1 Gemeinden mit. Einwohnern über über über über über über 10000 15000 20000 30000 40000 500 00 über Summe bis bis bis bis bis bis 100000 15000 20000 30000 40000 50000 100000 bei vorhandenen im ganzen: Gemeinden ͤ130 63 59 29 13 29 27 Schulze⸗Delitzsch 86 43 33 16 8 12 120 Reichsverband einschl. d. Raiff⸗ eisenverbands 93 5 38 10 23 Hauptverband deutschergewerbl. Genossensch. 105 468 9 7 13 andere Revisions⸗ SZ1272 53 25 12 25 verbandsfreie .. 123 52 24 8 19 bei vorhandenen Stadtgemeinden: „Städten.. 85 45 21 12 26 Schulze⸗Delitzsch 44 2 vhb11 7 14 Reichsverband einschl. d. Raiff⸗ eisenverbands . 64 29 * 20 109 21 Hauptverband. . 69 34 15 6 13 andere Revisions⸗ 3 hö1ö1 41 1 22 verbandsfreie. 79. E11I6” 16 7 16 bei vorhandenen Landgemeinden: Landgemeinden. 45 14 8 3 chulze⸗Delitzsch 42 11 5 Reichsverband einschl. d. Raiff⸗ eisenverbands . 29 Hauptverband. . 36 andere Revisions⸗ verb 44 verbandsfreie . 44
G Literatur. b die Reichsversicherungsordnung
Die verschiedenen Zweige der vom Deutschen Reiche ins Leben gerufenen sozialen Versscherung, die bisher trotz ihrer inneren Ver⸗ wandtschaft in einer größeren Anzahl von Einzelgesetzen geregelt waren, sind nunmehr mit der neuen Hinterbliebenenversicherung in ein ein⸗ heitliches Gesetz, die Reicheversicherungsordnung vom 19. Juli 1911, zusammengefaßt worden. Das erste Buch der 1805 Paragraphen umfassenden, ihrem Umfange nach also dem Bürgerlichen Gesetz⸗ buch am nächsten stehenden Reichsversicherungsordnung enthält außer den allgemeinen Grundjügen der Organtsation ge⸗ wisse Vorschriften, die für alle Träger und Zweige der Versicherung übereinstimmen, sowie Begriffsbestimmungen. Es regelt ferner die Verhältnisse der Versicherungsbehörden. Das zweite, dritte und vierte Buch bringen die besonderen Vorschriften für die verschiedenen Zweige der sozialen Reichsversicherung in der Reihenfolge ihres geschichtlichen Entstehens, also für Krankenversicherung, Unfallversicherung, Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung. Dabei gliedert sich das die Unfallversicherung regelnde (dritte) Buch in drei Teile, entsprechend den besonderen Verhält⸗ nissen der gewerblichen, der landwirtschaftlichen und der See⸗ Unfall⸗ versicherung. Als fünftes und sechstes Buch schließen sich die Vor⸗ schriften über die Beziehungen der Träger der verschiedenen Versiche⸗ rungszweige zueinander und zu anderen Verpflichteten sowie über das Verfahren an. Die Uebergangsvorschriften sind in einem besonderen Einführungsgesetze zusammengefaßt. Da die zum größten Teil 1912 in Kraft tretende Reichsversicherungsordnung nicht nur die Versiche⸗ rungspflicht auf Personenkreise, die bisher dem Versicherungszwang nicht unterlagen, ausdehnt und den bestehenden Versicherungszweigen noch einen neuen, die Hinterbliebenenversicherung, hinzufügt, sondern auch im übrigen das gegenwärtige Recht der sozialen Versicherung n erheblichem Umfange ändert, sind schon jetzt Verwaltungsbehörden und Versicherungsträger, Gerichte und Rechtsan wälte, Arbeitgeber und Versicherte sowie deren Organisationen genötigt, sich mit dem
Inhalt der Reichsversicherungsordnung und des Einführungsgesetzes
vertraut zu machen.
Solange nicht abgeschlossene Kommentare vorliegen, müssen kürzere systematische Darstellungen und genaue Textausgaben die Kenntnis der Bestimmungen des neuen Rechts vermitteln. Hilfs⸗ mittel der letztgenannten Art, Textausgaben der Reichs⸗ versicherungsordnung und des Einführungsgesetzes vom 19. Juli 1911 mit genauen alphabetischen Sachregistern bieten Geheimer Justizrat Dr. Karl Gareis, o. ö. Professor der Rechte
an der Universität München, in der von ihm herausgegebenen Säammlung deutscher Reichsgesetze in Einzelabdrücken (Verlag von Emil Roth in Gießen; geh. 2,40 ℳ) und Amtsgerichtsrat J. Hahn (Verlag der „Arbeiter⸗Versorgung“, A. Troschel, Groß⸗Lichterfelde; h. 3,30 ℳ). Die sich durch übersichtliche tyxpographische Anordnung aus⸗ ichnende Gareissche Ausgabe enthätt bei den einzelnen Paragraphen der Reichsversicherungsordnung Verweisungen auf die gegenwärtig noch geltenden Versicherungsgesetze, die geeignet sind, das S udium des neuen Gesetzes zu erleichtern; sie sind von um so größerer Bedeutung, als auch die Anordnung des Stoffes von jener in den bisherigen Gesetzen ehr erheblich abweicht und eine Vergleichung des alten und des neuen Rechts ohne Behelf als schwierig und zeitraubend sich erweist. In der Hahnschen Ausgabe wird diesem Bedürfnis durch eine dem Gesetzestert vorausgeschickte Zusammenstellung der Paragraphen der bisherigen Gesetze mit denen der Reichsversicheru ngsordnung Rechnung zu tragen gesucht, die dem vom alten Recht ausgehenden Leser ein schnelleres Auffinden der neuen, den bisher geltenden Bestimmungen einzelnen Gesetze entsprechenden oder sie abändernden oder ersetzenden Vorschriften ermöglichen soll. Kurze Einleitungen unter⸗ richten in beiden Ausgaben über die Entwicklungsgeschichte der deutschen sozialen Versicherung und über die Anordnung des Stoffes in der neuen Reichsversicherungsordnung (Systematik des Gesetzes), jene in der Hahnschen Ausgabe außerdem noch über die Richtungen, in denen die bpeschlossene Reform zu suchen ist, und über die zum Teil neuartige Ausdrucksweise der Reichsversicherungsordnung. Die letztgenannte ahnsche) Ausgabe weist auch ein viel ausführlicheres Sachregister sie besteht übrigens, entsprechend der Einteilung der Reichs⸗ versicherungsordnung in sechs Bücher, aus sieben für sich gehefteten Teilen, von denen der letzte das Einführungsgesetz enthält. Ebenso handliche wie gut ausgestattete Textausgaben der Reichsversiche⸗ rungsordnung nebst Einführungsgesetz in solidem Einband, mit großem, klarem Druck auf festem Papier erschienen ferner im Verlag von Franz Vahlen und in Karl Heymanns Verlag zu Berlin (Preis je 2 ℳ); ihre Benutzung wird durch sehr ausführliche alphabetische Sachregister wesentlich erleichtert. In der Heymann⸗ schen Ausgabe ist dem Gesetzestext eine „kurze Einführung in die Reichsversicherungsordnung“ vorausgeschickt, in der der als hervorragender Sachverständiger allgemein anerkannte Rat Dr. Olsbausen in Hamburg auf 20 Seiten dem Leser die sehr er⸗ wünschte Orientierung über die wichtigeren Aenderungen und Neuerungen auf dem Gebiete der sozialen Versicherung gibt.
