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zur Feststellung der Identität der türkischen eder nuba“ hat sich gestern nach Paris begeben, 8. .e Ergebnisse der Untersuchung dem Ministerpräsidenten Die Türken sollen in Le Frioul
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Militärkabinetts, Generals der In
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bleiben, bis die Entscheidung der Regierung gefallen ist.
— Die Senatskommission zur Prüfung des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend das Vorkaufsrecht Frankreichs auf den belgischen Congo, hat, obiger Quelle zufolge, dem von der Kammer angenommenen Gesetzentwurf zugestimmt, in dem die Aufrechterhaltung des Vorkaufsrechts festgesetzt wird, nach⸗ dem zwischen den beiden Regierungen über eine Anzahl noch schwebender Fragen eine Verständigung erzielt worden ist.
— Der Senator Milliès⸗Lacroivx erklärt laut Meldung des „W. T. B.“ in seinem Bericht über das Kriegs⸗ den von der Regierung vorgelegten ausreichend und sei der Ansicht, das Kriegsbudget von 1912 mit Hinzuziehung der 54 Millionen militärischen eine Milliarde betrage, außerordentliche Kredite nicht Lacroix bespricht in seinem Berichte auch die Frage der Ver⸗ wendung der Senegalschützen und meint, diese Truppen seien in Ländern im Kriegszustande oder bei Aufständen sehr ver⸗ wendbar, aber man dürfe sie nicht als Garnisontruppen in Ländern im Friedenszustande verwenden, da si völkerung Anstoß erregen müßten.
Rußland. Der Reichsrat hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in von der Duma gebilligten Fassung genommen, durch die den rus land die gleichen Rechte wie
des Kriegsm des Chefs des von Moltke,
Sarstensen
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des ersten nichtständigen
Degen in Plankorth, Post
Stellvertreter des ersten nichtständigen
der Rittergutsbesitzer, Ehrenamtmann Adol von Oer auf Schloß 1
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Ausgaben etwaige Nachtrags⸗ mitgerechnet seien.
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ätten (Unterlahnkreis); zum 24. Stellvertreter des ersten nichtständigen
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Der Bundesrat versammelte sich heute Plenarsitzung; vorher hielten die verinigten Rechnungswesen und für Eisenbahner, sowie die vereinigten Ausschüsse für Jur⸗ und Verkehr Sitzungen.
Ausschüsse für Post und Telegraphen
der Königli izwesen und für
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e Kämmerer und Guts erchenfeld auf Sankt irksamt Regensburg;
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Nach der Zusammenstellung, die ar der Versicherun tungen beruht,
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Spanien. In der Deputiertenkammer erklärte gestern laut Bericht des „W. T. B.“ der Führer der Konservativen Maura, die Verfassung habe eine ungewöhnliche Krise durchgemacht; die Nachgiebigkeit der Liberalen gegenüber den Revolutionären sei ein Anzeichen des Untergangs und des Falls der Sodann tadelte Maura die Regierung, daß sie das Budget noch nicht vorgelegt und noch nicht einmhal auf⸗ gestellt habe, und sagte, die Konservativen seien nicht gesonnen, die Verantwortung, welche die Regierung übernehme, zu teilen. Der Ministerpräsident Canalejas erwiderte, er wünsche, daß Konservative wie Liberale dem Lande nach besten Kräften dienen möchten. Die Liberalen hätten eine klar um⸗ schriebene Politik und seien keineswegs geneigt, diese zu ändern, wie auch immer die Konservativen darüber dächten. Portugal. 1 Die Regierung hat gestern eine Note in der Stadt ver⸗ breiten lassen, in der über den Verlauf der Ereignisse be⸗
richtet wird. Nach Aufhebung der konstitutionellen Garantien, heißt es laut Meldung des „W. T. B.“ in der Note, habe
man bestimmte kompromittierte Persönlichkeiten verhaftet und in den Wohnungen der Führer der Spyndikalisten
Bomben beschlagnahmt. Das Gebäude der Vereinigung der Syndikate sei von Feldartillerie und Infanterie be⸗ lagert worden. An die Syndikalisten sei die Aufforderung gerichtet worden, sich binnen einer Viertelstunde zu ergeben, widrigenfalls Gewalt angewendet werden würde. Darauf hätten sich die Syndikalisten ergeben, und etwa 600 von ihnen seien auf Kriegsschiffe gebracht worden. Die Note besagt weiter, daß die Bewegung, in die man die ehrlichen Arbeiter von Lissabon habe verwickeln wollen, von den Syndikalisten, die in innigen Beziehungen zu den Anarchisten ständen, vorbereitet und mit monarchistischem Gelde unterstützt worden sei.
