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“ 5 Beteiligungsziffer a as gesetzliche Höchstmaß zurückgehhlht. Berlin, den 2. April 1912.
der Gewerkschaf e mannssegen, Kalibergwerk in Lehrte, am 6. April 1 zugestellt worden.
J. A⸗: Köhler.
*
anntmachu
Der Fernsprechverkehr ist eröffnet worden zwischen Berlin und dem belgischen Orte Ramillies — gewöhnliche Ge⸗ sprächsgebühr 3 ℳ — sowie dem deutschen Orte Powayen —
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5 —
Berlin C., den 6. April 1912. Kaiserliche Oberpostdirektion Vorbeck. 8
Königreich Preußen. 8
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Regierungs⸗ und Forstrat Cordemann in Arnsberg zum Oberforstmeister,
den Oberförster Nicolai in Wallenstein zum Regierungs⸗ und Forstrat,
den Privatdozenten Dr. Schwalbe in Darmstadt und den Dr. phil. Süchting in Bremen zu Akademieprofessoren sowie
den bisherigen Vorsteher der Abteilung für Tierhygiene des Kaiser Wilhelm⸗Instituts für Landwirtschaft, Professor Dr. Hermann Mießner in Bromberg und den bisherigen Kreistierarzt Dr. Theodor Oppermann in Halle a. S. su etatsmäßigen Professoren an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover zu ernennen,
dem Direktor der Friedrich Wilhelms⸗Provinzial⸗Blinden⸗ anstalt Oskar Mey in Halle a. S. den Charakter als Schulrat mit dem Range eines Rates vierter Klasse zu verleihen sowie
der Wahl des Oberlehrers Dr. Udo Gaede am Friedrichs⸗ Werderschen Gymnasium in Berlin zum Direktor des städtischen Realgymnasiums in Potsdam die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen und
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Marienwerder getroffenen Wahl den bisherigen unbesoldeten Beigeordneten, Stadtkämmerer Richard Dous daselbst in gleicher Eigenschaft auf fernere sechs Jahre zu bestäti
Justizministerium. b
Dem Landgerichtsrat, Geheimen Justizrat Küster in
Aachen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. Versetzt sind: der Landgerichtsrat Baetcke in Prenzlau
an das Landgericht I in Berlin, der Landrichter Hildebrand
in Ratibor als Amtsrichter nach Münsterberg, die Amts⸗
richter: Hoch in Rothenburg (Oberlausitz) als Landrichter nach Görlitz,
Scheideg in Karthaus als Landrichter nach Verden, Lindner in Wittenberg als Landrichter nach Erfurt, Osten⸗ dorf in Burbach nach Halle (Westf.) und Dr. Kreß in Ruß nach Heydekrug.
Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Fabrikbesitzer Ernst Rudolf Berchter in Barmen, wiederernannt: der Fabrikant Felix Rauh in Solingen bei dem Landgericht in Elberfeld, der Kaufmann Heinrich Buch in Wiesbaden, die Kaufleute Wilhelm Brenken in Bochum und Friedrich Kampmann in Wattenscheid bei dem Landgericht in Bochum, der Kommerzien⸗ rat Gustav Ehlers in Königsberg i. Pr. und der Kaufmann
Julius Weidemann in Posen.
u stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der abrikbesitzer Rudolf Genck in Barmen, wiederernannt: der aufmann Karl Berger in Witten, der Fabrikbesitzer Karl
Winterberg und der Brauereidirektor Hans Harrer in
m bei dem Landgericht in Bochum, der Bergwerksdirektor
Wüstenhöfer in Borbeck bei dem Landgericht in Essen
er Konsul Fritz Wien in Königsberg i. Pr.
Der Staatsanwaltschaftsrat Müller von der Staats⸗ anwaltschaft des Landgerichts I ist an die Staatsanwaltschaft des Landgerichts II in Berlin versetzt.
Dem Notar, Justizrat Feyen in Cuchenheim ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amte erteilt.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Zeidler bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Sinz⸗ heimer bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Knetsch in Lichtenberg bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte und Centawer bei dem Amtsgericht in Myslowitz.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Schievink aus Wanne bei dem Oberlandes⸗ gericht in Hamm, Dr. Konrad Gutmann vom Landgericht III bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Pickardt vom Land⸗ gericht I bei dem Landgericht II in Berlin, Herten aus Grevenbroich bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in M⸗Gladbach, Dr. Albrecht Weber außer bei dem Landgericht III. in Berlin zugleich bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, Eickelberg aus Dortmund bei dem Amtsgericht in Langendreer, der frühere Rechtsanwalt Bachmann bei dem Landgericht in Cassel, die Gerichtsassessoren Dr. Hommels⸗ heim bei dem Oberlandesgericht in Cöln, Julius Böhm bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Manneberg bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Oppeln, Oettinger bei dem Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg mit dem Wohnsitz in Friedenau, Giesecke bei dem Amtsgericht in Brandenburg, Dr. Spillmann bei dem Amtsgericht in Myslowitz, Ru⸗ dolph bei dem Amtsgericht in Frankenberg, Höhndorf bei dem Amtsgericht in Mansfeld und der frühere Gerichtsassessor Dr. Heßeler bei dem Amtsgericht in Buer mit dem Wohnsitz in Gladbeck.
Der Amtsgerichtsrat, Geheime Justizrat Seidenstücker in Unna ist gestorben. 3 6“
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Regierungsassessor von Raczeck in Saarbrücken ist 9 stellvertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für die
rbeiterversicherung im Eisenbahndirektionsbezirk Saarbrücken
ernannt worden.
