1912 / 30 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Wiederaufnahme der Reform des preußtschen Wahlrechts ankündigt. Der Abg. Dr. Friedberg hat selbst anerkannt, daß eine Wahlreform nur durch Kompromisse mit den verschiedenen Parteien des Hauses erreicht werden kann. Nach diesem Wahlkampf sondergleichen sehe ich aber keine Möglichkeit, wie man mit Aussicht auf Erfolg einen Gesetzentwurf in Angriff nehmen soll, der nur erfolgreich durchgeführt werden kann im Wege der Verständigung. Es wird immer so getan, als wäre der Entwurf vom Jahre 1910 icht eine volle Erfüllung der Zusage der Thronrede. Damals ist aber von dem Ministerpräsidenten ausdrücklich erklärt worden, daß die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen glatt abgelehnt werden muß, ja er hat diese Forderung sogar als staatsfeindlich bezeichnet und ein Wahlrecht gefordert, das abgestuft wird, damit dem Mittelstande ein ausschlaggebender Einfluß erhalten wird. Diese Charakterisierung trifft auf den Gesetzentwurf vom Jahre 1910 zu, und nicht die Regierung, sondern diejenigen, die das Reichstagswahlrecht verlangen, hindern die Erfüllung der Zusage der Thronrede. Die größten Gegner der Wahlrechtsreform in Preußen ind diejenigen, die das Reichstagswahlrecht eingeführt wissen wollen. In der Thronrede ist ferner nicht das Wohnungsgesetz angekündigt worden. Ein allgemeines Wohnungsgesetz wird nicht erreicht werden können, aber zunächst doch ein Wohnungsgesetz für die Großstädte, wie wir der Beratung des Großberliner Zweckverbandes gefordert Das ist allerdings ein dringendes Bedürfnis, und meine Freunde sind geneigt, durch einen Antrag auf den Beschluß dieses Hauses vom vorigen Jahre zurückzukommen. Bei dem Fortbildungs⸗ schulgesetz werden wir die Einfügung des Religionsunterrichts in en Lehrplan nicht annehmen können. Wenn ich auch nicht die Meinung teile, daß durch den Religionsunterricht das Gegenteil erzeugt wird und die jungen Leute nur von der Religion ab⸗ geschreckt werden, so werden wir doch diese Dinge mehr lokal regeln müssen. Wir dürfen nicht immer egalisieren und schablonisieren. Ich zweifle nicht daran, daß die Ausführungsbestimmungen für das Feuerbestattungsgesetz von den besten Absichten erfüllt waren. Die Bestimmungen über die Virginität waren ein Fehler. Die demokratischen Gedanken haben bei den Reichstagswahlen an Stoß⸗ kraft gewonnen, seitdem diebürgerliche und die soziale Demokratie einen emeinsamen Pakt abgeschlossen haben. Und wir können nicht darüber weifelhaft sein, daß ihre Stoßkraft auch in Preußen im Sinne der Demokratisierung Preußens nach Kräften ausgenutzt wird. Die Früchte dieser bürgerlichen und sozialdemokratischen gemeinschaftlichen Arbeit ommen in der Hauptsache aber der soztaldemokratischen, anti⸗ monarchischen und antinationalen Demokratie zugute. Wenn man den Ursachen dieses demokratischen Erfolges nachgeht, so liegt die Frage nahe, irgendeinen Sündenbock zu finden. Ein Teil der Presse ind auch gestern der Abg. Herold hat die Regierung als den Haupt⸗ sünder hingestellt. Es ist zweifellos richtig, daß die Regierung in der Lage gewesen ist, wenn sie die nationale Flagge hochgehalten hätte, ie starke nationale Strömung, die anläßlich der Marokkoaffäre vor⸗ anden war, in den Dienst der Wahlen zu stellen. Aber man muß hr doch mildernde Umstände zubilligen, denn Rücksichten auf die aus⸗ särtige Politik haben sie verhindert, diesen Weg zu wählen. Die Kegierung fürchtete, aufs neue eine Kriegsgefahr hervorzurufen, wenn sie die nationale Regung in die Wahlen hineingezogen hätte. Auf der anderen Seite hat die Regierung aber doch einen Fehler begangen. Die Art, wie der Ministerpräsident gegenüber dem Abg. von Heydebrand diese nationale Regung der Abg. von Heydebrand, venn auch in drastischer Form, Ausdruck gab, charakterisiert, stigmatisiert hat, war geeignet, den Gegnern Wasser auf die Mühlen zu geben. Von anderer Seite ist der Regierung ihr wirkungsloser Erlaß an die Regierungspräsidenten vorgehalten worden. Dieser Erlaß hat nur die ine üble Wirkung gehabt, daß damit sofort das Geschrei über die arteilichkeit der Regierung angehoben hat. Die Folge war, daß sich die Regierung derartig des Wahlkampfes enthalten hat, daß sie icht einmal in der Lage war, die staatsbürgerlichen Pflichten zu er⸗ füllen. Der Abg. Dr. Friedberg hat sich darüber beklagt, daß die Behörden in der Provinz Hannover der welfischen Agitation nicht nergisch entgegengetreten sind. Sämtliche Behörden sind nach den nir gewordenen Berichten aber ausschließlich zugunsten der National⸗ iberalen eingetreten. Ich habe wiederholt schon von dieser Stelle darauf hingewiesen, daß es ein schwerer Fehler ist, die Landräte oder kommunalen Verwaltungen, deren Schwerpunkt Frage der Selbstverwaltung liegt, als politische

