Italien.
Erste Beilage Neichsanzeiger und Königlich Preuß
Berlin, Montag, den 15. Januar 1912.
des neuen Maises it gesund, falgedesn fanden die Verschiffungen
regelmäßig statt. Die Vorräte sind nicht groß und die Winterlager Die italienische Regierung hat durch seesanitätspolizeiliche Ver⸗ 8 Sling uns fdenten isse haben sich gebessert, sodaß der Trans⸗ enes 8. ven 8. 8. die gegen Herküntte aus Samarang
port zu Wasser viel flotter von statten ging. b (Tal⸗ NAe ben 26. ö “
Die Frachten waren fest. Es wurden gezahlt Rotterdam/ Ant⸗ 8 (Weitere Nachrichten über Gesundheitswesen ꝛc. s. i. d. Zweiten Beilage.)
dem Rundhimmel in plastischen Formen das sandige, von grün⸗ bewachsenen Stellen unterbrochene Feenenz20 vor Troja, a 2 meinte fast die Sonnenglut zu spüren, die auf das Zeltdach Achills brannte, man hörte von fern das Getümmel der Schlacht und das Branden des Meeres bei den hoch ans Ufer gezogenen Schiffen, deren eines sogar in wirklichkeitsgetreuer Nachbildung den Vordergrund einer — 6 Szene belebte. Im Mittelpunkt der Darstellung stand naturgemãß N9o. 3 Paul Wegeners Achilles, ein blondhaariger Recke, glaubhafter in der zornig bas - Safvrr⸗ — aufwallenden als in der zarten Rede, stets aber bedeutsam, fesselnd, wie gnb 88 “ “ “
eine Naturgewalt. Alexander Moissi gelang das k d 8 5 1— des Patroklus sehr gut⸗ es “ ne R lse ancgf eenngestie det Ehmobmen. ir. — 0
werpen 13 —13/6, Hamburg 13/9. Seedampfer kommen wegen der bevorstehenden Eisgefahr nicht mehr donauaufwärts.
Ueber Sulina seewärts wurden in der Zeit vo
Verkehrswesen. Ergebnissen ihrer Tätigkeit zu interessieren. Zu diesem Zwecke sind
zwei neue Fonds in den Etat eingestellt worden, Kap. 14, Tit. 8:
Heinrich Lee.
Fkcans. Musikmärchen in 3 Aufzügen. Text von
vember bis 31. Dezember ausgeführt:
Weizen. Roggen. Mais .. Gerste. Hafer
1000 kg cif. Kontinent. Weizen 78/79 kg.. 1““ Roggen 72/73 “ u.““ 74/75 „ Helenen. Gerste 60/61 116“ u““ 67/68 Hafer 44/45 1616 Mais Galfox. be1“ „ Cinquantino..
.„ 2
Heft 3/4 des XLI. Bandes der „Landwirtschaftlichen Jahr⸗ bücher“, Zeitschrift für wissenschaftliche Landwirtschaft, herausgegeben von Dr. H. Thiel, Wirklichem Geheimen Rat, und Dr. G. Olden⸗ Geheimem Regierungsrat und vortragendem Rat im preußischen
schaft, Domänen und Forsten (Verlagsbuch⸗
handlung Paul Parey, Berlin, Preis des Bandes von fünf Heften nebst Tafeln 12 ℳ), erschien mit folgendem Inhalt: „Die arten Elsaß⸗Lothringens und der umliegenden Länder“ von Dr. Ernst H. L. Krause, Privatdozenten der Universität Straßburg i. Els. (mit einer 1¹ Mitteilungen der agrikulturchemischen Versuchs⸗ nstitut für Versuchswesen und Bakteriologie
an der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule: Wirkung steigender Mineralstoffbüngungen ohne und mit Bei⸗
Furg, Ministerium für Landwirt
station Berlin,
gabe von Stallmist“,
nach Versuchen von A. Einecke, H. Dammann und
in Dahlem, von O. 2.
mann, Münster i. W.
* Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗
maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch und Weichheit, das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhofe in Mainz am 12. Januar sowie das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhofe in Essen am 12. Januar und von den . und in Stuttgart am 13. Ja⸗
Schlachtviehhöfen in Frankfurt a. nuar 1912.
Oesterreich.
Seebehörde in Triest hat verfügt, künfte von Samsun und von Mekka wegen des Auftretens nicht von Cholera den Bestimmungen des seebehördlichen Rundschreibens vom 12 August 1904 — Nr. 12 468 — entsprechend zu behandeln sind. (Vgl. „R.⸗Anz. vom 1. Dezember 1904, Nr. 283.)
Theater. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
haus. 16. Abonnementsvorstellung. Cavalleria rusticana. (Bauernehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem e Volksstück von G. Verga. Musi⸗ alische Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in zwei Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 ½ Uhr. chauspielhaus. 16. Abonnementsvorstellung. Der Schlagbaum. Volkslustspiel in 3 Aufzügen von Regie: Herr Eggeling. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 17. Abonnementsvor⸗ (Gewöhnliche Preise.) Königskinder. Rosmer.
Musik von E. Humperdinck. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 17. Abonnementsvorstellung. Uriel Acosta. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzkow. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag, Nachmittags 2 ⅛ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl⸗ Sechste Vor⸗
stellung für die Berliner Arbeiterschaft: Der
8 8
Schlagbaum. Volkslustspiel in 3 Aufzügen von Heinrich Lee. (Die Eintrittskarten werden durch ie Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ ehe usw. abgegeben. Ein Verkauf an
ersonen findet nicht statt.)
Deutsches Theater. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Der Zorn des Achilles.
Mittwoch: Turandot.
Donnerstag: Der Zorn des Achilles.
Freitag: Penthesilea. 6
Sonnabend: Faust, 2. Teil. 8
Freitag, den 19. Januar, Abends 8 Uhr: Auf⸗ führung im „Zirkus Schumann“: Jedermann.
Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Offiziere. Mittwoch: Lanval. Donnerstag: Offiziere. Freitag: Nathan der Weise. Pkk t ie Zum ersten Male: Eine glückliche e.
Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Großte Rosinen. Originalposse mit Gesang und
Tanz in drei Akten (5 Bildern) von R. Bernauer und R. S
. . 195 007 t . 24 207 „ .239 242 „
P. Liebau, Dr. A. Einecke, Oberassistenten an der Agrikulturchemischen Versuchs⸗ station Berlin, „Sortenanbauversuche des Jahres 1910“, ausgeführt auf dem Versuchsfelde der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule eemmermann und P. Liebau; „Die witterung in ihrem Einflusse auf die Beschaffenheit der Gersten, Kartoffeln und Zuckerrüben“ von Dr. A. Hecker⸗Bonn (mit 3 Text⸗ abbildungen); „Ueber die Keimenergie des Rotkleesamens“ von Birger Kajanus, Landskrona (Schweden); „Hydrobiologische und fischereiliche Untersuchungen an den westfälischen Talsperren“ von August Thiene⸗ (aus der Landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Münster i. W.), hierzu 3 Tafeln und 14 Textabbildungen.
die Dauer des Winters am 13.
Magistrat
(Gorodskaja
werktäglich von 10—4 Uhr. 15. März 1912, 12 Uhr. 52 861,36 Pesetas. Näheres an
achrichten für Handel und Theater
8 der
eizen⸗
ist auch W „Ueber die
Lemmermann, berichtet von
Jahres⸗
menschlichen, ist der Dramatiker
auch die Handlung zur Höhe zu
und Hekabe und der kampfmutige bleiben aber ziemlich schattenhaft, Achills jugendlicher Freund, ein
daß die Her⸗ in Versen verfaßter
nimmt. —
Mittwoch und folgende Tage: Große Rosinen. 1..“ Nachmittags 3 ½ Uhr: Torquato asso.
Theater in der Königgrätzer Straße. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. 1 und folgende Tage: Die fünf Frank⸗ urter.
Lesstngtheater. Dienstag, Abends 8 Uhr: 1-ee. Ein Trauerspiel in 5 Akten von Ernst
ardt. 8 “
Mittwoch: Der Biberpelz.
Donnerstag: Gudrun. B
Neues Schauspielhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Heiligenwald. Lustspiel in 3 Akten von Alfred Halm und Robert Saudek.
ittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Des Meeres d der Liebe Wellen. — Abends: Heiligen⸗
0 *.
Donnerstag: Alt⸗Heidelberg.
Freitag: Heiligenwald.
Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Bernauer. — Abends: Heiligenwald.
112
Agnes
Komische Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Rigoletto.
Mittwoch: Der Freischütz.
Donnerstag: Fra Diavolo.
Freitag: La Traviata. (Gastspiel Franz Egenieff
Sonnabend: Undine. 8 1
Kurfürsten-Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das goldene Kreuz. Hierauf: Der Dorf⸗ barbier.
Mittwoch bis Sonnabend: Der Schmuck der Madonna.
Schillertheuter. o. (Wallnertheater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Weg zur Hölle. Schwank in drei Akten von Gustav Kadelburg.
Mittwoch: Der Kilometerfresser.
Donnerstag: König Heinrich.
Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Kilometerfresser. Schwank in drei Akten von Curt Kraatz. 8 8
Mittwoch: Die Wildente.
8 Der Gesamtumschlags verkehr in Kosel Hafen ist für
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den waͤhrend der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Rußland.
16./29. Januar 1912, 2 Uhr Mittags: Lieferung von Telephonkabeln mit Bleiumhüllung und Isolierung für das städtische Telephonnetz. Nähere Auskunft erteilt die städtische Telephonstation (Morskaja 22)
Spanien.
„Uhr. Fomentoministerium Madrid: Ver⸗ gebung der Konzession für eine Eisenbahn von Avila nach Salamanca über Penaranda de Bracamonte.
Sprache — beim „Deutschen Reichsanzeiger“ und in der Redaktion
Deutsches Theater. Es ist, als Zeichen der Zeit gedeutet, eine erfr ulich daß unsere Schauspielbühnen sich den Dramatikern wieder zuwenden, die ihre Stoffe der alten Heldensage, der hellenischen wie der deutschen, entlehnen. Hebbels „Nibelungen“ sind im Königlichen Schauspiel⸗ hause neu erstanden, das Lessingtheater hat Ernst Hardts „Gudrun“ aufgeführt, die Kleistfeiern brachten uns „Penthesilea“, und der Ilias Vilhelm Schmidtbonns dreiaktige Tragödie „D des Achilles“ entnommen, die am Sonnabend mit gutem Erfolge im Deutschen Theater ihre hiesige Erstaufführung erfuhr. auch eine schöne und lohnende Aufgabe, den wundervollen Charakter und Heldensinn des Achilles, wie ihn Homer in großen Zügen vorgezeichnet hat, dramatisch nachzumodellieren, jene tiefe seelische Verstimmung in allen Einzelheiten vorzuführen, die von dem Streit mit Agamemnon um Briseis ausgehend, zu jenem gewaltigen Zornesausbruch führt, der das Schicksal des Hektor besiegelt und das Heer der Griechen nach kaum geschlossenem Frieden aufs neue in den Kampf reißt, der Achills Tod und Trojas Fall herbeiführt. die bei Homer ebenfalls Größe und Seelenadel besitzen, bei Schmidt⸗ bonn, um die Sonne seines Helden desto heller leuchten zu lassen, in den Umrissen zu dunkel, in den Maßen zu klein geraten. Odysseus ist ein listiger, unrühmlicher Ränkeschmied geworden, Nestor — nach dem Vorbild in Shakespeares „Troilus und Cressida“ — ein allzu selbstgefällig eitler Weisheitskünder, und Agamemnon, der Heerführer, ein Mann, der neidisch auf den Ruhm Achills blickt und ihn zu ver⸗ kleinern trachtet. In dem Bestreben, diese Heldengestalten zu ver⸗
Aber die sieghafte Gestalt Achills, sein unbändiger Trotz, seine kindliche 1 ‚sein ihn von allen anderen scheidendes Uebermenschentum ist dem Dichter überaus gut gelungen.
nahme einer Trojanerszene, in der das greise Königspaar Priamus
zu behüten als freundschaftlich zu lieben scheint. Jedenfalls aber bleibt diese Achillesgestalt leuchtend in der Erinnerung haften; das ist der Gewinn, den man aus Schmidtbonns Bühnendichtung mit n Das Deutsche Theater und Holländer hatten viel Liebe und Sorgfalt auf das Werk ver⸗ wendet. Man sah, ähnlich wie bei der Penthesilea⸗Aufführung, vor
sschaft
d. M. eingestellt “ liehen hat.
