Schmuck eines bestimmten Raumes. Der Nischensaal gibt noch am geboten, ist aber der Meinung, daß die Lage der ganzen Ver⸗ ehesten eine Vorstellung von der dekorativen Bedeutung dieser Malereien. hältnisse eine Erhöhung um 8 ehr bn . füsee, nicht
Neben den religiösen Werken sind es vor allem die Tier⸗ und erfordert, und daß der Stand d 1 2 h Pflanzendarstellungen, ebenso die Landschaften, von denen erf 2. d da enne E11141““
wenige, aber erlesene Stücke Bewunderung verdienen. Die harmonis vear. Ir- . Der Zen bewegte Verteilung der Massen, die Freiheit und Sicherheit isch erklärte sich mit diesen Ausführungen einstimmig einverstanden.
Pinselstrichs, besonders bei den nur scheinbar skizzenhaften Tusch malereien, die Eindringlichkeit und die völlige künstlerische Ver⸗ arbeitung des Naturstudiums treten hier, wo es sich nicht, wie so oft, 82 1 Nachabmungen fta gan⸗ “ “ nter den kerken der figürlichen astik ist fast nur Japan ; vertreten, dessen Kunst überhaupt quantitativ weit im Vordergrund Literatur. 1 steht. Von überraschender Güte sind die — an sich nebensächlichen — Ernst Zahn, Der Schatten. Mit einer Einleitung von volkstümlichen Theatermasken für das Nospiel (Japan, 17. und Richard M. Meyer, einem Bild des Verfassers und Illustrationen 18. Jahrhundert), Schätze des Kunstgewerbe⸗Museums, die hier viel von Professor Eduard Stiefel. Verlag der Deutschen Dichter⸗ besser als an ihrem gewöhnlichen Aufstellungsort zur Geltung kommen. Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗Großborstel. 159 Seiten. Preis Sie sind vereirt mit einer Anzahl herrlicher Kleider für denselben gebunden 1,— ℳ. Gehört diese Erzählung auch vielleicht nicht zu Zweck, an denen vor allem die lichte arbigkeit auffällt — ein dem Reifsten und Tiefsten, was Zahn geschaffen, so finden sich fröhlicher Akkord unter all den gedämpften Klängen der übrigen Säle. doch auch hier die Kennzeichen seiner wundervollen Kunst, die In der ziemlich großen Zahl hervorragender Lackarbeiten wird ruhige, edle Sprache, die sichere Kraft, die den Knoten schürzt man wohl den japanischen Goldlacken die Palme zuerkennen. Die und löst. Eines seiner beliebtesten Motive ist hier verwandt. schönsten Beispiele bietet gleich der erste Saal; neben den Es ist eine Schuld, die sich an die Fersen eines wertvollen Königlichen Museen sind hier die Sammlungen Jacoby Menschen heftet, als Schatten sein Leben begleitet und schließlich alles und Oeder mit hervorragenden Stücken vertreten. Bei den Glück zerstört. Das Erlösende aber, das Zahns Werken fast niemals Töpfereien ist es weniger die Fülle des Gebotenen fehlt, ist hier die Liebe und Tatkraft des Mädchens, das einmal fehlte; als der stille Adel dieser kleinen, einfachen Gefäße, der zu immer und so wirkt die Vergeltung, die sie an dem übt, der den Schatten neuer Betrachtung einladet. Zu der Schönheit der Teeschalen und auf ihr Leben warf, und die Vernichtung ihres eignen, zerstörten Wassergefäße wird man darum leicht ein Verhältnis gewinnen, weil sie Lebens wie eine Befreiung und wie ein Sieg. mit vollkommener Natürlichkeit aus Zweck, Material und Technik ent⸗ — Richard Voß. Dahiel der Konvertit. Roman. wickelt ist. Gerade beim Anlegen eines modernen Maßstabs muß Neue Ausgabe mit einem Vorwort von Professor Dr. Fr. von der voꝛ 2 4 allen den unsere Keramik hier zurückstehen: sie besitzt bei scheinbar größerem Leyen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin. Preis gebd. und Berufen, die hierzu zusammenzuführen gelungen ist, bürgt Mir Formenreichtum nicht entfernt das eine Formgefühl, aus 5 ℳ, geheftet 4 ℳ. — Das erste Erscheinen dieses Romans liegt schon dafür, daß es auch fernerhin möglich sein wird, Ersprießliches für das dem diese anspruchslosen Gefäße hervorgegangen sind. Die um⸗ Jahrzehnte zurück, und in dieser Neuausstattung soll er den Freunden Vaterland durch die Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft zu leisten.“ fangreiche Sammlung der Schwerksichblätter ist so der Werke Richard Voß' wieder nahe gebracht werden. Das Nach dieser Feier trat Seine Majestät einen Rundgang durch die vollständig und, was noch mehr ins Gewicht fällt, mit so sicherer Buch darf wohl zu den bedeutendsten und erschütterndsten Institute an unter Führung der Institutsleiter. Im großen Ecklabora- Kennerschaft ausgewählt, daß sich die Geschichte dieses wichtigen und Werken des Dichters gezählt werden. Seine schwerblütige, torium waren folgende Vorführungen vorbereitet: Hilfsmittel zur wohlbekannten Zweigs der japanischen Metallkunst zum ersten Male alle Tiefen und Untiefen des Menschenherzens berührende Bestimmung der Erstarrungs⸗ und Siedepunkte von Lösungen; ver⸗ mit voller Sicherheit an lauter guten Stücken ablesen läßt. — Aehn⸗ Kunst, die zugleich so viel Erbarmen, so viel Güte, Liebe, Schönheit schiedene Beckmann⸗ und Elektrothermometer; Gefrierapparat mit liches gilt von den Sälen, in denen der japanische Farbenbolz⸗ und Glut ausströmt, tritt in dem Lebenswege Dahiels des Konvertiten elektromagnetischem Rührer in Bewegung; Siedeapparat für konstanten schnitt vertreten ist. Während sonst manche Gebiete ostasiatischer uns ergreifend vor Augen. Um die Macht der katholischen Kirche zu Druck mit Monostat im Gange; Verwendung von Druckluft zu Kunst nur spärlich oder gar nicht gezeigt werden konnten, weil es an erhöhen, wird der Jüngling dem Judentum entrissen, — um die sonst Motoren, zum Rühren usw.; Quarzglas als Ersatz von Platin⸗ sicherem und gutem Material in Euroxa fehlt, ist der Farb⸗ verloren geglaubten Seelen der ihm liebsten Menschen vor ewiger widerstandsfähigkeit gegen Erhitzen und Abkühlen; Präparate, be⸗ holzschnitt in hervorragendem Maße ein Ausfuhrartikel. In Verdammnis zu retten, nird Dahiel Christ und Priester. Er treffend die Herstellung von künstlichem Kautschuk und künstlichen Japan selbst von den Sammlern wenig geschätzt, hat er muß den Zwiespalt, der oft zwischen dem Christentum und seinen Riechstoffen. U. a. wurde dann weiter in anderen Räumen die Dar⸗ löngst seine besten Erzeugnisse nach dem Westen abgegeben. Verkündern herrscht, an der eigenen Seele erfahren. Aus dem stellung von Chlorophyll mit begleitenden Farbstoffen und die Bildung Mit Recht hat man gerade bier die moderne Zeit gegenüber den Gläubigen und Idealisten wird ein Schwärmer und Konvertit, dann von Anilinschwarz sowie ein Radiumbeleuchtungseffekt gezeigt. Schöpfungen des 17. und 18. Jahrhunderts zurücktreten lassen. Schon ein Zweifler und Fanatiker, zuletzt ein Mörder und Selbstmörder.