Eine Ausgabe der Reichs versicherungsordnung nebst Einführungsgesetz mit Erläuterungen erscheint in 6 bis 7 Lieferungen (Gesamtpreis etwa 18 ℳ) im Verlage von W. Kohl⸗ hammer in Stuttgart und Berlin. Die Verfasser des Kommentars sind, der Ministerialdirektor und Königlich württembergische stell⸗ vertretende Bundesratsbevollmächtigte Dr. L. von Köhler, der Oberregierungsrat bei der Versicherungsanstalt Württemberg J. Biesenberger, der Regierungsrat im württembergischen Mi⸗ nisterium des Innern H. Schäffer und der Amtmann in demselben Ministerium Dr. W. Schall. Zurzeit liegt die erste Lieferung des Werkes (Preis 1,40 ℳ) vor, die die im ersten Buche
der Reichsversicherungsordnung enthaltenen, für die Kranken⸗, Unfall⸗, Invaliden⸗ und Hinterbliebenenversicherung gemeinsam gültigen Vorschriften erläutert und deren Bedeutung klar⸗ stellt, wobei auch die Begründung des Entwurfs, die Verhandlungen in der Kommission und im Plenum des Reichstags verwertet sind. Infolge der Zusammenfassung der drei Zweige der Arbeiterversicherung in einem großen Gesetz konnte eine Reihe von Bestimmungen in dem ersten Buch einheitlich zusammengestellt werden, sodaß diese nicht in den folgenden Büchern bei jedem Versicherungszweig wiederholt zu werden brauchten. Hierher gehören insbesondere die Vorschriften über die allgemeine Organisation der Träger der Reichsversicherung (über die Rechtsfähigkeit, über die Organe und die ehrenamtliche Stellung ihrer Mit⸗ glieder, über die Vermögensverwaltung und die Aufsichtsführung), sowie namentlich die Bestimmungen über die Gestaltung der Versicherungs⸗ behörden, von denen die Versicherungsämter und Oberversicherungsämter durch die Reichsversicherungsordnung neu geschaffen worden sind, während das Reichsversicherungsamt und die künftig etwa noch fort⸗ hestehenden Landesversicherungsdämter im großen und ganzen in ihrer bisherigen Organisation erhalten wurden. Aus den weiteren im ersten Buch enthaltenen gemeinsamen Vorschriften seien noch diejenigen über die Rechtshilfe, über die ärztliche und zahnärztliche Behandlung, über die Fristen einschließlich der Rechtsmittel, über den Ortslohn, wie der bisherige ortsübliche Tagelohn gewöhn⸗ licher Tagearbeiter künftig bezeichnet wird, sowie über den für das Versicherungsverhältnis maßgebenden Beschäftigungsort hier genannt. Zum Schluß sind noch einige gemeinsame Begriffs⸗ bestimmungen (z. B. die von Entgelt, Hausgewerbetreibenden) gegeben. Um die Einführung in das neue Recht zu erleichtern, sind in der er⸗ schienenen Lieferung zweckmäßig die bisherigen einschlägigen Vor⸗ schriften, soweit solche vorhanden sind, bei den einzelnen Paragraphen am Rande vermerkt sowie die wesentlichen Aenderungen, die das neue Recht im einzelnen bringt, in den Anmerkungen bervorgehoben. Die erste Lieferung berechtigt zu der Erwartung, daß das Werk nach seiner Vollendung ein zuverlässiger Führer durch das große Gebiet der neuen Reichsversicherungsordnung sein wird.
Einen sehr eingehenden Kommentar zur Reichsversiche⸗ rungsordnung und zu ihrem Einführungsgesetz, dessen Umfang auf etwa 100 Druckbogen berechnet ist und dessen Sub⸗ skriptionspreis ungefähr 30 ℳ betragen soll, gibt Professor Dr. Stier⸗Somlo in Bonn heraus (Verlag von Franz Vahlen, Berlin). Bisher erschien die erste Lieferung, die auf 96 Seiten erst die §§ 1— 50 vom ersten Buch der Reichsversicherungs⸗ ordnung im Zusammenhang nicht nur mit dem bisherigen Versicherungsrechte, sondern auch mit dem übrigen öffentlichen und bürgerlichen Rechte erläutert (Preis 1,80 ℳ). Der Verfasser zeigt das geschichtliche Werden einer jeden Einz (vorschrift auf, um das alte mit dem neuen Rechte zu verbinden und damit die für die Praxis unentbehrliche Kontinuität herzustellen, prüft sie bis in alle Einzelheiten hinsichtlich ihrer Tragweite und Wirkungen, arbeitet die Begriffe, von deren Anwendung auf die Tatbestände des Lebens so viel abhängt, heraus und stellt Sinn und Bedeutung der Rechtsnormen klar. Wo Anknüpfungspunkte an das bisherige Recht gegeben waren, sind überall die vorhandene Rechtsprechung und Literatur kritisch verwertet. Soweit die Reichsversicherungsordnung Neues bietet, sind die bis⸗ herigen Veröffentlichungen über diese sowie die Gesetzesmaterialien berücksichtigt. Mit seiner Meinung hält der Verfasser nirgends zurück: weder dort, wo eine verschiedene Auslegung der Rechtssätze möglich ist, noch dort, wo die Fassung zu einer für die prattische Anwendung nützlichen Auslegung hindrängt. Trotz der ein⸗ gehenden Behandlung der geschichtlichen Bedingtheit, des dog⸗ matischen Inhalts, des Sinnes und Zweckes der einzelnen Be⸗ stimmung zeichnet sich der Kommentar durch Uebefsichtlichkeit aus. Die zahlreichen Einzelfragen sind in den Erläuterungen durch Unterabteilungen leicht kenntlich gemacht. Größere Abschnitte haben zusammenfassende Vorbemerkungen erhalten, und dem ganzen Kom⸗ mentar soll eine systematische Darstellung des Gesamtstoffes voraus⸗ geschickt werden. Daß die so gründliche Bearbeitung der Reichs⸗ versicherungsordnung bis zum Anfang des Jahres 1912, wie der Ver⸗ fasser hofft, zu Ende geführt sein wird, darf wohl bezweifelt werden.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Odessa, 23. Oktober. (W. T. B.) vierte 2 estfall bakteriologisch festgestellt. 1 Verdingungen. 8 (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim, Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition
wahrend der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Italien.
