1912 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Jul 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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erwiderte, er werde in diesem Sinne wirken und hoffe, daß durch die Maßnahmen der Pforte Zwischenfälle vermieden würden.

Der Wali von Uesküb Mahmar Bei ist von der Regierung beauftragt worden, die Bevölkerung zu beruhigen. Die Truppenkommandanten haben, obiger Quelle zufolge, die— Weisung erhalten, bis auf weiteres keinen Angriff auf die Arnauten zu unternehmen. y1“

Afien.

Eine hersäische Strafexpedition von 400 Reitern und Artillerie hat sich laut Meldung des „W. T. B.“ nordwestlich

von Ardebil den russischen Truppen des Generals Fidarow an⸗ geschlossen. Die Schahsewennen haben den Rückzug angetreten.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Peking sind die Bestrebungen, das Kabinett zu reorganisieren, auf einem toten Punkt angelangt, da die Nationalversammlung alle von Muanschikai vorgeschlagenen Ministerkandidaten ab⸗ gelehnt hat. Nunmehr hat auch der Premierminister die Absicht ausgesprochen, unverzüglich abzudanken. Der Grund dafür, daß die Nationalversammlung Muanschikais Kan⸗ didaten abgelehnt hat, liegt in der Abneigung der Partei Tangschaoyis gegen eine Koalitionsregierung, in der Unzufriedenheit anderer Parteien mit ihrer an⸗ geblich ungenügenden Vertretung im Ministerium und in der persönlichen Abneigung gegen gewisse Kandidaten Muanschikais. Halbamtlich wird erklärt, wenn die Parteien den erneuten Vorstellungen Muanschikais nicht nachgäben, werde er die Nationalversammlung auffordern, das Kabinett zu ernennen. Bei der Zwiespältigkeit der Parteien in der Versammlung er⸗ scheint dies aber unmöglich, und es ist Aussicht vorhanden, das 8 1908/09 sich die Parteien dem Präsidenten fügen werden. Bukoha ... nicht veröffentlicht

Der Kaiser von Japan ist, obiger Quelle zufolge, Muansa 8 8 ernsthaft an einem Magenleiden erkrankt. Gestern war er Schirati EE 2. 16 ohne Bewußtsein. zusammen. 190

Afrika.

Wie „W. T. B.“ aus Fez meldet, ist die aus drei 8 Bataillonen bestehende Abteilung Mazillier vorgestern früh 190 aufgebrochen, um die Ait Jussi, Ait Segruschen und Sidi 2007 Raho, die sich 15 km südwestich von Sefru wieder vereinigt haben, zu zerstreuen. Der Rogi setzt seine Agitation bei den 1 219 Stämmen fort. 1 391 e6X“ 3 036 331 2 270 zusammen. 41 432 2 931 28 704.

„Die Einnahmen der Uganda⸗Bahn aus dem Verkehre mit den deutschen Stationen, alle Frachten und Fahrgelder zusammengerechnet, betrugen im Jahre 1909/10 728 104 Rp. Im Jahre 1910/11 sind sie zum ersten Male auf über eine Million Rupien gestiegen, nämlich auf 1 008 739 Rp. Das sind rund 1 400000 ℳ. In dieser Zahl sind die Einnahmen nicht einmal vollzählig enthalten. Denn was aus Rundfahrten um den See, für die Beförderung der deutschen Post, aus dem Telegraphenverkehr und von deutschen Reisenden, die keine direkte Fahrkarte von oder nach den deutschen Stationen genommen haben, der Uganda⸗Bahn zufließt, ist darin nicht berücksichtigt.

Diese hohe Ziffer ist dazu angetan, den Wunsch nach möglichst

Wirtschaftsleben Britisch Ostafrikas, die Uganda⸗Bahn, einwirkt und damit Handel und Wandel dieses Schutzgebiets beeinflußt. Es sollen daher die Zahlen angegeben werden, aus denen der Anteil der deutschen Stationen an dem Verkehr auf dem See nach Menge und Wert der Fracht und Zahl der Reisenden hervorgeht. 5 höherer Abzüge für Blechausschuß die Arbeit niedergelegt Sie sünd aus den Berichten der Uganda⸗Bahn zusammengestellt. Ue 160 Mann stehen im Ausstand. Die Arbeiter beschlossen, 8 5 einen Ausschuß zu wählen, der mit der Werkleitung unterhandeln soll. 3 In der Linoleumfabrik Maximiliansau sind der „Köln Ztg.“ zufolge die Arbeiter in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie drohen mii dem Ausstand und behaupten, daß eine Vermittlung der Gewerbeinspektion und einer von den Arbeitern gewählten Kommission um Verhandlungen wegen der von der Direktion eingenommenen Stellungnahme ergebnislos geblieben wäre. 8 In Havre hatten, wie „W. T. B.“ meldet, im Laufe des gestrigen Abends etwa 400 ausständige eingeschriebene See leute einen Zusammenstoß mit der Polizei. Sie bewarfen die Polizei mit Steinen und Flaschen, wobei mehrere Personen ver letzt wurden. Eine Frau, die ins Wasser geworfen worden war 64 426 konnte sich retten. Man befürchtet für heute neue Zwischenfälle. 1 127 568 Aus Bordeaux wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Sieben⸗ 13 318 hundert Arbeiter der staatlichen Pulverfabrik in Saint 205 525 Médard⸗en⸗Jalles beschlossen, die Arbeitszeit um zwei Stunden 28 abzukürzen, weil ihnen verboten worden war, ihr Frühstück in den 96 66b6 Werkstätten zu verzehren. Der Direktor der Pulverfabrik hatte dieses 176 120 Verbot erlassen, weil er befürchtete, daß die Arbeiter, wenn sie 21 309 während der Arbeit ihre Mahlzeit einnehmen, das sehr empfindliche 1 5. Pulver verunreinigen können. 5 50.

ihren Firmen zu treffen und dafür zu sorgen, daß der letzte nicht⸗

organisierte Arbeiter den Gewerkschaften zugeführt werde. Auf der Phönixhütte, Abteilung Nachrodt, haben, wie die

„Köln. Ztg.“ aus Iserlohn erfährt, sämtliche Blechwalzer wegen

Großbritannien und Irland.

