1912 / 42 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

een knüpfte, an der auch der

kussion, die sich an dessen Ausführun r. Solf sich beteiligte, führte

Staatssekretär des Reichskolonialamts zu folgender Resolution:

.¹1) Der Deutsche Landwirtschaftsrat hält die Organisation des landwirtschaftlichen Kredits für Deutsch Südwestafrika für notwendig und dringlich.

Für den kommunalen und städtischen Grundkredit steht die Gründung eines Pfandbriefinstituts unter staatlicher Aufsicht unmittelbar bevor.

Auch für den ländlichen Besitz ist eine gleichartige Anstalt anzustreben.

DTas Genossenschaftswesen mit staatlicher Unterstützung ist für den Personalkredit eventuell unter Ausgestaltung des Vieh⸗ kredits weiter zu pflegen und zu fördern, kann aber allein dem Kreditbedürfnis des Ansiedlers nicht genügen.

Außerdem ist mit staatlicher Hilfe ein Meliorationskredit⸗ institut für einzelne Farmer wie für Meliorationsgenossenschaften letztere eventuell auch mit Zwangsbeitritt zu schaffen.

2) Auch für Ostafrika und die deutsche Südsee ist eine den dortigen Verhältnissen entsprechende landwirtschaftliche Kreditorgani⸗ sation anzustreben.

3) Der Deutsche Landwirtschaftsrat richtet an den Herrn Staats⸗ sekretär des Reichskolonialamts das Ersuchen, dafür Sorge tragen zu wollen, daß ohne Verzug ein sachkundiger Beamter nach Deutsch Ostafrika geschickt wird, um die Einrichtung von Spar⸗ und Dar⸗

lehnskassen in die Wege zu leiten und dazu einen Beitrag von 10 000 zu bewilligen.“

Sodann beschäftigte sich der Landwirtschaftsrat mit der Frage des Erlasses eines eeeee. Hierüber referierte Professor Dr. Kirchner⸗Leipzig, der folgenden Antrag stellte:

„Die 40. Plenarversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrats

erklärt:

1) Bei der steigenden Verwendung der im Deutschen Reiche er⸗ zeugten Kuhmilch als unmittelbares menschliches Nahrungsmittel, als sogenannte Frischmilch, und bei der wachsenden Bevölkerungszahl der Städte umfaßt der Handel mit dieser Milch fortgesetzt größere und vom Verbrauchsorte entfernter liegende Gebiete, die sich nicht nach Staaten, noch viel weniger nach Verwaltungs⸗ oder Gemeindebezirken abgrenzen lassen.

.2) Die Vorschriften, die für den öffentlichen Verkehr mit un⸗ verfälschter Milch nur um diese handelt es sich hier gelten, zeigen, weil sie bisher fast nur von den einzelnen Städten erlassen worden sind, vielfach sehr große Verschiedenheit und widersprechen oft dem Wesen der Milch, die ein Naturerzeugnis ist.

3) Dadurch wird nicht selten der redliche Verkehr mit Markt⸗ milch und besonders die die Milch erzeugende Landwirtschaft um so mehr geschädigt, als auch die Rechtsprechung der deutschen Gerichte

auf diesem Gebiete ungleich ist. Da eine sichere Rechtsgrundlage nur durch das Gesetz geschaffen lenarversammlung des Deutschen

werden kann, so beschließt die 40. Landwirtschaftsrats, bei den verbündeten Regierungen die Vorlage eines Gesetzes zu beantragen, durch das die Vorschriften für den Ver⸗ kehr mit Milch soweit als möglich gleichmäßig für das ganze Reich geregelt werden.“