18. Artillerieregiment in Aquila. 6. November 1911, Vor⸗ mittags 10 Uhr: Lieferung von Zaum⸗ und Sattelzeug in 9 Losen im Werte von 46 205,75 Lire; Sicherheitsleistung 4626 Ltre. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
Generaldirektion des Königlichen Arsenals in Spezia und gleich⸗ zeitig diejeni en in Neapel und Venedig. 30. Oktober 1911, Vormittags 11 Uhr: Lieferung von wollenen Unterhosen im Werte von 44 400 Lire. Sicherheitsleistung 4400 Lire. Offerten usw. bis 29. Oktober 1911. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗ anzeiger“.
Direktion der Genietruppen in Rom. 4. November 1911, Vor⸗ mittags 11 Uhr: Bau eines Eisengerüsts auf dem Schießplatz Farne⸗ sina in Rom. Voranschlag 41 (00 Lire. Sicherheitsleistung 4100 Lire. Zeugnisse bis 2. November 1911, Mittags 12 Ul Näheres i italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. 11““
Heute wurde hier der
8
Tvheater und Musik.
8 Konzerte. “
An ihrem ersten diesjährigen Symphonieabend im König⸗ lichen Opernhause am vergangenen Mittwoch hatte die Königliche Kapelle in althergebrachter Weise das Dreigestirn Beethoven, Mozart, Haydn erstrahlen lassen. Die Eckpfeiler des Konzerts bildeten Haydns Symphonie in Es Dur Nr. 1 und Beethovens Vierte in B⸗Dur, die Mozarts Klavierkonzert in A⸗Dur, für dessen Solopart Herr Professor Georg Schumann gewonnen worden war, einrahmten. Haydns Symphonie erklang unter der Stabführung des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß in so berxückender Feinheit und Schlichtheit, wurde so ohne jede Effekthascherei vermittelt, daßs man seine Freude daran haben konnte. Besonders das Menuetto war von so burschikoser Natürlichkeit, daß alle Vorzüge dieser Musik in belles Licht gerückt wurden. Das Gleiche war von Beethoven zu sagen, dessen Werke richtig zu erfassen und neu zu beleben ja von jeher dem Dirigenten am Herzen lag. Da war alles aus einem Guß. Mozarts A⸗Dur⸗ Konzert erfuhr unter den Händen Schumanns eine zu zarte Wieder⸗ gabe, war in vielen Teilen etwas matt gehalten, was besonders in dem rassigen Schlußsatz zutage trat. Der Künstler täuschte sich jedenfalls über die Akustik des Raumes.
Mit dem Philharmonischen Orchester veranstaltete am Donnerstag in der Philharmonie Dr. Alexander Chessin, der sich hier schon öfters als Dirigent bewährt hat, einen Liszt⸗ Abend, zu dem als Solisten Maria Eschment (Gesang) und Mark Meytschik (Klavier) gewonnen waren. Mit Ausnahme der Darbietungen des Pianisten ist über den Verlauf des Abends nicht besonders Günstiges zu sogen, so eignete sich die Sängerin in keiner Weise für den Lisztstil und drohte in Mignons Lied völlig zu ver⸗ sagen. Auch Herr Chessin führte den Stab diesmal nicht mit der gehörigen Energie, und so entstanden Bilder dieser Musik, die an keiner Stelle rechte Plastik aufkommen ließen. Einen tiefen Eindruck erzielte dagegen Herr Meytschik, der das Es⸗Dur⸗ Konzert in vollendeter Reife durchdacht und feinsinnig restlos
mit großer Technik und blühendem Ton ausschöpfte. — Das Klingler⸗Quartett, dessen erster Kammermusikabend gleich⸗ falls am Donnerstag in der Singakademie stattfand, vervoll⸗ kommnet sich immer mehr in der Harmonie des Zusammenspiels,
durchgeistigter musikalischer Auffassung und abgeklärter Vortragsweise.