4. Juli. be, Unterzahlmstr., zum Zahlmstr. beim E1A Den 4. Iü. Kasu 3 8 der gestrigen Stzung des Unterhauses

XIV. Armeekorps ernannt. K 2 2 1 Den 5. Inhli Pilgramm, Militärbaumeister, Betriebsleiter den 22 des Auswärtigen Amts eine große

bei der Art. Werkstatt Spandau, zum Konstrukteur II. Klasse beim Anfragen gerichtet, die das lebhafte Interesse an den in den 8 Art. Konstruktionsbureau, Ziegler, Militärchemiker, Betriebsassist. Gummibezirken von Putumayo (Peru) an den In⸗ 8 8

Oldenburg i. Gr. und umfaßt das Herzogtum Oldenburg. Vorsitzender des Vorstands ist der Geheime Regierungsrat Düttmann. E1AA“

Landesversicherungsanstalt Oldenburg. 8 Düttmann.

wurde an Anzahl von

1 i andau, zum Betriebsleiter. 8 S8 8 vwecfahet Beentre;: Rechnungsrat, Topograph bei der dianern begangenen Grausamkeiten eveeeehe e Landesaufnahme, auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1912 mit Pension 11“ g. deni ledrnes g 22 in den Ruhestand versetzt. b 1 lcland, er 8. Frn. nr gffenllnte Metnandd

: di Ir an Krumm in Heuber eines Blaubuchs sei die Absicht gewesen, die öffen g der

ach Perseßte 2 Hern⸗ 8 Upgton a. M. 1ee Vereinigten Staaten von Nordamerika zu beeinflussen, die besser Ge⸗ b Bittner in Saarburg nach Straßburg i. Els. legenheit hätten, in dieser Angelegenheit etwas zu unternehmen als u. irgend eine andere interessierte Regierung. Der Unionist Durch Verfügung des Generalkommandos. Sandys stellte erstens die Anfrage, ob der Minister des Versetzt: die Oberzahlmeister und Zahlmeister Treiter vom Aeußern Grey seine Aufmerksamkeit den Artikeln der deutschen Telegraphenbat. Nr. 1 zum 1. Bat. Eisenbahnregts. Nr. 2, Giesen Presse gewidmet habe, die behaupteten, daß britische Unter⸗ von der Versuchsabteil. des Militärverkehrswesens zum Telegraphen⸗ tanen die Grausamkeiten in Putumavo begangen hätten; bat. Nr. 1, Dräger vom I. Bat. Eisenbahnregts. Nr. 2 zur Ver⸗ zweitens, ob in dem Blaukuch nicht vollständig klar auseinandergesetzt suchsabteil. des Militärverkehrswesens, Jahme vom III. Bat. Inf. worden sei, daß die britische Regierung jede in ihrer Macht liegende Regts. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20 Maßnahme ergriffen habe, um die peruanische Regierung zur Be⸗ zum Brandenburg. Trainbat. Nr. 3, Dorow vom II. Bat. Füs. seitigung der in Putumayo vorhandenen Zustände zu veranlassen; Regts. von Steinmetz (Westpreuß.) Nr. 37 zum II. Bat. 5. Nieder⸗ drittens, ob die einzigen in Betracht kommenden britischen Untertanen schles. Inf. Regts. Nr. 154, Giesen vom 111. Bat. 2. Niederschles. eine Anzahl von Eingeborenen aus Barbados seien und viertens, ob Inf. Regts. Nr. 47 zum Niederschles. Trainbat. Nr. 5, Kleiber Grey die Aufmerksamkeit der Deutschen Regierung auf diese don der 1. Abteil. 2. Oberschles. Feldart. Regts. Nr. 57 zum Schles. Angelegenheit lenken wolle, da die falschen Darstellungen Trainbat. Nr. 6, Hecker vom II. Bat. Inf. Regts von Goeben der deutschen Presse, wenn ihnen nicht widersprochen werde, (2. Rhein) Nr. 28 zum Rhein. Trainbat. Nr. 8, Kaufmann geeignet seien, die öffentliche Meinung Deutschlands un⸗ vom III. Bat. 2. Oberrhein. Inf. Regts. Nr. 99 zum II. Bat. günstig, zu beeinflussen. Acland erwiderte, er wisse nicht, 2. Hannov. Inf. Regts. Nr. 77, Grentz el vom II. Bat. 1. Lothring. ob Grey die in Frage kommenden Artikel gesehen habe. Inf. Regts. Nr. 130 zum I1. Bat. 1. Ober⸗Elsäss. Inf. Regts. Aber die Regierung habe keine Mitteilung über die Sache von ihrem Nr. 167, Deiß vom II. Bat. 1. Ober⸗Elsäss. Inf. Regts. Nr. 167 diplomatischen Vertreter in Berlin erhalten. Die tatsächlichen Er⸗ zum Kurheff. Trainbat. Nr. 11, Wittenbrock vom III. Bat. klärungen in dem zweiten und dritten Teil der Anfrage Sandys seien Hohenzollern. Fußart. Regts. Nr. 13 zum 1. Bat. 3. Unter⸗Elsäss. vollständig richtig. Es seien von Engländern keine Grausamkeiten Inf. Regts. Nr. 138, Adam vom 1. Bat. 3. Westpreuß. Inf. Regts. irgend welcher Art begangen worden. Was den letzten Teil der An⸗ Nr. 129 zum Westpreuß. Trainbat. Nr. 17. frage betreffe, so denke er, daß die von Sandys auf die Sache ge⸗ lenkte Aufmerksamkeit genügen werde, um den irrtümlichen Eindruck,

Heffen. 8 der vielleicht durch unvollständiges Lesen des Blaubuchs entstanden sei,

Darmstadt, 17. Juli. Prinz Ludwig von Battenberg

richtig zu stellen. Er habe keinen Grund zu behaupten, daß mit Durchlaucht, Gen. Lt. A la suite der Art. und des Gro herzogl. Art. Absicht fasche Darstellungen gegeben worden seien. 11“ Korps, 1. Großh. Hess. Feldart. Regts. Nr. 25, zum Gen. der Art.

in seinen Stellungen à la suite befördert.

