Von den Lebendgeborenen waren unehelich: “ männl. 48 108 48 962 48 651
4) Die Ansicht, daß die Juden die Empörung angestiftet hätten, uübehrt jeder Begründung; die Ereignisse beweisen dies. Die ultung des Sultans und seiner Wesire ist ebenfalls über jeden Ver⸗
wenden hat. Ob er aber damit bei seinen Parteigenossen Beifall finden wird, ist mir zweifelhaft; weiter nach links wird er wahr⸗ schemnlich auf einen scharfen Gegensatz stoßen. Nun zu der cht erhaben. Peußerung selbst! Der Abg. Lohmann hat den Wortlaut der 5) Die Erhebung war nicht organisiert. leußerunges 5— en 2 8 6) Die Erregung unter den Stämmen, die im Falle „ so dargestellt, a⸗ Ar von Engelmann e. ahbs 8 98 G . hätte 8 Ausbruch kommen müssen 2. das Wahllokal nur einem Konservativen zur Verfügung stellen. (Nach der „Stat. Korr.“.) dauterei des Militärs zusammen und zeigte sich tatsächlich nicht Ich habe hier die schriftliche Erklärung des Staatsbürgers von 1t 1 e den benachbarten Stämmen. 1 u ds 8 gesagt: 88 zbed FMürde. sch Ibrer “ G 8 4 3 3 artei“ — also den Nationalliberalen — „m okal ni ergeben“. 7) c6 hecanden beine.n. dus penhn man die Erbebung Das ist ein großer Unterschied, denn die nationalliberale Partei hat Zur Arbeiterbewegung. itte vorhersehen können; Regnault und Moinier hatten keine Nach⸗ den Wahlkampf in diesem Kreise in einer Form geführt, daß schhon 1 iit erhalten, die sie in den Stand gesetzt hätte, die Regierung über aus rein menschlichem . heraus der Gastwirt dieses Lokal ver. In Stettin sind gestern, W. T. B. zufolge, 700 Elektro⸗ g Möglichkeit einer Meuterei aufzuklären. weigern müßte. Zum Beweise dessen, wie der Wahlkampf geführt wurde, monkeure wegen Ablebnung ihrer erhöhten Lohnforderungen in den Wie die „Agence Havas“ ferner aus Larrasch vom kann ich mich auf die Tätigkeit eines Oberlehrers berufen. Ich war Ausstand getreten. Es handelt sich vorwiegend um am Bau der v d. M. meldet, dauert die Gärung in der dortigen Gegend bei der Kultusdebatte verhindert, an den Kultusminister die Frage zu Ueberlandzentrale beschäftigte Monteure dortiger Niederlassungen und es wird den Europäern geraten, ihre Häuser nicht zu richten, ob er damit einverstanden sei, daß die Schulaufsichtsbebörde der Berliner großen Elektrizitätswerke wie Siemens u. Halske wlassen Seit dort die Ereignisse in Fes bekannt geworden die agitatorische Tätigkeit eines solchen Lebrers dulde. Der Ober⸗ und Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft.
“ ng 9 lehrer hatte sich in der Versammlung an den Landrat gewandt und von. Zum Ausstand der Rheinschiffer (vgl. Nr. 103 d. Bl.) nd, ist die Haltung der Eingeborenen anmaßend geworden. ihm beansprucht, daß er seinen Einfluß dahin geltend machen solle, wird dem „W. T. B.“ aus Duisburg⸗Ruhrort gemeldet, daß de spanischen Verstärkungen konnten des schlechten Wetters daß die Wirte ihre “ allen Parleien zur Verfuͤgung stellen. Das der Ausstand bei denjenigen Firmen erfolgt ist, die die Forderungen egen nicht gelandet werden und kehrten nach Cadiz zurück. hat der Landrat natürlich ab er hat i9 da nicht hinein. (Lohnerhöhungen und Regelung der Ueber⸗, Nacht⸗ und Sonntags⸗ g ch abgelehnt, denn si cht hinein zumischen. Ich schließe mich aber doch der Bitte des Abg. Lohmann arbeit) nicht anerkannt haben. In Mitleidenschaft sind gezogen an, daß der Minister alle Fälle untersuchen möge, damit er bei einer 9 oberrheinische und 39 niederrheinische Firmen. Zwischen Ruhrort neuen Debatte wieder so treffendes Material hat. und Mannheim liegt bereits eine große Anzahl von Schleppkähnen
Abg. Ramdohr (freikons.): Die Landräte müßten in den Kreis⸗ still Ein Teil der Lohnforderungen der Schiffer wurde vorher bereits blättern vor den Tricks der Wahlkontrolleure warnen. Den Sozial⸗ bewilligt. Iö1“ demokraten kommt es bei der sogenannten Wahlkontrolle nicht darauf In Aachen sind, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg. erfährt, g Sonn⸗ an, die Wahlhandlung zu kontrollieren, sondern darauf, Proteste zu abend die Former und Seeie gch zn⸗ etwa 320 Mann, in konstruieren. Bei den Wahlen von 1903 erschien auch an dem Orte, den Ausstand getreten. Es handelt sich um den Abschluß eines wo ich Wahlvorsteher war, ein sozialdemokratischer Wahlkontrolleur. Mindestlohntarifs. 1 “ 8 Uebrigens ist es keine Freude, wenn nur 50 Wähler da sind, den Die in den Schwerfuhrwerksbetrieben Leipzigs beschäftigten Ge⸗ ganzen Tag als Wahlvorsteher aushalten zu müssen. Vielleicht könnte schirrführer sind, der „Lpz. Ztg.- zufolge, gestern früh auf Grund für solche kleinen Wahlbezirke eine kürzere Zeitdauer für die Wahl eines in einer am Sonntag abgehaltenen Versammlurg einstimmig föttgesest werden. Dieser Wahlkontrolleur hatte sich eine Menge gefaßten Beschlusses in den Streik getreten. Die Veranlassung war aterial mitgebracht, und als er wegging, ließ er konservative die Ablehnung der neuerlichen Tarifforderungen der Gehilfen seitens Stimmzettel liegen. Ein Wahlvorstandsmitglied hat dies noch der Arbeitgeber. Es kommen insgesamt gegen 700 Arbeitnehmer rechtzeilig bemerkt. Wäre es nicht bemerkt worden, dann hätte es bei 86 Arbeitgebern in Frage. 