei Bearbeitung oder Behandlung erfahren können.
Griechenland.
Die griechische Regierung hat folgende Quarantänevorschriften mitgeteilt:
1) Außer der bereits bestehenden ärztlichen Revision ist für die Herkünfte aus Brindisi auch die Desinfektion der schmutzigen
Väsche der Besatzung und der Passagiere III. Klasse angeordnet.
2) Die von Neapel eintreffenden Schiffe sind einer viertägigen Quarantäne nach den Vorschriften zur Verhinderung der Cholera⸗ einschleppung unterworfen; die Fahrtdauer wird in Anrechnung gebracht.
3) Eine fünftägige Quarantäne mit Desinfektion und De⸗ ratisation ist gegen die Provenienzen aus Alexandrien verhängt worden. 8
Schweden.
Nach einer Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kom merzkollegiums vom 16. d. M. ist die Stadt Samsun in Kleinasien als choleraverseucht erklärt worden.
Norwegen.
Durch eine Verordnung des Königlich norwegischen Justiz⸗ und Polizeidepartements vom 17. d. Mts. sind die Städte Smyrna und Samsun in der asiatischen Türkei für choleraverseucht und die
Stadt Soerabaya auf Java für pestverseucht erklärt worden.
. Dänemark.
Dite dänische Regierung hat, unter Aufhebung aller noch in Kraft befindlichen früheren derartigen Verfügungen, die sämtlichen Häfen Aegyptensund Ostindiens, darunter die Häfen der niederländisch⸗ ostindischen Kolonien als pestverseucht und die Häfen in Ost⸗ indien, einschließlich der niederländisch⸗ostindischen Kolonien, scholeraverseucht erklärt. —
Vereinigte Staaten von Amerika.
Im Hinblick auf die in Amop berrschende Beulenpest ist in Manila mit Wirkung vom 16. Mai d. J. ab dis auf weiteres für alle von dort kommenden Schiffe eine siobentäige Ouarantänefrist an⸗ geordnet worden, die in dem der Manilabap vorgelagerten Hafen don Mariveles zu verbringen ist.
Aegppten.
Der Internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, die Herkuüͤnfte von Venedig und Neapel einer ärztlichen Untersuchung und Desinfektion und die Herkünfte aus anderen italienischen Häfen emer einfachen ärztlichen Unter⸗ suchung zu unterwerfen.
Triest, 25. Juni. (W. T. B.) Auf dem Auswandererdampfer „Oceania“, der vorgestern aus New PYork hier eintraf, starb nach der Ankunft eine am Tage vorher auf boher See an Cholera erkrankte Frau. Der Dampfer, der mit dem Lande nicht in Verkehr war, dleibt — Tage unter Beobachtung.
Konstantinopel, 25. Juni. (W. T. B.) In Tschengelköt
am Bosporus ist ein Cholerafall festgestellt worden.