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bedünken, daß so schnelle Zeitmaße nicht Norm sein sollten, da die Gefahr der Entgleisung zu groß ist, was bei den Chören: „Sind Blitze, sind Donner“, „Er ist des Todes schuldig“ und dem Schlußchor: „Wir setzen uns mit Tränen nieder“ der Fall war. Von den Solisten zeichneten sich hervorragend der „Jesus“ des Herrn Lederer⸗Prina mit seiner wohllautenden Stimme und feinnuanciertem Vortrage, der „Evangelist“ des Herrn Erwin Zingel in seiner stilistisch feinen, das Dramatische streifenden Rezitationskunst und der klangschöne Baß des Herrn Reuter (Judas) aus. Selten sind wohl die Worke der großen Bachmusik ergreifender gesungen worden wie die des Jesus: „Lama asabtani“ und dieses Evangelisten, da er von Petrus sagte: . . . und weinte bitterlicht“ Das war tiefe und echte Kunst. Weniger günstig wirkten die Partien der Solistinnen, deren Vortrag es an echter Hingabe an den Stil, wie er bei Bach Erfordernis ist, ermangelte. Herrn Priebe wäre eine größere Aufmerksamkeit zu empfehlen, als er sie hier an den Tag gelegt hat. Das Orchester gab unter der zielbewußten des Dirigenten sein Bestes. — Im Blüthnersaal stellte sich gleichzeitig Paul Ernst Haehner, ein junger Dirigent, mit recht schwachem Erfolge an die Spitze des Blüthnerorchesters. Die Egmontouvertüre und die B⸗moll⸗ Symphonie (V.) von Beethoven sowie die große Pathétique von Tschaikowski seen durch ihn interpretiert werden. Solche Stoffe nd von Anfängern nicht zu meistern. Der Dirigent gab nichts igenes in bezug auf das Erfassen der Materie, andernteils zu viel Eigenes in bezug auf Hineintragenwollen selbstischer Ideen. Damit kommt man dieser großen Musik nicht näher. Es ist immer wieder zu bedauern, daß unser Blüthnerorchester, wie auch andere Tonkörper, solchen Versuchen Mühe, Zeit und Können opfern müssen. Eines der schönsten Konzerte der Karwoche fand am Mittwoch im Dom statt, wo der Königliche ” und Domchor unter Professor H. Rüdels Leitung einen Franz Schubert⸗Abend ver⸗ anstaltete, an dem auch minder bekannte Schöpfungen 8. Meisters deutscher Liedkomposition zu Gehör gebracht wurden. Das Haupt⸗ werk des Abends war ein „Stabat Mater“ (für Solo, Chor und Orchester), zu einem Texte Klopstocks, das kennen zu lernen von großem Interesse war, wenn es sich auch schwerlich dauernd wieder einbürgern dürfte. Eindringlicher wirkten die anderen dargebotenen Gesänge, so der Psalm 23 („Gott ist mein Hirte“) in dem der Knabenchor seinen keuschen Stimmenzauber entfalten konnte, und die für achtstimmigen Männerchor und 13 Blasinstrumente gesetzte Hymne „Herr unser Gott“. Die Leistungen des Chors können nicht überboten werden. Die Soli wurden von Paul Knüpfer, der an diesem Abend stimm⸗ lich glänzend aufgelegt war, sowie von Fräulein Elise Waldmann und Herrn R. Fischer mit schönem Gelingen gesungen. Den orchestralen Teil führte das Blüthnerorchester verdienstlich durch. An der Orgel saß der treffliche Musikdirektor Irrgang, der auch eine von Koßmaly bearbeitete Fuge Schuberts vollendet vortrug. — Um dieselbe Zeit fand in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche ein geistliches Konzert statt, dessen Programm zur Hälfte Bachsche Kompositionen aufwies, in der anderen Hälfte waren Buxtehude, Beethoven, Schubert und Brahms mit je einem Werke vertreten. Hier überwogen die Solisten, deren Namen schon für die Güte des Gebotenen bürgten. Den gesang⸗ lichen Teil bestritten die Damen Rose und Dehmlow und Herr Sistermans, den instrumentalen die Herren Professor Heermann, van Lier, Kutschka, Walter Fischer und A. Neumann. Außerdem wirkte ein kleiner gemischter Chor mit. Ein andächtige Publikum lauschte den genußreichen Vorträgen.
