1911 / 162 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Jul 1911 18:00:01 GMT) scan diff

der vierten Klasse des Kaiserlich Japanischen Ordens der aufgehenden Sonne:

dem Geheimen Rechnungsrat Fiedler zu Charlottenburg; der fünften Klasse desselben Ordens: dem Kaufmann, Oberleutnant der Reserve Illies zu Hamburg; der fünften Klasse des Kaiserlich Japanischen Ordens des heiligen Schatzes: dem Oberbahnhofsvorsteher, Rechnungsrat Grünwald zu Berlin (Bahnhof Friedrichstraße);

des Kommandeurkreuzes des Königlich Belgischen

Ordens Leopolds II.:

dem Regierungs⸗ und Geheimen Medizinalrat Dr. Schwaß

zu Sigmaringen;

des Offizierkreuzes des Königlich Belgischen Kronenordens:

dem Redakteur Schneider beim Wolffschen Telegraphen⸗

bureau in Berlin und dem Konsulatssekretär a. D. Lugowski zu Tientsin;

der dem Königlich Niederländischen Hausorden von Oranien angeschlossenen goldenen Ehrenmedaille:

dem Haushofmeister Wagner zu Berlin;

des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich Schwedischen Wasaordens:

dem Gerichtsassessor a. D. Redlin zu Steglitz;

des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich Rumänischen Krone und der vierten Klasse des Königlich Montenegrinischen (Tschernagorischen)

Unabhängigkeitsordens: dem Schriftsteller Lindenberg zu Schöneberg;

des Offizierkreuzes des Ordens der Königlich Rumänischen Krone:

dem Regierungsbaumeister Kaufmann zu Schmalkalden;

des Ritterkreuzes desselben Ordens:

dem Direktor der Magdeburger Feuerversicherungsgesell⸗

schaft Schäfer zu Magdeburg; des Offizierkreuzes des Königlich Rumänischen 1 Ordens „Stern von Rumänien“:

dem Generaldirektor derselben Gesellschaft Magdeburg und

dem Ehrenbürgermeister, Hauptmann der Landwehr Hoff⸗

mann zu Löveling; des Ritterkreuzes des Königlich Bulgarischen 1 Zivilverdienstordens: dem Hofbuchhändler Glaue zu Charlottenburg; des Ritterkreuzes des Königlich Bulgarischen St. Alexanderordens: dem Polizeiinspektor Sachsze zu Hannover;

der dritten Klasse des Königlich Montenegrinischen

(Tschernagorischen) Unabhängigkeitsordens: dem Kommissionsrat Lange zu Hildesheim;

des Päpstlichen Kreuzes „pro ecelesia et pontifice“: dem Fräulein Marie Weitzenmüller zu Tiegenhof;

sowie des Ehrenritterkreuzes des Johanniter⸗Malteser⸗ ordens: dem Freiherrn von Reitzenstein zu Pawlowitz, Bergerhausen, dem Rentier Hyacinth von Aulock zu Bresla⸗

u dem Leutnant der Landwehrkavallerie Ritter Hents chel

von Gilgenheimb zu Breslau und

dem Fideikommißbesitzer, Oberleutnant der Reserve Franz

Grafen von Stillfried⸗Mettich auf Silbitz.

nebst Erneuerungsscheinen für die nächsten Zinsscheinreihen unentgeltlich mitabzuliefern.

schäftstage jedes Monats.

der Vorlesungen und Uebungen an der e Bergakademie in Berlin im Winterhalbjahr 1911/12

mit Uebungen. Geheimer Regierungsrat Brelow: Darstellende

Vatke zu

tittergutsbesitzer, Reichsfreiherrn von Loe auf Burg

Deutsches Reich. Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem expedierenden Sekretär und Kalkulator im Reichs⸗ seines

Uebernitts in den Ruhestand den Charakter als Rechnungsrat

versicherungsamt Hermann Braumüller aus Anlaß

8*

zu verleihen. 8

Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Kaufleuten Arwed und Adolph Klippert zu Cassel

das Prädikat als Königliche Hoflieferanten zu verleihen.

1“ Ministerium der 1ee und Unterrichts⸗ 1 angelegenheiten.

Dem Privatgelehrten Dr. phil. Georg Wegener in

Wilmersdorf ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. Hauptverwaltung der Staatsschulden. 8 Bekanntmachung.

ei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗

wirkten Verlosung der Prioritätsobligationen II. Serie, III. Serie Lit. B und . III. Serie Lit. C 1. und 2. Emission

der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahngesellschaft sind die in einer besonderen Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ verzeichneten Nummern gezogen

worden.

Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1912 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern

verschriebenen Kapitalbeträge. vom 2. Januar 1912 ab

gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staats⸗ schuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Taubenstraße 29, zu er⸗

heben. Dabei sind

Hmit den Obligationen III. Serie die Zinsscheine Reihe VI Nr. 11 bis 20,

b. mit den Obligationen III. Serie Lit. B die Zins⸗ scheine Reihe V Nr. 20,

c. mit den Obligationen III. Serie Lit. C 1. und 2. Emission die Zinsscheine Reihe V Nr. 3 bis 20

Die Zahlung erfolgt werktäglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der beiden letzten Ge⸗

kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse; die Effekten können einer dieser Kassen schon vom 1. Dezember 1911 ab eingereicht werden, die sie der Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 1912 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. Mit dem 31. Dezember d. J. hört die Verzinsung der verlosten Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, auf der Bei⸗ lage verzeichneten, noch rückständigen Delcggcionen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Verzinsung derselben mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen, und dessen un⸗ geachtet nicht b binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden.

Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen oben genannten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 1. Juli 1911.

HSHauptverwaltung der Staatsschulden.

von Bischoffshausen.

Die n ha geschieht auch bei den Regierungshaupt⸗

Verzeichnis

1 vom 16. Oktober 1911 bis 15. März 1912.

Professor Dr. Jahnke: Höhere Mathematik und Mechanik I

Geometrie I mit Uebungen. Profecson, Dr. Stavenhagen: Anorganische Chemie I. Arbeiten im chemischen Laboratorium. Dr. Wölbling;: Analytische Chemie I. Grundzüge der theoretischen Chemie. Chemisches Kolloquium. Professor Dr. Mehner: Ein⸗ führung in die physikalische Chemie und Thermochemie I mit Uebungen. Arbeiten im physiko⸗chemischen Laboratorium. Dr. Rudolft; Radioaktivität mit besonderer Berücksichtigung radioaktiver Mineralien und Gewässer. Wärmelehre. Phpst. kalisches Kolloquium. Geheimer Bergrat, Professor Dr. Scheibe: Mineralogie I. Mineralogische Uebungen. Geheimer Bergrat, Professor Dr. Wahns 2 e: Allgemeine Geologie. Geologie des Quartärs mit Exkursionen. Professor Dr. Rauff: Paläontologie mit Uebungen. Einführung in die Geologie und Lagerstättenlehre. Dr. Harbort: Ausgewählte Kapitel aus der Heraertonnc mit besonderer Berücksichtigung der für die Geologie

eutschlands wichtigsten Leitfossilien nebst Anleitung zu deren Be⸗ stimmung. Professor Dr. Potonié: Ausgewählte Kapitel aus der aläobotanik. Paläobotanisches Kolloquium. Paläo⸗ botanische Arksiten für Fortgeschrittene. Dr Gothan: Paläo⸗ botanisches Praktikum. Professor Dr. Kühn: Petrographie. Dr.

inckh Methoden der Gesteinsuntersuchung mit Uebungen. Pro⸗ Fin⸗ Dr. Kühn und Dr. Finckh: Petrographische Uebungen. Petro⸗ raphische Arbeiten für Fortgeschrittene. Geheimer Bergrat, Pro⸗ essor Dr. Beyschlag: Lagerstättenlehre (Kohle, Salz, Petroleum). Professor Dr. Krusch: Erzlagerstättenlehre. Uebungen in Erz⸗ lagerstättenlehre. Untersuchung und Bewertung von Erzlagerstätten. Dr. Bärtling: Die Lagerstätten der nicht metallischen nutzbaren Mineralien. Geheimer Bergrat, Professor Dr. Keilhack: An⸗ leitung zu geologischen Beobachtungen. Professor Dr. Denck⸗ mann: Die Geologie des Siegerlandes und ihre Nutzanwendung auf die Eeteifegste1nchne⸗ des Siegerlandes. Professor Dr. Michael: Die Geologie Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung der tektonischen Verhältnisse und kurzer Be⸗ handlung der nutzbaren Lagerstätten. Professor Dr. Gagel: Geologie der deutschen Schutzgebiete mit besonderer Berücksichtigung der nutzbaren Lagerstätten. Dr. Weißermel: Geologie der deutschen Braunkohlengebiete. Professor Vater: Maschinenlehre mit besonderer Bercs chttan der Berg⸗ und Hüttenwesenmaschinen I mit Uebungen. Regierungsbaumeister Phoenix: Einführung in die Maschinenlehre. Uebungen zur Einführung in die Maschinenlehre. Ausgewählte Kapitel der Hebemaschinen und Transportanlagen. Uebungen im Gebrauch des Rechenschiebers und des Planimeters. Oberingenieur Professor Philippi: Elektro⸗ technik I. Elektrotechnische Uebungen. Geheimer Baurat Beck: Baukonstruktionslehre I. Geheimer Bergrat, Professor Franke: Bergbaukunde I (Erschürfung, Aufschließung und Abbau der Lagerstätten; Grubenausbau) mit Uebungen. Aufbereitungs⸗ kunde einschließlich Brikettbereitung. Uebungen im Laboratorium für Aufbereitung und verwandte Gebiete des Bergbaues. Bergrat, Professor Dr. Tübben: Bergbaukunde III (Kraftwirtschaft, Ge⸗ winnung, Förderung) mit Uebungen. Einführung in die Bergbau⸗ kunde. Bergingenieur, Frefesger Krahmann: Berg⸗ und Hütten⸗ wirtschaftslehre einschließlich ontanstatistik. Einführung in die Bergwirtschaft. Uebungen im Bergwirtschaftlichen Seminar. Pro⸗ fessor Fuhrmann: Markscheidekunde und Geodäste I mit Uebungen. Markscheidekunde und Geodäsie III mit Uebungen. Mark⸗ scheiderisches Zeichnten. Geheimer Bergrat, Professor Dr. Pufahl: Allgemeine Hüttenkunde. Metallurgische Probierkunst einschl. lechnischer Gasanalyse. Lötrohrprobierkunst. Chemische Technologie. Professor Dr. Peters: Elektrochemie. Elektro⸗ metallurgie. Laboratoriumsübungen in Elektrochemie und Elektro⸗ metallurgie für Anfänger. Arbeiten im Elektrometallurgischen Labo⸗ ratorium für Geübtere. Professor Eichhoff: Eisenhüttenkunde I. Eisenhüttenkunde III. Entwerfen von Eisenhüttenwerken und Einzel⸗ anlagen. Dr. Krug: Einführung in die Eisenhüttenkunde. Eisen⸗ robierkunst einschl. technischer Gasanalyse für Anfänger. Arbeiten im Laboratorium für Eisenprobierkunst für Geübtere. Dr. Loebe: Metallographie II. Metallographische Uebungen. Arbeiten im Me⸗ tallographischen Laboratorium. Ko ereichemie. Regierungsrat Schlenker: Formgebung und Bearbeitung der Metalle II. Ge⸗ heimer Bergrat Voelkel: gürgehrung in die Rechtswissenschaften und Grundzüge des öffentlichen Rechts 1. Bergrecht I. Geheimer Oberbergrat Reuß: Zivilrecht I. Bankdirektor Dr. Schacht: Volkswirtschaftslehre I. Beerlin, den 10. Juli 1911. 8