Die beiden wiedergegebenen Streichquartette in B⸗ und F⸗Tur von Haydn und Beethoven waren gleich ousgezeichnete Leistungen, wie das Divertimento für Violine, Viola und Violoncell in Es⸗Dur von Mozart und brachten den Ausführenden reichen Beifall. Die auf dem Pro⸗ gramm enthaltene Mahnung, diesen bis zum Schlusse jedes Tonwerkes zurückzuhalten, erwies sich von dankenswerter Wirkung und ließ das Ge⸗ botene, ohne aus der Stimmung gebracht zu werden, voll auskosten. — Der Pianist Julius Dablke entwickelte an demselben Abend in seinen Vorträgen im Bechsteinsaal mehr Kraft als Schönheit des Klanges; der Ton bhlieb ziemlich nüchtern; überhaupt schien die Gefühlsseite in d jungen Künstler noch nicht recht gepflegt zu sein. Das redliche Bemühen, den ö1ö der Ton⸗ dichtungen zu durchdringen, war jedoch stets zu spüren, so gelang denn auch einzelnes; im ganzen jedoch wirkten die Vorträge äußerlich noch unruhig und innerlich ungeklärt. — Der bekannte Pianist Mark Günzburg gab am Donnerstag im Blüthnersaal vor dicht besetztem Hause ein Konzert. Es war eine Freude, den Künstler zu hören; sein weicher, modulationsfähiger Anschlag, sein feines Gefühl, das besonders zarte Regungen musikalisch reizvoll zu gestalten weiß, warben ihm Freunde; auch die Ge⸗ schmeidigkeit seiner Technik kam in Variationen von Brahms und in Tondichtungen Liszts erfolgreich zur Geltung. Herzlicher Beifall blieb dem Künstler denn auch während des ganzen Abends treu. — 32 Volks⸗ und Kinderlieder moderner Komponisten in fünf ver⸗ schiedenen Sprachen (deutsch, russisch, italienisch, dänisch, französisch) an einem Abend vorzutragen, war ein gewagtes Unternehmen, das Fanny Federhof⸗Möller am Donnerstag im Klindworth⸗ Scharwenkasaal durchzuführen versuchte. Trotz des unleugbaren Interesses, das die im Volkston gehaltenen Gesänge, jedes für sich, bieten, war ihre Auswahl so wenig charatteristisch und ihre Anzahl so groß, daß die Anteilnahme der Zuhörer zusehends geringer wurde. Die schlichte, innige Vortragsweise der hier bekannten Sängerin berührt zwar sympathisch, doch gibt die Vorsicht, mit der sie ihre zwar gut geschulte, aber kleine und nicht mehr ganz frische Altstimme verwendet, dem Gesange etwas Unfreies. Es wäre daber vielleicht besser gewesen, wenn sie nicht den ganzen Abend allein ausgefüllt hätte. In Herrn Wilibald Bergau hatte sie einen gewandten Klavierbegleiter. Am besten gelangen der Konzertgeberin Lieder von Leßmann, Bungert, Siegfried Ochs und Ertel. Von zwei erstmalig gesungenen Kompositionen von Betty Federhof⸗Möller fand „Sov du smaa (Schlaf mein Kind)“ wohlverdienten Beifall; auch die Lieder des jungen Dänen Fritz Crome fanden und verdienten Beachtung. — Es hieße nur oft Gesagtes wiederholen, wenn man Mar Pauers geniale Art, Klavier zu spielen, bis ins einzelne charakterisieren wollte. Sein am Donnerstag im Beethovensaal veranstalteter Klavier⸗ abend brachte seinen Hörern wieder eine reine Freude. Der aller Ab⸗ tönung des Ausdrucks fähige Anschlag, die großzügige Auffassung, die Innigkeit und der Glanz des Spiels waren wieder bewunderungs⸗ würdig. Auf dem Programm standen Werke von Friedemann⸗Bach, Lampe, Beethoven, Kirchner, Tschalkowsky, Liszt und Bernhard Köhler.
Welche Anziehung die Gesangsvorträge der Kammersängerin Lula Mys⸗Gmeiner infolge des in ihnen sich ausdrückenden innigen Empfindens und des Glanzes der stimmlichen Mittel der Sängerin ausüben, zeigte erneut der zahlreiche Besuch des Liederabends am Freitag im Beethovensaal. Ausgereifte Künstlerschaft kennzeichnete auch diesmal ihre Darbietungen, die hohen Ge⸗ nuß gewährten und die Zuhörer zu begeistertem Beifall mit sich fort⸗ rissen, für den Frau Mysez⸗Gmeiner ihrerseits durch Wiederholungen und Zugaben dankte. Lieder von Schubert, Dvokäk, Weismann und Hugo Wolf bildeten die Vortragsfolge, deren Eindruck die Klavier⸗ begleitung von Herrn Eduard Behm noch zu erhöhen wußte. — Ein von Elfriede Goette an demselben Tage in der Sing⸗ akademie veranstalteter Schubert⸗Abend verlief ebenfalls recht glücklich. Der feine, helle und biegsame Sopran der Sängerin mit seinen gutsitzenden Kopftönen kam in rein lyrischen Gesängen prächtig zur Geltung. Das Lied „Auf dem Wasser zu singen“ könnte kaum vollendeten vorgetragen werden. Dramatischen Wirkungen ist das Organ freilich weniger günstig; da vermißt man die Fülle und Rundung des Tons. Das außerordentlich gut besetzte Haus spendete lebhaften Beifall. — Kurt Lietzmann, der sich bereits seit einer Reihe von Jahren der Sympathien des hiesigen Konzertpublikums erfreut, erntete, gleichfalls am Freitag, im Bechsteinsaal mit seinem Liederabend verdienten Beifall. Kraft und Umfang seiner in allen Lagen durchgebildeten Stimme sowie der von musikalischem Empfinden durchdrungene schlichte, seelenvolle und von individuellem Gestaltungsvermögen zeugende Vortrag kamen auch diesmal seinen Darbietungen zugute, während freilich die Terxt⸗ aussprache mitunter zu wünschen ließ. Die zum ersten Male ge⸗ sungenen „Heine⸗Lieder“, von J. Hoven in Musik gesetzt, waren in der Wiedergabe ihrer zarten Tonmalerei eine besonders fesselnde Leistung. Auch Lieder von Mozart wurden in ihrer zum Teil neckisch⸗ reizvollen Art trefflich vermittelt. Weniger eindrucksvoll vermochte der Künstler dagegen die Liedkompositionen von Richard Strauß zu gestalten. — Paula Stebel gehört zu den auserwählten Klavier⸗ talenten der neuen Schule, deren Fähigkeit, sich dem hoffnungsvollen Anfang entsprechend fort zu entwickeln, durch jedes Auftreten neu be⸗ wiesen wird. Die Begabung der jungen Pianistin trägt so sehr den Stempel des ausgeglichen Harmonischen, daß man im Zweifel ist, welche Seite ihres Könnens man höher bewerten soll, die reife, innerlich belebte Vortragskunst oder die vielseitige, von rbythmischem Gestaltungsvermögen und hohem Klangsinn zeugende technische Be⸗ fähigung. In ihrem letzten Konzert am Freitag im Theater⸗ saal der Königlichen Hochschule für Musik zeigte Paula Stebel wieder ihre reiche Begabung nach allen Seiten hin. Außer der Schumannschen Fis⸗Moll⸗Sonate Op. 11, die bei ihrer Wiedergabe den ganzen Reiz teils verträumter, jeils äußerer Romantik, der in ihre etwas spröde, sprunghafte Form ge⸗ bannt ist, offenbarte, hot die Künstlerin noch, von Professor Klingler meisterhaft unterstützt, die Es⸗Dur⸗Sonate Op. 12 für Klavier und Violine und Schuberts große C⸗Dur⸗Phantasie Op. 159. In beiden Werken zeigte Paula Stebel, daß sie auch eine vorzügliche Kammermusikspielerin ist, die es sehr wohl versteht, sich dem anderen Instrument anzupassen, ohne doch den Charakter der eigenen Spiel⸗ weise aufzugeben. Das Publikum, das man sich im Hinblick auf das Außergewöhnliche der dargebotenen Leistungen zahlreicher gewünscht hätte, spendete enthusiastisch lebhaften Beifall.