Die Singakademie führte am Donnerstag unter Pro⸗ 88 Georg Schumanns Leitung und unter Mitwirkung des bekannten Bach⸗Sängers Professor Johannes Messchaert (Christus), Richard Fischers (Evangelist), Eva Leßmanns, des Kammersängers Liepe (Pilatus, Petrus) und des Phil⸗ Hirmanischen Orchesters die Johannespassion Bachs auf. Man weiß nicht recht, welchem der beiden großen Musikwerke man den Vorzug geben soll, der Matthäuspassion oder dieser. Zeichnet sich die eine durch ihren dramatischen Aufbau aus, so fällt bei der Musik nach Johannes besonders die geradezu kühne Harmonik der Chöre, die stilistische Feinheit der Arien und die ans Fabelhafte grenzende Erfindungskraft auf. Wahre Klangwunder boten die großzügig inter⸗ pretierten Choräle, die Chöre im besonderen. Gleiches Lob gebührt den Solisten bis auf die Altstimme. Wie Johannes Messchaert Bach singt, ist bekannt und gilt als vollendet. Desgleichen standen die
Leistungen Eva Leßmanns und Richard Fischers auf künstlerischer Höhe. —
Ein populärer Kammermusikabend von A. Schnabel, C. Flesch, J. Gérardy fand, ebenfalls am Donnerstag, den großen Saal der Philharmonie voll besetzt. Drei Trios standen auf dem Pro⸗ gramm; am vollendetsten zeigte sich wohl das meisterliche Können der
drei Künstler in Beethovens Es⸗Dur⸗Trio mit seinen zwei überaus lieblichen Mittelsätzen. Daß auch die Wiedergabe von Brahms’ C⸗Dur⸗Trio stürmische Beifallsbezeugungen entfesselte, bedarf kaum der Bestätigung; gerade dies schwer eingängige und technisch ungewöhnlich kniffliche Werk bedarf zu seiner klar um⸗ rissenen Darlegung einer überaus großen geistigen Spannkraft. Mit Schuberts melodienreichem Es⸗Dur⸗Trio ciaß der Abend, der den ausübenden Künstlern begeisterte Anerkennung brachte und den Hörern einen edlen Kunstgenuß vermittelte.
Der unter der Leitung des Herrn Alexander Weinbaum stehende Neue Oratorienchor veranstaltete am Karfreitag im großen Saale der Königlichen Hochschule für Musik ein Konzert, das, außer zwei Bach⸗Kantaten, von Gesangswerken noch Mozarts „Laudate dominum“ brachte. Das Hauptstück des Abends war Bachs 198. Kantate (eine Trauermusik auf den Tod der Kur⸗ fürstin zu Sachsen Christiane Eberhardine) in der Bearbeitung Philipp Wolfrums, ein selten gehörtes Werk, das zu den schönsten des großen Thomaskantors gehört. Wie weit Bach in der Ge⸗ staltung seiner musikalischen Gedanken über seine Zeit hinaus⸗ wuchs, prägt sich in dieser Musik, die ein genialer Moderner geschaffen haben könnte, deutlich aus. Man darf Herrn Weinbaum dankbar dafür sein, daß er den Wagemut besaß, seinem Chor die Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe zuzutrauen, und ein schöner Erfolg belohnte die Tat. Ebenso gut gelangen die anderen Gesänge. Die Soli lagen in den bewährten Händen der Damen Senius⸗ Erler und Paula Weinbaum, der Herren van Eweyk und Schmedes. Am Klavier saß Dr. Simon, an der Orgel Herr Leupold, der den genußreichen Abend mit dem 7. Orgelkonzert von Händel stimmungsvoll eröffnet hatte.