Uprawa) in St. Petersburg.
Vorläufige Sicherheitsleistung Ort und Stelle sowie — in spanischer Kraußneck, Industrie“.
und Musik.
Erscheinung,
er Zorn
Es war
Emden,
ertrank.
Freilich sind die anderen Helden,
Luftsch
hier entschieden zu weit gegangen.
d Mit großem Geschick hat er führen gewußt mit einziger Aus⸗
Hektor eingeführt werden. Diese ebenso wie Briseis und Patroklus,
Knabe fast, den er mehr väterlich dampfer „P
in gehobener Sprache, nach Hause sein Regisseur Felix
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Russisches Ballett: Pavillon der Armida — Sylphiden — Kleopatra.
Mittwoch bis Freitag: Russisches Ballett.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Max und Moritz. — Abends: Wiener Blut.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Das große Geheimnis. Lust⸗ spiel in 3 Akten von Pierre Wolf.
Mittwoch und Donnerstag: Das große Ge⸗ heimnis. 1
Freitag: Zum ersten Male: Die Damen des Sb
onnabend: Die Damen des Regiments.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Ein Walzer von Chopin. Schwank in drei Akten von Kéroul und Barré. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Mittwoch und folgende Tage: Ein Walzer von Chopin.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Feschggterte von Alfred Schönfeld, Musik von
. Gilbert.
Mittwoch und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
a 4
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof 18 2e h. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das kleine afé. Lustspiel in drei Akten von Tristan Bernard. Mittwoch und folgende Tage: Das kleine Café.
Konzerte. 9
8 1 u“ Singakademie. Dienstag, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Maurice Dumesnil aus Paris.
Heethoven-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Donnerstag: Maskerade.
Sonatenabend von Leopold Godowsky und Jean Gerardy. 8
Eduard von
etwas, 9. “ reckenhafter, im Wesen geckenhafter Ne⸗ ochentagen in pessen Expedition räulein Mary Dietrichs, der män errn Ebert verdienen aus der großen Schar esonders hervorgehoben zu werden. 3
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Cavalleria rusticana“ in Verbindung mit „Bajazzi“ in Szene. In den Hauptrollen sind die Damen Salvatini, von Scheele⸗Müller, Andrejewa⸗Skilondz sowie Fräulein Easton mit den Herren Sommer, Habich sowie den Herren Maclennan, Bachmann, Philipp und Schöffel beschäftigt. I“ ist der Kapellmeister Dr. Besl. Volkslafgssie Lichensac
olkslustspiel „Der agbaum“ mit den Dan en Butze, Ressel, Abich, Steinsieck, Vollmer und Heisler sowie den u“ Voheffe- G immerer, Stange, Eggeling, Boettcher, Vallentin, Eich⸗ holz, Mannstädt und Schroth in den Hauptrollen, aufgeführt.
Stuttgart, 13. Januar.
Merkur“ zufolge ist das Gordon⸗Bennett⸗Fliegen der Lüfte
in auf den 27. Oktober festgesetzt worden. Ein deutscher ffertag findet hier vom 25. bis 27. Oktober statt.
Astrachan, 15. Januar. (W. T. B.) Wie amtlich gemeldet wird, ist bei dem Kirchdorf Ganjischkin eine Eisscholle mit 109 Fischern ins Meer getrieben worden.
New York, 13. Januar. (W. T. B.) Die strenge Kälte dauert an und wirkt in den verschtedenen Landesteilen sehr nach⸗ bönlig auf den ver Kalts egebes he 8 8 T ältesten Tag der letzten a ahre. Es herrscht zes Elend. Di Obdachlosen werden in Kirchen untergebracht. . 3
Algier, 14. Januar. (W. T. 89 Die 1200 Mann deutsche Soldaten, die auf dem Wege nach Ki atrizia“ im hiesigen Hafen angekommen sind, be⸗ suchten heute vormittag in Gruppen unter Führung von Offizieren die Stadt und Umgebung. Empfang bereitet.
8
Gestorben:
seiner Persönlichkeit über das hinausheben, was der Dichter ihr ver⸗ Wintersteins Agamemnon hielt sich dagegen streng innerhalb der vorgezeichneten Linien und geriet infolgedessen Gut war andererseits Diegelmanns an Gestalt stor. Auch die liebliche Briseis nlich⸗sympathische Hektor des der Mitwirkenden
111“
chauspielhause wird morgen H. Lees
Mannigfaltiges. Berlin, 15. Januar 1912.
Am Sonnabend fand die zweite Sitzung des Zweckverbandes Groß Berlin unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner statt. Den einzigen Gegenstand der Tagesordnung bildete der Bericht der Wahlkommission über die Bedingungen für die Anstellung eines Verbandsdirektors. Ihre Vorschläge über das Gehalt, die Anstellungsbedingungen und die öffentliche Stelle wurden einstimmig angenommen. Die Ausschreibung soll mit kurzer Frist, etwa bis zum 1. Februar, erfolgen. “
Ausschreibung der
15. Januar. (W. T. B.) Beim Schlittschuh⸗
laufen brachen hier gestern abend acht Personen ein, von denen sieben gerettet wurden, während ein 16 jähriges Mädchen
(W. T. B.) Dem ‚Schwäbischen
Heute verzeichnet New York den
autschou mit dem Post⸗
Es wurde ihnen ein sehr herzlicher
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
——JJ———
Blüthner-Saal. Klavierabend von Adolphe Veuve.