Die Stimmung hat 'sich nach dem Erfolg der von dem
Divisionskommandanten von Lissabon getroffenen Maßnahmen
wieder beruhigt. Auch gestern durchzogen Streifwachen die Straßen der Stadt, die wieder den gewohnten Anblick bieten. Die Zahl der in der Nacht vornehmlich in der Nähe des Sitzes des Arbeitersyndikats vorgenommenen Verhaftungen beträgt etwa tausend. In den Geschäftsräumen des Arbeitersyndikats wurde eine Werkstatt zur Herstellung von Bomben entdeckt; die Behörde beschlagnahmte dort Sprengstoffe, Revolver und Dolche.
In Coimbra überfielen die Ausständigen eine Fabrik und bewarfen die einschreitenden Polizeibeamten mit Steinen. Es gelang, die Ruhe wiederherzustellen.
9 Amerika.
Ein zehnstündiges Gefecht hat gestern laut Meldung des „W. T. B.“ bei Zuernavace, 36 Meilen von der Stadt Mexiko entfernt, zwischen Anhängern Zapatas und Re⸗ gierungstruppen stattgefunden. Die Zapatisten wurden in die Flucht geschlagen und ließen 30 Tote zurück. In einer Reihe von Gefechten, die seit dem vorigen Donnerstag statt⸗ gefunden haben, hatten die Regierungstruppen einen Verlust von 27 Toten und Vermißten und ihre Gegner einen solchen von über zweihundert.
Der Ausstand der Eisenbahner in Argentinien dauert noch immer an. Die Gesellschaften haben der Regie⸗ rung mitgeteilt, daß der Verkehr der Güterzüge wieder normal ist. Auch die Personenzüge verkehren bereits nach dem von der Regierung genehmigten vorläufigen Fahrplan.
Asien.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat gestern das erste russische Schützenregiment aus Täbris den Rück⸗ marsch nach Rußland angetreten.
— Das chinesische Auswärtige Amt teilt, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, mit, die Kaiserin⸗Witwe habe das Kabinett davon unterrichtet, daß sich der Thron für den Frieden entschieden hätte, und habe die Minister angewiesen, entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Nuanschikai läßt zur Aufrechterhaltung der Ordnung weitere chinesische Truppen nach Peking kommen, wo sich gegen⸗ wärtig 11 000 Mann befinden. Zehntausend Mann Kaiser⸗ licher Truppen sind auf dem Wege nach Hsiaukan, nördlich von Hankau. Der Rest verbrüderte sich mit den Revolutionären.
Eine nach Mukden einberufene Versammlung der Fürsten der Ostmongolei, die zur Frage der Unabhängigkeit der Nordmongolei Stellung nehmen sollte, ist, wie die „St. Peters⸗ burger Telegraphenagentur“ meldet, nicht zustande gekommen, da die Mehrzahl der Fürsten unter verschiedenen Vorwänden nicht erschienen war.
Aus Anlaß der Verhaftung mehrerer Japaner, die der Revolutionspropaganda verdächtig sind, ist gestern, obiger Quelle zufolge, eine japanische Truppenabteilung zum Schutze von Leben und Eigentum der Japaner in Mukden ein marschiert. Vorgestern und gestern sind 37 Revolutionäre hingerichtet worden. In der Stadt herrscht große Erregung. Die Geschäfte sind zum Teil geschlossen, viele Einwohner ver⸗ lassen Mukden.