Der letzte, X., Symphonieabend der Königlichen Kapelle unter Dr. Richard Strauß' Leitung am Sonnabend brachte außer der Duvertüre, dem Notturno und Scherzo aus Shake⸗ speares „Sommernachtstraum“ von Mendelssohn⸗Bartholdy noch, wie alljährlich, Beethovens IX. Symphonie, in der als Solisten die Damen Andrejéwa Skilondcz, Marie Goetze sowie die Herren Rudolf Berger und Johann Bischoff, der Königliche Opernchor und die Königliche Chorschule (Dirigent: S ugo Rüdel) mitwirkten. Die Königliche Kapelle bot an diesem Abend Vollendetes. Zart und duftig war der Klang der Streich⸗ instrumente in der Musik Mendelssohns und von unerreichter Vornehmheit in der Stilistik in Beethovens Schwanengesang. Die Chöre schmiegten sich hier mit süßem Wohllaut dem Ganzen an und das Soloquartett, dessen Klänge wie der Seelenschrei des Ton⸗
ewaltigen nach menschlicher Gemeinschaft ergreifend von den Lippen trömen, war von anerkennenswerter Reinheit. Es war ein herrlicher Abschluß der dieswinterlichen Konzerte im Opernhause.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Aufführung von Humperdincks „Königskindern“ statt, in der die Damen Dux, Ober, Rothauser und von Scheele⸗Müller sowie die
erren Kirchhoff, Bronsgeest, Fischer, Lieban, Bachmann, Krasa und
chöffel beschäftigt sind. Die mustkalische Leitung bat der Kapell⸗ meister Blech. — Am 30. April 1912 beginnt, wie bereits angekündigt, ein Zoklus heitere Opern, der folgende 3 PVor stellungen umfaßt: 30. April: a. „Die Maienkönigin“, b. „Apotheker und Doktor“, 7. Mai: „Figaros Hochzeit“, 14. Mai: „Der Wild⸗ schütz“, 21. Mai: „Die lustigen Weiber von Windsor“, 28. Mai: a. „Abu Hassan“, b. „Der Barbier von Bagdad“, 4. Juni: „Die Meistersinger von Nürnberg“, 11. Juni: a. „Hänsel und Gretel“, b. „Versiegelt“, 18. Juni: „Der Rosenkavalier“. Für die Aus⸗ gabe der Abonnements ist ausschließlich die durch Anschläge am Königlichen Opernhause ergehende Bekanntmachung der General⸗ intendantur maßgebend, auf welche daher hingewiesen wird.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen abend das vaterländische Schauspiel „1812“ von Otto von der Pfordten wieder⸗ holt. — In der morgen, Nachmittags 3 Uhr, zu ermäßigten Preisen stattfindenden Aufführung von Ernst von Wildenbruchs bater⸗ ländischem Trauerspiel „Der Mennonit“ sind Fräulein Steinsieck, sowie die Herren Kraußneck, Staegemann, Geisendörfer, Vallentin. Eggeling, Eichholz, Boettcher, Werrack und Mannstädt beschäftigt Die Preise der Plätze sind: Fremdenloge 6,50 ℳ, 1. Rangloge 5,50 ℳ, 1. Rangsessel 4,50 ℳ, Orchestersessel 5,50 ℳ, Parkettsessel und ⸗loge 4,50 ℳ, Parkett 3,50 ℳ, Balkon 2,50 ℳ, 2. Balkon 1,50 ℳ, Galerie 0,75 ℳ.
Mannigfaltiges. Berlin, 12. April 1912.
Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrige Sitzung zunächst mit einer Magistratsvorlage, betreffend gir künstlerische Ausmalung der Aula des Königstädtischen Gymnasiums, wltfobetöfärafe 57/58, nach dem Entwurf des Professors Köpping. Für diesen Zweck werden 53 000 ℳ benötigt. 50 000 ℳ sind von der Kunstdeputation und 3000 ℳ wurden von der Versammlung verlangt. Nach längerer Debatte, in die auch der Ober⸗ bürgermeister Dr. Kirschner eingriff, wurde die Vorlage, unter Ablehnung eines Antrags auf Ueberweisung an einen vorberatenden Ausschuß, an⸗ genommen. — Eine längere Debatte knüpfte sich an einen von den Stadtv. Dr. Arons und Genossen eingebrachten Antrag: „Die Ver⸗ sammlung ersucht den Magistrat, in einer an das Abgeordnetenhaus zu richtenden Petition gegen den Gesetzentwurf über die Aus⸗ übung der Armenpflege bei Arbeitsscheuen und säumigen Nährpflichtigen Stellung zu nehmen“. Der Debatte machte der Oberbürgermeister Dr. Kirschner mit der Erklärung ein Ende, daß der Berliner Magistrat seinen ablehnenden Standpunkt zu dem Gesetz⸗ entwurf schon vorher der Regierung in einer Denkschrift dargelegt habe. Als der Oberbürgermeister sich bereit erklärte, diese Denkschrift der Versammlung zur Kenntnis zu bringen, zogen die Antragsteller ihren Antrag zurück, da dessen Zweck durch die Erklärung des Magistrats erfüllt sei. — Zum Schluß wurde eine Magistratsvorlage, betreffend bauliche Veränderungen im Rudolf Virchow⸗ Krankenhause zugunsten des Schwesternpersonals, einem Ausschuß 8 Vorberatung überwiesen. — Auf die öffentliche folgte eine geheime
tzung.
„Ueber die bevorstehende Sonnenfinsternis und das Geheimnis des Weltenbaues“ spricht der Direktor Dr. F. S. Archenhold am Sonntag, Abends 7 Uhr, auf der Treptower Sternwarte. Am Montag, den 15. April, Abends 7 Uhr, spricht er über „Die Stern⸗ bilder und Anleitung zu ihrer Auffindung nebst Anweisung für die Beobachtung der ringförmigen Sonnenfinsternis“, die am 17. April stattfindet und von der Plattform der Treptower Sternwarte bei klarem Wetter unter Anleitung der Beamten beobachtet werden kann. Mit dem großen Fernrohr wird am Tage die Sonne und Abends der neue Stern in den Zwillingen, der „Saturn“ und ein Doppelstern gezeigt. Kleinere Fernrohre stehen allen Besuchern der Sternwarte unentgeltlich zur Verfügung.
Cottbus, 11. April. (W. T. B.) Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten erlassen in der Presse einen Aufruf zu einer Sammlung, deren Ertrag der Vervollkommnung der zugute kommen soll. Die städtischen Behörden haben
chon vor einigen Tagen beschlossen, der Reichsregierung für diesen Zweck einen Beitrag von 5000 ℳ anzubieten.
Frankfurt a. M., 11. April. (W. T. B.) Die Höhen des Taunus sind völlig verschneit. Auf dem Feldberg ist eine Schneehöhe von 20 cm festgestellt worden. Das Thermometer zeigte dort 4 Grad unter Null.
Hamburg, 12. April. (W. T. B.) Der spanische Dampfer „Pagassari“, nach Cardiff ausgehend, ist auf der Elbe bei Blankenese mit dem ebenfalls nach Cardiff bestimmten dänischen Dampfer „Stegelborg“ zaammenge taßen. Der „Stegelborg“ wurde unterhalb der Wasserlinie aufgeschnitten und auf Strand gesetzt, die „Pagassari“ wurde hinterschiffs beschädigt und mußte in den Hafen zurückkehren.
Paris, 12. April. (W. T. B.) Heute vormittag explo⸗ dierte in der Rue de Lyon eine Kraftdroschke. Der Führer und ein Vorübergehender wurden verletzt. Der „Paris⸗Midi“ ist der Ansicht, daß es sich um einen anarchistischen Anschlag handelt.
Rom, 11. April. (W. T. B.) Heute wurde in der Engels⸗ burg der 10. Kongreß der Internationalen Tuberkulose⸗ gesellschaft eröffnet. Nach einer Begrüßungsansprache des Unter⸗ richtsministers trat der Kongreß in die Verhandlungen ein.
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ Gerhart Hauptmann. ig c h spi Sonntag: Das Friedensfest.
Montag: Ibsen⸗Zyklus: 12. Vorstellung: Klein
auzs. 95. Abonnementsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Königskinder. Musikmärchen in 3 Auf⸗ zügen. Text von E. Rosmer. Musik von E. Humperdinck. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister Blech. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 ½ Uhr.
