8— 1 1m als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durch Fultklice teiligungsziffer aller Werke, auf das gesetz Hach zurückgeht. 18“ Berlin, den 26. September 19122. (Siegel.) 1““ Der Vorsitzende der Verteilungsstelle für die Heckel. Vorstehende Entscheidung ist der Gewer mannssegen am 28. September d. J. zugest J. A.: Köhler.
Königreich Preuße
Seine Majestät der König haben Allerg
den Direktor des Goethe⸗Gymnasiums in Dr. Ewald Bruhn zum Provinzialschulrat zu
dem Landesbauinspektor Karl Neujahr in dorf den Charakter als Königlicher Baurat,
den Domänenpächtern, Oberamtmann He Niedeck im Regierungsbezirk Hildesheim un Dr. Behm zu Querfurt im Regierungsbezir Charakter als Amtsrat,
den Königlichen Polizeisekretären Eduar Karl Bohres in Schöneberg, Friedrich Ko Alexander Weiß in Wiesbaden, Franz Köl letzterer
den
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nenschitd 8 Oberamtmand Ferseburg den
Behnke und Alexander Seiffert in Saarbrücken, Scheidens aus dem Staatsdienste, Rechnungsrat und
dem Geheimen Karnzleisekretär Galow Mitaästerium für Handel und Gewerbe aus Anlaß seines sscheidens aus dem Staatsdienste den Charakter als Kanzee
Seine Majestät der König haben Aller
dem Rentmeister Blanke in Hörter, sekretär Zehden in Johannisthal, den Eisen Humbert in Berlin, Gildemeister in 2 in Hannover, Mittag in Halle (Saale) un in Göttingen, dem technischen Eisenbahnobersek in Hannover, dem Obergütervorsteher Sachse
dem Obermaterialienvorsteher Lindner in Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Ch nungsrat sowie
dem Geheimen Kanzleisekretäür Baberowsky un Pankow aus demselben Anlaß den Charakter als Kanzleirat
zu verleihen.
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Hie Rentmeister n. käniglichen Kreiskassen von Cammin nach Hörter, bostel,
in Briesen der Steuersekretär Treptow aus Zeitz. Versetzt sind ferner:
die Katasterkontrolleure, Steuerinspektor Blasweiler von Dierdorf nach Dülken, Steuerinspektor Gerntholtz von Segeberg nach Kiel (Kat.⸗Amt 2), Betz von Hultschin nach Lauban, Steuerinspektor Beyers dorf von Fallingbostel nach Gütersloh, Steuerinspektor Dörr von Gütersloh nach Düssel⸗ dorf (Kat.⸗Amt 1), Steuerinspektor Krome von Gronau nach Nienburg, Steuerinspektor Möring von Kiel nach Salz⸗ wedel, Steuerinspektor Tempelhoff von Nienburg nach Mülheim a. d. Ruhr (Kat.⸗Amt 2), der Katastersekretär, Steuer⸗ inspektor Holzgraefe von Stralsund als Katasterkontrolleur nach Dortmund (Kat.⸗Amt 3), der Katasterkontrolleur, Steuer⸗ inspektor Helmdach von Mülheim a. d. Ruhr als Kataster⸗ sekretär nach Stralsund sowie der Katasterkontrolleur Iggena von Tuchel als Katastersekretär nach Bromberg.
Dem Katastersekretär, Steuerinspektor Krüger in Brom⸗ berg ist das Katasteramt 1 in Bromberg übertragen worden.
Bestellt sind:
die Katasterlandmesser Baumeister, Hoheisel, Rogge, Stanske, Streiter und Störig zu Katasterkontrolleuren in Gronau bezw. Hultschin, Segeberg, Dierdorf, Tuchel und Fallingbostel.
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-gesetzes vom 14. Juli hen Kenntnis gebracht, üßischem Staatsgebiet mwvon Herzogenrath aabgabepflichtige Rein⸗ ieb von niederländischen or 1911 auf 3150,11 ℳ
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Dktober 1912.
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28. o. M. in Horta auf Fayat (Azoren), S. M. „Eber“ an demselben Tage in Duala (Kamerun) und S. M. „Iltis“ am 30. d. M. in Tsingtau eingetroffen.
1 “ Oesterreich⸗Ungarn.