1““ 1 nachher geheißen, daß in dem Wahllokal Stimmzettel verbreitet Aus Liverpool wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die würden, und daß die Wahlen infolgedessen ungültig seien. Man Seeleute und Heizer (vgl. Nr. 103 d. Bl.) beschlossen gestern darf uns diesen Wahlkontrolleuren gegenüber nicht der Hartherzigkeit in einer Massenversammlung, nicht auf Schiffen zu arbeiten, auf zeihen. Da die Leute den ganzen Tag aushalten müssen, haben denen sich chinesische oder nicht gewerkschaftlich organisierte sich gutherzige Gemeindevorsteher und Gutsvorsteher gefunden, Arbeiter befinden. Sie weigerten sich ferner, sich auf einem die den sozialdemokratischen Kontrolleuren noch Eisbein und Sauer⸗ Schiff anbeuern zu lassen, auf dem kein Beamter der Gewerkschaft kommt oft vor, daß Sozialdemokraten sich unnütz machen, natürlich daß ein Gewerkschaftsbeamter anwesend sein muß, um außer dem Hause. Da oft die Leute nicht wissen, wie sie sich den die Rettungsboote und die Arbeitsordnun vor der Abfahrt des Wahlkontrolleuren gegenüber zu verhalten haben, fragen sie beim Schiffes zu besichtigen. Die Abteilung „Mersey“ der Seemanns⸗ Landratsamt an. Wenn die Antwort z. B. lautet: „Weist sie hinaus“, gewerkschaft verbot gestern den Leuten, sich auf dem Pacificdampfer so kann es einmal geschehen, daß verstanden wird: „Schmeißt 1“ 81h 8 lassen, 11“ der ö . 3 foorderung der Arbeiter. Anscheinend haben erpooler Firmen es ab⸗ sie hinaus Da kann es denn mitunter etwas hart zugehen “ die Forderung der Merseyseeleute auf Lohnerhöhungzu erfüllen. — (Schluß des Blattes)
1““ in Schwerin eingetroffen und, wie „W. T. B.“ 8 1.“ meldet, a dem mit Fahnen und Laubgewinden geschmückten Bahn⸗ Der Ministerpräsident Poincaré hat laut Meldung des of vonzeiner Königlichen Hoheit dem Großherzog, „W. T. B.“ dem Gesandten Regnault mitgeteilt, daß die renHoheiten den Herzögen Paul Friedrich und Regierung ihm ihre volle Wertschätzung und ihr ganzes Ver⸗ Adolftriedrich, dem Staatsminister Grafen von Bassewitz, trauen bewahre und daß sie sich bei Ernennung des Generals den Wistern von Pressentin und Dr. Langfeld, den obersten Liautey zum Generalresidenten in Marokko nur von Erwägungen Hofchgen, dem Kommandeur der 17. Division Generalleutnant der höheren Politik habe leiten lassen. Gleichzeitig wurde Nickif von Roseneck, der Generalität und dem Offizierkorps Regnault beauftragt, die Ankunft des Generals Liautey in Fes der rnison empfangen worden. Nach der Begrüßung und abzuwarten und ihm bei Antritt seines neuen Amts mit seinem dem bschreiten der Front der vom Grenadierregiment Nr. 89 Rat zur Seite zu stehen. gestten Ehrenkompagnie fuhren Seine Königliche Hoheit der Ruftland Grcherzog mit seinem hohen Gaste nach dem 8ea. wo 1 ußland. dier von Ihrer Kaiserlichen Hoheit der roß⸗ Der Ministerrat hat einen von 122 Abgeordneten der heogin⸗Mutter und Ihren Königlichen Hoheiten Reichsduma eingebrachten Gesetzvorschlag, den des de Großherzogin Alexandra und der verwitweten Generalgouverneurs in Warschau aufzuheben, laut Coßherzogin Marie bewillkommnet wurde. Meldung des „W. T. B.“ mit der Begründung abgelehnt,
daß eine solche Maßregel unzeitgemäß sei, da in einem Grenz⸗ bereits der Turnlehrerinnenprüfung unterzogen hat. Ellsaß⸗Lothringen.
w Fehn 116“ visehcs. en⸗ G“ Besehang 8 8 1 1 8 ; 98 snahmestellung einnehme, die Erhaltung einer starken Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit beizu⸗ Die Erste Kammer des Landtags hat laut Meldung eine Au ig ei bringenden Zeugnisse dceie Sn neuerer Zeit ausgestellt sihe⸗ bes „W. T. B.“ gestern gegen die eine Stimme des Abg. Lokalgewalt Feeeeh 8 66““ Aus dem ärztlichen Fne muß hervorgehen, daß die be⸗ Blumenthal oht 1 eine vnc s Khgs. 8 1““ er Reichsduma stand gestern der Kultusetat e Bewerberin körperlich zur Turnlehrerin geeignet ist. mission vorgeschlagene esolution angenommen, na er kein g. 8 . “ 1ben ee en⸗ bezw. Ehneinnserifgkeit 8 8' bestehe, eine Kürzung der Repräsenkationsbezüge die 8ne Buff der 11111“ öö von der Ausstellerin eigenhändig zu unterschreiben. de⸗ß Statthalters, wie die Zweite Kam ter vorgeschlagen Delle 5. 1 die Miir stefloge weisend, 88 der der Kultusmnister Die Anlagen jedes Gesuches sind zu einem Heftes habe, füͤr die Zukunft ins Auge zu fassen. unde sein Gehilfe sagen: „Die Mörder unserer Kinder siten vor vereinigt einzureichen. 7 8 “ Ihnen!“ Für diese Aeußerung wurde Miljukow zunächst auf fünf Berlin, den 17. April 1912. 1 und, als er sie wiederholte, auf zehn Sitzungen ausgeschlossen. Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. den Auftrage: 8 “ SDesterreich⸗Ungarn. Müller. 1 Im ungarischen Abgeordnetenhause hielt der Misterpräsident Lukacs gestern eine Programmrede, in d er laut Bericht des „W. T. B.“ ausführte: 1 Er bedauere, daß sich die österreichische Regierung unberechtigter Zeise in die kroakischen Angelegenbheiten eingemzscht habe. Die Agitation gegen die Staatseinheit habe in
11“ 8 8 8 bis zum 30. Juni d. J., teldungen anderer Bewerberinnen bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk die Be⸗ treffand⸗ wohnt — in Berlin bei dem Herrn Polizei⸗ präsidenten —, ebenfalls bis zu diesem Tage anzubringen.
