1912 / 53 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Kriegsministerium.

Der Oberleutnant der Reserve Pinther vom 3. Schlesischen fanterieregiment Nr. 156 ist unter Ueberweisung zu der niendantur des IV. Armeekorps zum etatsmäßigen Militär⸗

intendanturassessor ernannt worden. Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Salzwedel, Regierungsbezirk Magdeburg, ist zu besetzen.

Königliche Generallotteriedirektion.

Bekanntmachung. Die Erneuerungslose sowie die zur 3. Klasse der 226. Königli I en Klassen⸗ lotterie sind nach den §§ 5, 6 und 13 des Lotterieplans unter Vorlegung der 8e Lose aus der 2. Klasse bis um 4. März d. J., Abends 6 Uhr, bei Verlust des

nrechts einzulösen. 8 Die Ziehung der 3. Klasse dieser Lotterie wird am

8. März d. J., Morgens 81 ½ Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen. Berlin, den 28. Februar 1912. .“ n xaliche Generallotteriedirektion. Strauß. Ulrich. Gramms.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. Februar. 1“ Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini und hatten, wie „W. T. B.“ meldet, am Morgen eine Besprechung mit dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg.

1 Die Strafrechtskommission hat nach Abschluß der Beratungen über den Allgemeinen Teil des Vorentwurfs eine Gesamtredaktion der bisherigen Beschlüsse vor⸗ genommen. Vielfachen Wünschen entsprechend, hat sie die Verbrechen und Vergehen von den Uebertretungen völlig getrennt und jede der beiden Gruppen in ein besonderes Buch verwiesen. Im Zusammenhange damit steht es, daß ein be⸗ sonderer Allgemeiner Teil für Uebertretungen geschaffen und in das für diese bestimmte zweite Buch eingestellt ist. Der Allgemeine Teil der Uebertretungen enthält nur verhältnismäßig wenige Bestimmungen, sodaß eine Unter⸗ einteilung sich erübrigt. Der wesentlich umfangreichere Allgemeine Teil für Verbrechen und Vergehen dagegen zerfällt in zwölf Abschnitte, die in ihrer Zusammenfassung, und Reihenfolge von der Einteilung des Vorentwurfs mehrfa abweichen. Auf die Abschnitte: das Straf esetz, die strafbare Handlung, deeeedu e. der Strafbarkeit, Versuch, Teil⸗ nahme, Zusammentreffen mehrerer Gesetzesverletzungen, folgen die Abschnitte: Strafantrag, Hauptstrafen. Schadensersatz, Nebenstrafen. Maßregeln der Besserung und Sicherung, Straf⸗ bemessung, Verjährung und endlich Wiedereinsetzung.

Die seinerzeit vorbehaltene Beschlußfassung über die Ein⸗ teilung der strafbaren Hünblungen ist nachgeholt worden. Die Einteilung unterscheidet sich, entsprechend der Veränderung des Strafensystems durch Aufnahme der Haft des geltenden Rechts als vierter Freiheitsstrafe, von der des Vorentwurfs nicht und entspricht im wesentlichen dem geltenden Recht. Abweichungen liegen in⸗ sofern vor, als die Festungshaft durch die Einschließung diese Bezeichnung hat die custodia honesta des Vorentwurfs vorläufig erhalten ersetzt ist, und eine mit Geldstrafe be⸗ drohte Handlung erst dann als Vergehen gilt, wenn die Straf⸗ drohung über 500 hinausgeht. Alle mit Geldstrafe bis zu 500 oder mit der wiederaufgenommenen vierten Freiheits⸗ strafe, der Haft des geltenden Rechts, bedrohten Straftaten sollen Uebertretungen sein; doch ist die stdauer der Haft von sechs Wochen auf drei Monate herau gesetzt. In dem Allgemeinen Teil sind verschiedentlich Schärfungen und Milde⸗ rungen der Grundstrafe vorgesehen; diese bleiben jedoch für die Einteilung der strafbaren Handlungen außer Betracht.

Die Kommission hat ferner in den Allgemeinen Teil des ersten Buches im Anschluß an § 85 des Vorentwurfs eine Bestimmung eingestellt, wonach in den Fällen, wo das Gesetz dem Richter die Wahl zwischen Freiheitsstrafen ver⸗ chiedener Art läßt, auf Zuchthaus erkannt werden darf nur, wenn die Tat auf ehrloser Gesinnung beruht, dagegen

f Einschließun zu erkennen ist, wenn die at

f ehrloser noch verwerflicher Gesinnung beruht; anderenfalls darf nicht darauf erkannt werden. Als Folgerung aus diesem Beschluß ergibt sich für den Be⸗ onderen Teil, daß Zuchthaus und Einschließung wahlweise nebeneinander nie ohne Gefängnis angedroht werden können. Da Fälle denkbar sind, die von verwerflicher Gesinnung zeugen, ohne daß eine ehrlose Gesinnung vorliegt, würde es an einer

Strafe fehlen, wenn nur Zuchthaus und Einschließung zur Wahl ständen. Die wahlweise Androhung von Zuchthaus, Ge⸗

fängnis und Einschließung im Besonderen Teil hat übrigens zur Folge, daß die Gefängnisstrafe in diesen Fällen fünf Jahre übersteigen muß; inwiefern dies eine Aenderung der Einteilung der zecsbaren Handlungen bedingt, ist späterer Prüfung vor⸗

behalten worden.