Im Heeresausschuß der Oesterreichischen Dele⸗ gation richtete gestern der Delegierte Graf Latour unter Hinweis auf die Nachrichten aus Belgrad und Sofia über die Mobilisierung an den Minister des Aeußern die Anfrage, ob diese Nachrichten der Wahrheit entsprächen, und, wenn ja, wie er die hierdurch geschaffene Lage beurteile. Der Minister Graf Berchtold erwiderte laut Meldung des „W. T. B.:
Bis jetzt sei wohl aus Sofia eine Nachricht nach Wien gelangt, daß der Befehl zur allgemeinen Mobilisierung ergangen sei und noch heute veröffentlicht werden solle. Von Belgrad und Athen sei aber bis jetzt keine ähnliche Nachricht eingetroffen, wenn auch dort die Lage als eine nicht minder ennste bezeichnet werden müsse. Der Minister er⸗ klärte weiter, er möchte jedoch darauf hinweisen, daß zwischen der An⸗ ordnung einer Mobilisierung und der Aufnahme von Feindseligkeiten ein schwerer, verantwortungsvoller Entschluß liege und daß nach wie vor die Bemühungen der Großmächte dabin gingen, die aus einer selchen Lage sich ergebenden Gefabren zu beschwören und auch weiter⸗ hin für die Erhaltung des Friedens zu wirken.
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Hierauf setzte der Heeresausschuß seine Beratungen fort, in deren Verlaufe der Kriegsminister von Auffenberg betreffs der Gerüchte, daß das Rohrmaterial der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Feldartillerie unzureichend sei und einer Auswechslung bedürfe, folgende Erklärung abgab:
Er erkläre mit voller Entschiedenheit, daß an diesen Gerüchten kein wahres Wort sei. Das Rohrmaterial sowohl der Feldkanonen als der Feldhaubitzen sei ganz vortrefflich; speziell die Feldkanonen stellten nach wie vor ein ganz ausgezeichnetes Geschützmaterial dar, das den Vergleich mit den Artillerien aller anderen Großmächte auf⸗ zunehmen imstande sei. Der Minister versicherte, daß an einen Aus⸗ jausch des Rohrmaterials der Feldartillerie nicht gedacht werde, und sprach die feste Ueberzeugung aus, daß die so vielfach bewährte Stahl⸗ bronze noch lange Zeit das Rohrmaterial der österreichisch⸗ungarischen Artillerie sein und bleiben werde.
8
(GSGSroßbritannien und Irland.
Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, beschäftigt die Lage auf dem Balkan die diplomatischen Kreise Londons in erster Linie. Der allgemeine Eindruck ist, daß trotz des Ernstes der Lage noch Hoffnung auf Erhaltung des vorhanden ist, insbesondere auch mit Rücksicht auf die vor⸗ gerückte Jahreszeit und darauf, daß die Mächte sich bemühen werden, den Balkanstaaten Mäßigung anzuempfehlen.
— Bei den Verhandlungen zwischen dem ressche Minister des Auswärtigen Ssasonow und dem englischen Staatssekretär Sir Edward Grey ist, wie das „Reutersche Bureau“ offiziell erfährt, kein neues politisches Abkommen über Persien zur Sprache gekommen und auch keine der beiden Mächte hat die Absicht oder den Wunsch, Persien zu teilen. Um die Zurückziehung der fremden Truppen aus Persien zu beschleunigen, beraten die beiden Regierungen sorgfältig darüber, wie sie am besten dazu mitwirken können, die persische Regierung zu stärken, um sie instand zu setzen, die Ordnung wiederherzustellen und die Sicherheit der Handelsstraßen zu gewährleisten. Beide Minister, Ssasonow wie Grey, waren sich vollkommen einig in dem Wunsche, für den Frieden zu arbeiten und bei jeder diplomatischen Aktion, die diesem Ziele günstig ist, zusammen⸗ zugehen. Das „Reutersche Bureau“ kann dazu erklären, daß der letzte Satz dieses Communiqués sich nicht nur auf Persien allein beziehe, sondern auf die allgemeine inter⸗ nationale Lage. 1
— In Liverpool wurde gestern eine Antihomerule⸗ Demonstration veranstaltet, an der sich gegen 100 000 Per⸗ sonen beteiligten. Die Hauptredner des Tages waren die unionistischen Führer Carson und Smith. Die Liverpooler Reeder, so erklärte laut Meldung des „W. T. B.“ Smith, hätten ihm drei Schiffe versprochen, auf denen 10 000 Mann nach Ulster gebracht werden könnten. Wenn die Regierung den Truppen befehlen würde, in Ulster einzurücken, so würden die Vertreter der Regi den Londoner Laternenpfosten
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der unter dem 8. Sep⸗ öffentlicht worden 11 Zwecke einer Probe⸗ sgenden Kreisen zu den Kowel (Gouvernement lks und Sosolka (Gou⸗ ement Kalisch); Kolno, strolenka und Szezuczyn dz, F ra ga ct und nasynsch (Gouvernement Gouvernement Radom).
