1912 / 37 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

anschauung, was die Kirche und vor allem, was die eigene Familie edes hat, wird ohne jede tendenziöse Entstellung wiedergegeben, und auch das Unheil, das die neue Lehre in jungen Köpfen anrichtet und die Seelennot, in die ihr Apostel selbst gestürzt wird, der Zweifel, ob sie nicht am Ende doch eine Irrlehre sei, werden nicht verschwiegen noch beschönigt. Sogar der Entschluß, Haus und Heim zu verlassen, den Tolstoi noch in seinen letzten Lebenstagen aus⸗ führte, wird hier in einer ergreifenden Szene mit der Gattin, deren Bitten, zu bleiben, sein Ebenbild auf der Bühne schließlich nachgibt, und mit der dies unvollendet gebliebene Drama abbricht, getreulich auf⸗ ezeichnet. Das Kleine Theater hat sich mit der Aufführung dieses ekenntnisdramas, das schwerlich auf das große Publikum eine An⸗ ziehungskraft ausüben dürfte, ein dankenswertes Verdienst erworben. Durch künstlerische Anleihen bei anderen Bühnen war es auch imstande, eine vollwertige Besetzung der Hauptrollen zu ermöglichen. Das Ebenbild Tolstois stellte siebrich Kayßler vom Deutschen Theater ebenso gllücklich in der Maske wie im Spiel dar. Die starke Persönlichkeit des Mannes, sein ernstes, gütiges Wesen, dem bei allem Starrsinn auch das Weiche, Nachgiebige nicht fehlt, fanden bei ihm ebenso er⸗ greifenden wie überzeugenden Ausdruck. Gleiches läßt sich Frau Fehdmer in der Rolle seiner schwergeprüften Gattin nachrühmen. Ausgezeichnet spielte Ilka Grüning die mit gesundem Menschenverstand die orderungen des praktischen Lebens betonende Schwägerin. In *¹den übrigen zahlreichen kleinen Rollen taten sich die Damen Gebühr, König, Renier, Ghiberti, die Herren Abel, Götz, Herzfeld, Landa und indere hervor. Der Direktor Barwowsky hatte das Stück selbst mit und Sorgfalt in Szene gesettt.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, Arda“, Oper 8 vier Akten von G. Verdi⸗ in Szene. Frau alvatini singt die Arĩda, Fräulein Ober die Amneris, Herr Maclennan den Radames; in der Rolle des Amonasro beginnt Herr einhals vom Königlichen Hof⸗ und Nationaltheater in München sein uf drei Abende berechnetes Gastspiel. Herr Knüpfer gibt den

Ramphis, Herr Krasa den König. Im choreographischen Teil sind

Fräulein Peter und Fräulein Urbanska an hervorragender Stelle be⸗

schäftigt. Der Kapellmeister Blech dirigiert.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Fragment aus dem Trauerspiel „Robert Guiskard von H. von Kleist in Szene. Den Herzog der Normänner spielt Herr von Ledebur, die anderen Hauptrollen sind mit den Damen von Arnauld und Ressel sowie den Herren Staegemann, Geisendörfer, Kraußneck und Koch besetzt. Hierauf wird „Der zerbrochene Krug“ aufgeführt, worin die Damen Butze, Heisler und von Arnauld sowie die Herren Vallentin, Zimmerer, Staegemann und Stange beschäftigt sind. Den beiden Kleistschen Dichtungen vor⸗ aus geht Goethes Schauspiel „Die Ge⸗ chwister’ in folgender Be⸗ setzung: Wilhelm: Herr Staegemann; Marianne: Fräulein Thimig; Fabrice: Herr Werrack.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

6 Mannigfaltiges.

Berlin, 9. Februar 1912.