Dienstag, Abend
Alindworth ⸗Scharwenka⸗Saal. Dienstag,
Abends 8 Uhr: Klavierabend von Josef Pem⸗ baur jr.
Birkus Schumann. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr:
Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Das neue Aus⸗ stattungsstück „Das Motorpferd“ in 5 Akten. Hervorzuheben: Die große Schlußapotheose mit noch nie dagewesenen Effekten.
Freitag: Keine Zirkusvorstellung, sondern: Aufführung des „Deutschen Theaters“: Jedermann. Anfang 8 Uhr.
Birkus Busch. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Zum Schluß: Das neue Manegeschauspiel „Die Hexe“ mit Gertrud Arnold als Gast. — Vorher: das auserwählte Programm.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Margarete von Dreßler mit Hrn. Oberleutnant Gustav von Goßler (Schreitlaugken — Königsberg i. Pr.). — Frl. Ellen Gebauhr mit
rn. Anton von Wittich (Königsberg i. Pr.— Fuchsberg, Ostpr.). — Frl. Käthe Brandt mit Hrn. EE“ Hans Eichert (Poseritz bei Trebnig — Breslau).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Geheimen Re⸗ gierungsrat Dr. Bumke (Schmargendorf). — Hrn. Paul Frhrn. von Werthern (Farm Okatjemise bei Otjosonjati, Deutsch Südwestafrika). — Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Otto⸗Ernst von Trotha (Charlottenburg).
Hr. Rittmeister a. D. Ewald von
Below (Wilmersdorf bei Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 8 Elf Beilagen ((eeinschließlich Börsen⸗Beilage).
Dienstag,
die außerork ntlichen — die einmaligen und außerordentlichen Aus⸗
Der preußische Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1912.
Dem Harse der Abgeordneten ist heute der Entwurf des preußischen Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1912 vorgelegt worden, dem wir, zugleich in Ergänzung der Mitteilungen der Tagespresse über den neuen Staatshaushalt, die folgenden Zahlen entnehmen.
Der Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 4 301 242 250 ℳ ab, die Schlußsummen erhöhen sich gegen den Etat des laufenden Jahres um 215 007 501 ℳ. Zur Herstellung des Gleichgewichts sind in Kavp. 24 Tit. 17 des Etats der allgemeinen Finanzverwaltung 19 000 000 ℳ als außerordentliche Einnahme eingestellt, die im Wege der Anleihe zu beschaffen ist. Anderseits ist infolge der Begrenzung des für allgemeine Staatszwecke verwendbaren Reinüberschusses der Eisenbahnverwaltung auf 2,10 % des statistischen Anlagekapitals in Kap. 33a Tit. 2 des Etats der Eisenbahnverwaltung als Rücklage in den Ausgleichsfonds die Summe von 57 425 609 ℳ in Ansatz gebracht.
Abgesehen von diesen beiden Etatspositionen, stellen sich für das Etatsjahr 1912
die ordentlichen Einnahmen aukf 4 263 846 450 ℳ, die dauernden Ausgaben auß.
.4 015 809 291 „
228037 150 ℳ, 18 395 800 „
gabenunun ““ 228 007 350 „ der Zuschuß im Extraordinarium auf 209 611 550 ℳ. Der Ueberschuß im Ordinarium übersteigt mithin den Zu⸗
der Ueberschuß im Ordinarim auf. .. Einnahmen auf..
1 schuß im Extraordinarium um 38 425 609 ℳ, und diese Summe ent⸗
spricht dem Ansatze beim Ausgleichsfonds von 57 425 609 ℳ ab⸗ züglich des Fehlbetrags von 19 000 000 ℳ.
Gegen die Veranschlagung für das laufende Jahr steigen: die ordentlichen Einnahmen um 229 040 401 ℳ,
die dauernden Ausgaben um. .176 102 087 „
die ordentlichen Einnahmen mithin mehr als die
dauernden Ausgaben um.. 52 938 314 ℳ,
die einmaligen und außerordentlichen Aus⸗
gaben nach Abzug der außerordentlichen W42““
Der Ueberschuß der Mehreinnahmen über die Mehr⸗ 111414144““ *“
zur Verminderung des Fehlbetrages von
29 900 000 auf 19 000 000 ℳ und mit. ..
zur Erhöhung der Rücklage in den Ausgleichs⸗ cfponds von 32 477 292 auf 57 425 609 ℳ. Bei den staatlichen Betriebsverwaltungen ergibt sich —
17 089 997 „
35 848 317 ℳ 10 900 000 „
24 948 317 „
ohne Berücksichtigung des Ausgleich fonds — im ganzen ein Netto⸗
mehrüberschuß von 42 197 440 ℳ, der sich aus Mehrüberschüssen
von 55 894 807 ℳ und aus Minderüberschüssen von 13 697 367 ℳ
zusamm nsetzt.
Hierbet ist indessen zu berücksichtigen, daß bei der Bergverwatung durch Uebertragungen aus anderen Abschnitten ein
Minderüberschuß von 8 754 427 ℳ entstanden ist.
