ictoriasees zur Verschiffung und zur Weiterbeförderung über die u“ 1 ffua und daß diese Landeserzeugnisse hauptsächlich aus Eingeborenenpflanzungen stammen. 8⸗ Staatssekretär hat mit der freudigen Anerkennung dieser 8 schreitenden Entwicklung nicht zurückgehalten und nur bedauert, daß die Verschiffungseinrichtungen der Ernte nicht genügen. Am 17. d. M. hat sich der Staatssekretär in Mombassa zur
Heimreise eingeschifft.
Beamtenabzeichen (silberner Wappenadler usw.) *) Die von den L zur Tropenuniform Enamzelegendem Knöpfe entsprechen den für die Felduniform der heeede⸗ e. treffenden Bundesstaates vorgeschriebenen Rockknöpfen; vergoldet oder
versilbert je nach der Knopffarbe an der heimatlichen Uniform der
Se Epauletten und Schärpe sowie Bandelier und Kartusche
— iform nicht anzulegen. v ecpenofsäene tragen zur “ dee gebetsere und ; — diese nach dem Muster an “ die Fi Offiziere des betreffenden v vorgeschriebenen Proben, Feldbindenschloß und Knöpfe, entsprechen
ttilas, vergoldet oder versilbert. 1 1“ 68 Offizieren ꝛc. des Beurlaubtenstandes des
B tragende Tropen⸗ bei Uebungen bei einer der Schutztruppen zu tra finden die Bestimmungen in Ziffer I, III, IV und V sinn gemäße Anwendung.
vorgeschriebene
sind
esterreich⸗Ungarn. 8 jsan 8 „W. T. B.“ neces ß senhei isers Franz Schloßkapelle in Wallsee in Anwesenheit des Kaiser z Fesla n der Mitglieder gre 48 mählung der Erzherzogin Elisa eth ö itã Waldburg⸗Zeil statt. bürttembergischen Militärverwaltung tragen dem Grafen Georg von W 8 8 hisskehen en Benbers bzecen — — Im ungn he 88 firute dn “ sih “ sgestern die tumultuarischen Auftritte wie 1 Pftiruf der Sitzung liegt folgender Bericht des „W. T. B.“ 88 2 8 — Die oppositionellen Abgeordneten zogen bald nach 9 Uhr, ncf 6 erLAI TEE1“ dem sie vorher eine Versammlung .. “ ö Königlich Preußische Armee. “ (in suth ans zu einer Konsereng zu⸗ Katholische Militär geistliche. Div sammen, nach deren Beendigung Graf ee 1““ 288 Pfarrer der 29. Div. in Mülhau en i. E., .r Mäilitar. zunäͤchst große Unzu eee ehee h hahe aee Beauftragung mit Wahrnehmung der unächs gicarpt in der Sitzung ni⸗ vi Lad lerste geanie etm 1. -9 98 “ Meictel afan 85 secne Wortk dabin ansf, dh acgden Hele “ ls Div. Pfarrer zur 23. f 88 Namensaufruf erklären, b h ar ) — a Div. Pfarrer der 1. Gardediv. in beteiligten, da sie sie für ungesetzlich, hielten. 8 Derau⸗. 8—* Colmar i. E., . Pfarrer der 37. Div. die Parole ausgegeben, 15 “ “ 8 T 8 8 Eichon 8 derhr Se 8. Plahe 1 Faee 8 g- ün vuch besest berren 1Irüpüche. h h farrer: lus, Biesenbach in Straßburg war auch der Immunitätsausschu zusammengetreten, ie bag deie t. e Bren Liff in Saarbrücken, von der 8 ihn überwiesenen Abgeordneten abzuurteilen. Vierund⸗ i. E., von der 31. zur 30. Div., Mör ü v von der 33. zur vorgestern an i 28. erwiesenen Ahgeordneten abzur 3eessungstage 16. zur 31. Div., Wolpert in “ 1550nr 16. Div., vierzig Abgeordnete 1 e h Pegun au 80 Sltungeige Schäfer in Koblenz, von der 11 iv.- die und vier zur Abbitteleistung ve “ 1— — 8E18“ 33. Dio. die itglieder der Arbeitspartei in den Saal. L. 2 G die Rünsneiseacnnzen Gkauor in Saarburg, Defayay in Dieuze, Dah cen ler wieder den Heöllenlärm, einige überhäuften die Mit⸗ von der 30. zur 42. Dir.
