Zum 150. Male: Faust, 1. Teil.
haus. 258. Abonnementsvorstellung. Der Prophet.
Der Rosenkavalier.
Untersuchung r geliebte Mädchen keiner Gefahr auszusetzen. in der Adventszeit ab; Weihnachtsstimmung, ziehen das Buch, bis dann am Schluß das „Meisterwerke ländlicher Bau Erkelenz.“ Preis 1 ℳ. Aachener Verlags⸗ schaft. — Die vorliegende, vom Geheimen Dr. Max Schmid⸗Nachen verfaßte und mit e Landrats Dr.
dem Lande und in den Städten geübte Bauweise Erkelenz zu mancher Verunstaltung des Dorf⸗ und
und da zeigt der Verfasser, aus welchem gesunden Geiste heraus die ihre besondere Schönheit aus⸗ Es sind alle typischen Hausformen der älteren Zeit geschildert
alten Häuser gebaut wurden, und was macht. d und in photographischen Aufnahmen dargestellt. alte Bauernhöfe, die in der Anordnung Räume rechten künstlerischen Sinn ihres Meister
genaueren Aufnahmen von Regierungsbaumeister Stahl⸗Düsseldorf L“ die auf dem Lande bauen, ist das Heftchen recht lesenswert, es wird ihnen hier kurz erklärt,
wiedergegeben. Für die
warum viele alten Bauten gut, die neueren meist
— Das letzterschienene 11. Heft des Jahrgangs der ranz c als Einzelheft 4 ℳ) beschäftigt sich mit der neuholländischen Kunst, deren Wesen und her⸗ Vertreter Max Eisler im literarischen Teile schildert. ilderteil enthält neben zahlreichen Textbildern fünf Vollbilder Werken von Jongkind (Blick auf Overschin bei Nhandschen), Scheune in Gelderland), Jacob Maris (Stadtansicht
(Das Kind mit den Schmetterlingen) und Wilhelm
Zeit“ (Verlag von
„Kunst m onnementspreis des Heftes 3 ℳ;
München; A
vorragendste Der 2 nach Bosboom Matthijs Maris Maris (Enten). — Forst⸗ und Jagdkalender 1912. üund Judeich. 62. Jahrgang, bearbeitet von und M. Retzlaff. Leder geb. 2,50 ℳ. Jahrgang 1912 dieses neu gesetzten Jagdkalender mit etzten Jahre. Kieferertragstafeln von 1896 sowie die von Kapitel „Erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen“ Stabsarzt Dr. med.
Pr. (Verlag von Julius Springe
allen Aenderungen
haltigkeit des Inhalts ohne Beeinträchtigung
“ als Taschenbuch gewonnen und dürfte dem Forstmann als
egleiter rhin willkommen sein.
1“ Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause geht Meyerbeers groff Oper „Der Prophet“ in Sz singt die Titelrolle, die Fides: Frau Ober, die B
den Oberthal: Herr Bischoff, die Wiedertäufer: die Herren Sommer, Es
Bachmann, Knüpfer. Die mustkalische Leitung
meister Blech.
Spielplanänderung im Königlichen Schauspielhause. — Frau Anna Schramm ist von ihrem Unwohlsein noch nicht ganz sodaß die für Sonntag,
hergestellt und bedarf noch der Schonung, den 3. Dezember, angesetzte Vorstellung von spiel „Die glückliche Hand“ nicht stattfinden die beiden Stücke H. von Kleists:
Die für die 271. Abonnementsvorstellung zur
für die neu angesetzte Vorstellung: Guiskard“, „Der zerbrochene Krug“, können aber
mittagskasse im Königlichen Schauspielhause und am Tage der Vor⸗ stellung an der Vormittags⸗ und Abendkasse bis zum Beginn der Vorstellung gegen Erstattung auch der Vorverkaufsgebühr zurück⸗ Eine spätere Zurücknahme der Eintrittskarten findet Sudermanns „Bettler von Syrakus“
gegeben werden. nicht statt. — Morgen wird H in der bekannten Besetzung wiederholt.
qçèꝛẽh=⸗'öcygyõy⸗ MVNVMVMVMVMAMVMAllknßtPBec cpj sebr
erfährt, daß er zur Entsagung gezwungen ist, um das Das Ganze spielt sich Weihnachtshoffnung durch⸗ Licht erlöscht.
egierungsrat, Professor
von Reumont⸗Erkelenz versehene Schrift ist aus den Bestrebungen des Heimatschutzes entstanden. Die allenthalben auf
und Einzelausbildung der
Begründet von Schneider I. Teil. In Leinwand geb. Preis 2 ℳ, in allbekannten Kalenders enthält einen vollständig
Neu aufgenommen wurden die alten Schwappachschen Vorkampff⸗Laue.
— Haring⸗Leisnig vollständig umbearbeitet. längst bewährte Kalender hat durch diese Ergänzungen an Reich⸗
ann; „Robert Guiskard“ zerbrochene Krug“, sowie vorher Goethes „Geschwister“ in Szene. 1 „Glücklichen Hand“ an der Theaterkasse gekauften Eintrittskarten behalten Gülligkeit „Die Geschwister“,
Helmer) geht am Sonntag Szene. Die Rolle der Gehein 8 Jerwitz dargestellt.
kunst im Kreise und Druckereigesell⸗ morgen im inem Geleitwort des in Wien ein schlichtes otisch bühne des ausgehenden M
hat auch im Kreise an denen der Tod und der Erze Stadtbildes geführt, des reichen Jedermann letztes
hunderts nachgebildet. Die N die den Schlußteil beg ngel. — Durch das Spiel „Orestie“
Zwei mustergültige
s verraten, sind in der fest vorangehenden Aufführungen des nicht gut sind. vorbereitet.
wird in der am Sonnabend Traviata“ erfolgen. den anderen Hauptrollen sind
Hanfstaengl in
Saltzmann und Karl Jakobi N ist der Kapellmeiste 8 Der letzte „Liszt⸗Aben nicht am 1., sondern Beethovensaal statt.
