1912 / 151 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 Jun 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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Schiffsliste für billige Briefe nach den Vereinigten

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Donnerstag, Teddy.

„Die Schulen sind über das ganze Land verstreut und passen sic überall den örtlich wichtigen Industrien an, deren Veredelung sicherlich zum größten Teile von ihnen abhängt. 8

Es seien noch einige ganz allgemeine Gedanken ausgesprochen, die dem Beschauer kommen. Wo Gegenstände ausgestellt werden, die das Handwerk verfertigt, begegnet man nur ausnahmsweise Einzel⸗ ausstellern, sondern meist Vereinigungen. Die erheblichen Kosten, die mit dem Beschicken der Ausstellung verknüpft sind, mögen diesen Zu⸗ sammenschluß leider notwendig gemacht haben. Für den Beschauer und Käufer hat es den Nachteil, daß der Verkauf durch Angestellte vermittelt wird, denen eine nähere Kenntnis der ihnen anvertrauten Gegenstände abgeht. Der Besucher vermißt auch Drucksachen, die ihm über vielerlei Aufklärung geben könnten, und die Notwendigkeit, einen teueren Katalog und fast ebenso teueren Füürer erstehen zu müssen, wird jedenfalls von den vielen weniger

emittelten, die die Ausstellung aufsuchen, recht unliebsam

empfunden werden. Auch sind die Auszeichnungen an den einzelnen Gegenständen zu mangelhaft. So fehlt z. B. in der Möbelabtei⸗ lung durchweg die Angabe über die Holzart, aus der der Gegen⸗ stand gefertigt wurde; nirgends sieht man den Hinweis „Handarbeit“ oder „Maschinenarbeit“, „Heimarbeit“, oder was sonst von Interesse wäre. Um der großen Mehrzahl der Besucher eine richtige Ein⸗ schätzung zu ermöglichen, wären wohl auch Vorträge von Sach⸗ E am Platze über die Absichten der Leitung, das vorge⸗ fundene Material (Bayerns wirtschaftliche und künstlerische Struktur), über die Art seiner Bearbeitung und über die eigentliche Bedeu⸗ tung dieses oder jenes Raumes; Vorträge, an die sich Führungen an⸗ Hre. könnten. 8

aßt man alle Eindrücke noch einmal zusammen, so wird man wohl folgendes sagen können: Qualitätsverfeinerung ist ein in Bayern anerkanntes Prinzip. Da, wo es von den Intellektuellen gehandhabt wird (von Künstlern und Fabrikanten), ist es rein, oder doch fast rein durchgeführt; der Handwerker will ihm entweder Rechnung tragen und er vergreift sich dann leicht dabei; oder er bleibt am Alten hängen und wird unmodern. Vorbildlich kann für ihn in vielen Fällen ein sogenanntes „künstlerisches Atelier“ sein, was eben nichts anderes ist, als ein anderer Name für den handwerkerlichen Betrieb eines Intellektuellen. Die beste Illustration für diese Verhältnisse bietet die Gewerbeschau, und wer einen interessanten und lehrreichen Blick hineintun will, der besuche auf seiner Sommerreise auch München und sein Aus⸗ stellungsgelände. H. F.

wert.

Kunst und Wissenschaft.

Auf die Verhandlungen der Vertreter des Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine in München (vgl. Nr. 150 d. Bl.) folgten gestern diejenigen des deutschen Kunstgewerbetages. Nach den die Verhandlungen einleitenden Begrüßungsreden sprach der Geheime Leh Professor Dr. von Thiersch über die Erziehung des