„Nach kurzer Diskussion beschloß jedoch der Landwirtschaftsrat, „die Frage des Erlasses eines Reichsmilchgesetzes zu vertagen und den Ständigen Ausschuß zu beauftragen, der nächsten Plenarversammlung nach Anhörung der landwirtschaftlichen Zentralvertretungen eine Vor⸗ lage zu unterbreiten. Diese Vorlage wird, falls sie die Frage des Bedürfnisses nach einem Reichsmülchgesetz bejaht, bestimmte Vor⸗ serehe wegen des Inhalts eines solchen Reichsgesetzes zu machen

aben.“

Nachdem dann der landwirtschaftliche Sachverständige beim Kaiserlichen Generalkonsulat in Christiania Dr. Frost einen Vortrag über die landwirtschaftlichen Verhältnisse Norwegens gehalten hatte, berichtete Landesökonomierat Johannssen⸗Hannover über die Beschlüsse der Generalversammlung des Inter⸗ nationalen landwirtschaftlichen Instituts in Rom vom Mai 1911. Anträgen des Referenten und des Professors Dr. Dade gemäß faßte der Landwirtschaftsrat die folgende Resolution:

,1) Um die wertvollen Arbeiten des Internationalen landwirt⸗ schaftlichen Instituts in Rom der deutschen Landwirtschaft im weitesten Umfange zugänglich zu machen, ist die Herausgabe der Berichte (Bulletins) des Instituts in deutscher Sprache dringend wünschenswert. Zur Deckung der daraus erwachsenden erheblichen Kosten sind namhafte Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln und die Unterstützung durch die deutschen landwirtschaftlichen Körperschaften in Form des Abonnements auf die Berichte geboten.

2) Bei den nichtpreußischen Bundesstaaten ist zu beantragen, daß sie in derselben Weise, wie es in Preußen bereits geschieht, eine frühzeitige Ernteschätzung in Hektarerträgen vornehmen, sodoß dieselbe für das Gesamtgebiet des Deutschen Reichs erfolgen würde.“ 8

Zum Schluß erstattete noch Professor Dr. Honcamp⸗Rostock einen Bericht über die vom Reichsamt des Innern unterstützten

Fütterungsversuche.

Am Spätnachmittag fand im Hotel Adlon in Anwesenheit zahl⸗ reicher Ehrengäste ein Festmahl des Deutschen EEöö statt. Nach Begrüßung der Ehrengäste wies der Präsident, Wirkliche Geheime Rat Dr. Graf von E“ in einer Ansprache auf die Entwicklung der Landwirtschaft im verflossenen Jahre hin, erörterte dann die gegenwärtige politische Lage in Deutschland und schloß mit dem Wunsche, daß alle Maßnahmen der verbündeten Re⸗ gierungen und der bür erlichen Parteien auf das Ziel der Erhaltung und Stärkung unserer städti 57 wie ländlichen Mittelstände erichtet sein möchten. Darauf nahm der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Delbrück das Wort, der nach einem Bericht von „W. T. B.“ folgendes ausführte:

„Meine Herren, der Herr Reichskanzler ist in letzter Stunde durch dringende Dienstgeschäfte verhindert worden, heute in Ihrer Mitte zu erscheinen, und ich bin zunächst beauftragt, Ihnen sein Be⸗ dauern darüber auszusprechen, daß es 688 nicht vergönnt ist, den heu⸗ tigen Abend in Ihrem Kreise zu verleben, dem er angehört nicht nur als Berufsgenosse, sondern auch durch langjährige und mannigfache dienstliche und politische Beziehungen. Im Anschluß hieran habe ich im Namen der anwesenden Gäste und der hier anwesenden Vertreter der verbündeten Regierungen die letzten Worte waren ja be⸗ sonders dazu bestimmt, den Mitgliedern der verbündeten Regie⸗ rungen das Gewissen zu schärfen für diese Admonition und die freundliche Begrüßung, die uns zuteil geworden ist, herzlich zu danken. Wenn ich es nun versuche, ohne Sie zu ermüden, auf das einzugehen, was die beiden Herren Vorredner gesagt haben, so muß ich, wie mein Herr Vorgänger, um Nachsicht bitten; denn wenn . wußte, daß ich hier heute sprechen würde, so habe ich es doch ziemlich spät erfahren. Es ist das erste Mal, daß ich die hohe Ehre und die große Freude habe, an dieser Tafel das Wort zu ergreifen.

