86 1111““
Verzweifeln verstehen, das Werk weiterzuführen, denn dieser erste Akt ist nicht nur von einer kaum noch steigerungsfähigen Wucht und Tragik, sondern er nimmt zugleich die Katastrophe, zum mindesten ihren das ganze übrige Drama bestimmenden Hauptschlag vorweg. Die gestrige Aufführung war des großen Stoffes und des besonderen Anlasses würdig. Sie brachte insofern noch eine besondere Ueber⸗ raschung, als man in Herrn von Ledebur, der den Robert Gutskard spielte, einen Schauspieler von sehr beachtenswerter Charakterisierungckunst und von ungewöhnlicher Beherrschung der äußeren schauspielerischen Kunstmittel kennen lernte. Der Neffe und der Sohn Guiskards wurden von den Herren Staege⸗ mann und Geisendörfer gespielt; beide Charaktere sind in der Szene erst angelegt, ihre wahre Gestalt und Entwicklung lassen sie nur ahnen. Die Rollen sind daher eigentlich undankbar, obwohl sie dem Belieben der Darsteller weite Grenzen stecken. Beide Vertreter ver⸗ mochten ebenso zu fesseln, wie Fräulein Ressel als Kaiserin Helena. Die Szene übte auf die Zuschauer ersichtlich einen tiefen Eindruck aus, und es war gut, daß zwischen sie und den „Zerbrochenen Krug“ elne längere Pause gelegt war, in der man den tragischen Eindruck in sich verarbeiten und gestimmt werden konnte, den derb⸗lustigen, gesättigten Humor des Lustspiels mit innerer Heiterkeit aufzunehmen. „Der zerbrochene Krug“ ist ja auf der Königlichen Bühne öfter mit Erfolg gegeben, die gestrige Aufführung aber zeichnete sich durch frisch und flotte Lebendigkeit besonders aus. An erster Stelle ist Herr Pohl zu nennen, der wie schon oft den Dorfrichter Adam spielte, ihm diesmal aber die sonst bei seiner Darstellung ver⸗ mißte nörige Dosis Selbstironie beimischte und eine Figur schuf, an der schlechthin nichts auszusetzen war. Auch Herr Staegemann als Ruprecht Tümpel hat sich jetzt e diese Rolle eingelebt und gibt einen prächtigen Naturburschen voll treuherziger Derbheit. Volle Anerkennung verdient auch Frau Butze als Martha und Fräulein Heisler als Eve. Auch die Nebenrollen waren trefflich besetzt, sodaß die Zuschauer den gestrigen Abend in seiner Kontrastwirkung wohl dauernd in dankbarer Erinnerung behalten werden.
Theater in der Königgrätzer Straße.
Die künstlerische Ausbeute der gestrigen Erstaufführungen im Thrater in der Königgrätzer Straße war nicht groß, wenn auch der Abend zum Teil ganz unterhaltsam verlief. Ein Einakter und ein Zu eiakter standen auf dem Spielplan. Auf den letzteren, der von Georg Hermann, dem Verfasser des Romans „Jettchen Gebert“ stammte, hatte man sogar einige Hoffnungen gesetzt. „Der Wüstling“ oder: „Die Reise nach Breslau“ nannte sich biedermeierisch das Stücklein, dessen Personenverzeichnis nur vier Namen enthält, und das wohl den Zweck verfolgt, den Snobismus des Kaffeehausliteratentums und gewisse Frauenrechtlerinnen dem Ge⸗ spött preiszugeben. Leider scheint aber den Verfasser seine im Roman bewährte Beobachtungsgabe auf der Bühne fast gänzlich im Stich gelassen zu haben. Sein Literatursnob, der bei jeder Gelegen⸗ beit im Munde führt, der mit Verachtung auf den biederen Kegelbruder und Bankbeamten Schwedtke herabblickt und die Tochter der frauenrechtlerisch sich betätigenden Zimmerwirtin gewissenlos ver⸗ führt, ist die bekannte Schablonenfigur aus den Witzblättern, die für die Bühne von Otto Ernst in seiner Satire „Jugend von heute“ schon viel wirkungsvoller verwertet worden ist. Die Karikatur der Frauenrechtlerin ist ebenfalls ältester Schablone, des⸗ gleichen der philisterhafte Schwedtke und die verderbte filia hospitalis, die sich Schwedtke zuletzt heuchlerisch an den Hals wirst, um fürs Leben versorgt zu sein. Aber einige Fein⸗ heiten des Dialogs besonders zwischen dem Hyperästheten, dem Philister und der Frauenrechtlerin entschädigten für die Kargheit der Handlung und der Charakterzeichnung einigermaßen. Eine durchweg gute Darstellung, um die sich die Damen Dora und Nitter, die Herren Gebühr und Botz gleichermaßen verdient machten, halfen dem Lustspiel trotz einigem Widerspruch soviel Beifall erringen, daß auch der Verfasser vor die Rampe erscheinen durfte. Den Abend hatte „Mitzi⸗Mutzi“, ein Akt von Rideamus, er⸗ öffnet, dem Schnitzlers berühmtes „Abschiedssouper“ offenbar als Vorbild gedient hatte. Es spielt in einem Restaurant, in dem „RNitzi⸗Mutzi“, die zwei Eisen im Feuer hat, mit ihrem einen Liebhaber eintretend, den anderen trifft. Zuerst
Theater.