Heute vormitta in der
Rechten sowie die anwesenden Minister Serenvi und Trebeh der Racte mss heftigen Schimpfworten. In diesem g. blick sah man, wie 87 hne heecster Kinülha L“ 15
spran⸗g it erhobenen Fäusten au a l 1 “ “ aih⸗ . Oppositionelle auf den Minaser 99 versetzten ihm Schläge auf den Kopf. Es entstand ein - licher Lärm. Von allen Seiten stürzten Abgeordnete auf den S — platz des Kampfes und schlugen mit den Fäusten Easf erer. b Einige Besonnene trennten die Raufenden. Kurz vor 11 be 11 Graf Tisza die Präsidententribüne. Wieder entstand ein furcht S8e Lärm auf der Seite der Oppositionellen, während die Regierungspartei; 8 Prä⸗ sidenten lebhafte Huldigungen bracht⸗ “ 8 1 b8 2⸗ der Lärmenden auf und unterbrach die Siß G Kh.unn
8 6 „Josef Kauter daselbst olizeioberinspektor Pawlik zu besprechen. Während der Paus 8 reffenen Bahi des zürhermetene der “ für die Po leseten Abgeordneten auf ihren Plätzen. Um 11 Uhr betrat Pawlik, als g
b * stäti ls hundert Wachleuten, den Saal und zog einen Kordon gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen. gesc⸗ 1hah mes 8aeh ne Arbeitsvartei und den Mitgliedern der
ieß di sitio öhni Ruf f die Opposition. Jetzt verließ die Opposition unter höhnischen Rufen au 1 “ den Saal und begab sich in den Klub der Fefbrte. partei, um [dort eine Konferenz abzuhalten. Hierauf eröffnete der Präsident wieder die 9 ““ eneist n rien
0 in Vorgehen. Er beantragte sodann, daß ge ;, . in Bofsbtransschuß verwiesen würden. Es sind dies meist
81 1b Sebass Berlin D rg Arhausen jos 2 ‚die bereits vorgestern an den Im⸗ Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin Dr. Georg Urhauser verelhen Fögeacnceng n waren. Sodann ergriff der
Königreich Preußen. 1““
Seine Majestät der König haben F 1“ Polizeidistriktskommissar von Oppeln⸗Broni⸗ 1e“ 8 Fehne aus Anlaß seines Scheidens aus dem
arakter als Polizeirat zu verleihen und 1“ von der Stadtverordnetenversammlung und den
unbesoldeten Magistratsmitgliedern zu Limburg a. L. ge⸗
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der
und. dem
¹ SB. 8,. Direktor des städtischen Museums Dr. Fr 1 ,· F g aus: Direktor. des der Oppositionegen Fazu habe hinre ßen äsen, ühd orvcn ne 1
Imums e wtiruf 1“ szene zu veranlassen. r verweise jedoch auf seine hochgradige Er⸗ u““ regung, die es ihm unmöglich gemacht habe, diese höhnischen Zurufe länger ruhig zu ertragen. Der Präsident Graf Tisza erklärte, man müsse die Ausführungen des Handels⸗ ministers zur Kenntnis nehmen und über die Angelegen⸗ heit zur Tagesordnung übergehen. Sowohl die Erklärung des Ministers als die des Grafen Tisza wurde mit stürmischen Beifalls⸗ rufen aufgenommen. Sodann wurde über den Bericht des Im⸗ munitätsausschuss es verhandelt. Nach diesem Bericht werden 50 Abgeordnete für die nächsten 30 Sitzungstage und 10 Abgeordnete für die nächsten 15 Sitzungstage ausgeschlossen. Hierauf wurden die Wahlen der Delega ionsmitglieder vorgenommen. Es wurden 40 ordentliche Delegationsmitglieder und 10 Ersatz⸗ männer gewählt; sie gehören sämtlich der nationalen Arbeitspartei an, nur fünf sind Kroaten, die jedoch auch der Regierungspartei an⸗ gehören. Der Präsident stellte sodann den Antrag, das Haus bis auf weiteres zu vertagen und während der Tagung der Delegationen keine Sitzung abzuhalten. Hierauf wurde die Sitzung unter begeisterten Eljenrufen auf den Präsidenten Grafen Tisza um 12 ¾ Uhr geschlossen. Die Oppositionellen haben beschlossen, gegen die Wahl der Delegationen keinen Einspruch zu erheben, sondern sie als vollendete Tatsache hinzunehmen. 8
Das Magnatenhaus versammelte sich gestern zur Wahl der Mitglieder der Delegation.
Wie „W. T. B.“ berichtet, griff der oppositionelle Graf Hadik den Ministerpräsidenten heftig an und forderte ihn auf, seinen Platz zu verlassen, um die Wiederherstellung des parlamentarischen Friedens zu ermöglichen. Der Ministerpräsident Lukaecs erwiderte, die Re⸗ gierung werde ihren Platz verlassen, wenn der König oder die Mehrheit ihr das Vertrauen entziehe. Aber keine Regierung pflege zurückzutreten, weil die Minderheit ihr kein Vertrauen entgegenbringe. Von jeder persönlichen Beziehung abgeseben, würde ein Rücktritt aus diesem Grunde allen parlamentarischen Gepflogen⸗ heiten widersprechen. Der Ministerpräsident sagte ferner, die Vor⸗ gänge in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses seien be⸗ schämend gewesen, nicht weil das Präsidium geeignete Vorkehrungen zur Sicherstellung der Freiheit der Beratungen getroffen habe, sondern weil Abgeordnete, statt ihre ernste Aufgabe zu erfüllen, durch Skandal⸗ szenen verhindert hätten, daß der Präsident zu Worte gekommen ei.
— Die für gestern geplanten sozialistischen Straßenaufzüge sind vom Polizeichef verboten worden. Eine Bekanntmachung desselben erklärt, die Polizei und die bewaffnete Macht würden mit größter Entschiedenheit auftreten und nach einem ermahnenden Hornsignal, durch das die Menge auf⸗ gefordert werden solle, sich zu zerstreuen, gegebenenfalls von der Schußwaffe Gebrauch machen. Bis gegen Abend waren nur unerhebliche Zusammenstöße zwischen De⸗ monstranten und der Polizei vorgekommen. Gegen 8 Uhr rottete sich eine größere Gruppe von Demonstranten an der Kreuzung der Rakoczystraße und Ringstraße unter lärmenden Kund⸗ gebungen zusammen. Sie schlugen Fensterscheiben ein, zert üm⸗ merten Gaslampen und griffen die Straßenbahnwagen an. Polizei und Gendarmerie sahen sich daher zum Einschreiten genötigt und trieben die Menge auseinander. Nunmehr verübten kleinere Gruppen in den Nebengassen allerlei Ausschreitungen. Auch einige Revolverschüsse wurden abgefeuert. Nach den amtlichen sind bei den Straßenausschreitungen etwa
Personen festgenommen worden, von denen 37 in Haft be⸗ halten wurden. Verletzungen sind zahlreich vorgekommen. 24 Personen wurden schwer letzt. 8
Nichkamtliches. Denutsches Reich. Preußen. Berlin, 19. September 1912. Der h natlche Gesandte General Cäceres hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legations⸗ sekretär Salvador M. Cavero die Geschäfte der Gesandtschaft.
8— 5
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 17. d. M. S. M. S. „Bremen“ in Sao Francisco do Sol (Brasilien) und S. M. S. „Victoria Luise“ in Halifax eingetroffen.