Dem am Sonnabend von Alfred Sittard im Blüthner⸗ saal gegebegen Orgelkonzert gebührt rückhaltlose Anerkennung. Der Künstler ist auf seinem Instrument ein Meister, der schwer seines⸗ gleichen findet. Die Verwertung der Register zeugte von unzwe fel⸗ haftem Geschmack und hochentwickeltem Kunstgefühl. Neben Bach, Reger, Franck stand auf dem Programm der Komponist Wilhelm Middelschulte mit einer Passacaglia in D⸗Moll, die ihre erste Auf⸗ führung erlebte; ihr wurde mit Recht stürmischer Beifall zuteil⸗ Technisch und inhaltlich zeigte die Arbeit ungewöhnliche Vorzüge; die feine, geistreiche Durcharbeitung der Themen, die schöne melodische Linie, die Großzügigkeit der Darstellung wiesen auf große kompositorische Fähigkeiten hin. Es lag Kraft in der Erfindung und em starkes technisches Können in der Form. Der Beifall nach dieser Tondichtung hielt sich, wie erwähnt, auf ungewöhnlicher Höhe. — Vor vollbesetztem Saale konzertierten an demselben Tage in dexr Singakademie Frau Charlotte Boerlage⸗Reyers (G’sang) und Herr Emil Telmäanyi⸗ (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester unter Dr. Kunwalds Leitung. Mit ihrem hellen, ausgiebigen Sopran, der namentlich in der Höhenlage einen metallischen Glanz besitzt, und ihrer frischen, zielbewußten Vortragsart wußte die Künstlerin in beiden Nummern des in geeigneter Kürze gehaltenen Programms, die Konzertarien (Op. 94) von Mendelssohn und „Ah! Herfido“ von Beethoven, in anregender Weise durchzuführen. Der Geiger brachte ein schönes Können mit und erzielte besonders mit de
Erstaufführung des H⸗Moll⸗Konzerts von Edward Elgar einen be⸗ deutenden Erfolg, vornehmlich bei dem „Allegro molto“ (Schlußsatz), dieses von kompositorischem Geschick und Ausdrucksvermögen zeugenden Tonwerkes, dessen zwei ersten Sätze jedoch nicht durchweg auf gleicher Höhe standen. Auch das Orchester hatte sich dieses neuen Werkes mit anerkennenswerter Hingabe angenommen. — Weniger Freude konnte man an den gleichzeitig von Elisabeth von Pander⸗ Hartmann im Klindworth⸗Scharwenkasaal gebotenen Gesangsvorträgen haben. Noch klingt die volle, dunkle Stimme nicht edel genug, um ihr künstlerische Wirfungen abzugewinnen. — Seinen ersten Abonnementsabend gab an demselben Sonnabend im Beethovensaal das aus den Herren Karl Hoffmann (1. Violine), Joseph Suck (2. Violine), Georg Herold (Viola) und Professor Hans Wihan (Cello) zusammengesetzte Böhmische Streichquartett. Ein dem letzteren gewidmetes Tonwerk (Fis⸗Moll) von Reger, das seine Uraufführung in Berlin erlebte, machte den Anfang. Ihm folgte ein Klavierquintett in D⸗Dur von Arensky und das immer wieder schöne D⸗Moll⸗Quartett („Der Tod und das Mädchen“) von Schubert. Die Komposition Regers ist, wie manches, was er geschaffen hat, eine Arbeit, bei der man nicht warm und nicht kalt wird, ein ewiges Hin und Her, ohne jede Melodik, eine musikalische Akrobatenkunst. Allenfalls konnte noch das Adagio gefallen, das aber zu gesucht und unrubig in der Linienführung ist. Der Komponist hatte wohl absichtlich dem Böhmischen Streichquartett dieses Werk gewidmet, das in allen seinen Perioden erhebliche Anforderungen an die Ausführenden stellte. Ganz anders schritt Arensky mit seinem D⸗Dur⸗Quintett einher, einer melodischen, durchsichtigen und klar angelegten Arbeit, die an manchen Stellen freilich über das Herkömmliche nicht hinausgeht. Des Klavierteils entledigte sich Herr Alexander Siloti mit großem Nerständnis und feiner Technik. Schuberts D⸗Moll⸗Quartett war die Glanzleistung des Abends und fand rauschenden Beifall.
Bruno Hinze⸗Reinhold, der bekannte ausgezeichnete Pianist, wußte am Sonntag im Klindworth⸗Scharwenkasaal seine Zuhörer durch sein künstlerisch fein empfundenes Spiel wieder stark zu fesseln. Das Programm, das auf den hundertsten Geburtstag Liszts (22. Oktober) Bezug nahm, enthielt nur Liszts „Années de Pelerinage“ (Suisse et Italie), die Herrn Hinze⸗Reinhold auf der Höhe seines Könnens zeigten.
Wetterbericht vom 24. Oktober 1911,
Name der
Name der Beobachtungs⸗ station
Vormittags 9¼ Uhr.
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
Schwere
Barometerstand
auf 0 ° Meeres⸗ S
in 45 ° Breite
niveau u.
Wetter
Beobachtungs⸗ station
Witterungs⸗ verlauf
Barometerstand
auf 0° Meeres in 45 Breite
niveau u.