Ses Pen 1 „ tet diese Ausstellung eine Welt für sich; und tech⸗ Er wi Verni 1 k. 1 Se Iaftitut für vhoftkalische Chemie und Elektrochemie wurde rein siofflich bedeutet diese Aus 1 gs d d kech r wird der Vernichter seines eigenen Stammes, an dem er mit Seine Majestät am Haupteingang von dem Geheimen Kommerzienrat nisch und künstlerisch stehen viele Blätter auf einer Höhe, die den allen Fasern seines Herzens hing. Das Leben der ö“
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lketing gewährt. Das Wahlrechtsalter ist Wissenschaft und zur Ehre des bens en Namens wirken möchten. caase, nrgasf, wie bäsher 8 das 30., Lebensjahr fest⸗ 8 h ächast mdlah die vom König verliehenen Auszeichnungen und gesetzt Die Zahlg der Mitglieder des Folketings, die jetzt 8* 823 Hoch 2 Fene “ aus. Schlus ergriff 114 beträ V die Sessionsdauer wi Seine Majestät der Kaiser und König se as Wort zu 8. benrügte enntf 1““ neRährhel Pehen erhohd einer Aasbzache, die 82 88 B.“ b 8 Bels prihiee ind fft . „Ich begrüße den hbeutigen Tag mit hoher Freude und spreche vVAX“ vnüpernge 83 angfschaft Meinen herzlichen Dank aus für alle Stifter, besonders auch Herrn werden, ebenso die Bestimmung, daß der König zwölf Mit⸗ Feree Lor nereemgt Aeser 8⸗ Keeratt enhe hente der glieder des Landstings ernennt. Von den 66 Mitgliedern des xebeeeeee hi renden, das Landstings werden 54 von den städtischen Vertretungen ge⸗
W pee⸗ daß dieses Verhältnis vorbildlich sein wird für die Unter⸗ Ee““ 54 Mitglieder wähle stützung der wissenschaftlichen Forschung. Ich spreche den ihrerseits die fehlenden zwölf Mitgliedder.
u1“““ Königsberg; Rehefeld in Alt S lgendorf, Reg.⸗Bez. Königsberg; Rehefe 2 Köslin; Saeger in Hofgeismar, Reg⸗Bez. Cassel; Steubing in Allendorf, Reg.⸗Bez. Cassel; Ulrich in Rybnik, Reg.⸗Bez. Oppeln; Weiß in Kath. Hammer, Reg.⸗ Bez. Breslau; Zehnpfund in Altenkirchen, Reg.⸗Bez. Koblenz.
Italien. “
österreichisch⸗ungarische Minister des Aeußern Gra
Her Hinls und cchnge ind gestern abend nach herzlicher
Verabschiedung vom Marquis di San Giuliano und dem Fürsten di Scalea nach Wien abgereist.