Ist der Aufenthaltsort der Bewerberin zurzeit ihrer “ nicht ihr eigentlicher Wohnsitz, so ist auch der letztere anzugeben.
Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 entsprechen und mit den im § 4 derselben vorgeschriebenen Schriftstücken ordnungsmäßig versehen sind.
Bei denjenigen Bewerberinnen, die eine lehramtliche Prüfung 89 nicht abgelegt haben, erstreckt sich die mündliche Prüfung auch auf die Kenntnis der wichtigsten Erziehungs⸗ und E“
In dem Gesuche ist anzugeben, ob die Bewerberin sich zum ersten Male zur Prüfung meldet oder ob und wann sie sich
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ ugs und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in er Ersten Beilage.
8 8 Span 8 1 — Der Reichstag setzte in seiner heutigen (51.) Sitzung, Der Ministerrat beschäftigte sich gestern mit der von elcher der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf dem französischen Geschäftsträger in Tanger dem dortigen ewohnte, die Spezialberatung des Etats für das Reichs⸗ diplomatischen Korps gemachten Mitteilung, daß die französische olonialamt in der gestern begonnenen allgemeinen Be⸗ Regierung die gesamten Befugnisse nunmehr dem General⸗.rechung bei dem ersten Ausgabetitel „Staatssekretär residenten übertragen werde, und daß die frarmösisch⸗ Eeeseh 000 ℳ“ fort.
oatien einen so 8 b 6 b bedenklichen Grad erreicht, daß Lehehner Haper ergriffen schaft in Tanger lediglich ein Amt für lokale Angelegen eign Abg. Dr. Waldstein (fortschr. Volksp.): Gegenüber der Aeuße⸗ werden mußten. Doch sei die ungarische Negierung berkit, bilden solle. ung des Abg. Erzberger über die Stellung Frankreichs möchten auch alle nemeschn. Beschwerden anzuhören, und „werde das 8 Türkei. 1 Pirwünschen, daß es sich um ein Mißverständnis handelt. Vielleicht
ößte Entgegenkommen beweisen, um diese abzustellen; es könnten 8 8 1““ ndet sich Gelegenheit, diese Angelegenheit zu regeln, wenn man an neß 8 kroatischen Icberveisbolten “ der Einmischung Bei dem gestrigen Diplomatenempfang teilte der Minister Frage der Konzessionsgesellschaften herantritt, die wir durch das
emden Regierung oder eines fremden Vertretungskörpers erledigt des Aeußern Assim⸗Bey laut Meldung des „W. T. B.“ Plarokkoabkommen in unseren neuen Gebieten bei Kamerun bekommen Was die Wahlreform emndene so wünsche die Regierung den Diplomaten mit, daß der Ministerrat bisher keine Ent⸗ ppcben. Neben diesen Konzessionsgesellschaften muß aber auch für unsere das Mißkrauen der Opposition zu zerstreuen, als ob die Regierung die scheidung über die Wiedereröffnung der Dardanellen Maufleute, genügende Betätigung offen gelassen werden. Wir wünschen Wahlreferm nicht ernstlich wolle. Er werde einen bezügli üeaes r hen habe treffen können, er aber bestrebt seie werde, demnächst lcht, daß gegen die Konzessionsgesellschaften mit ganz besonderer innerhal ane vorlegen, daß die nächsten Wahlen schon auf Grustz⸗ eine Entscheidung zu fällen. trenge vorgegangen 1 Damit könnte der Wert des Abkommens lage des jeuen Wahlgesetzes stattfinden könnten. Nachdem seit 64 Jahmn — Wie „W. T. B.“ aus Kanea meldet, hat der britische internationaler Bezie beeinträchtigt werden. Das Gebiet
Jallgesetz nichts geändert worden sei, müsse diesmal ein großer 1u5 2,9; zesche paser Gesellschaften ist aber groß, daß sie allein es nicht auf⸗ 1nn. r 1e Mchrs. geüne getan ehee Wc.⸗ werden es de e Kreuzer „Minerva - griechischen Dampfer „Peloponnisos üließen können. Der Freihandel in diesen Gebieten ist außerdem jerung bermeiden, einen Entwurf zu unterbreiten, der einen Sprung gehalten, der eine Anzahl kretisch er Abgeordneter, die Porch die Congoakte gewährleistet. Der Einschränkung des Alkohol⸗ ns Dukle bedeuten würde. Die Regierung wolle alle r die griechische Kammer gewählt waren, nach dem Piräus ponsums stehen wir freundlich gegenüber. Dagegen können wir uns rechtigten Wünsche erfüllen, andererseits aber auch te f ringen wollte. Die Abgeordneten wurden als Gefangene fertigten Bedenken der konservativen Elemente ber
1 auf den britischen Kreuzer „Hampfhire“ gebracht; dann wurde Der letende Gedanke der Reformvorlage rde der Dampfer „Peloponnisos“ wieder freigelassen erkennun des Prinzips des allgemeinen Stimmrachts se
stufenweiz verwirklicht werden würde. Es werdes baher Mur
gewisser jeil der Abgeordneten auf der Grundlage des allgemeinen Stimmrchts gewählt werden, Gleichzeitig mit dc Aüsdshnung des Wahlrecht werde auch eine Reform der Hau rdnung durch⸗ geführt wrden. Der Minisserpräsident appellierte schließlich an alle Parteien, daß sje bei der Hexstellung der durch die Obspuktion ge⸗ u¹“] erbeitsfahigke t des Algeordnetenhauses mitwirken sollten.