1 Königliche Bergakademie. Bornhardt.

In der Zweiten Beilage sg heutigen Nummer des i

„Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Gewerkschaft Anhalt auf den Inhaber, ver⸗

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. Juli.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. „Jaguar“ in Nanking, S. M. S. „Vaterland“ Tschangscha und S. M. S. „Otter“ in Sowtschonsze a. gekommen.

Großbritannien und Irland.

Niach einer Meldung Londoner Blätter hat der Kön, Georg in der zwischen Chile und den Vereinigten Staat bezüglich des Alsop⸗Anspruchs schwebenden Stre sache die Entscheidung Gegs und den amer kanischen Klägern eine Entschädigung von 187 000 Pfu zugesprochen. Gefordert waren 600 000 Pfund. TD Anspruch war aus der Schuldverpflichtung eines Brasiliane an die Alsop⸗Kompagnie hervorgegangen, eine in Chile qin getragene Gesellschaft, deren Mitglieder aber Bürger der We einigten Staaten waren.

Der bisherige diplomatische Agent Großbritanniens Aegypten Sir Eldon Gorst ist, „W. T. B.“ zufol

gestorben. Frankreich.

Der Minister des Aeußern de Selves hat, wie „W. T. B. meldet, vom französischen Geschäftsträger in Tanger Auskün über die Ausschreitungen verlangt, deren sich die Spanie n gegen französische Staatsangehörige schuldig gemac haben.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkamm

ab der Minister des Aeußern de Selves bezäüglich de gadir⸗Angelegenheit, obiger Quelle zufolge, nachsteheng Erklärung ab:

Man hat von mir Auskünfte verlangt über die Vorgänge, h mit der Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach Agadir in g. sammenhang stehen. Ich kenne die Weisheit und den Patriotism der die Kammer beseelt, und an diese Eigenschaften appelliere ich! dieser Stunde; Pourparlers haben begonnen, eine Besprechung ist; Gange und ich bitte darum, zu gestatten, daß diese Besprechung! Ruhe und in der hohen und würdigen Form vor sich gehe, d Großmächten, die sich mit einander unterhalten, geziemen. Wenn Stunde gekommen sein wird, werden wir, seien Sie überzeugt, nic zögern, vor Ihnen zu erscheinen und Ihnen zu sagen, was wir gete haben (eine Stimme auf der äußersten Linken: Für den Frieden Ausrufe auf 1““ Bänken) und wie wir gehandelt haben und Sie zu bitten, meine Herren, abzuwägen, zu prüfe zu erklären, ob wir auf der Höhe unserer Aufgaben standen haben. Für diesen Augenblick bitte ich Sie um Erlaubnis, diese Tribüne verlassen zu dürfen und uns W. trauen zu schenken. Die im Gange befindliche Besprechun der beharrlichen und unerschütterlichsten Sorge für das geführt werde was die Interessen und die Würde des Landes erfordern (anhaltend Beifall auf allen Bänken mit Ausnahme der äußersten Linken),¹ auch mit der Sorge dafür, mit der Macht, mit der wir unterhandel die Beziehungen guten Einvernehmens und vollkommener Lovyalit aufrechtzuerhalten.

Der Abg. Jaurès verlangte, daß die Debatte heute ginne. De Selves verlangte Vertagung auf unbestimm Zeit, die mit 470 gegen 77 Stimmen angenommen wurde.

Hierauf brachte Jauréès unter heftigem Lärm sein Antrag, betreffend die Einrichtung eines Disziplinag rats für die Absetzung von Eisenbahnangestellten ein und erklärte, dieser würde es ermöglichen, aus der . legenheit herauszukommen, in der sich die Radikalen in beim auf die Wiedereinstellung der entlassenen Eisenbahnbeamt befänden. Der Ministerpräsident Caillaux erwiderte, widersetze sich der Ueberweisung des Antrags an eine Ko mission nicht, aber er könne nicht zulassen, daß die Kamm einen Antrag annähme, dessen Knappheit schon eine Gefek bedeute. Schließlich stellte der Ministerpräsident die Vertrauen frage zu der Ueberweisung an die Kommission. Die Uebe weisung wurde mit 429 gegen 89 Stimmen angenommen.