ingehen darf auf das, was die Herren Vorredner be⸗

ich anknüpfen an die Worte Ihres verehrten

Herrn Präsidenten. Er hat selbst darauf hingewiesen, daß die Reden, die das Festmahl des Deutschen Landwirtschaftsrats einzuleiten pflegen, sich nicht darauf beschränken, das Fazit der Berufsarbeit im Laufe des vergangenen Jahres zu ziehen, sondern daß diese Reden in der Regel auch übergehen auf die Beziehungen der Landwirtschaft zum Staat, zur Volkswirtschaft, zu allgemeinen vaterländischen und poli⸗ tischen Interessen. Wir alle wissen es, daß es der Herr Graf Schwerin gewesen ist, der diese Reden auf diese Höhe gehoben hat, und wer die Freude gehabt bhat, diese Reden zu hören, oder wer sie je t nachliest, der wird sich sicher immer mit einer gewissen Freude und Befriedigung der Größe der Auffassung erinnern, die durch die Reden des Grafen Schwerin hindurchgeht. Und so hat er denn auch heute über die Er⸗

ghng⸗

inge gelenkt,

des Wirtschaftsjahres 1911 hinaus unsere Blicke auf politische er hat in beweglichen Worten der Sorge Ausdruck verliehen, die in den unruhigen, unklaren und bewegten politischen Verhältnissen der jetzigen Tage die Herzen aller guten Deutschen bewege, und er hat schließlich ein hohes Lied auf die Vaterlandsliebe enges nnt wie es schöner nicht gesungen werden kann und wie es wahrscheinlich noch lange in unserem Herzen nachklingen wird. Meine Herren, es ist nicht leicht, nach einer solchen Rede das Wort zu er⸗ greifen, und ich muß es mir versagen, auf alle die Probleme einzugehen die er im Laufe seiner vielseitigen Rede angeführt hat. Er hat auf die Notwendigkeit hingewiesen, Mittelstandspolitik zu treiben, er hat hingewiesen auf die wirtschaftliche und nationale Notwendigkeit, die Zahl der bäuerlichen Kleinbesitzer zu vermehren. Es sind das gewiß beachtenswerte Ziele, denen, soweit ich unterrichtet bin, auch die ver⸗ bündeten Regierungen in vollem Maße ihre Aufmerksamkeit zollen. Wir wissen die Bedeutung eines vermehrten bäuerlichen Besitzes, einer Erschließung der Oedländereien nicht nur zu würdigen unter dem all⸗ Gesichtspunkte, daß durch die Vermehrung der Zahl der rundbesitzer auch die Stützen des Staatsgedankens vermehrt werden, sondern auch aus dem Gesichtspunkte, daß wir es der deutschen Land⸗ wirtschaft auf diesem Wege erleichtern, die noch fehlenden fünf Pro⸗ zent an der Fleischversorgung des deutschen Volkes zu beschaffen. Aber ich wollte eigentlich an die Ausführungen des Herrn Grafen Schwerin einige andere Betrachtungen anknüpfen. Was die deutsche Landwirt⸗ schaft im Laufe der letzten dreißig Jahre geleistet und geschaffen hat, das brauche ich in diesem Kreise hier nicht zu erörtern. Wer in dem harten Ringen, das zu diesen Erfolgen geführt hat, gestanden hat, wer ihm als Zeuge beizuwohnen in der Lage war, der wird die Ueberzeugung haben, daß diese Arbeit der deutschen Land⸗ wirtschaft all⸗zeit ein Ruhmesblatt in der Geschichte des deutschen Volkes, ein Beweis für unsere Zähigkeit, fuͤr unsere Energie und für unser Vertrauen in die Zukunft sein wird. Aber, meine Herren, diese landwirtschaftlichen Erfolge werden auch erst mit dem richtigen Maß⸗ stabe gemessen, wenn man sie in Beziehung setzt zu den wirtschaft⸗ lichen Verhältnissen unseres Vaterlandes auf anderen Gebieten und zu der gleichen Zeit. Was die Landwirtschaft erreicht hat, ist zwar das Ergebnis ihrer eigenen Arbeit, aber es haben gleichzeitig fast alle anderen produzierenden Stände desdeutschen Volkes große und beträchtliche Erfolge aufzuweisen gehabt, unddiese Zeit des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges ist es auch, die nicht spurlos vorübergegangen ist an der Lebenshaltung der arbeitenden Klassen. Man kann also nicht davon reden, daß die Landwirtschaft in agrarischem Egoismus die Sahne abgeschöpft hat, sondern sie hat teilgenommen am allgemeinen wirt⸗ schaftlichen Aufschwung des deutschen Volkes, und wenn man nach den Ursachen dieses Aufschwunges fragt, so ist doch klar, daß dieser große wirtschaftliche Aufschwung in erster Linie nur möglich war unter dem Schutze des neugeeinten Deutschen Reiches, daß er hervorgerufen ist durch die Stoßkraft eines aus eigenem Können festgeeinten jugendlichen Volkes. Und wer diesen wirtschaftlichen Aufschwung uns zu erhalten bestrebt sein wird, der wird nie vergessen, daß seine letzten Wurzeln hier im Vaterlande liegen, in der Einheit, in der acht, in der Wehrhaftigkeit und in der Größe des Deutschen Reiches.