31 370 77 852 . 2 10 153

119375

Königlich Preußische Armee.

Nachweisung 8 der beim Sanitätskorps eingetretenen Veränderungen.

Durch Verfügung des Generalstabsarztes der Armee.

it Wahrnehmung offener Assist. Arztstellen beauftragt: am 3. 3 Mahen eS beim 5. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 154, Kluge, Unterarzt beim Königsinf. Regt. (6. Lothring.) Nr. 145, Galda, Unterarzt beim Gren. Regt. König Friedrich I. (4. Ost⸗ preuß.) Nr. 5, Dr. Klose, Unterarzt beim Fußart. Regt. von Dieskau Srs gn;. Sörgel, Unterarzt beim 5. Lothring. Inf. Regt. Nr. 144, Wildeguns, I Gren. Regt. Prinz Carl von ß 2. Brandenburg.) Nr. 12, 8 82 Zanr Krüger, Unterarzt, nach am 26. Juni 1912 er⸗ folgter Versetzung vom Inf. Regt. Großberzog Friedrich Franz II von Mecklenburg⸗Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24 zum Kurmärk. Feldart. Regt. Nr. 39, Teuscher, Unterarzt, nach am 24. Juni 1912 erfolgter Versetzung vom Inf. Regt. Graf Bülow von Denne⸗ witz (6. Westfäl.) Nr. 55 zum 2. Westfäl. Feldart. Regt. Nr. 22, Dekkert, Unterarzt beim 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72, Steiner, Unterarzt beim 1. Oberrhein. Inf. Regt. Nr. 97. Versetzt: am 24. Juni: Chop, Unterarzt, vom Inf. Regt. von Winterfeldt (2. Sberscls) 68 23 zum Drag. Regt. Prinz Albrecht i (Litthau.) Nr. 1, 1 a. Prenßegösit Bn met, Unterarzt, vom 2. Lothring. Inf. Regt. 31 zum 5. Hannov. Inf. Regt. Nr. 165.

Beamte der Militärverwaltung Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Den 19. Juni: Versetzt zum 1. Oktober 1912: Hay, er⸗ militärbausekretär in Colmar, zum Militärbauamt Berlin V, Manke, Ohn, Zimmermann, Militärbausekretäre in Spandau, Wiesbaden und Wiesbaden, zu den Militärbauämtern Berlin VIII,

Saarbrücken und Saarburg. 8 Den 22. Juni: Versetz:

EE11ö116“ zusammen. Bukoba . 6

1166*

ö1.1.“ zusammen..

1909/10 136 649 303 532

12 535 452 716

1910/11 209 703 403 401 190 20 160

4 741 633 264

Reisende. Angekommen

Ein⸗

996 1 948 117

3 061

1 689 2 862

Bukoba Muansa Schirati

1 624 3 918 555

5 097

Abgefahren

Zahl a nahmen in 8 Rupien

8

(Weitere „Statistische Nachrichten“

s. i. d. Ersten Beilage.)

5

nahmen in Rupien

Kunst und Wissenschaft.

Verkäufe in der Großen Berliner Kunstausstellung 1912. Gemälde: Carl Leopold Voß, München, „Die Freundinnen; Hermann Schnee, Berlin, „Eisenhammer im Ilsetal“; Hugo Unge⸗ witter, Berlin, „König Friedriche; Ferdinand Luigini, Paris, „Flämische Landschaft; Arthur Blaschnik, Berlin, „Strancland⸗ schaft; Joseph Rummelspacher, Berlin, „Verblühte Kirschen“ Richard Nitsch, Berlin, Pommersches Bauernpaar“; Helen Iversen, Berlin, „Die alte Uhr“?; Erich Hennig, Berlin, „Lesende Mädchen“; Alerxander Koester, Klausen, „Ententeiche; Hans Dahl, Berlin, „Am stillen See“; Franz Paczka, Berlin, „Ruth“; Hermann Seeger, Berlin, „Feldblumen“; Wilh. August Wrage, Berlin, „J der Sommerfrische“; Reinhold Grohmann, Berlin, „Kircheninterieur“ Skulpturen: Hans Arnheim, Berlin, „Schleuderer“ (Bronze) Walter Hauschild, Berlin, „Perlhuhn“ (Bronze); Constantin Starck Berlin, „Amazone“ (Wachs); Ludwig Penz, Schwaz, „Angelus Do⸗ mini“ (Holz); E. Schmidt⸗Kestner, Berlin, „Fuchs mit Ente“ (Por⸗ zellan); Stanislaus Hell, Glienicke, „Erasmus“ (Holz); Rudolf Henn, München, „Brunnenbuberl“ (Bronze); Joh. Rob. Korn, Berlin, „Ruhender Hirsch“.

1131 4 556

373 6 060

11 580 18 794 2 391

32 765

11 832 14 602

1909/10 8 712 11 894 1 804 I

1910/11 16 323 22 073

Bukoba ; 8 Muansa

Der Prinz Waldemar von Preußen ist nach einer Schirati

Meldung des „W. T. B.“ gestern in St. Petersburg ein⸗

getroffen und vom Kaiser und der Kaiserin an Bord der

Jacht „Standart“ empfangen worden

Königreich Preußenä.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Städtischen Obertierarzt und Leiter des bakteriologischen Laboratoriums des Berliner Schlachthofs Jakob Bongert zum etatsmäßigen Professor an der Tier⸗ ärztlichen Hochschule zu Berlin zu ernennen.