Der Senat hat das Budget bis auf einige Punt angenommen, in denen mit der Kammer noch keine erzielt ist. 8 8

¹ 1 8

In Albanien haben am 6. und 7. d. M. neue Angr der Rebellen stattgefunden, die aber zurückgeschlagen wurd Wie das „Wiener Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau“ melde hat .. albanesische Bevölkerung von Argyrokastr. durch Agitatoren aufgehetzt, für unabhängig erklärt. Die Ar ständischen nahmen den Mutessarif gefangen, üürachen beraubten die Regierungskasse und zogen sich schließlich ind Fort zurück, nachdem sie eine Abteilung Soldaten aus

egend verjagt hatten. Von Janina ist Militär mm Argyrokastro abgegangen und auch von Oberalbanien werde Truppen dorthin geschickt

Wie die „Agence Havas“ aus Elksar vom 10. d.) meldet, hat sich der Oberst Sylvestre geweigert, den ma kanischen Soldaten, die in ihre Heimat zurückkehren wollen,! ihnen abgenommenen Waffen zurückzugeben, und mehre Vriefe des Leutnants Thiriet, des Instrukteurs scherifischen Mahalla, die darauf Bezug hatten, unbeantwo gelassen. Große Erregung herrscht mnfolgedesen unter d. Soldaten des Machsen, die auf die spanischen Patrouillen, sich bis auf hundert Schritte den Schildwachen des Lagers 1n Bouznah e. schießen wollen. Auch die Bewohner d Stadt sind empört, da die Spanier in alle Moscheen eindringe

8 3

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Bei den Firmen J. A. John und Topf Söhne in Erff sind, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, fünfhundert organisierte Meta arbeiter in Ausstand getreten. (Vgl. Nr. 158 d. Bl.)

In Halbau haben, wie der „Köln. Ztg.“ aus Görlitz gemeln wird, gegen 180 Glasarbeiter die Arbeit wegen Nichtbewillige des geforderten Lohntarifs niedergelegt. Der Fabrikbetrieb wur eingestellt.

Die Kommission der im mitteldeutschen Braunkohle gebiet ausständigen Bergleute hat nach einem Telegramm „Köln. Ztg.“ aus Halle die Grubenverwaltungen um erneute handlungen ersucht. Die Verwaltungen haben dieses Ansuchen! gelehnt, weil sie glauben, daß der Ausstand, an dem 6000 Mann teiligt sind, nicht mehr lange aufrechtzuerhalten sein werde.

Nr. 138 d. Bl.)

wird

ie Schiffsmaschinisten der Frankfurter Reedereien haben gestern, der „Frkf. Ztg.“ feast vndhainzer

l4tägigem Streik wieder aufgenommen. Sie sind von allen Reedern wieder eingestellt worden mit Ausnahme von der Schraubenboot⸗ Gesellschaft „Mainkette“⸗Frankfurt a. M., die Ersatz vom Nieder⸗ rhein erhalten hat. v längere Zeit stellenlos gewesene Maschi⸗ nisten sollen um 5 die Woche billiger arbeiten als vor dem Streik. Dieser Mißerfolg war vorauszusehen, da sich der Verdienst der kleinen Bootsbesitzer schon seit längerer Zeit in den engsten bede h 1 lischen S Zum Ausstand der englischen Seeleute (vgl. Nr. 161 d. Bl. meldet „W. T. B.“ aus London: Die EE“ kündigt an, 65 ihr Plan für das Außerdienststellen von Schiffen, nach dem die Eigentümer außer Dienst gestellter Schiffe eine Entschädigung durch eine Beisteuer seitens der anderen Mit⸗ glieder der Vereinigung erhalten sollen, nunmehr in Kraft getreten ist. Der Vereinigung wurde bereits mitgeteilt, daß über hundert Schiffe für je mindestens einen Monat f Dienst gestellt worden sind. In einer Versammlung der Schiffseigentümer in Cardiff wurde eine Resolution vorgeschlagen, wonach die Löhne von 4 Pfund 10 Schilling auf 5 Pfund monatlich erhöht werden sollen. Die Resolution fand aber keine Unterstützung. Sodann wurde be⸗ schlossen, die Union der Seeleute nicht anzuerkennen. In Glasgow ist eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Eine roße Anzahl der Dockarbeiter streikt wieder. Eine Ver⸗ sammlung der Schiffseigentümer in Glasgow sprach ihre größte Mizßbilligung über das Verhalten der Arbeiter aus. Die Seeleute verteilten Flugblätter in der Stadt, in denen erklärt wird, die Schiffs⸗ eigentümer hätten mit Ueberlegung das Angebot einer Vermittlung des Handelsamts abgewiesen und zahlten nicht die den Lebensbedürf⸗ nissen entsprechenden Löhne. Die Schiffseigentümer haben dagegen erklärt, daß sie die Lohnerhöhung bewilligt hätten und daß die einzige noch sbrige Streitfrage die Anerkennung der Union sei. Der Ausstand der Bauarbeiter in Paris (vgl. Nr. 161 d. Bl.) hat, „W. T. B.“ zufolge, beträchtlichen Umfang angenommen und sich auch auf 9 Provinzstädte 8v nach Dinan und Granville sind Truppen entsandt worden. „½ꝙ Aus Amsterdam wird dem „W. T. gemeldet, daß die Reeder die Vermittlung des Ministers in der Frage des Ausstandes zurückgewiesen haben mit der Erklärung, sie würden die Forderungen der Seeleute nach Lohnerhöhung in Erwägung ziehen, sobald der Ausstand beendet sei. (Vgl. Nr. 161 d. Bl.). In Rotterdam haben die Reeder den Beschluß gefaßt, sich als eine dauernde Vereinigung zu organisieren. Sie haben ferner beschlossen, falls die Seeleute und Heizer die Arbeit zu den alten Bedin⸗ gungen wieder aufnehmen sollten, im September einen Ausschuß der Seeleute zu empfangen. Wenn der Ausschuß dann für die duß der drei Jahre die Gewähr übernehmen will, daß keine neuen Forde⸗ rungen erhoben werden sollen, und daß die Mannschaften keine Haltung annehmen wollen, durch welche die Schiffahrt ge⸗ fährdet werden könnte, so sollen die Seeleute und Ma⸗ schinisten der allgemeinen Personen⸗ und Post⸗Dampfschiffahrt sowie der Küstenschiffahrt vom nächsten Januar ab eine monatliche Zulage von drei Gulden erhalten. Daraufhin haben die Seeleute mit 320 gegen 179 Stimmen den Beschluß gefaßt, den Ausstand zu beenden. In einer weiteren Fluß gefaßt der Seeleute forderte eine Minderheit die Absetzung der Gewerkschafts⸗ führer und die önsetun eines Staeigfusehe ses Die Versammlung bestätigte aber die Einstellung des Ausstandes und die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit. Ueberall fangen die Seeleute bereits an,

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Kunst und Wissenschaft.