Dieser Begriff des politischen Beamten

st zuerst von Herrn von Puttkamer durch den Erlaß von 1882 ein⸗ geführt worden, er hatte damit die Absicht, den preußischen Beamten die Rolle der französischen Präfekten und Souspräfekten zuzuweisen; das war allerdings ungeeignet, das war unpreußisch. Aber es hatte doch einen gewissen Sinn. Heute aber ist die Charakterisierung als politischer Beamter auf der einen Seite ein Nonsens, auf der anderen ein schwerer Schade. Jetzt, wo es die Hauptaufgabe unserer Ver⸗ waltungsreform ist, immer mehr zu dezentralisieren, stoßen wir auf

en Widerstand, daß der Landrat ein politischer Beamter ist, daß er

oliti che Rücksichten nehmen muß. Das ist ein Krebsschaden für unsere politische Entwicklung. Wir müssen deshalb so bald als möglich die Landräte aus dem Kreise der politischen Beamten ausschalten. Wir müssen die Landräte zu selbständigen Beamten machen. (Zuruf von den Soztaldemokraten: Zu absoluten!) Absolutismus hat es nirgends gegeben, außer in der Sozialdemokratie. Wir mussen allerdings die Richte der Beamten nach Möglichkeit wahren, vor allen Dingen ein vernünftiges Disziplinarverfahren einführen. Aber wir dürfen nicht nur die Rechte der Beamten, sondern müssen auch ihre Pflichten zur Geltung bringen. Wer sich in den Staatsdienst begibt, begibt sich in ewissem Sinne eines Teils seiner freien Bewegung. Es ist unzweifel⸗ haft, daß er an die Disziplin gebunden sein muß, ohne die ein Staat nicht bestehen kann. Er ist an den Treueid gebunden, und der Treueid verpflichtet ihn, von allen antimonarchischen und allen antistaatlichen Bestrebungen fern zu bleiben. Wenn die Sozialdemokraten bei dieser Gelegenheit behaupten, man erziehe die Beamten dadurch zu Huchlern: wie steht es mit den Hunderttausenden, die von den Sozialdemokraten durch die Hungerpeitsche, durch die Ent⸗ ziehung ihrer Arbeitsgelegenheit, durch die Entziehung ihrer Kundschaft zu Sozialdemokraten gezwungen werden? Für die

emokratischen Erfolge sind auch finanzielle Gründe maßgebend

ewesen. In der Ablehnung der Erbschaftssteuer und in der Aufrechterhaltung der Liebesgabe ist unzweifelhaft ein Fehler ge⸗ macht worden. Diese beiden Gesichtspunkte waren für den Wahl⸗ ampf zweifellos erschwerend. Daran knüpfen sich die Folgerungen, daß der Großgrundbesitz sich bei einer Maßnahme, bei der eine halbe Milliarde neuer Steuern gefordert wurde, Ausnahmen ausbedungen hat. Diese Unterstellung ist in weiten Kreisen verbreitet gewesen. Es wird daher eine Aufgabe der staatserhaltenden Politik sein, jetzt mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß dieses Moment der Verhetzung beseitigt wird. Wir und auch die Konservativen und auch das Zentrum werden dafür sorgen müssen, daß für die Folge eine volle Gewähr dafür gegeben wird, daß der Großgrundbesitz, aber auch der Groß⸗

ufmann nach Maßgabe seines Einkommens und Vermögens be⸗ steuert wird. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieser eine Angriffspunkt sich zu einer allgemeinen Hetze gegen den Groß⸗ grundbesitz verdichtet hat, daß in weiten Teilen der Be⸗ völkerung, besonders in der industriellen, sich die Auf⸗ fassung immer mehr verbreitet hat, zum großen Teil auch künst⸗ lich, daß die konservative Partei in der Hauptsache eine Groß⸗ grundbesitzerpartei sei. Nach dieser Richtung müssen wir rück⸗ sichtslos da, wo man einen Fehler erkannt hat, die bessernde Hand anlegen. In der inneren Verwaltung dürfen wir die Rekrutierung der Verwaltungsbeamten nicht in der exklusiven Weise vornehmen, wie es hisher geschehen ist, daß nur danach gesehen wird, welche soziale Stellung der Vater eingenommen hat, nach der Zugehörigkeit zum Reserveoffizierkorps, nach der Angehörigkeit zu einem Korps. Gewiß, die Korpserziehung ist außerordentlich wünschenswert, kann sehr nützlich sein. Entscheidend muß aber die Tüchtigkeit des Mannes sein, seine Charakteranlagen. Mit der jetzigen Erklusivität muß aufgeräumt werden. Eine weiter wiederholt hervorgetretene Frage ist daß i istagen der Großgrundbesitz einen über

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seine wirtschaftliche hinausgebenden Einfluß hat. Es wird behauptet, daß der Großgrundbesitz in den Kreistagen herrscht. Wir sind gern bereit, eine Untersuchung darüber vornehmen zu lassen, inwieweit diese Beschwerden berechtigt sind. Wenn diese Untersuchung dazu führt, daß in Wirklichkeit der Großgrundbr sitz einen Einfluß hat, der den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht, so werden wir die ersten sein, die die Hand zu einer Aenderung bieten. Geklegt worden ist auch über eine Ueberproduktion an Fideikommissen. Diesem Uebelstande dürfen wir aber nicht dadurch steuern, daß wir die Bildung von neuen Fideikommissen verbieten. Das wäre heller Blödsinn. Aber wir müssen dafür sorgen, daß da, wo die Fideikommisse dem Gemeinwohl hinderlich sind, eine richtige Verteilung des Besitzes zwischen dem großen, mittleren und kleinen Grundbesitz stattfindet, vor allen Dingen da, wo die Ansiedlungs⸗ tätigkeit durch die Fideikommisse gehindert wird. Wir müssen auch weiter dafür sorgen, daß eine fideikommissarische Bindung des Grund und Bodens da nicht stattfindet, wo die Ausdehnung lebenskräftiger Kommunen eingeengt wird. Da, wo eine land⸗ hungerige Bevölkerung vorhanden ist, wird dafür gesorgt werden müssen, daß die öffentlichen Interessen mehr in dem Vordergrund stehen. Da, wo der Bauernbesitz notwendig ist, wird ferner planmäßig eine Ansiedlung von Bauern und Arbeitern zu fördern sein. Ein solches Parzellierungsgesetz ist um so mehr nötig, um den polnischen Parzellierungsbanken ein Ende zu machen. Wenn das Parzellierungsgesetz nicht bald kommt, dann muß man mit Notwendigkeit schließen auf ein abermaliges Schwanken und Abweichen von der bisherigen Regierungspolitik, einen Abfall von der nationalen Politik. Wir erwarten, daß das, was der Minister des Innern heute in befriedigender Weise erklärt hat, daß von der bisherigen Politik des Schutzes des Deutschtums in keiner Weise abgewichen werden soll, auch in die Tat umgesetzt wird. Es ist der Moment gekommen, das Enteignungsgesetz von 1908 zur Anwendung zu bringen. Ich erinnere an den sehr interessanten Aufsatz des Professors Bernhard, in dem er lebhaft davor warnt, die Ex⸗ propriation lediglich parademäßig vorzunehmen. Diese Befürchtung liegt sehr nahe. Wir müssen mit allem Ernst und voller Innerlich⸗ keit vorgehen. Die Regierungspolitik muß eine zielbewußte sein, sie muß unter Umständen auch tun, was sie will, wenn die Staats⸗ autorität gekräftigt werden soll.