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
chwe e
Y richtung,
Wind⸗ Wetter stärke
elsius
Niederschlag in
Stufenwerten *)
Barometerstand vom Abend
in C
Temperatur S
der letzten 24 Stunden
Temperatur Niederschlag in Stufenwerten“*) Barometerstand vom Abend
Karlstad
r749,3 Windst. wolkenl. 0,4. 3 741
Borkum
Keitum
749,6 WSW 4
Hamburg
7532 SW
Swinemünde
7532 WSW4
Neufahrwasser
751 5 WSW 4
Memel
748,4 WNW”
Aachen
Hannover
755,3 SW
Berlin
755 8 SW
Dresden
Sldb
bedeckt bedeckt halb bed.
Archangel
735,8 S 1 Regen
4 4 751
Petersburg Riga Wilna
b 1 [751] meist bewölkt 4 748 Nachts Niederschl. Gewitter
——
1 748 8 WSW Soedeckt 10 7 747
736 8 S
9 2 740
1 Regen 10 4 740
3 bedeckt
halb bed. 11 2 749
9 2 751 Wilna Schauer Gorki
bedeckt
11 2 746 Nachm. Niederschl. Warschau
756,0 W
9 4 751
3 bedeckt 9 4 751 2 bedeckt 10 2 753
bedeckt 12 3 740 Nachm. Niederschl.
Kiew
[757,3 W
1 wolkenl.
halb bed. 11 0 754 meist bewölkt
10 2 757 Schauer Wien
760,5 Windst. bedeckt
x—110 0 60 meist bewölkt
Prag
bedeckt-— 10 0 759 meist bewölkt
wolk i g
11 2 753 anhast. Niederschl. Rom
halb bed.
A en 12 0 756 meist bewolkt
Breslau
5856 SW
N+
Bromberg
Me Frankfurt, M.
Karlsruhe, B.
G. GI 8
8 5
1
(9.
München
Zugsvpitze
bedeckt — 11 0 755 meist bewölkt. bedeckt 12. Iͤbedeckt. ,9 0.7760] meist bewölkt 2 Dunst. 10 1 759 meist bewölkt. Wsbedeckt. 9, 1 760 Kemlich heiter 3 Schnee —
Cagliari Thorshavn Seydisfjord
12 2 751
Schauer
2
[761,8 S Iin Florenz 760,0 ODS 2 bedeckt 762,4 NS 3 752,1 ONO 2 758 8 Windst. bedeckt
wolkig 19 0 64
wolkenl. 18 0 763 wolkig 5
2
Rüͤgenwalder⸗ münde
751,8 WSW 6 bedeckt
V 11 7. Schauer
Skegneß
4 51
0 762 ziemlich beiter
Krakau
760 3 WNW sedeckt
2 229 ziemlich heiter
Stornoway
bedeckt
(Wilhelmshav.) Lemberg
57 Iziemlich heiter
4 746 Nachts Niederschl. Hermanstadt
763,3 SO 1 heuer
meist bewölkt
Malin Head
wolkig 3 745
(Kiel) Triest
Schauer
Valentia
Regen
—(Wustrow i. M.) ( Uhr Abends)
diest — 600 S . Regen meist bew Reykjavik 756,7 Windst. wolkenl. 75 (Lesina)
4
5158 Jiemlich heiter 6 6
2 .meist bewölkt 5
751 Nachts Niederschl. Cherbourg
754,0 SSW 4 bedeckt
Seilly
WSW 6 wolkig V
(Königsbg., Pr.) Clermont
754 anhalt. Niederschl.
Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen
„Dbservatoriums,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau.
“
Aberdeen
ONO 1
46 anhalt. Niederschl.
Shields
SW 2wolkig 8 1 748
(Cassel) V Perpignan —
(agdeburg)
[762,1 Windst. bedeckt
F7617 NS
Belgrad Serb. 762,0 Windst. bedeckt
Z bedeckt
4 heiter
Schauer
Drachenaufstieg vom 22. Oktober 1911, 8 bis 10 Uhr Vormittags:
Station Seehöhe 122 m
500 m 1000 m ¹ 2000 m/ 3000 m]j 3850 m
Holyhead 746„
WSWZRegen
Beindisi
766,2 SD 2 heuer
(Grünbergschl.)
, 10 3 749 Schauer Moskau
Temperatur (C °) 9,4 13,2 13 1 4,8 Rel. Fchtgk. (0%) 89 55 46 45 Wind⸗Richtung. S SSW SSW SSW „Geschw. mps. 5 10 11 Himmel ganz bedeckt. Vom Erdboden an bis Höhe Temperaturzunahme bis 14,0 0. 1
Mitteilungen des Königliche 1 Observatoriums,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 23. Oktober 1911, 8 ½ bis 9 Uhr Vormittags:
1 Station Seehöhe 122 m
Abronautischen
500 m 1000 m 1500 m ¹ 1630 m
Jole d'Aix
7602 WSW wollig
(Mülhaus., Eis.) Lerwick
2 761 meist bewölkt
42 V
Z 8 Z
6 Regen [2 759
(Friedrichshaf.) Kuopio
Helsingfors 737,4 NW 5 bedeckt 4 4 736 735,1 NMO 1 Regen
13785
8
Zurich
SSW St. Mathieu
21 Grisnez
6 bedeckt
((Bamberg) Genf
761,8 9 761,6 NO
Regen 972 762
2 Regen —10 4 761
7 755 Nachm. Niederschl.
Sp 2 8
Paris
2alb bed. — 900
Lugano S äntis
759 See
2272 Ꝙ 27 ₰ —
6 G
G. 2 =
66 88
Vlissingen 54 6
3Regen [2 755 —
4 Helder 752,4 SW
intis N560,3 W 2 Schnee — 3. — 56 EE“ Budavpest 760,9 Windst. Dunst 10 9 760 meist bewölkt
Regen —12 5 761 Schnee — 3 — 563 —
Zwolkig Portland Bil 750,3 WSW woltig 14 —
Bodoe 748 0 NO
3 Schnee
19— 746
Skudesnes
Christiansund 750 9 Windst. wolkig 746,9 SSO 6 bedeckt
Horta
Vardö Skagen
Temperatur (C ⁹) 2,2 8,5 5,0 1,2 V
Rel. Fchtgk. (%) 72 86 94 94
Wind Richtung. SW SW WSW
„Geschw. mps. 13 16 — 18 24 — 26 28 Himmel anfangs zur Hälfte, zuletzt ganz bedeckt.
und 1630 m Höhe überall 0,2 °. — Wf
sehr böig.