Wilhelmshaven, 19. September. Die Jacht „Hohen⸗ zollern“ mit Seiner Majestät dem Kaiser und König an Bord ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestern nachmittag wieder in See gegangen. “
Deutsche Kolonien.
Nach einem vom „W. T. B.“ verbreiteten armtlichen Tele⸗ gramm aus Südwestafrika ist am 2. September von dem in Arahoab stationierten Zuge Kirchheim der Kaiserlichen Schutz⸗
truppe südlich Go bei Tamas eine zu Jagdzwecken über die deutsche Grenze herübergekommene Eingeborenenbande gefangen genommen worden, nachdem sie eine deutsche Buschmannswerft bei Gaus am kleinen Nosobflusse über⸗ fallen hatte. Die Bande bestand aus acht Kopperleuten, zwei Bakalahanileuten, einem Betschuanen und einem Kaffern⸗ bastard. Bei der Gefangennahme wurde ein Kopper⸗ mann erschossen, die Gefangenen, denen zwei deutsche und sieben englische Gewehre abgenommen wurden, sind in das Bezirksamtsgefängnis in Gibeon abgeführt worden. Wegen der Beteiligung von Kopperleuten ist das Gouvernement mit dem benachbarten High Commissioner in Verbindung getreten. Dieser hat telegraphisch mitgeteilt, daß sich, soweit ihm be⸗ kannt, bei Simon Kopper nichts verändert habe, und wird durch die Polizei nähere Feststellungen vornehmen lassen. Irgend ein Grund zur Beunruhigung liegt nach dem amtlichen Bericht nicht vor. — Einer weiteren Depesche zufolge berichtet das Gouvernement, daß die auf der überfallenen Buschmannswerft ansässigen Eingeborenen früher zu den Leuten Simon Koppers gehört hatten und wegen schlechter Behandlung auf deutsches Gebiet entlaufen waren. Die Eingeborenenbande soll bei dem Ueberfalle auf die Buschmannswerft den Zweck verfolgt haben, diese entlaufenen Leute wieder zurückzuholen.
— Der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf hat, wie in dem letzten Berichte gemeldet wurde, am 13. Sep⸗ tember Muansa verlassen, um über die englische Uganda⸗ bahn die Rückreise zur Küste anzutreten. Wie „W. T. B.“ meldet, fiel dem Staatssekretär bei seinem Besuche im deutschen Victoriasee⸗ gebiete auf, welche Fülle von Landesprodukten an die Küste des
SGroßbritannien und See2s 2S. Die Manöver sind gestern abend plötzli abgebrochen worden. Nach einer Mitteilung des „W. T. B.“ soll der Grund zum Abbruch der Manöver darin zu suchen sein, daß die Truppen infolge des ausgezeichneten Aufklärungsdienstes der Flugzeuge ihre Stellungen nicht zu halten vermochten.
1
8 Spanien.
1“ C11“ 2 1 — — Der Verwaltungsrat der Eisenbahnen in Saragossa teilt laut Meldung des „W. T. B.“ mit, daß sich die Gesell⸗ schaft ständig damit beschäftige, die Lage ihres Personals zu
ssern. Sie bemühe sich, den Forderungen der katalanischen E“ . sie werde aber mit allen Mitteln
und Disziplin aufrechtzuerhalten
Eisenbahner nachzukommen, die notwendige Hehen s
“ Schweiz.
Die 17. Konferenz der Interparlamentarische nnh nn gestern n Gens von dem belgischen Staatsminister Bernaert eröffnet worden. Nach der Wahl des Nationalrats Gobat zum Präsidenten der Konferenz sprach der belgische Senator Lafontaine laut Bericht des „W. T. B. über die Erweiterung der Unionszwecke. Sein Bericht wurde grund⸗ sätzlich angenommen. Ueber den Antrag des deutschen Delegierten Professors Zorn, betreffend ein obligatorisches Schiedsgericht, entspann sich eine lange Diskussion.
—
Türkei.
Der Ministerrat beriet gestern, wie „W. T. B. meldet, über den Bericht der türkischen Delegierten für die offiziösen Friedensvorverhandlungen, konnte aber zu keiner Ent⸗
en. scheidung gelanae⸗ Pforte eingegangenen Nachrichten zufolge haben die Malissoren einen Angriff auf Tusi unternommen, sind aber zurückgeschlagen worden. Wegen der Erregung, die unter den Malissoren in der Umgebung von Skutari herrscht, hat der Ministerrat beschlossen, in das Gebiet von Skutari und
an die montenegrinische Grenze eine Division zu entsenden.
Afrika.