gibt’s Eisersuchtsszenen, zuletzt aber befreunden sich die beiden gleicher⸗ maßen Betrogenen und überlassen Mitzi⸗Mutzi einem Dritten, der sie aber ebenfalls im Stich läßt. Die Schn tzlersche Frivolität hat sein Nachahmer zwar erreicht, nicht aber seine Lebensbeobachtung und seine geistvolle Art zu plaudern. Immerhin gelang es Marie Wendt, den Herren Gebühr, Lindner und Meinhard⸗Jünger auch für diese Nichtigkeit einiges Interesse zu erwecken.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonna end, Meyerbeers große Oper „Die Fetsetten. anfecsähr: Fräulein Alfermann singt als zweite Gastralle die Königin Margarete, die Damen Salvatini (Valentine), Andrejewa⸗Skilondz (Urbain) sind mit den Herren Maclennan (Raoul), Knüpfer (Marcel), Hoffmann (St. Bris), Bronsgeest (Nevers) Träger der übrigen Pauptrollen. Der Kapellmeister Blech dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Shakespeares „Julius Caesar“, mit Herrn Zimmerer in der Titelrolle, in Szene. Die anderen Hauptrollen sind mit den Damen Poppe und von Arnauld sowie den Herren Staegemann, Boettcher, Kraußneck, Sommerstorff, Pohl und Geisendörfer bisetzt.
Im Neuen Königlichen Operntheater (Direktion Dr. Fritz denen setzt Sophie Wachner morgen und am Sonntag ihr Gast⸗ piel als Julia in Shakespeares Trauerspiel „Romeo und Julia“ fort.
Die Ausgabe der Abonnementskarten für den Monat Dezember 1911 zu 28 Opern⸗ und 30 öö. vorstellungen in den Königlichen Theatern findet am 28. und 29. d. M., Vormittags von 10 ¼ bis 1 Uhr, in der Königlichen Theater⸗ hauptkasse im er Schauspielhause (Eingang Jägerstraße), und zwar nur gegen Vorlegung des Abonnementsvertrages, statt. Es werden am 28. d. M. nur die Karten zum 1. Rang und Parkett und am 29. d. M. diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt. Gleichzeitig wird ersucht, den Geldbetrag Fhsehih bereit zu halten.
Die Eröffnung der Kurfürsten⸗Oper wird in den ersten Tagen des Monats Dezember stattfinden. Die Direktion gibt bekannt, daß die Abonnementshefte von morgen, Sonnabend, ab gegen Zahlung der zweiten Hälfte des Abonnementsbetrages im Warenhaus A. und im Theaterbureau (Kurfürstenstraße 101) ausgegeben werden. “
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges.
Nordhausen, 23. November. (W. T. B.) Die Opfer des Grubenunglücks auf dem fiskalischen Kaliwerk Klein⸗ bodungen (vgl. Nr. 276 d. Bl.) wurden heute unter außerordentlich großer Teilnahme der Bevötkerung beerdigt. Die Leichen der Bergleute, die zum größten Teil aus den benachbarten Ortschaften stammen, wurden auf Wunsch der Angehörigen durch Wagen in ihre Heimat übergeführt und in Anwesenheit von Vertretern des Oberbergamts, der Königlichen Berginspektionen Nordhausen und Bleicherode, ferner der Belegschaften benachbarter Werke zu Grabe geleitet. Die Verwaltung der Deutschen Schachtbau⸗ 1a.sg in Nordhausen, die die Abteufungsarbeiten auf dem
aliwerk Kleinbodungen leitet, hat sofort nach Bekanntwerden des Unglücks für die Hinterbliebenen der Opfer einen Betrag von 5000 ℳ gestiftet. Weitere Hilfsarbeit ist im Gange.