Eyolf.
chauspielbaus. Nachmittags 3 Uhr: 63. Karten⸗ 8 Uhr: Judith. reservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate von Friedrich Heb
sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Sonntag: J Der Mennonit. Trauerspiel in vier Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Patry. — Abends 7 ½ Uhr: 99. Abonnements⸗
vorstellung. 1812. Schauspiel in fünf Aufzügen
Herrn Regisseur Keßler.
Sonntag: Opernhaus. 96. Abonnementsvorstellung. G eschäft (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind 8 aufgehoben. Akten von Wolfgang Amadeus Moöozart. Emanuel Schikaneder. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 100. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Freund
Text von
rckmann⸗Chatrian. Anfang 7 ½ Uhr.
Zum ersten Male: George Dandin. Sonntag: George Dandin. Montag: Viel Lärm um Nichts. Kammerspiele. Sonnabend: Frühlings Erwachen.
Lessingtheater.
Nenes Schauspielhaus. Sonnabend, Abends
bel. udith. Montag: Das Familienkind. Nest.
von Otto von der Pfordten. In Szene gesetzt von 1. 8 u1u“
Sonntag und folgende Tage: Ein aufgelegtes
1 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die Zauberflöte. Oper in vier Figaros Hochzeit.
1 1 8 G Kurfürsten⸗-Oper. Sonnabend: Abends 8 Uhr: r. Ländliches Sittengemälde in drei Akten von Der Schmuck der Madonna. Oper aus dem Chopin
neapolitanischen Volksleben in drei Akten. Handlung 9 v Knd Mäütfit 820 Fetsehane Pols:Ferrect buti .S bend, Abends 7 Uhr: onntag, Nachmittags r: e lustigen eutsches heater “ 8b dr Weiber von Windsor. — Abends: Der Schukluck der Madonna. Montag: Abonnementsvorstellung der Serie Blau: Das goldene Kreuz. Hierauf: Der Dorfbarbier. von Jean Gilbert. Sonntag und folgende Tage: Autoliebchen.
Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Das Friedensfest. Drama in drei Akten von Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Die schöne Helena. Komische Operette in drei Spezialitäten. — Zum Schluß: Das neue Aus⸗ Abteilungen von Jacques Offenbach. Sonntag und folgende Tage: Die schöne Helena. Hervorzuheben: Die Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Wiener Blut. noch nie dagewesenen
1’ . Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend,
Eine Tragödie in fünf Aufzügen Abends 8 Uhr: Das lauschige Nest. Schwank in
drei Akten von Julius Horst und Artur Lippschitz. Sonntag und folgende Tage: Das lauschige
Birkus Schumann. Sonnabend, Abends 7⁄ Uhr:
stattungsstück „Das Motorpferd“ in 5 Akten. Fee Schlußapotheose mit ekten. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 Fe Galavorstellungen. — In beiden Vor⸗ stellungen: Das Motorpferd.
Birkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Zum Schluß: Das
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das große Ge⸗ Volksmanegeschauspiel „Die Hexe“ in 7 Bildern.
Firma.
Restdenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Alles für die Fima. ———— Schwank in drei Akten von M. Hennequin und Georges Mitchell. In Szene gesetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.
Sonntag und folgende Tage: Alles für die Verlobt: Frl. Sophie⸗Charlotte Priem mit Hrn.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Walzer vo
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Autoliebchen. Posse Geboren: mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren, Gesangstexte von Alfred Schönfeld, Musik
heimnis. Lustspiel in drei Akten von Pierre Wolf. — Vorher: Das auserwählte Programm.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ⅛ Uhr: 2 große Vorstellungen.
Familiennachrichten.
Leutnant Werner Rosenhagen (Berlin⸗Grunewald — Rendsburg).
Verehelicht: Hr. Leutnant Gotthard von Czettritz
und Neuhaus mit Paula Freiin von Seckendorff (Breslau).
Ein Sohn: Hrn. Bezirksamtmann Dr. jur. Wilhelm von Vietsch (Rehoboth, Süd⸗ westafrika). — Hrn. Oberleutnant Horst von Groddeck (Königsberg i. 889 — Hrn. Leutnant Fritz von Brodowski (Berlin).