8 “
M. Neumeister r in Berlin.) Der der Schonzeiten der Bei dem Deutschen Hi Das
wurde von dem Der
So wird neuerdings aus infolge der Ueberschwemmung e 1 Wasser tagelang gestanden hat, seines handlichen überzogen, sodaß e auch nach Bezirk Blumenau, namentlich
12 Jahre nach Brasilien wohner nur das nackte Leben morgen, Freitag, ene. Herr Berger ertha: Frau Kurt, und ihrer Pflanzung besteht, werden ganz bedeutend, hart bedrängten Bevölkerung zu komitee namentlich aus hiesig
hat der Kapell⸗
geschäftsführende Komitee, desse Dr. von Bethmann Hollweg, d Lubliners Lust⸗ dafür gehen
Lerchenfeld angehören und das und „Der
an die Oeffentlichkeit jetzt um uweisung von stellen: Reichsbank und
„Robert auch an der Vor⸗ sohn u. Co.; Mitteldeutsche Cre land; A. Schaaffhausen'scher Ba sitenkassen vorstehender Banken;
Krause u. Co.; von der Komitees befindet sich in
Theater. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ Große Oper in 5 Akten (9 Bildern) nach dem “ en des Eugdne Scribe. Musik von Giacomo Mexyerbeer. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Bach⸗ mann. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 269. Abonnementsvorstellung. Der Bettler von Syrakus. Tragödie in fünf Akten und einem Vorspiel von Hermann Sudermann. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. An⸗ fang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Opernhaus. 259. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Komödie für Musik in drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 270. Abonnementsvorstellung. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von riedrich Schiller. Anfang 7 ½ Uhr. Neues Operntheater. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Dritte Vorstellung für die Berliner Arbeiterschaft: Der Mennonit. Trauerspiel in vier Akten von Ernst von Wildenbruch. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Deutsches Theater. Freitag, Abends 7 hr:
Sonnabend: Turaudot.
Sonntag: Turandot.
Freitag, den 1. Dezember, Abends 8 Uhr: Auf⸗ führung im „Zirkus Schumann“: Zum ersten Male: Jedermann.
Kammerspiele.
Freitag, Abends 8 Uhr: Frühlings Erwachen.
Sonnabend: Nathan der Weise. 16“
Sonntag: Die Kassette. 8
Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Ahnengalerie. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ein Fallisse⸗ ment. — Abends: Die Ahnengalerie.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Logenbrüder. — Abends: Die Ahnengalerie.
Theater in der Königgräützer Straße. reitag, Abends 8 Uhr: Spielereien einer aiserin.
Sonnabend: Spielereien einer Kaiserin. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Fallissement.
Im Neuen Königlichen Opernth
Für das geistliche Spiel „Jedermann“, irkus Schumann stattfindet, wird unter der Leitung von Max Reinhardt und nach Plänen von Professor Alfred Roller
Kittelalters errichtet. drei Bühnen werden die Stufen des Thrones
des Herrn Befehle entgegennehmen. menden Tanzlieder sind dörflichen Minnesängern des XIII. Jahr⸗
im Zirkus Sch Von „Jedermann“ sind zwei Vorstellungen in dieser dem Weihnachts⸗
r2 im nann gepla b
gleichen Werkes werden für die Zeit vor Ostern Franz Egenieffs erstes Wiederauftreten in Herr Egenieff singt den Georg Germont. Battley und die Herren: Johannes Reinhardt, Karl Windecker, Otto
am Dienstag, den 12. Dezember, im
Mannigfaltiges. Berlin, 30.
Hochwasser in Süd⸗Brasilien Geschädigten gehen nunmehr nähere Nachrichten über die Größe des entstandenen Schadens ein. Blumenau mitgeteilt: „Viele Häuser sind
bezogen werden können, falls nicht Krankheiten eintreten s
von Deutschen bewohnt ist, welche innerhalb der letzten 10 bis ausgewandert sind,
bestand und die noch zu erwartende ( Leute, deren Vermögen in den meisten Fällen nur aus der Wohnstätte
bereits eingegangen, doch sind diese bei weitem nicht ausreichend. Das
Amts von Kiderlen⸗Waechter und der bayerische Gesandte Graf von wenden Seehandlung; Bank für Handel und Industrie;
Gesellschaft; S. Bleichröder; Commerz⸗ und Diskonto. Bank: Deutsche Bank; Dresdner Bank; Direction der
Fnh u.
erlin NW. 40, Alsenstr. 10.
e ater (Direk on. „Der Störenfried“ von Benedix in
nrätin Seefeld wird von Fräulein Louise
dessen Erstaufführung ebensoweni es Gerüste, die dreistufige Mysterien⸗ Auf der obersten dieser Gottes sichtbar werden, ngel Michael stehen und von der Stimme Auf der mittleren Bühne findet Prunkmahl statt. Die hierbei vorkom⸗
kusik beruht auf alten Weisen, des⸗ leitende Orgelmusik und der Chor der „Jedermann“ finden die Aufführungen umann zunächst eine Unterbrechung.