1 Aus den Beschlüssen der Kommission zu dem ersten Abschnitt des Besonderen Teils ist folgendes hervor⸗ zuheben: An den Tatbeständen des Hochverrats, wie der Vor⸗ entwurf sie vorsieht, sind nur unwesentliche Aenderungen vorgenommen. Die Fälle, in denen der Versuch gleich der Vollendung bestraft wird, sind hier und sollen auch weiterhin durch die Wendung: Wer es unternimmt, gekennzeichnet werden. Wie bei ihnen die Frage nach dem Rücktritt vom Versuch zu regeln ist, bleibt noch zu bestimmen. Der Tatbestand des § 100 ist unter Beibehaltung der Gleich⸗ stellung von Mord und Totschlag anderweitig dahin gefaßt: Wer es unternimmt, den Kaiser, einen anderen Bundesfürsten oder

der Tatbestand des Hinderns an der Ausübung der Herrschergewalt ausgeschieden; hsem mena faß mit dem Fal der Nötigung zu einer Regierungshandlung ist der Tatbestand in einen besonderen Paragraphen mit etwas milderer Strafdrohung eingestellt worden. Im § 102, der die Vorbereitung zum Hochverrat, die Verabredung sowie die Aufforderung und Aufreizung dazu unter Strafe stellt, ist das Wort „aufreizen“ durch das in seiner Bedeutung durch die Rechtsprechung bereits klargestellte „anreizen“ ersetzt worden. Die Strafdrohungen sind im wesent⸗

lichen die gleiche n geblieben wie im Vorentwurfe. 8

Gestern mittag fand im Thronsaale der Residenz die liche Eröffnung des Landtags durch Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten statt. Zu der hatten sich die Prinzen des Königlichen Hauses, das diplo⸗ matische Korps, die obersten Hofchargen, die Reichsräte und sämtliche Mitglieder der Kammer mit Ausnahme der Sozial⸗ demokraten eingefunden. Wie „W. T. B.“ meldet, verlas Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent die Eingangs⸗ und Schlußworte der Thronrede an den versammelten Landtag, während den übrigen 55 der Ministerpräsident Freiherr von Hertling verlas. In der Thronrede heißt es:

Meine Herren Reichsräte und Abgeordneten! Mit herzlichen Grüßen heiße ich den wiederversammelten Landtag willkommen, erfüllt von der Zuversicht, daß es Ihren Beratungen gegehen sein wird, das Gefühl des Vertrauens und der Beruhigung in die weitesten Kreise des Volkes zu tragen. Das Budget für die laufende Finanzperiode, das Ihnen in unveränderter Form wieder zugeht, ist unter dem Ge⸗ sichtspunkte möglichster Sparsamkeit aufgestellt. Für Bedürfnisse, deren Veranschlagung bei Aufstellung des Budgets im September vorigen Jahres noch nicht möglich war, werden Ihnen einige Nachtrags⸗ ostulate zugehen. Um die fortlaufende Erfüllung der Staatszwecke zu sichern, wird Ihnen unverzüglich ein Gesetzentwurf über den vor⸗ läufigen Vollzug des Budgets zur beschleunigten Behandlung vorgelegt werden. Abgesehen von diesen durch die Verfassung gebotenen Vor⸗ lagen, werden Ihnen nur solche zugehen, die im Interesse des all⸗ gemeinen Wohls keinen Aufschub dulden. Zum Abgleich des Budgets wird Ihnen der Gesetzentwurf über das Lotteriespiel nebst dem Staatsvertrag über die preußisch⸗füddeutsche Klassenlotterie wieder unterbreitet. Zur Reichsversicherungsordnung wird Ihnen baldigst ein Ausführungsgesetz samt Nachtragsforderungen zugehen. Einen zuverlässigen Vollzug dieses für weite Kreise wertvollen sozialen Gesetzgebungswerkes zu 1 ist der Ihrer verständnisvollen Fürerng sichere ders dieser Vorlage. Der einem dringenden Bedürfnis entsprechende Entwurf einer Kirchengemeindeordnung wird, teilweise umgearbeitet, neuerdings der Beschlußfassung des Landtags unterbreitet werden. Ueber die Notwendigkeit einer Aenderung der bayerischen Heimat⸗ und Armengesetzgebung, die auch in den Kammern des Landtags schon mehrfach

einem Gesetzentwurf vorgelegt werden, der die Anwendung des Reichs⸗

em wiederholt geäußerten Wunsch nach Erlassung eines Staats⸗

Mit dem Ausbau des Lokalbahnnetzes

vorgesehenen Hohe gebilden werden kann. Außerdem verbleiben no

gilt von der Landwirtschaft. Er

mehr herantreten, mit seinem Segen begleiten!

Abgeordneten für eröffnet.

gehören dem Zentrum an.

2

Oesterreich⸗Ungarn

Großgrundbesitzer als erbliche Mitglieder

befinden sich die ehemaligen Minister A

Niederösterrei Oberstlandmarschalls von Böhmen Abgeordneter Urban.

den Regenten eines Bundesstaats zu töten. Aus dem § 101 ist

lichen Feiertage angenommen

klärte der Fürsterzbischof Nagl, obiger Quelle proprio scheine mißverstanden zu werden, Abschaffung von Feiertagen, sondern Arbeit am Gottes⸗

In der Debatte erklärte zufolge, das betreffende Motu apst beabsichtige nicht die Ab en Dispens gewähren, die wegen men könnten.

Nach Meldunge Delegierten zur Beratung über die künftige V gestern in Peking eingetroffen und werden heute ihre beginnen, die sich mit der Verfassung, der Zus Regierung und der Bestimmung der Hauptstadt b Einer Londoner Blättermeldung zufolge gierten Nuanschikai die Urkunde im vorläufigen Präsidenten der chinesis orderten ihn auf, zur Eidesleistung nach nanschikai nahm das Amt an und verp ierlichen Amtseinf Umstände seine Abreise erlaubten. Puanschikai mit Tsas Juan Pei Koalitionsministeriums verhandeln, jetzigen Kabinette zusammengesetzt werden soll.