Bukoba 1 Muansa.. Schirati..

Italien.

Wie die „Agenzia Stefani“ berichtet, ist bei der Regierung nichts über eine Aktion von italienischen Torpedo⸗ booten vor den Dardanellen bekannt. Der Kommandant der Flotte war allerdings darüber unterrichtet, daß türkische Torpedoboote die Dardanellen verlassen hätten, um einzelne italienische Flotteneinheiten anzugreifen. Es sei daher möglich, daß italienische Torpedoboote ihnen entgegengefahren seien, es wäre aber unsinnig anzunehmen, fünf Torpedoboote wollten die Dardanellen forcieren. ö Schweiz.

die Garn. .“ 828 . im in Hagenau nach Stettin, inter in Posen na 92 Verwalt. Oberinspektoren Gobell in Dieuze nach Weißenburg, Stange in Hammerstein nach Lockstedt, Dunker in Lockstedt nach Altona, Ganzlin in Wittenberg nach Colmar i. Els., Awe in Senne nach Saarburg, Vahldick in Leobschütz nach Ostrowo, Milow in Aurich nach Küstrin; die Garn. Verwalt. Inspektoren Chutsch in Bruchsal nach Dieuze, Henkel in Sendershausen nach Wittenberg, Krause in Schwedt a. O. nach Lyck, Albrecht in Zerbst nach Hammerstein, Günther in Neustadt Ob. Schl. nach Senne, Krone in Fritzlar nach Zerbst, Dabruck in Alten⸗Grabow nach Schwedt a. O., Kemmer in Glogau nach Fritzlar, Schröder in Ohrdruf nach Aurich, Leichnitz in Gießen nach

Koloniales.

Ueber den Schiffs⸗ und Handelsverkehr auf dem Viktoriasee und den deutschen Anteil an diesem

teilt das amtliche „Deutsche Kolonialblatt“ aus einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Mombasa folgendes mit:

Die auf dem Wktoriasee fahrende Flottille der Uganda⸗Bahn besteht aus drei Passagierdampfern mit einem Tonnengehalt von zusammen 2500 Reg.⸗Tons, einem Frachtdampfer zu 1146 Tons und einem Schlepper. Der Verkehr auf dem See hat aber einen solchen

Das jüngst erschienene Doppelheft des „Jahrbuchs der Königlich preußischen Kunstsammlungen“ (Band XXXIII, Heft 2/3) eröffnet eine interessante Arbeit Os kar Fischels über „Raffaels erstes Altarbild, die Krönung des heiligen Nicolaus von Tolentino“. Dieses im Jahre 1500 für die Augustiner in der Città di Castello gemalt

Bei dem Berggewerbegericht in Beuthen O. S. ist der Bergmeister Reinsch in Königshütte O. S. zum Stellvertreter des Gerichtsvorsitzenden unter gleichzeitiger Betrauung mit dem

Vorsitz der Kammer Königshütte des Gerichts ernannt worden. Mitte

Bruchsal, Klimek in Glatz nach Wreschen, Sachs in Neisse nach Fruchsa⸗ Ob. Schl., Sommerfeld in Posen nach Sondershausen, v. Ahlfen in Quedlinburg nach Leobschütz, sämtlich als Amts⸗ vorstaͤnde; Reiter in Wreschen nach Posen, als Zweiter Vorstand; Marfilius in Danzig nach Posen; Zastrow in Cöln nach Glatz, Bock in Schöneberg nach Quedlinburg, Klaffke in Küstrin nach Alten⸗Grabow, Schild in Minden nach Heuberg, Stoll in Schöne⸗ berg nach Ohrdruf, sämtlich als Kontrollführer; Malitzki in Glogau, Scholz in Neisse, in die Kontrolleführerstellen ihrer Standorte; Rabe in Trier nach Wesel, Zindel vom Truppen⸗ übungsplatz Posen nach Hammerstein, Jorra in Saarburg nach Mainz, Wiepk⸗ in St. Avold nach Schöneberg, Sohn in Neubreisach nach Wahn, Schäfer in Metz nach Oberhofen, Herhold in Neisse nach Allenstein, Nagel in Cöln nach Küstrin, Gladi⸗ kowsli in Berlin nach Hammerstein, Dettmann in Koblenz nach Atvs, Löhr in Mülhausen i. E. nach Lockstedt, Niemezyk in Metz nach Minden, Wieczorreck in Straßburg i. Els. nach dem Fußart. Thorn, Backhaus in Wesel nach dem Truppenübungs⸗ sch, Juni. Schmitt, Militärbausekretär in Wiesbaden, zum Militärbauamt Mainz III, Heiner, Militärbauregistrator in Wiesbaden, zum Militärbauamt in Rastatt, versetzt. b Versetzt zum 1. Oktober 1912: die Stabsapothe er: Bresgen, beim Garn. Lazarett I Berlin, nach Saarbrücken, Blasky, beim Garn. Lazarett II Berlin, ng; Alenstetg Hentschel, beim .Lazarett Frankfurt a. M., nach I Berlin. Mälätsrintend, ü88. der Intend. der 28. Div., zur Intend. des VII. Armeekorps versetzt. 1 6 n 2 Juni. Den Garn. Verwalt. Oberinspektoren Hentschel in Brieg, Scherff in Lahr bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Garn. Verwalt. Direktor beigelegt. Persetzt zum 1. Oktober 1912: die Proviantmeister Hahm in Hagenau, nach Hannover, Hentschel, in Lissa, nach Neisse, Man⸗ euffel in Tilsit, nach Hagenau, Picker in Kolberg, nach Stettin, Horch in Dieuze, nach Kolberg; ferner: Grohnwaldt, Insp. und Vorstand der Zweigverwaltung in Königsberg i. Pr., als Amts⸗ vorstand nach Tilsit, Hiel, Lasch, Proviantamtsinspektoren und Amtsvorstände in Lahr bzw. Bischweiler, nach Lissa bzw. Dieuze; die Proviantamtsinspektoren und Kontrolleführer: Wertbunk in Mül⸗ hausen i. Els., als Vorstand der Zweigverwaltung nach Königsberg i. Pr., Kickhefel in Schleswig und Aring in Cassel, als Amtsvorstände nach Bischweiler bzw. Lahr, Koitzsch in Potsdam nach Cassel und Tappert in Saarburg i. L. nach Potsdam; die Proviantamts⸗ inspektoren Fahrholz in Magdeburg nach Schleswig, Schaff in .M. nach Saarburg i. L.,, Rathmann in Paderborn külhaufen i. Els., Schönemann in Berlin nach Bitsch, ls Kontrolleführer, ferner: Rauen in Wesel nach Truppenübun g⸗ platz Friedrichsfeld, Weiser in Cöln nach Fußart. Schießplatz Wahn, Krause in e r LE1“ Oberhofen, 3 ms in Stolp nach Truppenübungsplatz Hammerstein. 1 S 29. Jund Ie. E111“ Insp. in Rathenow, zum Garn. Verwalt. Oberinsp. ernannt. 8 Versetzt zum 1. Oktober 1912: Huck, Rummel, Fengler, Militärintend. Räte von den Intendanturen des V., X. Armeekorps und der 34. Div. (Vorstand), zu den Intendanturen des XV. und V. Armeekorps und als Vorstand zu der Intend. der 42. Div., Zahn (Friedrich), Militärintend. Assessor von der Intend. des TV. Armeekorps, als Vorstand zu der Intend. der 34. Div. Den 1. Juli. Haberland, Militärbausekretär, zum Militär⸗ Intend. Bausekretär bei der Intend. IV. Armeekorps ernannt. Marks, Bausekretariatsdiätar, als Militärbausekretär in Gumbinnen