WSW WSW 22 — 24 28
nd, besonders bei 1500 m Höhe, U Haparanda
——
7485 ONO 3 bedeckt
— 5 9 745. 8 = 2,5 bis 6,4;
8 2 742
02 HPDoanstholm 747,6 W
1 bedeckt
720 743
100 Kopenbagen Stockholm
V 742,6 WNW 2 wolkenl. 1 1
79,5 W Dunst 11. 3 746 747,8 NW Abedeckt
1 2 737
öö F 25 Zwischen 1980 Hernösand
[7474 [SW Fsbeiter = . 2 738
7434 N 747,0 NW
Wisby
wolkenl. = 9. 3 78 bedeckt 6 2 736
— 1
763,0 S 6 bedeckt 14 — — — Vr *) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0 = Omm; 1 = 0,1 bis 0,4; 2 = 0,5 bis 2,4; 4 = 6,5 bis 12,4; 5 = 125 bis 20,4; 6 = 20,5 bis 81,4;
S8 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 = nicht gemeldet.
Ein Tiefdruckgebiet unter 735 mm liegt, nordostwärts verlagert, üker Finnland, ein solches unter 742 mm, herangezogen, westlich von Schottland. Hochdruckgebiete über 763 mm befinden sich über der Pyrenäenhalbinsel und Rumänien. — In Deutschland ist das Wetter vorwiegend trübe und etwas kälter. In Ost.
739 westliche, sonst schwache bis mäßige südwestliche Winde; haben Regenfälle, im Nordwesten Gewitter stattgefunden.
In Ostpreußen herrschen starke fast üherall
Deutsche Seewarte.
gBARnnq 2 22
.Untersuchungssachen.
.Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
.Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaftn.
ffentlicher Anzeiger.
Preis für den Raum einer 4gespaltenen Petitzeile 30 ₰.
*.
S r9029.
—
Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗ Bankausweise.
Verschiedene Bekanntmachungen.
10) Untersuchungssachen.
[64650] Steckbriefserledigung.
Der unterm 29. September 1911 hinter dem Hausknecht Adolf Emil Basch erlassene Steckbrief Nr. 234 (58164) de 1911 ist erledigt.
Altona (Elbe), den 19 Oktober 1911.
Der Untersuchungsrichter 1 beim Königl. Landgericht. [64642] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.
Der Matrosenartillerist Heinrich Arthur Lange der 4. Komp. I. Matrosenartillerieabteilung, geb. am 15. 9. 1890 zu Großböhla, wird gemäß §§ 69, 70 M.⸗St.⸗G.⸗B. und §§ 356, 360 M.⸗St.⸗G.⸗O. hiermit für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag
belegt.
Kiel, den 19. Oktober 1911. Gericht der 1. Marineinspektion.
[64648] Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Kanonier Hermann Bartels, 2. Feldart. R. 70, geboren 18. 9. 90 zu Goslar, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Metz, den 20. Oktober 1911.
Gericht der 33. Division.
[64644] 8 Beschluß. “
Die Fahnenfluchtserklärung vom 21. Januar 1910. gegen den Rekruten Edmund Jarzemski aus dem Landwehrbezirk Wesel wird nach Rückkehr des Be⸗ schuldigten aufgehoben.
Düsseldorf, den 20. Oktober 1911.
Gericht der 14. Division.
[64647] Beschluß.
Die am 2. Dezember 1909 gegen den Jäger der Reserve Alfons Stocker aus dem Landwehrbezirk 1 Mülhausen i. Elsaß erlassene Fahnenfluchtserklärung wird gemäß § 362 M.⸗St.⸗G⸗O. aufgehoben.
Freiburg i. B., den 19. Oktober 1911.
Königliches Gericht der 29. Division.
[64646] Verfügung. Die unterm 16. 10. 1906, veröffentlicht am 25. 10. 06, gegen den Grenadier Emil Arthur Ernst der 1. Komp. Leibgren.⸗R. 109 ergangene Fahnen⸗ fluchtserklärung wird aufgehoben.
Karlsruhe, den 23. 9. 1911. Gericht der 28. Division
1“
[64645] Verfügung.
Die unterm 10. Oktober 1911 gegen den Dragoner Karl Wilhelm Metz der 4. Esk. Leibdragoner⸗ regiments Nr. 20 ergangene Fahnenfluchtserklärung wird aufgehoben. u“
Karlsruhe, den 21. 10. 1911.
Gericht der 28. Division. [64643] ͤI
Die am 10. Januar 1911 gegen den Rekruten — Reisenden — Otto Magennicke aus dem Landwehr⸗ hezirk Magdeburg, geboren am 20. 4. 1887 zu Bennstedt, Kr. Merseburg, erlassene Fahnenfluchts⸗ erklärung wird aufgehoben. 1“
Magdeburg, den 20. Oktober 1911.
Königliches Gercicht der 7. Division.
11“
2) Aufgebote, Verlust⸗ u. Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.
[64368] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Steinstraße 5, belegene, im Grundbuche von der Königstadt Band 8 Blatt Nr. 564 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungasvermerks auf den Namen des Friseurs Robert Weiß zu Schöneberg eingetragene Grundstück, bestehend aus: a. Vorder⸗ wohnhaus mit 2 linken Seitenflügeln, abgesondertem Klosett und teilweise unterkellertem Hof, b. Quer⸗ wohngebäude, c. Remisengebäude rechts, am 15. De⸗ zember 1911,. Vormittags 11 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, Neue Friedrichstr. 13 — 14, 1II- (drittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113—115. ver steigert werden. Das Grundstück — Gemackung Berlin ist als in den ungetrennten Hofräumen belegen mit einer Fläche im Kataster nicht nach⸗ gewiesen und unter Nr. 4844 der Gebäudesteuerrolle bei einem jährlichen Nutzungswert von 7480 ℳ mit 274,20 ℳ Jahresbetrag zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Der Versteigerungsvermerk ist am 27. Mai 1911 in das Grundbuch eingetragen. — 85. K. 82. 11.
Berlin, den 10. Oktober 1911.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 85.
[64367 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Reinickendorf belegene, im Grundbuche von Reinicken⸗ dorf Band 63 Blatt Nr. 1924 zur Zeit der Ein⸗ tragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Zimmermeisters Friedrich Krüger in Reinicken⸗ dorf eingetragene Grundstück am 15. Dezember
11911, Vormittags 11 Uhr, durch das unter⸗
“
8
zeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Brunnen⸗ platz, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das Grundstück, ein Acker an der Scharnweber⸗ straße in Reinickendorf, besteht aus dem Trennstück Kartenblatt 1 Parzelle 1790/27 von 8 a 35 qm Größe. Es ist in der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Reinickendorf unter Artikel Nr. 1907 mit einem jährlichen Reinertrag von 0,20 Taler nachgewiesen. Der Versteigerungsvermerk ist am 29. Juli 1911 in das Grundhuch eingetragen. Berlin, den 17. Oktober 1911. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abteilung 6.
[64304] Oeffentliche Ladung.
In dem Verfahren, betreffend die Verteilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Gemeinde⸗ schullehrer a. D. Eduard Strehlke zu Igeln — 80 J. 13/04 — hinterlegten Betrags von 295 ℳ 18 ₰ ist zur Erklärung über den vom Gericht angefertigten Teilungsplan sowie zur Ausführung der Verteilung Termin auf den 9. Januar 1912, Mittags 12 Uhr. vor dem Köntglichen Amtsgericht Berlin⸗ Mitte, Abteilung 80, Zimmer Nr. 161/162, III. Stock⸗ werk, in Berlin, Neue Friedrichstraße 13/14, be⸗ stimmt worden. Der Teilungsvlan liegt auf der Gerichtsschreiberei Zimmer 158, III. Stockwerk, zur Einsicht der Beteiligten aus. Zu diesem Termine wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 1) Kaufmann Otto Franke, zuletzt in Posen, Bismarckstraße b, wohnhaft, 2) Frau Meißner, zuletzt in Berlin, Spenerstraße 27. wohnhaft, geladen Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.
Berlin, den 19. Oktober 1911.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Berlin⸗Mitte. Abteilung 80. (63976]
Es ist beantragt worden, folgende abhanden ge⸗ kommene Wertvavpiere und Wechsel aufzubieten:
1) die Königlich Sächsischen Staatsschuldverschrei⸗ bungen über dreiprozentige jährliche Rente a. vom Jahre 1876 Lit. C Nr. 99 583 und vom Jahre 1897 Lit. C Nr. 20 631, je über 1000 ℳ Kapital, sowie vom Jahre 1899 Lit. G Nr. 2182 über 100 ℳ Kapital — Antragstellerin: die Geschäftsinhaberin Ottilie Anna Blödner in Leipzig —, b. vom Jahre 1876 Lit. D Nr. 32 003 über 500 ℳ Kapital — Antragstellerin: Amalie Louise Henriette ledige Goldammer in Dresden —,
2) den vierprozentigen Schuldschein der Dresdner Stadtanleihe vom Jahre 1900 Lit. E Nr. 58 778. über 100 ℳ — Antragsteller: Katasterzeichner Berthold Weber in Schivelbein —,
3) den vierprozentigen Kreditbrief des Landwirt⸗ schaßtlichen Creditvereins im Königreiche Sachsen zu
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Aufgebo
Dresden Serie XXI Lit. C Nr. 378 über 500 ℳ — Antraastellerin: Privata Augusta Paulina ledige Baudorf⸗Deparade in Leipzig⸗Connewitz —,
4) den von J. Bundesmann in Stetzsch bei Dresden unterm 9. April 1910 ausgestellten, auf den Kauf⸗ mann Rudolf Schreiber in Dresden, Pfotenhauer⸗ straße 8, gezogenen, von diesem angenommenen und am 28. Juni 1910 zahlbar gewesenen Wechsel über 1[80 ℳ, der mit dem Blankoindossament des Ausstellers versehen gewesen ist — Antragsteller: Gärtnereibesitzer Max Siebert in Stetzsch bei Dresden —.
Die Inhaber der vorstehends bezeichneten Wert⸗ papiere und Wechsel werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, der auf den 30. April 1912, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Lothringer Straße 1 1, Zimmer 118, bestimmt wird, ibre Rechte bei diesem Gericht anzumelden sowie die Wertpapiere und den Wechsel vorzulegen, andernfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.
Dresden, am 19. Oktober 1911.
Königliches Amtsgericht. Abteilung III.
[29018] Aufgebot und Zahlungssperre.
Dem Fabrikdirektor Theobald Oltmann in Neu⸗ stadt a. H. sind folgende von der Aktiengesellschaft Wayß & Freytag in Neustadt a. H. ausgegebene, auf den Inhaber lautende Aktien über je 1000 ℳ abhanden gekommen: Nr. 196, 1497, 1515, 1695, 1883, 4844. Auf seinen Antrag beschließt das unter⸗ fertigte Amtsgericht:
1) Das Aufgebot wird erlassen bezüglich der Aktien Nr. 1515, 1695, 1883. Aufgebotstermin wird bestimmt auf 12. Februar 1912, Nachmittags 4 Uhr, im Sitzungesaale des Amtsgerichts hier. Die Inhaber dieser Aktien werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte onzumelden und die Aktien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung er⸗ folgen wird.
2) Die Zahlungssperre wird verfügt bezüglich der sämtlichen 6 eingangs bezeichneten Aktien. Dem⸗ gemäß wird der genannten Aktiengesellschaft „Wayß & Freytag“ und ihren Zahlstellen verboten, an die Inhaber der Aktien eine Leistung zu bewirken, ins⸗ besondere neue Dividendenscheine oder einen Er⸗ neuerungsschein auszugeben. “
Neustadt a. Hdt., den 19. Juni 1911.
Kgl. Amtsgericht.
[64361] Aufgebot.
Der Rechtsanwalt Dr. Guthmann in Mainz, als Bevollmächtigter der Firma Allgemeine Elsässische Bankgesellschaft Filiale Mainz in Mainz, hat das t des verloren en Wechsels an eigene
3 ¹ 8 8