unsthandwerks. Diese müsse die Gegensätze ausgleichen zwischen Kunst, Handwerk und Industrie. Auf allen Gebieten müsse sich die Qualitätsarbeit durchsetzen. Hier gebe die Gewerbeschau Vorbild und Beispiel. Die Internationalisierung der Entwicklung lasse sich freilich nicht aufhalten. Es wäre zu wünschen, daß sich alle deutschen Kunst⸗ akademien die Umwandlung der Leipziger Kunstakademie in eine Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe vor Augen hielten. Der Redner legte in längeren Ausführungen dar, wie die jungen Leute heran⸗ zubilden seien. Er wies dabei eine hervorragende Stelle der Schule zu, die aber nicht alles leisten könne. Als zweiter Redner sprach Dr. Hans Stegmann, Direktor des bayerischen Nationalmuseums, über altes Kunstgewerbe und seinen Mißbrauch als Vor⸗ bild. Es zeige sich eine gewisse Ueberschätzung der geschichtlichen Kunstwerke. Das wirkliche Kunstwerk werde im Werte und in der Schätzung immer höher steigen, aber die Ueberschätzung der minder guten Altertümer erwecke ein gewisses Verlangen bemittelter Kreise, wenn ihnen selbst nichts gutes Altes eigen sei, solches zu erwerben, und wenn es auch nur Fälschungen seien, die selbstverständlich aufs üppigste blüten. Der Hauptschädling aber sei die falsche Anlehnung an die alten Vorbilder dadurch, daß manchen Gegenständen die alte Form aufgeprägt werde, obwohl diese für sie gar nicht angebracht sei. Natür⸗ lich werde deshalb niemand einer Mißachtung des Alten das Wort reden. Erfreulicherweise stünden wir in unserer Gewerbekunst nicht mehr in der Entwicklung, sondern auf dem Boden einer gewonnenen Schlacht. Aber es müsse das Vorurteil beseitigt werden, daß das Alte unter allen Umständen wertvoller sei als das gute Neue. Eine gewisse Schuld trage unsere Museumspolitik, die der Oeffent⸗ lichkeit zuviel gegeben habe. Die Hauptsache sei, daß das Selbstbewußtsein des Künstlers so gehoben werde, daß er dem Besteller sein bestes Wissen und Verstehen aufzwingen könne. Wir wollen unserer Väter Werke ehren, aber nicht durch sklavische Nach⸗ ahmung, sondern dadurch, daß wir unsere Vorfahren nachahmen in der Anpassung und Berücksichtigung unserer Bedürfnisse. Darum müßten wir trachten, unseren Vorbildern gleichzukommen. Den dritten Bericht erstattete der Professor Dr. Theodor Fischer. Er sprach über Aus⸗ stellungen und erläuterte, wie man in München dazu gekommen sei, die Gewerbeschau gerade so auszugestalten, wie sie sich dem Beschauer zeige. Im Gegensatz zu fruͤher habe man diesmal das Bedürfnis des Mittelstandes befriedigen wollen. Für kleinere Ausstellungen sei das bisherige Prinzip zu empfehlen, für Pößere die Pflege des Einzelstücks. Hier sei man auch von der

rganisierung des Verkaufs jeder Gegenstand ist verkäuflich ausgegangen und habe zugleich erzieherisch zu wirken gesucht. Man wolle sich losringen von Schund. In der Aussprache gegebene An⸗ regungen sollen den nächsten Vertretertag beschäftigen. Hierauf schloß der Geheime Regierungsrat Dr. Muthesius den Kunsigewerbetag,

indem er allen Rednern und Teilnehmern besten Dank aussprach und

noch hervorhob, daß die Gewerbeschau neue Wege gezeigt habe, die im Ausstellungswesen eine Gesundung herbeizuführen geeignet wären.