.F. In der letzten Fachsitzung der Gesellschaft für Anthropologie wurden u. a. 7 pathologisch verdickte Schädel teils in Originalen, teils in Nachbildungen von Professor Max Koch vor⸗ helegt und durch Lichtbilder von vergrößerten Durchschnitten der fast mmer ganz ungewöhnlich dicken Schädeldecken erläutert. Diese Durch⸗ chnitte zeigten die Knochenmasse teils ziemlich regelmäßig, teils in hohem Grade unregelmäßig durch viele großen Poren durchsetzt, teils aus mehr oder weniger parallelen Schichten bestehend. Die Ursachen der Mißbildung, die häufig von starker Gewichts⸗ vermehrung der Knochenmasse des Schädels und unnatürlicher Entwicklung des Unterkiefers begleitet wird, ist zumeist die bekannte „englische Krankheit“, Rhachitis. Zum Glück sind solche Mißbildungen sehr selten; aber die Erfahrung lehrt, daß die be⸗ reffenden Individuen bis 50 Jahre und darüber alt werden können ind sonst keine erheblichen Abweichungen von normaler Lebens⸗ betätigung zeigen. Einer dieser merkwürdigen Schädel, deren mehrere

us der berühmten Sammlung anatomischer Präparate von Modena tammen, ist unter dem Namen des Malpighi⸗Schädels zu einer ge⸗ wissen typischen Geltung gelangt, weil er von dem Foßen itanienischen Anatomen und Physiologen Malpighi, der im 17. Jahrhundert zuerst as Mikroskop in die medizinische Wissenschaft einführte, genau unter⸗ ucht und beschrieben worden ist. Ferner wurde durch den Kon⸗ trukteur R. Burger eo ein Apparat für Kopfmessungen vorgeführt und Versuche amit an einer Person angestellt, der große Bewunderung erregte, weil er in einfachster Art haarscharfe Messungen m Schädel eines lebenden Menschen erlaubt. Er besteht aus einem größeren und einem kleineren Halbkreise, die konzentrisch schwingend an Scharnieren angebracht sind, von denen das eine an der rechten, das andere an der linken Kopfseite an identischen Stellen, etwa unterhalb der Ohren, an den Kopf angedrückt und so durch einen geeigneten Mechanismus während der Messung erhalten werden. Der größere Halbkreis schwingt über den oberen, der kleinere über den unteren Teil des Kopfes. Jeder ist graduiert und mit radialen Durchbohrungen versehen, durch welche ein Meßstift Fen im Radius gegen den Kopf gedrückt werden kann, dessen Länge bis zur Berührungsstelle mit dem Kopf geeignet registriert wird. So wird mit 82 ug auf die beiden Halbkreise die Lage jedes Punktes des Kopfes bestimmt, wonach, wenn erforderlich, sogar der ganze Schädel getreu nachgebildet werden kann. Gegen den Apparat ist nur der eine Einwand zu erheben, daß er in Fällen, wo er besonders nützlich wäre, nämlich bei Schädelmessungen von snge besge. eines Naturvolkes, vermutlich versagen würde, weil sich Rese Naturkinder der Anwendung des zwar gänzlich ungefährlichen, aber gefährlich aus⸗ sehenden Apparates kaum unterwerfen dürften. Am Montag fand unter Führung von Dr. Hubert Schmidt eine Besichtigung der Sonderausstellung der Cucutenifunde im Museum für Völkerkunde statt. Es sind dies die Ergebnisse der in zwei Sommern fortgesetzten Ausgrabungen in der Moldau, über die Dr. Schmidt am 17. Juni der Gesellschaft Bericht erstattet hatte. (Vergl. den Bericht an dieser Stelle in Nr. 145 vom 22. Juni.) Nachdem diese Funde damals im Lichtbilde vorgeführt worden, bereitet ihre Inaugenscheinnahme doch manche Ueberraschung, namentlich durch die wunderbare, geschmackvolle Verzierung der bunt bemalten Tongefäße. Es sind sehr interessante Fragen, die sich an die Vorschiedenartigkeit der in verschiedenen Schichten gefundenen Gefäße knüpfen, vor allem, wie es sich erklären mag, daß die älteren Gefäße die edler gestalteten und geschmückten sind im Vergleich zu den jüngeren, die charakteristisch von jenen verschieden sind, da sie die einfachere Schnurkeramik neben einer ersichtlichen Anlehnung an die älteren Vorbilder zeigen. Dr. Schmidt traf die Unterscheidung durch die Worte „Herrenkeramik“ und „Bauernkeramik“. Die Verfertiger der einen und der anderen waren wohl Geistesverwandte, aber in Kunstverständnis und Kunstübung ziemlich verschiedene Menschen. Dr. Schmidt glaubt übrigens nicht, daß Cetazuia der Mittel⸗ und Strahlungspunkt dieser eigenartigen keramischen Industrie 88 ist, sondern nur eine wahr⸗ scheinlich bedeutende Erzeugungsstätte davon. Den Mittelpunkt ver⸗ mutet er in Siebenbürgen, im Szekler Komitat. Von besonderem Interesse erscheinen die Beziehungen zu der gleichartigen ägäischen unst, für deren Firnismalerei auf den Tragefüßen, die g- nachfolgendes Brennen glänzend und haltbar wurde, die au poliertem Grunde ausgeführte polyvchrome Cucutenikeramik wohl eine 28