Dem Oberarzt der Klinik für Haut⸗ und Geschlechts⸗ krankheiten, Privatdozenten in der Medizinischen Fakultät der Universität zu Kiel Dr. Friedrich Bering ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der Kreistierarzt Nippert sn Kölleda ist in die Kis⸗
tierarztstelle des Saalkreises mit dem Amtssitz in Halle /S.
versetzt worden. — W1111“
.
Finanzministerium.
Ddie Rentmeisterstelle bei der Königlichen ereiskasse n Ohlau, Regierungsbezirk Breslau, ist zu besetzer
ie „Times“ meldet dazu, daß die durch die Forderungen der See⸗ leute hervorgerufenen Schwierigkeiten durchaus örtlicher Natur seien. Sie seien dem Umstande zuzuschreiben, daß ein Teil der Liverpooler Reeder im letzten Sommer sich nicht zu den Lohnerhöhungen ver⸗ standen hatte, die die Seeleute anderwärts erlangt hatten. Immerhin herrsche eine gewisse Unruhe unter den Leuten, und die Reeder hielten einen Ausstand in zwei Monaten nicht für ausgeschlossen.
In St. Petersburg ist eine große Anzahl von Fabrik⸗ arbeitern wegen der Vorgänge in den Lenabergwerken (vgl. Nr. 103 d. Bl.) ausständig. In der Nacht zum Montag fanden Haussuchungen und Verhaftungen von Arbeitern und Studenten statt. Starke Polizeitruppen wurden in der Nähe der Fabriken und der Hochschulen zusammengezogen; sie verhinderten die Versuche einer revolutionären Gedächtnisfeier in den Fabriken.
icht mit der Auffassung des Abg. Henke über den Bierkonsum ein⸗ erstanden erklären. Die Bahntarife müssen allein dem nteresse der Kolonie angepaßt werden, selbst auf die Gefahr sin, daß sie anfangs nicht so einbringlich sind. Es andelt sich dabei doch in erster Linie um die Auf⸗ chließung des Landes. Das Balanzieren des Etats darf deshalb scht allein ausschlaggebend sein. So ist z. B. der französische Farif erbeblich billiger. Deshalb laufen die Neger bei uns lieber seben der Bahn her, als daß sie sie benutzen. Was die Baumwollen⸗ ltur anlangt, so richtet sich unsere Industrie hoffentlich nicht ach den Ausführungen des Abg. Henke. In Togo ist allerdings ein Rückgang zu verzeichnen, doch liegt der Grund dafür auf einem dern Gebiete. Andere Länder haben ebenso angefangen. Man braucht sur die Entwicklung auf diesem Gebiete in Nordamerika anzusehen. luch dort hatte man zeitwetlig einen Rückgang. Allerdings muß man Al uns bei der Auswahl der Baumwollsachverständigen etwas vor⸗ htiger sein. Man sollte sie zuerst nach Nordamerika schicken, damit [dort lernen. Dafür muß Geld vorhanden sein. Zu bedauern ist g schnelle Beamtenwechsel in den Kolonten, ganz besonders unter
Die von heute ab zur Ausgabe gelangene Nummer 13 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11 188 das Kirchengesetz, betreffend Venegung des Festes der Darstellung Jesu und des Festes der Vekündigung in den Inspektionen Badbergen, Bramsche und Georgsmarienhütte,
vom 6. April 1912, unter 1 Nr. 11 189 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend die anderweite Regelurne. 3 r. Rangverhältnisse der Staatswerksdirektoren und 6 7½¼ dex, Vorsitzenden der⸗ Bergwerksdirektionen, Helf, Eer irere hi ehach Würdcd unter ddi wre 4 EI1“ 2 22* 0. nstie minjstars. e nbbeeeag-agust EleFes bsffend de - S Nenberg und Wallmerod, vom 18. April 1912.
89. 9, den 29. April 1912. Königliches Gesetzsammlungsamt.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Bewegung der Bevölkerung in Preußen in den Jabren 1910 und 1911.
Im preußischen Staate sind im Laufe des Jahres 1910 1 256 613 Geburten, 675 148 Sterbefälle (einschließlich von 37 166 Totgeburten) und 310 415 Eheschließungen beurkundet worden. Der Geburtenüberschuß betrug somit 581 465 oder 14,6 auf das Tausend der mittleren Bevölkerung. Im Jahre 1911 sind nach den vor⸗ läufigen Ermittlungen einschließlich der Totgeborenen 1 222 634 Kinder geboren und 732 301 Personen gestorben. Eheschließungen gab es 321 158. Demnach ist die Geburtenzahl gegen das Vorjahr um 33 979 zurückgegangen, während die Zahl der Todesfälle um 57 153 gestiegen ist. er Geburtenüberschuß ist dementsprechend um 91 132, und zwar von 581 465 auf 490 333 gesunken. Die Zahl der Todesfälle
Amerika. Das chilenische Ministerium ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ zurückgetreten. 8
Der chinesische Beirat, der tatsächlich den vorläufigen Senat vorstellt, ist gestern von Nuanschikai mit einer Rede eröffnet worden, in der er nach dem Bericht des „Reuterschen Bureaus“ ausführte:
Die wichtigste Angelegenheit sei die Regelung des Finanz⸗ wesens. China sei zurzeit nicht imstande, die fremden Anleihen zu bezahlen, während neue Ausgaben die 2b weiteren ausländischen Kapitals erforderlich machten. Die Regierung wäre jetzt mit eines Planes von Steuerreformen beschäftigt,
Großbritannien und Irland.