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Der serbische Gesandte Dr. Ne
hmittag von neuem energische S unternommen, um die Herausgabe d — Zwischen den Rebellen und den türkischen Truppen auf Samos ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ ein sechs⸗ tägiger Waffenstillstand abgeschlossen worden. Den Be⸗ hörden auf Samos, die auf den Rat der englischen und französischen Truppenabteilungen den Waffenstillstand ge⸗ schlossen haben, hat die Pforte eine Rüge erteilt, weil die Be⸗ hörden damit die Rebellen als kriegführende Macht anerkannt hätten. Authentischen Nachrichten zufolge haben der Großwesir und der Minister des Aeußern dem griechischen Gesandten erklärt, der Zwischenfall auf Samos sei gewiß bedauerlich; die Pforte, die keine direkte Verbindung mit der Insel habe, werde das Ergebnis der Untersuchung abwarten und, falls die griechische Lesart den Tatsachen entspreche, das Erforderliche veranlassen. Der griechische Gesandte erklärte, Griechenland müsse auf einer Genugtuung bestehen. 8
— Eine aus einem Marineoffizier und fünf Truppen⸗ offizieren bestehende Kommission ist beauftragt worden, die Vollendung der Verteidigungswerke in den Dardanellen und im Bosporus zu studieren.
— Der Wali von Uesküb meldete in den letzten Tagen einen Angriff von Montenegrinern auf eine mit türkischen Soldaten besetzte Barke. Gestern in Konstantinopel eingegangene Meldungen geben die Zahl der bei der Be⸗ schießung der Barke getöteten Soldaten auf 30, die Zahl der Gefangenen auf 70 an. ““ 8
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dowitsch hat gestern citte bei der Pforte serbischen Kriegs⸗
Meldung
uf die Eisenbahngesell⸗
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Die „Agence d'Athéènes“ xmeldet, daß infolge der allgemeinen Mobilisierung und der beunren higenden inneren Verhältnisse in der Türkei, die sie veranlassern köͤnnten, einen gegen die Nachbar⸗ staaten gewandten Ausweg auuns ihren Schwierigkeiten zu suchen, die griechische Regierung im Einvernehmen mit den Balkan⸗ staaten gestern abend ihre St ˖reitkräfte zu Lande und zu Wasser mobil gemacht nand angeordnet hat, daß sämtliche griechische Schiffe das Schwarze Meer, Konstantinopel und das Marmara⸗Meer verlassen sollen. 88
8
III1“
Der König Peter hat gestern die allgemeine Mobil⸗ machung der serbischen Armee angeordnet. Die Skupschtina wird für den ₰X. Oktober einberufen. Wie das „Wiener K. K. Telegraphenk rrespondenzbureau“ meldet, wird ie Mobilisierung amtlich müt der teilweisen Mobilisierung der türkischen Truppen im Wila jet Kossowo und an der serbischen Grenze begründet, durch die das Gebiet Serbiens bedroht er⸗ scheine. Feindselige Absichten der Türkei gegen Serbien gingen auch aus der alle Rücksichtern der Korrektheit verletzenden Ver⸗ fügung der türkischen Regie rung hervor, durch die serbisches Kriegsmaterial, zu dessen Durchfuhr die türkische Regierung die Erlaubnis bereits erteilt hatte, in feindseliger Absicht und ohne jede Veranlassung Wwon serbischer Seite angehalten worden sei. Heute ist die Ver ordnung über die allgemeine Mobil⸗ machung und die Einberufuräg der Skupschtina amtlich ver⸗ öffentlicht worden.
Baznlgarien.
Wie die „Bulgarische Tel egraphen⸗Agentur“ meldet, hat sich die bulgarische Regierung inf Dlge der in den letzten zwei Tagen eingetroffenen alarmierenden Nachrichten über die Konzentrierung beträchtlicher türkischer Stre itkräfte in der Umgebung von Adrianopel und an der bulg mrischen Grenze, um jeder Eventua⸗ lität zu begegnen, genötigt ges ehen, gestern die Mobilmachung zu erklären. Die Verordnurd g, durch die die allgemeine Mobil⸗ machung befohlen und die Verhängung des Belagerungs⸗ zustandes über das ganze Sönigreich erklärt wird, ist heute amtlich veröffentlicht worden-
1 Dlsien. Die Waffen und die Diyplomatie Chinas haben dem „Daily Telegraph“ zufolge in der östlichen Mongolei den Sieg davongetragen. Die Verständigungskonferenz zwischen allen mongolischen Prinzen aund Herzögen und den mandschu⸗ rischen Gouverneuren wird am 6. Oktober in Tschangtschoufu stattfinden, wo der Anschlunß der östlichen Mongolei an die Republik China feierlich voll Zogen und besiegelt werden wird. Während der letzten sieben Wochen haben zehn kleinere Ge⸗ fechte stattgefunden, in denern die Mongolen geschlagen wurden und 377 Mann verloren.