Gestorben: Hr. Kammerherr und Geheimer Re⸗
ierungsrat Adalbert Burggraf und Graf zu
- ste Be iger und Königlich
Berlin, Freitag, den 12. April
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
—— ——
Qualität
gering
mittel V Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner.
Menge
niedrigster ℳ
höchster ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ:
niedrigster höchster Doppelzentner
niedrigster höchster
Außerdem wurden
Am vorige 1ee Markttage
am
Verkaufs⸗ Markttage Free 9 1 nach überschläglicher
eseh. Schätzung verkauft preis V Doppelzentner
2„ (Preis unbekannt)
Goldapg. 19,00 Landsberg a. W. — Wongrowitz.. 19,10 Bralau. .. 18,60 Strieaau. . 19,90 Hirschberg i. Schl. — eööö1ö16.“ Göttingen... Geldern.. L“ Langenau. Chateau⸗Salins ..
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Berlin, den 12. April 1912.
19,00 19,50
19,40 19,50 19,70 19,80 20,00 19,650 1970 20760 2070 21,60 20,10 20,6 20 80 21,30 21.50
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.)
Wei zen. 19,50 20,00 20,00 21,40 21,40
21,00 21,20 21,60 21.,60 8— 8 20,80 21,20 20,40 20 40 21,00 21,00 21,90 22 20 22 20 22,50 21,70 21,70 22/70 22,70 21,20 21,50 21,60 21,80 23,40 2310 — — 22,80 23,00
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fese — — 22,80 22,80 “ 23,40 23,60
Roggen. 17,50 17,50 — — — — 18,40 18,40 18,50 18,70 18,80 19,00 17,00 17,90 18,00 18,50 17 80 18 00 18,20 18,40 18,00 18,00 18,50 18,50 — — 18,00 18,50 19,00 19 00 19,50 19,50 19,60 19 90 19,90 20,30 18,80 18,80 19,80 19,80 18,70 18 80 19,00 19,20 19,50 20,00 —
Gerste. 17,20 17,50 — — 18,50 18,70 18,80 19,00 16,80 17,10 17,20 17,50 17 20 17,50 17,70 18,00 1850 18,50 19,00 19,00 18,50 18 50 19,30
21,60 21,60 — 19,00 20,00 —
Hafer. 17,80 18,00
— — 20,00 20,80 20,80 88 18 00 18 20 18,30 18,70 18,90 19,00 19,20 19,50 19,70 19,80 20,00 20,40 — — 18,80 20,80 20,80 21,20 20,00 20,50 20,50 19,70 19,70 20,70 8 ILA 1I“““ 23,38 23,38 25 00 20,10 20,20 20,40 20,80 20,350 19,50 20,00
Kaiserliches Statistisches Amt. 8 Delbrück.
19,50
17,80 17,80 20,80 20,70 18,25 18,24
20,07 19,80
20,25 20,50 20,20 20,20 24,00 23,57 23,50 22,92
20,80 20,80
Der Durchschnittspreis wird aus den nne eegen e Zahlen berechnet.
in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)
Rußland.
Verlängerung der E1“ für die Einfuhr von
eisernen Seeschiffen. Durch ein Gesetz vom 29. Dezember 1911
ist die Wirksamkeit des Gesetzes vom 1. Juli 1908 über die zollfreie
Einfuhr von Seeschiffen bis zum 1. Januar 1913 verlängert worden. 1 (Russische Gesetzsammlung.)
Absatz von Automobilen, Motorfahrrädern und Fahr⸗ rädern nach Britisch Indien.
Der Absatz von Automobilen, Motorfahrrädern und Fahrrädern nach Britisch Indien nimmt alljährlich ganz bedeutend zu, und dürfte dieses gro e, für Automobile sich so vorzüglich eignende Land die Auf⸗ merksamkeit der deutschen Fabrikanten bei weitem mehr als bisher ver⸗ dienen. Wenn auch der deutsche Absatz im Jahre 1910/11 sich dem Vorjahre „gegenüber beinahe verdoppelt hat und nunmehr sich auf annähernd 700 000 ℳ in der direkten Einfahr be⸗ wertete, so ist er doch noch im Vergleich zu der englischen Ein⸗
Der Wert der Gesamteinfuhr von Automobilen und Motorrädern stellt sich nunmehr auf annähernd 10 Millionen Mark.