. 8 8 ““ 8 “ “ “ Ministerium der geistlichen und nterrichts⸗ angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent Dr. Christian Jensen zu Marburg ist zum außerordentlichen “ in der philo⸗ sophischen Fakultät der Universität in Königsberg und
der bisherige Privatdozent in der phi osophischen Fakultät der Universität in Bonn, Professor Dr. Wilhelm Levison ban enbe Professor in derselben Fakultät ernannt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Han⸗ nover Dr. v ann ist die nebenamtliche Verwaltung der Kreistierarztstelle des Landkreises Linden übertragen worden.
Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Dr. Karl Behrens ist die Kreistierarztstelle zu Labes und
dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Richard Broll die Kreistierarztstelle zu Bitburg verliehen worden.
Dem Tierarzt Dr. Otto Kobel zu Wolfhagen ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztstelle für den Kreis Wolfhagen mit dem Amtssitze in Wolfhagen über⸗ tragen worden.
Dem Oberforstmeister Cordemann ist die Oberforst⸗ meisterstelle in Posen, dem Regierungs⸗ und Forstrat Nicolai die Forstinspektion Arnsberg⸗Siegen, dem Professor Dr. Schwalbe die Professur für anorganische Naturwissenschaften an der Forstakademie in Eberswalde und dem Professor Dr. Süchting die Professur für Chemie, Mineralogie und Geo⸗ logie an der Forstakademie in Münden übertragen worden.
Der Charakter als Geheimer Regierungsrat wurde ver⸗ liehen den Regierungs⸗ und Forsträten: Hungershausen in Koblenz, Meix in Frankfurt a. O., Müller (Gerhard) in Wiesbaden, Spilles in Aachen und Voß in Allenstein.
Versetzt worden sind: die Regierungs⸗ und Forsträte Feü henr von Hammerstein in Minden nach Wiesbaden, Wendt in Wiesbaden nach Hildesheim, die Forstmeister Heilmann in Neuenheerse nach Königsforst, Rodig in Jellowa nach Seelzerthurm, die Oberförster Gudewill in Westerhof nach Schwarzwald (Regierungsbezirk Oppeln), Hobbeling in Adenau nach Neuenheerse, Mecklenburg in Gildon nach Lautenburg und von Ploetz in Rudschanny nach Jellowa.
Dem Oberförster Aßmus in Bensberg ist die Ober⸗ försterstelle Wallenstein, dem Oberförster Fischer in Zschackau die Oberförsterstelle Westerhof, dem Oberförster Radtke in Gumbinnen die Oberförsterstelle Gildon und dem Oberförster Spangenberg in Freienwalde a. O. die Oberförsterstelle Pflastermühl übertragen worden.
Der Forstaufseher Lang hans in Alt Ukta ist zum Forst⸗ kassenrendanten ernannt worden.
Zu Revierförstern sind ernannt worden: die Hegemeister Krüger in Breske (früher in Schöneiche) und Spitzenberg in Heldrungen sowie die Förster Kleiner in Schneifel (früher in Brandscheid) und Schulze in Bischofrode (früher in Bornstedt).
Die aus Teict, der Oberförstereien Hammerstein und Schulzenwalde und mr Ankaufsflächen neu zu bildende Ober⸗ försterstelle Demmin mit dem Amtssitz im angekauften Gutsgehöft Wemmin she esie . ge eelt⸗ Marienwerder ist zum 1. Jyki 1912 zu besettn. Bewerbungen müssen bis zum 1. Mai eingehen. b
Tagesordnung
für die am Dienstag, den 21. Mai 1912, Vormittags 11 Uhr, in Stettin im Sitzungssaal des Verwaltungs⸗ gebäudes der Königlichen Eisenbahndirektion Stettin stattfindende 39. (ordentliche) Sitzung des für die Be⸗ zirke der Königlichen Eisenbahndirektionen Berlin und Stettin eingesetzten Bezirkseisenbahnrats in Berlin.
1) Mitteilungen der Königlichen Eisenbahndirektionen über die seit der 38. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats im Personen⸗, Tier⸗ und Güterverkehr eingetretenen wichtigeren Aenderungen und neu aus⸗ gegebenen Tarife.
2) Mitteilungen der Königlichen Eisenbahndirektionen über die im Personenzuffabrvlan eingetretenen wichtigeren Aenderungen.
3) Ermäßigung der Frachtsätze des Ausnahmetarifs S 5, Klasse 1. (Ausfuhrverkehr) und Klasse IIa. (Ausfuhrverkehr zur Wiedereinfuhr) für Eisen und Stahl usw. im Verkehr nach Stettin.
4) Erweiterung der Anwendungsbedingungen der Ausnahmetarife 8 5 und S 5t für Eisen und Stahl.
Berlin, den 6. April 1912.
Königliche u“ och. 1
Richtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. April
Seine Majestät der Kaiser und König hörten am Sonnabend im Achilleion auf Korfu die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini, des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten Freiherrn von Jenisch. Heute vormittag nahmen Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker und der Chefs des Marine⸗ und des Zivilkabinetts entgegen.
Der Königlich serbische Geschäftsträger Dr. Boghitch evitch hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Dr. Jovanovitch die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft. 1
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine Zusammenstellung der
Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat März 1912 veröffentlicht.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und 1; werden im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Saatenstand im Deutschen Reich am Anfang des Monats April 1912 veröffentlicht.
In der Dritten Beilage zur heutigen Ausgabe des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungsu. “ betreffend eine Anleihe der Stadt Schöneberg, ver⸗
öffentlicht.
—
Mecklenburg⸗Schwerin.
Seine Königliche Hoheit der Gr Friedrich Franz vollendet heute sein 30. Lebensfaseereg
Italien.