Aber, meine Herren, es ist noch ein anderes sehr interessantes Moment, auf das ich hinweisen möchte. Wenn Sie unsere Wirt⸗ schaftspolitik, als deren Früchte wir nicht nur den Aufschwung der Land⸗ wirtschaft, sondern den Aufschwung unseres wirtschaftlichen Lebens über⸗ haupt bezeichnen können, messen an dem Zolltarif, so werden Sie finden, daß auch dieser Zolltarif nicht das Ergebnis des Egoismus einzelner Erwerbsgruppen gewesen ist, sondern dieser Zolltarif hat gleichmäßig allen Ständen des Volkes Segen und Vorteile gebracht, weil er hervorgewachsen ist aus dem Bestreben, die Interessen der verschiedenen Zweige der nationalen Arbeit gegeneinander abzuwägen, die Zölle ins Verhältnis zu einander zu setzen und den Zolltarif es ist ja ein ideales Ziel, das man nicht ganz erreichen kann, auszugestalten als ein Instrument zur Hebung nicht eines einzelnen Erwerbsstandes oder Betriebszweiges, sondern des ganzen Wirtschaftslebens eines großen Volkes. Ich möchte Sie ferner daran erinnern, daß dieser Zolltarif ja geschaffen ist durch die Arbeit, durch das Zusammenarbeiten der⸗ jenigen Parteien, die nicht vorübergehende wirtschaftliche Notwendig⸗ keiten zusammengeführt haben, sondern durch diejenigen Parteien, die bisher die Träger des Reichsgedankens und der Einheit des Reichs gewesen sind. Und, meine Herren, wenn wir heute, rein wirtschaftlich betrachtet, dem Wunsche Ausdruck geben, daß es uns gelingen möge, die Zustände, die unsere augenblickliche Wirtschaftslage geschaffen haben, zu erbalten und den gegebenen Verhältnissen entsprechend weiter zu entwickeln, so dürfen wir uns darüber nicht täuschen, daß uns das nur gelingen wird, wenn wir wieder alle diejenigen unter einer Fahne scharen, die mitgearbeitet haben an der Einigung des Reichs und an der Wirtschaftspolitik, die sich in dem Zolltarif verköͤrperte. .