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Niederlande. “ Wie „W. T. B.“ meldet, ist gestern folgendes Bulletin der Hofärzie Professor Kouwer und Dr. Roessingh amtlich ver⸗
öffentlicht worden: u“
1 age anhaltende Indisposition der — K — Majestät seit einiger Zeit gebegten Amerika. Hoffnungen zerstört. Das Befinden der Königin ist zufriedenstellend. v1“ 1. B.„ olhe ni Veracru⸗ gestern vormittag von den Regierungstruppen ohne erheb⸗ lichen Widerstand eingenommen und Diaz und sein Stab gefangen genommen worden; sämtliche Rebellen sind entwaffnet worden. Die Regierung hat angeordnet, daß Diaz und die in Veracruz gefangen genommenen aufständischen Offiziere von 8 einem Kriegsgericht abgeurteilt werden; von den Soldaten
(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
1 z8t Otto Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Dr. 9
ist di isti i verliehen worden. Kobel ist die Kreistierarztstelle zu Wolfhage . Herren Archisekten Meine vollste Anerkennung aus für den elungenen Bau und hoffe, daß die Herren, die hier einziehen erden, recht mit Freuden an ihre Wirksamkeit werden gehen können. Da der heutige Tag in erster Linie der Chemie gilt, wollte Ich Mir erlauben, den Herren eine Mitteilung zu machen, die vielleicht Ihr Interesse erweckt, vielleicht auch Ihre denkende Mitwirkung herbor⸗ ruft. Aus Anlaß der furchtbaren Katastrophen, die in den letzten Jahren in unseren Kohlenbergwerken eingetreten sind, habe Ich durch den Chef des Zivilkabinetts von Essen aus Mich an die Chemie gewandt, zunächst an die Technischen Hochschulen, und sie veranlaßt, Mir Arbeiten einzureichen und Vorschläge zu machen, in welcher Weise eventuell von der Chemie prophylaktische Einrichtungen getroffen werden könnten, um die unter Tag arbeitenden Leute zu schützen. Ich denke dabei an unschädliche chemische Präparate, die die Aussicht führenden Beamten und die Arbeiter die herannahende Gefahr durch ihre Veränderung auffällig an Ort und Stelle erkennen lassen. hoffe, daß unsere Gesellschaft auch fernerhin die Wissenschaft
fördern wird und daß es uns auch fernerhin gelingen wird, ihr die nötigen Mittel für das wissenschaftliche Handwerkszeug zu liefern. Die große Zahl von hervorragenden Männern aus allen Ständen
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Oktober 1912.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer übter ; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für ben Türkei. “ “ — re 1s situng; vorhen, hin Justizwesen und der Ausschuß für Handel der Ministerrat hat nach einer gö des soll jeder zehnte Mann erschossen werden und Verkehr Sitzungen. b-bööö. T. B.“ beschlossen, das frühere Gesetz, das auff Asien. Aun I ““ Die „North China Daily News“ hat aus Ta⸗tsien⸗lu
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nhuc 1 Mitteilung der Pforte zufolge läuft folgende Meldung, datiert 89 28. S b. die letzte dreitägige Frist für griechische Schiffe, die Die chinesische Sfpeditinn Eakr kast. .. be die Meerengen durchfahren wollen, heute mittag ab. Schiffe, die venct sch Fbatten 8 e Hss ine Herr Phanden bis dahin die Militärposten am Eece⸗ 8 ö“ 8* 8 an Mitteln und die Abneigung der Truppen gegen die Bezahlung in der Dardanellen passiert haben, können ungehindert weiter Papiergeld. Der Gouverneur von Ta⸗tsien⸗lu erklärt in einer Pro⸗ fahren. Später würde kein griechisches Schiff mehr die Meer⸗ klamation, in Osttibet sei jetzt der Friede hergestellt, und fordert das . G ilttär, die Ei d die Priester auf, bei der Errichtung der enge durchfahren dürfen. 5 8 Militär, die Einwohner un 8 S tsch 8 — Die türkischen Blätter veröffentlichen ein Telegramm neuen Provinz, die aus Osttibet und dem westlichen Szetschuan ge⸗ aus Adrianopel mit Einzelheiten über den gestern gemeldeten bildet werden sollte, mitzuarbeiten. Kampf zwischen den Flüssen Tundja und Maritza. Afrika.
— 1— i Marasch, sechs Kilometer westlich von 8 G1ö6“ e 88 88 wv . gedauert haben. Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung aus
Di . Streitkräfte sich auf 30000 Mann be⸗ Marrakesch haben die französischen Behörden den mutmaßlichen heno sghen Iüehen Fihtung auf Aga unter Zurück⸗ Mörder des Deutschen Opitz festgenommen.
lassung von Tausenden von Toten geflüchtet sein. Auch
bei Kadinköi, 25 km nordwestlich von Adrianopel, sollen die Türken einen Sieg errungen und 11 Kanonen erbeutet haben. Weitere Kämpfe haben bei Kiretschdschi⸗Hasköi, Ispinli, Tschali und Kanak stattgefunden. AUeberall sollen die Bulgaren geschlagen worden sein. Im Strumatale, wo
Belgien.
Die Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B. die Souverniten Italiens über Libyen anerkannt
1 Königlich großbritannische Botschafter Sir Edward 16 it noch Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen. “
ur Beschleunigung des Rentenzahlungsverkehrs fubrd die Bech wern erbatans vom 1. Januar 1913 ab für alle laufenden Rentenzahlungen Rentenstammkarten die für eine Benutzungsdauer von 6 Jahren eingerichtet sind. Diese Karten werden nach den laufenden Renten nummern ge⸗ ordnet bei den Postanstalten in Kästchen so aufbewahrt, daß sich die einzelnen Stammkarten mit Hilfe der Rentennummern rasch herausfinden lassen. Gleichzeitig erhält jeder Empfänger einer laufenden Rente eine Nummerkarte, auf der die Rentennummer der Stammkarte zu vermerken ist. Die Rentenempfänger haben ihre Nummerkarte sorgfältig aufzubewahren und bei jeder Rentenabhebung der Zahlstelle der Postanstalt vorzuzeigen. Hierbei übergibt der Rentenempfänger gleichzeitig seine Quittung. Auf diese Weise wird das gegenwärtig bestehende, mit Zeit⸗
Parlamentarische Nachrichten. “ Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses
s 1 ß bei j inzelnen verlust verbundene Verfahren vermieden, daß bei jeder einze 1 Rentenzahlung aus einer mehr oder weniger umfang⸗ reichen Rentenstammliste, in der die HahhengaeFefangee alpha⸗ betisch aufgeführt sind, der einzelne Rentenempfänger jedesmal herausgesucht werden muß. 1
7
Die Zweite Kammer hat laut Meldung des „W. T. B. gestern Söweictas einen Gesetzentwurf, betreffend die Er⸗ richtung eines staatlichen Kraftwerks im Murgtal, unter Beifall einstimmig angenommen.
3 Sachsen⸗Weimar Sei ajestät der Kaiser und König ist, wie W. T. B.“ Majef mit Gefolge heute vormittag in Weimar eingetroffen und auf dem Bahnhof von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog, dem zum Ehrendienst komman⸗ dierten Oberschloßhauptmann Grafen Finck von Finckenstein nd dem preußischen Gesandten Grafen von Wedel empfangen worden. Nach der Begrüßung begaben sich Seine Maäjestät der Koiser. und Seine Königliche Hoheit der Großherzog, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt, im Automobil zur Fasanen⸗ jagd nach Ettersberg.