An den Mehrüberschüssen ist in erster Linie, nämlich mit 31 948 317 ℳ, die Eisenbahnverwaltung beteiligt, bei der die Einnahmen um 147 465 000 ℳ und die Ausgaben, ohne die beim Ausgleichsfonds mehr eingestellten 24 948 317 ℳ, um 115 516 683 ℳ höher angesetzt sind. Von den Mehreinnahmen entfallen 35 120 000 ℳ auf den Personenverkehr und 106 930 000 ℳ auf den Güter⸗ verkehr. Von Mehrausgaben sind hervorzuheben: 43 551 700 ℳ für persönliche Ausgaben, darunter die Bezüge für 6105 neue etatmäßige Stellen, ferner 7 464 000 ℳ für Betriebsmaterialien,
20 203 000 ℳℳ zur Unterhaltung der Bahnanlagen, 14 353 000 ℳ zur
Amnteil Hessens und Badens an den Erge
Unterhaltung der Fahrzeuge, 8 600 000 ℳ zu Komm malsteuern und 12 099 683 ℳ zur Verzinsung und Tilgung der Eisenbahnschulden. Der
8 des Betriebes erhöht sich um 1 242 000 ℳ. Das statistische Anlagekapital ist von 10 464 3 Millionen
auf 10 799,2 Millionen, mithin um 334,9 Millionen Mark gestiegen.
gestellte Extraordinarium von
Entsprechend dieser Steigerung hat sich auch das mit 1,15 % ein⸗ 120 400 000 auf 124 200 000 ℳ,
mithin um 3 800 000 ℳ, und der mit 2,10 % eingestellte Höchstbetrag, bis zu dem der Reinüberschuß den allgemeinen Staatsfonds zufließt,
von 219 800 000 auf 226 800 000 ℳ, mithin um 7 000 000 ℳ erhöht, während der gesamte Reinüberschuß eine Steigerung von 252 277 292
auf 284 225 609 ℳ erfährt und der über 226 800 000 ℳ hinausgehende
Teil desselben mit 57 425 609 ℳ, gegen 32 477 292 ℳ nach dem
vporigen Etat, als Rücklage in den Ausgleichsfonds vorgesehen ist.
gänzungssteuer um 1 600 000 ℳ höher veranschlagt.
Es folgt dann die Verwaltung der direkten Steuern mit einem Nettomehrüberschuß von 17 931 600 ℳ, von dem 17 752 100 ℳ auf das Ordinarium entfallen. Dieses Mehr wird aus
18 603 300 ℳ Mehreinnahmen und 851 200 ℳ Mehrausgaben ge⸗ bildet. Die Einkommensteuer ist um 16 500 000 ℳ 1 8 82 nter den
Mehrausgaben erscheinen die Gehälter für 10 neue Stellen für Vor⸗
sitzende und stellvertretende Vorsitzende von
* 8*
Einkommensteuerver⸗
anlagungskommissionen. 1 bringt die Verwaltung der Zölle und indirekten
Steuern einen Nettomehrüberschuß von 5 744 880 ℳ, der sich
8
aus einem Mehrüberschuß im Ordinarium von 5 891 170 ℳ und aus einem Mehrbedarf im Extraordinarium von 146 290 ℳ zusammensetzt. Im Ordinarium sind die Einnahmen um 6 689 000 ℳ und die Aus⸗ gaben um 797 830 ℳ höher veranschlagt. An Mehrbeträgen erscheinen: 1 715 000 ℳ bei den Vergütungen vom Reich für Erhebungs⸗ und Verwaltungskosten, 637 000 ℳ bei dem Anteil an der Reichserb⸗ schaftssteuer und 4 500 000 ℳ bei der Stempelsteuer; von den dauernden Mehrausgaben entfallen 695 830 ℳ auf persönliche, 102 000 ℳ auf sächliche und vermischte Ausgaben. Endlich ist bei der Seehandlung (Preußischen Staats⸗ bank) ein um 262 000 ℳ höherer Geschäftsgewinn veranschlagt. 8 Von den Minderüberschüssen ist der größte Teil, weil auf rein formellen Aenderungen berühend, nur ein scheinbarer. Der Etat der Berg⸗, Hükten⸗ und Salinenverwaltung, der insbesondere durch Trennung der Verwaltungsausgaben von den Betriebskosten und durch Scheidung der Ausgaben für Neuanlagen von denjenigen für den laufenden Betrieb sowie dadurch formell um⸗ gestaltet ist, daß die auf die Bergverwaltung entfallenden Ein⸗ nahmen und Ausgaben nunmehr auf dem Etat dieser Verwaltung
dereinigt sind, schließt nämlich aus diesem Grunde mit einem Netto⸗
minderüberschuß von 8 859 177 ℳ ab, nach Ausscheidung der von anderen Etats hierher übernommenen Einnahmen und Ausgaben aber nur mit einem Nettominderüberschuß von 104 750 ℳ. Uebernommen sind namentlich 1 389 000 ℳ für Pensionen usw. vom Etat des Finanzministeriums und 7 515 597 ℳ Anteil an der Ver⸗ zinsung und Tilgung vom Etat der Staatsschuldenverwaltung. Für den Betrieb allein ergibt sich im Vergleich mit dem vorigen Etat, wenn dieser schon nach dem neuen Muster aufgestellt wäre, ein Mehrüberschuß im Ordinarium von 2 603 730 ℳ hauptsächlich infolge Steigerung der Verkaufsmengen und ein Mehrzuschuß im Erxtraordinarium von 2 343 700 ℳ infolge notwendiger Aufwendungen
für Neuanlagen und für Ergänzungen der alten Anlagen Ueber die Abweichungen der Gestaltung des neuen Etats der Berg⸗,
Hütten⸗ und Salinenverwaltung von der bisherigen Art der Etatsauf⸗
stellung und die Grundsätze für die Neuaufstellung wird in einer diesem Etat beigegebenen Denkschrift u. a. ausgeführt: Bei “ 8 8 C