Das Ministerium des Aeußern hat den Mächten laut
Meldung der „Agenzia Stefani“ mitgeteilt, daß die Blockade die gemäß der Erklärung vom 21. und 23. Januar d. J. über die ottomanische Küste am Roten Meer von Ras Gou⸗ laifac bis Ras Isa verhängt worden ist, sich vom 8. d. M. ab bis zu einem Punkte der Küste im Norden von Lohaja, 15 Grad 50 Minuten nördlicher Breite und 42 Grad 43 Minuten östlicher Länge von Greenwich, erstrecken wird. Den neutralen Schiffen wird eine Frist von fünf Tagen vom Beginn der Blockade ab bewilligt, um die blockierten Orte ungehindert verlassen zu können. Neutralen Schiffen, die im Zusammenhang mit der Pilger⸗ fahrt nach Mekka die Sanitätsstation Kamaran anlaufen wollen, wird die Vorbeifahrt an der südlichen Küste nur unter Bewachung durch die Blockadeschiffe gestattet sein.
Spanien.
Im Verlaufe des Ministerrats, der am Sonnabend statt⸗ fand, teilte der Ministerpräsident Canalejas, wie „W. T. B.“ meldet, mit, daß die Antwort Frankreichs am Donnerstag bei der Rückkehr des französischen Botschafters 18 aus Paris überreicht werden würde. Die Regierung hoffe, die Verhandlungen würden Ende des Monats vor der Eröffnung
Cortes ab geschlossen werden.
Türkei. Das Parlament wird durch ein Irade des Sultans zum 18. April einberufen.
Griechenland.
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend nachmittag mit dem Kreuzer „Kolberg“ in eingetroffen und vom Kaiser Wilhelm, der sich an Bord der „Hohenzollern“ begeben hatte, dort empfangen worden. Später fuhren der Kaiser und der Reichskanzler nach dem Achilleion.
Amerika.
Wie „W. T. B.“ aus Mexiko meldet, haben . ständischen die Stadt Hidalgo del Parral wieder eingenommen. 11X“ argentinischen Parlamentswahlen haben sich in größter Ruhe vollzogen, die Wahlresultate werden aber erst in einigen Tagen veröffentlicht werden können. Die Be⸗ teiligung an den Wahlen war sehr groß, nachdem sie durch das neue Wahlgesetz obligatorisch gemacht worden ist.
Asien.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ ist gestern 6 von Unruhen in Hamadam aus Kaswin eine Kosakensotnie mit zwei Maschinengewehren dorthin abmarschiert.
— Wie „W. T. B.“ meldet, hat sich Rußland dem Viermächtekonsortium für die Ausgabe der Anleihe zur Reorganisation Chinas angeschlossen und die Be⸗ dingung gestellt, daß die Anleihe in keiner Weise die Sonder⸗ interessen Rußlands in der Mandschurei, Mongolei sowie im westlichen China verletze, und daß die Anleihebedingungen nach ihrer Ausarbeitung durch die Finanzgruppen den interessierten Regierungen zur Begutachtung vorgelegt werden.
In Erwiderung auf Manschikais Aufforderung, sich der Republik China anzuschließen, erklärt laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ aus Urga der Hutu chta, daß die Unabhängigkeit seines Landes verkündet worden sei, um die Unantastbarkeit der Religion im Territorium des Bogdovolkes zu erhalten, und bittet den Präsidenten der Republik, der mongolischen Regierung bei der Konstituierung ihrer inneren Verwaltung und der Festigung freundschaftlicher Beziehungen zu den Nachbarstaaten beizustehen und die Grenzen der Mongolei unter seinen Schutz zu nehmen. Er fügt hinzu, er persönlich wäre bereit gewesen, der Unabhängigkeit zu ent⸗ sagen, er könne es jedoch nicht, da es dem Wunsche des Volkes widerspreche. Er schlage dem Präsidenten daher vor, die mongolische Frage den interessierten Mächten zur Beratung und Entscheidung vorzulegen. 8
Afrika. 8
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Rabat hat die Kolonne des Generals Ditte am 5. d. M. einen heftigen Angriff der Eingeborenen in der Umgebung von Machel nac 13stündigem Kampfe zurückgewiesen und den Feind in die Flucht geschlagen.
— Die „Agence Havas“ verbreitet aus Kairo Telegramme von Enver Bey, die besagen, daß die ottomanischen Truppen am 2. d. M. bei Derna die italienischen Vorposten, die aus drei Bataillonen bestanden, angegriffen, sie aus ihren Ver⸗ schanzungen geworfen und 30 Mann getötet hätten, ferner, da die bei Benghasi aufgestellte türkische Artillerie am 1. d. einen italienischen Aeroplan zerstört und den Piloten getötet habe. Wie die „Agence Stefani“ mitteilt, entbehren diese Meldungen jeder Begründung. “
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Weinmosternte in Deutschland im Jahre 1911.
Nach den Mitteilungen des Kaiserlichen Statistischen Amts 66 die Ergebnisse der Weinmosternte des Jahres 1911 haben gesamten im Ertrage stehenden 110 053 ha deutschen Reblandes vergangenen Jahre einen Mcsteai von 2 922 886 hl mit Werte von 178 287 105 ℳ gebracht, also durchschnittlich 1620 8 1 ha. Im Vorjahre betrug bei etwas größerer Fläche (112 506 8n der Mostertrag 846 139 hl im Werte von 58 291 382 ℳ oder durchschnittlich 518 ℳ auf 1 ha. 8& iön
Nach der Farbe des Weins unterschieden, lieferten im Ber -- jahre 88 523 ha an Weißweinmost 2400 722 h1. im Werte g 146 437 673 ℳ; von 15 220 ha wurden 383 867 hl Rotwein, Werte von 22 773 130 ℳ geerntet, und 11 310 ha ergaben 138 29 gemischten Wein im Werte von 9 076 302 ℳ.