8
Hamburg. 8 8 6 Fstor 4 e R ' et
Die Bürgerschaft hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, einem Senatsantrage entsprechend 1 850 000 ℳ zur Er⸗ weiterung und Verbesserung des Hafens in Cux⸗ haven für Zwecke des Fischmarkts bewilligt. Diese Summe soll auf dem Anleihewege beschafft werden.
.““ Oesterreich⸗Ungarn. “ Das österreichische Herrenhaus hat gestern die Wahlen für die Delegationen vorgenommen. 1“ 8 österreichischen Abgeordnetenhause wurde in der gestrigen Sitzung die Beratung des Epidemiegesetzes
esetzt. fortgeses Das ungarische Abgeordnetenhaus ist, wie „W. T. B.“ meldet, für den nächsten Mittwoch zu einer Sitzung einberufen worden, in der der Zusammentritt der Delegationen verkündet werden wird.
Großbritannien und Irland. “
Im Unterhaus wurden gestern an die Regierung einige Anfragen wegen der Erörterungen gerichtet, die sich an eine kürzlich gehaltene Rede eines hohen Beamten im Schatzamt Masterman angeknüpft hatten, in der dieser seiner Sympathie für den Balkanbund Ausdruck gegeben haben sollte. Wie „W. T. B.“ berichtet, erklärte Masterman jauf die An⸗ fragen, daß er falsch verstanden worden sei, vnd daß er im Laufe der Rede besonderen Nachdruck auf die Neutralität der britischen Re⸗ gierung gelegt habe. Auf weitere Anfragen erklärte der Premier⸗ minister Asquith, Masterman habe vollständig die gegen ihn er⸗ hobene Beschuldigung entkräftet. Die Haltung der Regierung 85 Balkankriege gegenüber sei von strenger Neutralität. Es sei selbst⸗
verständlich Pflicht der Minister wie auch jedermanns sonst, keine
Sprache zu führen, die mit dieser Neutralität unvereinbar sei.
Frankreich.
bschluß der spanisch⸗französischen Marokko⸗ Dess Feag 5884 eine neue Verzögerung erfahren. Wie W. T. B.“ meldet, habe der spanische Minister des Aeußern
verhandlungen
bulgarische und türkische Truppenteile auch bereits aufeinander gegbe. Rnd, haben letztere den Vorstoß der Bulgaren zum
Stillstand gebracht.
ulgare“ dargestellt; sie meldet: Auf allen Gebieten “ Fämpse im Gange und die Türken überall
der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
Völlig anders wird der bisherige Verlauf der Kämpfe in
aus ihren Stellungen vertrieben worden. Das Gebiet von
T ist endgültig abgeschnitten. Vor Adrianopel Fannc 1“ Armee die Arda erreicht. Die Türken flohen in Unordnung und Panik unter Zurück⸗ lassung von 100 Toten und 160 Gefangenen. Die bulgarischen Verluste sind nicht bedeutend. Auf der nordöstlichen Seite der Befestigungslinie von Adrianopel wurden einige vor⸗ geschobene Punkte besetzt. Nach einem überaus heftigen Kampfe wurde der Feind geschlagen und trat die Flucht gegen die Festung zu an. Viele Tote und Verwundete, die noch nicht gezählt werden konnten, blieben auf dem zurück. Während des Kampfes eröffneten die türkischen Batterien von den Nordostforts aus das Feuer, das jedoch ergebnislos blieb. Eine feindliche Kolonne machte einen Ausfall aus der Festung in östlicher Richtung, wurde jedoch vernichtet. Wie das „Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ Bureau“ meldet, bestätigen authentische Informationen, daß die Stadt Mustafa Pascha an der Eisenbahnlinie Adrianopel, unweit der Grenze, von den Türken geräumt worden ist. Die Einwohner der Stadt flüchteten nach Adrianopel. Die Türken fahren fort, die Dörfer an den Ufern der Struma in Brand zu stecken. Die Dörfer Gornasuchitza, Dolnasuchitza, hesechea Vakanov, Kresna und andere kleine örfer sind eingeäschert. 88
ö bulgarische Kolonne ist nach Besetzung von Wasiliko an der Küste des Schwarzen Meeres gegen Visa 8. amtlicher serbischer Seite wird gemeldet, daß die dritte serbische Armee vorgestern abend trotz heftigen Wider⸗ standes der Türken Prischtina und die erste Armee das zwischen Egri Palanka und Kumanovo gelegene Stratschin genommen haben. Die von den türkischen Truppen auf der Eisenbahnlinie Ristovats —Kumanovo zerstörten Brücken sind von den Serben wieder in gebrauchsfähigen Zustand gesetzt heeh Depesche des „W. T. B.“ zufolge hat der General Jankowitsch gestern nachmittag Novibazar nach erbittertem dreitägigen Kampfe eingenommen. Die Verluste sind noch nicht bekannt.
— Die Operationen vor dem Berge Tarabosch sind auch gestern fortgesetzt worden. Die Türken befinden sich in un⸗ günstiger Lage, da sie von mehreren Seiten umstellt sind. Die Nachricht, daß die Türken 8 20 000 Mann zusammen⸗
ätten, bestätigt sich nicht. “ 8 3 “ Hürt⸗ Meldung der „Agence d'Athénes“ sind die Türken in Stärke von 22 Bataillonen und e Batterien gestern von den Griechen besiegt und zum Rückzug auf Serfidje gezwungen worden. 85 “ des griechischen EE“ 8.Zee Feind auf allen Seiten von Cambunia bis Serfidie und auf der Ebene Aliakmon verfolgt. Die türkische Armee ist zersprengt worden. Wir haben 22 Feldkanonen mit den Protzen sowie eine große Menge von Munition und zahlreiche Munitionswagen erbeutet. 1 11
Einer weiteren Meldung zufolge haben die griechischen Truppen Serfidje und eine Brücke bei Aliakmon besetzt und so den Türken den Rückzug abgeschnitten. Die griechische Regierung hat an den Generalissimus und an die siegreiche Armee wegen des Sieges ein Glückwunschtelegramm gerichtet.