Was uns trennt, ist nicht die Scheidung zwischen dem fest an⸗ plesenen ländlichen Besitz und dem heimatlosen Industriearbeiter; die Kluft liegt an einer anderen Stelle. Diesseits der Kluft stehen alle oder sollten alle diejenigen stehen, deren Ueberzeugung und Streben, deren Lebensauffassung und politische Anschauung Ende aller Enden wurzelt in den Traditionen des Deutschen Reichs, in den Tra⸗ ditionen der deutschen Monarchie, wie sie sich für uns verkörpert im friderizianischen Staat, die stolz sind darauf, daß ihre Väter in den Befreiungskriegen geblutet haben, und mit Stolz auf die Kämpfe zurück⸗ blicken, die zur Einigung des Deutschen Reiches geführt haben. Und die Zahl derer, die unter dem Einfluß dieser. Ueberlieferungen stehen, reicht weit hinaus über die Grenzen des ländlichen Besitzes in die Massen derer, die ohne Ar und Halm die Feder oder den Hammer führen. Des⸗ wegen muß unser letztes Ziel nicht nur um wirtschaftliche Zwecke zu erreichen, sondern um die Ziele zu erreichen, die Graf Schwerin⸗ Löwitz in seiner Rede betont hat, dahin gehen, daß wir wieder alle diejenigen unter eine Fahne bringen, deren sittliche, religiöse und politische Anschauungen wurzeln in den großen Traditionen unseres Volkes und die entschlossen sind, das Werden und Vergehen, dem auch staatsrechtliche und politische Verhältnisse unterworfen sind, so zu leiten, daß nichts verloren geht von den Gütern, die wir aus der überkommen und von den Vätern ererbt haben, daß das Neue nicht das Alte, solange es lebensfähig ist, zerstört. Und alle diejenigen, die auf diesem Boden stehen, werden sich wieder zusammenfinden, sie müssen sich wieder zusammenfinden, wenn in ihren Herzen die Vaterlandsliebe, von der Graf Schwerin⸗Löwitz gesprochen hat, lebt, und sie müssen sich wieder zusammenfinden, wenn alle Beteiligten sich einig sind, daß alle die Ziele von keinem der Beteiligten allein, sondern nur von ihnen gemeinschaftlich erreicht werden können. Meine Herren, wenn es uns gelingt, uns auf dieser Basis zu sammeln, dann werden wir auch über die anderen Schwierig⸗ keiten hinwegkommen, dann wird es uns gelingen, denen, die jetzt abseits stehen, die Ueberzeugung beizubringen, daß kein Volk auf rein materieller Grundlage blühen kann, daß die sittlichen Momente es sind, die der Familie und dem Staate ihre Konsistenz verleihen.

Nach dieser etwas ausgiebigen politischen Abschweifung darf ich zurückkehren zu der Aufgabe, die mir in erster Linie gestellt ist, Ihnen einen Wunsch auszusprechen. Wir alle wissen es, daß das Gefühl für das Vaterland nirgends so fest, so natürlich entwickelt ist, wie in demjenigen, der die von den Vätern ererbte, mit dem eigenen Schweiß kultivierte Scholle besitzt, und deshalb ist vielleicht die Mahnung zur Vaterlandsliebe an dieser Stelle überflüssig. Ich habe Ihnen nur zu wünschen, daß Ihnen allezeit die wirtschaftliche Kraft gegeben sein möchte, die vaterländischen Aufgaben zu erfüllen, zu denen der Besitz verpflichtet, und ich wünsche Ihnen ferner, daß Ihnen immer Führer gegeben werden möchten, wie Ihr augenblicklicher Präsident, ein Führer, der nicht nur einer der ersten ist in beruflicher Tüchtig⸗ keit, sondern Ihnen auch vorangeht mit der Fahne uneigennütziger Vaterlandsliebe. Mit diesem Wunsche erhebe ich mein Glas und bitte Sie, mit mir einzustimmen in den Ruf: Die deutsche Land⸗

wirtschaft, sie lebe hoch! hoch! hoch!“

Wetterbericht

Beobachtun station

Name der

vom 15. Februar 1912, Vorm. 9 ¼¾ Uhr.