In Wiesbaden, wo er sich zur Kur aufhielt, ist der englische Maler Sir Laurence Alma Tadema, „W. T. B.“ zufolge, in der Nacht zum Dienstag gestorben. England verliert mit ihm einen seiner bedeutendsten Künstler, der durch technische Meisterschaft und durch das Interesse, welches seine Gemälde stofflich erregten, weit über die Grenzen seiner 6 Heimat eine große Zahl von aufrichtigen Bewunderern besaß. er Künstler fand früh ein geeignetes Feld für sein Schaffen. Sein erstes größeres Bild „Die Ekrießung der Söhne Klothildens“ zeigt ihn bereits auf einem Gebiet, dem er in der Folge ständig treu blieb: Dem geschichtlichen Gemälde. Auf eine Reihe von Bildern aus der fränkischen Geschichte folgten sorche, die Szenen aus dem ägyptischen, grieschischen und römischen Altertum darstellten. Es seien nur „Der Eintritt in ein römisches Theater“, „Agrippina an der Asche des Germanikus“, „Eine Audienz bei Agrippina“, „Sappho“ und „Hadrian, eine britisch⸗römische Töpferei be⸗ suchend“ genannt. Die Entwicklung des Künstlers zeigte neben einer stetig sich verfeinernden Technik ein immer tieferes Eindringen in die Formen der alten Kulturen. Seine Bilder legen Zeugnis von eingehenden Altertumsstudien ab: Baulichkeiten, Gewandung, Waffen, xchmuck und Gerätschaften alles dies ist auf jenen Gemälden bis ins Kleinste alter Ueberlieferung nachgebildet. Der feine Geschmack und die vollendete Technik Alma Tademas erheben aber diese Gemälde weit über die Stufe archäo⸗ logischer Genrebilder. Von Geburt war der Künstler ein Holländer; am 8. Januar 1836 war er in Dronryp in Friesland geboren; seine künstlerische Ausbildung empfing er auf der Antwerpener Akademie; bis 1870 lebte er in Brüssel, dann nahm er dauernden Wohnsitz in London, wo sein Atelier bald zu den berühmtesten des Landes gehörte.

Literatur.

IçJn der rühmlich bekannten Sammlung „Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben“, die von der Deutschen Verlagsanstalt in Stutt⸗ gart herausgegeben wird, ist als 21. Band „Antoine Watteau“, des Meisters Werke in 182 Abbildungen, erschienen. Die Herausgabe

Dr. E. H. Zimmermann besorgt, von dem auch der Text, in dem das Leben und die Kunst Watteaus mit Sachkenntnis behandelt wird, herrührt. Die Schwarz⸗Weiß⸗Wiedergabe der Gemälde ist technisch wohlgelungen; dankenswert ist es auch, daß von zahlreichen Bildern Ausschnitte in größerem Maßstabe beigefügt wurden. Dieses Verfahren ist gerade den großen Watteauschen Gemälden gegenüber angebracht, in denen die graziosen Figurengruppen als Staffage in eine großangelegte Landschaft gestellt sind und bei einer stark verkleinerten Wiedergabe in ihren hübschen Einzelheiten nicht mehr erkennbar bleiben. Der Band, der in den Kreisen der Kunst⸗ freunde sicher vielen Anklang finden wird, kostet 8 ℳ. Die wertvolle Sammlung der Gesamtausgaben wird fortgesetzt werden; in Vor⸗ bereitung befinden sich Bände über Dou, Murillo, Hals, Botticelli, Jan Steen, Leonardo da Vinci u. a.

Von dem Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm liegt die 8. Lieferung der 2. Abteilung des zehnten Bandes vor; sie ist von Dr. H. Meyer und Dr. B. Crome bearbeitet und enthält die Wörter Staupe bis Steckfluß. Im Druck befinden sich vom IV. Band (1. Abt. 4. Teil) die 1., vom XIII. Band die 11. und vom XIV. Band die 2. Lieferung. Das Wörterbuch er⸗ lcheint im Verlag von S. Hirzel in Leipzig.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die Landwirtschaftliche Akademie Bonn⸗Poppelsdorf wird im laufenden Sommerhalbjahr 1912 nach vorläufiger Feststellung von insgesamt 531 (515) Studierenden besucht, und zwar von 501 (484) ordentlichen Hörern, 12 (10) außerordentlichen Hörern und 18 (21) Hospitanten. Unter den ordentlichen und außerordentlichen Hörern befinden sich:

276 (243) Studierende der Landwirtschaft, 237 (251) 8 Geodäsie und Kulturtechnik. (Die entsprechenden Zahlen des letzten Winterhalbjahrs sind zum Vergleich in Klammern beigefügt.)