b des Berichtsjahrs mit den weiteren Vorjahren bn chlech ntemenge 23 Durchschnitt etwas übersteigt, der gt, 2 sogar fast doppelt so groß ist. Es betrug der rntewe Hektarertrag Wert des Mostes 8 hl Millionen Mark 1011 . . „ 11
18987988 . . . 26
“
tschen Gesellschaften mit beschränkter Haftung die deutsch im Jahre 1911. ach den Ermittlungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im Jahre 1911 4051 Gesellschaften mit beschränkter Haftung urden 87 Millionen Mark Stammkapital in deutschen Handels⸗ 9 neu eingetragen, gegenüber 3872 Gesellschaften mit gistern illionen Mark im Jahre 1910. Im Jahre 1911 wurden 50enen 4051 Gesellschaften 2070 unter Einbringung von Sach⸗ 1 gegründet; das Stammkapital dieser Gesellschaften in Höhe 242,39 Millionen Mark wurde zum Betrage von 177,25 Millionen s durch die Sacheinlagen zur Deckung gebracht. ar ge 3 bestehenden tätigen Gesellschaften m. b. H. er⸗ laten im 1911 Erhöhungen des Stammkapitals um agtenne stonen Mark. Bei 73 Gesellschaften fanden Kapitalherab⸗ 81 eum 13,67 Millionen Mark stat⸗ 86 1180 Gesellschaften mit 108,91 Millionen Mark Stammkapital n im Jahre 1911 in Liquidation. Bei 228 Gesellschaften mit Millionen Mark wurde das Koakursverfahren eröffnet. Am 31. Dezember 1911 waren vorhanden (im Vergleich mit dem gestande vom 31. Dezember 1910): Millionen Mark atige Gesellschaften m. b. H.. 22 179 (19 650) 4229,46 (3880,68) Gesellschaften m. in 8 Faaglion . . . . . . 2829 (2 497) 357,73 (340,14) Gesellschaften m. . SH. 8 b6829, deSee) s (80,74).
Zur Arbeiterbewegung.
Die Lohnbewegung im niederrheinischen Schiffahrts⸗ gewerbe (pgl. Nr. 81 d. Bl.) ist nach einer Mitteilung der Duisburg⸗Ruhrorter Zeitung“ dadurch zum Stillstand gekommen, daß die mit Lohnforderungen bedachten Reedereien ihrem Personal eine Lohnzulage von 2 —3 ℳ für die Woche bewilligt haben. Diese Reedereien haben mit ihrem Personal unmittelbar verhandelt und es abgelehnt, mit dem Transportarbeiterverband zu verhandeln, da sie laubten, ihn nicht als Vertreter ihrer Arbeiter anerkennen zu können. Die von dem Verband aufgestellten Forderungen sowie die geforderten Sätze für Ueberstunden usw. sind von sämtlichen Reedereien glatt ab⸗ Cührt worden, da das ohnehin schon darniederliegende Reederei⸗ gewerbe solche Belastungen nicht vertragen könne und diese auch in der Praxis undurchführbar seien.
In Jena hat, wie „W. T. B.“ berichtet, das Schieds⸗ gericht im Schneidergewerbe (vgl. Nr. 84 d. Bl.) am Sonn⸗ abend nach fünftätiger Verhandlung die in Rest gebliebenen Orte er⸗ ledigt und noch eine Reihe von Bestimmungen getroffen. Die neuen Farife treten mit der Wiederaufnahme der Arbeit in Kraft. Hin⸗ schtlich der Schaffung eines zukünftigen Reichstarifsvertrages wurde wischen den in Frage kommenden Organisationen vereinbart, inner⸗ halb der nächsten drei Monate unter dem Vorsitz der Unparteiischen zur Beratung dieser Frage sich wieder zusammenzufinden und in der Zwischenzeit die Angelegenheit durch Formulierungsanträge vorzu⸗ dereiten. Durch die Wiederaufnahme der Arbeit zu Beginn dieser Poche ist die Bewegung Eenswhng beigelegt.
In London hat am onnabend die Konferenz des Grubenarbeiterverbandes die Empfehlung des ausführenden Ausschusses, daß die Arbeit wieder aufgenommen werden soll, angenommen. Der Beschluß wurde mit 440 gegen 125 Stimmen gefaßt. — Nach den Zeitungen wird es noch einige Wochen dauern, bis der Betrieb in den Kohlengruben wieder in vollem Gange ist. Einige Gruben werden vielleicht geschlossen bleiben. Adere Gruben sind durch den langen Ausstand so in Unordnung geraten, daß man etwa eine Woche gebrauchen wird, um e Wege wieder frei zu machen und die Auszimmerung su erneuern. Ueberall sind beim Wiederbeginn der Arbeit besondere Vorkehrungen gegen Unfälle nötig. Es ist auch nicht zu erwarten, daß nach dem langen Streik die Bergleute. schon in der ersten Woche ihre volle Leistungsfähigkeit besitzen werden. Der größte Teil der pflichtgeförderten Kohlen geht an die Eisenbahnen, die all⸗ mählich den vollen Betrieb wieder aufnehmen. Ende dieser Woche werden voraussichtlich auch verschiedene Industrien in den Stand gesetzt sein, den Betrieb wieder aufzunehmen.
tere „Statistische Nachrichten⸗ s. i. d. Ersten Beilage)
Kunst und Wissenschaft.
In der am 2. April abgehaltenen Monatssitzung der Archäo⸗ logischen Gesellschaft zu Berlin, in der an Stelle des durch Krankheit verhinderten Ersten Vorsitzenden, Geheimrat Professor Dr. Trendelenburg, der Zweite Vorsitzende, Professor Dr. Dragen⸗ dorff, Generalsekretar des Deutschen Archäologischen Instituts, den Vorsitz führte, sprach zunächst der Dr. Pieper über die ägyptischen Skarabäen und ihre Nachahmungen in Vorderasien und Griechenland. Den Hauptteil der Sitzung beanspruchte ein ausführlicher und mit großem Interesse entgegengenommener Bericht des Privatdozenten Dr. Ernst Herzfeld über die Ergebnisse der ersten Aus⸗ grabungskampagne in Samarra (Mesopotamien).