Die Mehrzahl der Fahrräder wird aus England (für 3 408 880 ℳ) bezogen. Der deutsche Anteil von 284 690 ℳ ist recht klein. (Aus einem Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen General⸗ konsulat in Kalkutta.) G
Absatzgelegenheit für kandwirtschaftlich e Geräte na Britisch Indien. 2 3
Die teilweise geringen Erträge in der indischen Landwirtschaft sind darauf zurückzuführen, daß der indische Bauer in Ermanglung der notwendigen Geräte vielfach den Boden nicht genügend vor⸗ bereitet. Fabrikanten von Pflügen, Eggen u. dergl. seien daher darauf aufmerksam gemacht, daß sich große Absatzmöglichkeiten in diesem Lande bieten. Doch muß besonders Bedacht darauf ge⸗ nommen werden, daß diese Geräte leicht und billig sind. Leicht, weil die indischen Ochsen in der Regel schwache und kleine Tiere sind, und billig, weil der indische Kleinbauer, der in diesem Falle in Betracht kommt, ein recht armer Mann ist und nur einige Rupien sein eigen nennt. (Aus einem Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Kalkutta.)
Sonntag: Der Arzt am Scheideweg. Montag: Eine glückliche Ehe.
Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Große Rosinen. Originalposse mit Gesang und Tanz in drei Akten (5 Bildern) von R. Bernauer und R. Schanzer. Sonntag und folgende Tage: Große Rosinen. 8 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut.
Theater in der Königgrätzer Straße.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. Sonntag und folgende Tage: Die fünf Frank⸗
rter. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Fallissement.
Schillertheuter. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kyritz⸗Pyritz. osse mit Gesang in 5 Bildern von H. Witen Fes O. Justinus.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Probe⸗ e — Abends: Der Pfarrer von Kirch⸗ eld.
Montag: Lady Windermeres Fächer.
E Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Jüdin von Toledo. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Don Carlos. — Abends: Lady Windermeres Fächer.
Montag: Die Jüdin von Toledo.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8Uhr: Der Ehe⸗ g. Fenster. Hierauf: Ein angebrochener
end.
Sonntag und folgende Tage: Der Ehemann 33 e Hierauf: Ein angebrochener
end.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Mein Baby.
Konzerte.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabend von William A. C. Zerffi. Am
Klavier: Erich J. Wolff.
ohna⸗Lauck (Stettin). — Hr. Sanitätsrat Dr. August Pietrulla (Strehlen).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗ beilage Nr. 29 A und 29 B).
fuhr im Werte von 7146 450 ℳ
verschwindend klein. Aus
Velgien bezw. über Belgien kamen Automobile im Werte von 1.,064 050 ℳ herein, und man darf wohl annehmen, daß sich unter finem auch noch einige deutsche Wagen befanden. Aber wie gesagt, düücfte es sich trotz alledem wohl für den deutschen Fabrikanten lohnen, iesem großen Absatzgebiet mehr Beachtung zu schenken. Schon lassen ich Anzeichen bemerken, daß die Amerikaner mit ihren billigen Massen⸗ wagen den indischen Markt, ähnlich wie schon in England, in das
ereich ihrer Abzatzmöglichkeiten zu ziehen versuchen.