Zirkus Schumann geplant. Weitere
der Komischen Oper Aufführung von „La
In Aurelie Révy, Ida von
„Gesellschaft stattfindenden chaf
die Damen:
beschäftigt. Musikalischer Leiter der r Rudolf Schüller. d' von Ferruccio Busoni findet
findet November 1911.
lfskomitee für die durch das
ingestürzt, die übrigen, in denen das sind innen und außen mit Schlamm der Reinigung für längere Zeit nicht ollen. Im in der Hansa, die fast ausschließlich
haben viele Ein⸗ gerettet und ihren ganzen Vieh⸗ Ernte eingebüßt. Für diese
ist die Lage besonders schwierig“. —
Mittel erforderlich sein, um F helfen. en Bankkreisen namhafte Beträge n Vorstand u. a. der Reichskanzler
er Staatssekretär des Auswärtigen ö“
2 8 8 1 9 sich demnächst mit einem Aufrufe Asquith,
wird, bittet daher schon Gaben an folgende Zahl⸗ Reichsbanknebenstellen: Königliche Berliner Handels⸗
die ihn durch
zu haben.
Disconto⸗Gesellschaft; Mendels⸗ ditbank; Nationalbank für Deutsch⸗ nkverein sowie die sämtlichen Depo⸗ Delbrück Schickler u. Co.; F. W Co. Das Bureau des
Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Gudrun. Ein Trauerspiel in 5 Akten von Ernst Hardt.
Sonnabend: Gudrun.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends: Gudrun.
Neues Schauspielhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Agnes Bernauer. Ein deutsches Trauer⸗ spiel in 5 Akten von Friedrich Hebbel.
Sonnabend: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt.
Sonntag: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt.
Komische Oper. Freitag, Abends 8 Uhr: Volkstümliche Vorstellung: Der Waffenschmied.
Sonnabend: La Traviata.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends: La Traviata.
Schillertheuter. 0. (Wallnertheater.)
reitag, Abends 8 Uhr: Maskerade. Schau⸗ piel in vier Aufzügen von Ludwig Fulda.
Sonnabend: Don Carlos.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Urbild des Tartüff. Abends: Maskerade.
Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Don Carlos. Ein dramatisches Gedicht in fünf Akten von Friedrich Schiller.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Prinz Friedrich 7 Homburg. — Abends: Madame Sans⸗ Béèune.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Maria Stuart.
— Abends: Zapfenstreich. 1“
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die Dame in Rot. Operette in drei Akten von Julius Brammer und Alfred Grünwald. Musik
von Robert Winterberg. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Max und Zum ersten Male:
Moritz. — Abends 7 ½ Ühr: Fatinitza.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Ein Walzer⸗ traum. Operette von Franz Lehar Abends: Fatinitza.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Freitag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Neuen Schau⸗ spielhauses’: Die Vergnügungsreise. Ein Reise⸗ chwank in vier Stationen von Fritz Friedmann⸗ Frederich.
Die Ver⸗
Sonnabend und folgende Tage:
Abends: Spielereien einer Kaiserin.
“ Sch mittags 11 aus eine einstündige Fahrt in die Umgebung der Halle, wobei liche vier Motoren in Tätigkeit waren. 9 folge, eine Geschwindigkeit von siebzehn wie bei den früheren Fahrten an der Spitze stattgefunden.
Das am 2. Dezember in der Winterfest der Deutschtum im hervorragende musikalische Darbietungen aufweisen. Au gramm sind Namen Annag Bomann
elffrich (Cello) ve hor“ hat ebenfalls seine Mitwirkung zugesagt. findet ein Ball sto Geschäftsstelle des Vereins (Kurfürstenstr. 105) zu haben.
Ein „Wilhelm Raabe⸗Abend“ (8 Uhr) im Königshof, „Neue Klause“
Redner sind der Dichter des Manz, der Pfarrer Friedrich Theodor Gaedertz. Raabesche Lieder werden an der Königlichen Hochschule für Musik Fräulein Meta Lippold ge sungen werden. 50 ₰ sind an der Abendkasse zu haben.
„Tripolitanien, seine Oasen und sein eines Vortrags, den und Schriftsteller bekannte Geheime Rat Ernst von Hesse⸗Wartegg am Sonnabend und Sonntag, lichen Theater der bilder nach eigenen Aufnahmen illustrieren wird. wie die meisten Länder des Erdballs gangenen Jahre, bereist, kennt die viele seiner Oasen aus eigener Anschauung und ist daher wie kaum
„Wiener⸗Neustadt, 29. November. en Süre b Triest, der heute Hilfg. uge des Oberleutnants Zwar sind bei dem Hilfs⸗ eftiger Landung des Flugzeuges Schritte weit fortgeschleudert und blieb sofort tot. Oberleutnant Nittner wurde verletzt.