Einleitend ergriff vor dem Herzfeldschen Vortrage der Professor Dr. Friedrich Sarre das Wort, um Entstehung, Ziele und Orga⸗ nisation der Expedition darzulegen. Im Herbst und Winter 1907/08 hatten Professor Sarre und Dr. Herzfeld eine Forschungsreise durch Mesopotamien mit dem Zwecke unternommen, einen geeig⸗ neten Ort für die Ausgrabung einer Ruinenstätte aus sramische Zeit zu finden. Die Wahl fiel auf Samarra, welches zwei gute Tagereisen nördlich von Baghdad am Tigris liegt, weil an dem ungeheuren Ruinenfelde festgestellt werden konnte, daß keine jüngere Besiedlung die alten Schichten überdeckt, eine Grabung also unmittelbar die erwünschten Aufschlüsse über die frühislamischen Kulturschichten erhoffen ließ. Auf der Rückreise über Konstantinopel im Frühjahr 1908 beantragte Professor Sarre sogleich die Grabungsekonzession bei der Kaiserlich türkischen Regierung. Aber der Tod Hamdi Beys, des
chöpfers und Generaldirektors der türkischen Museen, und die
politischen Umwälzungen in der Türkei hatten zur Folge, daß
die Grabung erst Ende 1910 in Angriff genommen werden konnte. * Grabung selbst dauerte vom 1. Januar 1911 bis zum 1. Januar 912. Ihre Ausführung lag Dr. Herzfeld, im wesentlichen allein A. In den ersten zwei Monaten unterstützte ihn der Schweizer rchäologe Dr. Samuel Guyer, und als später reiche Funde binamentaler Wanddekorationen gemacht wurden, beurlaubte und andte 9 Generalverwaltung der Königlichen Museen Herrn Theodor Häreng. früber Mitglied der Turfanexpeditionen, um Abgüse dieser ekorationen herzustellen. Den schwierigeren ersten Teil dieser Auf⸗ Habe, nämlich die Ablösung der Stuckwände, hat Herr Bartus in een Monaten Oktober und November 1911 mit bewährter Geschicklich⸗
keit gelöst; die Abqhegunge selbft mußte der zweiten Kampagne vor⸗
ehalten bleiben. Am Schlusse der Grabung reiste Professor Sarre naus, um die reichen Kleinfunde, besonders an Ort und Stelle zu stnudieren und die Maß⸗ nahmen für den Abschluß der ersten Kampagne zu treffen. * staatliche Mittel für die Ausgrabungen kaum zu erwarten waren,
mußte versucht werden, sie von Seite zu beschaffen.
die Keramik,
8 8
Zunächst wurde der Beginn der Grabungen durch Stiftungen ermöglicht, welche auf Anregung des Herrn irektors von Gwinner die Deutsche Bank, ferner Herr Baurat Georg Heckmann und der Generaldirektor der Königlichen Museen, Erzellenz Bode zur Ver⸗ fügung stellten. Die ganze Unternehmung und ihre Weiterführung wurde dann unter die Aegide der Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften gestellt, welcher Frau Wentzel⸗ Heckmann, Chrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, eine Se hatte zukommen lassen, aus deren Zinsen Forschungen auf dem Gebiete der islamischen Archäologie unterstüͤtzt werden sollen. Die türkische Regierung hat die Konzession für weitere zwei Jahre ver⸗ längert. Mit einem Dank an die hochherzigen Gönner der Unter⸗ nehmung und der Hoffnung, daß die reichen Resultate der ersten ö“ die Aufbringung der Mittel für die zweite rechtfertigen 1 8 eichtern möchten, schloß Professor Sarre seine einleitenden orte.