Nach dem Monatsbericht des Internationalen Landwirtschafts⸗ instituts in Rom war der Saatenstand Anfang Juni im Ver⸗ hältnis zum Durchschnittsertrage der letzten 10 Jahre in Prozenten: Weizen: Belgien 108, Ungarn 105, Rumänien 133, Canada 101. Roggen: Belgien 107, Dänemark 90, Ungarn 102. Gerste: Ungarn 100. Hafer: Belgien 105, Dänemark 100, Ungarn 100, Rumänien 120, Canada 988. Mais: Ungarn 110, Rumänien 120. Die Anbaufläche von Weizen beträgt in 1000 ha in Frankreich 6547 (im Vorjahre 6331), Ungarn 3806 (3707), Italien 4750 (4752), Rumänien 2040 (1930), Canada 4017 (4082). Die voraussichtliche Ernte Spaniens wird, wie folgt, geschätzt: Weizen: 3 194 400 t gegen 4 041 400 t im Vorjahre, Roggen: 710 200 t (734 030 9 Gerste: 1 382 100 t (1 889 690 t), Hafer: 364 400 t (491 460 t Die Weizenernte Indiens wird auf 9 971 000 t gegen 10 081 025 t im Vorjahre angegeben.

Saatenstand in Dänemark. Der Kaiserliche Generalkonsul in Kopenhagen berichtet unter dem 18. d. M.: Die Berichte über den gegenwärtigen Saatenstand lauten nicht vollständig befriedigend. Namentlich wird in mehreren Landesteilen darüber geklagt, daß die Wintersaaten, Roggen und Weizen, dünn stehen, schwächlichen Wuchs zeigen und sich nicht kräftig genug entwickelt haben. Hafer und Gerste scheinen besser zu stehen, sind aber auch im Wachstum noch nicht sehr vorgeschritten. Auf jeden Fall dürfte die Ernte in diesem Jahr ziemlich spät fallen. 88

Verkehrswesen.

Von jetzt ab sind im Verkehr mit dem italienischen Post⸗ amt in Tripolis (Afrika) telegraphische Postanweisungen bis 1000 Franken zulässig. Ueber die näheren Bedingungen erteilen die Postanstalten Auskunft.

8

dieses Bandes, der sich den vorausgegangenen würdig anschließt, hat

Staaten von Amerika (10 für je 20 g). Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, t auch auf Postkarten, Drucksachen usw., und gilt nur r Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, cht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada. „George Washington“ ab Bremen 29. Juni, „Kronprinz Wilhelm“ ab Bremen 2. Juli, 1 Fehe Wilhelm II.“ ab Bremen 9. Juli, „Kaiserin Auguste Victoria“ ab Hamburg 13. Juli, „Kaiser Wilhelm der Große“ ab Bremen 16. Juli, „Kronprinzessin Cecilie“ ab Bremen 23. Juli, „Amerika“ ab Hamburg 27. Juli, 8 Postschluß nach Ankunft der Frühzüge. 6 Alle diese Schiffe sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgange die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie „direkter Weg“ oder „über Bremen oder Hamburg“ zu versehen.

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Die Arbeiten zur Vertiefung des Suezkanals sind jetzt so weit gefördert, daß die Beschränkung, die dem Kanalverkehr aus der unzureichenden Tiefe des Fahrwassers bisher erwuchs, in absehbarer Zeit behoben sein wird. Wie der Hamburg⸗Amerika⸗Linie aus Port Said wird, rechnet die Kanalgesellschaft bestimmt damit, noch vor Ablauf der nächsten zwei Jahre Dampfern mit einem Tief⸗ gang von 30 englischen Fuß die Durchfahrt durch den Kanal gestatten zu können.

8

Mannigfaltiges. Berrlin, 26. Juni 1912.

Die hiesige Dresdner Bank teilt über die Unterschlagung eines Kassenboten, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes mit: Heute vormittag wurden von der Reichsbank zur Aus⸗ zahlung 2 Millionen Mark in Gold, Silber und Scheinen geholt. Da der Kassierer den Betrag selbst nicht zählen kann, so zählen die Kassenboten den Betrag, den sie geholt haben, selbst durch und übergeben ihn dem Kassierer. Als das Geld an den Kassierer abgeliefert wurde, fehlten 260 000 ℳ. Es wurde sofort nachgesehen und festgestellt, daß ein Bote fehlte. Dieser Bote namens Brunning hatte sich während des Zählens des Geldes unbemerkt davon geschlichen.

Hirschberg, 26. Juni. (W. T. B.) Zwei wolkenbruch⸗ artige Regengüsse richteten gestern nachmittag in der Stadt und F 1 Ortschaften der Umgegend großen Schaden an. Der Regen auert an.