Statistik und Volkswirtschaft.
CC“ Zur Arbeiterbewegung. 8 1 — In vier kürzlich vom Verband der Schneider einberufenen Verfsinret chn 1 Berliner Konfektionsarbeiter und arbeiterinnen wurde, wie das „Berl. Tagebl.“ berichtet, ein⸗ stimmig folgende Entschließung gefaßt: „Die versammelten Konfektionsarbeiter und Schneiderinnen erneuern ihren Beschluß vom 13. Dezember vorigen Jahres und erklären erneut, daß sie die in dem Vertrage mit den „gelben“ Zwischenmeistern und Fabrikanten vereinbarten prozentualen Lohnzulagen ablehnen. Sie betonen dabei insbesondere, daß sie hierin eine durchgreifende und ihren Inter⸗ essen entsprechende Aufbesserung ihrer Löhne nicht erblicken Sütber. Dies wird auch von den „gelben“ Zwischenmeistern bestätigt, die jüngst in einer Versammlung erklärt haben, daß von 1600 Zwischenmeistern, die den Vertrag unterschrieben haben sollen, nur vierhundert ihrem Verbande angehören, und daß von diesen vierhundert nur fünf Prozent die Lohnzuschläge zahlen. Dabei betonen die Zwischenmeister des „gelben“ Verbandes selbst, daß die Löhne bei Auszahlung des prozentualen Zuschlags sich auf der⸗ selben Höhe ⸗bewegen, als- wenn der ⸗Zuscklaß racht- vre werde. Mit dieser Feststellung der „gelben“ Zwischenmeister ist das bewiesen, was im Vorjahre von der Streikleitung gesagt wurde. Die Versammelten erkennen dabei erneut an, daß die Streikleitung durchaus im Interesse der Arbeiterschaft handelte, als sie die Ab⸗ lehnung der Angebote der Unternehmer empfahl Demgegenüber ver⸗ pflichteten sich die Versammelten, dahin zu wirken, daß in kürzester Zeit den Zwischenmeistern selbst Forderungen in Gestalt eines Tarifes überreicht werden können, indem sie für die Stärkung der Organisationen Sorge tragen, damit in der Konfektion Zustände Platz
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Kunst und Wissenschaft.
estern vormittag 10 Uhr wurden in Dahlem die Kaiser WilSestern Svetmtag für Chemie sowie für physikalische Chemie und Elektrochemie in Gegenwart Seiner Mäajestät des Kaisers und Königs feierlich eingeweiht, woran sich eine Hauptversammlung der Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften schloß. Seine Majestät wurde vor dem inneren Haupteingang des Instituts für Chemie an der Thielallee durch den Minister der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, den Präsidenten der Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft, Wirklichen Geheimen Rat, Pro⸗ fessor D. Dr. Harnack und den Vorsitzenden des Vereins „Chemische Reichsanstalt“, Wirklichen Geheimen Rat, Pro⸗ fessor Dr. Fischer empfangen. Im zweiten Obergeschoß vor dem Bibliothekraum nahm der Kaiser die Vorstellung der Leiter der beiden Kaiser Wilhelm⸗Institute, Professor Dr. Beckmann und Professor Dr. Haber entgegen sowie der Abteilungsvorsteber Pro⸗ fessoren Willstätter, Hahn und Just. Hierauf begann die Ein⸗ weihungsfeier im Bibliothekraum, wo sich u. g. . hatten: die Senatoren und Mitglieder der Kaiser Wilhelm⸗Gesell⸗ schaft, der Finanzminister Dr. Lentze, der Ministerialdirektor Dr. Schmidt, der Wirklich⸗Geheime Obe hofbaurat von Ihne, ferner die Staatsminister Dr. Delbrück, Freiherr von Schorlemer und Dr. Sydow. Die Feier begann mit einer Ansprache des Vorsitzenden des Vereins Chemische Reichsanstalt“, Wirklichen Geheimen Rats Professor Dr. E. Fischer, welcher im Namen dieses Vereins, als des bisherigen Bauherrn, das Haus der Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft übergab, dem Kaiser für sein Erscheinen und seine tatkräftige Hilfe dankte und dem Institut wünschte, daß es wirken möge zum Ruhm der Wissenschaft und dem Vaterlande zum Nutzen und zur Ehre. Sodann sprach der Präßdemt der Kaiser Wilhelm⸗ Gesellschaft, Wirkliche Geheime Rat, Professor D. Dr. Harnack, der die Institute in die Obhut der Gesellschaft übernahm und versprach,
greifen, die eine wirkliche Besserstellung der Arbeiter bedeuten.“
Koppel und den Professoren Haber und Just empfangen. wurde u. a. vorgeführt die Darstellung des synthetischen Ammoniaks aus den Elementen, die Untersuchung von Schlagwettern mit dem Auge, Proben von Wasserleitungs⸗ und Gassträngen, die durch vaga⸗ bondierende Straßenbahnströme zerfressen sind.
Es folgte die Hauptversammlung der Kaiser Wilhelm⸗ Gesellschaft im Maschinensaal des Instituts. Der Präsident Professor D. Dr. Harnack hielt die einleitende Ansprache. Den Kassenbericht erstattete der erste Schatzmeister der Gesellschaft Gen⸗ral⸗ konsul Franz von Mendelssobn. Der Wirkliche Gebeime Rat, Professor Dr. Paul Ehrlich hielt sodann einen Vortrag über „Moderne Heilbestrebungen.“ 1
Damit schloß die Sitzung. Seine Majestät der Kaiser und König verließ das Institut und kehrte nach dem Neuen Palais zurück.