Darauf berichtete Dr. Herzfeld über die von ihm durchgeführten Grabungen und ihre Ergebnisse. Die Ruinen von Samarra sind erst 1846 von dem Kapitän des britischen Stationsschiffes in Baghdad J. F. Jones wissenschaftlich entdeckt worden. Seine Memoiren in den Récords der Regierung von Bombay blieben aber lange so gut wie unbekannt. Dr. Herzfeld besuchte Samarra in den Jahren 1903, 1904 und 1905 und veröffentlichte mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften 1907 eine Studie darüber. Dann folgte der gemein⸗ fame Besuch mit Professor Sarre. Seither erschien eine ganze Reihe deutscher, englischer und französischer Publikationen, die nun alle schnell überholt sind. — Ueber die Geschichte und Topographie der alten Stadt unterrichten gleichzeltige arabische Quellen bis in die letzten Einzelheiten. er zweite Sohn Harun al⸗Rashids, der Khalife al⸗Murtasim billah, gründete die Stadt aus politischem Anlaß. Er hatte sich ein Gardekorps von 70 000 Mann zentral⸗ aftatisch türkischer Truppen geschaffen, die fast tägliche, blutige Zu⸗ sammenstöße mit der Baghdader Bevölkerung hatten. Zugleich neigte der Khalife anderen religiösen Bestrebungen zu als die arabische Bevölkerung. Das erzeugte in Baghdad eine solche Mißstimmung
egen den Khalifen, daß dieser sich in der Millionenstadt nicht mehr
sicher fühlte. So beschloß und begann er im Jahre 836 n. Chr. den Bau der neuen Residenz, die zuerst nur als großes Heerlager und als Standort des Hofes und der Reichsämter geplant war, und den offiziellen Namen Surra man ra'a „die Freude des Beschauers“ führte. Schon 842 starb Muttasim, und unter seinem ersten Sohne Harun (842 — 847) entwickelte sich das Heerlager mit amerkkanischer Schnelligkeit zu einer Weltstadt, in der die Bevölkerung aus dem ganzen Reiche, von Ching bis Marokko, zusammenströmte. Der eigentliche Bauherr von Samarra aber war Muttasims zweiter Sohn al⸗Mutawakkil (847 — 861), unter dem etwa zwei Drittel des heutigen Ruinenfeldes entstanden. Dieses deckt ohne die vielen vereinzelten Ruinen bei einer Länge von 30 km und einer durchschnittlichen Breite von 2 km ein Areal, wie wohl kein anderes Ruinenfeld der Erde. Etwa 30. davon wurden in einem einzigen Jahre erbaut. 861 wurde Mutawakkil von seinem Sohne Muntasir ermordet. Mit ihm beginnt der rapide Verfall der Stadt und des Reiches, zu dem die maßlose Verschwendung in Samarra einen Hauptgrund bildete. In 15 Jahren folgten sich 5 Khalifen, alle nur noch ein Spiel⸗ ball in den Händen ihrer türkischen Truppen. Der letzte der Khalifen von Samarra, al⸗Muttamid, versuchte es, sich wieder auf die Araber von Baghdad zu stützen, und verließ 876 die Stadt. Samarra hatte also nur die kurze Lebensdauer von 40 Jahren. Nur der Staͤdtteil, auf dem die heutige kleine Ortschaft steht, überlebte die Verlegung der Residenz. Ihre Lebensberechtigung bilden die dortigen beiden Wallfahrtsstätten, die Gräber der direkten Nachkommen des Propheten Muhammed in der 10. und 11. Generation und die Höhle, in der der 12., letzte dieser IJmame, der Mahdi verschwunden ist und aus der er nach schiitischem Glauben einst wieder hervortreten wird, die Welt zu erlösen.
Die Grabungen gliederten sich in vier Abschnitte. Der erste beschäftigte sich mit der Großen Moschee von Samarra, mit etwa ½ qkm Areal der G Moschee des Islam, deren innerer Ausbau festgestellt wurde: sie besaß eine flache, ohne Bogenreihen unmittelbar auf den Stützen ruhende Decke; die Stützen waren Bündel von vier bunten Marmorsäulen von 2 m Sockelbreite und etwa 12 m Höhe. Die Wände der Moschee waren wie die von Damaskus mit Glas⸗ mosaiken auf Goldgrund geschmückt; der Fußboden hatte ein Marmor⸗ pflaster. — Der zweite Abschnitt der Grabung galt Privat⸗ häusern, von denen etwa 20 untersucht wurden, und in denen ein unerschöpflicher Schatz ornamentaler Stuckdeko⸗ rationen und auch Wandgemälde zutage slamee,n, — Der dritte Abschnitt behandelte ein mächtiges, verteidigungsfähiges Schloß des Westufers und einen in seiner Ra⸗ liegenden Kuppelbau, der drei Beisetzungen enthielt und vermutlich das Grab der drei Khalifen Muntasir, Murktazz und Muhtadi ist. — Der vierte und letzte Abschnitt der ersten Kampagne war einem gewaltigen Palaste im äußersten Süden der Stadt gewidmet. Durch Inschriften wurde dieser als Palast Balkuwara, von Muttazz, dem Sohne Muta⸗ wakkils, als Thronfolger erbaut, estimmt. In einem Quadrat von 1250 m Seitenlänge, das nach Art eines römischen Legionslagers an⸗ gelegt ist, liegt das eigentliche Schloß, ein Rechteck von 450)1750 m nach Art eines Kohortenlagers erbaut, in einer Abwandlungs⸗ form vom Lagerpalast, wie sie in Hirah bei Babylon, der Residenz arabischer Fürsten vor dem Islam, entwickelt wurde, und wie sie aus der allerersten islamischen Zeit in Mshatta schon vorliegt, dessen Fassade das Prunkstück der islamischen Abtbskung des Kaiser Friedrch⸗Museums bildet. Mit einem Rüͤckblick auf die erste Kampagne und ihre Resultate — etwa 1000 photo⸗ graphische und etwa 700 zeichnerische und malerische Aufnahmen, 1500 km geographischer Routenaufnahmen und Hunderte von Ab⸗ klatschen und Formen — und mit einem Ausblick auf die Aufgaben der bevorstehenden Kampagne, die Untersuchung des Hauptpalastes der Khalifen und eine photographische Aufnahme des gesamten Stadt⸗ planes aus der Vogelperspektive, schloß Dr. Herzfeld seinen durch zahl⸗ reiche und schöne Lchtbilder unterstützten Vortrag.
In dem Danke, den der Vorsitzende der Gesellschaft, Professor Dr. Dragendorff dem Redner aussprach, hob er hervor, daß die wissenschaftliche Welt durch diese Ausführungen mit dankenswerter Schnelligkeit über die Ergebnisse der Grabungen unterrichtet worden sei und daß durch die Funde ganz neue Perspektiven eröffnet würden, auf deren die Archäologische Gesellschaft besonders interessierende, retrospektive Seite, nämlich die Fedne die sich von der islamischen Kunst zum Hellenismus knüpfen, ereits Dr. Herzfeld in seinem Vor⸗ trage wiederholt hingewiesen habe. Diese Verknüpfungen spannen sich bis zu unseren antiken Denkmälern in Deutschland, von denen hhssfde Dragendorff verwandte Kunstwerke aus Trier besonders
ervorhob.