Kiel, 26. Juni. (W. T. B.) Die Ergebnisse der gestrigen Wettfahrten der Sonderklasse auf der Kieler Föhrde sind folgende: Erste „Tilly XV“ (Ehrenpreis Samoa⸗Pokal), zweite „Seehund III“, dritte „Molch“. Kieler Hafen 8 m⸗R.⸗Klasse: Erste „Antwerpia IV“, zweite „Sogalinda V“, dritte „Ariadne III“, vierte „Stint“. Nicht gestartet: „Piehne“, „Clio“. Aufgegeven: „Hummel“. 7 m-R.⸗Klasse: Erste „Blitz XIV“, zweite „Kismet II“, dritte „Two⸗Step“, vierte „Giralda II“. Nicht estartet: „Ginevra“. Aufgegeben: „Star II“. 6. m.R.⸗Klasse: rste „Quo vadis“ (Ermunterungspreis des Kaisers), zweite „Harald V.“, dritte „Jonquil“, vierte „Nurdug“, fünfte „Edelweiß“, sechste „Hans Jürgen III.“, siebente „Preußen“, achte „Schelm“, neunte „Bajazzo“, zehnte „Bunty“. Nicht gestartet: „Sans⸗Souci“, „Vinga II“, „Finn II“, „Momo“, „Wawi“, „Takis“, „Mac Miche“. Aufgegeben: „Neerlandia V“, „Elsie⸗Claire“, „Gefion III“, „Baselemanes“. 5 m R⸗Klasse: Erste „Panther“ (Graf Douglas Erinnerungspreis), zweite „Kiebitz“. Aufgegeben: „Titania“.

Altona, 26. Juni. (W. T. B.) Nordmarkenflug. Zu⸗ der Etappe Heide —Altona, bei der Zwischenlandungen in Itzehoe und Elmshorn vorgenommen werden müssen, starteten morgens von 4 Uhr ab in Heide die Flieger Krüger, Hartmann, Baierlein und Horn. Auf dem Flugplatze in Bahrenfeld bei Altona landete als erster Hartmann 6 Uhr 17 Minuten, darauf Baierlein 6 Uhr 19 Minuten und als dritter Krüger 7 Uhr 20 Minuten. Der Flieger Horn ist um 6 Uhr einige hundert Meter vom Flughlaß Itzehoe entfernt vor⸗ zeitig gelandet, wobei die Maschine leicht beschädigt wurde. Der Flieger, der unverletzt blieb, beabsichtigt heute nachmittag weiter zu fliegen.

Lübtheen, 25. Juni. (W. T. B.) Im Bezirk der Mecklen⸗ burgischen Gewerkschaft Friedrich Franz hat gestern, wie die „Dö⸗ mitzer Zeitung“ meldet, ein Erdrutsch stattgefunden, der auf den schon vor 14 Tagen gemeldeten Wasserzufluß in dem Kaliwerk zyrück⸗ zuführen ist. Auf dem Friedrich Franz⸗Gelände zeigen zwei Gebäude, das Kesselhaus und das Förderma chinenhaus, Risse. In der Kolonie⸗ hat sich ein Haus gesenkt. In Probst⸗Jesar zeigt ein Haus Risse, der Weg vom Schacht nach Probst⸗Jesar weist einen 15 cm breiten Spalt auf.

1—

Calais, 25. Juni. (W. T. B.) In der hiesigen Artillerie⸗ schule wurde beim Laden eines Geschützes das Verschlußstück nicht vollständig festgemacht. Infolgedessen ging der Schuß hinten heraus und verletzte drei Artilleristen und einen Unterleutnant

schwer.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Deutsches Theater. (Kammerspiele.) Abends 8 ½ Uhr: Mein Freund

Tage: Mein Freund

8 ½ Uhr:

Freitag und folgende Teddy.

Nenes Schauspielhaus. Donnerstag, Abends Ensemblegastspiel des „Hamburger Karl Schultze⸗Theaters“: Parkettsitz Nr. 10. Flieger⸗ posse mit Gesang und Tanz in einem Vorspiel und 3 Akten nach dem gleichnamigen Schwank von Max Neal und Max Gerbeck, bearbeitet von Her⸗ mann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter

Charlottenburg. Das Konzert. Lustspiel Hermann Bahr.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: in drei

Freitag und folgende Tage: Das Konzert.