Weiden, ebenso die

Vorstufe war. Nächst der Keramik sind die überaus zahlreichen Stein⸗, Knochen⸗ und von hohem Interesse Eine Sammlung von Feuersteinpfeilspitzen ist von großer Vielseitigkeit der Form und Bearbeitung. Eine Merkwürdigkeit sind Pfeilspitzen, deren Seitenkanten mit Sägezähnen versehen sind, jedenfalls ein seltenes Raffinement der Her g. Die Idole in roher Nachbildung von Menschen oder Tieren aus Ton oder Horn zeigen bei näherer Be⸗ sichtigung, daß sie dazu bestimmt waren, in den Boden eingesteckt zu werden und nur mit dem oberen Teil darüber hinauszuragen. Man dürfte nicht fehlgehen, sie den römischen Penaten gleichzuachten, Herd⸗ göttern, die man am Herde in den Boden steckte. Manche zeigen auch

wurden, sie stellten also vielleicht Amulette vor.

„Die Königliche Tuberkulosekommission in ihren Schlußbericht, der die Ergebnisse zehnzähriger wissenschaft⸗ licher Untersuchungen zusammenfaßt, herausgegeben. Sie hat, „W. T. B.“ zufolge, gefunden, daß der Tuberkelbazillus des Menschen und der des Rindes praktisch nicht zu unterscheiden sind; Säugetiere und Menschen können ch. gegensestig anstecken. Der Bazillus des Rindes wird ständig auf den Menschen übertragen, besonders durch Vermittlung der Milch, die vor allem für die Tuberkulose der Kinder verantwortlich ist; auch tuberkulöses Rind⸗ und Schweinefleisch ist eine Quelle der Ansteckung. Die Kommission empfiehlt deshalb mit Nach⸗ druck eine Verschärfung der Nahrungsmittelkontrolle.

Literatur.

Naturparadoxe. Ein Buch für die Jugend zur Erkläru von Erscheinungen, die mit der täglichen Erfahrung in Widerspru zu stehen scheinen. Von Dr. C. Schäffer. (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin; 3 geb.) Dieses 18 2.92 W. Hampsons „Paradoxes of nature and science“ bearbeitete Büchlein liegt bereits in zweiter, wesentlich vermehrter Auflage vor, was zeigt, daß es in der Schülerwelt das Interesse gefunden hat, das es seines interessanten Inhalts wegen und dank der anschaulichen Darstellungsweise, die es auszeichnet, vollauf verdient. Im ersten Teil sind pöhstkarische, im zweiten chemische, im letzten bio⸗ loßisch⸗ und psychologische Paradoxe behandelt. Nur einige der zahlreichen beschriebenen und so weit als möglich erklärten Phänomene seien hier auf⸗

eführt: ein Wagen, der auf wagerechtem Boden leichter beladen als eer zu ziehen ist; feste Körper, die der Schwerkraft trotzen; Flüssig⸗ keiten, die nicht fallen; Wasser, das berganfließt; ein Pfund, das einem Zentner das Gleichgewicht hält; Eis, das schmilzt, während es kälter wird; Eis, das in einem Gefäß mit kochendem Wasser nicht schmilzt; Wasser, das durch Abkühlung zum Sieden gebracht wird; das Wunderrad, das sich ohne sichtbare Ursache dreht; wie der Luftdruck 88 Knochen zusammenhält, das Doppeltsehen u. a. m. Die Unlösbarkeit oder Lösbarkeit der behandelten Probleme darzutun, ist die Aufgabe der Schrift. Durch die Berücksichtigung solcher wissenschaftlicher und do in ihrer Erklärung allgemein gehaltener Probleme aber ist das Boch mehr als ein bloßes Experimentierbuch: es bietet eine nachdenkliche Lektüre für jeden Naturfreh h und kann vor allem auch der reiferen Phede Jugend zur Belehrung warm empfohlen werden, da in ihm 82 Erklärung finden, die in den betreffenden naturwissenschaftlichen Lehrbüchern keineswegs immer genügend gewürdigt werden können.

Anhaltspunkte für die Frühjahrsausbildung der Infanteriekompagnie. Wochenzettel und Aufgaben. Von L. Werner, Hauptmann und Lehrer an der Kriegsschule in Danzig. Verlag der Liebelschen Buchhandlung, Berlin. (Preis 1,20 ℳ.) 2. Auflage. Dieses bereits bei seinem ersten Erscheinen in Nr. 66 d. Bl. erwähnte Werk hat in seiner jetzigen Gestalt alle inzwischen erfolgten Neuerungen für den in Rede stehenden wichtigen Dienstabschnitt berücksichtigt. Das kleine Handbuch zeichnet sich wiederum durch seine knappe, ohne weiteres verständliche Form aus und bietet eine Reihe dankenswerter Anhaltspunkte, die jedem, namentlich aber dem eben erst ernannten oder einige Zeit dem Frontdienst durch Abkommandierung entrückt gewesenen Kompagnie⸗ ührer von Nutzen sein dürften, um sich seine Kompagnie „in die Hand zu spielen*.