2 eldungen des „W. T. B.“ aus Casablanca ist 1G feindlichen Ansammlungen im Süden und Osten von Marrakesch über die Stadt der Belagerungszustand ver⸗ hängt worden. Bei den Rehamma hat sich die Lage ge en Oberst Savy hat die Unterwerfung zahlreicher Stämme ent⸗ gegengenommen. Die Zufuhrstraßen nach Marrakesch scheinen
gesichert. die allgemeine politische und △ 1 . 8 “ in der Gegend zwischen Marrakesch e. 1 ben Abbu scheint zurückzukehren, da die Angriffe 1s Marrakesch gehenden S 8. e hamma vereinen sie do euen nge ö“ der Behörden und der Wiedexinrichkusg 8 Beamtenschaft in der von dem Machsen geschaffenen 8 een Dalbiez ist nach Llayeb abgereist. Außer den Streif 85 8Ke sich täglich kleine Abteilungen auf der Etappenstraße Ra 8.. 5 die Plünderer und Straßenräuber zu vertreiben. Die e der Einnahme von Marrakesch und die Wiedereinsetzung der 8 8 7 hat auf die weitesten Kreise der Bevölkerung einen tiefen Eindr
aemacht. ie „Agenzia Siesant veröffentlicht aus Benghasi vom 18. d. M. die folgende Depesche des Generals Reisoli über einen für die Italiener sie greichen Kampf bei Derna: Gestern früh um 4 ½ Uhr näherten sich die Türk n sehr geschickt
den Stellungen, die die Italiener am 14. September besetzt hatten. Sie richteten ihren Angriff auf Casa Aronne und in noch viel nach⸗ haltigerer Weise gegen Csarelleben und den Eingang des Tals Burues. Der Angriff wurde durch Artillerie, die gedeckt aufgestellt war, unter⸗ stützt. Der Angriff auf Casa Aronne wurde bald zum Stehen gebracht und entschieden zurückgewiesen. Auch der Angriff in der Richtung Csarelleben und gegen das Tal Burues wurde trotz der Hartnäckigkeit der Türken dank der Kaltblütigkeit und Tapferkeit der italienischen Truppen zurück⸗ gewiesen. Die Italiener gingen unter Hurra alsbald zum Gegen⸗ angriff über und richteten ihre Gegenstöße gegen die H’hen von Eruassat und Ezonni, umzingelten eine große Anzahl von Türken, vernichteteu sie zum Teil und nahmen sie zum 8 Uhr befanden sich die Türken in
1 3 1“ Sonderberichterstatter der „Agence Havas gibt über 5 militärische Lage folgende
Teil gefangen. Gegen vollem Rückzuge, wirksam von der italienischen Artillerie beschossen, die die Artillerie der Türken verfolgte. Unterdessen sammelten sich zahlreiche Gruppen türkischer Soldaten im Osten von Casa Aronne. Sie wurden durch einen Sturmangriff des linken italienischen Flügels verjagt und unter beträchtlichen Verlusten zurückgetrieben. Die Italiener hatten 61 Tote und 113 Verwundete. Die ge⸗ zählten Toten auf türkischer Seite betragen mehr als 800. Zählt man diejenigen binzu, die die Türken fortgeschafft haben und die in den Tälern zerstreut umherliegen, so wird der Gesamtverlust der Türken an Toten über tausend Mann betragen. Auch die Zahl der Verwundeten ist eine dementsprechend hohe. 41 Türken wurden ge⸗ fangen genommen, darunter ein Führer.
Nr. 38 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 18. September 1912 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. — Desgl. gegen Pest. — Dergl. gegen Cholera. — Statistisches Jahrbuch der Schweiz, 1911. — Mitteilungen aus Britisch Ostindien, 1910. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Milzbrand und Knochenmehl. — (Anhalt.) Häute rauschbrandkranker Tiere. — (Schwarzburg⸗Rudolstadt.) Ausländische Arbeiter. — (Frankreich.) Oberste Kommission für den medizinischen Unterricht. — Aerztliches Personal in Irrenanstalten. — Gesundheits⸗ kom tee bei der Kriegsverwaltung. — Warenhandel, Weine. — (Belgien.) Diphtherie⸗ und Tetanusheilserum. — (Neu Sudwales. Gefälschte Nahrungemettel. — Tierseuchen im Auslande. — Desgl. in Italien, 2. Vierteljahr. — Desgl. in Irland, 1911. — Desgl. in Rußland, 1. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg.⸗Bez. Königsberg.) — Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen usw. (Deutsches Reich.) 84. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. — Vermischtes. (Bavern.) Genickstarre, 1. Halbjahr. — (Sachsen. Leipzig.) Krankenkassenwesen, 1911. — (Oesterreich. Wien.) Infektions⸗ krankheiten ꝛc., 1910. — (Niederlande.) Geisteskranke, 1903 bis 1908. — (Rotterdam.) Nahrungsmittel, 1911. — Geschenkliste — Wochen⸗ tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl in größeren Städten des Auslandes. — Er⸗ krankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Ge⸗ richtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheits⸗ pflege (Wasserversorgung).
8 2
Statistik und Volkswirt Zur Arbeiterbewegung. Am 17. d. M. ist, wie die „Köln. Ztg.⸗ berichtet, bei der
girma Schuster u. Co., Maschinen⸗ und Armaturenfabrik
Kalk, ein Teil der Metallarbeiter, etwa 150 Mann, in en Ausstand getreten. Wie die Firma mitteilt, bestehen noch kleine 8 einungsverschiedenheiten wegen der “ der Arbeiterschaft, 2* Beilegung bei den noch schwebenden. Verhandlungen in baldiger dassicht stebe. (Vgl. Nr. 223 d. Bl.) —
Der in Le Havre tagende Kongreß des französischen Allgemeinen Arbeitsverbandes hat, wie „W. T. B.“ meldet, ine Tagesordnung angenommen, in der die völlige Unabhängigkeit des zerbandes von den politischen Parteien erklärt und jede politische Fitigkeit innerhalb der Syndikate untersagt wird.
Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
1 1““ 8 — *
Wohlfahrtspflege.