und Hütten nach den verschiedenen Produktenarten in mehrere Titel zerlegt e Die Einnahmen und Ausgaben des Staatswerks⸗ betriebes sind von den Einnahmen und Ausgaben der in der Haupt⸗ sache mehr allgemeinen Zwecken dienenden oberen Bergagbehörden (Ministerialabteilung, Oberbergämter) und Anstalten (Bergakademien, Geologische Landesanstalt) vollständig geschieden worden. Infolge⸗ dessen mußten auch die — bisher bei den bergtechnischen Lehranstalten nachgewiesenen — Einnahmen und Ausgaben der Bergschule in Saarbrücken, die ausschließlich der Ausbildung von staatlichen Be⸗ triebsbeamten dient und deshalb als Zubehör zu den Saarbrücker Staatswerken zu betrachten ist, in die Einnahmen und Ausgaben der Staatswerke eingereiht werden. Ferner sind folgende Einnahmen und Ausgaben, die finanziell mit dem Staatswerksbetriebe zu⸗ sammenhängen, bisher aber in anderen Etats nachgewiesen wurden, auf den Etat der Bergverwaltung übernommen worden: Einnahmen: Rückzahlungen und Zinsen auf Baudarlehen, die auf Grund von Anleihegesetzen zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern usw. gewährt worden sind (bisher unter Einnahme Kap. 24 Tit. 8b des Etats der allgemeinen Finanzverwaltung), Erlöse aus dem Verkaufe von Grundstücken der Berg⸗, Hütten⸗ und Salinen⸗ verwaltung (bisher unter Einnahme Kap. 24 Tit. 4 des Etats der allgemeinen Finanzverwaltung); Ausgaben: Pauschbeitrag der Staatswerke zu den Pensionen und den Witwen⸗ und Waisengeldern (bisher Kap. 62 Tit. 3 und 5a des Etats des Finanzministeriums), Anteil der Staatswerke an der der Reichspostverwaltung zu zahlenden Vergütung für abgelöste Porto⸗ und Gebührenbeträge (bisher Kap. 63 Tit. 3 des Etats des Finanzministeriums), Zinsen⸗ und Tilgungs⸗ beträge, Anteil der Bergverwaltung an den im Etat der Staats⸗ schuldenverwaltung vorgesehenen Ausgaben zur Verzinsung der Staatsschulden (Kap. 35), Anteil der Bergverwaltung an den im Etat der Staatsschuldenverwaltung vor⸗ gesehenen Ausgaben zur Tilgung der Staatsschulden (Kap. 36). Den erwähnten Ausgabetiteln stehen in gleicher Höhe Einnahmen bei Kap. 22a Tit. 1 und 2 des Etats der Staatsschuldenverwaltung und Kap. 27 Tit. 14 des Etats des Finanzministeriums und Minderaus⸗ gaben bei Kap. 63 Tit. 3 des Etats des Finanzministeriums gegenüber. Um den Betriebsetat möglichst einfach und übersichtlich zu gestalten, sind die früheren Ausgabekapitel 14 bis 17 (Bergwerke, Hütten, Salz⸗ werke und Badeanstalten) mit ihren gleichlautenden und zum großen Teile unter einander übertragbaren Titeln zu einem Kapitel vereinigt worden. Für die Scheidung der Ausgaben für den laufenden Betrieb von den Ausgaben für Neuanlagen sollen im wesentlichen die bei der Eisen⸗ bahnverwaltung beobachteten Grundsätze mit den sich aus der Be⸗ sonderheit der Bergverwaltung ergebenden Aenderungen zum Anhalt dienen. Danach ist zu unterscheiden zwischen den Ausgaben für die Beschaffung der Anlagen (Anlagekapital) und den Kosten für die Führung des Betriebes (Betriebskosten). Die laufenden Betriebs⸗ kosten werden aus dem Ordinarium des Etats bestritten. Da⸗ gegen fallen die Kapitalaufwendungen im allgemeinen dem Extraordinarium zu. Sie können ausnahmsweise auch auf Anleihe übernommen werden, wenn es sich um den Erwerb von neuem Bergwerksbesitz in größerem Umfange und um die Err chtung ganz neuer Werke auf bisher bergmännisch nicht berührtem Gelände handelt. Es bleibt indessen der Entschließung im Einzelfalle vorbehalten, ob solche Anlagen aus Anleihemitteln oder aus dem Extraordinarium bestritten werden sollen. Das Extraordinarium des Etats der Bergverwaltung umfaßt demnach unter dem Abschnitte „Betrieb“ neben den schon bisher dort zu besonderen einmaligen Aus⸗ gaben vorgesehenen Fonds (wie Zuschüsse zu Bahnbauten u. dgl.) a. alle ersten Kapitalaufwendungen für Grunderwerb, für Erwerb von Bergwerkseigentum und für neue Anlagen (soweit zu diesen Zwecken nicht etwa ausnahmsweise Mittel durch Anleihegesetze bereit⸗ gestellt werden), und zwar mit Ausnahme der persönlichen Ausgaben (Besoldungen usw.) alle Kosten solcher Unternehmungen, darunter also auch die Ausgaben, die für das sogenannte Grubengebäude (Bohrungen, Herstellung der Schächte, Füllörter, Richt⸗ und Grund⸗ strecken usw.) bis zur Aufnahme der regelmäßigen Förderung ent⸗ stehen; zu den neuen Anlagen werden hier auch solche gerechnet, bei denen es sich um die Inangriffnahme völlig neuer Baufelder zum Ersatz für erschöpfte handelt; b. alle nachträglichen Kapitalaufwendungen