Abg. von Trampezynski (Pole) unterzieht die Eisenbahn⸗ verwaltung einer eingehenden, scharfen Kritik und wirft ihr eine Thesaurierungspolitik vor bei so enormen Abschreibungen, wie sie sich kein Hausbesitzer leisten dürfe, wenn er sich nicht den Vorwurf der Steuer⸗ hinterziehung zuziehen wolle. Der Redner streift auch die neue Steuer⸗ vorlage und empfiehlt eine gerechtere Verteilung der Schullasten, um di kleinen Gemeinden des Ostens von einer Ueberlastung zu befreien. Er kritisiert ferner die Tätigkeit der Ansiedlungskommission und des Ostmarkenvereins, dessen Vorsitzendem er in einem Falle einen Be⸗ stechungsversuch gegenüber einem Beamten vorwirft. Die Spezialität dieses Vereins sei die Fälschung der öffentlichen Meinung. Der Redner behauptet, hieran habe sich auch das Wolffsche Telegraphenbureau bei Gelegenheit der Schwetzer Wahl beteiliat, indem es die Vorgänge so darstellte, als habe es sich um eine polnische Revolution gehandelt. Einem Kulturvolke wie dem polnischen dürfe nicht die Existenzberech⸗ tigung abgesprochen, es dürfe nicht unter dem Vorwande des Schutzes des Deutschtums jahrzehntelang mit Ausnahmegesetzen mißhandelt werden.

Hierauf wird Vertagung beschlossen.

Persönlich bemerkt

Abg. Hirsch (Soz.): Wenn die Worte des Ministers des Innern einen Sinn hatten, so enthielten sie den Vorwurf gegen mich persönlich, daß ich einem Bruch von Treu und Glauben, der Lüge und Heuchelei auf seiten der Beamten das Wort rede. Wenn ein solcher Vorwurf außerhalh des Hauses gegen mich gerichtet würde, so würde ich dies als junkerliche Frechheit bezeichnen.

Präsident Dr. Freiherr von Erffa: Auch wenn diese Aeuße⸗ rung konditionell gemacht ist, rufe ich Sie zur Ordnung.

Schluß 4 ½ Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 11 Uhr. (Fortsetzung der ersten Beratung des Etats.)

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die vorjährige Weinernte im Rheingau vollzog sich anfangs bei schönstem Wetter. Die erwünschte Edelfäule der Trauben trat infolge des Mangels an Feuchtigkeit erst im November ein. Der sogenannten Trockenbeeren gab es infolgedessen so wenig, daß selbst in den großen Weingütern des Rheingaus nur kleine Viertelstücke mit je 300 320 1 voll werden konnten. Die Qualität dieser Trockenbeerenauslesen dürfte vorzüglich werden. Es wurden Mostgewichte bis zu 216° Oechsle bei 7,6 8,9 % Säure festgestellt, derart, wie sie bisherenäch nicht verzeichnet worden sind.

„Auch der von frischen Trauben erzielte 1911 er Wein dürfte eine feine Qualität dünner, flüchtiger Art geben.

Der Menge nach war der Weinertrag nach Lage und Gemarkung sehr verschieden. Der Ertrag schwankt zwischen einem achtel bis einem vollen Herbst Der Gesamtweinertrag des Rheingaus wird auf einen drittel bis einen halben Herbst geschätzt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

1 Italien. Diee italienische Regierung hat durch seesanitätspolizeiliche Ver⸗ ordnung vom 26. Januar d. 8. die gegen Herkünfte aus den an der Donau und dem Schwarzen Meer gelegenen rumänischen Häfen angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vgl. „R.⸗Anz.“ vom 1. Dezember v. J.

Nr. 283.) elgien.

Nach einer Verfügung des belgischen Ministers des Innern vom 24. Januar d. J., veröffentlicht in Nr. 25 des „Moniteur Belge“⸗ vom 25 Januar, sind zur Verhütung der Einschleppung von Pest bezw. Cholera in Belgien die Bestimmungen des Artikels 1 bis 6 der Königlich belgischen Verorsmung vom 26. 9. 07 (Vgl. „R.⸗Anz.“ vom 28. Oktober 1907 Nr. 257 —) für Herkünfte aus Java und Venezuela sowje für solche aus Kalkutta (Britisch Indien) und Siam in Wirksamkeit gesetzt worden. Solche Herkünfte

von See sollen an den Quarantänestationen der Schelde und in den

. von Ostende, Nieuport und Zeebrügge sowie in Zelzaete nach Maßgabe des Titels I, Kapitel II, Abschnitt I1I der Pariser inter⸗ b Sanitätskonvention vom 3. Dezember 1903 behandelt verden. .

Handel und Gewerbee.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts hsgaäafrr 18912 8 Fpierl. Slce Revier nzahl der Wagen Gestellt 27 935 10 71 8

Ruhrrevier

Der Versand der Werke des Stahlwerksverbandes in Produkten B betrug laut Meldung des „W. T. B.“ aus Tüsseldorf im Dezember 1911 insgesamt 562 756 t Rohstahlgewicht gegen 569 816 U im November vorigen Jahres und 482 543 t im Dezember 1910. Hiervon entfallen auf Stabeisen 327 887 t gegen 328 786 bezw. 269 578 t, Walzdraht 68 143 t gegen 68 465 bezw. 65 558 t, Bleche 8 82 t XX“ Gem 1 vgsn 17 944 t gegen

9 373 t bezw. 20 t, Guß⸗ und E edestücke 51 440 t gegen EEqqqP18q1I 5“ ee 1 9

laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin

nahme im Mai. Matt.