ndgültig angestellt. 1 1 2. Ful. Ernannt: Richter: Bekleidungsamtsinsp. und Kontrolleführer, zum Bekleidungsamtsrendanten beim XVI. Armee⸗ korps, Wichterich, Obermilitärintend. Sekretär von der Intend.

zum Geheimen erxpedierenden Sekretär und

III. Armeekorps, r deeleelofor, Keupp. Militärintend. Registrator von der Intend. des

7I. Armeekorps, zum geruhr Dulk, Proviantamtsinsp. Lötzen, zum in Forbach Krause in Schwedt Garn. Verwalt. Oberinspektoren, ernannt.

Geheimen Registrator im Kriegsministerium. n undh BE“ in

roviantmeister, die Garn. Verwalt. Inspektoren Knapp 2 a. O., Kaiser in Hannover, zu Sevecke, Proviant⸗

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten. Dem dirigierenden Arzt des Krankenhauses des Vater⸗ ländischen Frauenvereins in Cassel Dr. med. Bertelsmann ist das Prädikat Prosessa beigelegt worden. 8

Bekanntmachung.

Aus der Karl Haase⸗Stiftung ist durch Beschluß des

Kuratoriums der genannten Stiftung dem Studierenden der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Maler Otto Büngner aus Berlin

ein Stipendium von 1000 für das Jahr 1. Oktober 1912/13

verliehen worden.

Charlottenburg, den 20. Juli 1912.

Der Vorsitzende

des Kuratoriums der Karl Haase⸗Stiftun

A. von Werner,

Direktor .“ B

der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste.

1““

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der geist⸗ lichen und Unterrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz mit Urlaub.

Preußen. Berlin, 20. Juli.

i der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Naicher 89 ee wird die vom Reichseisenbahn⸗ amt aufgestellte tabellarische Uebers icht der Betriebs⸗ ergebnisse deutscher Eisenbahnen (ausschließ lich Bayerns) nach dem Stande am Ende des Monats Juni 1912 veröffentlicht, auf die am Donnerstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden

8

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. am 18. d. M. in Daressalam eingetroffen.

5 4

Schwarzburg⸗Rudolsta st. Ddie fürstliche Staatsregierung hat, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, die Ueberweisung einer Teuerungs⸗ zulage in Höhe von acht Prozent des Gehalts an sämtliche Staatsbeamte und Volteschälltrer des Landes für das laufende Jahr verfügt. Dies erfordert eine Ausgabe von rund 130 000 ℳ, für welche die nachträgliche Genehmigung des Landtags erforderlich ist. . ö6

amtsunterinsp., mit dem 1. August 1912 als Proviantamtsinsp. in Metz

angestellt. 1 8

8

Die deutsch⸗französische Kommission, die seit N Juni in Bern tagt, um die Ausführung des deutsch⸗französischen Congoabkommens vom 4. November 1911 in die Wege zu leiten, hat gestern ihre Arbeiten beendet. Wie „W. T. B.

berichtet, haben die Arbeiten für beide Teile einen durchaus befriedigenden Verlauf genommen. Ihr nächster Zweck hat darin bestanden, die technische Tätigkeit der an Ort und Stellen zu entsendenden Abgrenzungskommission vor⸗ zubereiten. Sodann sollte eine Vereinbarung über die Modalitäten und Daten für die Uebergabe der Gebiete, die abzutreten sind, getroffen werden. Die Kommission hat diese Aufgaben in der Weise gelöst, daß sie über jede der beiden Fragen den Text für eine Vereinbarung festlegte, der den Regierungen zur Ratifiziernng unterbreitet werden soll. Darüber hinaus ist es der Kommission gelungen, die im November⸗Abkommen in Aussicht genommene spezielle Ver⸗ einbarung über die Konzessionsgesellschaften durch einen Entwurf vorzubereiten, der in 50 Artikeln diese umfangreiche, schwierige Materie zu regeln bestimmt ist.

8 227 9 Türkei.