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Donnerstag, Abends 8 ¼ Uhr: So 'n Windhund! Schwank in

Familiennachrichten.

Verlobt: Gräfin Christa Finck von Finckenstein mit Hrn. Plantagenbesitzer Bruno von Tevenar (Potsdam Morogoro, Deutsch Ostafrika). Frl⸗ Käthe Kaernbach mit Hrn. Gerichtsassessor Walther Mattenklott (Breslau).

Verehelicht: Hr. Landrichter Dr. Ernst Joel mit

Akten von

Königlich Preußis

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2) Mehlausfuhr

chen Staatsanzeiger.

1912.

gegen Einfuhrschein.

Gesamteinfuhr

Davon sofort verzollt

oder zollfrei

Gesamtausfuhr

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

1911/12

1910/11

1909/10

1911/12

1910/11 I

1909/10

1911/12

1910/11

1909/10

1911/12

1910/11

1909/10

Roggen 3139 431 Weizen. Malzgerste. Andere Gerste Gerste ohne nähere Ang. Heser G“ E11““ Foßgenmel. Weizenmehl.

2 029 579

476 653 5 331 622 68 8 543 007 7 8

11 849 163 451 1

5 435 020 20 745 094 22 926 316 23 484 272 2 499 884 28 223 021 28 033 177

143 321

09 040 56 552 12 808 70 588

2 793 717 2 104 631 22 112 741

4 779 463 6 115 219

32 285

9 481 141 518

2 446 093 17 090 092 1 089 167 22 744 833

4 250 209 6 779 600

9 935 109 335

4 503 123 19 345 524 1 703 521 23 576 298

4 781 182 6 067 989

9 546 110 104

2 425 772 19 893 500

1 433 797 18 603 432

3 319 761 4 592 994

9 254 95 949

8 304 366 4 969 329

330 108

4 014 156

433 879 1 348 240 1 402 137

3) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.

7 393 449 5 091 311

261 753

4 156 524

506 879 1 563 554 1793 217

6 308 652 3 387 779

244 721

5 301 815

432 537

1 202 186

1 514 193 8

8 091 213 3 376 961

13 839

3 248 581

1 347 271 1 395 753

458

7 251 121 3 562 052

11 992

2 784 478

1 561 397 1 781 808

306

6 256 848 1 895 225

28 816

4 370 336 416 1 201 585 1 508 241

Gattung, Ausbeuteklasse

1911/12

1910/11

Roggenmehl: 8 affe über 60— 65 v. H.) 6888 0 65 v. H.). Roggenschrotmehl)..

Se

1. Klasse (0—30 v. H.) . 2 über 30 70 v. 9) 3 70 75 v.

4. 9 0 70 v. 881156 8 0—75 v. Hartweizenmehl)) .

1 347,000

790 224

81 907 190 218 284 651

1 394 825 1 184 945 4 163 149 080 22 597

17 750

16 290

1 560 851

964 627 163 259 250 823 182 142

1 780 799 1 417 481 1 14 202 266 531 53 687

10 170

18 728

*) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt.

4) Niederlageverkehr.

1 200 944 790 256

81 0986

185 510 144 092

1 507 901

246 849 6 934 120 837 74 411 53 068 5 802

1

verzollte Menge

1911/12 V 1910/11

1909/10

Davon verzollt

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

bei der Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

1911/12

1910/11

1909/10

1911/12

1910/11 1909/10

Warengattung

Einfuhr auf Niederlagen, in Freibezirke usw.

Verzollt von Nieder⸗ lagen,

1911/12

Frei⸗ bezirken

1909/10 usw.

1910/11

Ausfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

1911/12

1910/11

1909/10

Roggen.. F. n 8 1

alzgerste. Andere Gerste. 2

gfux . . ..

1 163 771 8 668 286 4 779 126 7 985 291 671

82 397

genmehl 8 eizenmehl.