Einer Konsulardepesche Pr. Nanking zufolge ist Dr. Sun⸗ en r. ie Mitteilung wörher daß eine internationale Bankgruppe die Ganbenn⸗ leihe in Höhe von 20 Millionen Taels angeboten habe Es würden daher demnächst vier Millionen Taels nach Na 8 geschickt werden, um die republikanischen Soldaten zu⸗ b r darstellten, wenn sie nicht beza

bn Reuters wolle nur denjeni schen B

dienst nicht teilne erfassung

Beratungen ammensetzung der adt beschäftigen werden. überreichten die Dele⸗ über seine E ischen Republik und Nanking zu kommen. a verpflichtete sich,

ührung nach Nanking zu begeben, w Vor seiner Abreise wird über die Bildung' eines stern der zwei

Großbritannien und Irland. Der Voranschlag für das Heer weist laut Meldung Steigerung der Ausgaben von d Sterling und eine Erhöhung des Mannschafts⸗ bestandes um 200 Mann für die Au Vorgesehen ist ferner die

sgestaltung des Flug⸗ sofortige Errichtung und Marineflugschule in der Ebene chule bestimmten

wesens auf. einer gemeinsamen Heeres⸗ von Salisbury. en soll ei nfang der geschafft werden.

Außer den für diese Flugs ne bedeutende Zahl weiterer Flugzeuge als

Flugzeugausrüstung der Feldarmee an⸗ das aus Mini

Frankreich.

B.“ verbreiteten o hatsen von Nuanschikai

en Meldung aré den Botschafter chen Minister des on Beirut zu erörtern und die dieser im Hinblick auf die Schutzbefohlenen haben

Einer vom „W. T. ifolge hat der Ministerpräsident Poinec arrère beauftragt, Aeußern den Zwischenfall v ihn auf die Folgen hinzuweisen, ranzösischen Staatsangehörigen und

mit dem

die eine nationale Gefah vorsichtig behandelt würden.

Die Deputiertenkammer und der Senat haben gestern das Budget endgültig angenomn Der Ministerpräsident Poincaré

der Kammer die angekünd

igte Kreditforderung sion des Gesandten Regnault ein⸗ invernehmen mit dem Sultan das che Protektorat in Marokko dung heißt es unter anderem, daß der Kredit ung einer Karawane mit Ehren⸗ und Schutz⸗

Quelle zufolge, in von 50 000 Fr. T der in Fes im E

Parlamentarische Nachrichten.

für die Mis Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzun

b 1 zungen des Reichs⸗ tags und des Hauses der Abgeordneten befinden gichs

der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (15.) des Reich

ssekretär des Innern Dr. Delbrü⸗ i⸗ wohnte, fand zunächst die Wahl von 6 Mitaliedorm an bii sschuldenkommission auf Grund der §§ 12 und 13 eichsschuldenordnung von 1900 statt. 8 8

Auf Antrag des Abg. Bassermann inl.)

Zuruf in die Kommission gewählt die Mitglieder D (Soz.), Erzberger (Zentr.,, von Winterfeldt (dkons.) Zim mermann (nl.), Dove (fortschr. Volksp.) und Dombe

französis einrichten soll. In der Begrün für die Ausrüst geleit bestimmt sei. Mehrere Deputierte der deutschen Regierung ein Kredit von: der Funkentelegraph schiffen bewilligt werde. Beitrag für die Einrichtung eines und außerdem eine Prämie für die Unte

haben unter Hinweis auf das Beispiel welcher der Staatssekretär

in der Kammer einen Antrag ein⸗ 50 000 Fr. für die Förderung ie auf den französise Jedes Fischereischiff soll danach als Funkentelegraphen 2000 Fr. rhaltungskosten erhalten.

wurden durch r. Südekum

Spodann trat das Haus in die zweite ö betreffend die F aushaltsetats für 1912, ein und be ü haus ’1 1912, eir gann mit ööu6“ ha⸗ des Innern. 5 ratung wurde eröffnet über die fortdauernden Aus . ““ 50 000 ℳ“. 1““ g. Wurm (Soz.): Das Reichsamt des Innern ß sehr weites Gebiet und hat große soziale Aufgaben. Uitumüaßt ein heit gemäß wird bei dem Gehalt des Staatssekretärs die allgemeine Fozialpolitik erörtert. In der Thronrede heißt es, derselbe soziale Geist, aus dem die Reichsversicherungsordnung hervorgegangen sei, Mit diesem Geist der Reichsversicherung

Lesung des Entwurfs

in mit der Debatte 8 eststellung des Reichs⸗

Die Deputiertenkammer hat geste chlag, betreffend die Monopolisierung

über den Gesetzesvors ve. Amendements

Lebensversicherungen, die die Regierung im Einverständnis mit der at und die namentlich bestimmen, sellschaften unter

begonnen, Kommission vorgeschlagen h daß die Regierung die gewissen Bedingunge Italien für einen 3

Lebensversicherungsge chtigen kann, ihre Geschäfte in eitraum von höchstens zehn Jahren fort

erörtert worden ist, wird Ihnen eine Denkschrift zugleich mit Session ihn

Session ihm schon unterbreitete, aber unerledigt gebliebene Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Elberfeld, nebst Begründung und einer Uebersichtskarte zugegangen. Nach diesem Gesetzentwurf soll nunmehr am 1. Juli d. J. die Landgemeinde Voh⸗ winkel (die bei der Volkszählung von 1910 14 730 Ein⸗ wohner hatte) vom Kreise Mettmann abgetrennt und mit der Stadtgemeinde und dem Stadtkreise Elberfeld (am 1. Dezember 1910 170 118 Einwohner) vereinigt werden. 1