Königlichen Polizeipräsidtums.

Der Gesamtabsatz der Kaliwerke im Jahre 1911 betrug

a. d Ausland in Dztr. K⸗O0 775,62

1 373 690,12 322 413,— 147 646,92 418 509,38 1 684 535,62 523 634,17

i. Inland

in Dztr. K2O s . 78 895,08 Düngesalze 20 % KeO0 18 088 93 Düngesalze 30 % KeO0 27 463,18 Düngesalze 40 % und 38 % K⸗2O 1 277 204,10 bbööö1 560 798,27 Schwefelsaures Kali 12 385,19 1 Schwefelsaures Kalimagnesia 1 204,62 126 338,30

4 805 366,59 4 597 543,13

. 9 402 909,72.

Die gestrige außerordentliche Generalversammlung der Bayerischen Handelsbank hat laut Meldung des „W. T. B.“ nach dem Vorschlag des Aufsichtsrats die Erhöhung des Grund⸗ kapitals um 8 900 000 ℳ, d. i. von 35 600 000 auf 44 500 000 ℳ, beschlossen, und zwar durch Ausgabe von 8900 auf die Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 ℳ. ie neuen Aktien werden vom Kon⸗ sortium übernommen und in dessen Auftrag durch die Bank den bis⸗ herigen Aktionären zum Kurse von 132 % in der Weise zum Bezuge angeboten, daß auf je 11 alte Aktien zu 200 Gulden oder auf je 4 alte Aktien zu 1000 eine neue Aktie zu 1000 entfällt. An der Dividende für das Jahr 1912 nehmen die neuen Aktien mit der Hälfte teil. Anwesend waren auf der Generalversammlung 49 Aktionäre mit 205 772 Stimmen.

Nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der Kaiserlich russischen Finanz⸗ und Handelsagentur ergab der Wochenausweis der Russischen Staatsbank vom 29. Ja⸗ nuar d. J. folgende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleichen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsbank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Rubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen⸗ verwaltung) (Nr. 1) 1265,8 (1263,1), Gold im Auslande (Nr. 2) 186,7 erg 9 Silber⸗ und Scheidemünze (Nr. 3) 66,0 (64,0), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 464,5 (469,7), Vorschüsse, sichergestellt durch Wertpapiere (Nr. 5) 176,6 (186,6), Sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschüsse, sichergestellt durch Waren; Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits; Vorschüsse an Landwirte; Industrielle Vorschüsse; Vorschüsse an das St. Peters⸗ burger und Moskauer Leihhaus; Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 11) 223,3 (221,1), Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 114,9 (116,9), Verschiedene Konten (Nr. 13) 41,4 (46,7), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) (—), zusammen 2539,2 (2542,6). Passiva. Kreditbillette, welche sich im Umlaufe befinden (Nr. 1) 1305,3 (1309,4), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 55,0 (55,0), Laufende Rechnungen der Departements der Reichsrentei (Nr. 4) 551,6 (536,2), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 557,6 (556,9), Verschiedene Konten (Nr. 7, 8, 9 und 10) 32,2 (29,4), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 11) 37,5 (55,7), zusammen 2539,2 (2542,6). b

Wien, 31. Januar. (W. T. B.) Nach dem statistischen Ausweis des Handelsministeriums über den Außenhandel des österreichisch⸗ungarischen Zollgebiets im Dezember 1911 betrug die Einfuhr 326,4, die Ausfuhr 206,5 Millionen Kronen, das ist ein Mehr von 51,3 bezw. ein Weniger von 10,0 Millionen Kronen gegen das Vorjahr. Die Gesamteinfuhr im Jahre 1911 betrug 3160,5, die Gesamtausfuhr 2382,1 Millionen Kronen, das ist ein Mehr von 307,6 bezw. ein Weniger von 35 5 Millionen Kronen im Vorjahre. Die Handelsbilanz des Jahres 1911 weist demnach ein Passivum von 777,4 gegen 434,2 Millionen Kronen des Vorjahres auf.

Berliner Warenberichte.

Produktenmarkt. Berlin, den 1. Februar. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländischer 211,00 212,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 217,75 bis 218,00 217,25 Abnahme im Mai. Matter.

Roggen, inländischer 192,50 193,00 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 198,50 198,25 Abnahme im Mai, do. 195,75 195,50 Ab⸗ nahme im Juli. Etwas matter.

Hafer, Normalgewicht 450 g 196,00 195,00 195,25 Abnahme im Mai. Matt.

Mais ohne Angabe der Provenienz 160,75 Abnahme im Juli. Behauptet.

Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 25,00 28,50. Still.

Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Sveicher Nr. 0 und 1 22,80 24,90, do. 23,75 23,80 Abnahme im Mai. Still.