Wie „W. T. B.“ aus Schanghai meldet, haben die Eisenwerke von Hanyang auf Anweisung der republi⸗ kanischen Regierung und durch Vermittlung der Yokohama Specie Bank einen vorläufigen Vertrag mit japanischen Finanzleuten unterzeichnet, dessen Zweck lie Zulassung japanischen Kapitals in die Gesellschaft unter Bedingungen ist, die die chinesischen Interessen sicherstellen. Die Gesellschaft wird später der republikanischen Regierung eine Anleihe von fünf Millionen Taels gewähren.
Afrika.
Gestern ist in Massaua der italienische Torpedobootszerstörer
„Versagliere“ mit einer Motorschaluppe im Schlepptau an⸗
ekommen, die eine Barkasse des Kreuzers „Piemonte“ in
iubbana bei Nas Ketib, von ihm unterstützt, beschlag⸗ nahmt hatte. Wie die „Agenzia Stefani“ berichtet, waren die Barkasse des „Piemonte“ und der „Bersagliere“ unter weißer Flagge auf der Fahrt nach Giubbana gewesen, um dort die Blockade bekannt zu geben. Nachdem die Barkasse diesen Auftrag ausgeführt hatte, kehrte sie zum „Bersagliere“ zurück, beide Schiffe zogen die weiße Flagge ein und zeigten nur noch die Nationalflagge. Dann näherte sich die Barkasse von neuem dem Lande und beschlagnahmte die Motorschaluppe, die die
englische Handelsflaage gehißt hatte, aber am Bug und Heck das türkische Wappenschilb, den Halbmond mit weißem Stern in rotem Felde, zeigte. mit Lafettengabeln, Maschinengewehre bestimmt Scheinwerfer. geleistet.
Auf Deck befanden sich zwei Gestelle die offenbar für kleine Kanonen oder waren, ferner auch elektrische Widerstand wurde bei der Beschlagnahme nicht
„Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses 8 e 8 Abgeordneten befindet sich in der Ersten und Zweiten eilage.
— In der heutigen (5.) Sittzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow und der Finanzminister Dr. Lentze beiwohnten, wurde die erste Beratung des Staatshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1912 fortgesetzt.
Abg. Gyßling (fortschr. Volksp.): Der Minister des Innern hat gestern vergeblich die späte Einberufung des Landtags zu rechtfertigen esucht. Auch die Erklärung der Regierung in der Uebersicht ihrer Entschließungen auf Beschlüsse des Hauses bewegt sich in einem befremdlichen circulus vitiosus; es heißt darin: „Die Ein⸗ berufung des Landtags im Herbst wird in der Regel nur dann er⸗ folgen können, wenn die Tagungen nicht zu weit ausgedehnt werden, da nur in diesem Falle den Ressorts und dem Staatsministerium die nötige Zeit dazu bleiben würde, die frühzeitig dem Landtage zu unter⸗ breitenden größeren Gesetzesvorlagen sorgfältig vorzubereiten.“ Die Vorbereitung der Vorlagen erstreckt sich aber nicht auf ein Jahr, die Regierung hat mehrere Jahre Zeit dazu; ferner ist die Ausdehnung unserer Tagung gerade damit verknüpft, daß wir zu spät berufen werden und die Einbringung der Vorlagen zu spät erfolgt. Gerade das schwierige und umfangreiche Wassergesetz wäre diesmal genügender Anlaß zu früherer Einberufung des Landtags gewesen, damit es schon vor Werhnachten hätte beraten und in eine Kommission verwiesen werden können. Wir warten schon lange auf dieses wichtige Gesetz, ebenso wie auf das Fischereigesetz. Ebenso hätten vor Weihnachten Initiativanträge und Petitionen, die sonst so stiefmütterlich behandelt werden, beraten werden können. Wir werden alles tun, um den Etat rechtzeitig