Feseßes über den Unterstützun 1- auf Bayern einleiten soll.

schuldenbuchs wird durch einen Gesefentraurf entsprochen werden.

oll fortgefahren werden. In⸗ folge der Steigerung des Verkehrs und der Minderung der Betriebs⸗ ausgaben haben sich die Finanzverhältnisse der Staatseisenbahnverwaltung so gekräftigt, daß der Ausgleichsfonds sofort in der in dem ven.

solle auch ferner walten. sind viele Volto⸗ sicht einverstanden. wundern, daß die große Masse des Volkes ihrem Unwi ü

Stillstand der Sozialpolitik nicht noch schärfer ent hb den 1907 schon hat der Abg. Trimborn gemeint, dieser Stillstand müsse zu einer Vermehrung der sozialdemokratischen Stimmen führen. Ohne den Druck von 1ee e wäre überhaupt keine Sozialreform zustande ekomme aran erinnern, wie brutal und rücksicht

Kapitalismus die Massen der Arbeiter in England hat be Urbeiterschutz und Sozialdemokratie sind zu derselben Stunde geboren. Philanthropen in England, ich erinnere nur an Robert Own, wurden rerhöhnt und verlacht. Erst der ziel⸗ und klassenbewußten organi⸗ serten Arbeiterschaft ist es gelungen, eine soziale Reform zu erzwingen. Wo sind denn die Taten, auch nur die Worte in der politischen Welt, bevor es eine Sozialdemokratie gab? Die Arbeiter sahen ein daß sie zunächst durch internationalen Zusammenschluß etwas erreichen konnten. Schon der erste internationale Arbeiterkongreß von Genf 1866

auswärtigen Botschafter, wie den Mächten bestimmt zu er⸗ g für den Frieden auf der leibungsdekrets unmöglich sei.

Die Pforte W. T. B.“ meldet, beauftragt, een, daß eine Verständigung Grundlage des italienischen Einver

Gestern ist ein außerordentlicher Ministerrat a worden, der die mit der Auswei hängenden Fragen beriet anderem beschloß, die Aus ansässigen Italiener auszudehnen. uln in Kanea haben der Regierung von erreicht, in der nach einer mitgeteilt wird, daß die atus quo und die Kapitulationen Regierung dabei beharre, Ab⸗

Es ist sogar zu ver⸗

außerordentliche Mittel at verstärkten Tilgung der Eisenbahnschuld. Die Förderung des Handels und der mächtig aufblühenden Industrie wird Gegenstand meiner unausgesetzten Fürsorge sein. Das Gleiche

Freubicherweise sind die Nachteile, die infolge der außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse des vergangenen Sommers erwartet wurden, nicht in dem gefürchteten Umfange einge⸗ treten und werden daher aus diesem Anlaß weitere staatliche Maßnahmen nicht erforderlich sein. Nach den erregten Zeiten des Wahlkampfes heißt es nunmehr, auf dem Boden der staatlichen Ordnung sich zu⸗ sammenzufinden zu gemeinsamer Arbeit, die den Blick auf das Ganze richtet, auf das Wohl des geliebten Vaterlandes. Möge der All⸗ mächtige Gott, dies ist mein heißes Gebet, Bayern und dem Deutschen

sung der Italiener zusammen⸗ obiger Quelle Fefalge, unter weisung auch auf die im Libanon 3 1 Her 1 Löö die am 27. d. M. in den Kreisen Arns⸗ walde und Friedeberg im Regierungsbezirk Frankfurt statt⸗ 158 wurde Ieach L. 8 von „W. T. B.“ Gouverneur g. D. von uckmann (kons.) mit allen 237 ab Stimmen gewählt. bee

Die Kons Kreta vorgestern eine Note üb Meldung des „Reuterschen Mächte entschlossen seien, den ͤt aufrecht zu erhalten.

Bureaus“

Wenn die

einer großen Zahl von Bauunternehmern überschwemmt worden ist, die mangelhafte und vor allen Dingen unkünstlerische Bauten ausführen. Ihnen sind in den Großstädten die ensfeten Mietskasernen zuzu⸗ sbrecben Die Baupolizei hat sich ja bemüht, Wandel zu schaffen, aber ie kann auf diesem Gebiete wenig helfen. Auch die Fachvereine haben nur wenig gewirkt. Man muß darüber staunen, daß auch in der Provinz immer noch Häuser nach alten, abgeschmackten Palastmustern ausgeführt werden. Neuerdings macht sich auch das Bestreben geltend auf die alte heimische Bauweise zurückzugreifen, sich die alten Bauern⸗ häuser zum Muster zu nehmen. Diese Bestrebungen können aber nur Erfolg haben, wenn sie von den Bauherren und von der Regierung unter⸗ stützt werden. In dem Volke muß der esssen geweckt werden, dazu kann die Baukunst förderlich sein. Die Baukunst hat früher einen solchen Platz eingenommen, und sie muß ihn wiedergewinnen. Die Baugewerkschulen können den Grund dazu legen; die künstlerische Bauweise muß von den kleinen Baugewerksmeistern auf dem Lande in den Baugewerkschulen gelernt werden. Zu diesem Zweck müßte den Baugewerkschulen noch eine Selekta angefügt werden. Wir haben jetzt viele Bauunternehmer, die keinerlei Kunstverständnis besitzen. Die Lösung der Wohnungsfrage ist eine unserer wichtigsten ——— 5 es bzis feber 895 gleichgfltig, in welcher Weise der Wohnungsbau hergestellt wird; es bedarf dazu au f. naning. b g f daz ch der Pflege des g. Felisch betont nochmals die Notwendigkeit, e

der Lehrer der Baugewerkschulen aus der Praxis zu d Sprache der Handwerker im Unterricht verstehe. Der Ansicht müsse er entschieden widersprechen, daß die Baugewerksmeister auf dem Lande einer geringeren Ausbildung bedürften als diejenigen in der großen Stadt; im Gegenteil, die Baugewerksmeister auf dem Lande müßten gerade so viel verstehen wie die in der großen Stadt. Die Baugewerkschulen dürften nicht dazu dienen, zwei Klassen von Baugewerksmeistern zu schaffen. Von der Sucht, die Schönheit eines Bauwerks im Ornament zu finden, habe sich die moderne Bauweise durch den Uebergang zur glatten Fläche g. ücklicherweise befreit. Auf 11 müsse vor allem die heimische Bauweise gepflegt

rden.