der gestrigen 2 ug des Unterhauses fragte der bgeg'nete Sykes (kons.) an, o die Dardanellen noch 1besdandelssciffahrr geschlossen Usjen, ob ferner die britische kegerun 1
Weitere „Statistische Nachrichten⸗ s. i. d. Zweiten Beilage)
Wohlfahrtspflege. Die Invalidenhauspflege der deutschen Landes⸗
an die italienische und die türkische Regierung heran⸗ düen wolle, um einen örtlichen Waffenstillstand von genügender
Krüer.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich Preußen. Berlin, 30. April.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern vormittag im Achilleion auf Korfu die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini, des Chefs des Militärkabinetts, Generals der In⸗ fashhie Freiherrn von Lyncker und des Chefs des Marine⸗
kabinetts, Admirals von Müller. 8
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Panther“ am 26. d. M. in Freetown (Sierra Leone) und S. .SS. „Emden“ und „Jaguar“ am 28. in Tsingtau eingetroffen.
Sachsen. 3 Anläßlich des Stapellaufs des Linienschiffes „König Albert“ hat, wie der „Sächsische Landesdienst“ meldet, E“ Ma ssst dem König Friedrich August und Seiner Majestät dem Kaiser, folgender Telegrammwechsel stattgefunden: 1
Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen. .
Das Linienschiff Ersatz Aegir, durch meine Schwester „Köni Albert“ getauft, ist soeben glücklich vom Stapel g laufen. Möge das Schiff, den Traditionen seines Namens getreu, allezeit bereit sein, sein Bestes einzusetzen für Kaiser und Reich, als würdiges Glied unserer Flotte. Dir, ihrem obersten Kriegsherrn, danke ich dabei erneut von ganzem Herzen für die mit soviel Liebe und Treue mir und meinem ganzen Sachsenvolk erwiesene Ehre und für die herrliche Gestaltun der heutigen Feier, die mir und meiner Schwester unvergeßli bleiben wird. Friedrich Averge⸗
Seiner Majestät dem König von Sachsen.
Ich habe mich sehr gefreut über Deine Mitteilung von dem glücklichen Stapellauf des Linienschiffes „König Albert⸗und danke Dir und der Prinzessin Mathilde herzlich für das Erscheinen zur Stapellauffeier. Möge das stolze Schiff dem Namen des Heerführers aus großer Zeit allezeit Ehre machen und ein neues Band knüpfen zwischen den Bewohnern des Sachsenlandes und der deutschen Marine.
Wilhelm.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Zum Besuche des Großherzoglichen Hofes ist heute mittag Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern in Vertretung Seiner Königlichen Hoheit des
auer herbeizuführen, der den britischen und anderen gegen⸗ ärtig im Bosporus vor Konstantinopel und im Marmara⸗ meer festgehaltenen Schiffen Gelegenheit gebe, in das Mittel⸗ ländische Meer auszulaufen.
Wie „W. T. B.“ meldet, bojahte der Parlamentsuntersekretär Aecland den ersten Teil der Anffage. Wegen des zweiten Teils er⸗ klärte er, Sir Edward Grey habe sie am meisten interessierten Mächte befragt, cb irgend eine zeitweilige Naßnahme der erwähnten Art zur Behebung der Virtcbehn getroffen werden könne, wenn die Durchfahrt nickt, wie man gehofft habe, in dieser Woche frei⸗ gegeben werde.
Bei der derauf folgenden Fortsetzung der Budget⸗ beratung kritiserten verschiedene Mitglieder beider Seiten die Absicht der Jegierung, den Ueberschuß von 6,5 Millionen für gewisst, möglicherweise eintretende Erfordernisse zu reservieren, statt ie zur Schuldentilgung zu verwenden. Der Abgeordnete Austen Chamberlain richtete an den Schatz⸗ kanzler Lloyd Gerge die Frage, ob irgend ein Teil des Ueberschusses, der nicht zur Deckung außerordentlicher vn ungen für die Marine in diesem Jahre oder zur
eckung eines außergewöhnlichen Einnahmeausfalles gebraucht werden würde, zui Schuldentilgung verwendet werden solle.
Lloyd Georg' erwiderte hierauf, daß die Regierung über den Ueberschuß nicht ve fügen wolle, erstens wegen der Unsicherheit der Wirkung der Arbeterunruhen auf die Staatseinnahmen, zweitens wegen der im voriger Jahre entstandenen Kosten für die Admiralität, die sich auf 600 000 Pfund beliefen, hauptsächlich aber wegen der Un⸗ sicherheit der etwa nich erforderlichen Geldmittel für die Flotte. Es sei sehr schwierig, sch über diese Angelegenheit weiter auszulassen, ohne vielleicht Schaden anzurichten, und deswegen möge das Haus entschuldigen, wenn er das nicht tue. Der Erste Lord der Admiralität Churchill habe darauf hingewiesen, daß die Voranschläge auf der Annahme beruhten, däh die Programme anderer Länder sich nicht von denen früherer Jahre ünterschieden. Er habe aber gleichzeitig erklärt, daß, wenn diese Progumme geändert würden, er an das Haus neue Forderungen stellen nüsse, und daß solche Aenderungen einen schwerwiegenden Einfuß auf das Programm Englands haben könnten, und wie & (Lloyd George) meine, haben würden. „Wir wissen nicht“, schloß der Schatzkanzler, „wie es zurzeit damit steht, und ich veiß nicht, welche weiteren Forderungen an uns herantreten könnten, jedenfalls aber müssen wir mit der Möäöglichkeit rechnen, uw wenn es der Fall sein sollte, so wird es sich nicht nur um Forderunzen für dieses Jahr allein handeln. Sollten aber weitere Forderungen nötig werden, so brauchen wir sicher nicht zu borgen, um ihnen gerecht zu werden. Wenn es möglich ist, eine weitere Besteuerung zu vermeiden, so sollte man das tun, und wir könnten es vermeiden, venn wir einen Fonds haben, auf den wir zurückgreifen können. Wenn die Regierung nach dem ihr vor⸗ liegenden Nachrichtenmaterial und nach endgültiger Gestaltung der Dinge zu dem Schluß kommt, daß es notwendig ist, weitere Ausgaben zu machen, so muß die Zustimmung des Hauses für diesen Zweck sicher gestelt werden. Diese Frage könnte aber später, wenn das Budget in die Kommissionsberatung kommt, wieder auf⸗ genommen werden, und dann wird auch die Regi rung und das Haus im Besitze alles tatsächlichen Materials sein.“ Eine bestimmte Zusage, die Chamberlain zu erlangen versuchte, daß das Geld, wenn es nicht für die Flotte oder zur Deckung eines Einnahmeausfalls aus Anlaß des Kohlenarbeiterstreiks gebraucht würde, zur Schuldentilgung ver⸗ wandt werden solle, lehnte der tkanzler ab.