Der Sultan hat eine Botschaft an das Heer ge⸗ richtet, in der er betont, daß die vorgestern von einigen Offizieren formulierten Forderungen eine Verletzung der Ver⸗ fassung und der Disziplin darstellen. Der Sultan fordert zur Unterwerfung auf und verspricht die Bildung eines aus erfahrenen Männern zusammengesetzten Kabinetts. Die Proklamation, die gestern vor den beim Selamlik versammelten Truppen und später in allen Kasernen der Stadt verlesen wurde, hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ folgenden Wortlaut: 1

Infolge der Demission des Kabinetts habe ich gemäß der Ver⸗ fassung nach vorheriger Beratung mit den Präsidenten des Senats und der Kammer Texyfik Pascha aufgefordert, das Großwesirat zu übernehmen. Ich wünsche und halte es für notwendig, daß das neue Kabinett aus Perfönlichkeiten zusammengesetzt ist, die große Erfahrung und eine unabhängige Meinung besitzen und frei von allen Einflüssen sind. Die gestern im Namen eeiniger Offiziere formu⸗ lierten orderungen widerstreiten der Verfassung und den Hoheitsrechten des Sultanats und des Kaiifats, die von allen geachtet werden müssen. Ueberzeugt, daß es in der Armee, deren oberster Chef ich bin, keinen einzigen Soldaten ibt, der Forderungen aufstellen könnte, die gegen die Verfassun ver⸗ toßen, auf die er seinen Eid geleistet hat, nehme ich an, daß die Soldaten, die für einen Augenblick ihre Verpflichtungen vergessen haben, eine verschwindende Minderheit bilden. Pflicht des Soldaten ist es, Disziplin, Ordnung und Subordination . beobachten, die die Grundlage der Anhänglichkeit an da Kalifat und den Thron bilden. Die Soldaten müssen sich fas von der Politik halten, die Befehle ihrer Vorgesetzten ausführen und sich ausschließlich der Verteidigung des Vaterlandes widmen. Gegen diese Vorschriften handeln, hieße Verrat an 5 Nation und am Vaterlande üben. Diese ernsten Zwischenfälle 8 es, die den Feind ermutigt haben, gestern nacht bis vor die Tore ;. Hauptstadt zu kommen. Ich gebe das vorstehende Irade 1.. indem ich den Kriegsminister beauftrage, es in allen Kasernen n. Hauptstadt verlesen zu lassen und zur Kenntnis aller Truppen 1

bringen.

Laut Beschluß des Ministerrats werden die Dard a⸗ nellen vorläufig nicht gesperrt. Es wird aber die Ninne für freie Fahrt um die Hälfte enger gemacht. Die Schiffahr durch die Dardanellen war gestern nach amtlicher Feststellung ungestört. .

Die Pforte hat an die Patriarchate einen Brief gerichtet, in dem, wie „W. T. B.“ meldet, erklärt wird, 1 am 23. Juli, dem Jahrestage der Verfassung, sie Zwischen, fälle ereignen könnten, sei es notwendig, der christlichen 8 völkerung den Rat zu erteilen, kaltes Blut zu bewahren un

8

von Kundgebungen fernzubleiben. Der ökumenische

Patriarch

1 müssen jetzt häufig wegen Ueberfüllung La 8ns

Umfang angenommen, daß die Bahnverwaltung einen neuen Fracht⸗ dampfer in Bestellung gegeben hat. Er soll 1146 Reg.⸗Tons erhalten, nur mit einer Schraube versehen sein und 700 t Ladung nehmen können sowie Kabineneinrichtung für einige Passagiere erhalten. Er

wird in Glasgow gebaut und soll dort 20 000 Pfd. Sterl. kosten. Seine Indienststellung soll Anfang 1913 erfolgen. Der neue Dampfer

soll für Oelfeuerung eingerichtet werden.

Der Fahrplan der Dampfer ist noch derselbe wie früher. Es findet alle acht Tage eine Rundfahrt um den See statt, und zwar abwechselnd eine südliche und eine nördliche. Bei der südlichen werden Usembo und Homa⸗Bay im Kavirondogolf, Karungu, Schirati, Mu⸗ ansa, Bukoba, Entebbe, Port Bell und nochmals die beiden Plätze im Kavirondogolf angelaufen, bei der nördlichen Rundfahrt bei Be⸗ dürfnis ebenfalls die Orte am Kavirondogolf, dann Jinja, Port Bell und dieselben Orte wie bei der südlichen in umgekehrter Reihenfolge. Zu diesen Fahrten werden die Dampfer „Winifred“ und „Sybil“ benutzt. Der Dampfer „Clement Hill“ unterhält daneben eine wöchentliche Verbindung zwischen Kisumu und Entebbe, während die Fahrten der „Nyanza“ sich ganz nach dem Bedürfnis der Frachten richten. In der letzten e war sie hauptsächlich mit der Beförderung von Material für den Bau der Jinja⸗Kakindu⸗Bahn beschäftigt. Dem Vernehmen nach sollen später zwei Dampfer einen wöchentlichen Verkehr zwischen Port Florence und den Ugandahäfen vermitteln, und ist die Bestellung eines Passagierdampfers in Aussicht genommen, der die Fahrt von Port Florence nach Entebbe, das sind 175 englische Meilen (282 km),

von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bewerkstelligen kann. Aus dem Berichte der Uganda⸗Bahn für das Jahr 1910/11 ergeben

sich über den Umfang des Verkehrs die folgenden Zahlen: Im Jahre 1910/11 ist der Güterverkehr auf dem See gegen das Vorjahr fast um das Doppelte gestiegen. Es wurden von Kisumu