der thropischen Gesellschaft eine Rede halten wollte, wurde hier von einer Anzahl Anhängerinnen
schließlich gezwungen war, das Gebäude zu verlassen,
Fortsetzung des
. Luftschiff menchte estern 1 von der Biesdorfer Bällonhac Es wurde, „W. T. Bb Metern erreicht. Dabei h
irgend eine Einbeulun
uckert
Philharmonie stattfinden Frauengruppe des Vereins ür Ausland wird, wie in früheren Naßren, wied dem wie Ella Jonas⸗Stockhausen (Klavlervirmmohn (Konzertsängerin), Benno Schuch (Geige), Robe vereinigt. Der „Professor Anna Schultzen von Aste Nach dem Konzertte 5, 10 ℳ sind auf de
statt. Eintrittskarten zu 3,
J wird Montag, den 4. Dezembe Bülowstraße 37, vom literarischen Verei gemeinsam mit der Berliner Ortsgruppe de der Freunde Raabes“ veranstaltet. Vortragende und Prologs Eberhard König, Dr. Gustab Daab und der Professor Dr. Kar von der Gesanglehrerin Gäste sind
willkommen. Die Eintrittskarten
Perlen deutscher Städte“ betitelt sich ein Vortrag, den am Freitag, den 1. Dezember, Abends Motorwagen⸗Verein der Syndikus Dr. R. Bürner unter Vor führung von 100 farbigen Lichtbildern halten wird. im Hörsaal museums (Prinz Albrechtstr. 8) statt. sind willkommen. Der Eintritt ist frei.
8 Uhr, im Mitteleuropäische
d. Der VortraY t des Kunstgewerbe Gäste, Damen und Herren
der Unterrichtsanstalt
— Hinterland“ ist der Titel auf Einladung der „Urania“ der als Reisende
Abends 8 Uhr, im Wissenschaft⸗ „Urania“ halten und durch zahlreiche Licht⸗ „Hesse⸗Wartegg hat auch Tripolitanten, noch im ver⸗ Gebirgszüge des Hinterlandes und
E
jemand berufen, über Tripolis zu sprechen.
Nittner teilnahm, wurde infolge aus seinem Sitz fünfzehn
Der
29. November. (W. T. B.) Der Premierminister heute im Temple⸗Gebäude in einer philan⸗
des Frauenstimmrechts
empfangen, am Sprechen hinderten,
sodaß er ohne gesprochen
Schreien
Nichtamtlichen in der Ersten und Zwelten Bellage).
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Leutnants⸗ Schwank in drei Akten von Leo Walter
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.)
reitag, Abends 8 Uhr: Ein Walzer von
hopin. Schwank in drei Akten von Köroul und
arré. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Sonnabend und folgende Tage: Ein Walzer von Chopin. 8 1 .
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Sneewittchen. Abends: Polnische Wirtschaft. schsann tag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
aft.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Mein Baby. Burleske in drei Akten von Margaret Mayo.
Sonnabend und folgende Tage: Mein Baby.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Francillon.
1 Konzerte.
Königl. Hochschule für Mustk. Freitag, Abends 8 Uhr: Konzert von Cella della Vrancea (Klavier) mit dem Blüthner⸗Orchester.
Philharmonie. Freitag, Abends 8 Uhr: Konzert mit dem Philharmonischen Orchester (Werke von Karol Szymanowski) von Gregor e (Dirigent) und Arthur Rubinstein (Klavier).
Singakademie. Freitag, Abends 8 Uhr:
Konzert von Egon Söhnlin (Gesang) unter Mitwirkung von Mathilde Hirsch⸗Kauffmann (Klavier). Am Klavier: Alfred Simon.
Saal Bechstein. Liederabend von Johanna Schot. Erich J. Wolff.
Beethoven-Saul. Freitag, Abends 8 Uhr:
Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Am Klavier:
gnügungsreise. 8
Blüthner⸗-Snal. Freitag, Abends Klavierabend von Alice Ripper.
8 Uhr:
Klindworth⸗Scharwenkn⸗Saal. Freitag,
Abends 7 ½ Uhr: Liederabend von Maria Clemm. Am Klavier: Otto Bake.
Birkus Schumann. Freitag: Keine Zirkus⸗ vorstellung, sondern Aufführung des „Deutschen Theaters”: Zum ersten Male: Jedermann. An⸗ fang 8 Uhr.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Auftreten sämtlicher
Spezialitäten. — Um 9 ½ Uhr: Das Manegeschaustück: 1000 Jahre auf dem Meeresgrund. Ent⸗ worfen und inszeniert vom Direktor Albert Schumann. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen. In beiden Vor⸗ stellungen dngekargt); 1000 Jahre auf dem Meeresgrund.
Birkus Busch. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. U. a.: „Max und Moritz“ und „Pepi“, die drei Schimpansen (groß⸗ artige Dressurleistung). — Zum Schluß: U 20, Bitginalausstattungsstäck des Zirkus Busch in fünf
ildern.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ⅞ Uhr: 2 Vorstellungen.
mvaaaamxxnnaxGxkxnrnvxe,x dlA. mMesi rcrnst wvvas Familiennachrichten.
1“ Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant a. D. Arnold von Weiß (Berlin⸗Halensee). — Hrn. Amtsassessor Wendhausen (Güstrow i. M.). Gestorben: Hr. Geheimer Baurat a. D. Heinrich Goedeking (Potsdam). — Hr. Major z. D. und Pferdevormusterungskommissar von Salviati (Bad Oeynhausen). — Hr. Major a. D. Armin Feeßr von der Osten gen. Sacken (Blankenburg a.
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen
2. Klavierabend von Waldemar Lütschg. . 1”
als Passagier an einem
zanzeiger und Königlich Preußisch
Deutscher Reichstag.