Cöln, 23. November. (W. T. B.) Das Luftschiff „L. Z. 9“ (vergl. Nr. 276 d. Bl.) ist 3 Uhr 25 Minuten vor der Halle glatt gelandet. — Bei den Versuchsfahrten des Luftschiffs in Friedrichshafen sind wieder Geschwindigkeits messungen vorgenommen worden, wobei festgestellt wurde, daß das Luftschiff trotz seiner Verlängerung um acht Meter seine Geschwindigkeit von 21 Meter in der Sekunde beibehalten hat.
London, 24. November. (W. T. B.) Wie die „Daily Telegraph“ meldet, hat das erste Unterseeboot, kleinen Schnellfeuergeschützen ausgerüstet ist,
Zeitung das mit eine Anzahl
Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Nach⸗
— ————————
2 4 8 1““ “ sehr interessanter Schteßübungen auf der Höhe von Barrow in
Furneß ausgeführt. Während das Fahrzeug auf See war, wurd der Deckel einer Luke automatisch gehoben, das Geschütz hob sich s
euerstellung, und es wurden mehrere Schüsse abgegeben. Dann ver⸗ chwand das Geschütz und der Deckel fiel wieder auf die Luke zurück.
Sarajewo, 24. November. (W. T. B.) Die Visoko steht seit 3Uhr früh in Flammen. hundert Häuser niedergebrannt.
Paris, 24. November. (W. T. B) Im
Stadt Es sind bereits drei⸗
. Militärgefängnis von Le Mans bhrach eine Meuterei aus. Die Häftlinge rissen aus dem Fußboden Bretter und schlugen Türen ein. Die Lerisen 8 Verstärkungen holen, um die Meuterer in die Zellen zurück⸗ zubringen.
Aus den Departements Vienne, Deux⸗Soͤvres und Vendée werden Ueberschwemmungen gemeldet. In Niort und in den anderen Ortschaften stehen die niedriger gelegenen Teile bereits unter Wasser.
Saumur, 24. November. (W. T. B.) Ein schwerer Eisen⸗ bahnunfall ereignete sich gestern früh um 7 Uhr am Bahnhof Montreuil⸗Bellay (Maine⸗et⸗Loire). Infolge des Austretens des Thouetflusses brach eine Brücke ein. Von einem Zuge, der gerade vorüberfuhr, sind zwei Lokomo⸗ tiven, zwei Tender, drei Wagen und zwei Pack⸗ wagen in den Thouetfluß gestürzt und in den Fluten verschwunden. Dabei sollen etwa dreißig Personen um⸗ gekommen sein. Auf das Dach des einzigen Wagens, der nicht unter den Fluten verschwand retteten slch elf Reisende, die später durch Soldaten in Sicherheit gebracht wurden. Unglücklicher⸗ weise hatte das Hochwasser alle Boote fortgeführt, sodaß die Rettung sehr erschwert war. — Die Direktion der Staats⸗ bahnen zerklärt, das Unglück auf der Thpuetbrücke bei Saumur set zurückzuführen auf die Senkung eines einzigen
feilers unter dem Druck des Hochwassers, die im Augenblick der Ueberfahrt des Zuges sich ereignete. Sieben Eisenbahnbeamte sind verschwunden. — Die Zeitung „Liberté“ berichtet, daß die Ingenieure schon seit zwei Jahren auf den bau⸗ fälligen Zustand der Brücke hingewiesen und wiederholt Be⸗ fürchtungen wegen eines Unglückefalles ausgesprochen haben. — Ein Sonderzug mit fünfzig Pionieren und sechs Booten ist noch gestern in Montreuil angekommen. Es wurde sofort mit den Bergungsarbeiten begonnen.
Rom, 24. November. (W. T. B.) Die Zeitungen melden aus
daß es der Poltzei gelungen ist, heute morgen das
emälde der Madonna delle Stelle von Fra Angelico,
das kürzlich aus dem Museum San Marco gestohlen worden war, wiederzufinden. (Vgl. Nr. 275 d. Bl.)