Abg. Lieber (nl.) tritt für die Gleichstellung der akademisch gebildeten Lehrer an den Baugewerkschulen mit d ) 8* geb sühenn Ehein ie g sch en Oberlehrern an

„Abg. Dr. von Woyna (freikons.): Ich muß dem 1 darin widersprechen, daß die Bauhandwerker 9 1n ag. gelisc ebenso eingehende Ausbildung nötig hätten wie die in der Stadt. In der Stadt werden an die Dexeter viel größere Ansprüche in hygienischer, ästhetischer Beziehung usw. gestellt. 8

(Schluß des Blattes.)

chnischen Reichsanstalt von An⸗ 911 zugegangen.

Dem Hause der Abgeordneten ist der in der vorigen

Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hauses der

nach Athen zu entsenden,

Reich auch fernerhin das Glück einer friedlichen Entwicklung im oder Musel⸗

1 griechischen Kammer Innern wie nach außen gewähren und die Arbeit, an die Sie nun⸗ griechischen K.

elmanische Angestellte entlassen mißhandelt

geordnete zur oder wenn mus auch weiterhin die Maßregeln ergreifen, hielten, um die Folgen abzuwenden, der Kreter sonst nach sich nicht selbst friedlich regieren könnten, zu gefährden, würden die Mächte eins Weise, die den Wüns Zufällig wurde die Note infolge der Ermordung dreier manen und Gendarmen zu einem

Die britischen Kreuzer „Lancaster auf der Reede von Kanea angekommen.

Schweden.

Margarete ist nach eine von einem Prinzen ent⸗

d Kind befinden sich wohl.

Amerika.

Wie dem „New York Herald“ amerikanische Kreuzer „Westvirginia Palmyrainsel, a besucht und auf Marinedepartements die Flagge Staaten gehißt hatte. verbreiteten Meldungen au

die Beschießung Wie der mexikanische atzung von Juarcz vorzubeugen,

vlangte g 2 Frpen 9. Kinderarbeit. rlasse von sind erst eine Folge des international . kongresses von 1889 in Paris. Sie geben ja selbst 8 bn 2rbetter. beiter es gewesen sind, die den Weg zur Arbeiterschutzpolitik der Seitdem haben wir ja auch das Inter⸗ Arbeitsamt in Basel, für das auch Deutschland jährlich 8900 beisteuert. Der Einwand, daß wir nicht Arbeiter en der 71e 8 zusamme

ns, sondern wir haben Sie aufzufordern, daß Sie endli uns ernsthafte Sozialpolitik machen. Wir werden ja sche⸗ wie 109 Auf dem Standpunkt Wir haben gleichzeitig Ver⸗ Deswegen waren wir Ihnen paßt es aber

ie Kaiserlichen

Nach der Verlesung der Thronrede brachte der Präsident der Kammer der Reichsräte Graf Fugger von Glött ein lebhaft aufgenommenes Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten aus, der seine Vertretung bei der Ver⸗ eidigung der neu eingetretenen Mitglieder der Kammer der Reichsräte und sämtlicher Mitglieder der Kammer der Abge⸗ ordneten dem Ministerpräsidenten Freiherrn von Hertling übertrug und hierauf den Thronsaal unter dem gleichen feier⸗ lichen Zeremoniell wie beim Eintritt verließ. Nach der Eides⸗ leistung erklärte der Staatsminister des Innern Dr. Freiherr von Soden im Allerhöchsten Auftrage die gegenwärtige Sitzung der Kammer der Reichsräte und der Kammer der

die Mächte G ebahnt haben. Wenn sich die Kreter ohne den Frieden Europas chreiten in einer Art und sprechen würde.

ziehen müßte.

Staatsforstverwaltung im Etatsjahr 1910 nach der „Stat . erlegt worden an Elchen: 22 Hirsche und 21 Stück wesEliches Wild an Rotwild: 2167 Hirsche, 5292 Tiere und Kälber, an Damwild: W .ne un an Rehwild: 8917 Böcke

und Kälber; außerdem Stüͤck SEEE““ 1 amen zur Strecke 2646 Stück Seelrnühh 2549 Fasanen, 5 Wildschwäne, 54 329 Hasen, 3699 Reb⸗

chen der Kreter nicht ent gerade vorgestern überreicht, wo es Muselmanen zwischen Musel⸗ Zusammenstoß gekommen war. und „Mi

1 haben wir Arbeiterschutzgesetze die Arbeiter

nie gestanden.

schlichterungen zuch gegen die Reichsversicherungsordnung. besser in Ihre Agitation hinein, den Arbeitern nachzusagen, w1f ichts“. Wir haben auch nie bestritten, daß n Deutschen Reiche in der Sozialpolitik weitergekommen ist als in vielen anderen Ländern; 1901 hier ausdrücklich getan. diel zu wenig; wenn es auch viel dazu beigetragen hat, um D land vor Verelendung zu schützen. Die „Grenzboten“ haben 1903 atie weder ein starkes Heer

erva“ sind

zalles oder nichts“. Schwarzwild, mit Ausnahme der Elche in Ostpreußen, erlegt

Die Kronprinzessin des „W. T. B.“ heute früh bunden worden.