Ausstellung alter ostasiatischer Kunst in der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin.
Die kürzlich eröffnete Ausstellung am Pariser Platz nimmt nicht nur unter den Veranstaltungen der Akademie eine bedeutsame Stelle ein, sie ist auch für die Kenntnis des chinesischen und japanischen Kunstgebiets von grundlegender Wichtigkeit. Die Voraussetzungen einer solchen Kunstschau sind in Deutschland erst durch die umsichtige und
tiefgrabende Arbzit, der 8 Jahre geschaßen worden. „Meben den⸗ Erwerbuͤngen der Königti en Museen in Berlin, von denen manches hier zum ersten Male einer breiteren Oeffentlichkeit vor Augen tritt, sind es hervorragende deutsche Privatsammlungen, deren Schätze den Grundstock der Ausstellung bilden. Die Akademie hatte das Glück, für die meisten Abteilungen in Dr. Kümmel, dem Direktor der ostasiatischen Kunstabteilung des Museums für Völkerkunde, einen Berater und Leiter zu gewinnen, der die beste Gewähr für eine Aus⸗ wahl und Aufstellung nach den in der Sache selbst liegenden Gesichts⸗ punkten bot. Die Bedeutung des so Geschaffenen liegt vor allem darin, daß es den Anspruch erheben darf, nur solche Dinge zu zeigen, die auch in Ostasien selbst bei den heimischen Kennern geschätzt und gesucht werden. Der streng durch⸗ geführte Grundsatz der Qualität ist es, der dem Ganzen das Gepräge gibt.
Die Sonderung der einzelnen Gebiete geschah nicht nach Zeit⸗ abschnitten, auch nicht nach geographischen Gesichtspunkten; die Kunst des Ostens wird vielmehr als eine Einheit vorgeführt. Unter den Bildern, den Bronzen, den Waffen, den Lackarbeiten und Töpfereien findet man Schöpfungen weit auseinander liegender Jahr⸗ hunderte vereinigt. Es ist gewiß kein Zufall, daß dem Neuling nicht diese Verschiedenheiten, sondern das Gemeinsame der einzelnen Kunst⸗ übungen zuerst und fast ausschließlich sich aufdrängt. In der Tat itt ja die ostasiatische Kunst, so gewiß auch sie zuletzt auf das Genie einzelner überragender Persönlichkeiten zurückgeht, doch von der unserigen zurch eine viel festere Ueberlieferung, durch eine weit größere Ge⸗ meinsamkeit des dekoratioen Sinnes geschieden. Erhebt sie sch so auch in Werken namenloser Künstler zu einer staunenswerten Sicherheit des Geschmacks, zu einer unerhörten Knapp⸗ beit und Präzision der Formensprache, so fehlt ihr andererseits häufig genug jener feine Ausdruck des Persönlichen, der uns in dem Kunst⸗ werk unmittelbar die Seele des Künstlers empfinden und über der Größe des künstlerischen Inhalts die Feinheiten der Technik vergessen üßt. Immerhin, es gibt in der Ausstellung eine Anzahl von Werken — und ihre Vorführung ist gewiß ein besonders großes Verdienst —, gei denen das rein Menschliche so stark ist, daß man über Länder und Fahrhunderte hinweg unmittelbar sich ergriffen fühlt. Werke wie das Hülzerne Bruchstück eines Buddhakopfes (Japan, 8. Jahrhundert) oder ie die gemalten Bildnisse von Buddhas, von Priestern und ver⸗
gotteten Persönlichkeiten, die im Saal 2 vereinigt sind, bedürfen
in ihrer geläuterten Formensprache, in ihrer vergeistigten Indivi⸗ dvalität, in der Darstellung einer seelischen Sammlung, die nicht von eieser Welt ist, keines Kommentars; sie rechnen nur auf das allgemein nenschliche Empfinden für Größe und für den Geist, der in irdischen
Formen sich spiegelt. Wenn die Ausstellung nichts geben würde als
diese erhabenen Beispiele einer sakralen Malerei und Bildnerei aus
ien Jahrhunderten des hohen Mittelalters, so hätte sie schon einen keuen, tiefen und bleibenden Eindruck großer Kunst vermittelt.
ir müssen es uns versagen, auf die Einzelheiten in
Weniger als je vermag
dies Liese
em Zusammenhang einzugehen.