Wie dem „Reuterschern Bureau“ telegraphiert wird, be⸗ richtet eine aus Tatsienlu arn die, North China Daily News“ ge⸗ langte Meldung vom 6. d. M., daß 2000 Chinesen von einer starken tibetanische zu Streitmacht bei Hokou in der Nähe von Litang in einen Sinterhalt gelockt worden seien. Von Tatsienlu seien den Ch inesen, deren Lage verzweifelt wäre, Verstärkungen nachgeschickt Worden. Der Man gel an Trans⸗ portmitteln und die Schwie rigkeit, die Geschütze über die Ge⸗ birgspässe zu schaffen, sei freilich so groß, daß die zu
—
gesandten Truppen nur lang sam vorwärts kämen.
Parlamenta rische Nachrichten.
Das Mitglied des Herrenhauses Freiherr von Blanckart, Rittergutsbesitzer auf Alsdorf bei Aachen, ist gestorben.
Nr. 79 des „Zentralblʒtts der Bauverwaltung“, heraus⸗
egeben im Ministerium der 5 ffentlichen Arbeiten, vom 28. September dat folgenden Inhalt: Amtlicheées: Dienstnachrichten. — Nichtamtliches: Die neue Trink⸗ und Wandel Halle in Bad Kissingen. (Schluß). — Einführung einer Kolonialei senbahn⸗Bau⸗ und Betriebsordnung (KBO.) in den deutsch⸗afrikamni schen Schutzgebieten. — Die staatlichen Seminarbauten in Preußen. — Vermischtes: Wettbewerbe für Ent⸗ würfe zu einem Rathaus in Landsberg a. d. Warthe und zu einer evangelischen Kirche nebst Pfarrrhaus in Aumühle in Lauenburg. — Konsolartiger Gerüsthalter. 1 1“
Statistik unnd Volkswirtschaft,
Zur ArP eiterbewegung.
Eine Volksversammlung, die von den Glasmachern der Brühler Glashütte, die mit der Direktion der Hütte im Lohn⸗ kampfe stehen, einberufen wowrden war, befaßte sich, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, mit dem geg enyärtigen Stand der Bewegung. Da die Arbeiter mit der Direktiorr nicht einig werden konnten, hat der Bürgermeister Tück Einigungs verhandlungen eingeleitet, die aber noch nicht zum Ziele führten. Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden.
In Lawrence (Massachzn usetts) veranstalteten am Sonntag die ausständigen Arbeiter der Baumwollspinnereien, wie „W. T. B.“ berichtet, eirzen Umzug, um dadurch gegen die Ge⸗ fangennahme der Führer des Dlusstands vom letzten Frühjahr Wider⸗ spruch zu erheben, die beschuld igt werden, den Tod einer bei den da⸗ maligen Unruhen umgekommen Flau verursacht zu hahen. Als die Polizei dem Umzuge ent Zegentrat, kam es zu Zusammen⸗ stößen, bei denen eine Anzezhl Ruhestörer und Polizeibeamte durch Knüppel und Messer verletszt. wurde. Die Polizei nahm 12 Ver⸗ baftungen vor. Im übrigen üst der Ausstand trotz der Versuche, die Arbeitswilligen mit Waffengermalt von der Arbeit abzuhalten, miß⸗ lungen. — In Salem hat Der Prozeß gegen die Anstifter des Ausstands im vergangenen Frühling begonnen. (Vgl. Nr. 232. d. Bl.)
In Quincy (Massach usetts) sind, „W. T. B.“ zufolge, dreißig Granitbrüche infolge eines Ausstandes, der als Kund⸗ gebung gegen die Gefangenmahme der Arbeiterführer Ettore und Giovannitti ausgebrochen ist, Geschlossen worden.
Kunst ꝛund Wissenschaft.