nach den Seehäfen 16 653 lt und von den Seehäsen nach Kisumu

17 387 t befördert gegen 8830 und 9888 t im Vorjahre. Für das

Jahr 1911/12 ist eine weitere Zunahme des Verkehrs zu erwarken; die

beförderte Menge soll bis jetzt die des letzten Jahres um etwa 25 v. H. übersteigen. Die Dampfer sind voll beschäftigt 1“ und iegen lassen. Auch der Reisendenverkehr hat sich erheblich gehoben; es wurden 13 879 Passagiere für 104 217 Rupien *) befördert, was eine Zunahme von 4839 Reisenden und eine Mehreinnahme von 19 013 Rupien bedeutet. Entsprechend diesen Zahlen hat sich der Betrieb gewinnbringend gestaltet, und die Klage, die in den früheren Berichten der Uganda⸗Bahn über die langsame Zunahme des Verkehrs und mangelhafte Ausnutzung der Dampfer auf dem See zum Ausdruck kam, ist in dem letzten Berichte verstummt. Die Einnahme aus dem Dampferbetrieb betrug im Jahre 1910/11 634 180 Rp., die Ausgabe 319 702 Rp., gegen 460 785 und 301 295 Rp. im Vorjahre. Das für den Verkehr auf dem See angewandte Kapital hat sich mit 11 v. H. verzinst (5,63 v. H. im Vorjahre). Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Dampfer nicht versichert sind und keine Abschreibungen für ihre bnutzung erfolgen. Würde für diesen Zweck, wie in dem amtlichen

Berichte vorgeschlagen wird, die Summe von jährlich 5000 Pfd. Sterl.

8 gestellt, so beliefe sich die Verzinsung immer noch auf v.

Die Zunahme der Frachten ist sowohl der gesteigerten Aus⸗ fuhr von Erzeugnissen des Seengebiets als auch der vermehrten Ein⸗ fuhr von Handelswaren zuzuschreiben. So wurden im Jahre 1910/11 6077 t Baumwolle (entkernte und unentkernte) für 43 783 Rp. be⸗ fördert (Zunahme gegen das Vorjahr 3670 t und 25 562 Rp.), 2827 t Erdnüsse für 27 800 Rp. (Zunahme 1552 t und 14 796 Rp.). An einhelmischem Reis wurden von dem deutschen Hafenplatz Muansa aus 577 t zu 5580 Rp. befördert (Zunahme 109 t und 1481 Rp.). Unter den Einfuhrgütern haben Baumaterialien erheblich zugenommen, ferner indische Baumwollenstoffe (um 715 t, Mehreinnahme 24 470 5 Kupfer⸗ und Messingdraht, Eisen⸗ und Stahlwaren, Petroleum sowie Säcke, die für die Baumwollernte gebraucht werden. 1910/11 trugen die Dampfer 14,09 v. H. zu den Gesamteinnahmen der Uganda⸗Bahn bei, im Vorjahr 12,48 v. H.

Es ist von besonderem Interesse, festzustellen, in welchem Grade

der deutsche Teil am Viktoriasee auf den Hauptfaktor im

6“

schneller Fertigstellung einer deutschen Bahn nach dem Vik⸗ toriasee zu verstärken. ““

Nr. 32 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 19. Juli, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen. Ermächtigungen zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. Exequaturerteilung. 2) Ver⸗ sicherungꝛwesen: Ausführung des § 194 Abs. 2 des Versicherungs⸗ gesetzes für Angestellte. 3) Zoll⸗ und Steuerwesen: Ergänzung des Verzeichnisses der Vergällungsmittel für Essigsäure. Personalver⸗ änderungen bei den Stationskontrolleuren. Veränderungen in dem Stande und in den Geschäftsbezirken der Erbschaftssteuerämter und Oberbehörden. Verrechnung des Erlöses für auf Kosten der Brannt⸗ weinsteuergemeinschaft beschaffte Sammelgefäße, Meßuhren usw., die infolge eines später hervorgetretenen Mangels auf Kosten der genannten Gemeinschaft durch mangelfreie ersetzt worden sind. Festsetzung des Durchschnittsbrandes für das Betriebsjahr 1912/13 und der der Ver⸗ gällungspflicht unterliegenden Erzeugung. 4) Polizeiwesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der Berliner Dachdecker (vogl. Nr. 162 d. Bl.) melden hiesige Blätter, daß die im Zentralverband organisierten Dachdeckergesellen und Hilfsarbeiter Groß Berlins folgenden Beschluß gefaßt haben: „Der Vorstand und die Tarif⸗ kommission werden beauftragt, außer bei den drei bisher gesperrten Firmen auch bei weiteren Firmen zum Angriff überzugehen, da durch der drei Firmen der Angriff seitens der Arbeitgeber eröffnet ist.“

In Erfurt haben, wie die „Münch. Neuest. Nachr.“ berichten, vor wenigen Tagen unter dem Vorsitz dreier Unparteiischer Verhand⸗ lungen zwischen den Vertretern der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗ verbände im deutschen Schneidergewerbe stattgefunden, die darauf abzielten, einen vom 1. März 1916 an geltenden einheit⸗ lichen Reichstarifvertrag für das Gewerbe zu schaffen. Die An⸗ regung dazu war von dem Arbeitgeberbund ausgegangen und in den Schiedsspruch aufgenommen worden, durch den nach den Jenaer Verhandlungen im April dieses Jahres die Lohnstreitig⸗ keiten im Schneidergewerbe geschlichtet worden waren. Nun⸗ mehr liegen die Vorschläge vor, die die Unparteiischen in Erfurt den Beteiligten für den Reichstarif gemacht haben. Die Ver⸗ treter beider Parteien haben ihre Geneigtheit erklärt, diese Vor⸗ schläge anzunehmen. Die dea tgeßer⸗ die durch den rund 3000 Mitglieder mit etwa 35 000 Gehilfen umfassenden Allgemeinen Deutschen Arbeitgeberverband für das Schneidergewerbe bei den Erfurter Beratungen vertreten waren, werden sich in einer demnächst stattfindenden Tagung über die Annahme der Vorschläge zu entscheiden haben. Die Arbeitnehmer sind in drei Verbänden organisiert: in dem Deutschen Schneiderverband, der zu den freien 2See gehört und gegen 45 000 Mitglieder zählt, dem Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkverein der Schneider mit rund 4500 und dem Christlichen Schneiderverband mit 4000 Angehörigen. Diese Verbände werden ebenfalls in der nächsten Zeit auf ihren Generalversammlungen über ihre endgültige Stellungnahme zu dem Tarif beschließen.