Die Kinderlesehalle in Kiel hat eine zweijährige Wirk⸗ umkeit hinter sich. Sie wurde vom Verband zur Bekämpfung der hundliteratur begründet, welcher den Bericht in den „Mitteilungen er Kieler Armen⸗ und Waisenpflege“, Junt 1912, erstattete. Der pesuch war auch im zweiten Betriebsjahre sehr stark. Schon vom beiten Tage an, als die am 23. Oktober 1911 erfolgende Eröffnung ckannt gegeben war, war der Besuch so groß, daß häufig mehr 18 100 Lser erschienen, ebensoviel mußten in den ersten agen zurückgewiesen werden. Da der Raum gleichzeitig nur etwa 9 Kinder fassen kann, wurden um 6 Uhr die beiden jüngsten gltersklassen nach Hause geschickt, um anderen, vor allem den rüßeren, Platz zu schaffen. Der Bericht gibt hierbei zur Erwägung,
man nicht die Altersgrenze hinaufsetzen könnte. Wenn auch gen Weihnachten der Besuch etwas abflaute, so waren doch in ¹ 51 Tagen vor dem Fest durchschnittlich täglich 90 Leser da. jeser Zeitraum wurde durch eine Weihnachtsfeier abgeschlossen, bei er auch jedem Anwesendem (es wurden nur Stammgäste zugelassen) n Buch zum Geschenk gemacht wurde. Wenn der Besuch nach eihnachten viel geringer war, so hatte das seine Ursache in den günstigen schnee⸗ und Eissportverhältnissen. Als am 8. Januar der erste 8 fiel, sank plötzlich die Zahl der Leser auf 23. Wohl achte das eintretende Tauwetter noch einmal einen Aufstieg 8, 68, 78, 84, 101 Leser); aber die Abende waren schon
hell, und die Leser zogen sich mehr und mehr zurück. Nach
beigegebenen Statistik betrug die Besucherzahl vor Weihnachten 609 Leser (3133 Knaben und 1466 Mädchen), durchschnittlich 90 Leser; ch Weihnachten 2576 Leser (1655 Knaben und 921 Mädchen), rchschnittlich 37 Leser. Die Gesamtbesucherzahl im zweiten Be⸗ jebejahr betrug also 7175 (4788 Knaben und 2387 Mädchen), durch⸗ nittlich 60 Leser. Es zeigte sich, daß im allgemeinen die Knaben it gröößerem Interesse und mit mehr Ausdauer lasen als die tädchen. Um schnell alle Leser zu befriedigen und lange Störungen vermeiden, waren 2 Helfer (größere Knaben, welche ständig zum sen erschienen) bei der ersten Verteilung der Bücher und auch beim mtausch tätig. Es zeigte sich bereits am Ende des ersten Jahres e starke Abnützung der Bücher, sodaß vielfache Ausbesserungen, eentsprechende Ergänzung des Bestandes und Neukatalogisierung hnötig machten. Trotz größter Aufmerksamkeit waren im letzten inter 6 Bücher gestohlen worden. (Soz. Korresp.) u
Kunst und Wissenschaft.
Die in den Bädern des Caracalla in Rom veranstalteten isgrabungen haben neuerdings eine Reihe interessanter Funde zu
Fgge gefördert. Außer einer großen Anzahl von Säulen und Säulen⸗
mmern, zum Teil aus sehr seltenem und kostbarem Gestein wurden ei archaische Hermen, den Apollo und Dionysos darstellend, ferner über lebensgroße, bis auf den Kopf fast vollständig erhaltene atue einer dem Bade entsteigenden Aphrodite aus der Zeit nach axiteles gefunden. Das interessanteste Ergebnis der Ausgrabungen aber die Auffindung eines Mithras⸗Heiligtums, und zwar größten und vollständigsten, das man bisher kennt. Wie im siornale d'Italia“ mitgeteilt wird, besteht auch dieses Mithracäum mehreren unterirdsschen Räumen, in die nie ein Sonnen⸗ ahl drang. Ein Vorraum führt in den eigentlichen drei⸗ ffigen Tempel. Das Mittelschiff ist mit schwarz⸗weißem salk gepflastert, die Seitenschiffe sind durch Pilaster wieder in je drei le geteilt. Der Tempel ist 23 m lang und 9,70 m breit und der risste von allen bis jetzt bekannten. d man die obenerwähnte Aphroditestatue, im Tempel selbst u. a. kleine Halbsäule aus parischem Marmor mit manchen Inschriften, rihnen auch der Widmung: „Dem Mithras, dem Gott Sonne, einzigen Gott, dem Unbesiegten, dem Herrn der Welt.“ Diese mungsinschrift hat man bei zahlreichen Funden von Denkmälern 8 Kaiserzeit weitverbreiteten Mithras⸗Geheimkults gleichlautend iden. “
Literatur.
— Berliner Architekturwelt. Zeitschrift für Baukunst, lerei Plastik und Kunstgewerbe der Gegenwart. Verlag von st Wasmuth A.⸗G., Berlin. Preis des Jahrgangs, 12 Hefte, 6. In den Heften 4—6 des fünfzehnten Jahrgangs gibt Hans Nliepmann zunächst eine Würdigung der diesjährigen Berliner sstausstellungen. Er zieht hierbei einige Parallelen zu den Pariser enstaltungen und kommt schließlich zu dem erfreulichen Ergebnis, auf dem Gebiete der Baukunst bei uns ein viel ursprünglicheres reicheres Leben herrscht als in Paris. — Das Originelle, zum gar Bizarre, worin viele Architekten früher das Ziel ihrer Kunst n, ist einer natürlichen Sachlichkeit gewichen. Wir sehen dies im nderen an unseren neueren Geschäftshausbauten. Die Fassade
11“*“
nburgs für den Krausenhof und W. Müllers Haus Springer
in so verstandesmäßig klar an, daß sie fast typisch zu en sind. Das ältere Warenhaus Tietz am Alevxander⸗ und ein Entwurf für das Cölner „Warenhaus suchen noch -h gekünstelte Dachaufbauten und Dachformen zu wirken. künsilerisch recht bedeutendes Werk muß das Kausmannshaus am eschen Ufer von Wollenberg u. Schuster angesprochen werden; die ntiken Formen gehaltene Fassade ist in den Verhältnissen und der elausbi[dung von seltener Harmonie. Diese Abgeklärtheit der haäftshausbaut n vermißt man leider noch bei den Wohnhäusern: bzezogene imitierte Mansardendächer, verzwickte Giebel und sungen sorgen für unschöne Silhouetten, zerrissene, stets selnde Erkeranlagen und Balkons für unruhige Erscheinung der erwand. Bessere Leistungen hat dagegen der Landhausbau auf⸗ essen in einem Personalwohnhaus von Bernoulli und Rinkel mit her Dachsorm und dem etwas komplizierteren, aber doch über⸗ ich gegliederten Haus Tettau. Neben vielen Abbildungen von ürfen aus der Kunstausstellung sind noch zwei städtische Wohn⸗ er zu nennen: das Kavalierhaus Bleichröder von Jessen und das Frenkel von Dernburg; beide gut in der Auffassung und in den 18383““ .