Der Verein für deuts ches Kunstgewerbe in Berlin sendet sein Winterprogrammr Es enthält, wie immer, eine große Reibe bemerkenswerter Darbi etungen. So einen Vortrag über Fein⸗ steinzeug und Schmelzware won Dr. W. Pukall, dem Direktor der Keramischen Fachschule zu Bunzlau; weiter einen Vortrag über Ingenieurbauten und Aesthetik von dem Berliner Privatdozenten, Regierungsbaumeister Karl. Bernhard; der Direktor der größten deutschen Bildgießerei, Felix Goerling in Friedrichshagen, wird sich lüber Probleme des Bronzegzs sses verbreiten; der Architekt Dr.⸗Ing. Alfred Wiener wird das Wcrrenhaus in architektonischer und kunst⸗ gewerblicher Beziehung behandeln; Privatdozent Dr. Kurt Regling
Hilfe
die antike Münze als Kunstwerk; Direktor Dr. Peter Jessen vom Königlichen Kunstgewerbemuseum wird, von Joakim Skovgaards Fresken im Dome zu Viborg ausgehend, die heutige Monumental⸗ malerei behandeln; der Architekt Albert Geßner wird über das Miets⸗ haus und seine Stellung in zukünftigen Bebauungsplänen sprechen, Dr. Ernst Salomon über Fortschritte der elektrischen Beleuchtungs⸗ technik, Dr. Paul Straumer über Zeugdruck und verwandte chemisch⸗ färberische Methoden der Zeugmusterung. Zwischen die Vorträge reihen sich Aussprachabende ein, die mit größeren Ausstellungen ver⸗ bunden sind und Tagesfragen des Kunstgewerbes in den Vordergrund rücken. So hat der eine dieser Besprechungen Papier und Buch im Ge⸗ schäftshause, der zweite Haus und Möbel der Kleinbürger und Arbeiter, der dritte das Gebrauchsglas und der vierte orientalische Gewänder zum Gegenstande. — Die Sitzungen finden jeden zweiten Mittwoch im großen Festsaale des Künstlerhauses, Bellevuestraße 3, statt. Die Geschäftsstelle, die über alles weitere Auskunft gibt, befindet sich eben⸗
falls im Künstlerhause.
Land⸗ und Forstwirtschaft. b
Ernteaussichten in den von der Eisenbahn berührten Gegenden des Konsulatsbezirks Salonik.
Für die Ausfuhr von Getreide und landwirtschaftlichen Erzeug⸗ nissen, wie Tabak, Baumwolle, Wein und Obst, kommen nur die an der Eisenbahn gelegenen Landstriche in Betracht. Die hiesige Tages⸗ zeitung „LIndépendant“ hat auf den wichtigeren Stationen der orientalischen Bahnen über die zu erwartende Ernte eine Umfrage gehalten, nach deren Ergebnis auf eine geringere Mittel⸗ ernte wie im Vorjahre zu rechnen ist. Das bebaute Gebiet liegt an drei Eisenbahnen, die alle von Salonik ausgehen, die eine nach Westen bis Monastir im gleichnamigen Wilajet oder Regierungs⸗ bezirk, die andere nach Norden bis Uesküb im Wilajet Kossowo, von da mit zwei Abzweigungen nach Mitrowitza und nach Zibeftsche an der serbischen Grenze, die dritte reicht im Wilajet Salonik bis Drama an der Bahn nach Konstantinopel. 1
Der Saatenstand im Frühjahr ließ eine glänzende Ernte er⸗ warten, allein eine fast fünf Monate dauernde, durch tagelange heiße Südwinde verstärkte Dürre, die nur einige Male durch heftige kurze Regengüsse unterbrochen wurde, bat die Hoffnungen gestört. Besonders die Körnerfrüchte und der Tabak haben darunter gelitten. Roggen, Weizen, Hafer und Gerste sind 25 % geringer wie bei der vorjährigen Ernte ausgefallen. Mais, der prächtig aufgegangen war, hat großen Schaden genommen und sich nur stellenweise erholt, wo ausnahmsweise später noch reichlich Regen gefallen ist. Bohnen, Sesam und Hirse werden kaum den Ortsbedarf liefern. Nur Wein ist größtenteils gut geraten und die auf den Markt gebrachten Trauben sind meist ausgezeichnet. Auch Tabak verspricht im allgemeinen eine gute Ernte. Er konnte unter günstigen Witterungsverhältnissen ge⸗ pflanzt werden und hat die Trockenheit ohne viel Schaden über⸗ standen. Die neue Ernte wird auf 20 000 dz geschätzt. Es wäre vielleicht mehr Tabak angepflanzt worden, wenn nicht von der alten Ernte ein großer Teil unverkauft geblieben wäre. Man rechnet mit einer Ausfuhr von 5 000 000 kg Tabak halb von der alten, halb von der neuen Ernte. Schließlich ist Mohn in diesem Jahre besonders gut gediehen; man rechnet auf ein Ergebnis von 1590 dz Opium und von 46 500 dz Mohnsaat.
Ueber die Ernteaussichten an den drei Bahnlinien läßt sich im einzelnen folgendes sagen, wobei zuglelch angegeben wird, was in den betreffenden Ortschaften hauptsächlich angebaut wird.