für Bauten und maschinelle Einrichtungen zur Ergänzung der ursprünglichen Anlagen, jedoch mit der Einschränkung, daß — wie bei der Eisenbahnverwaltung — hier nur Beträge über 100 000 ℳ berücksichtigt werden. Die Aufwendungen letzterer Art in Beträgen unter 100 000 ℳ sowie die Kosten für den der normalen Fortentwicklung des Betriebes dienenden weiteren Ausbau des Grubengebäudes (Querschläge, Wetterschächte usw.) und alle Unterhaltungs⸗ und Erneuerungskosten ohne Rücksicht auf ihre Höhe werden dem Ordinarium des Betriebsetats zugewiesen. Die Ueber⸗ nahme der kleineren Kapitalaufwendungen (bis zu 100 000 ℳ) auf das Ordinarium bietet einen Ausgleich dafür, daß in den größeren extraordinären Aufwendungen vielfach auch Ausgaben enthalten sind, die zugleich der Erneuerung oder dem Ersatze vorhandener Anlagen dienen und daher strenggenommen zu entsprechendem Teil aus dem Ordinarium bestritten werden müßten, was aber praktisch kaum durch⸗ führbar sein würde. Es wird im allgemeinen nicht schwer zu be⸗ stimmen sein, ob eine Ausgabe als eine nachträgliche Kapital⸗ aufwendung oder als laufende Betriebsausgabe zu betrachten ist. In Zweifelsfällen wird der Hauptanlaß zu der Bauausführung ent⸗ scheidend sein. Liegt dieser in der Notwendigkeit eines Ersatzes oder einer Erneuerung der Anlagen, so werden die gesamten Kosten der Wiederherstellung auf den Betriebsfonds genommen, auch wenn die Anlage gleichzeitg eine Ergänzung er⸗ fährt Liegt dagegen der Hauptanlaß in einer Unzuläng⸗ lichkeit der Anlagen und bezweckt die Bauausführung eine Steigerung der Betriebsleistungen, so werden die Kosten — falls sie über 100 000 ℳ betragen — ganz in das Extraordinarium eingestellt. Bei Anwendung der angeführten Grundsätze geht der größte Teil der bisher in Tit. 8 der Kapitel 14 bis 17 enthaltenen Fonds zu Neu⸗ und Er⸗ weiterungsbauten auf das Extraordinarium über. Die im Ordinarium noch verbleibenden Baufonds zu Erneuerungen sowie zu Ergänzungen im Einzelbetrage bis zu 100 000 ℳ sind mit den bisher unter selb⸗ ständigem Titel ausgebrachten Bauunterhaltungskosten zu einem Titel unter verschiedenen Positionen vereinigt worden. Sie werden im Etatsentwurfe nicht mehr einzeln nachgewiesen; dem Landtage soll vielmehr mit dem Berichte über den Betrieb der Staatswerke eine Uebersicht über die im letzten abgeschlossenen Jabre ausgeführten Bauten im Betrage von mehr als 30 000 ℳ vorgelegt werden. Hier⸗ durch wird bezweckt, den Betrieb von den Nachteilen zu befreien, die notwendig entstehen, wenn auch die Erneuerungen und die kleineren Ergänzungen bis zu 100 000 ℳ ein Jahr und länger vor der Aus.⸗ fübrung einzeln zum Etat angemeldet werden müssen. Werden die Mittel hierfür nur in einer Summe ausgeworfen, so braucht erst zu Beginn des Etatsjahres darüber entschieden zu werden, welche Erneuerungen und Ergänzungen noch in demselben Jahre im Rahmen der etatsmäßigen Mittel auszuführen sind. — Da es fur den Ertrag der Staatswerke von Vorteil ist, Maß⸗ nahmen zu treffen, um die Werk direktoren möglichst lange in ihren Stellungen zu erhalten und die mittleren technischen Beamten zu regerem Interesse an den Betriebsergebnissen anzuspornen, ist in Aussicht genommen, die Werksdirektoren und einzelne andere höhere Beamte in Form von Gewinnanteilen und die mittleren Gruben⸗
beamten in Form von monatlichen Prämien an den wirtschaftlichen
Gewinnanteile für höbere technische Beamte, Tit. 9: Prämien für obere und mittlere Werksbeamte. Mit Rücksicht hierauf ist der Fonds zu Gratifikationen für technische Beamte (Tit. 7), der nach der Besoldungsordnung für höhere Beamte bis zu 65 000 ℳ und für mittlere Beamte bis zu 130 000 ℳ enthalten darf, um 35 000 und 79 200 ℳ, zusammen 114 200 ℳ gekürzt worden. Es hleiben danach für höhere technische Beamte 30 000 ℳ, für mittlere Beamte 50 800 ℳ. Die Fonds für Gewinnanteile und Prämien werden all⸗ jährlich im Etat veranschlagt, und zwar die Gewinnanteile nach der Höhe des Ueberschusses der Einnahmen unter Kap. 9 und 9b über die Ausgaben unter Kap. 14 und 18, die Prämien nach Durchschnitts⸗ sätzen und der Zahl der beteiligten Beamten. Die Grundsätze über die Verwendung dieser Mittel und über die Berechnung der einzelnen Gewinnanteile und Prämien werden zwischen den Ministern für Handel und Gewerbe und der Finanzen vereinbart. Ein Rechts⸗ anspruch auf Gewinnanteil und Prämie wird keinem Beamten ein⸗ geräumt; auch sind diese Bezüge nicht ..