Je eher daher
er gute, solid gebaute, deutsche Wagen dort bekannter wird und mehr reunde findet, desto leichter dürfte später der Konkurrenzkampf werden. s sei noch bemerkt, daß zu einer Zeit das deutsche Motorrad große Aussichten hatte, in Indien die führende Stellung einzunehmen; eider bat es aber letzthin den Anschein, als wenn es jährlich mehr
von englischen und belgischen Fabrikaten verdrängt wird. b auch hier empfehlen, wenn die
auf anderen Gebieten dürfte es si
Wie auch
heimischen Fabrikanten sic mehr auf die Spezialisierung in bezug auf
den Absatz und die An
üufer in den einzelnen Ländern legen würder
orderungen der Wegeverhältnisse und der
Gestellt.
vierprozentiger
finanzverwaltung,
Nicht gestellt
zahlen und demgem
die
am 11. April 1912:
Ruhrrevier
27
preußischer
Anzahl der Wagen
065
Wegen der am 1. Juli d. J. fälligen 220 Millionen Mark vier⸗ prozenti er Reicheschatzanweisungen und 200 Millionen Mark Schatzanweisungen ist, wie W. T. B.“ meldet, folgendes in Aussicht genommen: Die Reichs⸗ Fril d. S. falnig gewesenen 20 Millionen Mark Schatzanweisungen zurückgezahlt hat, wird auch von den jetzt fälligen 220 Millionen Mark einen Teilbetrag, und zwar einen solchen in Höhe von 60 Millionen Mark, zurück⸗ 160 Millionen Mark prolongiere
bereits die am
11 624
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts Oberschlesisches Revier
Preußen
wird den ganzen fälligen Betrag von 200 Millionen Mark prolon gieren, sodaß im ganzen 360 Millionen Mark neuer Schatz⸗ anweisungen zum Umtausch zur Verfügung stehen werden. Die Fälligkeiten der neuen Schatzanweisungen sind für den größten Tei auf das Jahr 1916, für einen geringen Betrag auf das Jahr 1914 gestellt. Das endgültige Umtauschangebot soll schon Mitte Mai ver⸗ öffentlicht werden.
Ueber zweifelhafte ausländische Firmen in: Manchester (Spitzen und dergleichen), Chicago (Kauf und Verkauf von Aktien und Betrieb von Bergwerken sowie Kauf, Verkauf und Parzellierung von Grundeigentum in den Vereinigten Staaten von Amerika), New York (Verkaufsagentur von Photographien . sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin Mit⸗ teilungen zugegangen. Vertrauenswürdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Korporation, Neue Fhisbrichftraf 51I1, an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr mündlich oder schriftlich nähere Auskunft gegeben.
— Nach dem Geschäftsbericht der „Concordia“, Cölnische Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft. Cöln, für das Jahr 1911 wurden abgeschlossen und in Kraft gesetzt 7429 (5879) Versicherungen mit 34,2 (28,5) Mill. Mark Kapital, 178 059 (44 460) ℳ Jahres⸗ rente für den Fall der Invalidität und 29 449 (27 028) ℳ jährliche Leibrente. Der gesamte Bestand der Lebensversicherungen am Schlusse des Jahres beträgt 78 683 Versicherungen für 69 780 Personen mit 371,3 Mill. Mark Kapital und 1 043 641,25 ℳ Jahresrente. Er hat sich um 18,5 Mill. Mark Kapital und 168 608,55 ℳ Jahresrente gegen das Vorjahr erhöht. An Prämien und Zinsen vereinnahmte die Ge⸗ sellschaft 20,7 Millionen Mark. Die Sterblichkeit der auf den Todes⸗ fall versicherten Personen ist um 28,8 % günstiger verlaufen als rechnungsmäßig zu erwarten war; der dadurch erzielte Gewinn aus der Sterblichkeit betrug 1 098 834 ℳ, welche in den Ueberschuß fließen. In Hypotheken sind 111,8 Millionen Mark und in Dar⸗ lehen an wohlhabende Stadtgemeinden 6,1 Millionen Mark angelegt. Sämtliche Hypotheken sind erststellig. Es verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 3 566 260 (3 410 811) ℳ. Der Aufsichtsrat der Gesell⸗ schaft brantragt, der Resenve für eventuelle Verluste und Bedürfnisse 48 348 ℳ, der Reserve für Talonstempelsteuer 10 000 ℳ, einer Reserbe für Kursschwankungen 50 000 ℳ und den mit Gewinnanteil Ver⸗ sicherten 2 856 412 (2 677 303) ℳ zu überweisen. Hieraus wird in 1913 den Versicherten des Dividendenverbandes A eine Dividende von