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke

gs⸗ Wetter

Barometerstand auf Meeres⸗ niveau u. Schwer⸗

in 45° Breite

Temperatur

Miederschlag in

stus

in Cel⸗

Stufenwerten*) Barometerstand vom Abend

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Borkum

766,4 n0

1 Nebel 0,110

764

meist bewölkt

Keitum

766,3 NNO I bedeckt

764

meist bewölkt

Hamburg

765 7 N 2 Nebel

763

meist bewölkt

Swinemünde

7644 NW 1 Dunst

Neufahrwasser

7632 SW l bedeckt

763

meist bewöllt

764

meist bewölkt

Memel

7624 SO 3 Dunst

Aachen

765 9 WNW? Nebel

765

meist bewölkt

762 Vorm. Niederschl.

Hannover

7654 NNO 1 Nebel

Berlin

7641 O 1 wolkig

Dresden

764,4 SSW 2 bedeckt

Breslau

764,4

Windst. bedeckt —0.

v=FSg=JS

762

meist bewölkt

763 Nachm. Niederschl.

762

meist bewölkt

763

meist bewölkt

Bromberg

764,0 Schnee

Metz

765,6 bedeckt

764 Nachts Niederschl.

762 Vorm. Niederschl.

Frankfurt, M.

764,6 Nebel

Karlsruhe, B.

765,8 Windst. Nebel

München

765,7 W Nebel

762

Zugsvitze

524,5 N. 1 Schnee

762 Nachts Niederschl. meist bewölkt. 763 Nachts Miederschl.

524 Nachm. Niederschl.

Stornowav

757,9/ SSO 4 balb bed.

282

(Wilhelmshav.) meist bewölkt

Malin Head

752,3 SDO 6 bedeckt

759

Valentia

753 6 S 4 halb bed.

Seilly

758,7 S 4 Dunst

Aberdeen

762,5 SSO 3 bedeckt

Shields

764.3 SO Z3bbedeckt

Holyhead

V 759,2 S bedeckt

156 761 765

765

0 762

Isle d*Aix

766,8 OSO 3 Dunst

(Kiel) meist bewölkt

(Wustrow i. M.)

meist bewölkt (Königsbg., Pr.) meist bewölkt

(Cassel) ziemlich heiter (Magdeburg) Nachm.Niederschl. Grünbergschl.) meist bewölkt (Mülhaus., Fls.)

764 Nachts Niederschl

St. Math

ieu 763,3 SDO 3 Dunst

764

(Friedrichshaf.) Nachm. Niederschl.

Grisnez

766,6 NNO 2 sbedeckt

762

(Bamberg) Nachts Niederschl.

Paris

766 6 N. 2 bedeckt

Vlissingen

766,0 NW 1 Nebel

Helder

766,8 Windst. bedeckt

762

0764

I

Bodoe

761,6 2 bedeckt

Christianst

ind 765,2 SW 2 Regen

Skudesnes

764,8 W 2 heiter

Vardö

756 9 N Schnee

Skagen

764,5

Hanstholm Kopenhagen

4 W. 2 bedeckt 2bedeckt. bedeckt

764,3 S 765 4

Stockbolm

N 1 762,0

Hernösand

W 761,0

Haparanda

SSO 760,0

bedeckt

Wisby

7615 S Abedeckt

Karlstad

763, 5 Windst. wolkig

Archangel

753,8 N. 1

Petersburg

758,0 NNW I heiter

1 5

W bedeckt 4

wolkenl..

82

7

763 765 756

765

760

765

) 765 9 761 760 0 759 764

2 757

11“*“

Zweite B

nzeiger und Königlich Preußischen

ac

ge

Berlin, Donnerstag, den 15. Februar

ve .

tsanzelger

T1A1ö“

8

Berichte von deutschen Fruchtmärkt

Qualität

mittel

gut

Gelahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster

ℳ8

höchster As

Verkaufte Menge

Doppelzentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) chläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Durchschnitts⸗ pre

für 1 Doppel⸗ jentner

Riga

762,7 SSW bedeckt

Wilna

10

764 6 S 1 bedeckt

68

0 765

767

Gorki

766,8 SSW heiter

Warschau

763,8 Windst. bedeckt

= 4

21789

0 765

Kiew

768,5 O wolkenl.

Wien

763,7 N I bedeckt

770

Prag

761 4 Windst. Nebel

) 762 meist bewölkt 763 anhalt. Niederschl.

Rom

7552 N- Z wolkig

755

Florenz

7582 N. 2 bedeckt.

Cagliari

759,7 NRW A bedeckt

8 758

Thorshavn Seydisfjord

7887 Windste wolkig 757,5 Windst. beiter

760

7E

55

münde

Rügenwalder⸗

763,5 NNO Zbedeckt

Skegneß

765,6 SSW bedeckt

Krakau Lemberg

764, MNOSchnee

7615 SS 1 Nebel

Hermanstadt

762,8

764

bewölkt

SSO 3sbedeckt

Triest Reykjavik (5 Uhr Abe

SNO 3 O 1

wolkig

wolkenl.

752,

ids)

meist bewölkt

(Lesina) meist bewölkt

Cherbourg

766,0 SD balbbed

Clermont

766,8 N bedeckt

Perpignan Belgrad, Serb.

bedeckt

766,7 SO

—¼½

11”] 60,0 Windst. heiter 764,8 W Z wolkenl.

men E11“ 762,5 SO A bedeckt

Brindist

753,6 NW bedeckt

Lerwick

Moskau

762,6 S2 bedeckt

Kuopio

Helsingfors

3 SW. 2 bedeckt 762,2 S —4 halb bed. 759,4 1 bedeckt

d0/

S 760,1 MNW wolkenl.

Zürich

NW 766,4 N 1 woltig

Genf

766,1 halb bed.

Lugano

760,6 NNW 1

Säntis

559,0 N. 2 Schnee

halb bed.

Budapest

765,4 Windst. Dunst

meist bewölkt

Portland

Bn 764,3 SSO 4 wolkig

Horta

747,6 SSW bedeckt

Coruna *) Die Za

Der

Ozean.

zumeist s

gefunden.

3 = 25 bis 64;

verlagert, ein solche bis Südskandinavien. ebiet Nordwestrußland, abziehend, sowie übe

trübe und im

765,6 SSO 3bedeckt hlen dieser 4 = 65 bis 12,4; 5 = 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis

Luftdruck über Mitteleuropa ist glei Hochdruckgebiet über 770 mm über Südrußland hat sich s über 764 mm reicht

Tiefdruckgebiete

In Deutschland ist das Westen vielfach neblig chwacher Frost, auch

Rubrik bedeuten: 0= 0 mm; 12,5 bis 20,4; 59,4; 9 = nicht gemeldet.

chmäßig verteilt; eit

haben verb

—15 12

1 0,1 bis 0,4; 2 = 0,5 bis 24 6 = 20,5 bis 31/

südostwärts

von der Pyrenäenhalbinst unter 755 mm liegen übe ber dem Mittelmeer und den Wetter bei schwachen ; ostwärts der Elbe her reitete Niederschläge stett⸗

Winde. herrsch

Deutsche Seewarte.

Ein

anasucgaguaenes—eage—aeaoenmnaa au

1u

Pyritz..

Breslau..

G 1 Filenburg. Marne.. Goslarkr. Paderborn. Neuz . Dinkelsbühl Geislingen. Ueberlingen. Rostock.

Waren .

Altenburg

Weißenhorn. Biberach.. Geislingen. Ueberlingen.

Insterburg. Stettin.. öö

Militsch.. Breslau..

Eilenburg . Marne .. Goslar... Paderborn. b“ Dinkelsbühl. Weißenhorn. Biberach... Ueberlingen. Rostock. Waren.

Altenburg

Insterburg. Pyritz... Breslau..

Frankenstein i. Lüben i. Schl. Halberstadt. Eilenburg . Narne .. Weißenhorn. Biberach. Waren.. Altenburg

Insterburg.. Elbing.. Stettin. Pyritz.. Stargard Schivelbein ..

Pesen.. Bromberg.. Eee“ Breslau.. Frankenstein i. Lüben i. Schl.. Halberstadt. Eilenburg... W GS6 Paderborn 1 Limburg a. Lahn 1““ Dinkelsbühl ö“ Weißenhorn. eIW“ L177656 ve.“”“

liege

Altenburg .

Stargard i. Pomm.. Schivelbein ... Stolp i. Pomm.. Lauenburg i. Pomm.. ö6

Frankenstein i. Sch Lüben i. Schl.. Halberstadt..

Stolp i. Pomm. Lauenburg i. Pomm.

Frankenstein i. Sch Lüben i. Schl..

8 Pomm.

.

Insterburg ....

b.

Schl. .

Bemerkungen. Die verkaufte Men 8 ge wird auf volle Doppelzentner und der Verk nder Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der Fkausfeme Fefi 88

Berlin, den 15. Februar 1912.

IJ. 20,20

Weizen. 20,50 20,20

19,50

19,95

20,80 20,25 21,00 20,70 20,50 2!1,00 23,40

23,00 20,90 21,10 20,00

22,60 22,60 22,80

23,00

23,00 23,20 geun. 18,25 18,70 18,40 18,50 18,75 19,00

18,30 18,40 17,90 18,30 17,95 19,20 18,75 19,00 19,00 19,00 19,20 21,40

22,40 22,20 22,80

18,25 18,60 18,40 18,20 17,60 16,90 18,10 17,45 18,30 18,50 18,60 18,50 18,80 18,20 21,10 21,60

20,00 18,90 19,00 11s18,60

Gerste. 17,50 20,00 16,20 19,50 20,60 19,75 19,50 23,00 22,00 18,40

21,70 21,25

Futtergerste . Braugerste

1 Futtergerste „Braugerste

20,50 20,50 20,40 20,20 20,20 20,80 20,60 21,00 21,00 20,80 21,00 23,60

23,20 21,00 21,10

500 14

2

32

1 740 250

20,20

Kernen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

23,00

23,20 23,40

18,25 18,80 18,60 18,50 18,75 19,00

18,30 18,40 18,40 18,30 18,20 19,20 19,00 19,00 19,20 19,50 19,20 21,60

20,00 19,10 19,00 18,70

17,50 20,20 16,50 20,00 20,60 20,00 19,50 23 00 22,80 18,40

21,80 21,25

Braugerste 21˙50

a ser. 18,60 18,80 20,20 19,00 19,00 19,00 20,00 19,00 19,20

19,60 18,90 19,40 19,35 22,50 21,75 19,20 21,00 20,50 20,60 19,70 21,40 21,20

19,70 19,60 21,00

111 1]

—+ S

S9 Ddo

1

166“

8 1 1““

22,00

18,60 19,20 20,20 19,00 19,00 19,00 20,00 19,00 19,60

19,60 19,40 19,40 19,60 22,50 22,00 19,20 21,50 20,80 20,60 19,70 21,60 21,20

20,00 20,15 21,30

Mark abgerundet mitgetellt.

Kaiserliches Statistisches Amt.

J. V.: Dr. Zacher.

154 66 239

31

15 60 50 15 31 50 20 35

:220 12

60

32 122 201 750 1 820

1 900

4 478 247

1 152 678

2 562 4 155 14 950 36 497

Der Durchschnittspreis wird aus t vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs . .

20,80

20,43 20,50 23,26 23,00 23,17 20,98 21,10

22,60 22,50 23,06 23,30

18,25 18,71 18,50 18,50 18,50 18,80 18,40 18,27

18,80

18,94 18,70 21,00 21,60 20,94 20,00 19,06 19,00

17,50 20,11

19,00 20,34

19,20 21,11 21,00 20,58 20,06 20,06

19,00

20,35 20,60 19,20 21,19 21,00 20,73 19,93 20,05

1 bo bo

80

do pe do do ro

7—

SSö2ö289

erundeten Zahlen berechnet. prechender Bericht fehlt.