Der Verein für deutsches Kunstgewerbe beschäftigte sich in seinem letzten Ausspracheabend mit dem Thema Patina, im Hin⸗ blick auf Geräte und Kleinbronzen. Mehr als zwanzig Mitglieder des Vereins hatten Arbeiten aus Kupfer, Bronze und anderen Legie⸗ rungen ausgestellt, an welche die Aussprache und insbesondere der ein⸗ leitende Vortrag des Professors Dr. Lehnert anknüpften. Die Ver⸗ seeetung ecft mit dem Referenten darin überein, daß man streng zwischen Metallfärbung als dem weiteren, und Patinierung als dem engeren Begriff scheiden und nur das als Patinierung bezeichnen hürhe, was unmittelbar aus dem metallischen Erzeugnis selbst durch stoffliche Veränderung seiner Oberfläche entstanden sei, ohne das Wesen des Metalls zu verändern oder zu verdecken. Vorbild bleibe immer der natürliche Patinierungsvorgang, wie er sich an Erzeugnissen aus Bronze, Messing oder Kupfer im Freien unter dem Einfluß der Luft, im Hause unter dem Einflusse des Gebrauchs abspiele. Diesen na⸗ türlichen Patinierungsvorgang beschleunigt vor sich gehen zu lassen, ei das Kunstgewerbe berechtigt. Auch sei es befugt, den Ton der
atina nach dem Gebrauchszweck oder der dekorativen Aufgabe des rzeugnisses zu wählen. Jede Patinierung sollte festsitzen und der
Abnutzung Widerstand leisten; es sei aus künstlerischen Gründen
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nicht erwünscht, das metallische Erzeugnis und mit ihm auch seine Patina durch einen Ueberzug von Wachs oder Zaponlack zu decken. Jedenfalls dürfe die Patina selbst niemals nur einen Ueberzug darstellen, also etwa durch den galvanischen Strom oder durch An⸗ streichen aufgebracht sein. Im Anschluß wurden auch über die natür⸗ liche Patina der Denkmäler und ihre Ursachen von verschiedenen Seiten wertvolle Beobachtungen mitgeteilt, die den Verein später noch eingehender beschäftigen werden. Literatur.
Das jüngst erschienene 1. Heft des Jahrbuchs der Königlich preußischen Kunstsammlungen, das den 33. Band eröffnet, bringt an der Spitze einen Nachruf auf Hugo von Tschudi aus der Feder von Wilhelm Bode. Nach einer kurzen Schilderung des Studienganges wird vor allem die Berliner Tätig⸗ keit des Verstorbenen gewürdigt, der 1883 in Rom durch Bode für die Berliner Museen gewonnen wurde. Die 25 Jahre, die er in ihrem Dienst gestanden hat, verteilen sich fast zu gleichen Hälften auf die alte und die neue Knunst. Was Tschudi seit 1896 als Leiter der Nationalgalerie geleistet hat, wie seine Arbeit 1905 in der glänzend gelungenen Deutschen Jahrhundert⸗ ausstellung ihren Höhepunkt fand, ist allgemein bekannt, nicht minder das tragische Ges ick, das ihn in Gestalt einer tückischen Krankheit seit langer Zeit verfolgte, und seinem vielversprechenden Münchner Wirken ein vorzeitiges Ende bereitete. „Der Ruhm einer ganz eigenartigen, zähen und energischen Persönlichkeit und einer ganz hervor⸗ ragenden Begabung als Leiter und Organisator von Kunstsammlungen wird ihm unbestritten bleiben.“ — An kunstgeschichtlichen Beiträgen bringt das Heft den ersten Teil einer Arbeit von Benno Geiger über den Venezianer Marco Marziale, dessen seit 1874 verschollenes Haupt⸗ werk „Die Ehebrecherin vor Christus“ der Vetfasr im Heste gefih der Königin Elisabeth von Rumänien auf Schloß Segenhaus bei Neuwied wiedergefunden hat. — Harry David veröffentlicht einen wertvollen Fund aus einem Zeichnungsband des Britischen Museums in Gestalt zweier Tierzeichnungen von Albrecht Dürer. Die eine, die mit Wasserfarben lavierte Federzeichnung eines Elchs, erweist sich als eine eigenhändige Modellstudie, wahrscheinlich nach einem ausgestopften Exemplar der seltenen Tiergattung, die der Meister nach Jahren wieder zur Hand nahm, um sie in dem berühmten Kupferstich Adam und Eva“ von 1504 zu verwerten. Auf der Rückseite desselben Blattes befindet sich eine wundervolle, bisher ganz unbekannte Federzeichnung eines Wisent, die aus stilistischen Gründen nur Dürer zugeschrieben werden kann. Beide Werke haben in den Lichtdrucken der Reichsdruckerel eine vorzügliche Wiedergabe gefunden. — Dem Ulmer Glasmaler Hans Wild, dessen Werke den Uebergang der süddeutschen Glasmalerei zur Renaissance darstellen, widmet Paul Frankl zum ersten Mal eine zusammenfassende Darstellung, die unsere Kenntnis des Meisters wie dieses ganzen Kapitels der Kunstgeschichte wesentlich erweitert. — Endlich gibt Heinrich Weizsäcker⸗Stutt⸗ gart einen Beitrag zu der viel verhandelten Frage nach der Herkunft des „Hausbuchmeisters“, den er auf Grund einer Reihe von Malereien, die sich in Konstanz erhalten haben, am Bodensee zu lokalisieren unternimmt.
zur selben Zeit von Bossert und Leonhardt an anderem Ort ver⸗ öffentlichten urkundlichen Funde über den Hausbuchmeister ergänzt oder widerlegt werden. Th. D
Geschichte für
— Lehrbuch der Unter Mitwirkung von Professor Dr. J. Gebauer, Professor Dr.