Hier europäischen Betrachter nickt obne Neid auf diese für den gemeinen
Mann bestimmte Volkskunst blicken läßt. Noch sei des Katalogs gedacht, der erst verspätet erschien, da die Ausstellung vor dem ursprünglich vorgesehenen Zeitpunkt eröffnet wurde. Er ist wertvoll durch eine gediegene Einleitung von Dr. Otto Kümmel und ebenso durch orientierende Bemerkungen von Dr. Smidt über die von ihm geleitete Abteilung der Farbholzschnitte. Die Akademie hat sich mit dieser Ausstellung den Dank aller Kunst⸗ freunde gesichert. Angesichts der Massen minderwertigen ost⸗ asiatischen Kunstgewerbes, mit denen wir seit Jahren überschwemmt werden, ist die Begeisterung für die Kunst des Ostens vielfach in eine ungerechte Verkennung umgeschlagen. Die Akademie will weder werben noch polemisieren: sie beschreitet den einzig richtigen Weg, indem sie das Beste zur Schau stellt, was uns erreichbar ist, und so auch dem Laien durch Vertiefung seiner Kenntnisse den Weg zu
Handel und Gewerbe. In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank führte der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ direktoriums Havenstein folgendes aus: Die günstige Entwicklung, die der Ausweis der Reichsbank im September zeigte, und die es ihr ermöglichte, damals vop einer Diskont⸗. erhöhung aͤbzisehen, ist im Oktober zum Seülstand gekommen und hat sich immer stärker in ihr Gegenteil verkehrt. Die politischen Ereignisse auf der Balkanhalbinsel haben wie auf die übrigen europäischen Märkte, so auch auf den deutschen Geldmarkt ihren Einfluß geltend gemacht und wie überall so auch hier zu einer Politik der Vorsicht und Zurück⸗ haltung geführt. Diese ben und die damit zusammen⸗ hängende Höhe des Privatsatzes, der sich während der letzten Wochen hart an dem Banksatz gehalten und sich auch durch die Abschwächung der letzten Tage nicht weit davon entfernt hat, drängen zahlreiche und langsichtige Ansprüche, die sonst ihre Befriedigung am offenen Markte gefunden hätten, an die Reichsbank; das ist in der Provinz noch erheblich stärker in die Erscheinung getreten als in Berlin. Die Rückbildung der Vierteljahrsspannung hat sich in⸗ folgedessen in diesem Jahre und namentlich in der dritten Oktoberwoche erheblich langsamer und ungünstiger voll⸗ zogen als in den Vorjahren und beträgt bis zum 23. d. M., für den allerdings bis jetzt nur Ausweise für 90 Bankanstalten und die Reichshauptbank vorliegen, nur etwas über 69 Prozent, während sie im Vorjahr 82 und 1910 77 Prozent betrug. Insbesondere hat die Belastung auf Wechsel⸗ und Lombard⸗ konto in erheblich schwächerem Maße abgenommen als in den Vorjahren, und wenn auch auf der anderen Seite die privaten fremden Gelder sich in diesen Oktoberwochen wesentlich günstiger entwickelt haben, so hat das doch keinen Ausgleich zu schaffen vermocht. Die Besserung auf Wechsel⸗ und Lombard⸗ konto abzüglich der privaten fremden Gelder beträgt in diesem Jahre nur 407 Millionen Mark und bleibt damit hinter der vorjährigen um 102 Millionen zurück; und während der Be⸗ trag der ungedeckten Noten am 30. September um über 164 Millionen hinter der vorjährigen Ziffer zurückstand, bleibt er am 23. Oktober nur noch um 41 Millionen hinter dem vorjährigen zurück, sodaß der Gesamtstand der Reichs⸗ bank sich gegen das Vorjahr um 123 Millionen ungünstiger entwickelt hat. Der Metallbestand, der im Vorjahr vom 30. September bis zum 23. Oktober um 101 Millionen zunahm, weist in diesem Jahre nur eine Steigerung um 55 Millionen auf. Diese Entwicklung mahnt, wenn gleichwohl der Stand der Reichsbank kräftig ist und die Verfassung des deutschen Geldmarkts zu keinen Bedenken Anlaß gibt, doch zur Vorsicht und dies umsomehr, als eine größere Anzahl von Zentralnotenbanken uns bereits mit der Erhöhung ihrer Rate vorangegangen ist. Hierzu tritt, daß die Kurse der Devisen auf
ächteten Juden zu Rom im 18. Jahrhundert schildert Voß in einer packenden Weise, die Sprache erhebt sich oft zu biblischer Schönheit und Fülle des Ausdrucks.
— Die Erinnerungen aus dem Leben einer 95 jährigen. Von Hedwig von Bismarck (Verlag von Rich. Mühlmann in Halle a. S., geb. 5 ℳ), liegen nunmehr in 14. Auflage vor. Es ist erfreulich, daß dieses anspruchslose, mit Herzenswärme und gesundem Humor geschriebene Buch eine so weite Verbreitung gefunden hat. Die Verfasserin, eine Base des großen Kanzlers, hat den großen Weltereignissen, die in ihre Lebenszeit fielen, persönlich zwar fern gestanden, ihre Familienbeziehungen führten sie aber mit mancher der hervorragendsten mitwirkenden Persönlichkeiten zusammen. Ein offener Blick und eine schlichte Erzählerkunst geben zudem diesen Lebens⸗ erinnerungen literarischen Wert.
— Die Zeitschrift „Schlesien“ bringt in dem soeben er⸗ schienenen Heft 2 aus Anlaß der dreifachen Jubelfeier des Fürst⸗ bischofs von Breslau, Kardinal Kopp, einen Ueberblick seines Lebens und Wirkens besonders in Schlesien von dem Geheimen Regierungs⸗ und Konsistorialrat Dittrich. Mit der dazu gehörigen Kunstbeilage, darstellend das Porträt des Kirchenfürsten, erhält das neue Schlesien⸗ heft das Gepräge einer „Kardinal Kopp⸗Nummer“, welche wohl gern als Erinnerung an die Jubiläen in den Kreisen der Diözesan⸗ vchehörsgen mne finden “ Aus 18 übrigen ö “ Heftes seien der Aufsatz von Profeslor Dr. Heiurij endt „Von Breslacks Stkäßen undk shen “ Kutzers „Der Kümmerniskult in Schlesien“ und zum Schluß das Gedicht von Müller⸗Rüdersdorf „Einsame Hütten genannt. Die „Schlesische Chronik“ beginnt auch schon mit Berichten aus Schlesiens größtem Jahre 1813 und wird so allmählich den Jahrhundertjahrgang der Zeitschrift zum quellenmäßigen heimatlichen Geschichtswerke aus⸗ bauen. Probehefte versendet kostenlos der Verlag der Zeitschrift „Schlesien“, Breslau II und Kattowitz.
Bauwesen.
Einen Wettbewerb um Entwürfe für den Bau einer neuen Thermalwasserleitung schreibt die Gemeinde Bad⸗ gastein aus unter Baufachleuten, die in Oesterreich, im Deutschen Reiche und in der Schweiz ihren Sitz haben. Die Wettbewerbs⸗ unterlagen sind beim Sekretariat des Oesterreichischen Ingenieur⸗ und Architektenvereins (Wien I, Eschenbachgasse 9) gegen Zahlung von 5 Kronen erhältlich. Drei Preise von 6000, 4000 und 2000 Kronen sind ausgesetzt. Dem siebengliedrigen Preisgericht gehören u. a. an: Dr. Karl Kinzer, Oberbaurat der Stadt Wien, Ing. Rudolf Halter, K. K. Oberbaurat und Professor der Technischen Hochschule in Wien, Ing. Eduard Bodenseher, Baurat der Stadt Wien, und Dr. H. Mache, der Technischen Hochschule in Wien. Die Wettbewerbsfrist äuft am 15. Januar 1913 ab
Verkehrswesen.