8 8 — 1 8 undheitswesen, Tierkrankheiten
maßregeln.
esundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. den „Veröffentlichungen des Kalserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 38
vom 18. September 1912.) 8 Pest.
Kußland. Laut einer am 4. September veröffentlichten Be⸗ achung ist die Verfügung, wonach der jenseits des Urals ge⸗ Teil des Kreises Lbischtschensk für pestverseucht und das
und Absperrungs⸗
In dem kleinen Vorraum
Uralgebiet für pestbedroht erklärt worden war, aufgehoben worden, doch soll der bezeichnete Teil des Kreises Lbischischensk und der trans⸗ uralische Teil des Kreises Uralsk auch weiterhin als pestbedrobt gelten. — Im Gouv. Astrachan sind nahe der Wolga zufolge Mitteilung vom 9. September 2 Pestfälle beobachtet worden. Daselbst ist das im Kreise Tscherny Jar gelegene Kirchdorf Sawetnoje laut eirer am 7. September veröffentlichten Bekanntmachung für pestverseucht erklärt; gleichzeitig wurden die Kreise TLscherny Jar und Zarew für pestbedroht erklärt. 5
Marokko. In Casablanca ist bei einer am 28. August unter pestverdächtigen Erscheinungen gestorbenen Person nachträglich Pest festgestellt worden. Vom 28. August bis zum 10. September wurden ebendaselbst etwa 15 pestverdächtige Erkrankungen, darunter 5 bei Europäern, beoachtet. . 18 S
Persien. In Buschär ist die Pest am 27. Juni für erloschen erklärt worden. Die Seuche trat in diesem Jahre heftig auf, und die große Zahl der Erkrankungen und Todesfälle ist auffallend; denn wenn auch einerseits die Dauer der Epidemie länger war als im Vorjahr (12. Februar bis 27. Juni 1912 gegen 21. April bis 5. Juli 1911), so ist anderseits die Zahl der Impfungen mit Pestserum ganz be⸗ deutend gestiegen. Die Quarantänebehörde bezifferte laut Mitteilung vom 6. August die Gesamtzahl der Erkrankungen auf 1700, der Todes⸗ fälle auf etwas über 1000; nach anderen Quellen erkrankten etwa 4000 und starben 1700 Personen. 8
Hongkong. Vom 28. Juli bis 3. August 15 Erkrankungen (davon 8 in der Stadt Viktoria) und 13 Todesfälle.
Zanzibar. Bis zum 19. August waren von insgesamt 52 Er⸗ krankungen an bakteriologisch erwiesener Cholera 35 tödlich verlaufen. Außerhalb des Eingeborenengefängnisses waren 13 neue Fälle in der Negerstadt und in der näheren Umgebung der Stadt Zanzibar vor⸗ gekommen. 88
Britisch Südafrika. Der Hafen von Durban ist vom 1. August ab für pestfrei erklärt worden. “
Cuba. Zufolge Mitteilung vom 27. August ist in Havana die am 6. Juli dort aufgetretene Pest amtlich als erloschen erklärt
worden. Cholera.
Türkei. Nach amtlichen Mitteilungen sind neuerdings aus 13 Ortschaften insgesamt 86 Erkrankungen (und 89 Todesfälle) ge⸗ meldet worden, u. a. 29 (13) aus Eregli (20. bis 25. August], 13 (32) aus Damaskus [21. bis 25. August], 13 (9) aus Viran Schehir sl5. bis 22. August], 10 (20) aus Endirluhi (Nigde) [bis zum 24. August), 3 —) aus Nev Schehir [vom 23. bis 25. August], 1 Todesfall aus Beirut lam 21. Augustz. b
China. In der Stadt Swatau sind vom 6. bis 13. August 15 Personen an der Cholera gestorben. Seither sind bis zum 20. August dort weitere Cholerafälle nicht mehr festgestellt worden; daher hat der Hafenarzt die Epidemie für erloschen erklärt. — In Chengtu waren bis zum 15. August 6 Cholerakranke aus dem Militärlager in das französische Missionshospital aufgenommen; aus der Umgebung des Ortes wurden zahlreiche choleraverdächtige Todesfälle gemeldet.
Japan. Auf einem von Schanghai in Kuchinotsu am 20. August eingetroffenen Dampfer wurde 1 Cholerafall festgestellt und darauf das Schiff auf 5 Tage in Quarantäne gelegt, nachdem der Kranke an Land geschafft worden war. Ein anderer Dampfer, welcher am 21. August von Schanghai über Kuchinotsu in Miike angelangt war, mußte wegen choleraverdächtiger Erkrankung des ersten Offiziers und eines Heizers nach Nagasaki in Quarantäne gehen.
Gelbfieber.
Chile. Das Departement Tocopilla ist durch Erlaß vom 19. Juli für gelbfieberfrei erklärt worden, nachdem dort an Gelbfieber insgesamt 1101 Personen erkrankt und 394 gestorben waren.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 8. bis 14. September wurden 2 Erkrankungen festgestellt, und zwar je 1 in Altona (Reg.⸗ Bez. Schleswig) und in Ludwigsau, Gemeinde Wörth (Bez.⸗Amt Germersheim, Reg.⸗Bez. Pfalz).
Oesterreich. Vom 1. bis 7. September in Böhmen 1 Er⸗ krankung. 1
Hongkong. Vom 28. Juli bis 3. August 1 Erkrankung.
Britisch Südafrika. Zufolge Mitteilung vom 6. August 28 G pockenfrei geworden; insgesamt waren 38 Personen erkrankt.
Chile. Zufolge Mitteilung vom 22. Juli betrachtet man den Pockenausbruch in La Serena als ziemlich erloschen, nachdem dort insgesamt etwa 500 Erkrankungen vorgekommen waren.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 8. bis 14. September wurde 1 Erkrankung in Scharley (Landkreis Beuthen, Reg.⸗Bez. Oppeln) festgestellt. 1
Oesterreich. In Galizien vom 25. bis 31. August 10, vom 1. bis 7. September 19 Erkrankungen.