fertigzustellen, aber wir erheben Widerspruch gegen eine Durchpeitschung. Gerade dieser Etat bedarf wegen der Vorlage über die dauernde Einkommen⸗ steuererhöhung einer genauen Prüfung. Die formellen Aenderungen des Etats sind Verbesserungen, der Etat gewährt von vornherein einen besseren Ueberblick und erleichtert das Studium, das durchaus nicht leicht ist. Materiell gewährt der Etat wie die Rede des Finanzministers das Bild einer glänzenden Finanzlage, und die Worte des Finanzministers, daß die Staatswirtschaft Ppaußens auf Grund⸗ lagen beruhe, wie sie günstiger nicht gedacht werben können, können als Motto über diesen Etat geschrieben werden. Die Staats⸗ schuld von 9,4 Milliarden hat nur einen Zinsfuß von 3,5 %, der bei der allgemeinen Erhöhung des Zinsfußes in den letzten
Jahren mäßig ist. 95 % unserer Staatsschuld sind für werbende Anlagen aufgenommen, nur 5 % zur Deckung des Defizits; genau gerechnet, sind es sogar 95,4 % und 4,6 %. Von
der französischen Staatsschuld sind nur 25 % und von der englischen gar nur 7 % für werbende Anlagen aufgenommen. Wenn man dazu die Reichsschuld und die Staatsschulden der anderen deutschen Einzel⸗ staaten hinzunimmt, so sind insgesamt 66 % aller dieser Schulden für werbende Zwecke aufgenommen. Noch hencger stellt sich das Bild, wenn wir unsere staatlichen gewerblichen Unternehmungen ansehen. Die Aktiva übersteigen bedeutend die Passiva. Wir decken in weit höherem Maße als Frankreich und Eng⸗ land unsere Staatsausgaben durch die staatseigenen Betriebe. Die Angaben des Finanzministers bestätigen die Richtigkeit derjenigen Anschauungen, die die Etatsredner meiner Fraktion wiederholt vertreten haben gegenüber den Schwarzsehereien und ⸗malereien aller früheren Finanzminister. Gewiß sind die altgerühmte Sparsamkeit und die Pflichttreue unserer Beamten zum Teil die Veranlassung für diese glänzende Finanzlage, aber die Hauptsache liegt in der Tatsache, daß wir die Gegenwart viel zu sehr belastet haben zu gunsten der Zukunft. Die günstige finanzielle Lage in Preußen beruht nicht auf dem finanziellen Ergebnis der letzten zwei Jahre, sondern auf dem von Jahrzehnten. Wenn wir die Frage prüfen, ob wir dauernd eine Einkommensteuererhöhung bewilligen sollen, so müssen wir ebenfalls die Sachlage vom Standpunkt nicht weniger Jahre, sondern von Jahrzehnten betrachten. Unter diesem Gesichtspunkt kann man gewiß kein Loblied auf die Reichsfinanzreform anstimmen. Steuern zu schaffen, ist an und für sich nicht so schwer, wenn man wahllos vorgeht; die Schwierigkeit besteht darin, richtige und gerechte Steuern zu schaffen, und hierin haben Konservative und Zentrum die Grundsätze der Gerechtigkeit ganz gröblich verletzt. Der Finanz⸗ minister hat zur Begründung der Steuervorlage eine Denkschrift vor⸗ gelegt. Man kann daraus ebenso gut beweisen, daß wir eine dauernde Erhöhung brauchen und daß wir sie nicht brauchen. Man muß die
finanzielle und wirtschaftliche Lage unseres Landes doch unter höheren Gesichtspunkten betrachken, als es in der Denk⸗ schrift geschehen ist. Das Defizit von 1910 war auf 92,8