Rüböl für 100 kg mit Faß 64,10 64,20 63,90 64,00 Ab⸗

Berlin, 31. Januar. Marktpreise nach Ermittlungen des (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte†) 21,20 ℳ, 21,18 ℳ. Weizen, Mittelsorter†) 21,16 ℳ, 21,14 ℳ. Weizen, geringe Sorte†) 21.12 ℳ, 21,10 ℳ. Roggen, gute Sorte †) 19,30 ℳ, 19,28 ℳ. Roggen, Mittelsorte †) 19,26 ℳ, 19,24 ℳ. Roggen, geringe Sorte †) 19,22 ℳ, 19,20 ℳ. Futtergerste, gute Sorte*) 20,00 ℳ, 19,50 ℳ. Futtergerste, Mittelsorte“) 19,40 ℳ, 18,90 ℳ. Futtergerste, geringe Sorte“*) 18,80 ℳ, 18,30 ℳ. Hafer, gute Sorte*) 21,50 ℳ, 21,10 ℳ. Hafer, Mittelsorte*) 21,00 ℳ, 20,60 ℳ. Hnser. geringe Sorte*) 20,50 ℳ, 20,20 ℳ. Mais (mtxed) gute Sorte 18,80 ℳ, 18,50 ℳ. Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. Mais Y(runder) gute Sorte 19,00 ℳ, 18,40 ℳ. Richtstroh 6,20 ℳ, 6,00 ℳ. Heu 10,20 ℳ, 8,00 ℳ. (Markthallen⸗ preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 ℳ, 36,00 ℳ. Speisebohnen, weiße 60,00 ℳ, 40,00 ℳ. Linsen 80,00 40,00 ℳ. Kartoffeln (Kleinhandel) 14,00 ℳ, 10,00 ℳ. Rindfleis von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,60 ℳ, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,30 ℳ. Schweinefleisch 1 kg 1,80 ℳ, Kalbfleisch 1 kg 2,50 ℳ, 1,40 ℳ. Hammelfleis 2,20 ℳ, 1,30 ℳ. Butter 1 kg 3,20 ℳ, 2,60 ℳ. 60 Stück 7,20 ℳ, 4,20 ℳ. Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1, Aale 1 kg 2,80 ℳ, 1,20 ℳ. Zander 1 kg 3,60 ℳ, Hechte 1 kg 2,60 ℳ, 1,20 ℳ. Barsche 1 kg 2,00 ℳ, Schleie 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. Bleie 1 kg 1,40 ℳ, Krebse 60 Stück 30,00 ℳ, 4,00 ℳ.

+† Ab Bahn. 1

*) Frei Wagen und ab Bahn.

8 Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtvieh⸗ martt vom 31. Januar 1912. (Amtlicher Bericht.)

Kälber: Für den Zentner: 1) Doppellender feinster Mast, Lebend⸗ sewicht 80 100 ℳ, Schlachtgewicht 114 143 ℳ, 2) feinste Mast⸗ älber, 82 60 65 ℳ, Schlg. 100 108 ℳ, 3) mittlere Mast⸗ und beste Saugkälber, Lg. 52 58 ℳ, Schlg. 87 97 ℳ, 4) geringe Mast⸗ und gute Saugkälber, Lg. 45 50 ℳ, Schlg. 79 88 ℳ, 5) geringe Saugkälber, Lg. 33 40 ℳ, Schlg. 60 73 ℳ. Schweine: Für den Zenrner. 1) Fettschweine über 3 Ztr. Fee Lebendgewicht 51 52 ℳ, Schlachtgewicht 64 65 ℳ, 2) vollfleischige Schweine von 240 300 fd. Lebendgewicht, Lg. 50 51 ℳ, Schlg. 63 64 ℳ, 3) vollfleischige Schweine von 200 240 Pfd. Lebendgewicht, Lg. 50 51 ℳ, chlg. 62 64 ℳ, 4) vollfleischige Schweine von 160—200 Pfd. Lebendgewicht, Lg. 48 50 ℳ, Schlg. 60 62 ℳ, 5) vollfleischige Schweine unter

180 Pfd., Lg. 44 47 ℳ, Schlg. 55 59 ℳ, 6) Sauen, Lg. 47 48 ℳ,

Schlg. 59 60

8 1“

Auftrieb: Ochsen v Kühe und Färsen 118 Stück; Kälber 1706 Stück; Schafe 347 Stück; Schweine 15 905 Stück.

Marktverlauf: Vom Rinderauftrieb blieb nichts übrig. Der Kälber handel gestaltete sich glatt. Das kleine Angebot von Schafen wurde ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief glatt und wurde geräumt.

Berlin, 31. Januar. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Das Geschäft in feinster Butter war zum Schluß des Monats still, doch konnten sich die Preise behaupten. Mittlere und billigere Qualitäten sind nach wie vor gut gefragt. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter I a Qualität 141 143 ℳ, Ila Qualität 137 141 ℳ. Schmalz: Von leichten Schwankungen abgesehen, war die Grundtendenz der amerika⸗ nischen Fettwarenmärkte doch fest, da die Baissepartei, beeinflußt durch das Höhergehen der Maispreise, bestrebt war, ihre Engagements zu verkleinern und daher Deckungskäufe vornahm. Die Schweinezufuhren waren nicht mehr so groß als in der Vorwoche. Die heutigen Notie⸗ rungen sind: Choice Western Steam 54,75 52,25 ℳ, amerikanisches Tafelschmalz Borussia 57 ℳ, Berliner Stadtschmalz Krone 56,50 bis 64 ℳ, Berliner Bratenschmalz Kornblume 56,75 64 ℳ. Speck:

8

Berlin, 31. Januar. Monatsbericht der ständigen De⸗ putation der Wollinteressenten. Im verflossenen Monat entwickelte sich das Geschäft mit einer gewissen Gleichmäßigkeit sowohl am hiesigen Platze, als auch auf den auswärtigen Märkten. Die Preisschwankungen waren unerheblich, und die Industrie nahm die großen, auf den überseeischen Produktenländern zum Verkauf kom⸗ menden Mengen willig auf. Deutsche Wollen bieten leider in diesem Jahre keine günstigen Ausblicke da die bisherigen Zufuhren von neuen Schweißwollen ein mageres, erdiges Produkt zeigen und sowohl in bezug auf das Rendement, als auch auf ihre sonstige Beschaffenheit zur Vorsicht in der Beurteilung des Wertes Anlaß bieten; die Trockenheit des letzten Sommers hat eine ausnehmend große Staub⸗ entwicklung erzeugt, und diese scheint das Wachstum der Wolle un⸗ günstig beeinflußt zu haben. Die Verkäufe beziffern sich auf 2800 Ztr. Schweißwolle zu unveränderten Preisen. Ueberseeische Wollen erfreuten sich beständiger Nachfrage seitens der Industrie, und es fanden 2300 Bll. Buenos Aires⸗ und Australwolle, 1900 Bll. Kapwolle, zusammen 4200 Bll., ebenfalls zu früheren Preisen, Nehmer.

Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Schweine⸗ und Ferkelmarkt am Mittwoch, den 31. Januar 1912. 1

Auftrieb Ueberstand Schweine 1287 Stück Stück 8 8 Verlauf des Marktes: Mittelmäßiges Geschäft; Preise unver⸗ ändert.

Es wurde gezahlt im Engroshandel für:

Läuferschweine: 7—8 Monate alt. Stück 40,00 52,00

5 6 Monate alt.. 28,00 39,00 Pölle: 38—4 Mntt 18,00 27,00 Ferkel: 9 13 Wochen allltl 12,00 17,00 8 6—8 Wochen alt . 8,00 11,00

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd.

Wien, 1. Februar, ee 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 90,75, Einh. 4 % Rent Januar/ Jult pr. ult. 90,70, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 90 75 Ungar. 4 % Goldrente 109 95, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 90,10, Türkische Lose per medio 247 00, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 728,50, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 109,75, Wiener Bankvereinaktien 546,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 657,50, Ungar. 885 Kredithankaktien 865,00, Oesterr. Länderbankaktien 554,50, Unionbank⸗ aktten 631,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,60, Brürer Kohlenbergb.⸗Gesellsch⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 900,50, Prager ECisenindustrieges.⸗Akt. 2805,00.

London, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¼¾ % Eng⸗ lische Konsols 771 16 p. März, Silber prompt 261 ⁄6, per 2 Monate 2611⁄1%, Privatdiskont 37161. Bankeingang 23 000 Pfd. Sterl.

Paris, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.

Rente 95,35.

Madrid, 31. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,85. Lissabon, 31. Januar. (W. T. B.) Goldagio 9. MNew York, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Bei ziemlich lebhaftem, aber meist professionellem Verkehr eröffnete die heutige Fondsbörse in unregelmäßiger Haltung. Bald nach Beginn konnte sich unter Deckungen und Meinungskäufen, speziell in Readings, all⸗ gemein eine gewisse Festigkeit durchsetzen, der aber bald eine ent⸗ schiedene Abschwächung folgte, da das Ausland größere Verkaufs⸗ orders besonders in Steels, Unions und Milwaukees, hergelegt hatte. Im weiteren Verlaufe waren die Kurse dann starken Schwankungen nach oben und unten unterworfen, doch setzte schließlich eine scharfe Verflauung ein, infolge von Baisseabgaben, Realisationen und Verkäufen, die durch Erschöpfung der Einschüsse erzwungen waren. Andauernde Liquidationen in Milwaukees und Unions förderten die rückgängige Beweguna, für die als Hauptmotive der wenig befriedigende gestrige Stahltrustausweis und die Befürchtung, daß die Regierung die Auf⸗ lösung der Central Leather Co. beschließen werde, angeführt wurden. Bei lebhaften Umsätzen blieb die Tendenz matt, und nur vorübergehend machte sich auf Deckungen und infolge der ziemlich schlanken Auf⸗ nahme, die das schwimmende Material fand, eine leichte Erhöhung bemerkbar, die aber schließlich einer erneuten Verflauung wich, trotzdem der Iron Age⸗Bericht verhältnismäßig günstig lautete. Aktienumsatz 824 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 2 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf London 4,8435, Cable Transfers 4,8790.

Rio de Janeiro, 31. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf London 16 3⁄2. 8 11“

Kursberichte von auswärtigen Warenmär

Essener Börse vom 31. Januar 1912. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briket ts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,50 13,50 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 10,75 11,75 ℳ, c. 6 10,25 bis 10,75 ℳ, d. Stückkohle 13,25 14,25 ℳ, e. Halbgesiebte 12,75 bis 13,75 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,25 14,25 ℳ, do. do. III 12,75 13,25 ℳ, do. do. IV 11,75 12,25 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0—20/30 mm 7,50 8,50 ℳ, do. 0 50/60 mm 8,50 b

10,00 ℳ, h. Gruskohle 5,75 8,50 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 10,50 11,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,00 12,50 ℳ, c. Stückkohle 13,25 13,75 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 13,25 bis 14,25 ℳ, do. do. II 13,25 14,25 ℳ, do. do. III 12,75 13,75 ℳ, do. do. IV 11,75 12,50 ℳ, e. Kokskohle 11,25 12,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50 10,50 ℳ, b. do. melierte 11,25 12,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 12,25 14,00 ℳ, d. Stückkohle 13,00 15,00 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II1 14,50 17,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,00 ℳ, do. do. IV 10,50 13,00 ℳ, f. Anthraztt Nuß Korn 1 19,50 20,50 ℳ, do. do. II 21, 50 ℳ, g. Fördergrus 8,75 bis

Rinder 224 Stück, darunter Bullen 92 Stück,

9,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 5,50 8,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 16,50 ℳ, b. Gießereikoks 17,00 19,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 19,00 22,00 ℳ; V. Briketts: Brlketts je nach Qualität 10,00 13,25 ℳ. Die nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 1. Februar 1912, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 1. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. —,—. Nachprodukte 75 Grad o. S. 8 Stimmung: Ruhig. Brotraffinade I ohne Faß 26,75 bis 27,00. Kristallzucker 1 m. S. 27,00. Gem. Raffinade m S 26,50 bis 26,75. Gem. Melis I mit Sack 26,00 26,75. Stimmung: Abwartend. Rohzucker Transit 1. Prod. frei an Bord Hamburg: Februar 14,80 Gd., 14,85 Br., —,— bez., März 15,10 Gd., 15,12 ½ Br., —,— bez., April 15,20 Gd., 15,25 Br., —,— bez., Mai 15,35 Gd., 15,37 ½ Br., —,— bez., August 15,37 ½ Gd., 15,40 Br., —,— bez., Oktober⸗Dezember 11,45 Gd. 11,50 Br. Stimmung: Behauptet. Die Vorräte der ersten Hand an Erst⸗ produkten betrugen zu Ende des Monats Januar 1912: 2 682 000 Zentner gegen 9 068 000 Zentner Ende Januar 1911 und 2 508 000 Zentner zu Ende Januar 1910.

Cöln, 31. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko 69,00, Mai 66,00.

Bremen, 31. Januar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkin 47 ⅜, Schmalz, Doppeleimer 48 ½4. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Fest. Upland

loko middling 52. (W. T. B.) (Vormittagsbericht.)

—,.— ez.

Hamburg, 1. Februar. Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker I1. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Februar 14 80, März 15,07 ½, April 15,15, Mai 15,30, August 15,35, Oktober⸗Dezember 11,45. Kaffee. Stetig. Good average Santos März 65 ¼ Gd., Mai 65 ¼ Gd., September 65 ¼ Gd., Dezember 64 ½ Gd.

Budapest, 31. Januar. (W. T. B.) Raps für August 15,55.

London, 31. Januar. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Januar 14 sh. 11 Weit, flau. Javazucker 96 % prompt 15 sh. 6 Wert, ruhig.

London, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer fest, 62 ⁄16, 3 Monat 63 16.

Liverpool, 31. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 15 000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Ruhig. Anerikanische middling Lieferungen: Stetig. Februar 5,35, Februar⸗März 5,35, März⸗April 5,37, April⸗Mai 5,39, Mat⸗Juni 5,41, Juni⸗Jult 5,43, Juli⸗August 5,42, August⸗September 5,41, September⸗Oktober 5,38, Oktober⸗No⸗ vember 5,36.

Glasgow, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen stetig, Middlesbrough warrants 49/1.

„Paris, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 42 ½¾ 43. Weißer Zucker stetig Nr. 3 für 100 kg Januar 49 ¼, Februar 49 ½, März⸗Juni 50, Mai⸗August 50 ½.

Amsterdam, 31. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 117.

Antwerpen, 31. Janugr. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 22 ¼ bez. Br., do. Januar 22 ¼ Br., do. Februar 22 ½ Br., do. März⸗April 22 ¾ Br. Fest. Schmalz für Januar —.

New York, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 9,70, do. für März 9,46, do. für Mai 9,62, do. in New Orleans loko middl. 9 ¾, Petroleum Refined (in Cases) 9,90, do. Standard white in New York 8,10, do. do. in 8,10, do. Credit Balances at Oil City 1,50, Schmalz Western steam 9,50, do. Rohe u. Brothers 9,60, Zucker fair ref. Muscovados 3,89, Getreidefracht nach Liverpool 3 ¼, Kaffee Rio Nr. 7 loko 14 ½, do. für Januar —,—, do. für März 13,00, Kupfer Standard loko 13,75 13,85, Zinn 43,50 44,00.

Verdingungen. 1

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedttion waͤhrend der Dienststunden von 9 bis 3 8 eingesehen werden.)

MNiiederlande.

6. Februar 1912. Coöperatieve Vereeniging Ons ang i Nieuwe⸗Pekela, Provinz Groningen: Lieferung von etwa 1000 kg Kleesaat. Bedingungen sind gegen Erstattung der Portokosten beim Sekretär O. Oosting erhältlich.

7. Februar 1912, 12 Uhr. Deichhauptmann von Rynland, im Gemeindelandhaus zu Leyden: Lieferung von Holz, Sand, Stein⸗ schlag, Schutt, Reisig usw. in 13 Abteilunges. Das Besteck ist gegen Zahlung von 10 Cents bei dem Sekretarh von Rynland und den Aufsehern von Rynland zu Gouda, Halfweg und Katwyk a. Zee er⸗ hältlich. Nähere Auskunft erteilen der Ingenieur im Gemeindeland⸗ haus zu Leyden und die genannten Aufseher.

Canada. 8

26. Februar 1912, 12 Uhr Mittags. Durch eine Bekannt⸗ machung des Marineministeriums werden Angebote verlangt für:

1) die Konstruktion von einem oder zwei Steel Single Screw Bucket Dredgers,

2) die Konstruktion einer Steel Single Screw Hopper Barge,

3) die Konstruktion eines set of Compound Steam Engines von 450 angezeigter Pferdekraft für Bagger Nr. 37,

4) 50 Steel Rock Digging Buckets, Cast Steel Links and Manganese Bucket Pins,

8 zu liefern nach Sorel (halbwegs zwischen Montreal und Quebec).

Die Angebote müssen für die einzelnen Waren gesondert erfolgen, an den Deputy Minister of Marine and Fisheries in Ottawa adressiert sein und äußerlich erkennen lassen, welchen der vier Gegen⸗ stände sie betreffen. Information usw. ist erhältlich bei dem Pur- chasing and Contract Agent, Department of Marine and Fisheries, Ottawa. Jedem Angebot muß ein akzeptierter Bankscheck auf den Deputy Minister of Marine and Fisheries in Höhe von 10 % des Wertes der betreffenden Konstruktion beiliegen. beim „Reichsanzeiger“.

Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen

8 Observatoriums, peroffentlicht vom Berliner Wetterbureau.

Drachenaufstieg vom 31. Januar 1912, 8 bis 10 ½ Uhr Vormittags:

öv Seehöbe . 122 m

Temperatur (C 9 4,3

500 m 1000 m ¹ 2000 m [3000 m] 4400 m

1113““ Rel. Fchtgk. (% 100 100 97 64 1’“ Wind⸗Richtung. SSW. SW NSW WSW WSW bis W Geschw. mps. 9 19 18 IE111I Himmel fast ganz bedeckt, untere Wolkengrenze in etwa 900 m. Höhe. Zwischen 890 und 960 m Höhe überall 7,2, zwischen 2880 und 3000 m überall 14,1 °.

Wetterbericht vom 1. Februar 1912, Vorm. 9 ¼ Uühr.

Name der Beobachtungs⸗ station

Neeres Schwere

Barometerstand auf 02 P. niveau u

in 45 ° Breite

stärke

Wind⸗ richtung, Wind⸗

in

tufenwerten *)

Witterungs⸗ verlauf

der letzten

24 Stunden

Barometerstand vom Abend

Wetter

Temperatur in Celsius

Niederschlag

S

Borkum Keitum Hamburg Swinemünde

W SO

—0â

5

749.

—2 824

2 bedeckt

NW 4 Schnee

s— 1 9 755 Nachts Niederschl.