ich habe es hen ist, ist

wir erkennen das an

In der heutigen ersten Sitzung der Kammer er was bisher gesche

der Abgeordneten stand zunächst die Wahl des Präsidiums auf der Tagesordnung. Wie „W. T. B.“ meldet, wurden bei der Wahl des Präsidenten 158 Zettel abgegeben. Davon lauteten 92. auf den bis⸗ herigen Präsidenten Dr. von Orterer, 63 waren un⸗ beschrieben, 2 ungültig, einer lautete auf den Abg. von Puff. Die Abgeordneten Dr. Casselmann (Liberal) und von Vollmar (Sozialdemokrat) hatten namens ihrer politischen Freunde erklärt, daß sie sich an der Präsidentenwahl nicht beteiligen würden. Zum 1. Vizepräsidenten wurde der Abg. von Fuchs mit 92 Stimmen gewählt. Insgesamt waren 160 Stimmen⸗ zettel abgegeben worden. Zum 2. Vizepräsidenten wurde der Abg. Frank⸗Weiden mit 88 von insgesamt 153 ab⸗ gegebenen Stimmen gewählt. Alle Mitglieder des Präsidiums

Regierungs⸗ Stück Regierungs⸗ Stück Regierungs⸗ Stück

Königsberg . 170 Bromberg. . . 102 Osnabrü

Gum innen. 447 Breslau. 266 (m. Arnc⸗) 3 Allenstein. 197 Liegniz 49 Minden (m. Danzig ““ Münster) .. 91 Marienwerder 523 Magdeburg . 1 065 Arnsberg.. 81 heetfn w .3 362 Merseburg 472 Cassel... 651

Mutter un

merkannt, daß wir ohne noch eine Arbeiterschutzgesetzgebung hätten.

(Schluß des Blattes.)

ozialdemokr gemeldet wird, ist der

“"nach Honolulu zurückgekehr. uf die Großbritannien Ar

nachdem er die rit 1 dem strittigen Gebie

sprüche erhoben hatte, nach der Weisu Vereinigten Vom „W. T. B.“ so zufolge haben die Aufständischen estern vormittag begonnen. Baso erklärte, habe die Bes amerikanischer Widerstand zu übergeben. Aufständischen

Das Haus der Abgeordneten 8 Sitzung, welcher der Minister für Handel und Gewerbe r. Sydow beiwohnte, die zweite Beratung des Etats der Fandels⸗ und Gewerbeverwaltung bei den dauernden usgaben für das gewerbliche Unterrichtswesen fort.

Bei den Ausgaben für die Baugewerkschulen weist

Abg. Felisch (kons.) auf die hohe Bedeutun

8 g guter Fach⸗ en für die Entwicklung von Handel und Gewerbe hin. Fach gewerblichen

Stralsund . . 457

Köelin 6990 Bühecben ö. 759 Düsseldorf.. 71 0

von Juarez Konsul in El einer Verletzung

Hiernach waren die wildreichsten 5 Bezirke Potsdam (mit 3362 Stü oder 24,78 v. H.), Hildesheim (1110 oder 8,18 v. 9 Whendchtüch C en üfe 9 89 ööö v. H.) und Hannover 759 .H.), dagegen die 5 w

Cbg deng n 59 99)8 g ildärmsten Liegnitz (mit 49

Aufständischen Stade (1).

weiteren Telegramm genommen, Gewehrsalven abgegeben hatt von vereinzelten Schüssen,

Insurgenten haben nunmehr das Zollhaus, die Baracken, öffentlichen Gebäude schickten während des Kamp ch bereit hielten,

selbständigen berücksichtigt wünschenswert, len in der Praxis des Baugewerbes gestanden G ein Teil von ihnen praktisch das Bauhandwerk erlernt

ewiß seien auch akademisch gebildete Lehrer an diesen Schulen ig, die als Diplomingenieure oder Baumeister von den tech⸗ Hochschulen kommen, aber die Praktiker, die eine Lehrlings⸗ sellenzeit durchgemacht haben, durften auch nicht ausgeschaltet Diese Lehrer hätten sich durchaus bewährt. Der Redner ann noch eine größere Beteiligung der Handwerker an den

1 8 Handwerks

Baugewerkschule belief sich auf L 8- 1“ ä au

Von dem ersteren entfielen 4 60 auf die Einnahme der

Forstkasse an erlegtem Wilde, während 181,034,80

pachtungen aufgekommen sind. u,uf—.

en, und ohne daß i Widerstand geleistet wurde. Verwaltungsgebäude,

Der Kaiser hat nach einer Meldung des „W. I hnen, abgesehen

ins Herrenhaus berufen zwölf dem genen angehörende owie 18 lebens⸗

längliche Mitglieder, und zwar Staatswürdenträger, Politiker, Vertreter der Industrie, Finanz und Wissenschaft sowie Groß⸗ grundbesitzer. Unter den auf Lebenszeit Ig22 Mitgliedern rahamowicz und

Facet der ehemalige Führer der deutschen Abgeor neten Chiari, der Führer der Christlich⸗Sozialen Landmarschall von Prinz Liechtenstein und der Stellvertreter des

die städtischen

das Gefängnis und di amerikanischen fes Streifwachen an die G in Juarez einzugreifen, wenn rdet würde. Es ist indessen kein Ge oden niedergefallen.