der Ausarbeitung den er in kurzen Zügen charakterisierte. Die Regierung verhandle mit den Mächten in der Absicht, die Steuer⸗ einkünfte zu erhöhen, die Likinzölle abzuschaffen und de Ausfubrzölle zu ermäßigen. Er hoffe, daß die Eisenbahn⸗ und andere werbende Anleihen sich selbst verzinsen würden, andernfalls würden die Salzabgaben da ür in Anspruch genommen werden müssen. Es werde nötig sein, auslaͤndische Finanzsachverständige anzustellen, um eine richtige Aufstellung des Budgets und eine klare Rechnungslegung zu erzielen.é Er hoffe, daß das Volk den Widerstand gegen die weitere Entwicklung des Landes mit Hilfe ausländischen Kapitals aufgeben werde. Die Bergwerksgesetzgebung solle reformiert und die überflussigen Truppen sollten entlassen werden.
Maaͤnschikai schloß mit dem Hinweis darauf, daß die Mächte in den letzten Jahren eine wohlwollende Haltung eingenommen und den Wunsch gezeigt hätten, China zu helfen, wofür die Chinesen sich dankbar zeigen sollten.
— Eine Mitteilung des Premierministers, des Ministers des Auswärtigen und des Finanzministers an die Gesandten der Viermächtegruppe stellt, wie die „Times“ meldet, fest, daß der Vertrag über die belgische Anleihe vom 14. März den Noten widerspreche, die am 9. März zwischen dem Präsidenten und den Banken der Viermächtegruppe ausgetauscht worden sind. Die chinesische Regierung verpflichte sich daher, den belgischen Kontrakt für ungültig zu erklären und den Vor⸗ schuß von 1 250 000 Pfund, den sie auf Grund der belgischen Anleihe erhalten habe, nicht aus der künftigen Anleihe der vier Banken zurückzuzahlen. Die Regierung habe die Ge⸗ sandten ersucht, den Banken die Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen zu empfehlen, und diese hätten demgemäß gehandelt. Tangschaoyi habe den Gesandten mitgeteilt, daß China eines sofortigen Vorschusses von 35 Millionen Taels bedürfe und weiterhin monatlich eines solchen von 6 400 000 Taels. Das Geld werde namentlich zur Besoldung der Truppen und zur Einlösung der während des Bürgerkrieges ausgegebenen Noten gebraucht, die in Hankau allein in Höhe von 120 Millionen Dollars ausgegeben worden seien.
Afrika.
Nach einer Note der „Agence Havas“ hat die Unter⸗ suchung der Ereignisse in Fes durch den Gesandten
Regnault ergeben: 1) Die Meuterei der Truppen hat ihren Grund in der Un⸗ betreffend den Sold, und
zufriedenheit, die durch die Entscheidung, sie einen Tornister tragen
durch die Befürchtung der Soldaten, daß sollten, hervorgerufen worden war.
2) Die Unterzeichnung des Protektorats kann nicht als eine der Uesachen der Unruhen angesehen werden. Ohne Zweifel hat g Ereignis in einer fanatischen und unwissenden Bevölkerungsschich eine gewisse Erregung und Feindseligkeit hervorgerufen, aber die et Geist hätte keine ernste Gefahr heraufbeschworen, solange die Truppen treu blieben. 8
3) Auch in den Kritiken, die sich in dem Rahmen einer Ver⸗ urteilung des Mißbrauchs der Amtsgewalt des Machsen bewenten, kann kein Grund oder Vorwand zu einer feindseligen Bewegung Fege uns gefunden werden. Diese Kritiken hatten seit der Ankun Regnaults in Fes jede Schärfe verloren. Ebensowenig ist irgend ein Spur, die auf fremde Machenschaften hindeutete, zu entdecken.
1 uch
in Gouverneuren. Sie können sich deshalb in ihrem Wirkungskreis icht einleben. Wir hoffen deshalb, daß der in Aussicht genommene Fouverneur von Ostafrika nicht nur der Platzhalter für einen ommenden Mann ist, sondern recht lange dort bleibt. Der Schwerpunkt ir Verwaltung der Kolonien muß mehr in diese selbst verlegt werden. Vir unterstützen deshalb den Antrag der Budgetkommission, ein ilgemeines Kompetenzgesetz für die gesamten Schutzgebiete zu schaffen, ind ebenso eine Volksvertretung für Südwestafrika auf Grund des ilgemeinen gleichen Wahlrechts. Wir müssen bedenken, daß wir über berhältnisse sprechen, die Tausende von Kilometern von uns entfernt ind. Das gilt auch vom Kolonialamt. Wir gönnen der Spree alle eeen Zentralbehörden. Aber es ist doch besser, daß der oberste Rolonialgerichtshof an die Waterkant, nach Hamburg kommt.