Die Metallarbeiter von Cöln und Mülheim sind, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, am Donnerstag in eine Bewegung zur Erreichung einer Verkürzung der Arbeitszeit eingetreten. Es fanden fünf Versammlungen in Cöln und Mülheim statt, die einen starken Besuch aufwiesen. In allen Versammlungen wurde eine Entschließung gefaßt, in der der Vorstand beauftragt wird, sich mit den anderen Organisationen in Verbindnng zu sepen und die Verhandlungen mit den Unternehmern einzuleiten. Die Versammelten verpflichten sich, während der Dauer der Verhandlungen keine Sonderabkommen mit

Bild,

Werk kam 1789 durch Kauf an Papst Pius VI. und gehörte zu den Schätzen, die 1798 von der Revolutionsarmee geraubt wurden. Seither galt es als verschollen. Es ist nun Fischel gelungen, auf Grund seiner ausgedehnten Studien über Raffaels Zeichnungen zwei wichtige Stücke des verschollenen Originals wieder aufzufinden; das eine, den Oberteil der Tafel mit Gottvater und vier Engelköpfe im Museo Nazionale in Neapel, wo das Stück als Schule Peru⸗ ginos galt, das andere in Gestalt der stark übermalten Halbfigu eines Engels in der Galleria Martinengo in Brescia. Benn Geiger führt seine Untersuchung über „Marco Marziale und den sogenannten nordischen Einfluß in seinen Bildern“ zu Ende. Er erbringt den Nachweis, daß statt Dürers, dessen Einfluß man in einer Reihe von Werken Marziales erkennen wollte, vielmehr die beiden Bellini und die lombardische Malerei für gewisse Eigentümlichkeiten dieses und anderer venezianischer Meister die Quelle bilden. Gleichfalls ins Gebiet der venezianischen Kunst führt die vor allem durch ihre Kritik der zeitgenössischen literarischen Quellen wichtige Untersuchung über „Parrasio Micheli“ von Detlev Freiherrn von Hadeln Eine jüngst vom Dresdner Kupferstichkabinett erworbene Feder zeichnung Rembrandts veröffentlicht Ludwig Burchard. Das Blat stellt einen Entwurf zu dem Susannabild dar; die Hauptgruppe des Berliner Gemäldes ist schon vorhanden, aber der aus der Erzählung herausgegriffene Moment ist ein anderer als bei dem ausgeführten ein Beweis, wie eingehend Rembrandt sich mit dem Thema beschäftigt hat. Im Anschluß an die Ausstellung von Kirchengewändern, die das Kunstgewerbemuseum in diesem Jahr veranstaltet hat, erörtert Direktor Otto von Falke die Bedeutung der chinesischen Seidenstoffe des XIV. Jahrhunderts für die Seiden⸗ kunst Italiens. Chinesische, nicht, wie man bisher annahm, arabische Vorbilder sind es gewesen, die seit 1300 auf die Textilornamentik in Italien gewirkt haben, und in deren freier Verarbeitung sie sich zu ihren reichsten und freiesten Schöpfungen erhoben hat. In einer zwanglosen Reihe kritischer Gänge und Reiseeindrücke“ unternimmt Ernst von Liphart (St. Petersburg) die Restung mehrerer Werke von Raffael und Leonardo, die von der Krisik seit längerer Zeit angezweifelt werden. Von Berliner Stücken hilt er die Auferstehung mit dem hl. Leonhard für ein von Leonardoangefangenes und von einem minderwertigen Maler, wahrscheinlich Preda, vollendetes Werk. Mit großer Energie tritt er für die Florabüse sowie für Michelangelos Urheberschaft am Giovannino ein. Erns von Liphart, dem eine durch lange Jahrzehnte gepflegte Kennerschoft zur Seite steht, wird, obwohl er mehr als Künstler denn als Kunsthistoriker spricht, mit temperamentvollen Ausführungen gwiß die verdiente Beachtung finden. 8

Bauwesm.

8 Bauberatung unod Baupolizei.

Der bei der Zentralstelle für Wlkswohlfahrt in Berlin bestehende Hauptausschuß für Bauberatung hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Frage „Bauberatung und Bawolizei“ befaßt. Er hat beschlossen, eine von Dr. Altenrath verfaßt, und vom Landesbaurat Goecke mit einer Einleitung versehene Fugschrift (Berlin, Carl Heymanns Verlag), in der die wesentlicen Gesichtspunkte und die bisherigen praktischen Erfahrungen it gegrängter Fassung dargestellt sind, den in Frage kommenden Steller zu übersenden. Die hierbei zu empfehlen den Grundsätze für die Beziehungen zwischen Baupolizei und Bauberatung hat der Ausschuß in fogensen Leitsätzen kurz formuliert:

1) Der Hauptausschuf für Bauberatung vertritt nach wie vor den Standpunkt, daß dir Organisation und der Aufgabenkreis der Bauberatungsstellen n Aipassung an die jeweils in Frage kommenden Verhältnisse geregel’ werden müssen und daß die verschiedensten Organe und Einricktunzen sich zur Angliederung von Bauberatungs⸗ stellen eignen. 1 1

2) Unter der ür die Angliederung in Frage kommenden Organen steht die Bauprlizu an erster Stelle, da ihr alle Projekte von Belang zur Kenntnis bmpien und die ganze Entwicklung dahin drängt, daß sie sich nicht Ldigich als Polizeibehörde, sondern mehr als Beraterin des bauenden Puflikums herausbildet.

3) Wiy der Baupolizeibehörde, bezw. auf dem Lande den tech⸗

Bauberatingsstele übertragen, so ist darauf zu halten und Vorsorge

nischen Mhoshser polizeilichen Organe offiziell die Funktion einer zu treffen daß ser Bauberatungstätigkeit jeder polizeiliche Charakter

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