Hauptgegenstand der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten war eine Vorlage des Magistrats, die Vor⸗ schläge zur Uebernahme des Berliner Rettungswesens in städtische Verwaltung enthielt. Die Gestaltung des Rettungs⸗ wesens, d. h. die Gewährung erster Hilfe an Verunglückte und Verletzte, hat die Versammlung schon zu verschiedenen Malen beschästigt und im Jahre 1909 zu Verträgen mit den drei selb⸗ ständigen Vereinigungen geführt, die bis dahin, nicht zum Vorteil des Ganzen, getrennt tätig waren. Nun haben die Sanitäts⸗ wachen den Vertrag gekündigt, die Verträge mit den beiden anderen Vereinigungen laufen noch bis zum 1. April 1913. Bei dieser Sachlage ist der Magistrat der Frage näher getreten, ob es nicht zweckmäßig sei, die gesamten Rektungswachen zu übernehmen und dadurch zu ermöglichen, daß eine ständige Aerztebereitschaft auf den für die erste Hedhreiscunn bestimmten Stellen erzielt wird. Der Magistrat schlug daher folgende Beschlußfassung vor: „I. Die Ver⸗ sammlung ist mit der Kündigung der von der Stadtgemeinde

Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗

haus. 39. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ aufgehoben. Aida. Oper in vier Akten 7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister Blech. Regie: Herr Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. (Amonasro: Herr Fritz Feinhals vom Königl. Hof⸗ und National⸗ theater in München als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 41. Abonnementsvorstellung. Die Geschwister. Schauspiel in einem Akt von Goethe. Regie: Herr Regisseur Patry. Robert Guiskard, Herzog der Normänner. Trauer⸗ spielfragment von Heinrich von Kleist. In Szene Fesett von Herrn Dr. Lindau. Der zerbrochene

rug. Lustspiel in einem Aufzuge von Heinrich von Kleist. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 40. Ahbonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Der große König. Drei Bilder aus seinem Leben von Josef Lauff. Musik von Weiland Seiner Majestät dem König. Für die herische Aufführung eingerichtet von Josef Schlar.

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Schauspielhaus. 42. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. 25 in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters 92 en von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang

7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend, Abends 7 Uhr: Neu inszeniert: Romeo und Julia. Sonntag: Don Carlos. 8 Montag: Faust, 2. Teil. 8 8 Montag, den 19. Februar, Abends 8 Uhr: führung im „Zirkus Schumann“ Jedermann. Beginn des Vorverkaufs Sonntag, den 11. Februar, an der Tageskasse des Deutschen Theaters, von Montag ab auch bei A. Wertheim. Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Nathan der Weise. Sonntag: Eine glückliche Ehe. 8 Montag: Eine glückliche Ehe.

Theater in der Königgrützer Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die fünf Frank⸗ 8 er.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Fallissement.

Abends: Die fünf Frankfurter. und folgende Tage: Die fünf Frank⸗

und Ab

Montag: Egenieff.)

und Musik von

Schi

feld.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Torquato Tasso. Große Rosinen. Tanz in drei Akten (5 Bildern) von R. Bernauer R. Schanzer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummelstudenten. ends: Große Rosinen. Montag und folgende Tage: Große Rosinen.

Lessingtheater. Erde. Eine Komödie des Lebens in drei Akten von Karl Schönherr. Komödie in einem Akt von Arthur Schnitzler.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Erde. Hierauf: Komtesse Mizzi.

Montag: Glaube und Heimat.

Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 ¼ Uhr: Ueber unsere Kraft, 2. Teil. Abends 8 Uhr: Heiligenwald. Akten von Alfred Halm und

Sonntag: Heiligenwald.

Montag: Fiat Justitia.

Komische Oper. Der Troubadour.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. Abends: Der Vampyr.

KAurfürsten-Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Schmuck der Madonna. neapolitanischen Volksleben in drei Akten. Handlung Frmanno Sonntag: Der Schmuck der Mad

Montag: Tiefland. .“

Uertheater. ustspie vier Akten von Oskar Bl 8 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

kandidat. Abends:

Montag: Die Wildente.

Der Weg zur Hölle. Schwank

von Gustav Kadelburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Abends: Der Probepfeil. Montag: Der Kilometerfresser.

Berlin mit dem Aerzteverein des Berliner Rettungswesens unterm 1./5. Mai 1909 und mit dem Kuratorium der Berliner Unfallstationen vom Roten Kreuz unterm 22./24. April 1909 eschlossenen Verträge zum 1. April 1913 einverstanden. II. Die eee erklärt sich ferner mit dem Uebergang des gesamten Rettungswesens auf die Stadt zum 1. April 1913 einverstanden. III. Die Versammlung stimmt der des Magistrats zu, wo⸗ nach zur Verwaltung des gegenwärtigen Rettungswesens und behufs Festlegung der Grundzüge und Bedingungen der Verstadtli ung sowie des Uebergangs der gegenwärtig bestehenden Einrichtungen au die Stadt ein Kuratorium einzusetzen ist, welches bestehen soll aus 2 Magistrats⸗ mitgliedern, 4 Stadtverordneten und 3 Bürgerdeputierten“. Die Vorlage fand die Zustimmung aller Redner, die jedoch bezüglich der Zusammensetzung des Kuratorlums verschiedener Meinung waren. Der Bürgermeister Dr. Reicke ersuchte die Versammlung, in dieser Sitzung wenigstens die beiden ersten Punkte der Vorlage das Prinzip der Verstadtlichung und die Aufkündigung der Verträge anzunehmen und nur die weiteren Organisationsfragen einem Aus⸗ schusse zu überweisen. In diesem Sinne beschloß auch die Versamm⸗ lung. Eine Vorlage, betreffend die Anlegung von zwei neuen Straßen auf dem ehemaligen Borsigschen Gelände an der Straße Alt Moabit, wurde an den vorberatenden Ausschuß zurückverwiesen und nach Erledigung kleinerer Vorlagen die Sitzung geschlossen. Es folgte eine geheime Sitzung.

Im Zirkus Schumann weist das Programm zurzeit u. a. als besondere Anziehungskraft die Vorführungen vierhändiger Künstler auf. Es beginnt mit den „fünf fliegenden Affen“, die am Trapez sich in allerlei erstaunlichen Tricks in ihrem eigentlichen Element als gewandteste Turner zeigen und durch ihre Behendigkeit alle mensch⸗ lichen Mitbewerber übertreffen. Demnächst zeigt sich Mary“, der sogenannte Menschenaffe vom Congo, als ein würdiger Nachfolger der früher oft bewunderten Artgenossen Consul“ und „Pet’. Die wertvollsten Gaben des Abends sind aber immer wieder die Musterleistungen auf eque⸗ strischem Gebiet von Fräulein Dora und Herrn Kommissionsrat Schu⸗ mann. Nicht allein in seinen mit geradezu 1cge Gewandtheit und Frische geleiteten Freiheitsdressuren ver teht letzterer es, das Publikum allabendlich zu fesseln, sondern namentlich auch als Reiter in allen Gangarten der hohen Schule. Immer wieder wird man dabei durch seine Erfindungsgabe auf diesem Felde überrascht und kann man sich an der Geschmeidigkeit und Folgsamkeit der schönen Schul⸗ pferde erfreuen Ein breiter Raum ist dem ausgezeichneten Clown⸗ personal geboten, das in seiner Gesamtheit durch ein „Spring⸗ entree“ in Erstaunen setzt. Auch die komischen musikalischen Szenen bieten Gelegenheit, diese Zirkuskünstler in ihrer Vielseitigkeit kennen zu lernen. Als ein wahres Wunder von Gewandtheit zeigt sich namentlich der lustige „Toto“. Ein Hürdenakt des unermuͤdlichen Mr. Woodson, Mr. Pearson als „Römer zu Fren sowie reitende Jongleure von nie versagender Geschicklichkeit reihen sich außerdem ein und gestalten die Darbietungen recht abwechselungsvoll und interessant. Das große lustige Ausstattungsstück „Das Motorpferd“ mit seiner glänzenden Ausstattung, Farbenpracht und malerischen Massenwirkung, mit seiner Beigabe an Gesang und Tanz und dem belebenden ge⸗ sprochenen Worte bildet den gelungenen, stets mit stürmischem Beifall aufgenommenen Abschluß der Vorstellung.

Die durch die strenge Kälte der letzten Zeit verursachten sFwfeeigen Eisverhältnisse in der Ostsee haben, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kaiserlichen Marine vielfach Gelegen⸗ heit gegeben, sich der dadurch in Not geratenen Handelsschiffe anzunehmen. So wurden von S. M. S. „Württemberg“ zwei Dampfer und das Kalkgrund⸗Feuerschiff aus Eisnot be⸗ freit und in den Hafen geschleppt. Ferner befreite S. M. S. „Undine“ auf der Fahrt von Kiel nach Sonderburg vor Schleimünde einen deutschen, einen schwedischen und einen norwegischen Dampfer aus dem Eise. Auf die Meldung, daß der Postdampfer „Waldemar“ vermißt werde, ging S. M. S. „Friedrich Karl“ zur Hilfeleistung in See. Dies erwies sich zwar als überflüssig, da der Dampfer inzwischen in dem Hafen eintraf. Dagegen wurde von „Friedrich Karl“ Hilfe bei der Bergung mehrerer anderer Dampfer erbeten, worauf auch das Linienschiff „Kaiser Wilhelm II.“ angewiesen wurde, in See zu gehen.

Ta Abends 8 Uhr: Originalposse mit Gesang und Vorletztes Gastspiel des Sylphiden Cleopatra

Polowetzer Tänze.

traum.

Abends 8 Uhr: Die Damen

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Lippschitz.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: heimnis. Abends: ments.

Montag und folgende Tage: Regiments.

Hierauf: Komtesse Mizzi.

Nora. Abends:

8 e“ in drei obe Saudek. 11““ Sonntag und folgende Tage: Firma.

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Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Zu kleinen Preisen: Undine. (Gastspiel Franz

Tanz in bearbeitet von J. Kren. Schönfeld, Musik von

chaft.

Oper aus dem Café.

Wolf⸗Ferrari. Abends: Das kleine Café.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Russischen Balletts: Geist der Rose

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr:

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend, des Regiments. Horst und Artur

Das große Ge⸗ Die Damen des Regi⸗

Schwank in drei Akten von Julius

Die Damen des

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Alles für Von M. Hennequin und Georges deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers. Alles für die

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) 3 Zum 550. Male: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und drei Akten von Kraatz und Okonkowskv, Gesangstexte von Alfred J. Gilbert.

Sonntag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das kleine Lustspiel in drei Akten von Tristan Bernard. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Francillon.

Montag und folgende Tage: Das kleine Café.

Posen, 9. Februar. (W. T. B.). Anläßlich der Anwesen Seiner Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Meclbet burg fand gestern abend in den Räumen der Königlichen Akademie ein Kolonialfest statt, bei dem ein Festspiel, verfaßt von der Frei⸗ frau von Liliencron, aufgeführt wurde. Die Spitzen der zivilen und militärischen Behörden und hervorragende Mitglieder der Gesell. schaft waren anwesend. Nach Schluß der Aufführung ließ sich der Herzog die Mitwirkenden vorstellen und verweilte noch längere Zeit in geselliger Unterhaltung.

eaft Eifsänte Batisch ehrrn Cn enf hen u iffschule Jan un eon sind auf einem Farmanzweid abgestürzt. Nach dem Absturz erfolgte eine Benzinexplosseer sodaß die tödlich verwundeten Flieger verbrannten. 8

Madrid, 9. Februar. (W. T. B.) Die Ueberschwem mungen nehmen im ganzen Lande einen immer größeren Umfang an. Der Manzanares ist über die Ufer getreten und hat die tiefer ge⸗ legenen Stadtviertel überschwemmt. In Huelva überfluten die Wasser des Odiel das Land. Die im Hafen aufgestapelten Güter sind geplündert worden. In Valladol id sind in den Fluten des Sequillo mehrere Menschen ertrunken. In Sevilla wird die Lage immer ernster. Die elektrischen Kraftwerke sind zerstört, die Stadt ist in Finsternis gehüllt. Die Bevölkerung arbeitet angestrengt daran, Dämme gegen die vordringenden Fluten aufzurichten. 15 000 Arbeiter feiern. Das Elend ist furchtbar. Die Flüsse der ganzen Provinz zerstören Felder und Dörfer, und die Strömung reißt alles 8 was ihr in den Weg tritt. Ein Boot, das im Dorfe

lgaba Lebensmittel verteilte, ist gesunken, wobei drei Personen ums Leben kamen. Die Verbindungen sind unter⸗ rochen. Das Schicksal zweier Züge auf der Strecke nach Cadix ist unbekannt. Der verderbenbringende strömende Regen hält noch immer an. Ein Teil der Gendarmeriekaserne in Sevilla ist eingestürzt. Die Bewohner konnten nur unter großen Anstrengungen erettet werden. Der König und der Ministerpräsident 8 begeben sich heute in das Ueberschwemmungsgebiet nach evilla.