1) Bahnlinie Salonik — Monastir. Hier hat die Dürre am meisten und fast allen Produkten geschadet. Die Ernte der Körnerfrüchte reicht kaum für den Ortsverbrauch, die Maisernte ist ganz verloren, nur in der Gegend von Niausta (Agostos) ist der Wein gut geraten und man hofft auf eine Ausfuhr von 400 Waggons oder 4000 d2z Wein. Die Weinberge stehen gut und die letzten Regen haben viel geholfen. Melonen und Wassermelonen sind im Wachstum zurückgeblieben, die Obstbäume tragen reichlich Frucht und die Obst⸗ ernte wird besser wie im vorigen Jahre, auch gute Qualität liefern. Die Trockenheit in den letzten Jahren führt man hier auf die fort⸗ schreitende Entwaldung der Berge zurück.
2) Bahnlinie Salonik — Uesküb. Hier trifft besonders das zu, was oben schon im allgemeinen gesagt wurde. Die guten Aussichten im Frühjahr sind durch die lange Dürre zerstört worden. Hierzu kommen die Ereignisse im Juli und August, der albanische Aufstand, das Bandenwesen und die Truppenbewegungen, die die Be⸗ völkerung nicht zur Ruhe kommen ließen, das Land auf Jahre zurück⸗ gebracht und Handel und Wandel geschädigt haben. Nur Tabak und besonders Mohn wird in diesem Bezirk eine lohnende Ernte liefern.
3) Bahnlinie Salonik — Drama. — Station Salmanli. Man schätzt die Ernte auf etwa 1620 d Roggen, 1530 dz Hafer, 13. 1 Gerste, 250 dz Weizen, 630 dz Mais und 300 bis 350 de
abak.
Station Sari Gueul. Man rechnet auf 1200 dz Gerste, 1100 dz Hafer, 900 d⸗ Roggen, 200 dz Weizen, 120 dz Sesam und 9500 bis 10 000 dz Tabak.
Station Kilindir. Die Ernte ist schlechter wie im Vorjahre, ausgenommen bei Hafer. Abgesehen von der Trockenheit im Sommer hat hier eine außergewöhnliche Kälte im April dem Wachstum ge⸗ schadet, auch wird über Arbeitermangel infolge der Auswanderung geklagt. Zahlen für die zu erwartende Ernte fehlen.
Station Doiran. Hier rechnet man mit einer um 40 % besseren Ernte wie im vorigen Jahre und schätzt die voraussichtliche Ausfuhr auf 900 dz Roggen, 500 dz Weizen, 600 dz Gerste, 200 dz Hafer, 800 dz Mais.
Station Akindjali. Vorjahre, aber die Qualität Roggen, 600 dz Weizen, 100 dz Gerste, sächlich angebaut wird. 2
Station Poroi. Wie bei der vorhergehenden Station; man schätzt die Ernte auf 300 bis 400 dz Mais, 300 d⸗ Weizen und 3500 dz Tabak. 6
Station Demir⸗Hissar. Hauptfrucht ist Mais, der unter Regenmangel sehr gelitten hat und dessen Ernte verloren ist, wenn kein Regen mehr kommt. In diesem Falle wird auf 120 bis 150 Waggons oder 1200 bis 1500 d2 Malis gerechnet.
Station Borna. Roggen, Weizen und Gerste sind reichlich und gut geraten, Tabak, das Hauptprodukt, hat unter der Dürre gelitten. Man rechnet auf 1000 dz Roggen, 400 d2 Weizen, 500 dz Baum⸗ wolle, 1000 dz Tabak, 450 dz Gerste und 50 dz Hafer.
Station Angista. Außer Roggen und Gerste, deren Ernte um 75 % besser wie voriges Jahr ist, haben alle Früchte unter der Trocken⸗ heit gelitten. Mais und Baumwolle werden nur die Hälfte wie im vorigen Jahre bringen, Tabak nur 25 % der anfangs erwarteten guten Ernte. Tabak und Baumwolle sind auch durch Heuschrecken geschädigt worden.
Station Oteliges. Hier erwartet man eine bessere Ernte wie im vorigen Jahre. Es gibt noch viel unbebautes Land. Man rechnet mit 550 dz Roggen, 130 dz Weizen, 530 dz Gerste, 110 d Hafer, 750 dz Mais und 780 dz Tabak.
Station Drama. Man erwartet eine Mittelernte von guter Qualistät und rechnet auf ungefähr 80 000 dz Roggen, 30 000 de Gerste, 8000 dz Weizen, 50 000 dz Mais und 25 000 d2 Tabak. Hier liegt vom vorigen Jahre noch viel unverkaufter Tabak, der sonst bereits im Juli und August veräußert wird. In der letzten Zeit hat man verschiedene Tabakgroßhändler aus Europa erwartet. (Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Salonik vom 16. September 1912.)