Musterbeispiele zu Eintragungen in die Standes⸗ register sowie zu sonstigen Beurkundungen, Verhandlungen, Zeugnissen für Ausländer, Eingaben usw. Praktisches Handbuch für Standesbeamte von L. Schmitz, Standesbeamter und Heraus⸗ 8 der Zeitschrift „Das Standesamt“, und A. Wichmann, Ge⸗

eiimer Rechnungsrat im Knbhnec preußischen Justizministerium.

Verlag von Daubenspeck und Fastenrath, Duisburg⸗Ruhrort. (Preis gebunden 6 ℳ.) Die als Autoritäten auf standesamtlichem Gebiet bekannten Verfasser der in Neubearbeitung vorliegenden dritten Auflage des Buches haben in diesem alle neueren mittlerweile in den einzelnen deutschen Bundesstaaten ergangenen Bestimmungen berücksichtigt und die inzwischen in der Pranss esammelten Er⸗ fahrungen in bezug auf eigenartige Fälle benutzt. Hierdurch ist ein wertvolles Nachschlagewerk entstanden, das, aus der amtlichen Tätig⸗ keit und eigener reicher Sachkenntnis heraus geschrieben, einen jederzeit bereiten, zuverlässigen Ratgeber für alle in der Praxis befindlichen Standesbeamten bildet. Namentlich wird das Buch auch den kleineren Standesämtern insofern zugute kommen, als die besonders schwierigen oder eigenartig zu erledigenden Fälle seltener an sie herantreten. Mangels Vorgänge dürften daher von ihnen die mundgerecht, meist in Form von wirklichen Urkundenbildern, gebotenen Musterbeispiele aller Art freudig vesenten werden; um so mehr, als durch sehr ge⸗ schickte und wohlüberlegte Anordnung eines Haupt⸗ und je eines Abschnitt⸗Inhaltsverzeichnisses das Auffinden des jedesmal vorliegenden Sonderfalles außerordentlich erleichtert ist. Abgesehen von dem ein⸗ wandfreien, stets die einfachste, praktischste und richtige Lösung aufweisenden Inhalt des empfehlenswerten Werkes, liegt in den Verzeichnissen ein Hauptvorzug, weil es im Drange des Amtsverkehrs auf das schnelle, leichte Zurecht⸗ finden in einem be Hilfsbuche vornehmlich ankommt. Auch der auf die Behandlung der Ausländer in standesamtlichen Sachen beigefügte besondere Abschnitt ist eine dankenswerte Be⸗ reicherung der Schmitz⸗Wichmannschen Fachschrift. Desgleichen der Anhang: „Tabelle zur Berechnung der Empfängniszeit“ und das Kapitel: „Wie sollen die Standesregister geführt und wie soll ein Standesamt in Preußen verwaltet werden.“

Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwer⸗ vom 6. d. M. sind die Ernteaussichten in ganz Belgien im all recht zufriedenstellend; nur der Hafer hat etwas gelitten.

Saatenstand und Ernteaussichten in Rumänien.

Der Kaiserliche Konsul in Jassy berichtet unterm 5. d. M.: Der Monat Juni war zwar reich an ausgiebigen Niederschlägen, dessenungeachtet sollen sich die Aus die ö im Bezirk des Konsulats nicht wesentlich gebessert haben, wenngleich per⸗ einzelt auch günstigere Nachrichten vorltegen. Im allgemeinen rechnet man nur mit einem Ertrag unter mittel, nimmt auch an, daß der infolge mangelhafter Bestockung zu 8o Ausfall an Körner⸗ ertrag durch die Qualität nicht ausgeg 1a werden kann. Um die Roggenernte steht es nicht besser. erste und Hafer weisen dagegen einen günstigen Stand auf und auch der Mais verspricht Gutes. Raps, der in der Moldau nur noch sehr wenig angebaut wird, ist unter Schnitt, das Ergebnis ist unbedeutend. Wiesen und Futterkräuter stehen t

gebohrte Löcher, andeutend, dgß 2 an⸗ oder umgehängt getragen

London hat

Leistungen des Alberi musikalisch zwar korrekten, aber wenig charakteristischen Herr Völlig unzulänglich war nur der Waldvogel Geras.

Ensemble mit Fernnangen die sich b

theater vera in den eeee. von Nürnberg“.

Uüegerin Frau

u“ Ernteaussichten und Getreidehandel in Serbien.

Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 4. d. M.: Nach amtlichen und privaten Nachrichten kann der Stand der Saaten in Serbien im allgemeinen als gut bezeichnet werden. Nur in den südlichen Teilen des Landes hat der Hagel Schaden in der Höhe von etwa 800 000 Dinar angerichtet. Vorräte sind aus der 14 Ernte nur noch für den einheimischen Bedarf vorhanden.

eizen, Roggen und Gerste stehen gut, während der Hafer eine schwächere Ernte verspricht. Abschätzungen über die vermutlichen en. beim Mais erscheinen noch ver⸗ früht. Die Zuckerrübenfelder wie auch die Weingärten zeigen einen guten Stand. vöb ist nur schwach aufgetreten. In Frühobst (Kirschen, Weichseln und Pfirsiche) ist die Ernte sehr schrunc und kommt für die vusfuhn gar nicht in Betracht. Hingegen st in den späteren Obstsorten b und Birnen) ein Ueberschuß vorhanden, sodaß die Preise niedrig sein und eine Ausfuhr ermöglichen dürften. Die Pflaumenbäume sind in den flachen Gegenden während der Blütezeit durch Regen und sonst noch durch Sse⸗ ges 1”. werden, dagegen ist in den höher gelegenen Gegenden auf eine Mittelernte zu rechnen. Im ganzen glaubt man, daß Serbien aus der diesjährigen Pflaumenernte etwa 3000 Waggons getrockneter Pflaumen zur Ausfuhr übrig haben wird. Die Mus d-vswe ens Gegenden (Kreis Kruschewatz, Morawa, Rudnik und Kragujewatz) zeigen einen dürftigen Stand ber ehxgheeen. Es ist daher auf eine nennenswerte Produktion in Mus nicht zu hoffen, vielleicht etwa 300 S he 5—6 Woch die M i den letzten 5 ochen war die Maisausfuhr nur no schwach und ist gegenwärtig ganz unbedeutend. h G Die Marktpreise für Getreide stellen sich in Belgard zur⸗