Bei den Konsularbehörden des Reiches geh sig Anfragen ein, denen, obgleich sie lediglich persönliche oder geschäft⸗ liche Angelegenheiten der Interessenten betreffen, das Porto für die Antwort nicht beigefügt ist. In solchen Fällen werden die Antworten unfrankiert abgesandt, wodurch den Empfängern Kosten für Zuschlagporto erwachsen. Die Befreiung der von Behörden aus⸗ gehenden Dienstbriefe vom Zuschlagporto besteht nur für den innnern deutschen Verkehr, dagegen nicht für Sendungen von und nach dem Auslande. 3
Unter diesen Umständen liegt es im eigenen Interesse der Be⸗ teiligten, den Anfragen an die Konsularbehörden des Reichs tunlichst das Porto für die Antwort beizufügen. Hierzu bieten die bei den größeren Postämtern zum Preise von 25 ₰ für das Stück erhältlichen inter⸗ nationalen Antwortscheine ein bequemes Mittel. Der Antwort⸗ schein wird dem Briefe mit der Anfrage beigelegt und vom Empfänger bei einer Postanstalt des Bestimmungslandes gegen Landesfreimarken im Werte von 25 Cts. umgetauscht. Mit diesem Betrage kann ein Brief der ersten Gewichtsstufe frankiert werden, soweit nicht etwa von dem Aufgabelande des Antwortbriefes Zuschlagstaxen erhoben werden. In diesen Fällen empfiehlt es sich, der Anfrage zwei Antwortscheine bei⸗ zufügen. Ueber die Zuschlagstaxen erteilen die Postanstalten Auskunft. Anwortscheine werden im Verkehr fast sämtlicher Länder unter⸗
die Ausführungen Paul
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rcia Prieto die letzten Vorschläge Frankreichs, betreffend die ö“ des Mulujagebietes, als unannehmbar bezeichnet und im Einvernehmen mit dem Kriegsminister und mit ein⸗ stimmiger Genehmigung des Ministerrats eine Antwortnote ausgearbeitet, die die äußersten Zugeständnisse Spaniens ent⸗ halte. Die Note sei unverzüglich dem französischen Botschafter
einander zugelassen; die Postanstalten geben darüber Auskunft, welche Länder dem Verfahren noch nicht beigetreten sind. Im Verkehr mit diesen Lêändern kann den an die Kaiserlichen Konsularbehörden zu richtenden Anfragen, auf welche die Absender frankierte Antworten zu “ wünschen, das Rückporto in deutschen Freimarken beigefügt werden.
Rumänien. einige für den deutschen Zahlungsstand und die Goldbewegung wichtige Länder im Laufe des Monats stark und zum Teil bis zum oder bis in die Nähe des Goldpunktes gestiegen sind. Ein längerer Fortgang dieser Entwicklung könnte neben den starken Ansprüchen, die der innere Verkehr an die Reichs⸗ bank gestellt hat und weiter stellen wird, und die auch ihren Metallschatz beeinflußt haben und weiter beeinflussen können, zu einer unerwünschten Schwächung ihres Devisen⸗ und auch ihres Goldbestandes führen. Das Reichsbankdirektorium deshalb eine Erhöhung des Diskontsatzes für nunmehr 8*
ihre wissenschaftliche Selbtändigkeit und Freiheit zu wahren. Die sür. das beschreibende Wort die liebevolle Versenkung in die Werke Die amtlichen Ziffern des Staatsbudgets 1911/12 Chemie 8 in Groß Berlin die ältesten Ueberlieferungen, die Forschähg Gest zn ersetzen. Es sei nur ein kurzer Huweis gegeben auf die iner Meld des „W. T. B.“ einen Ueberschuß brauche solche reich ausgestatteten Laboratorien; er stelle die 1 ne. ete, die vertreten sind, und auf die Schwierigkeiten, mit ergeben nach einer Meldung 8 stalten in den Dienst der Wissenschaft, d. h. der Wahrheit. Men de Leitung und demgemäß auch der Beschauer zu rechnen hat. von 110 Millionen Francs. Hierauf sprach der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegen⸗ vre Malerei ist, wie es ihr gebührt, in den Mittelpunkt ge⸗ 4 F heiten D. Dr. von Trott zu Solz. Er dankte dem Verein 85 Die Rahmung der auf Papier und Seide gemalten Bilder
1 den Dänemark. M 8 Chemische Reichsanstalt“ und der Kaiser Wilhelm⸗Gesellschaft Ge⸗ 8 edle Brokatstoffe, ihre Form als Hängebild oder stückweise auf⸗ mitgeteilt worden. Rußland — Der Ministerpräsident hat im Folketing einen Gesetz⸗ heimer Kommerzienrat Koppel, der Hauptschöpfer des zweiten Instituts, stollender Querstreifen oder endlich als mächtiger beweglicher Falt⸗ 8 88 8 ie „W. T. B.“ entwurf über eine Aenderung der Verfassung eingebracht, habe seiner Stifung heute eine weitere Zuwendung von 300 000 ℳ Ienn ist bekannt. Voll zur Geltung kommen könnte jedes dieser
Der Thronfolger 2. deg 8— 59 Die Temperatur deren wichtigste Bestimmungen laut Meldung des „W. T. B.“ gemacht. Der Staat 2n” sich 5 g-e. v 1 vre Fschen Riume 88 8 1Lee ee 1z “ die hält
ne Schmerzen verbracht. D . nig b ; - tive gassi Insti 1 ihre Mitarbeiter zum Ruhme der schen⸗ ume der Akademie so ungünstig wie mögli — und als einziger ã
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