Millionen veranschlagt, tatsächlich betrug es nur 33 Millionen. Außerdem konnten 71,2 Millionen in den Ausgleichsfonds gebracht werden. Für 1911 war der Fehlbetrag auf 29,9 Millionen ge⸗ schätzt. Nach der cchä bung auf Grund des Ergebnisses der ersten neun Monate berechnet er sich aber nur auf 6 Millionen, und in den Ausgleichsfonds haben wir nicht weniger als 110 Millionen bringen können. Es ist also für. 1910 und 1911 eine Besserung von 232 Millionen eingetreten. , Dazu hat in erster Linie die günstige Entwicklung unserer Eisenbahnverwaltung bei⸗ getragen. Dem Abg. von Pappenheim gegenüber möchte ich aber der Eisenbahnverwaltung gerade den Ausbau unserer Wasserstraßen ans Herz legen. Der Finanzminister hat gesagt, sbaß sich die Verhältnisse von 1912 nicht übersehen ließen. Damit ist uns wenig geholfen. Ein Finanzminister, der einen Etat aufstellt und mit einer dauernden Vermehrung der Einkommensteuer begründet, muß ein klareres Bild der zukünftigen finanziellen Entwicklung geben, als er es getan hat. Zur 88 der tiefen Wunden, welche die Maul⸗ und Klauenseuche geschlagen hat, sind wir bereit, der Regierung die erforderlichen Mittel zu bewilligen. Es müßte ein größerer Betrag in den Etat für den Zweck eingestellt werden, die Ursache der Maul⸗ und Klauenseuche wissenschaftlich zu erforschen. Die monatelange Dürre hat gewiß ungünstig auf unser Wirtschaftsleben gewirkt, aber ich glaube, daß die ungünstigen Wirkungen, wie sie an⸗ fänglich in der Presse und auch hier im Hause geschildert wurden, ein wenig übertrieben waren. Aus dem Artikel, den mein Parteifreund Dr. Ehlers in einem Berliner Blatt hat er⸗ scheinen lassen: „Das landwirtschaftliche Barometer“, geht hervor, daß die Getreideernte gegenüber der von 1910 mehr Erträge
ebracht hat. Auch die Kartoffelernte hat sich besser ge⸗ ftatet⸗ als es zuerst schien. Hier müssen mit Freuden die Maß⸗ nahmen der Eisenbahnverwaltung begrüßt werden, die es er⸗
möglichten, daß ein Ausgleich zwischen dem Osten mit seiner guten Kartoffel, und Gemüseernte und dem Westen geschaffen werden konnte. Wenn der Minister hervorgehoben hat, daß die Alarmnachrichten der Zeitungen eine unnatürliche Höhe der Kartoffelpreise hervor⸗ gerufen haben, so überschätzt er die Presse. Die Weinernte ist in diesem Jahre außerordentlich gut gewesen. Wir begrüßen dies besonders, weil dadurch der Landwirtschaftsminister zu einem mehr optimistischen Standpunkt kommen wird; und wenn erst im Finanz⸗ ministerium das elektrische Licht statt der Petroleumlampen eingezogen sein wird, dann wird der Finanzminister bei dem hellen Licht und dem guten Wein fröhlicher werden, sodaß er etwas optimistischer wohl auch hinsichtlich der Steuerzuschläge in die Zukunft blicken wird. Die Ausführungen des Handelsministers über das Kohlensyndikat haben uns erfreut, denn er ist von guten Grundsätzen dabei aus⸗ egangen, die ich schon im vorigen Jahre hier vertreten habe. Pen Abg. von Pappenheim hat der Ritt der Konservativen nach dem Westen über das Kohlensyndikat wohl auch besser informieren lassen,
sodaß ein Wechsel in seinen Anschauungen eingetreten ist. Bei dem Kohlensyndikat kommt nicht nur das Interesse des Pro⸗ duzenten, sondern auch das der Konsumenten in Betracht. ber
gerade das Interesse der Konsumenten ist in den letzten Jahren weder auf steuerlichem noch auf wirtschaftlichem Gebiete genügend gewahrt
worden. Die äußerste Zurückhaltung in den Ausgaben des Eta ist bei der glänzenden Finanzlage des Staats nicht am Platze.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Schulbildung der Jura Studierenden in Preußen.