(vstarre
Preußen. In der Woche vom 1. bis 7. zeptember sind 6 Er⸗
krankungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken [und
Kreisen] gemeldet worden: Koblenz 2 (1) (Adenau], Oppeln 1(1)
[Kattowitz Lands, Schleswig 1 (Süderdithmarschen]), Trier 1 [Trier Stadt], Wiesbaden 1 (Frankfurt a. M. ] .. 2
Spinale Kinderlähmung.
Preußen. In der Woche vom 1. bis 7. September sind
11 Erkrankungen in folgenden Regierungsbezirken [und Kreisen] ge⸗
meldet worden: Arnsberg 4 (Bochum Land, Dortmund Land je 2]⸗,
Breslau 1 (Breslau Stadt], Düsseldorf 2 [M.⸗Gladbach Stadt,
Serbausen je 1), Oppeln 2 [Kattowitz Stadt], Stettin 2 [Usedom⸗
ollin].
Oesterreich. Vom 18. bis 24 August in Wien 8 Erkrankungen,
2 sonst in Niederösterreich, 2 in Oberösterreich. Vom 25. bis
31. August in Wien 2 Erkrankungen. 1 8
Scharlach. 8 Niederlande. In Amsterdam hat sich das Scharlachfieber
stark verbreitet. Nachdem im Juni 118, im Juli 228 Scharlachfälle
vorgekommen waren (in den ersten 5 Monaten dieses Jahres 266),
sind in den 4 Wochen vom 2. bis 29. August 328 Personen an
Scharlach erkrankt. 8
Ruhr.
Rußland. Zufolge Mitteilung vom 24. August herrscht in Riga die Ruhr, namentlich unter den Kindern, derartig, daß in einer Woche 127 Fälle gezählt worden sind.
Verschiedene Krankheiten.
e Konstantinopel (26. August bis 8. September) 22, St. Petersburg, Warschau je 3 Todesfälle; New York 2, St. Peters⸗ burg 6, Warschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; — Varizellen: New York 51 Erkrankungen; — Fleckfieber: Moskau 5, S 3 Todesfälle; St. 11“ 2, Warschau (Krankenhäuser) 5 Er⸗ krankungen; — Rückfallfieber: Moskau 1 Todesfall; Odessa 3 Er⸗ krankungen; — Milzbrand: Reg.⸗Bez. Marienwerder 4 Erkrankungen; — Rotzkrankheit: Reg.⸗Rez. Liegnitz 1 Erkrankung: Tollwut: Budapest 1 Erkrankung; Influenza: Halle 1, London 6, Moskau 2, New Pork 1, St. Petereburg 2 Todesfälle; Odessa 23 Erkrankungen; Genickstarre: Christiania 2, New York 4 Todesfälle; New York 13 Erkrankungen; Fleisch⸗ und Wurstvergiftung: Reg.⸗Bez. ildesheim 2 Todesfälle; Reg.⸗Bez. Hannover 27, Potsdam 7 Er⸗ rankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte e 1,04 %) gestorben in Beuthen, Gladbeck, Zabrze — Erkrankungen: wurden gemeldet in Berlin 67, Breslau 22, in den Reg.⸗Bezirken Düsseldorf 118, Oppeln 162, in Hamburg 30, Amsterdam (vom
4. bis 10. September) 144 ¹), Budapest 53, Christiania 25, Kopen⸗
hagen 43, London (Krankenhäuser) 228, 2 BVork 116, Paris 40,
St. Petersburg 38, Warschau (Krankenhäuser) 25, Wien 48; Masern und Röteln (1895 1904: 1,10 %) gestorben in Barmen, Bottrop, Essen — Erkrankungen wurden angezeigt im Reg.⸗Bez. Posen 203, in Hamburg 33, Kopenhagen 50, London (Krankenhäuser) 60, New York 346, Odessa 34, Paris 21, St. Petersburg 67; Diphtherie und Krupp (1895/1904: 1,62 %) gestorben in Erfurt — Erkrankungen kamen zur Meldung im Landes⸗ polizeibezirke Berlin 179 (Stadt Berlin 100), in Hamburg 68, Christiania 31, London (Krankenhäuser) 162. New York 159, St. Petersburg 27, Wien 32; Keuchhusten gestorben in Darm⸗ stadt — Erkrankungen gelangten zur Anzeige in Nürnberg 23, Kopen⸗ hagen 26, New York, Odessa je 42, Wien 25. — Ferner wurden Er⸗ krankungen gemeldet an: Typhus in Amsterdam (4. bis 10. Sep⸗ tember) 23, New York 64, Odessa 29, 36, St. Petersburg 125.
Bulgarien.
Die bulgarische Regierung hat die Stadt Beirut und ihre Umgebung für choleraverseucht erklärt und angeordnet, dch für die Herkünfte von dort die für Choleragefahr festgesetzten gesundheits⸗ poltzeilichen Maßnahmen Anwendung zu finden haben. 8
China. “
Das Kaiserliche Generalkonsulat in Schanghai hat die Verord⸗ nung vom 19. Juli 1912, betreffend die gesundheitspolizeiliche Kontrolle der aus Amoy kommenden und die Häfen von Schanghai und Woosung anlaufenden deutschen See⸗ schiffe, wieder aufgehoben. Die Einfuhr von Lumpen, altem Papier, Särgen mit Leichen sowie von trockener und feuchter Erde aus Amoy ist auch fernerhin verboten. (Vgl. „R.⸗Anz.“ vom 8. v. M.,
Nr. 188.) Aegypten.
Der Internationale Gesundheitsrat hat beschlossen, gegen Her⸗ künfte aus Eregli (Schwarzes Meer) das Cholerareglement anzuwenden.
Wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, wurde im Amtsblatt eine amtliche Statistik der Gesundheitsverhältnisse in Frank⸗ reich, die sich auf die Jahre 1906 bis 1910 bezieht, veröffentlicht. Die Zahl der Todesfälle fiel von 778 400 im Jahre 1906 auf 704 770 im Jahre 1910. Die gesundheitliche Lage Frankreichs be⸗ züglich der epidemischen Krankheiten ist verhältnismäßig befriedigend. Bemerkenswerte Ergebnisse sind im Kampf hegen die Kinder⸗ sterblichkeit erzielt worden, die in Frankreich beträchtlich geringer ist als im Auslande. Sie stellt sich für das Jahr 1910 für Frankreich auf 66, Belgien 97, Deutschland 147, Italien 215. Die allgemeine Sterblichkeit ist geringer als in Spanien und Italien, aber größer als in Deutschland, der Schweiz, Belgien und besonders England und den Niederlanden. Die Tuberkulose ist der Hauptgrund für diese Lage und verursacht 217 Todesfälle auf 100 000 Einwohner in Frankreich, 160 in Deutschland, Italien, Spanien und den Nieder⸗ landen, 146 in England, 139 in Belgien. Der Alkoholismus ist der Hauptgrund für die Verbreitung der Tuberkulose. Der Bericht schließr: Eine Verminderung der Sterblichkeit wird sich nur erzielen lassen, wenn der gesetzliche und soziale Kampf degen den Alkoholismus aufgenommen wird.
¹) Vorwoche 124 statt 115.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Im Königlichen Opernhause wurde gestern Verdis Oper „Violetta“ (La Praviata) in neuer Einstudierung ing deutscher Sprache zum ersten Male aufgeführt. Angenehm berührte zunächst die sorgfältige Ueberarbeitung des Textes durch den auch als Spiel⸗ leiter der Aufführung wirkenden Herrn Droescher. Störende Satz⸗ und Wortgebilde der alten Uebersetzung waren durch besseren Ausdruck ersetzt. Schuld des Bearbeiters ist es nicht, wenn die deutsche Sprache sich dem Zwang, den die italienische Nationaloper alten Stils ihr auferlegt, durchaus nicht fügen will. Man hätte besser getan, es bei der hier schon seit Jahren üblichen italienischen Wiedergabe des Werkes auch durch deutsche Sänger zu belassen. Die musikalische Neueinstudierung war dem Kapellmeister von Strauß anvertraut worden, der mit der gewohnten Umsicht die seinem Empfinden offenbar recht fremde Aufgabe löste. Die Wiedergabe einiger bisher gestrichenen Stellen der Partitur veränderte wenig das bekannte Gesamtbild der Oper. Die Ausstattung war die alte geblieben. Vielleicht würde eine neue, der Entstehungszeit des Werks mehr angenäherte Gewandung der Darsteller, etwa Bieder⸗ meiertracht, ihre Reize erhöhen. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer galt hauptsächlich den Trägern der beiden Hauptrollen. Herr Jadlowker, der nicht seinen besten Tag hatte, gab den Alfred gesang⸗ lich wie immer geschmackvoll. Die Vorsicht, mit der er sein Organ behandeln mußte, brachte aber etwas Nüchternheit in seine Darstellung. Die Vio⸗ letta sang das neuverpflichtete Fräulein Alfermann, eine junge Anfängerin, von der noch manches zu erwarten ist, wenn es ihr gelingt, ihre leicht bewegliche Koloraturstimme in allen Lagen gleichmäßiger durch⸗ zubilden. Neben wunderschönen Tönen und einem glockenhellen, natürlichen Triller finden sich auch Schärfen und Härten, die auf unrichtige Behandlung der Stimme schließen lassen. Darstellerisch zeigte sie ungewöhnliche Begabung und echtes Theaterblut. Herr Bronsgeest sang den Vater Germont mit Geschmack. An Beifall fehlte es sämtlichen Mitwirkenden nicht. “ 1
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Frreitag, „Figaros Hochzeit“ gegeben. Die Damen Denera, Andrejewa⸗ Skilondz, Artôt de Padilla, Quaglio sind mit den Herren Hoffmann, Knüpfer, Henke, Bachmann, Krasa, Philipp in den Hauptrollen be⸗ schäftigt. Fräulein Emma Seebold, früheres Mitglied der Komischen Oper, hat als Gast die Rolle der Marzelline übernommen. Der Kapellmeister Paur dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Der große König“ von J. Lauff in der bekannten Besetzung wiederholt.
Mannigfaltiges. 1 Berlin, 19. September 1912.
Auf dem städtischen Friedhof in Friedrichsfelde fand gestern nachmittag, wie hiesige Blätter berichten, die Beisetzung der Leiche des Bberbürgermeiflers a. D. Dr. Martin Kirschner statt. Nach dem letzten Willen des Dahingeschiedenen war von einer großen Trauerfeier unter amtlicher Beteiligung des Magistrats der Stadt Berlin abgesehen worden. Dem schlichten Sarge folgten nur die Familienangehörigen. Dennoch hatten der Oberbuͤrgermeister Wermuth, der Stadtverordnetenvorsteher Michelet sowie die Mit⸗ glieder des Magistrats, Stadträte und Vertreter der Stadtverord⸗ netenversammlung es sich nicht nehmen lassen, dem Verstorbenen an⸗ der Gruft die letzte Ehre zu erweisen. Nach dem letztwilligen Wunsche Kirschners leitete die Berliner Liedertafel, deren Ebren⸗ mitglied er gewesen ist, die Feier mit dem Gesang des ersten Verses des Liedes „Es ist bestimmt in Gottes Rat“ ein, worauf, ebenfalls nach einem Wunsche des Verstorbenen, der Pfarrer Dr. Fischer den 90. Psalm verlas und nach einem kurzen Trostspruch an die Hinter⸗ bliebenen das Vaterunser sprach. Abermaliger Gesang der Liedertafel schloß die kurze, aber eindrucksvolle Feier.
Zunm bevorstehenden Halbjahreswechsel macht der Letteverein auf seine Fachschulen für Schneiderei aufmerksam, in denen
Töchter gebildeter Stände theoretisch und praktisch A 8 8