New York, 23. November. (W. T. B) Nach einem Tele⸗ gramm aus Kingston sind die Reisenden des an der Samana⸗ Insel festgekommenen Dampfers der Hamburg⸗Amerika⸗
inie „Prinz Joachim“ (vgl. Nr. 276 d. Bl.) von dem Dampfer „Seguranca“ der New YVork und Cuba Postdampfer⸗ Gesellschaft nach Santiago de Cuba gebracht worden.
Hongkong, 24. November. (W. T. B.) Auf dem Hsikiang machen sich wieder Piraten in besorgniserregen der Weise bemerkbar. Gestern abend erstiegen sie oberhalb von Kongmun den britischen Dampfer „Shiuon“, töteten den Ersten Offizier, ver⸗ stümmelten zwei chinesische Reisende und entflohen mit den Wertsachen. Der Kapitän erschoß zwei Piraten. Auch einen chinesischen Dampfer beraubten die Piraten um 190 000 Dollars. Zwei britische Dampfer sind den Hsikiang aufwärts gefahren, um dort zu patrouillieren.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
worfen und inszeniert vom Direktor Albert
E 8 11“ Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 252. Abonnementsvorstellung. Die Hugenotten. Große Oper in fünf Akten von Giacomo Mevyer⸗ beer. Text nach dem Französischen des Eugene Scribe, übersetzt von Ignaz Castelli. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. (Margarete von Valoiz: Fräulein Marianne Alfermann vom Stadttheater in Mainz als Gast.)
Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielbaus. 263. Abonnementsvorstellung. ö Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzügen von
illiam Shakespeare. Uebersett von A. W. von Schlegel. Regie: Herr Regisseur Patry. An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Seeaa; Opernhaus. 253. Abonnementsvor⸗ tellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Joseph in Aegypten. Oper in drei Akten von E. N Méhul. Rezitative und Neubearbeitung von Max Zenger. Anfang
7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 264. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Bettler von Syrakus. Tragödie in fünf Akten und einem Vorspiel von Hermann Sudermann.
Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend, Abends 7 ⁄ Turandot.
Sonntag: Penthesilea.
Montag: Turandot.
Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Nathan der Weise. Sonntag: Die Kassette. Montag: Lanzelot. rr.
Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ein Fallissement. — Abends 8 Uhr: Die Ahnengalerie. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller. 8
Sonntag: Coeur As.
Montag: Die Ahnengalerie.
Theater in der Königgrätzer
traße.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Wüstling. Sonntag: Spielereien einer Kaiserin. Montag: Der Wüstling.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Akten von Ernst
Lesstngtheater. Gudrun. Ein Trauerspiel in 5 Hardt.
Sonntag: Gudrun.
Montag: Baumeister Solneß.
mittags 3 ¼ Uhr: Agues Bernauer. Ein deutsches Trauerspiel in 5 Akten von Friedrich Hebbel. — Abends 8 Uhr: Hans Sonnenstößers Höllen⸗ fahrt. Ein heiteres Traumspiel von Paul Apel. Sonntag: Agnes Bernauer. 1— Montag: Büxl.
“
Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Freischütz. “ 1“ Sonntag: Rigoletto.
Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Madame Sans⸗Géne. Lustspiel in vier Akten von Victorien Sardou.
Sonntag: Es lebe das Leben.
Montag: Madame Sans⸗Géne.
Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in füns Aufzügen von Heinrich von Kleist. — Abends 8 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller.
Sonntag: Don Carlos.
Montag: Don Carlos.
8 8
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zum ersten Male: Max und Moritz. — Abends 8 Uhr: Die Dame in Rot. Opererte in drei Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald. Musik von Robert Winterberg. Se und folgende Tage: Die u Rot.
Dame
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Neuen Schau⸗ spielhauses: Die Vergnügungsreife. Ein Reise⸗ Ehmanfe⸗ in vier Stationen von Fritz Friedmann⸗
rederich.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Geschlossene Vor⸗ stellung. — Abends: Renaissance. 8
Montag: Die Vergnügungsreise.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ein Walzer von Chopin. Schwank in drei Akten von Kéôroul und Barré. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Sonntag: Die Kameliendame.
Montag und folgende Tage: Ein Walzer von Chopin.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung: Sneewittchen. — Abends 8 Uhr: Polnische Wirt⸗ schaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.
Sonntag: Mein Leopold.