Berlin, den

8

2 945 218 5 237 555 18 981 076 21 228 620 1 793 895 29 012 807 22 373 683 5 358 326 3 711 827 6 780 816 5 329 317 1 095

75 803

1“

26. Juni 1912.

2 757 153 21 525 891 1 477 368

1 113 59 715

2 435 749 4 497 715 2 418 420 17 083 559 19 340 391 19 886 254 1 089 167 1 703 475 1 433 736 22 744 388 23 574 226 18 603 206 4 243 560 4 778 546 3 317 070 6 779 570 6 8 1g 4 592 892

1 110 03

509 469 1 897 847 74 604

5 923 898 535 566

1 205 721 123

12 176

739 840 338 733

1 639 637 43 632

3 770 477 394 757 736 425

1 888 229 90 420

5 438 581 579 280 712 827

ae 3 3 8411

Weizen.

Kaiserliches Statistisches Amt.

Delbrück.

Roggen.. Gerste.

Roggenmehl Weizenmehl

693 338 3 655 002 6 667 735 5 216 027 4 220 245 1 081 413 2 027 858 1 459 702 1 763 407 1 788 563] 1 522 225

1 914 54 114

931 897 367 945

3 580 792 3 590 772]% wie 3,

Spalte 8 222 bis 10 45 569

3 262 60 484

213 153

142 328 1 529 259

1 592 368 316 269 765 575 1 372 046 433 421

969 6 384 11 409

249 761

506 573 2 157

51 804 1 492 554 215 905 931 479 432 121 601 5 952

S 8

vom 11. bis 20. Iun

1“

.“

8 irtschaft. Ein⸗ und Ausfuhr einiger wichtiger Waren in

i der beiden letzten Jahre.

825

Ausfuhr

im Spezialhandel

Warengattung

dz = 100 kg

1912

1911

1912

1911

Baumwolle. Flachs, gebrochen, ge⸗ schwungen usw... Hanf, roh, gebrochen, ge⸗ schwungen usw.. Jute und Jutewerg. Merinowolle im Schweiß Kreuzzuchtwolle im Schweiß 1“ Eisenere 2 Steinkohlen .3 Braunkohlen 2 Erdöl, gereinigt (Brenn⸗ und Leuchtöl).. Chilesalpeter.....

123 726

10 485

11 701 13 123 16 799

28 648 468 039 922 286 675 123 115 977 170 629

31 569

2 375

79 847

2 802

13 823 9751 20 248

26 045 1)3 04 1 518 3 986 053 1 499 294

127 697 153 517 2) 72 502

2 674

19 490 2 911 2 732

2 698 661

25 186 ¹) 626 999

6 335 935 10 614 22

6 084 301 480

191 131

15 980 1 682

2 597 2 540 278

392

8 856 763 11 219

1 10 201

²) 178 694 120 939

vom 11. bis 20. J

8

n

beginnend mit 1. September.

uni 1912 und im Betriebsjahr 1911/12,

Einfuhr

Ausfuhr

im Spezialhandel

im Spezialhandel

11. bis 20. Juni 1912

1. Sept. 1. Sept. 1911 1910 bis bis 20. Juni 20. Juni

1912 1911

11. bis 20. Juni 1912

1. Sept. 1911 bis 20. Juni 1912

1. Sept. 1910 bis 20. Juni 1911

dz rein

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Verbrauchszug† gleichgesten 1““ davon Veredelungeverkehr Rübenzucker: Kristallzucker (granul (176 b) .

davon Veredelungsverkehr..

raffinierter und dem raffinierten Ikter Zucker (176 asf))) p

Platten⸗, Stsn. und

gemahlener Me

davon Veredelun

erter), (auch

Sandzudker

Würfelzucker

Stücken⸗ und Krümelzucker (176 e) davon Veredelungsverkehr.

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davon

Brotzucker (176 S)) .

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(176c).

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248 695 161 436

117 074 89 890

123 235 5 860

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Roheisen.. Ro beyhens Rohschienen, ohblöcke usw.. Träger, ciserne 1“ Eisenbahnschienen.

Farin (176 h;

drei Akten von Curt Kraatz und Arthur Hoffmann. 9—..... davon ..eEanarberkehr 8

Freitag bis Sonntag: So 'un Windhund!