Die Schuld der preußischen Staatsbergwerke stellte sich am 1. April 1911 auf . . . . . . . . . 143 119 002,49 g Davon gingen ab: 1 8
a. die gesetzliche Mindesttilgung von ⅞⅔ %
858 714,01 “ 8 ” .— 8
b. die verstärkte Tilgung der Hercyniaschuld. 88 4 . 297 498 82 „ 1 156 somst blieben — —17 902 780,60 ℳ. Dazu kommen die voraussichtlichen Ausgaben im Etatsjahre 1911: 1) auf Grund der Kleinwohnungsgesetze 5 807 240,— ℳ
2) zur weiteren Aufschließung des staatlichen Besitzes an Steinkohlenfeldern im Ober⸗ bergamtsbezirk Dortmund (Gesetz vom 10. Mai 1908) 17 841 711,60 „ zur Erwelterung der AUANn. lagen der Staatsberg⸗ verwaltung (Gesetz vom 10. Mai 1911 1 848 000,— „ Der voraussichtliche Stand der Bergwerksschuld am 1. April 1912 beträgt...6 X“
Diese Summe ist der Berechnung des Anteils der Bergverwaltung an den in den Etat eingestellten Ausgaben für die Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld zugrunde gelegt worden. 8 1
Die Forstverwaltung zeigt einen Nettominderüberschuf von 3 047 000 ℳ, der sich aus 1 710 000 ℳ Minderüberschuß im Ordinarium und 1 337 000 ℳ Mehrzuschuß im Extraordinarium zu sammensetzt. Die Einnahmen für Holz sind, trotz des Wegfalls der im vorigen Etat enthaltenen einmaligen Mehreinnahme von 13 000 000 ℳ aus Anlaß des durch den Nonnenfraß in Ostpreußen verursachten Mehreinschlags, nur um 1 000 000 ℳ niedriger angesetzt; dazu treten Mehrausgaben von 600 000 ℳ für Werbungskosten und 173 000 ℳ für Rral⸗ und Kommunallasten. Außerdem sind im Extraordinarium die außerordentlichen Zuschüsse zu dem Wegebaufonds um zusammen 1 100 00⸗ ℳ gesteigert. —
Bei der Domänenverwaltung tritt ein Nettominder⸗ überschuß von 1 480 690 ℳ hervor, der sich in der Ha ptsache aus dem Rückgange der Domänenamortisationsrenten um 1 172 728 ℳ erklärt. Durch die Neuverpachtung älterer Domänen entsteht eine Mehreinnahme von 92 800 ℳ; angekauft und als Domäne verpachtet ist 1 Gut, während 9 Domänen durch Veräußerung in Abgang ge⸗ kommen sind. 1 1 b
Bei der Lotterieverwaltung erscheint ein Nettominder⸗ überschuß von 310 500 ℳ, der in der Hauptsache darauf zurück⸗ zuführen ist, daß in Zukunft auf Mitspielen der Freilose für Rechnung der Staatskasse verzichtet werden soll. . 8 —
Die Dotationen und die allgemeine Finanzver⸗ waltung weisen, abgesehen von der bereits erwähnten Aenderung beim Fehlbetrage, einen Nettominderbedarf von 4 467 612 ℳ auf, der sich aus cinem Minderbedarf von 7 481 502 ℳ und aus einem Mehrbedarf von 3 013 890 ℳ zusammensetzt. Hierbei ist in⸗ dessen zu berücksichtigen, daß ein Minderbedarf von 7 371 427 ℳ lediglich durch eine formelle Aenderung, nämlich durch Uebertragungen auf den Etat der Bergverwaltung, entstanden ist. b
Die Verwaltung der öffentlichen Schuld erfordert einen Minderzuschuß von 7 466 352 ℳ, der aber nur ein scheinbarer ist, weil er auf Uebertragung des Anteils der Bergverwaltung an der Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld mit 7515 597 ℳ auf den Etat dieser Verwaltung beruht. Bei der Verzinsung und Tilgung allein tritt ein Mehrbedarf von 12 137 543 ℳ hervor, der aber durch den bei der Einnahme mit 12 099 683 ℳ nachgewiesenen Mehr⸗ anteil der Eisenbahnverwaltung an der Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld fast vollständig ausg glichen wird. 1
Bei der allgemeinen Finanzverwaltung ergibt sich ein Nettomehrbedarf von 3 013 890 ℳ, der sich aus Mehrausgaben von 17 260 652 ℳ und aus Mehreinnahmen von 14 246 762 ℳ zu⸗ sammensetzt. Den Ansätzen in dem Entwurf des Reichshaushaltsetats für 1912 entsprechend, sind die Ueberweisungen vom Reiche um 12551 164 ℳ, der Matrikularbeitrag um 14 735 552 ℳ höher eingestellt. Im ganzen ergibt sich bei 113 096 311 ℳ Ueberweisungen und 146 595 226 ℳ Matrikularbeitrag ein ungedeckter Matrikularbeitrag von 33 498 915 ℳ = 83,40 ₰ auf den Kopf der preußischen Bevölkerung, während der vorige Etat einen ungedeckten Matrikularbeitrag von 31 314 527 ℳ, also 2 184 388 ℳ weniger, aufwies. Die Erhöhung ist lediglich eine Folge der nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 eingetretenen Bevölkerungszunahme. Unter den Einnahmen er⸗ scheinen neu der Anteil am Ertrage der Zuwachssteuer mit 800 000 ℳ und die Kosten und aus Zuwiderhandlungen gegen das Zuwachssteuergesetz mit 50 ℳ. 8 3 Bei denSeses Staatsverwaltungen ergibt sich bei Berücksichtigung der zwischen diesem Abschnitt des Staatshaltsetats und dem Etat der Bergverwaltung eingetretenen rein formellen Ver⸗ schiebungen, die hier eine Entlastung um 1 389 000 ℳ bewirken, ein Mehrzuschußbedarf von 10 816 735 ℳ, da das Ordinarium einen Mehrbedarf von 16 047 771 ℳ, das Extraordinarium dagegen einen Minderbedarf von 5 231 036 ℳ aufweist. Die dauernden Aus⸗ gaben steigen um 32 685 775 ℳ, wovon 16 638 004 ℳ durch Mehr⸗ einnahmen gedeckt werden.
Das Finanzministerium erfordert weniger an Zuschuß 28 211 726 ℳ, davon 26 947 836 ℳ im Ordinarium und 1 263 890 ℳ im Extraordinarium. Der Minderbedarf im Ordinarium verwandelt sich aber in einen Mehrbedarf von 5 365 664 ℳ, wenn die bei der Bergverwaltung erwähnten und die unten bei Besprechung des Etats der Justizverwaltung noch zu erwähnenden Uebertragungen von 1 389 000 und 30 924 500 ℳ unberücksichtigt gelassen werden. Der eigentliche Mehrbedarf von 5 365 664 ℳ setzt sich zusammen aus 7 737 024 ℳ Mehrausgaben (4 392 000 ℳ Pensionen, 2 878 000 ℳ Portoablösungssumme, 925 000 ℳ für die neu zu er⸗ richtenden Oberversicher ngsämter und 300 000 ℳ zu Unterstützungen für Beamte, die zu oder vor dem 1. April 1907 in den Ruhestand versetzt sind, und für Hinterbliebene dieser und der vorher verstorbenen Beamten, neben 200 000 ℳ bei der Eisenbahnverwaltung) und aus
259 496 951,60 ℳ
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