MNach einer von dem Landgerichtspräsidenten, Geheimen Ober⸗ justizrat Lindenberg (Berlin) in der „Deutschen Juristenzeitung“ (Jahrgang 1912, Heft 3) veröffentlichten Statistik hatten von den 5596 Studierenden der juristischen Fakultät, die im letzten Sommer⸗ semester auf Grund eines Reifezeugnisses an den preußischen Uni⸗ versitäten immatrikuliert waren, 4565 das Zeugnis auf einem Gymnasium, 772 auf einem Realgymnasium und 259 auf einer Oberrealschule erworben. Die Gymnasialabiturienten waren also an der Gesamtzahl mit 81,6 %, die Realgymnasialabiturienten mit 13,8 %, die Oberrealschulabiturienten mit nur 4,6 % beteiligt. Berücksichtigt man nur die im ersten Semester stehenden Rechtsbeflissenen, so verschiebt sich das Verhältnis wesentlich zugunsten der Realgymnasial⸗ und Oberrealschulabiturienten. Es hatten nämlich von 713 Studierenden ihr Reifezeugnis erlangt: auf einem Gymnasium 520 oder 72,9 %, auf einem Realgymnasium 134 oder 18,8 % und auf einer Oberrealschule 59 oder 8,3 %. Danach scheint die Zahl der Jura Studierenden, die ihr Reifezeugnis nicht auf einer humanistischen Bildungsanstalt erworben haben, in der Zunahme be⸗ griffen zu sein. Allerdings ist, wie Landgerichtspräsident Lindenberg mit Recht bemerkt, zu berücksichtigen, daß ein großer Teil der preußi⸗ schen Studenten im ersten Sommersemester an eine außerpreußische Universität geht, und daß vermutlich unter diesen außer Landes Studierenden mehr Gymnasialabiturienten sind als Realgymnasial⸗ und Oberrealschulabiturienten.
Zur Arbeiterbewegung.
1u““ Die ausständigen und ausgesperrten Lithographen und Stein⸗ drucker Leipzigs nahmen, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, am 29. Ja⸗ nuar den Bericht über die in Berlin gepflogenen Einigungsver⸗ handlungen zwischen der Gehilfenorganisation und dem Unter⸗ nehmerverband entgegen, die zu folagendem Ergebnis geführt haben: Die Arbeitszeit für Steindrucker beträgt wöchentlich 53 Stunden (gefordert waren 52 Stunden), die der Lithographen 48 Stunden. Bestehende kürzere Arbeitszeiten sowie Einlaufs⸗, Ankleide⸗ und Waschzeiten bleiben unberührt. Der Lohn für Aus⸗ gelernte im 1. Gehilfenjahre ist um 2,50 ℳ (für Leipzig von 19,50 ℳ auf 22 ℳ) erhöht worden. Alle Löhne bis zu 5 ℳ über den Mindestlohn erfahren eine Ausbesserung. Die Lehrlingsfrage ist dahin geregelt worden, daß später auf je 1 bis 4 Steindrucker und auf je 1 bis 5 Lithographen nur 1 Lehrling gehalten werden darf. In der Auto⸗, Lichtdruck⸗ und Photochrombranche wird die Lehrlings⸗ frage erst nach einer bis 1. Juli d. J. vorzunehmenden Prüfung ge⸗
regelt. Desgleichen ist bis dahin die Arbeitsmusterfrage und der Garantielohn für Akkordarbeit zu regeln. Verbesserungen im
Sinne der Gehilfenforderungen sind ferner in der Feiertagsbezahlung, im Bronzedruck und bez. des Arbeitsmaterials und der Kündigungs⸗ fristen erzielt worden. Zur Schlichtung von Streitigkeiten sind be⸗ sondere Instanzen vorgesehen. Die vollzählig versammelte Gehilfen⸗ schaft Leipzigs stimmte den Vereinbarungen zu. Wie anderwärts, so wird auch in Leipzig in allen Betrieben im Laufe dieser Woche die Arbeit wieder aufgenommen. Maßregelungen dürfen nicht vorgenommen werden. Bis 1. Mai dürfen die Betriebe nur Aus⸗ ständige, soweit solche noch vorhanden sind, einstellen.
Die Grubenbesitzer im Borinage haben gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die neuen Vermitttungsvorschlage des
Ministerpräsidenten zur Beilegung des Bergarbeiterstreiks ebenfalls abgelehnt. (Vgl. Nr. 29 d. Bl.)
Wohlfahrtspflege. .