Die Ernte ist zwar geringer wie im ist gut. Man rechnet auf 400 dz 500 dz Mais, der haupt⸗
Stand der Bestellungsarbeiten in Argentinien.
Die Bestellungs⸗ und Aussaatarbeiten sind in diesem Jahre infolge der günstigen Witterung in dem größten Teile Argentiniens sehr gut von statten gegangen, da der viele Regen
nbearbeitung ungeme erleichtert hat, wie auch 6 .
die reichliche Weide die Zugtiere in gutem Ernährungszustande zu halten ermöglichte. Es wird daher aus einem großen Teile des zentralen Ackerbaugebiets berichtet, daß die mit Weizen, Lein, Mais und Hafer angebaute Fläche in diesem Jahre etwas größer als in den letzten Jahren sein wird. Allerdings ist es möglich, daß in dem Streikgebiete der Provinzen Santa Fé, Cordoba und Buenos Aires ein Teil der Felder nicht mehr mit Weizen bezw. Lein bestellt werden kann, weil die geeignete Aussaatzeit verpaßt worden ist. Nur an den westlichen Grenzen der Getreidebauregion, in einigen n der Provinzen Cordoba und San Luis wird über zu große Trockenbeit geklagt, während dagegen an vielen Stellen der Provinz Entre Rios und vereinzelt auch in der Provinz Santa Fé die Böden lange Zeit so feucht waren, daß die Ackerbearbeitung und Aussaat verzögert wurde. Alles in allem be⸗ reitet sich in Argentinien in diesem Jahre eine gute Ernte vor. jedoch sind irgendwelche Schlüsse bisher durchaus verfrüht, da im Verlaufe des Wachetums mannigfache Gefahren drohen. (. Bericht des land⸗ wirtschaftlichen Sachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Buenos Aires vom 26. August 1912) —
Die diesjährige Zuckerrübenernte Rußlands beträgt, wie „W. T. B.“ meldet, nach der amtlichen Schätzung 804 345 530 Pud; das ist gegen das Vorjahr ein Mehr von 796 980 Pud.
Theater und Musik.
Komödienhaus.
Die zweite Gabe des neueröffneten Komödienhauses ist ein Schauspiel in drei Akten „Die Zarin“ von Melchior Lengyel und Ludwig Biro. Melchior Lengyel ist als Verfasser des Japanerstücks „Taifun“ bereits bekannt; ein stark entwickelter Sinn für das theatralisch Wirksame, der ihm darin schon anzumerken war, tritt in der „Zarin“ ganz unverhüllt zutage. Das Bestreben, wirk⸗ liche Menschen auf die Szene zu stellen, wird leider ganz aufgegeben: man wird an die Intrigenstücke Scribes und an die Bühnen⸗ rechenexempel Sardous und von Geistern ähnlichen Schlages erinnert. Immerhin ist der Versuch, in dieser für abgetan geltenden Richtung twas Neues zu bringen, nicht übel geraten. Im Mittelpunkt stebt eine russi che Kaiserin, und zwar, obgleich nicht näher bezeichnet, für jeden leicht erkennbar Katharina II., deren geniale Anlage hier nur schwach, deren Günstlingswirtschaft aber um so stärker unterstrichen wird. Leverzeremoniell, Despotenlaunen, Liebesepisoden, Staats⸗ aktionen und eine — wie das auf dem Theater so wirksam ist — im letzten Augenblick durch den schlauen Kanzler ent⸗ deckte und vereitelte Palastrevolution bilden den Inhalt des Stückes, das mit der Begnadigung des Hauptverschwörers und bisherigen Günstlings der Kaiserin und der Einleitung des schon bekannten Liebesspiels mit seinem Nachfolger satirisch ausklingt. Die reich und geschmackvoll aus gestattete und unter der Spielleitung Dr. Lothars mit Sorgfalt ein⸗ studierte Aufführung bietet Kurzweil genug. Die Zarin spielt Adele Hartwig mit dem aufrichtigen Bemühen, das Theatralische der Rolle zurücktreten zu lassen und den Charakter rein menschlich zu erfassen. Es ist nicht ihre Schuld, wenn ihr dies nicht völlig gelingt. Den Geliebten und Verschwörer gibt Herr Staegemann in der geraden, draufgängerischen, warmen Art, die seine Darstellung stets sympathisch macht. Vor⸗ trefflich sind ferner die Leistungen des Herrn Ziegel als klug die Fäden der Intrige in der Hand haltender Kanzler und des Herrn Dumcke, der den französischen Gesandten, den zukünftigen Günstling
der Kaiserin, gewandt und elegant verkörpert.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, „Der Rosenkavalier“ wiederholt, in den Hauptrollen durch die Damen Denera, Arndt⸗Ober, Dux, Rothauser, Bartsch als Gast, sowie die Herren Mang, Bischoff, Henke und Sommer besetzt.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Grill⸗ parzers Lustspiel „Weh dem, der lügt!“ in Szene Die Besetzung lautet: Bischof: Herr Pohl; Atalus: Herr Werrack: Leon: Herr Clewing; Kattwald: Herr Zimmerer; Edrita: Fräulein Arnstädt Galomir: Herr Vallentin.