Schluß des Blattes.)
8 u.“ 1“ Sh 5 — Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen 680.) Sitzung, welcher der Minister des Innern Dr. von Dallwitz beiwohnte, die zweite Beratung des Etats des Ninisteriums des Innern für 1912, und zwar zunächst die gesprechung des Kapitels „Landrätliche Behörden und lemter“, fort. Abg. Dr. Schroeder⸗Cassel (nl.): Wir haben schon in früheren Jahren uns darüber beklagt, daß die Dienstaufwandsentschädigungen ier Landräte zu gering bemessen seien, und wir haben im vorigen
abre einen Amtrag gestellt, d ese Entschädigungen entsprechend zu er⸗
sihen. In diesem Etat ist der Fonds um 500 000 ℳ erhöht worden. Meine politischen Freunde sind dem Minister des Innern und dem finanzminister dafür sehr dankbar.. (Der Präsident macht n Redner darauf aufmerksam, daß diese Ausführungen zu einem hähöfr Titel gehören, worauf der Redner seine Ausführungen ab⸗
Abg. Eberhard (kons.): Einem Landrat etwas am Zeuge zu sicen, ist im echt liberalen Sinne immer eine gute Tat. Vir haben denn auch in diesen Tagen eine große Reihe beweg⸗ scher Klagen über die Tätigkeit der Landräte, über ihre angeb⸗ lchen Uebergriffe und ungerechtfertigte Handlungen gehört. Von den 26 vorgebrachten Fällen über angeblich mißbräuchliche An⸗ vendung des Vereinsgesetzes werden sicherlich 25 übertrieben oder aus den Mbern gesogen sein. Dem Landrat steht das staatsbürgerliche Recht er politischen Betätigung genau so zu, wie jedem anderen Staatzvürger; es darf ihm nicht verkürzt werden. Es ist 8 nicht erfreulich, wenn man dazu gezwungen ist, alte Heschichten wieder auszugraben und breit zu treten, aber man en sie nicht unwidersprochen lassen, um nicht den Füein des Unrechts auf sch zu laden. Ich muß des⸗ hüh auf die von dem Abg. Lohmann am 27. April vorgebrachten file eingehen, weil der Landrat meines Wahlkreises beschuldigt orden ist, in unzulässiger Weise bei den Wahlen aufgetreten 1 . Herr Lohmann sagte damals, daß der Landrat Dr. von elmann in Wohlau nicht nur in einer nationalliberalen, sondern 4 in einer konservativen Versammlung aufgetreten sei, wozu enibm das Recht nicht bestreite, daß jener aber auch öffentlich 8 ärt habe: „Wenn ich Wirt wäre, würde ich mein Lokal nur den unservativen zur Verfügung stellen“. Herr Lohmann fügte 9 wenn das richtig wäre, so würde zweifellos ein Ueber⸗ 84 vorliegen. Ich erkenne an, daß Herr Lohmann so el Gerechtigkeitssinn hat, daß er gegen das Auftreten eines ndratz in einer konservativen Versammlung nichts einzu⸗
hatte sich besonders stark im 3. Vierteljahre des Jahres 1911 ver⸗ mehrt als Folge der ungewöhnlichen Sommerhitze. Eine auffällige Erscheinung der letzten zwei Jahre ist die abnehmende Geburlenzahe bei steigender Ehefrequenz. Während sich nämlich im Jahrzehnt 1901 — 1910 im Durchschnitt die Geburtenzahl auf 1 291 732, die Zahl der Sterbefälle auf 727 420, der Geburtenüberschuß somit auf 564 312 belief, ist die Geburtenzahl im Jahre 1910 bereits 35 119 unter dem zehnjährigen Durchschnitt gewesen, 1911 aber sogar 69 098. Die Zahl der Todesfälle hat 1910 allerdings 52 272 unter dem zehnjährigen Durchschnitt betragen. 1911 jedoch diesen Durchschnitt um 4 881 überschritten. Die Zahl der Ehe⸗ schließungen stellte sich 1910 auf 10 154 über dem zebnjährigen Durchschnitt 1901 — 1910, im Jahre 1911 sogar auf 20 897. Es ist also klar, daß die eheliche Fruchtbarkeit in einer nicht unerheblichen Abnahme begriffen ist. Des besseren Vergleichs wegen geben wir hier die folgende Uebersicht: Es sind beurkundet
Eheschlie⸗
Geburten Sterbefälle Geburten⸗ einschl. der Totgeborenen überschuß ßungen 1 301 299 754 511 546 788 288 567 1 296 167 717 663 578 504 281 532 1 274 850 747 496 527 354 285 384 1 304 910 742 425 562 485 294 732 1 280 258 765 249 515 009 299 988 1 309 094 713 073 596 021 309 922 1 298 476 719 729 578 727 313 039 1 308 464 733 035 575 429 311 131 1 287 184 705 867 581 317 307 904 1910 1 8256 613 675 148 581 465 310 415 1911 (vorl. Ergebn.) 1 222 634 732 301 490 333 321 158.
Wichtig sind noch die Verhältniszahlen. Auf 1000 der mittleren Bevölkerung betrug — 8 die die die
Geburts⸗ Sterbe⸗ Heirats⸗ v ziffer ziffer 37,4 21,7 16,6
36,7 20,3 15,9
35,5 20,8 15,9
35,8 20,3 16,2
34,5 20,6 16,2
34,8 19,0 16,5
34,0 18,8 16,4
33,7 18,9 16,0
32,7 17,9 15,6 1664* 31,5 16,9 14,6 15,5 1911 (vorl. Ergebn.). 30,2 18,1 12,1 15,9.
Während also die Geburtenziffer um etwa 16 v. H. gesunken ist, hat sich die Sterbeziffer bis 1910 um 22. v. H. verringert und war felbst im letzten, ungünstigen Jahre immer noch um 17 v. H. niedriger als 1901. Die Heiratsziffer hat ebenfalls etwas abgenommen, doch ist diese Abnahme nicht erheblich.