Der Verein Genesungsheim Idstein für Familien mitglieder von Angehörigen der Königlich Preußischen Armee sieht nach Abschluß seiner Tätigkeit in dem Jahre 1911 auf eine siebenjährige Wirksamkeit mit einem stets steigenden Erfolg zurück. Die Zahl der Aufnahmen von Frauen und Kindern der Unter⸗ offiziersfamilien ist im Jahre 1910 auf 373 Personen, 212 und 161 Kinder, zusammen mit 9864 Verpflegungstagen gestiegen, denen im Jahre 1911 420 Personen, 238 Frauen und 182 Kinder, zusammen mit 12 878 Verpflegungstagen folgten, sodaß in den sieben Jahren der Tätigkeit des Vereins eine Leistung von 49 852 Ver⸗ pflegungstagen erreicht wurde. 1 v “
8 Kunst und Wissenschaft. .“
Friedrich der Große in der Kunst.
Ausstellung der Königlichen Akade mie der Künste zu Berlin. 1
Unter den Körperschaften, die in diesen Tagen das Andenken des großen Königs feiern, durfte die Akademie der Künste nicht fehlen. Ihre am 24. Januar eröffnete Ausstellung erhält ein besonderes Ge⸗ präge durch die lebendige Anteilnahme Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der die Anregung gegeben und den größten und wichtigsten Teil der Gegenstände aus Besitz dargeliehen hat. Dadurch war es ermöglicht, für manche Gebiete, wie die der bildlichen Dar⸗ stellung des Königs, zwar nicht Vollständigkeit, aber doch eine Ueber⸗ sicht über alles Wesentliche zu geben, was die zeitgenössische und was die spätere Kunst zu dem Thema „Friedrich der Große“ zu sagen hatte.
Voran stehen die Maler. Ihre Bildnisse geben eine Art Lebensgeschichte des Königs. Die des Kindes sind mehr geschichtlich als künstlerisch von Bedeutung. Bald tritt als bevorzugter Künstler Antoine Pesne hervor, der sein Bestes als Schilderer des Kronprinzen und des jugendlichen Königs gegeben hat. Seine Kunst nicht frei von höfischer Glätte, nicht tief grabend in der Heraus arbeitung des Geistigen, aber sicher und geschmackvoll in allem Aeußeren, unterscheidet sich von dem vorausgehenden pompösen Barock durch eine frischere, menschlich ansprechende Wiedergabe Persönlichen. Hervorgehoben seien das bekannte Brustbild Friedrichs aus dem Kaiser Friedrich⸗Museum, das Selbstbildnis des Malers sowie ein paar treffliche Stücke im „Grünen Saal der Prediger Jordan und der Chevalier de Chasot, 8 nicht nur farbig reizvoll, sondern auch zeitgeschichtlich ungemein charakteristisch. Die Grenze seiner Begabung oder doch seinen Ab⸗ stand von den berühmten Franzosen der Zeit zeigen zwei dekorative Wandbilder aus dem Potsdamer Stadtschloß, Gruppenbilder der Königlichen Theaterkünstler. Neben Pesne bemerkt man Knobels⸗ dorff, den Maler und Architekten. Sein Profilbild Friedrichs ist eine Bereicherung unferer gewohnten Anschauung. Vielleicht am Fiesente geben zwei Kniestücke des Dänen Johann Georg
7
iesenis die Erscheinung des Königs im besten Mannesalter. Ein Vergleich mit dem Herzog Ferdinand von Braunschweig desselbe Künstlers zeigt, wie gerade die Partie im Gesicht des Königs, die sich am stärksten einprägt, das mächtige Auge und die energische Nase, braunschweigisches Familiengut ist. Im 19. Jahr⸗ hundert hat Menzel die Gestalt des „alten Frig⸗ so wie sie uns allen geläufig ist, aus einem genialen Nacherlebnis der Person wie der Zeit heraus neu geschaffen. enzels Historienbilder wie sein graphischen Blätter für das Kuglersche Werk bilden natürlich auch auf dieser Ausstellung einen Glanzpunkt. Außer dem großartigen Nachtstück „Friedrich und die Seinen bei Hochkirch“ begegnet man den bekannten Perlen unserer öffentlichen Sammlungen. Auf das Bres lauer Bild: „Die Huldigung der Stände Schlesiens“ sei besonders hingewiesen; es gehört malerisch zu seinen besten und ist vielen späteren Arbeiten überlegen. Neben Menzel haben die Maler des 19. Jahr⸗ hunderts, die Stoffe aus Friedrichs Geschichte behandeln, einen