Der Berliner Königliche Hof⸗ und Domchor hatte bei seinem Auftreten in Moskau, „W. T. B.“ zufolge, glänzenden Erfolg. Das Publikum bereitete den Sängern eine lebhafte Be⸗ grüßung. Besonders wurde der Leiter des Chors, Professor Rüdel 4 gefeiert. Das Programm des Konzerts, das im Großen Konser-⸗ vatoriumssaale stattfand, mußte mehrfach durch Zugaben erweitert werden. Zum Schlusse des Konzerts mußte der Chor die National hymne viermal wiederholen.
Aus München wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Sein Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat den Freiherrn Elemens von Franckenstein mit der Leitung der Münchene Hofbühnen vom 1. November ab betraut. Freiherr von Francken⸗ stein ist von Beruf Musiker und war zuletzt bei der Generalintendantur der Königlichen Schauspiele in Berlin täti
Konzerte.
Frederick Stock, der Dirigent des Thomas⸗Orchesters in Chicago, gab am Donnerstag mit dem verstärkten Phil⸗ harmonischen Orchester in der Philbarmonie ein Konzert, in dem er vier eigene Kompositionen zu Gehör brachte. Eine Symphonie in C⸗Moll bildete den umfangreicheren und wertvolleren Teil der Vortragsfolge; ihr schlossen sich ein symphonischer Walzer, eine Orchesterskizze „An einem Sommerabend“ und ein Festmarsch mit Benutzung amerikanischer Volksmelodien und der Nationalhymne „The Star Spangled Banner“ an. Der Komponist ent⸗ wickelte in den Tonwerken eine hohe Begabung für instru⸗ mentale Klangwirkungen; es fehlte weder an Klang⸗ schönheit noch an Formenpracht trotz der Neigung zu ungewöhnlich starker Tonentfaltung. Die Themen, die Klarheit und Sicherheit in der Linienführung zeigten, fanden eine geschickte Verwertung; jederzei kam ein formgewandter, intelligenter Musiker zu Worte; der musika⸗ lische Inhalt dagegen regte das Interesse kaum in so hohem Maße an, wie es die kunstvolle, vielfarbige Gewandung vermochte. Daß die Tonstücke tadellos vorgeführt wurden, dafür sorgte der Komponist, der sich an diesem Abend auch als Orchesterleiter glänzend bewährte. — Im Beethovensaal erschien, gleichfalls am Donnerstag, nach mehrjähriger Abwesenheit der bekannte Baritonist Richard Koen⸗ necke. Er hatte für seinen Liederabend Schuberts „Winterreise“ als Programm gewählt und bot damit seinen zahlreichen Zuhörern einen hohen Genuß. Die schöne, weiche Stimme mit dem reizvollen Piano zeigte sich wieder als besonders geeignet für die Wiedergabe gerade dieses Liederzvklus und die innere Ergriffenheit seines Vortrages über⸗ trug sich unwillkürlich auch auf die Zuhörer. Hervorzuheben ist auch die Klavierbegleitung von Erich J. Wolff, die sich mit dem rechten Stilempfinden und musikalischen Sinn dem Gesange anpaßte.
Der Chemnitzer Lehrergesangverein gab am Freitag in der Philharmonie ein Konzert, dessen Reinertrag dem Verein „Hauspflege“ in Berlin und der Errichtung eines Altersheims für den Gewerkverein der Heimarbeiterinnen Deutschlands bestimmt war, unter der Leitung des Kirchenmusikdirektors Professors Fr. Mayerhoff. Außerdem bot Herr Professor Josef Pembaur (Klavier), dessen be⸗ deukendes musikalisches Können noch von seinen letzten drei Konzerten im Januar und Februar d. J. in bester Erinnerung ist, die G.⸗Moll⸗Ballade von Chopin und Liszts „Rhapsodie“ Nr. 13 zwischen den Chorvorträgen. Die letzteren wurden von den Chemnitzer Sängern sowohl technisch, wie musikalisch einwandfrei zu Gehör gebracht. In der stattlichen Zahl von etwa 200 Mitwirkenden ließ die Sänger⸗ schar zwei Gruppen alter Volkslieder in schlichter, ansprechender
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