Wie „W. T. 2 Minister der öffentlichen neue Bestimmungen durch die Streitigkeiten zwi

1 und den Angestellten in

amerikanischen 9 Ministerialdirektor Dr. Neuhaus erwidert, daß eine zu starke der akademisch gebildeten Lehrer gegenüber den Praktikern 8 Dies müsse auch der Vorredner aus eigener An⸗ ung erfahren haben.

Abg. Giemsa (Zentr.): Auch der Lehrer an den Baugew freiheit hat es mit sich gebracht,

konfektion (vgl. Nr. 34 d. Bl.) teilt die „Voss. Ztg.“

mit: In einer Montagabend von 2000 sefsnasg Se eree⸗ owie Arbeitern und Arbeiterinnen in der Berliner Damenkonfektion esuchten öffentlichen Versammlung wurde laut „Conf.“ folgende Ent Zun gefaßt: „Die Versammlung heißt es gut, daß

3.“ aus Buenos Aires meldet, Arbeiten dem Präsidenten Saen isenbahnbetrie chen den Bahngese eitigt werden sollen.

möchte der praktischen Vor⸗ chulen das Wort reden. Die daß das Baugewerbe mit

Der niederösterreichische Landtag hat gestern

Dringlichkeitsanträge gegen die Verminderung der kirch⸗ der

lands im Interesse des Friedens die V

Zukunft be

Statistik und Volkswirtschaft.

Wildabschuß in den Staatsforsten 2 im Etatsjahre 1910.

Durch Verwaltungsbeschluß sind im Bereiche der preußischen

Auer⸗, 197 Stück Birk⸗ und 194 Stück

ühner, 2 Moorhühner, 97 Enten, 4 Gänse und 22 S Insgesamt wurden an Hochwild, d. h. Rotwild, heüüden und

in den in den in den

bezirken bezirken bezirken

rankfurt 870 Erfurt 135 Wiesbaden. tettin 690 Schleswig. 126 Koblenz 8 119

dildesheim .. 1 110 Cöln .... 43 Lüneburg 219 Trier... 343 S Aachen ... 237

zusammen 13 566.

g (34), Osnabrück mit Aurich (3) und

Der Bruttoertrag der Jagd bei der e 45 ℳ.

Zur Arbeiterbewegung. Zur Lohnbewegung in der Berliner Damenmäntel⸗

eitgeberverband für das Damenschneidergewerbe Deutsch⸗

ber die Täti gkei t

verband einzelnen Meistern durch Verträge bereits Jagesagt f einen besonderen Vertrag seinen Mitgliedern zust 2 eeebeci st jedoch Voraussetzung: 1) daß die Ueberwachung der Ausführung dieses Vertrages durch eine besondere, aus Mitgliedern des Fabrikanten⸗ verbandes und des Arbeitgeberverbandes für das Damenschneider⸗ gewerbe Deutschlands gebildete Kommission ausgeführt wird, 2) daß der Verband der Fabrikanten die Ausführung des Vertrages den Arbeitern und Arbeiterinnen gegenüber überwacht und garantiert. Die Versammlung verlangt ferner die Nieder⸗ setzung einer 1 zu dem Zweck, Mißstände in der Damen⸗ konfektion zu besprechen und Mittel zu deren Abstellung zu beraten.“ Auf Anregung einer Vertreterin der Interessen der Heim⸗ arbeiterinnen wunde ferner nachstehende Entschließung gefaßt: „Die Arbeiter und Arbeiterinnen erkennen an, daß der Arbeitgeber⸗ verband für das Damenschneidergewerbe Deutschlands durch die Scch⸗ lage berechtigt erscheint, über den Vertrag mit der Kaufmannschaft in Unterhandlung zu treten. Sie erklären aber ausdrücklich, daß g MBertran, der vorlänfe Sicherung ihrer Forderungen eine Besserung ihrer L. 1 icht vmengnd besg 873. g ihrer Lage bringt, von ihnen nicht 8 ie in Frankfurt a. M. gepflogenen Verhandlungen i Schneidergewerbe (vgl. Nr. 51 d. Bl.), die, 892 schon HÃMer. worden ist, am Sonnabend zu einer Einigung über die allgemeinen rundsätzlichen Fragen geführt hatten, sind nunmehr, wie die „Köln. tg. erfährt, nach achttägiger Verhandlungsdauer endgültig gescheitert, und zwar deswegen, weil eine Verstän⸗ öigung über die Lohnhöhe nicht erzielt werden konnte. rbeitgeberverband für das Schneidergewerbe, der während der erhandlungen eine besondere Beratung seiner Mitglieder abhielt, 85 das Angebot, sic auf der Grundlage einer Erhöhung der 8 hne um 5 % zu einigen. Gleichzeitig wurde eine Neuordnung er Ortstarife auf der Grundlage dieser allgemeinen Lohnerhöhung vee e Die Vertreter der Zentralvorstände der Arbeitnehmer diese Vorlage jedoch ab, sodaß die Verhandlungen ab⸗ ge rochen wurden. Infolgedessen wird in 30 Städten des Deutschen eichs, darunter Großstädte wie Hamburg, Berlin, Cöln, Düssel⸗ dorf, Dresden und München, morgen, 29⸗Pebruar, der Ausstand erklärt werden. Die im Arbeitgeberverband für das Schneidergewerbe T“ Prinzipale werden dann eine Frist von einigen Tagen stellen, während deren die Wiederaufnahme der Arbeit gefordert wird. Lassen die Gehilfen diese Frist verstreichen, dann sollen sie in 157 Städten des Deutschen Reichs ausgesperrt werden. Auf den Schichauwerken in anzig und Elbing hat