Die Rede des Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück, die gestern wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms nicht mehr mitgeteilt werden konnte, lautet:
Meine Herren! Sie haben gestern bei der Erörterung des § 1 des Entwurfs eine Generaldebatte gehabt. Ich habe darauf ver⸗ zichtet, in diese Debatte einzugreisen, weil es wie heute gegen 7 Uhr war, als es etwa an mir gewesen wäre zu sprechen, und ich Ihnen nicht zumuten wollte, in so später Stunde eine längere Rede von mir anzuhören. Ich kann heute nicht aus dem gleichen Grunde auf das Wort verzichten und muß Sie also schon bitten, mir noch einige Minuten Gehör zu schenken.
Wenn ich gestern darauf verzichtet habe, mich zu § 1 an der Generaldebatte zu beteiligen, so habe ich es getan in der Erwägung, daß das, was ich zu sagen hatte, ebensogut und vielleicht zweck⸗ mäßiger bei dem jetzt erörterten Antrag der Herren Sozialdemokraten bezw. bei der Erörterung des § 16a und folgender, wie sie die übrigen Parteien des Hauses vorgeschlagen haben, gesagt werden kann; denn das hat ja eine ganze Reihe der Redner, die vor mir gesprochen haben, betont: in diesem Paragraphen liegt, wie sich die Dinge ent⸗ wickelt haben, augenblicklich der Angelpunkt des ganzen Gesetzes (sehr richtig; bei den Sozialdemokraten), und von seiner Gestaltung wird es abhängen, wie dieses Gesetz in der Praxis arbeitet, welche Erfolge wir von ihm zu erwarten haben.
Wenn ich dieser Meinung zustimme, meine Herren, stimme ich nicht gleichzeitig denjenigen Außerungen zu, die wir gestern von der linken Seite des Hauses gehört haben, wonach das ganze übrige Gesetz wertlos sein solle, wonach es, wie einer der Herren Redner es bezeichnet hat, eine weiße Salbe sei. Ich möchte daran erinnern, daß die Bestimmungen so, wie sie jetzt in gemeinschaftlicher mehrjähriger Arbeit der Kommission und der verbündeten Regierungen vor Ihnen liegen, doch in der Hauptsache ihre Entstehung den Anregungen ver⸗ danken, die vor einer Reihe von Jahren durch einen Antrag gegeben wurden, den, glaube ich, alle bürgerlichen Parteien dieses Hauses unterschrieben haben. Wir haben in dem ernsten Bemühen, etwas Nützliches und Durchführbares zu schaffen, aus den damals gemachten Vorschlägen das herausgegriffen, was uns zweckmäßig erschien. Wir haben die damals gemachten Vorschläge ausgestaltet; und so, wie sie Ihnen vor zwei Jahren wieder vorgelegt wurden, entsprachen sie, von wenigen Punkten abgesehen, dem, was auch Ihre Kommission mit einer überwiegenden Mehrheit als zweckmäßig und nützlich erkannt hatte.
Wenn man gegen diese Bestimmungen einwendet, daß sie lediglich Lasten für die Heimarbeit bringen, so erweckt es ja den Anschein, als wenn die Bestimmungen über die Lüftung, über die Beschaffenheit, über die Benutzung der Räume usw. zunächst mit Lasten verknüpft wären. Wir dürfen aber auf der anderen Seite nicht vergessen — das ist praktisch festgestellt; ich erinnere mich dessen noch aus meiner früheren Tätigkeit als preußischer Handelsminister —, daß alle diese auf sanitäre Rücksichten zurückzuführenden Forderungen bei einiger⸗ maßen verständiger Handhabung mit verhältnismäßig geringen Mitteln zu erfüllen sind, und ich nehme auch an, daß die einzelnen Bundes⸗ regierungen bestrebt sein werden, auf diesem Gebiete nicht bloß reglementierend, sondern auch sonst helfend einzuwirken. Mir ist beispielsweise bekannt, daß in Preußen ein Fonds zur Förderung der Heimarbeit besteht, und daß dort auch die Absicht besteht, aus diesem Fonds bei der Durchführung der sanitären Bestimmungen helfend und unterstützend einzutreten. (Bravo!)
Sobald diese Bestimmungen so aufgefaßt werden, wie ich es eben auseinandergesetzt habe, haben sie eine ganz andere Bedeutung, haben sie einen sehr viel größeren Wert, als die Herren von der Linken ihnen vorher zuzuerkennen beliebt haben.
Im übrigen sind die Bestimmungen des Entwurfs, abgesehen
von den augenblicklich zur Erörterung stehenden Vorschriften über die Lohnämter, im vnesentlichen darauf gerichtet, eine Hauptforderung der Heimarbeiter zu erfüllen, nämlich eine gewisse Publizität der Löhne festzustellen. Nun, meine Herren, wir sind hier an die Grenze dessen gegangen, was nach unserer Auffassung durchführbar war. Wir sind einmal der Meinung gewesen, daß man, wie einer der Herren Vorredner es, glaube ich, schon gesagt hat, der Heimarbeit nicht hilft, wenn man Bestimmungen erläßt, die die auf die Heimarbeit basierten Industrien totschlägt (sehr richtig! bei den Nationalliberalen), und wir sind ferner der Meinung gewesen, daß die Verhältnisse der Heimarbeit so vielgestaltig, so kompliziert, so schwierig zu erfassen sind, daß es höchst bedenklich sein und in erster Linie zum Schaden der Heimarbeit ausschlagen würde, wenn man weitergehende obligatorische Vorschriften geschaffen hätte, als sie von uns vorgeschlagen sind, wenn man insoweit zwingende Vorschriften geschaffen hätte, wie es die Herren von der Linken heute wiederholt beantragt haben. (Sehr richtig) Wenn wir in dieser Weise vorgegangen wären, dann würden wir, wie das einer der Herren Vorredner — ich glaube, es war der Herr Abg. Pfeiffer — ganz richtig betont hat, dahin kommen, daß wir eben die Heimarbeit zum Absterben bringen. (Sehr richtig 0 Und nun, meine Herren, frage ich Sie: ist damit den Beteiligten ge⸗ bolfen, daß man mit einem Schlage in weitem Umfange die Er⸗ nährungsmöglichkeiten beseitigt, die ihnen jetzt noch zur Verfügung gestanden haben, mögen sie noch so kümmerlich sein? In solchen Verhältnissen kann man nur helfen durch eine ruhige, Überlegte Arbeit, durch eine allmähliche Entwicklung über das Gute zum Besten, und deswegen bin ich der Ansicht, daß alle die von Ihnen so übel kritisserten Bestimmungen, wenn sie durch die Behörden ausgeführt werden in dem ausgesprochenen Wunsche — und den haben wir alle —, auf diesem Gebiete zu helfen, auf diesem Gebiete vorwärts zu⸗ kommen, nützlicher sein werden, als die absolut zwingenden Bestim⸗ mungen, die Sie ihrerseits vorgeschlagen haben und mit denen Sie, wie man nach einem Sprichwort sagen könnte, der Heimarbeit einen Bärendienst erweisen würden. (Sehr richtig!) 3
Berlin, Donnerstag, den 30. November
——————————
Meine Herren, auf demselben Gebiet liegt der Kampf um die Lohnämter, der jetzt hier ausgefochten wird. Um die Bedeutung dieser Frage würdigen zu können, muß man den Blick noch einmal auf die Entstehungsgeschichte des Gesetzes zurückwerfen. Das Gesetz ist vor Jahren eingebracht, es hat mancherlei Schicksale in dieser Zeit erlebt. Es war ein Zeitgenosse des Arbeitskammergesetzes. Wir alle sind von der Auffassung ausgegangen, daß das Arbeitskammer⸗ gefetz in erster Linie die Grundlagen bieten würde, um die Verhält⸗ nisse der Heimarbeit aufzuklären, zu ergründen und so weit klarzu⸗ legen, daß man in der Lage sein würde, wirksam helfend einzu⸗ schreiten.
Das ist der Standpunkt, den ich auch vor zwei Jahren hier vertreten habe, als das Gesetz vorgelegt wurde. Nun ist ein Teil dieses hohen Hauses ja immer anderer Ansicht gewesen. Man hat auch die damals möglichen Eingriffe auf Grund eines Gesetzes, wie des damals vorliegenden Arbeitskammergesetzes, für unzureichend an⸗ gesehen. Man hatte schon damals eingewendet, daß nur Lohn⸗ ämter mit der Möglichkeit einer obligatorischen Festsetzung der Löhne wirklich der Heimarbeit helfen könnten. Die verbündeten Regierungen sind stets anderer Ansicht gewesen, und sie sind auch heute noch anderer Ansicht. Die verbündeten Regierungen würden heute noch unter allen Umständen einem Gesetz ihre Zustimmung versagen müssen (hört, hört! links), das in irgend einer Form eine obligatorische Festsetzung der Löhne unter Mitwirkung von Behörden bringen würde. (Sehr gut! links.) Das ist unsere Auffassung, nicht rein aus grundsätzlichen Erwägungen heraus, sondern auch aus Erwägungen der Zweckmäßig⸗ keit heraus. Ich habe ja über die grundsätzlichen Erwägungen, die die verbündeten Regierungen in früheren Stadien veranlaßt haben, einer derartigen Festsetzung der Löhne durch staatlich organisierte Lohnämter entgegenzuwirken, wiederholt gesprochen. Ich will das heute nicht wiederholen. Ich bin der Ansicht, daß es der ganzen staatsrechtlichen Organisation der Bundesstaaten, unserer Behörden⸗ organisation, nicht entspricht, wenn sie in dieser Weise in den Arbeits⸗ vertrag eingreifen und einseitig eingreifen in die wirtschaftlichen Ver⸗ hältnisse, in die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Ja, aber im Ausland! Beim Kaligesetz!) Ich werde gleich darauf kommen. — Denn täuschen Sie sich nicht darüber: wenn man auf der einen Seite anfängt zu reglementieren, kann man auf der anderen Seite nicht Halt machen. (Sehr richtig!) Das sind dieselben Erwägungen — um das hier einzuschieben —, die mich veranlaßt haben, gegen die Wünsche der Zwangsinnungen, Mindestpreise festzusetzen, Bedenken zu erheben.
Das Beispiel ist sehr lehrreich. Wenn man nämlich den § 100 q der Gewerbeordnung — der ist es ja wohl — beseitigen würde und — wie das vielfach vorgeschlagen ist — den Behörden die Befugnis zuschieben würde — sehr freuen würden sie sich nicht darüber —, der⸗ artige Mindestpreise festzusetzen und zu genehmigen, so würde damit selbstverständlich auch für die Behörden die Notwendigkeit erwachsen, die Frage vom Konsumentenstandpunkt aus zu prüfen. Wir würden in solchen Fällen nicht allein zu prüfen haben: sind die Preise, die irgend eine Bäckerinnung oder Fleischerinnung an einem bestimmten Orte vorschreiben will, von ihrem Standpunkte aus angemessen?, sondern wir würden auch vom Konsumentenstandpunkte aus prüfen müssen, haben denn die Preise richtige Relation zu den Produktions⸗ kosten, zu den Großhandelspreisen, zu der Kaufkraft der Be⸗ völkerung usw.?