Zum ersten Male: Ein Königreich m. .

ee; und folgende Tage: Ein Königreich m. 2. 2

Residenztheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Alles für die Firma. Schwank in drei Akten von M. Hennequin und Georges Mitchell. In Szene gesetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Bolten⸗Baeckers.

Freitag und folgende Tage: Alles für Firma.

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schänfeld.)

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Autoliebchen. Poss mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean

W. Goetze.

Freitag: Gastspiel des „Hamburger Karl Schultze⸗ Theaters“: Parkettsitz Nr. 10.

Sonnabend bis Montag, Abends 8 Uhr: Gast⸗ spiel Sylvpester Schäffer.

Komische Oper. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Neuen Schauspielhauses“: Heiligenwald. Lustspiel in drei Akten von Alfred

Halm und Robert Saudek. Freitag und folgende Tage: Ensemblegastspiel des „Neuen Schauspielhauses“: Heiligenwald.

Kurfürsten⸗Oper. Zaebeench amnh.

Der Tanzanwalt. Schillerthenter. 0. (Wallnertheater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Hohe Politik. Schwank in drei Akten von Richard Skowronnek. Freitag und folgende Tage: Hohe Politik

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127 189 68 213 8 davon V. 3 Kandis (1761) 1 b Veredelungsverkehr 54 639 anderer Zucker (176 k/ n) „. „fester und flüssiger (176 k) bbe Veredelungsverkehr Rübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761). . davon Veredelungsverkerrrr . anderer fester und flüssiger Zucker (fluüͤssige Raffinade einschließlich des Invertzuckersirups usw.) EEEE““ davon Veredelungsverkehr.. Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Melasse), futter; Rübensaft, Ahorn aft (176n)) . bavon Veredelungsverkehr. Zuckerhaltige Waren unter steueramtlicher Gesamtgewicht . Menge des darin enthaltenen Zuckers...

Berlin, den 25. Juni 1912.

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Frl. Alice Moll (Breslau). 1 ö E Hen. Fandagt von Bernus euruppin). Hrn. Oberleutnan p Hugo von ansgendorff (Charlotkenbung) Fkraßgenbahnschäeae Gestorben: Hr. Albert Freiherr von Oppenheim Eisen.. (Hamburg). Hrn. Graf Eickstedt⸗Peterswaldt’s Kupfer.. . ... Sohn Erkmar (Samaden). Feingold, legiertes Gold, Barren aus Bruch⸗

gold. . . . Deutsche Goldmünzen. Fremde Goldmünzen. hahes g .

Einschließlich: ¹) eisen⸗ oder manganha ger Gasrein gungs⸗

s Verlags masse, Ferrocyanschlamm, Konverterschlacken, Sa G

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ hallltem Schwefelkies, *) des Ferroaluminiumg, Fertsmanoans und Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. anderer nicht schmiedbarer Eisenlegierungen, ) der 8 Pbanc

Sechs Beilagen und ⸗unterlagsplatten aus Eisen, ⁷) ohne Barren aus Bruchgold.

Kren, Gesangst Alfred Schönfeld, Mustk (einschließlich Börsen⸗Beilage) 1 11“ ren, Gesangstexte von Alfre önfeld, u 3 8 age), t von Jean Gilbert. und eine Verlosungsliste der Schlefischen Kaiserliche Statitishes 8

Freitag und folgende Tage Autolieb Boben⸗Credit⸗Metfen⸗Wank zu Breslau. EFARech.

982

Berliner Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Große Rosinen. Originalposse mit Gesang und Tanz in drei Akten (5 Bildern) von R. Bernauer und R. Schanzer.

Freitag und folgende Tage: Große Rosinen.

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4 688 ser5 8 44 822 2 240 351 4 568 133

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Theater in der Königgrützer Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die fünf Frank⸗

furter. Freitag und Die fünf Frank⸗

furter.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin⸗

elassekraft⸗

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lgende Tage:

Aufficht:

Lesstngtheater. Donnerstag, Abends 8 ½ Uhr: Ensemblegastspiel der Direktion: Fritz Lehner und Egon Jantsch. Die Vergnügungsreise. Posse mit Gesang und Tanz.

Freitag und folgende Die Ver⸗ guügungsreise.

Tage: