bends sprach Dr. aben und iele prachwissenschaft.
vergleichenden
der Vortragende ist
Der
Jahren mit einer wichtigen Aufgabe befaßt, für deren “ und gbe sowohl die Berliner Akademie der Wissenschaften, p
als die Rudolph Virchow⸗Stiftung
haben. Es handelt sich um den pologischem Gebiet bereits erkannten Ie
einzelnen Gliedern der kaukasischen Rasse auch auf schaftlichem Gebiet ihre Bestätigung finden. Auf
sonderen Nachweise es hierbei ankommt, das erläuterte der edner
zunächst einleitend durch einen Rückblick auf die
welche die Bevölkerung Europas im Laufe der 3⸗
unter sprachwissenscha zurückgehenden Sprachstämmen einordnen,
Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung aus. vorhandenen, keinem bewohnern haben
Basken erhalten,
lösliche waren die Länder eingenommen, teils bewohnenden Indogermanen hatten. in Spanien, die Ligurer in Norditalien, Ebenso waren IAW und gri
von Bevölkerungen besetzt, die später und
verteilend durch indogermanische Einwanderun drängt und verdrängt wurden. Es dar Kultur erinnert werden, die das Erzeugnis drängung, bestenfalls Vermischung war.
unsere den Gelehrten
jener frühen
sich bis auf deren Sprache stellt. In
von
von Indogermanen statt. Phrygier, sind dessen Zeugen. Noch ungeklärt
wanderung. Von letzteren besitzen wir eine ohne sie doch bisher entziffern zu können. bestehen bezüglich der Inschriftenfunde in Kreta. sind aus der fernen Vergangenheit das Urartäische,
(die Sprache des Mtanna⸗L
vielleicht auch das Sumerische als kaukasische Sprachen zu vermuten. Zu⸗ Thema seines Vortrags übergehend, führte der Redner dann aus: Die bis⸗
herigen Arbeiten haben wegen der überaus großen Anzahl der heute im esprochenen Sprachen und
ezeichneten Ziel ganz nach damit verbundenen Zeitauf⸗ Handelt es sich doch um die Untersuchung von etwa der Sprachen der Georgier, Mingrelier, Chewensen, Tschetschenzen; in Nord⸗ Tscherkessen, Lesghier, Andier ꝛc. Um tudium dieser Sprachen zu gewinnen, hat nun Dr. Kluge damit begonnen, das Georgische zu erlernen. Erhat alsdann eine
Kautasus und den benachbarten Gebieten Dialekte nicht ausgereicht, sich dem oben Wunsch zu nähern, schon des großen, wands halber. 30 Sprachen: in Südkaukasien Lasen, Suaneten, Pichawen, kaukasien der Ingilvi, Patschiner, festen Boden für das
namentlich solche hierauf die
peoße Reihe von alten Handschriften, welche in
löstern verglichen und photographiert, Forschungsergebnisse zu Rate gezogen,
Akademie vorliegen, und die einschlägigen Handschriften studiert, welche Kloster auf dem Berge Athos vor⸗
Noch bevorstehend sind Studien in der Bibliothek des Sinai⸗ in der Patriarchatsbibliothek zu Jerusalem. destomehr hat sich hierbei herausgestellt, daß das Hauptgewicht der Unter⸗ suchungen nicht auf die nordkaukasischen, sondern auf die südkaukasischen beabsichtigt deshalb, die
dieses Jahres mit dem Studium des Lasischen zu beginnen und ch belahr Dann soll das 1ennund sah
sich in St. Petersburg, Rom und im finden. klosters und
Sprachen zu legen ist. Dr. Kluge
deshalb nach Trapezunt zu begeben.
folgen und hierfür Aufenthalt in Sugdidi genommen werden. Se wurden die zahlreichen Lichtbilder aufgenommen, die eine
Vorstellung geben von den in ferne Vergangenheit zurückgehenden, wenig bekannten Burganlagen in dem malerischen Gebirgslande des Kaukasus und von den eigenartigen georgischen Höhlenklöstern die
beifällig
Dr. Kluge mehrfach als Gast beherbergten.
Theodor Kluge (Nauen) über e en
andauernd Interesse be⸗
kundet und sie durch Anweisung A“ . — 8 3 u n 8
bis 4000 Jahre vor der Gegenwart erfahren hat. Ganz anders als heute, wo Europa lichen Gesichtspunkten fast ausschließlich von Bevölkerungen bewohnt ist, die sich zwei auf verschiedenen Ursprung
dem indogermanischen und
dem ural⸗altaischen (Finnen, Ungarn, Türken), sah es noch in den ersten Von den damals noch
der beiden Sprachstämme Ur⸗ age
um das Mittelmeer von Urbevölkerungen die keine Gemeinschaft mit den den Norden des Erd⸗ Zu nennen sind die Iberer 8 vübliches 8 . Frruere⸗
er Archipe elasger ch auf längere Zeiträume Norden her be⸗ an die
mhigwase Auch Pen and längstens im 8. bis 6. vorchristlichen Jahrhundert Einwanderung 8 5 Galater, vielleicht auch Armenier sind die Beziehungen der Lykier, Karier und vor allem der Hethiter zu dieser indogermanischen Ein⸗
Anzahl Sprachdenkmäler, Aehnliche Unsicherheiten Weiter im Osten
riefes von Tel Amarna), das Elamische und
88E1“
seit einigen
dem University College der ’e Schwiegervaters Syme in E
zwischen den sprachwissen⸗ welche be⸗ Feeg es und Wege fand, das Eindringen jener
Wandlungen, Die antiseptische Behandlung gelangte
das unsterbliche Verdienst Lister am Kings Kolleg in London; ihm die höchsten sein Andenken wert bleiben.
nur die bisher un⸗ Zeit aber
im Rathause zu tun hatte. Krankheit einige Krankheitsherdes
11u“ 11“
hellenische efürchtet.
dieser Ver⸗
(Die näheren Angaben über Verdingun anzeiger“ ausliegen, können in den während der Belgie 22. Februar 1912, 11 Uhr.
das Kassitische
gebote zum 19. in Brüssel, Rue des Augustins 15. Bis 29. Februar 1912. Mai
Zum
Aegypt
Kriegsministerium in Kairo.
Sprache beim „Reichsanzeiger“. Finanzministerium in Kairo.
400 t alter Bücher und Pap
aus georgischen beim „Reichsanzeigerr.
ent “
der Göttinger
Je länger bekannten Besetzung statt.
Lortzings Komis Oper
rbeit Damen Dietrich
Sehr
ist das große Chorwerk von
Roman gleich nommen worden. zunehmen. Der Festchor wird si vereinigungen von
Im Alter von fast 85 Jahren ist in London Lord Joseph Lister gestorben, der durch die Einführung der antiseptischen Wund⸗ behandlung in die ärztliche Praxis seinen Namen dauernd denen der berühmtesten Heilkünstler beigefügt hat und der unter die größten
Wohltäter der Menschheit gezählt werden darf. 5. April 1827 in Upton Essex bei London geboren und studierte auf
inbourgh war er auf dem Gebiet der Augen⸗ heilkunde tätig, 1860 kam er als Professor der Chirurgie nach Glasgow, wo er seine große Entdeckung machte, daß die Wundkrank⸗
heiten die Fol e einer von außen in den Körper des Operierten ge⸗ nsteckung seien und auf Grund dieser Erkenntnis Mittel
Kliniken aller Kulturstaaten zur Anwendung,
von der vollkommeneren Asepsis verdrängt wurde, so wird dadur Listers nicht im geringsten vermindert.
Von 1877 bis 1892, wo er sich in den Ruhestand zurückzog, lehrte Ehren zu teil, der gesamten Kulturmenschheit wird
[Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Zu den Pockenerkrankungen
W. T. B.“ weiter gemeldet, daß nun auch alle städtischen Beamten
geimpft wurden, weil einer der Neuerkrankten noch vor einigen Tagen Da die von den Pocken Befallenen die
eit verheimlicht haben, wird eine Verdingungen.
ienststunden von 9 bis 3 Uhr eingese
Ministère des Colonies in
Brüssel, Rue des Ursulines 27: Lieferung von seilen für die „Eisenbahn der Großen Seen“. iebe Februar. Lastenheft vom Bureau des Adjudications
(Hennegau): Angebote für die Lieferung einer Dampfmaschine und eines Dynamos. Bedingungen vom Secrétariat communal.
11 Uhr: Lieferung von 20 000 Mehlsäcken.
Lastenheft in französischer Sprache
Theater und
Im Koͤniglichen Opernhause eine Wiederholung der Festspieldichtung
tt Im Königlichen Schauspielhause wird morgen e „Zar und und von Scheele⸗Müller sowie die Herren Mang, Bronsgeest, Lieban, Krasa, Sommer und Höpfl sind Träger der
Hauptrollen. Herr Kapellmeister Blech dirigiert.
Für das III. Lausitzer Musikfest am 8. und 9. Juni 1912
Nowowiejski: „Quo vatis?“, nach dem en Namens von Sienkiewicz, zur Aufführung ange⸗ Die Gesamtzahl der Mitwirkenden ist auf 750 an⸗ ch wieder aus den ersten Chor⸗
Bautzen (Cäcilien⸗Domchor,
verein, Kirchen änger (Schumannsche Sin Lister war am
Als chirurgischer Assistent seines
Schiffen der H zuteil wurden, wird, daß der kleine K
Krankheitserreger zu verhüten. allmählich in den chirurgischen und wenn sie eench
„Ludw
in seinem Vaterlande wurden und am 9. Februar
in Liegnitz wird dem
Ausdehnung des Tatsachen.
Neunkirchen
en, die beim „Reichs⸗und Staats⸗
ochentagen in Fesen Expedition en werden.)
1 inhalt entleerte si wurden drei Ma verletzt.
Cuxhaven, Feuerschiff „Elbe 1. englische Damp unterwegs war, Dampfer „Ans
Stahl⸗ und Hanf⸗ Eingeschriebene An⸗
son communale in Jumet
en. 12. März 1912, Vormittags Lastenheft in englischer
30. März 1912: Verkauf von
gerettet.
Musik. 8 findet morgen, Mittwoch, „Der große König“ in der
Albert Die
hat die Feier
d. Bl.) gestern a de la Monnaie bes wesenheit des Kön
Zimmermann“ gegeben.
Heringscher Gesang⸗
Theater.
822 8 8 önigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern haus. 43. Abonnementsvorstellung. Der große König. Drei Bilder aus seinem Leben von Josef Lauff. Musik von Weiland Seiner Majestät dem König. Für die Aufführung eingerichtet von Josef Schlar. nfang 8 Uhr. Schauspielhaus. 45. Abonnementsvorstellung. Zar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten von Albert Lortzing. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Ober⸗ regisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Sym⸗ phoniematinee. Abends 7 ½ Uhr: VI. Sym⸗ phoniekonzert der Königlichen Kapelle.
Schauspielhaus. 46. Abonnementsvorstellung. Hamlet, Prinz von Dänemark. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare. Uebersetzt von A. W. von Schlegel. (Herr Mühlhofer und Herr Delius als Gäste.) Anfang 7 Uhr. v
8
Deutsches Theater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Hamlet.
Donnerstag: Faust, 1. Teil. Freitag: Romeo und Julia.
Montag, den 19. Abends 8 Uhr: Auf⸗ führung im „Zirkus Schumann“: Jedermann.
Kammerspiele.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Eine glückliche Ehe. Donnerstag bis Sonnabend: Eine glückliche Ehe.
Berliner Theater. Mittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Torquato Tasso. — Abends 8 Uhr: Große Rosinen. Originalposse mit Gesang und Tanz in drei Akten (5 Bildern) von R. Bernauer und R. Schanzer.
Donnerstag und Freitag: Große Rosinen.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Torquato Tasso. — Abends: Rosinen.
Theater in der Küniggrützer Straße.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. Donnerstag und folgende Tage: Die fünf Frank⸗
Lessingtheater. in 5 Akten von Arthur Schnitzler.
mittags 3 ¼ Uhr: — Abends 8 Uhr: groteske in drei Instanzen von Heinrich Ilgenstein.
aufführung der Schauspielschule: Renaissance. — vüffübrn Ueber unsere Kraft, 2. Teil.
Zum 50. Male: Große
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Theater des Westens. (Station: Zoologischer
Zum 25. Male: Das weite Land. Traglikomödie
Neues Schauspielhaus. Mittwoch, Nach⸗ Ueber unsere Kraft, 2. Teil.
Fiat justitia. Kriminal⸗ Lothar Schmidt und
Donnerstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: 1. Prüfungs⸗
reitag: Fiat justitia. 1“ Zum ersten Male: Das Familien⸗
kind. Schwank in 3 Aufzügen von Fritz Fried⸗ mann⸗Frederich.
Komische Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
Der Freischütz. Donnerstag: Rigoletto.
Freitag: Der Vampyr. (Gastspiel Franz Gnieft
Sonnabend: Die Zauberflöte. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
Oper aus dem Handlung
Kurfürsten-Oper. Der Schmuck der Madonna. neapolitanischen Volksleben in drei Akten.
Uund Musik von Ermanno Wolf⸗Ferrari.
Donnerstag: Der Schmuck der Madonna.
Freitag: Geschlossen. 1 ” ersten Male: Quo vadis?2
Schillertheuter. 0. (Wallnertheater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Probevpfeil. Lust⸗ spiel in vier Akten von Oskar Blumenthal. Donnerstag: Der Weg zur Hölle. Freitag: Der Probepfeil.
Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Gräfin Lea. Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul Lindau.
Donnerstag: Der Probevpfeil.
Freitag: Gräfin Lea.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Damen des Regiments. Schwank in drei Akten von Julius Horst und Artur
Lippschitz. Donnerstag und folgende Tage: Die Damen des
Regiments.
Garten. Kantstr. 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wiener Blut. Operette in drei Akten von Johann
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Alles für die Firma. Schwank in drei Akten von M. Hennequin und Georges Mitchell. In Szene gesetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Firma.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von
Kraatz Gesangstexrte von Alfred Schönfeld, Musik von
J. Gilbert. schaft.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alerander.)
Donnerstag und folgende Tage: Alles für die
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)
und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren.
Löbau und Zittau zusammensetzen.
stüßung des Werftdampfers g“, den norwegischen Dampfer „Jeloe“ und den schwedischen Dampfer „Hera“ südlich von Schleimünde aus dem Eise befreite. Am 8. Februar eiste der Tender „Hay“ den Sonderburger Hafen auf,
Fahrrinne durch den A
Antonienhütte, Grubenunfall auf der Litandragrube (vgl. Nr. 39 d. Bl.), der sich gestern nachmittag ereignete, wird amtlich mitgeteilt, daß sechs Mann zu Tode gekommen sind. Die Verunglückten sind ein Steiger, ein Oberhäuer, ein Maschinenwärter und drei Mann. Der Unfall wurde gestern nachmittag von zwei Mann, die auch vermutlich durch ihre Fahrlässigkeit das Unglück auf der vierten Einfahrtssohle veranlaßt hatten, gemeldet. über zwanzig Mann eingeschlossen sein sollen, entsprechen nicht den
Brüssel, 13. Februar. (W. T. B. “ 50 jährigen Bestehens (vgl. Nr. 39.
Große Galavorstellung. neue Volksmanegeschauspiel „Die Hexe“ in 7 Bildern. — Vorher: das auserwählte Pro⸗
gramm.
or zu St. P gakademie), Großschönau, H
8
Mannigfaltiges.
Berlin, 13. Februar 1912.
Ueber weitere Hilfeleistungen, die in Eisnot befindlichen andelsmarine von der Kaiserlichen
Marine wie „W. T. B.“ berichtet, nachträglich bekannt, reuzer „Undine“ am 7. Februar mit Unter⸗ „Norder“ den deutschen Dampfer
ligte der kleine Kreuzer „Stuttgart“ eine sensund nach Norden zu bis Apenraderreede frei.
12. Februar. (W. T. B.) Ueber einen
Die umlaufenden Gerüchte, daß noch
a. d. Saar, 12. Februar. (W. T. B.) Im
Westschacht der Grube „Reden“ in der Nähe der Bahnstation Reden und Friedrichsthal, der neu abgeteuft wird, riß heute mittag während der Förderung das Führungsseil, wodurch die Förder⸗ kübel aneinander getrieben wurden und sich überschlugen. Der Berge⸗
ch auf die untenstehenden Arbeiter; von diesen un getötet, drei schwer und zwei leicht
13. e (W. T. B.) Fünf Meilen vom * stieß gestern nachmittag bei dichtem Nebel der umber“, der von Goole nach Hamburg Afrika kommenden deutschen Der „Humber“ wurde
fer . mit dem von wald“ zusammen.
mittschiffs getroffen und sank; die Besatzung wurde teils vom Dampfer „Answald“, teils vom Fischdampfer „Senator Holthusen“
Moskau, 12. Februar⸗ (W. T. B.) Bei dem Brande
eines Arbeiterwohnhauses sind drei fünfzehn Arbeiter erlitten schwere Brandwunden.
rbeiter verbrannt;
Der Schillerverein
end mit einer Galavorstellung in der Oper chlossen. Man Püb Beethovens „Fidelio“ in An⸗ igs und seiner Mutter, der Gräfin von Flandern.
Ferner waren anwesend der deutsche Gesandte, der österreichisch⸗ ungarische Gesandte, der Gouverneur der Bürgermeister der Stadt Brüssel. dem Brüsseler Karl Pfaffenberger verfaßter Prolog Huldigung für Schiller voraus, den das Mitglied des Stadttheaters von Frankfurt a. M. Fräulein Josephine Rottmann sprach.
Provinz Brabant und der
Der Vorstellung ging ein von mit einer
und Zweiten Beilage.)
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten
Birkus Schumann. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Das neue Aus⸗ stattungsstück „Das Motorpferd“ in 5 Akten. Hervorzuheben: noch nie dagewesenen
Die Foße Schlußapotheose mit
ffekten.
Birkus Busch. Mittwoch, Abends 7 ⅜ Uhr: Zum Schluß: Das
Donnerstag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Frevrheüstr⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das kleine Café. Lustspiel in drei Akten von Tristan Bernard. Donnerstag und folgende Tage: Das
Café.
kleine
Konzerte.
Königl. Hochschule für Mustk. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Volksliederabend der „Typo⸗ graphia“, Gesangverein Berliner Buchdrucker und Schriftgießer. Dirigent: Alexander Wein⸗ baum. Mitwirkende: Paula Weinbaum und Alfred Wittenberg.
Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: 5. Abonnementsabend des Waldemar Meyer⸗ Quartetts.
Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Klavierabend von Alfred Reichart.
Heethoven-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Ossip Gabrilowitsch.
Klindworth-Scharwenka⸗Saal. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: 2. Liederabend von Hanna Bostroem. Am Klavier: Eduard Behm.
Familiennachrichten.
Verehelicht: S Oberkammerherr, Hofmarschall
a. D. Benno Graf von Rittberg mit Frl. Maria von Barfus (Berlin). — Hr. Regierungsassessor Kurt Dicken mit Frl. Theodora Wittig (Grune⸗ wald). — Hr. Pfarrer Gueinzius mit Frl. Marie Zeller (Rieda, Kr. Bitterfeld).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Antsgerichtsrat Kokott (Brieg).
Gestorben: Hr. Waldemar von Spies (Königs⸗ berg i. Pr.). — Hr. Oberleutnant a. D. Egon 88 Treusch von Buttlar⸗Brandenfels (Karls⸗ orst). — Marie Freifr. von Nauendorf, geb. von Saldern⸗Ahlimb (Potsdam). — Verw. Fr. Major Leopoldine Heinicke, geb. von Irminger (Ham⸗ burg). — Fr. Sonia von Harthausen, geb. von Antropoff (Breslau)h)
8
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Elf Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗ beilage Nr. 13 A und 13 B),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Seeeeeh t9efe schesten auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom
Donnerstag: Erde. Hierauf: Komtesse Mizzi.
I1““
:Die Ratten
Strauß. Donnerstag und folgende Tage: Wiener Blut.
““ 1 1“ ““
5. bis 10. Februar 1912.
ö1A1X“
““
mit
40
g ng und Branntweinverbrauch im Monat
in Deutschen Reichsanze
8
Berlin, Dienstag, den 13. Februar
9
Januar 1912.
Nach den Angaben der Direktivbehörden.
irke
Im Kalendermonat Januar 1912 sind
zur steuerfreien Verwendung abgelassen
vollständig
Am Schlusse des Kalender⸗ monats Januar 1912 sind in den Lagern und Reinigungs⸗ anstalten unter Ueberwachung verblieben
Branntweinsteuer⸗ verütungsscheine ausgefertigt über ausgeführte oder in Ausfuhrlager (Bfr. O. § 58) aufgenommene Mengen von
Branntwein⸗ abrikaten
(Bfr. O. § 48
unter b bis h)
Im Rechnungs⸗ monat Januar 1912 sind nach Versteuerung in den freien Verkehr gesetzt
darunter rohem und
Fereinigtem ranntwein
vergällt
Ostpreußen Welticristen Brandenburg. Pommern.
25 968 41 737 66 359 66 551 82 022 66 059 21 373
2 515 10 968 15 937 2 465 12 344
4 951 19 385 13 060 17 833 25 159 14 104
6 100
2 624
2 740
1 373
1 887
5 228
Hannover. Westfalen.
9 EE11ö16“ b e—““
0 0 „ 2ℳ *0 0 2 2 2 2 „ „.
111111414X““ ..
Hektoliter Alkohol
1
g 4 678 389 67 594 366 106 429
84 625 108 084
57 432 8 314 7 693 8 792 5 169
21 968
7 688 7134 20 265 9 362 10 367 23 237 16 715 3 609 9 674 16 974 3 919 17 140
H —
I1I
414 298
22 609 19 343 6 182 5 331 2 767 5 253 726 678
1 440 7222 69 151 511 157 98 736 2 048
2 031 115
114 444
8 799 7 066 2 018 3 664 1 583 531 652 95 152
Königreich Preußen
8 111““ Sachsen. Württemberg. 82 11“ kecklenburg Thüringen.. Büdenburg .“ Braunschweig. Arsunsch g 8 Lübge Bremen.. 8 “ lsaß⸗Lothringen.
90 2 20 2 0 . 2 2* 90 0 2 8 0 2
2 82 2 35 8 2 0 2 20 0
146 084
5 785 8 712 1 409 2 937 2 621 2 129 2 069 1 211 1 256
197
482 1 194 5 863 3 920
580 262
Branntweinsteuergebiet Dagegen im Januar 1911
Berlin, den 13. Februar 1912
488 924 141 845 536 330 126 043
108 124 93 766
185 869 173 607
aus der Abgeordneten. 12. Sitzung vom 12. Februar 1912, Vormittags 11. Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
.. Ueber den ersten Teil der Verhandlungen in dieser Si ist in der gestrigen Nummer d. vnh berichtet ee “ “ Es folgt die einmalige Beratung des Staatsvertrages swischen Preußen einerseits und Bayern, Württem⸗ berg und Baden 1“ zur Regelung der Lotterieverhältnisse vom 29. Juli vorigen Jahres.
Finanzminister Dr. Lentze:
Meine Herren! Nachdem Preußen in den Jahren 1905 bis 1910 den meisten norddeutschen Bundesstaaten, auch mit dem Groß⸗ herzogtum Hessen und Elsaß⸗Lothringen Verträge über Einführung der preußischen Klassenlotterie abgeschlossen hatte, sind im Jahre 1911 auch die drei großen süddeutschen Bundesstaaten, Bayern, Württem⸗ berg und Baden, wegen Abschlusses eines ähnlichen Vertrages an Preußen herangetreten. In diesen Staaten besteht zurzeit eine Staats⸗ lotterie noch nicht.
Die bisher abgeschlossenen Staatsverträge gehen sämtlich dahin “ preußische Klassenlotterie für die Dauer des Vertrags Bundesstaaten eingeführt ist und die betreffenden Bundesstaaten
afür als Entgelt eine jährliche Rente, welche in den ersten Jahren 1 und später nach Maßgabe der abgesetzten Lose berechnet ist, er⸗ “ Die drei großen süddeutschen Bundesstaaten hatten ursprünglich unsch, daß der Vertrag mit ihnen anders gestaltet werden Rlaß 8 Vor allen Dingen wünschten sie, daß nicht die preußische otterie als solche in der bisherigen Form mit einer festen 5 Fht Entgelt, wie bei den anderen Bundesstaaten, auch bei ihnen würde, sondern daß die Klassenlotterie gemeinschaftlich 88 solle, dergestalt, daß die drei süddeutschen Staaten an den Er⸗ 1n ssen des Betriebes gemeinsam beteiligt würden, und zwar so, 2 sowohl der Gewinn wie der Verlust nach Maßgabe der in den 1ee Ländern abgesetzten Lose auf die einzelnen Bundesstaaten zu erteilen sei. 8 “ war außerstande, auf diesen Vorschlag einzugehen, weil 8 6 “ der preußischen Klassenlotterie bedeutet hätte, 5 adurch eine ganz neue Lotteriegrundlage geschaffen worden 6 e drei süddeutschen großen Bundesstaaten haben sich dann heri einverstanden erklärt, daß es auch bei ihnen bei der bis⸗ 8 h rt des Vertrags verbleibe, haben aber darum gebeten, daß 1 der Lotterie geändert werden möchte, weil diese Lotterie ja 8 glich, nachdem fast das ganze Deutsche Reich der Lotteriegemeinschaft
gehören würde, noch den Namen Preußische Klassenlotterie behalten
4
könnte. Dieser Wunsch war durchaus zu verstehen, und infolgedessen ist verabredet worden, die Lotterie nach Einführung in Süddeutschland in Zukunft „Preußisch⸗Süddeutsche Klassenlotterie“ zu benennen. Außerdem ist den süddeutschen Staaten zugestanden worden, daß sie selbst die Lotteriekollekteure in ihrem Gebiet auszusuchen und an⸗ zustellen haben, allerdings unter Oberaufsicht der Generallotterie⸗ direktion in Berlin, und daß die süddeutschen Staaten auch ein Mitglied der Generaldirektion i Berlin Seiner Majestät zu präsentieren haben. Die Präsentation steht Bayern zu. Das Mit⸗ glied der Generallotteriedirektion würde dann ähnlich wie die Reichs⸗ bevollmächtigten bei der Verwaltung der Zölle aus der preußischen
Staatskasse zu besolden sein und auch seine Pensionsansprüche gegen⸗
über Preußen besitzen.
Mit das Wichtigste, was bei Abschluß des Vertrages in Betracht kam, ist die Vergütung, welche den süddeutschen Bundesstaaten gewährt werden soll. In der Hinsicht war die Grundlage insofern ungewiß, als in den drei Staaten eine Klassenlotterie bis dahin noch nicht besteht. Es ist aber eine Berechnung aufgestellt worden, in der man das Ver⸗ hältnis der Einwohnerzahl der süddeutschen Staaten zu der Ein⸗ wohnerzahl Preußens zugrunde legte und danach die voraussichtlich in Süddeutschland abzusetzenden Lose nach dem preußischen Losabsatz be⸗ rechnete. Die feste Rente beträgt hiernach für Bayern 2 215 000 ℳ, für Württemberg 785 000 ℳ und für Baden 690 000 ℳ. Diese feste Rente ist aber nur auf 5 Jahre zugebilligt und ferner bestimmt worden, daß in den ferneren 10 Jahren der Vertragsdauer ein Satz von 42 ℳ pro Los zu vergüten ist. Erleidet Preußen bei Zahlung von Renten einen Verlust, so soll der pro Los zu zahlende Betrag so lange um 2 ℳ, herabgemindert werden, bis ein eventueller Schade, den Preußen während der ersten 5 Jahre durch Be⸗ messung der festen Höhe der Rente erlitten haben sollte, wieder ab⸗ gebürdet ist.
Da der Vertrag am 1. Juli 1912 in Kraft treten soll, wird er ja auch auf die Gestaltung unseres Etats von Einfluß sein. Bei unserem Etat können wir aber nur mit den Ziffern rechnen, welche dem Staatsvertrag zugrunde gelegt sind. Es ist also immerhin möglich, daß hinterher bei der Jahresrechnung sich heraus⸗ stellt, daß in den drei süddeutschen Staaten nicht so viel Lose abgesetzt sind, als hätten abgesetzt werden sollen, wenn die Vergütung in voller Höhe hätte herauskommen sollen. Es ist möglich, daß bei dem Rechnungsabschluß für Preußen sich ein geringerer Betrag ergeben wird, daß Preußen einen gewissen Schaden erlitten haben wird. Aber, wie erwähnt, es soll nach Ablauf der 5 Jahre alljährlich, wenn Preußen einen Schaden erlitten hat, ein Betrag von 2 ℳ pro Los den süddeutschen Staaten am Gewinn abgemindert werden, bi Schaden Preußens vollständig abgetragen isitt.
iger und Königlich Preu
ßischen Staatsanzeiger.
1912
Es bedeutet einen ganz wesentlichen Fortschritt, wenn die Lotterie⸗ gemeinschaft nunmehr auf die drei großen süddeutschen Staaten mit ausgedehnt werden wird, denn es sind im ganzen Deutschen Reich dann nur noch Sachsen und Hamburg, welche eine eigene Staatslotterie besitzen; die gesamten übrigen deutschen Bundesstaaten werden dann an der Preußi⸗ schen Klass enlotterie beteiligt sein. Es ist das um so erwünschter, als dann auch im Lotteriewesen eine möglichste Gemeinschaft und Einheitlichkeit im Deutschen Reiche besteht und die meisten Bundesstaaten auch auf diesem Gebiete eine gemeinsame Verwaltung haben. Ich möchte mir deshalb erlauben, dem hohen Hause die Annahme dieses Staat vertrages zu empfehlen. (Bravo!) —
Abg. Dr. König (Zentr.): Wir begrüßen diesen Vertra weil er vnnsgper bringt, die Senen olt von 1 rteifreunde Kir eäuße ind. Wi
“ sch geäußert worden sind. Wir werden dem
Abg. Dr. Arendt (freikons.): Ich begrüße diese Vor besonderer Freude. Seit einem Viertegahrbundert haben S; diesem hohen Hause mit den Mißständen beschäftigt, die sich auf dem Gebiete des Lotteriewesens herausgestellt hatten, wir haben alle Ursache, die Anerkennung dafür auszusprechen, daß es der Lotterie⸗ und Finanfverwaltung mit Zustimmung des Landtags ge⸗ lungen ist, die meisten dieser Mißstände zu beseitigen. Der Lcse⸗ wucher, die Ueberschwemmung mit fremden Lotterien, das schwindlerische Treiben mit Prämienlosen haben so ziemlich auf⸗ gehört. Wenn man sich früher der Hoffnung hingeben durfte, es möchte sein, die 8 der deutschen Kleinstaaterei auf diesem Gebiete durch eine Reichslotterie zu beseitigen, so haben uns die Verhältnisse belehrt, daß dieses Ziel, wie die Dinge nun einmal liegen, auf absehbare Zeit nicht würde durchgesetzt werden können, und so ist als der einzige gangbare Weg der übrig geblieben den die Regierung beschritten hat, der Weg der allmählichen An⸗ gliederung der übrigen deutschen Bundesstaaten an die preußische Staatslotterie. Je mehr Staaten sich angliederten, desto bedenklicher wurde es für die außerhalb bleibenden, ihren Standpunkt festzuhalten denn sie erreichten damit im wesentlichen nichts weiter, als daß sie die Einnahmen aus der Gemeinschaft nicht erhielten, während ihre Be⸗ völkerung die Einnahmen der übrigen deutschen Staaten durch das Spielen in der Klassenlotterie erhöhte. Deshalb war das Uebergreifen der preußischen Stantslotterie nach Süddeutschland durch den Vertrag mit Elsaß⸗Lothringen so bedeutsam. Es hat sich hier vergleichsweise dieselbe Werbekraft des Gedankens be⸗ wiesen, wie bei der einstigen Ausbreitung des Zollvereins. Wenn Hamburg und Sachsen außerhalb bleiben, so liegen ja dafür besondere Gründe vor in Gestalt noch laufender Verträge; man darf aber hoffen, daß es nach Ablauf dieser besonderen vertragsmäßigen Verpflichtungen bei gegenseitigem Entgegenkommen gelingen wird, auch hier zum Zusammenschluß zu kommen. Bei Sachsen muß man speziell auch noch die Schwierigkeit anerkennen, die auf finanz⸗ politischem Gebiete liegt, aber auch hier dürfte eine Einigung schließlich zustande kommen. Der Zutritt der süddeutschen Staaten zur preußischen Staatslotterie wird die Aufrechterhaltung der sächsischen Lotterie doch sehr erschweren; dieser Umstand wird 88s in Sachsen einer entgegenkommenderen Haltung die Wege ebnen. Zu be⸗ grüßen ist, daß Preußen auch hier seinen höheren Beruf bewiesen, höhere Gesichtspunkte vorangestellt hat; vom finanziellen Standpunkte aus ist das Uebereinkommen nämlich keineswegs für Preußen günstig, ja bereits zur Stunde ist der Vertrag für Preußen dadurch ungünstiger geworden, daß Preußen inzwischen auf das Mitspielen der Freilose verzichtet und damit eine Einbuße von einer halben Million auf sich genommen hat, womit der künftige Gewinnanteil der preußischen Ver⸗ waltung von 3 ℳ pro Los auf 2 ¾ ℳ herabsinkt. Wir sind aber damit einen Schritt vorwärts auf dem Wege zur wirtschaftlichen Ein⸗ heitlichkeit gekommen. Angesichts der Pressenachricht, daß im bayerischen Landtage eine starke Strömung gegen den Frahh bestehen soll, möchte ich auf die sehr wichtige Bestimmung im Schlußprotokoll verweisen, wonach, im Falle die Zustimmung von einem der süddeutschen Landtage nicht erteilt wird, der Vertrag gleichwohl zwischen Preußen und den anderen Re⸗ gierungen gelten soll. Lehnt also Bayern den Vertrag ab, so würde zunächst für Bayern die Rente von 2 215 000 ℳ fortfallen. Sodann würde aber eine solche Ablehnung, nachdem Baden und Württemberg beigetreten sind, Bayern nur noch stärker isolieren, Bayern würde sich also ins eigene Fleisch schneiden. In dem Maße, wie sich die preußische Lotterie über ganz Deutschland ausbreitet, wird auch die Heranziehung der Lotterie zu den Reichseinnahmen erleichtert; damit kommen die außerhalb stehenden Staaten in eine besonders schwierige Lage, und die Möglichkeit der zwangsweisen Einführung der Lotterie durch Reichsgesetz wäre nicht ausgeschlossen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es doch auch vom einseitig partikularistischen Stand⸗ punkte vorzuziehen, sich vertragsmäßig einer Gemeinschaft anzuschließen, der man sich doch nicht mehr auf die Dauer entziehen kann. Wir können diesen wichtigen Vertrag ohne Kommissionsberatung annehmen.
Abg. Rosenow sfortschr. Volksp.): Von der früher ernsthaft ventilierten Frage der Abschaffung der Staatslotterie ist heute kaum noch die Rede. Daß die Regierung bereit wäre, auf eine Einnahme von 12 ½ Millionen zu verzichten, kann ich mir auch kaum denken. Wenn man sich somit auf den Boden der Tatsachen stellen muß, kann man anerkennen, daß die von dem Vorredner erwähnten günstigen Wirkungen der bisherigen Lotteriepolitik eingetreten sind. Ob nicht trotz⸗ dem und auch mit Rücksicht auf die Finanznöte des Reichs ein anderer Weg zur Erreichung der heute so gepriesenen Einheit im Lotteriewesen mög⸗ lich gewesen wäre, bleibt eine offene Frage. Davon abgesehen, kann man auch zugeben, daß der Vertrag mit großem Geschick abgeschlossen ist. Den partikularistischen Neigungen des Südens ist man weit entgegen⸗
ekommen. Die Aktionsfähigkeit des sächsischen und hamburgischen
taatsbetriebes wird dadurch eingeengt, daß der Absatz dieser Lose nach Süddeutschland eine starke Erschwerung durch die Strafandrohung erfährt, der jetzt auch der Handel mit diesen Losen dort unter⸗ liegen soll. Die Lotterieeinnehmer in Süddeutschland sollen von den süddeutschen Regierungen selbständig angestellt werden, allerdings in Uebereinstimmung mit der preußischen General⸗ lotteriedirektion, und diese Anstellung soll nach denselben Grund⸗ sätzen wie in Preußen erfolgen. Es wäre sehr interessant, diese Grundsätze zu erfahren; wir kennen sie nicht; geht es da nur nach der Tüchtigkeit, oder sind noch andere Umstände maßgebend? Den Kreis der Spieler noch künstlich zu erweitern, erscheint nicht nützlich noch wünschenswert. Wir haben aber seit der Vermehrung der Lose schon die Erscheinung gesehen, daß eine Anzahl von Lotterieeinnehmern ihrerseits Annoncen in die Zeitungen bringen; das sieht nicht sehr gut aus, es werden dadurch auch solche zum Spielen angereizt, die gar nicht spielen wollen. Die den süddeutschen Staaten zugesagten Renten sollen, wie man aus einer offiziösen Mitteilung entnehmen darf, durch die Vermehrung der Lose um 80 000 aufgebracht werden; was ist an dieser Nachricht Wahres? Im übrigen werden auch wir den Vertrag ohne Kommissionsberatung annehmen.
Präsident der Generallotteriedirektion Dr. Lewald: Es ist um Auskunft gefragt worden, nach welchen Grundsätzen die Lotterie⸗ einnehmer bestellt werden. Es werden dazu in erster Linie Kaufleute bestellt, welche eine gewisse Wohlhabenheit besitzen, imstande sind, eine Kaution zu stellen, und in gutem Rüse stehen. Irgend