Kurz, meine Herren, wir würden mit allen diesen Versuchen auf einen Weg gelangen, den ich grundsätzlich für bedenklich halte und den ich überhaupt nicht unter Verhältnissen, wie sie augenblicklich bei uns bestehen, für beschreitbar halte. Damit erledigen sich alle die Berufungen auf andere Staaten. Ein Staat wie England, der eigentlich keine staatliche Verwaltung hat, der auf Selbstverwaltung beruht, in dem die Exekutive unabhängig ist, auch nicht durch die Parlamente beeinflußt wird, kann viel eher solche Bestimmungen treffen und durchführen als wir. Und das trifft noch viel mehr zu, wenn Sie sich auf die Verhältnisse von Australien berufen, auf die Verhältnisse von Staaten, deren ganze soziale, wirtschaftliche und staatsrechtliche Struktur eine andere ist als bei uns.
Wenn nun von den Herren Bezug genommen ist auf die Vor⸗ schläge, die beim Kaligesetz von Ihrer Seite gemacht und zu meinem tiefsten Kummrr auch angenommen sind — (Zuruf von den Soz.: Kummer!) — Jawohl, Kummer! Aber beim Kaligesetz waren die fraglichen Bestimmungen immer noch erträglich, weil es sich hier um die gesetzliche Reglementierung eines großen Produktionszweiges handelte, in dem auf vertraglichem Wege Monopole geschaffen waren, deren Fortbestand das Gesetz begünstigte. In einem solchen Falle läßt es sich allenfalls rechtfertigen, wenn das Reich, das durch seine Gesetzgebung eine derartige Monopolstellung schafft, auch reglementierend in die wirtschaftlichen Verhältnisse der an diesen Monopolen partizipierenden Betriebe eingreift. Darum handelt es sich aber hier nicht.
Und, meine Herren, wenn Sie darauf Bezug nehmen, daß meinerseits in der Reichsversicherungsordnung Vorschläge gemacht worden sind, die etwas Aehnliches wie Lohnämter mit unter Umständen zwingenden Befugnissen enthalten, so lagen auch hier die Verhältnisse ganz anders. Es handelt sich hier darum, die Durch⸗ führung öffentlich⸗rechtlicher Gesetzesbestimmungen sicherzustellen, und aus diesem Grunde habe ich in dem Speztalfalle es wohl für zulässig gehalten, den Einigungskommissionen die Befugnis zu geben, Fest⸗ setzungen mit zwingender Wirkung zu treffen, weil es sich um die Durchführung öffentlich⸗rechtlicher Vorschriften handelte, für deren Durchführung das Reich und die Behörden in gewissen Grenzen verantwortlich waren.
Und wenn nun endlich darauf hingewiesen ist, daß ich vor zwei Jahren auch von der Praxis der Gewerbegerichte gesprochen hätte,
die Bestimmungen der Tarifverträge gewissermaßen als örtliches
8
9
atsanzeiger.
Gewohnheitsrecht bei ihren Entscheidungen anzuwenden, so ist dieser Hinweis in diesen Fällen überhaupt fehlsam; denn die Dinge liegen gerade hier umgekehrt. Die Gewerbegerichte haben aus der Tatsache, 8 daß ein Tarifvertrag durch freie Vereinbarung der Beteiligten iu⸗ stande gekommen ist, mit Recht den Schluß gezogen, daß die Bestim⸗ mungen dieses Tarifvertrages wohl den örtlichen Gewohnheiten ent⸗ sprechen, und sie haben daraus, völlig korrekt in Zweifelsfällen, sich die Norm ihree Entscheidung geschöpft. Gegenteil von dem, was Sie wollen. Bestimmungen eines Tarifvertrages, die Festsetzungen des Lohnamts zwingendes Recht sind, während umgekehrt die mir viel sympathischere Praxis der Gewerbegerichte dahin geht, daß sie sagen: wenn wir an den Verhältnissen, unter denen ein Tarifvertrag zustande gekommen 1 ist, zu der Auffassung kommen, daß seine Bestimmungen nützlich und zweckmäßig sind, dann werden wir diese unserer Entscheidung zugrunde legen.
Das ist aber gerade das Sie wollen erreichen, daß die
(Sehr gut!) 8 1 In dieser Richtung bewegen sich nun die Vorschläge, die seitens
der Kompromißparteien gemacht sind — ich darf wohl hinzufügen gg ohne Geheimnisse auszuplaudern — zu meiner großen Freude und in Uebereinstimmung mit den verbündeten Regierungen. Denn, meine Herren, ich bin mir darüber klar gewesen, daß, nachdem das Arbeits⸗ kammergesetz gefallen ist (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Ist es denn schon gefallen?), — ich sehe es als gefallen an, Herr Hue, das habe ich wiederholt ausgesprochen — (hört! hört! bei den Sozial demokraten), daß, nachdem das Arbeitskammergesetz gefallen ist oder — ich will mich milde ausdrücken — im Laufe dieser Session keine Aussicht auf Verabschiedung hat und ich keine Garantie übernehmen kann, daß es wieder vorgelegt wird —, daß es nicht so bleiben konnte, wie es war, weil die Bestimmungen über die Publizität der Löhne die wir getroffen hatten reichen würden, wenn wir nicht in der Lage wären, daneben Arbeits kammern für die Heimarbeit zu schaffen.
es ist wohl § 3 — allerdings nicht aus
Und nun, meine Herren, möchte ich — die Herren Antragsteller
werden es mir nicht übelnehmen — vorweg mit ein paar Worten auf die Vorschläge eingehen, die hier gemacht sind.