zeit, wie folgt: eizen. 17,00 18,00 Dinar für 1 dz, Reoggen. 14,00 15,00 11“ Gerste. 12,00 13,00 888 13,00 14,00 16

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316“ Mais. . 11,00 12,00

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch d Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhof zu Cöln am 165Su ger

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8 Ru ß land. 1A1“ 1“

sische Kommission zur Bekämpfung der aesahr Pat den Narynschen Rayon der Kirgisensteppe für efaehae, Fi und die Kirgisensteppe für von der Pest bedroht erklärt.

Verdingungen.

8 EEB1Iö“ 8 1.“ 31 86 (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in hecen Expedition

während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Oesterreich⸗Ungarn.

16. August 1911, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion in Wien II,/2 Nordbahnstraße Nr. 50: Lieferung und Montierung einer Be⸗ kohlungsanlage 88 die Station Dzieditz der Linie Wien Krakau. Näheres beim „Reichsanzeiger“ und bei Abteilung III im Brücken⸗ baubureau der K. K. Nordbahndirektion in Wien I1/2 Nordbahn⸗ straße 50.

Türkei.

Marineministerium in Konstantinopel: Vergebung der Liefe⸗ rung eines Rettungsschleppdampfers. (Vergl. 8. R.⸗A.“ vom 29. Juni 1911, Nr. 151.) Die Ausschreibung ist zurückgezogen worden.

Norwegen.

Marineintendantur, Horten, 22. Juli 1911, 1 Uhr: Lieferung von 674 Stück galbvanisierten Stahlplatten, 295 befenang Meter galvanisierter Stahlwinkeln 200 laufenden Meter galvanisiertem Flachstahl. Versiegelte Angebote werden im Bureau der Intendantur der Marine in Horten entgegengenommen. Spezi⸗ fikationen und Bedingungen ebendaselbst. Ein Exemplar der Spezi⸗ fikationen und der Bedingungen liegt beim „Reichsan iger” zur Einsichtnahme aus. Vertreker in Norwegen notwendig. 1.““

Aegypten.

Aegyptische Staatseisenbahnen und ⸗Telegraphen in Kairo: 5. Oktober 1911, Vormittags 10 Uhr. Vergebung der Lieferung von 10 000 oder 15 000 Metertonnen langsam bindendem künstlichen Port⸗ landzement. Muster mosseg bis spätestens 26. August 1911 eingereicht sein. Lastenhefte in englischer und französischer Sprache beim „Reichs⸗ anzeiger“ und im Bureau der „Nachrichten für Handel und Industrie“ Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74. 89

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Herkehrswesen.

In Okanjande in Deutsch⸗Südwestafrika ist am 26. April eine Telegraphenanstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Okanjande liegt etwa 19 km südöstlich von Otjiwarongo. Die Worttaxe für Telegramme nach Okanjande ist dieselbe wie für Telegramme nach den übrigen Anstalten des Schutzgebiets. Sie beträgt gegenwärtig 2 75 ₰.

In Bare (Kam erun) im Manengubagebirge ist am 1. Mai eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Brief⸗ sendungen und auf die Ausgabe von gewöhnlichen Paketen erstreckt.

8 8 8 Theater und Musik. 8 Neues Königliches Operntheater.

Die Hagin⸗Oper bei Kroll setzt bei regem Interesse von

seiten des Publikums ihre Wagneraufführungen fort. Gestern wurde

„Siegfried“ mit zwei Gästen gegeben. Den Wanderer sang wie schon im vergangenen Jahre Anton van Rooy machtvoll in Ton, Ausdruck und Erscheinung, die Sieglinde Alice Guszalewicz au Cöln, die man ebenfalls im vergangenen Jahre in der Gura Oper kennen und schätzen lernte. Außer durch hervorragende stimmliche Eigenschaften gt sie sich durch Geist und Temperament der s. aus. Als Siegfried bot der vielbeschäftigte Herr Trostorff seine bisher beste Leistung. Das prächtige Organ, dem man, wie schon öfter ausgesprochen wurde, eine sorgfältigere Echulan 8 wünschen möchte, hielt bis zum Schlusse stand; auch mit der Auf⸗ fassung und poetischen Verkörperung der Jung⸗Siegfried⸗ estalt konnte man wohl zufrieden sein. Zu den esten Abends gehörten auch Herrn Zador und Fräulein Bengells Erda. Einen gesanglich wi Mimn bot räulein er ““ Dr. Praetorius aus Cöln hielt das ester 28 T. 81I zugleich alle esonders im Orchester häufig bemerkbar machten. eicher Beifall lohnte allen Betetligten. c

In der Hagin⸗Oper im Neuen Köͤniglichen Opern⸗ Hshin⸗ sich morgen Anton van Rogh chen 1n Enchs Am Freitag setzt die Kammer artha Leffler⸗Burckard ihr Gastspiel a tterdämmerung“ fort; mit diesem Abend ist dann

rünnhilde in