Dem Geschlechte nach verteilten sich die Geborenen und die Ge⸗ benen der letzten vier Jahre 1907 bis 1910 folgendermaßen:
darunter Tot⸗ Gestorbene einschl. geborene der Totgeborenen männl. weibl. männl. weibl. 20 771 16 395 350 722 324 426 21 216 16 779 369 420 336 447 21 979 16 912 384 626 348 409 21 981 16 678 / 377 850 341 879.
1901 1902 1908 1904. 1905. 1906... 1907. 8 1908 . . .. 11“
der Geburten⸗ überschuß 15,7 16,4 14 7 15,5 13,9 15,8 15,2 14,8 14,8
199018 1902 .. 1993 . 190uö9 1995 . 19065 1901. 1908. 1909.
Geborene
männl. weibl. .. 646 802 609 811 . . 662 356 624 828 . „ 673 492 634 972 V —. 669 664 628 812
versicherungsanstalten.
Wie neuerdings über die Vermögensverwaltung der Landes versicherungsanstalten, so hat das Reichsversicherungͤgamt nunmehr auch über die von jenen durchgeführte Invalidenhauspflege einen Bericht für das Jahr 1911 erstattet. Sehr verschieden ist von den einzelnen Versicherungsanstalten der § 25 des bieherigen Invaliden⸗ versicherungsgesetzes, nach dem einem Rentenempfänger an Stelle der Rente auf seinen Antrag Aufnahme in ein Invalidenhaus oder in ähn⸗ liche von Dritten unterhaltene Anstalten auf Kosten der Landesversiche⸗ rungsanstalt gewährt werden kann, angewendet worden. Nur in einzelnen Fällen hat man in umfangreicherem Maße von der hier gegebenen Befugnis Gebrauch gemacht, in anderen Fällen sind lediglich tastende Versuche unternommen worden, und eine Reihe von Versicherungsanstalten hat sich ganz zurückgehalten. Offenbar sind auch nicht überall die Erfahrungen derart gewesen, daß man erhebliche Opfer auf diesem Gebiete verantworten zu können glaubte. Das Gesamtergebnis der Betätigung im letzten Jahre läßt sich in einigen Ziffern vorführen. In 13 eigenen Invalidenbeimen der Versicherungs⸗ träger, in 4 von ihnen für Zwecke der Invalidenhauspflege gemieteten Häusern und in 404 fremden Anstalten (Invaliden⸗ und Siechenheimen, Krankenhäusern, Hospitälern usw.) sind im ganzen 3927 Personen (2744 Männer und 1183 Frauen) gegen 3410 Personen im Jahre vorher untergebracht gewesen. Von diesen waren 1110 Personen (806 Männer und 304 Frauen) lungentuberkulös. Diese Zahl ist gegen das Vorjahr um 151 gestiegen. An der sächlich die Landesversicherungsanstalten Schlesien mit 62, Rhein⸗ provinz mit 48 und Großherzogtum Hessen mit 29 Personen beteiligt. Die durch die Landes versicherungsannalt Westpreußen geförderten Versuche der Auskunft⸗ und Fürsorgestelle in Danzig, kuberkulöse Rentenempfänger in Familien verpflegen zu lassen — ein Ver⸗ fahren, dem sicherlich manche Bedenken entgegenstehen —, haben bisher keine greifbaren Erfolge gezeitigt. Troß der wenig günstigen Erfahrungen beabsichtigt die genannte Versicherungsanstalt, die Versuche der Auskunft⸗ und Fürsorgestelle einstweilen weiter zu unter⸗ stützen. Die Landesversich rungsanstalt Hannover, die im Bereiche des Heilverfahrens seit langen Jabren umfassende und gewissenhafte Beobachtungen hat anstellen lassen, will dagegen aus sachlichen und Feeckmüsta eegrapden nur noch Anstaltspflege durchführen. In bezug auf die Unterbringung mit vorgeschrittener Lungenkrank⸗ heit Behafteter steht die Versicherungsanstalt Rheinprovinz obenan; die Zahl ist seit dem Jahre 1908 von 209 auf 450 gestiegen. Die Grunderwerbs⸗, Bau⸗ und Einrichtungskosten der im Eigentum der Versicherungsträger befindlichen Invalidenheime betrugen bis zum Schlusse des letzten Jahres 1 065 161 ℳ gegen 1 055 907 ℳ im Jahre zuvor. Die Gesamtkosten stellten sich im Jahre 1911 nach Abzug der Erstattungen durch Rente und sonstige Zuschüsse auf 986 628 ℳ gegen 765 630 ℳ im Vorjahre. Im Durchschnitt ergibt dies für den Verpflegungstag etwa 92 ₰ gegen 89 ₰ im Jahre 1910. An den Darlehen zur Förderung der Invalidenhauspflege sind zwölf Versicherungsträger mit zusammen 7 240 000 ℳ beteiligt. Die Zunahme solcher Darlehen beträgt gegen das Vorjahr 729 000 ℳ. Man sieht auch hier einen Fortschritt in der Entwicklung. Man möchte trotz der Mißerfolge oder doch nicht vollbefriedigenden Erfahrungen, die an manchen Orten mit den Invalidenheimen gemacht worden sind, diese keineswegs entbehren. Sie bilden in vielen Fällen eine hoch willkommene Unterkunftsstätte für unbemittelte, hilfsbedürftige kranke und alte Rentenempfänger, denen es sonst an einem Zufluchtsorte fehlt. Aus den Mitteilungen über eine Reihe solcher Heime — namentlich in Thüringen, Braun⸗ schweig, Großherzogtum Hessen — ist öfter hervorgetreten, daß die
Insassen der Invalidenheime sich sehr glücklich und zufrieren fühlen.
Zunahme sind bhaupt⸗