Montag und folgende Tage:
lni irt⸗ schaft. Polnische Wirt
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof
Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Mein Baby. Burleske in drei Akten von Margaret Mayo. Sonntag: Francillon. Montag: Mein Baby.
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Konzert von Vera Epstein⸗Beuenson (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester, Dirigent: Dr. Ernst Kunwald.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:
Liederabend von Grete Hentschel⸗Schesmer. Am Klavier: Eduard, Behm.
Beethoven⸗-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Liederabend von Julia Culp. Am Klavier: Erich J. Wolff.
Blüthner-⸗Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr
Konzert von Milly Wildner (Violine) mit dem Blüthner⸗Orchester unter Leitung von Professor Felix Berber.
Alindworth · Scharwenka-Saal. Sonn⸗
abend, Abends 8 Uhr: Konzert von Mathilde Gilow (Sopran).
Choralion-Sanl. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Bertha Goetz (Altistin).
Birkus Schumann. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vor⸗ stellungen. Nachmittags hat jeder Erwachsene ein Kind frei unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind unter 10 Jahren halber Preis. In beiden Vorstellungen: Ausgewähltes Pro⸗ gramm. — Nachmittags und Abends (ungekürzt): 1000 Jahre auf dem Meeresgrund. Ent⸗
Schumann.
Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Große Gala⸗ vorstellung. Auftreten sämtlicher Speziali⸗ täten. — Um 9 ¼ Uhr: Das Maneggeschaustück:
1000 Jahre auf dem Meeresgrund.
Birkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. N. g.: „Max und Moritz“ und „Pepi“, die drei Schimpansen (groß⸗ artige Dressurleistung). — Zum Schluß: U 20. Originalausstattungsstück des Zirkus Busch in fünf Bildern.
[74466] Schmerzerfüllt zeigen wir das Hinscheiden des hochverdienten Vorsitzenden unseres Aufsichtsrats
Herrn Geheimrat Aler Schoeller
an. Wir verlieren in ihm den liebenswürdigsten stets bereiten Vorgesetzten und den bewährtesten, treuesten Freund. Namens der
Gelsenkirchener Bergwerks⸗Aktien⸗Gesellschaft:
A. Kirdorf, E. Kirdorf,
Delegierter des Aufsichts⸗ Vorsitzender der Gesamt⸗ rats. direktion.
Gelsenkirchen⸗Rheinelbe, den 23. November 1911.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungsassessor Hermann Frhrn. von Stosch (Salzwedel). — Eine Tochter: Hrn. Rittergutsbesitzer von Schultz (Granskevitz). — Hrn. Rittmeister a. D. Jaspar von Arnim (Schwerin i. M.).
Gestorben: Hr. Rittmeister a. D. Gideon von der Decken (Hannover). — Hr. Hauptmann Friedrich Haͤehnelt (Kiel). — Svybille Gräfin Königsmarck Plaue, geb. Prinzessin von Schönaich⸗ Carolath (Berlin). — Fr. Oberst Marie Reimer, geb. von Kurowèky (Görlitz). — Frl. Hedwig von Wagenhoff⸗Schwarzbach (Bad Warmbrunn). — Frl. Emilie von Kern (Proskau, O.⸗S.).
Verantwortlicher Redakteur:
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen
(einschließlich Börsenbellage und Warenzeichen⸗ beilage Nr. 96 A und 96 B).
Personalveränderungen.
Königlich Sächsische Armee.
Offiziere, Fähnriche usw. 18. November. Die Oberstlts.:
v. der Decken, à la suite der Armee, militärisches Mitglied des
Reichsmilitärgerichts, Graf Vitzthum v. Eckstädt, Kommandeur des Kadettenkorps, Francke, Chef des Generalstabes XII. (1 K. S.) Armeekorps, Meister, diensttuender Flügeladjutant Seiner Majestät
des Königs, Haepe beim Stabe des Schützen⸗(Füs.) Regts. Prinz unter Ernennung zum Kommandeur 1 nns aeßler,
Georg Nr. 108,
Regts. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Kommandeur des 1. Feldart. Regts. Nr. 12, — zu Obersten befördert. Frhr. v. Uslar⸗Gle ichen, überzähl. Major beim Stabe des 4. Inf. Regts. Nr. 103, zum Bats. Kommandeur ernannt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
Offiziere,
31. Dezember 1912 belassen. Schloß Bebenhausen, 18. November.
Nr.
3. Feldart. Baun, Regt.
das Regt. ernannt.
elsäss. Feldart.
Fähnriche usw.
Riedel,
65,
und Battr. unter
zum Abteil.
Enthebung Kommando nach Preußen zum Stabe des 4. Feldart. Regts. Nr. 65
Stuttgart, 14. November. Dr. Lindemann, Oberarzt im 9. Inf. Regt. Nr. 127, in dem Kommando zum Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin bis zum
Schmidt⸗Köppen, Major und Abteil. Kommandeur im 3. Feldart. Regt. Nr. 49, behufs Verwendung als Abteil Kommandeur im 4. Lothring. 70 nach Preußen kommandiert. Stabe des 4. Feldart. I
39 Hauptm. Nr.
eldart. Regt. ajor beim unter Versetzung in Kommandeur Chef im 2. Unter⸗ von dem
versetzt. von Brincken, Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, heasesta dc nach Preußen behufs Dienstleistung beim 2. Leibhus⸗ Regt. Königin Victoria von Preußen Nr. 2, der Abschied behufs Uebertritts in Königl preußische Militärdienste bengdsgt Graf Reuttnerv. Veyk, Rittm. a. D., zuletzt Eskadr. Chef im Ulan. Regt. König Weälhelm I. Nr. 20, auf sein Gesuch mit seiner Pension und der Erlaubnis 98 ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts. zur Disp. gestellt. 88 mit Patent vom 20. November 1909: die ähnriche: Scheuerlen im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, eim, Gutscher im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Clostermeyer, Salzmann, Höring im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Knauß, Krüger im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, Keiper, Bauer im 8. Jnf. Regt. Nr. 126, Großherzog Friedrich von Baden, Weber, Zahn im 9. Inf. Regt. Nr. 127, Ruoff, Brey im 10. Inf. Regt. Nr. 180, Graf Adelmann v. u. zu Adel⸗ mannsfelden im Ulan. Regt. König Wilhelm I. Nr. 20, Schmidt⸗Köppen im 3. Feldart. Regt. Nr. 49, Walcker, Schmidgall im Pion. Bat. Nr. 13; zu Lts: die Fahnriche: Frhr. Pergler v. Perglas im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, Froehner im Trainbat Nr. 13; zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: Füchtner im Inf Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Hegelmaier im Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Friz im Inf. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 1214. Im Beurlaubtenstande. Befördert: zu Rittmeistern: die Oberlts. der Res.: Doertenbach (Ludwigsburg) des Drag. Regts. König Nr. 26, Gminder (Reutlingen) des Ulan. Regts. König Wilhelm I. Nr. 20; zu Hauptleuten: die Oberlts.: Strähle,
Mayer
lneh der Landw. Inf. 2. Aufgebots; 8
(Stuttgart) der
es.: Römer (Stuttgart), Schwend (Ellwangen)
Kaiser Wilhelm, König von P des Inf. Regts. Alt⸗Württemberg des Füs. Regts. Kaiser Franz Joseph von O
reußen Nr. 120, Stockm Nr. 121, Henninger (Mergentheim 8 esterreich, König von
1.
L .1. Aufgebots, Köstlin “ zu Oberlts. die Lts der
des Inf. Regts. ayer ““
Ungarn Nr. 122, Gundert (Stuttgart) des Regts. Nr. 65;
die Lis: Wagner (Eßlin Inf. 1. Aufgebots, Bosch (Stuttg Storz (Stuttgart) der Landw.
(Stuttgart) der Landw. Feldart. 1. Aufgebots; Vizefeldwebel bzw. Vizewachtmeister:
S. des
nf. Regts. Kaiser Wilhelm, König vo höfer, Schempp (Stuttgart), des In
Nr. 121,
Grenadierregiments König
Stark,
L ilbronn), 1, Heig -Aacr Nr.
gen), Walcker
Schaich 123,
tuttgart) der Landw. art) der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Kav. 1 Aufgebots, Bösenberg zu Lts. der Res.: die Reinhardt, Ro⸗s (Stutt⸗ Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Huber (Se des
n Preußen Nr. 120, 2 f. Regts. Alt⸗Württemberg (Stuttgart), des Nowina v. Ax
lz⸗
(Ravensburg), des Infanterieregiments König Wilhelm I. Nr. 124,
Egner,
Hedinger (Stuttgart),
des Infanterieregiments Kaiser
Friedrich, öe Preußen Nr. 125, Gaugele (Stuttgart), des
9. Inf. Regts.
König Karl Nr. 13, Leipprand (Stuttgart), des 2.
Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, 3. Feldart. Regts. Nr. 49, Roller (Stuttg Nr. 13; Lange (Ravensburg), Vizefeldw., zum
1. Aufgebots.
Der Abschied bewilligt: Ada e (Heilbronn),
Zb t Stuttgart), des Feldart. Regts. “ Nant Regts. Kühn (Gmünd), des art), des Trainbats. Lt. der Landw. Inf.
Lt. der Res. des Füs.
Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Ln von Ungarn
Nr. 122, Böhmler (Stuttgart), Lt. der Landw. In
1. Aufgebots.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster ℳ
höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner
Aℳ V ℳ ℳ ℳ ℳ
Verkaufs⸗
wert
Durchschnitts⸗ preis für
Am vorigen Markttage
Außerdem wurden am Markttage
(Spalte 1)
nach überschläglicher Schätzun Doppelzentner (Preis unbekannt)
verkauft
Goldap.
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Ratibor. . Göttingen. Geldern ... Ner. Döbeln .
Langenau . Rastatt
Langenau
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Kottbus. . Wongrowitz. Militsch.. Breslau .
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Ratibor. Gottingen. Geldern.. Iööö“” Döbeln. Rastatt.
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Göttingen. Geldern. Döbeln. Langenau . Rastatt.
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Goldap.
Cottbus. . Wongrowitz Militsch... Breslau. .
11“1“¹In
Striegau .
Ratibor. . Göttingen. Geldern... Netw8 Kaufbeuren. Döbeln. Langenau .
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Frankenstein i. Hirschberg i. S
Chateau⸗Salins
Landsberg a. W.
Chateau⸗Salins Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise 88 die Bedeutung, daß der betreffende Kaiserliches Statistisches Amt.
Schl. t
19,00
18,00 17,00
17,80 19,20
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— — —,— 118818e SS 88
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19,25 19,70 19,20 18,80 21,80 21,50 21,75
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18,60 18,10 19,30 18,60 19,80
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18,40 18,00
18,20 19,20
19,80 19,20 20,00 19,50 19,80 20,00 19 70 19,50 20,00 20,20 19,10
19,80 19,00 19,10 19,50 19,40 20,00 19 60 19,50 19,70 20,20 18,90 22,00
19,50
2 120
20,65 20,80
Kernen (euthülster Spelz, 21,440] 21,60 0 21,80
Dinkel. Feseu). 22,00 ¼
6,20 18,00
17,20 16,20 17,00 17,00 16 50
17,15 18,00 17,20 17,40 19,00 18,00
16,00
17,50 15,30 17,50 20,40 15,50 16,50 16,00 15,70
20,60 20,75 19,00
16,40
19,30 17,20 17,40 16,770 17,40 17,40 16,80 18,50 17,50 16,60 19,40 17,80 18,60
18,00
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Roggen.
16,40 18,00
7,20 17,10 17,00 17,20 16,50
17,15 18,40 17,20 17,50 19 15 18,50
16,40
17,60 15,60 18,90 20,40 16,00 16,50 16,00 16,00
20,80 20,75 19,50
16,40
19,30 17,30 17,40 16,90 17,40 17,70 17,20
18,50 18,00 16,60 19,60 18,10 18,80 18,50
16,60 17,40
16,60 17,50 17,20 17,40 17,40 17,60 17,60 17,55 18,40 18,20 17,70 19,25
Gerste.
16,60 19,40 17,80 15,70 19,30 20,60 16,00 17,00 17,50 16,00 20,50 20,90 21,00
Hafer. 16,80 18,60
17,40 17,80 12,00 17,60 17,90 17,40 16,80 19,00 18,00 17,60
18,30
16,60 17,40
17,40 17,50 17,70 17 40 17,60 17,60 17,70 17.55 18,70 18 20 17,90 19,25
16,60 19,40 18 00 16,00 19,80 20 60 16,50 17,00 17,50 16,20 21,50 21,00 21,00
16,80 18,60
17,60 17,80 17,50 17,60 18,20 17,40 17,40 19,00 18,50 17,60
18,50
van der Borght.
auf volle Mark abgerundet mitgetellt. dir Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß ents
16.11.
16. 11.
16. 11. 21. 11.
16. 11. 16. 11.
16.11.
21. 11.
16. 11. 16 11.
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
prechender B
ericht fehlt.
* 6