P. Groebe, Professor Dr. R. Kern, Professor Dr. G. Koch, Direktor
Hr. Th. Lenschau, Dr. P. Oßwald, Oberlehrer Liz. P. Pape, Dr. G
A. Philipp, Oberlehrer W. Reichart, Oberlehrer W. Rosenfeld, Oberlehrer Dr. W. Trockels herausgegeben von Dr. Gottfried Koch, Professor am Sophien⸗Gymnasium in Berlin. 5 Teile in 7 Bänden: 1 + II 1—3 +† III— + 201 + 236 + 266 = 1350 Seiten. je 1,20 ℳ, III = 2 ℳ, IN— N ie 2,20 ℳ = 11,20 ℳ. 1911 Verlag von Quehl und Meyer in Leipzig. — Für den Ge schichtsunterricht an höheren Schulen gibt es eine ganze Reihe ausgezeichneter Lehrbücher; in diesen Kreis tritt das vorliegende Werk, mit der Aussicht, bald einen ehrenvollen Platz unter seines⸗ gleichen einzunehmen. Dieses neue Lehrbuch ist aus jahrelanger, ineinander greifender Arbeit von elf Schulmännern hervorgegangen; auch noch von anderer Seite ist mitgewirkt worden, z. B. bei der Durch⸗ sicht des Drucks. Die griechische wie die römische und die beiden vorausgeschickte orientalische Geschichte haben, wenigstens auf der Ober⸗ stufe, 1 einen eigenen Verfasser erhalten. Dasselbe gilt von der deutschen Geschichte bis zum 16. Jahrhundert und dem Zeitalter der Reformation und Gegenreformation: Die Abfassung des an den dreißigjährigen Krieg anknüpfenden Oberprimateils, des stärksten der sieben Bände, hat allein vier Kräfte erfordert; hier hat der Herausgeber des Ganzen, Professor Dr. Gottfried Koch, der auch als Einführung in die Oberstufe zur Verständigung über geschichtliche Grundbegriffe die Vorgeschichte geschrieben hat, das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons unter seinem Namen bearbeitet. Für die wissenschaftliche Seite des Unternehmens bedeutet diese Arbeits⸗ teilung, die jedem Mitwirkenden ein ihm besonders vertrautes und zum Teil in eigner Schriftstellerei schon früher erfolgreich vertretenes orschungsgebiet zuwies, eine über den gewohnten Rahmen eines
chulbuchs hinausreichende Sicherstellung und geistige Durchdringung des zu bietenden Inhalts. Die Arbeitsteilung ist aber weiter auch auf die unterrichtliche Anlage des Lehrbuchs ausgedehnt worden, indem die deutsche Geschichte für die Mittelstufe anderen Bearbeitern als denen für die Oberstufe übertragen wurde. Geschichtlicher Sinn wird geweckt und Begeisterung entzündet durch lebendige, von Verehrung für das Große getragene, starkem Empfinden entströmende Er⸗ zählung; sie hat hier, dem hohen Ziel in vorbildlicher Weise dienend, der Darstellung für die Mittelklassen das Ge⸗ präge verliehen. Lehrbuch und Lesebuch sind hier eins geworden. Erst dann, wenn die Erzählung ihre volle Schuldigkeit getan hat, darf sich die vergleichende und vertiefende vielseitige Be⸗ frachtung hervorwagen; daher konnte ihr auf der Oberstufe ein weites Feld eingeräumt werden. Hier wird den Schülern reichste Anregung für die verschiedensten Gebiete geboten. Die Bürgerkunde wird nicht als solche vorgetragen; die Verfassungen werden an den “ Stellen besprochen, und nur der einen Abschluß bildende Untersekunda⸗ teil enthält die wichtigsten Angaben über die Verwaltung des Deutschen Reichs und Preußens in einem Anhang. Der bürgerkund⸗ liche Gesichtspunkt wird dagegen fest im Auge behalten. Auf die soziale Frage wird mit großer Entschiedenheit eingegangen. Sie wird in dem Oberprimateil von ihren Anfängen an durch alle Wendungen, die sie genommen hat, bis zum jetzigen Stand der Arbeiterschutzgesetzgebung mit ausführlichen Erörterungen be⸗ gleitet. Die Tatsachen, die zum Schluß mitgeteilt werden, reden eine laute Sprache. Es heißt dort von den Arbeiter⸗ versicherungen: 7 ½ Milliarden Mark sind bis 1909 ausgezahlt worden. In demselben Jahr genossen die Arbeiter aus den drei Kassen jährlich 693 Millionen Mark (342 Kranken⸗, 162 Unfall⸗, 189 Invalidenkasse). Täglich werden Zahlungen von fast zwei Millionen Mark für die Arbeiter geleistet. Der Absatz endet mit einem Hinweis auf die Reichsversicherungsordnung von 1911. So ernst und nachdrücklich wird hier eine für das innere Gedeihen des Vaterlandes hochwichtige Entwicklung verfolgt. Das Werk ist berufen, an der ihm zugeführten Jugend seine stählende Wirkung zu erweisen
19 b höhere Lehranstalten.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die von Weizsäcker geltend gemachten stilistischen Uebereinstimmungen durch die gerade
= 125 + (178 + 160 + 184) Preis gebunden I— II 1—3
und ihr an seinem Teile zur Klarheit über Kernfragen staatlichen
Lebens zu verhelfen.
WIE“ en b neu erschienener Schriften, deren esprechung vorbehalten bleibt, Einsendungen sind nur an die Redaktion, ilhelmstraße 32 zu SFen. Rücksendung findet in keinem Falle statt. Die Heilbarkeit nervöser Unfallsfolgen. Dauernde Rente oder einmalige Kapitalabfindung. Von Dr. Leop. Laquer. 3,50 ℳ. Halle a. S., Carl Marholdd.-