Meine Herren, ich habe mich mit den Verhältnissen der Heim
arbeiter eine geraume Zeit beschäftigt, ich kenne eine Anzahl ihrer Be triebe und ihre Betriebsgewohnheiten, und wenn ich auf der einen Seite mit Ihnen allen anerkenne, daß in der Heimarbeit Not ist, daß in der Heimarbeit vieles nicht so ist, wie wir es wünschen sollten, so muß ich auf der anderen Seite ausdrücklich feststellen, daß die über⸗
triebenen Behauptungen, die in dieser Beziehung aufgestellt sind, nach
meiner Auffassung keineswegs überall zutreffen (sehr richtig!), und ich
muß feststellen, daß alle die Anführungen, die in dieser Beziehung hier im hohen Hause gemacht worden sind, die ich gelesen habe, und die ich in Besprechungen mit den Beteiligten gehört habe, mich in der Auffassung bestärkt haben: ehe wir irgendwelche einschneidenden Vorschriften auf diesem Gebiete treffen, müssen wir die Möglichkeit schaffen, durch eine neutrale, unparteiische, objektive Stelle die Ver⸗ hältnisse der Heimarbeit festzustellen. Und, meine Herren, dieser Auf⸗ gabe werden die von den Kompromißparteien gemachten Vorschläge nach meiner Ansicht in jeder Beziehung genügen. Ich habe die Ueber⸗ zeugung, daß, wenn die Behörden und die zur Durchführung dieses Gesetzes berufenen Beamten — ich nehme an, daß beispielsweise die Gewerbe⸗ aufsichtsbeamten an der Spitze der Fachkommission stehen werden — mit Liebe und Interesse an ihre Aufgabe herangehen, viele Dinge klargelegt werden, über die wir jetzt nicht klar sehen, und daß lt dieser Klarlegung allein eine Reihe von Mißständen derschwindern werden, deren Existenz ja nicht bestritten werden soll, deren Umfang und Ursachen aber streitig sind, und an die aus diesem Grunde nur sehr schwer vom Gesetzgeber die bessernde Hand gelegt werden kann Und nun, meine Herren, ist ja in diesen Entwurf noch eine be⸗ sondere Bestimmung aufgenommen über die Verpflichtung der Fach⸗ kommissionen, auf Ersuchen der Behörden über die Löhne nach An⸗ hörung der Beteiligten Ermittlungen anzustellen und die Angemessen⸗ heit dieser Löhne zu begutachten. Meine Herren, ich lege auf diese Tätigkeit einen außerordentlichen Wert. Wie wird denn die Sache praktisch laufen? Die Regierungen werden sich der Notwendigkeit derartige Kommissionen niederzusetzen, nicht entziehen können, die Re⸗ gierungen werden bestrebt sein, mit Hilfe dieser Kommissionen die Löhne zu ermitteln und ihre Angemessenheit begutachten zu lassen. Und meine Herren, die Tatsache, daß derartige Gutachten bestehen, die Tatsache, daß das, was diese Fachkommissionen für angemessen
Jhalten, bekannt wird, wird allein schon lohnhebend wirken und wird
naturgemäß dahin führen, daß die Fälle von erbärmlicher Lohndrückerei, wie sie auf diesem Gebiete vorkommen, im wesentlichen verschwinden werden. Die Errichtung dieser Kommissionen wird aber auch dahin führen, daß die Gerichte — beispielsweise die Gewerbegerichte — diese Kommissionen um Gutachten ersuchen, und die Gerichte werden, wenn derartige Gutachten auch aus einem andern Anlaß vorliegen, in 8 Streitfällen auf Grund dieser Gutachten ihrerseits ihre Entscheidung treffen. Und, meine Herren, das ist das Aeußerste, was abgesehen von den grundsätzlichen Erwägungen auch aus rein praktischen Gründen nach meiner Ansicht im Interesse der Heimarbeit notwendig und nützlich ist. Auch hier liegt es so: wenn wir, ohne die Dinge genau zu übersehen, mit harter Hand in die Verhältnisse eingreifen, dann können wir Zustände schaffen, deren Folgen wir gar nicht übersehen können. 8 Wenn man sich auf England beruft und sagt: die Dinge sind dort ganz wunderbar schön gegangen — ja, meine Herren, was ist denn in England geschehen? In England ist meines Wissens vor einiger Zeit eine Kommission gebildet worden für die Kettenschmiede, für eine ganz bestimmte Art von Heimarbeit, die nur in England hergestellt wird und für die eigenartige überseh⸗ bare Produktions⸗ und Absatzbedingungen vorliegen. Ueber die Er⸗ folge bei dem Versuch, auf dem Gebiete der Konfektionsindustrie etwas zu schaffen, läßt sich wohl kaum schon jetzt urteilen. Also dieser