8 eine neue Lohnbewegung begonnen. Am 26. d. M. beschlossen,

wie der „Frkf. Ztg.“ telegraphiert wird, die organisierten Arbeiter, di Forderungen auf Lohnerhähung, Verkürzung 8 Ferten n 8n 8— zu wiederholen. Im vergangenen Jahr war wegen Ablehnung dieser Forderungen ein Ausstand ausgebrochen, der nach einer Dauer von 20 Wochen mit einer Niederlage der Arbeiter endete. 8 Die Oberschlesis en bätkenwerke haben laut Telegramm 15 „Frkf. Ztg.“ aus Zabrze eine von den Bergleuten geforderte der Löhne um 15 % abgelehnt. Die vier Organi⸗ sa ionen der Bergarbeiter: der Hirsch⸗Dunckersche Gewerkverein, der Sozialdemokratische, der Polnische und der Christlich⸗Soziale Gewerk⸗ sollten heute zur Beratung über die Maßnahmen zusammen⸗ Infolge von Lohnstreitigkeiten haben, wie der „Köln. Ztg.“ 1“ gemeldet wird, sämtliche Arbeiter der Frln. 36g. 18 Gers. ZZEE Arbeit niedergelegt. nbewegung der englischen Grub

(vgl. Nr. 52 d. Bl.) wird dem „W. 8 899 aus daß die Regierung gestern eine Mitteilung veröffentlicht hat, wonach b Premierminister Asquith und seine Kollegen am Mittag mit .8 Vertretern der Bergarbeiter zusammentrafen. Nach⸗ 8 em sie deren Erklärungen gehört hatten, regte Asquith an, daß ein kleinerer beratender Ausschuß zum weck 8 weiteren Verhandlungen mit der Regierung gebildet werde. Dieser Ausschuß, der sich aus Mitgliedern des Vollzugs⸗ ausschusses des Bergarbeiterverbandes zusammensetzt, kam um 3 ½ Uhr mit Asguith und seinen Kollegen zusammen. . 7 Uhr fand eine Besprechung zwischen den Vertretern des beratenden Aus⸗ schusses der Bergwerksbesitzer und den Ministern statt. Heute hielt der Verband der Bergarbeiter eine Be⸗ ratung ab über die Vorschläge, welche von der Regierung gestern 1ece gemacht worden sind. Auch die Arbeitgeber berieten m Auswärtigen Amt zu demselben Zweck. Die allgemeine Auf⸗ fassu ng über den Kohlenarbeiterstreik ist nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ immer noch hoffnungsvoll. Die EWV liegt augenscheinlich in der unzugänglichen Haltung der Walliser Kohlengrubenbesitzer in der Frage des Mindestlohns. Die Regierung hat beide Seiten zur Verschwiegenheit verpflichtet. 1“ von 3 haben gestern eit egt, entgegen der Aufforderung i ü die Arbeit bis zum Ende des Monats u“

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Kunst und Wisseuschaft.

Die Gesellschaft für Erdkunde in Berli zl Abends 7 Uhr, eine allgemeine Sitzung im dncher ba t hr Zi an⸗ 36 be

Ueber die Bedeutung des Zeitworts „fasten“ wird i Sprechecke des Allgemeinen deutschen ““ 88. Sg Iür kommt das Zeitwort „fasten“ zu der Bedeutung sich der Fleischpeise enthalten“? Der Sinn ist offenbar christlich⸗jüdischen Ursprungs, die Wurzel hingegen urgermanisch und genau dieselbe aus der auch das Eigenschaftswort „fest“ (davon das Zeitwort „festen“ = be⸗ festigen) stammt. So bedeutete das otische fastan“ sowohl „halten, festhalten“ (lateinisch tenere) wie ch ent⸗ halten (Lateinisch abstinere), fasten“, weil der das Gebot Haltende“ sich jeder Uebertretung enthält. In den übrigen ger⸗ manischen Sprachen tritt fast nur diese letzte Bedeutung für „fasten“ auf. Das ist nicht weiter auffällig; denn wenn es auch nicht nach⸗ eäiesen ist, daß bereits die heidnischen Deutschen vor ihren Opfern so kann der Begriff des christlichen Fastens sich lange vor ihrer Bekehrung bei ihnen verbreitet haben. In späterer Zeit findet sich aber das Wort au ohne Beziehung auf das kirchliche sünten; so z. B. bei S hiller: „Meine Amalie bleibt in den Klauen des

igers, während meine Rache fasten muß.“ In Anlehnung an das b8 ort wurden die 40 Tage vor Ostern die „Faste“ oder auch

z. die „Fasten“ genannt. Diese Fanm „Fasten“ erscheint zuweilen auch in der Einzah als Rest der früheren Art schwacher Beugung. Ja saser in den ersten Fall ist diese Form eingedrungen, sowie man ha n- bei uns heute zuweilen „der Frieden, Glauben“ (statt der 8.Sb sagt und mundartlich 81 auch weibliche Nominative 9 „Erden, Kirchen, Glocken“ (statt Erde, Kirche, Glocke) belegen assen. .-ℳ heißt es in der Lutherschen Bibel: „Laßt eine Fasten 8 Spcön. r. ; e. daß auch die Fasten schon

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veech werdeseeh hache stn rmen, die in den neueren Ausgaben

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Rundschau des Kunstgewerbes: Die Leipziger M Feee Dr. Trenkler u. Co., en Er Mese. zeitig zu Beginn der Frühjahrsmesse 1912 ist im obigen Verlage scses Heft der bekannten Fetschett erschienen. Eine Aazahl guter 8 ildungen und Aufsätze anerkannter Fachmänner geben Aufschluß über e verschiedensten Zweige des Kunstgewerbes und der Industrie, die 88 de esse vertreten sind. Jedem Einkäufer wird durch das Heft e Auswahl unter den Neuheiten wesentlich erleichtert; der Preis⸗

orteile, die der Fabrikanten⸗

beträgt 2 ℳ,