Iwolkig 7 2 751 Vorm. Niederschl. 2wolkenl. 5 0]752 Schauer 7 2 749 Nachts Niederschl.

744,9 W

7422 WSW7 Schnee 6, 4 743anhalt. Niederschl. 7560 WSW 3 bedeckt 11 4 759

7 2 746 Nachts Niederschl.

Schauer

Hannover Berlin

Dresden

Bromberg 746,5 W

751,7 W

7530 W 2 bedeckt

2 2 755

Schauer

2 752 Vorm. Niederschl. 2 754 Nachm. Niederschl.

3 bedeckt 3 2 1 754 ziemlich heiter 1

2 wolkenl.

749 messt bewölkt

Zheiter

Metz 757,9 W

2bedeckt 0 3 758

ene —5 4

4 bedeckt· 0,4 2 761 Vorm. Niederschl⸗

Schauer

Karlsruhe, B. 756,8 SW. 2 bedeckt 0,4 3 760 Nachm. Niederschl.

München 757,4 SW 4 Schnee 2 2 7† V s Niede 515,8 N 4 Schnee 19, 9 519 Nachm. Niederschl

Zugspitze

2 2 760 Nachts Niederschl.

Stornoway 758,4 N

(Wilhelmshav.)

wolkig 1 2 763 Nachm. Niederschl.

Malin Head

((Kiel) 3, 1 763 Schauer

Valentia

(Wustrow i. M.)

4 0 761 meist bewölkt

Secilly

(Königsbg., Pr.) 6 0 763 Schauer

Aberdeen

V (Cassel) 1 4 761 anhalt. Niederschl.

Shields

(agdeburg) 0 762 chauer

Holvhead

(GrünbergSchl.) 762 Nachm. Niederschl.

Isle d'Aix

(Mülhaus., Els.) 764 meist bewölkt

St. Mathieu

(Friedrichshaf.) 764 Nachm. Niederschl.

Grisnez

(Bamberg) 762 anhalt. Niederschl.

+☚

bedeckt

Paris Vlissingen

2bedeck. 3 bedeckt

2 63 FEha

d0 S8

Helder

See.Nen. Pere S. =

N₰

d0

Bodoe

◻☚

Christiansund 752,6 NO Skudesnes Vardõ

Skagen 7749,4

1 nS

wolkig. NNO 6 halb bed. 8

—,

8&GAn

=2

*

Hanstholm N Kopenhagen Stockholm

N Zwolkig NNW Z wolkig- 741,2 NNW 6 bedeckt

14 1 742

p

Hernösand

Haparanda 7553 0 N

Wisbv

Karlsted 7470 NNW 6 heiter

[745,3 NW 6 bedeckt 14 4 A halb bed. = 27 741,0 NNW 9 Schnee

=14 8747 27 0 754 8 2 741 5 0 748

Archangel

755,0 OCSS ] bedeckt

Petersburg 741,0 SO

3 bedeckt

Riga

5 M 739,3 WNWI Schnee

Wilna 744,6 S

4 bedeckt

Gorki Fld Warschau Kiew

756,8 S 1 Schnee 11 2 764

Wien Prag

754,8 W

754 8 W 3wolkig 3 0 757

0,2 1 758 Kemlich heiter

meist bewölkt

Florenz

[756 6 N

wolkenl. 1 0 758

58,5 NW 6

Cagliari Thorshaun

4 wolkenl. 7 3 5 wolkig 4 762

758 760,7 N 772

Seydisfjord

2 bedeckt

Rügenwalder⸗ münde

746,4 WNW 7

bedeckt —6 2 746

755,2 NW

Skegneß Krakau

Schauer

wolkig = 2 1 761

753,4 SW 2 bedeckt 3 1 756 nemlich heiter

753,6 SSW 4 bedeckt 5 1 759 nemlich heiter

Hermanstadt

757,5 D Schnee 4 2 761 Nachts Niederschl

Triest 756,9 Windst. Reykjavik 769,9 N 1

wolkenl. —1 0 759 Zziemlich heiter Nebel 6 767 (Lesina) maeeist bewölkt

Cherbourg

S 3 bedeckt

Clermont Biarriß 75 Belgrad, Serb. 759,0 SW 1

Windst.

OSO 3 wolkig

swolken]. —6 0 765 wolkenl. 2 0 759

Frwick Helsingfors Kuopio

756,9

754,0 NW 2Regen SSW 4 bedeckt 14 2 761 735,7 W 1 bedeckt 6 9 739 744,6 ONO 2 bedeckt 18 3 747

1974 7755

Zürich 760,3 W

2 bedeckt 1 2 764

Genf 7807 T

balbbed. 5 0 764

Lugano 756,8 N 1

Säntis

551,0 WSW Schnee 15 554—

wolkenl. 2 0 759

Budapest. 756,9 S —1

bedeckt 5 1 760 ziemlich heiter

Portland Bil

Horta 7477 WNW 5 Corusia 751,9 O 3

wolkig 11. bedeckt

SB J—

*) Die Zahlen dieser Rubrik dedeuten: 0= Omm; 1 = 0,1 bis 0,4; 2= 0,85 bis 2,4 8 = 2.5 bis 6,4; 4 ⸗= 6,5 bis 12,4; 5 = 12,5 bis 20,4. 6. = 20,5 dis ut. 42

7 = 81,5 bis 44 4. 8 =

44,5 bis 59,4; 9 = nicht gemeldet.

Ein vertieftes Tiefdruckgebiet unter 755 mm liegt über der

Biscayasee, ein anderes liegt einem Minimum von 740 m einem Teilmintmum über der Großbritannien verbindet Hochdruckgebiete.

bei meist mäßigen westlichen W Tauwetter, sonst Frost; es habe

über In Deutschland ist das Wetter ziemlich trübe

über Nord⸗ und Mitteleuropa, mit m. über dem Rigaer Meerbusen und Nordsee. Ein Hochdruckrücken über

Island und Frankreich befindliche

inden; im Südwesten herrscht teilweise n verbreitete Niederschläge siatigefunden.

Seewarte.