Lissabon, 9. Februar. (W. T. den verschiedenen Teilen des Landes melden, daß die gegenwärtige Ueberschwemmung die des Jahres 1876 übertrifft.

Brüssel, 8. Februar. (W. T. B.) Die Polizei in Brüssel hat eine Person verhaftet, in deren Wohnung Gegenstände gefunden wurden, die aus dem Waterloo⸗Museum entwendet worden sind. Es handelt sich um Sporen, Tabaksdosen und Medaill Napoleons I.

Konstantinopel, 8. Februar. (W. T. B.) Das in der Näh von Rodosto gelegene griechische Dorf Panidon, das aus über 300 Häusern bestand, ist durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört worden.

Die Flieger der

B.) Amtliche Depeschen aus

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Port Said, 9. Februar. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“.) Oberst Niazi Bei, der in arabischer Kleidung durch Syrien und Aegypten nach der Cyrenaika zu gelangen suchte, ist in El Arisch verhaftet und nach Konstantinopel zurückgesandt worden.

London, 8. Februar. (W. T. B.) Aus Mokka wird vom 3. Februar gemeldet: Der italienische Torpedojäger „Grenadiere“ hat den britischen Dampfer „Tuna“ 15 Meilen nördlich von Perim angehalten und ihn zur Untersuchung nach Scheik Said zurückgebracht. Auch das Schiff „Woodcock“, das auf der Fahrt von Aden nach Hodeida begriffen ist, ist oon den Italienern angehalten worden.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

2. Liederabend von Ilona K. Durigo. Mitw.: Prof. Robert Kahn.

Klindworth · Scharwenka -Snal. Sonn⸗ 8 Uhr: Klavierabend von Addi Schmidt.

Ein Walzer⸗

Harmoniumsaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: 4. Kammermusikabend des Ungarischen Trios.

Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 Uhr: Srande Soirée high Life. Zum Schluß: Das neue Ausstattungsstück „Das Motor⸗ G pferd“ in 5 Akten. Hervorzuheben: Die große Schlußapotheose mit noch nie dagewesenen Effekten.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Galavorstellungen. In beiden Vor⸗ stellungen: Das Motorpferd.

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Zirkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Zum Schluß: Das neue Volksmanegeschauspiel „Die Hexe“ in 7 Bildern. Vorher: das auserwählte Pro⸗ gramm.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 Uhr: 2 großte Vorstellungen.

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Leutnant Frhrn. von Buddenbrock⸗Hettersdorf (Berlin).

Gestorben: Hr. General d. Inf. z. D. von Fischer (Unterlauter bei Coburg). Hr. Kammergerichts⸗ rat a. D., Geheimer Justizrat Friedrich Blümel 6 Hofdame Helene von Seebach Altenburg).

0. (Wallnertheater.)

Konzerte. 8 Uhr: Der Probepfeil. 8e Der Probe⸗ Der Pfarrer von Kirch⸗ Philharmonischen Orchester.

Kunwald.

Sonnabend, Abends 8 Uhr:

in drei Akten Maria Stuart. Heermann, Maxim Ronis, 1“ eevees van Lier.

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Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Gisela Springer (Klavier) mit dem Dirigent: Dr. Ernst

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: 3. (letztes) Abonnementskonzert des Streich⸗ quartetts Heermann van Lier, Ernst Breest, Mitw.: Prof. Carl Fried⸗

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen beilage Nr. 12 A und 12 B),

und ein Prospekt „Handwörterbuch der Staats⸗ wissenschaften“.

Prof. Hugo

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1) Im Monat Januar 1912 sind geprägt worden in:

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Amtliches.

Deutsches Reich.

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ten bis Ende Januar 1912.

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Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung sch den Reichsanzeiger“ vom 10. Janua 2, Fel 8.

Berlin, den 8. Februar 1912.

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bank das Gold geliefert hat.

Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts.

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Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechn

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deutschen Fruchtmärkten.

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) überschläglicher ätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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19,50 16,50 20,00 18,00 18,50 19,10 17,70

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedentung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehl Kaiserliches Statistisches Amt.

J. V.: Dr. Zacher.