1912 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Oct 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Forschungsreise ins (Venezuela) zu den seiner rechten Nebenflüsse ist geplant. schen For Feuerland allein tlichen und volks⸗ atagonien und auf Feuer⸗ Vor kurzem

alte „Welserland“ des Orinoco und

fried Benignus in Berlin will sich dieser Erbschaft deut geistes annehmen. Er hat Chile, Patagonien und quert und über die Ergebnisse seiner wi enschaf

du wirtschaftlichen Studien ein Buch: „In Chile, land“ (Verlag Dietrich Reimer, aus Venezuela zurückgekehrt, wo er

mit Land und Leuten vertraut. Die Forschung 2 Jahre dauern soll, sieht vor: Kartographische

biets, ferner eingehende Studien hinsichtlich pologie, Geologie, Zoolo licher Hinsicht Untersu Kautschuk, Farbhölzer

Mineralschätze, venezolanische Gesandte in

Berlin hat

Auch der brasilianische Gesandte hat sein freundl Unterstützung der

Königlichen Hoheiten der Prinzessin Bayern, der Prinzen Eitel⸗ des Prinzen Max von Baden, der

bekundet. Ein Aufruf zur trägt die Unterschriften Ihrer Gisela und des Prinzen Leopold besehe und Oskar von Preußen,

von

erzöge Adolf Friedrich zu Mecklenburg und Wilhelm von Urach

ürsten Carl von Urach, des

außerdem eine große Anzahl von namhaften Personen au Die Mindestkosten der Reise sind auf 100 000 ge⸗ Deutsche Bank, Depositen⸗ kasse A, Berlin W. 8, Mauerstraße 26 27, für Dr. Siegfried Benignus

des Reichs. schätzt. Beiträge nimmt entgegen: Die

Welse erland⸗Forschungsreise.

Die Wissenschaftliche Gesellschaft Kollegienhau

die aus Anlaß der Einweihung des neuen Jahre mit einem Kapital von einer halben wurde, hielt am Sonnabend in der Seiner Großherzoglichen Hoheit Baden, des Kultusministers Böhm kollegiums der Universität ihre Dr. Buerklin gab eine kurze zeitigen Stand der Gesellschaft. Gesellschaft vor einem Unterstützung 14 mit einem Gesamtaufwand schaftliche Zwecke berücksichtigen. Das der Gesellschaft ist die Gründung einer Univers Heidelberg bestehen.

Literatur.

Julius Rodenberg. Die Grand Romäan aus der französischen Kolonie.

Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin.

4 ℳ. Es ist die Erzählungskunst einer schon v

Liebe zur Kleinmal erei, mit ihrer behaglichen Breite,

vollen S die uns hier begegnet. Der Roman wurde unter den een des K rieges 1870/71 geschrieben und erlebt jetzt eine Neu⸗

Der Schauplatz der Handlung ist Alt Berlin, das

und die Konflikte Herzen einer Familie Grandidier ab, die zu

Eindrüu⸗ ausgabe.

schaulich geschildert ist,

jener aus Frankreich vertriebenen Hugen

Großen Kurfürsten gastlich aufgenommen,

geworden waren. Der Krieg mit

schick Straßburgs spielt in den

Weise die Verwicklungen der Handlung. 8

Berlin) veröffentlicht. in amtlicher Stellung war, ist er sreise, die ungefähr Aufnahmen des Ge⸗ Ethnologie und Anthro⸗ in volkswirtschaft⸗ vor allem ältnisse.

ie, Botanik, Klimatologie; ungen über Nutzpflanzen Verkehrsverh seine Mithilfe zugesichert. iches Interesse Forschungsreise

Roman hinein und löst

sowie

erste Festsitzung ab. Uebersicht Aus den

und die

Ziel

idiers. Ein

Dritte Auflage. Preis gebd. 5 ℳ, geheftet ergangenen Zeit mit ihrer ihrem gemüt⸗

spielen sich

otten gehört,

gute

Theater und Musik.

Komödienhaus.

Das Komödienhaus hat mit einem neuen Lustspiel (ri von Richard

schwank): „Die Generalsecke“

des „Husarenfiebers“ gleichkommen dürfte. nirgends im Soldatenleben

Gustav von Mosers Zeiten just das, was am me

die vorgeführten Typen

nur echt ist,

und der Humor e danach, ob die Handlung wie wahrscheinlich sind. Skowronneks Lustspiel hin,

fragt und

So

ihre

nimmt

Das, was sich

uellgebieten Dr. Sieg⸗ schungs⸗

rbprinzen zu Hohenlohe⸗Langenburg, s allen Teilen

in Freiburg i. Br., ses im vorigen Million Mark gegründet Universität in Anwesenheit des Prinzen Max des Professoren⸗ Erzellenz über den Erträgnissen konnte die halben Jahre bereits von 19 Gesuchen um von 10 000 für wissen⸗ Aufgabe Akäaͤdemie an der Freiburger ität, wie solche bereits an verschiedenen Universitäten u. a. in

Berlinee Deutschr

den Nachkommen einer die, Bürger Berlins Frankreich und mit ihm das Ge⸗ in ernster

chtiger Militär⸗ Skowronnek, einen starken Heiterkeitserfolg erzielt, der an Dauerhaftigkeit v nie un hat begeben, ist im Militärschwank seit isten belustigt; wenn einigermaßen glaubwürdig wirken

der Zuschauer nicht

Voraussetzungen

man es

auch in daß der Kommandeur eines Linien⸗

sehr an⸗

Der

des

von

der⸗

in den

vom

2 viel irgend⸗

regiments für die Offiziersdamen ein Hutverbot erläßt. Die übergroßen Hüte sollen nicht getragen werden dürfen. Die erste aber, die sich gegen dieses Verbot auflehnt, ist die eigene Frau Gemahlin, und ihrem Beispiele folgen die anderen alle bis zur jüngsten Leutnants⸗ frau. Die Unbotmäßigkeit der Damen kann für diesen Lustspielobersten in bezug auf die Beförderung verhängnisvoll werden, um so mehr als die Gestalt eines Generals und Vorgesetzten drohend im Hintergrunde steht. Da aber auch die Frau General auf die Seite der meuternden Mode⸗ damen tritt und sich ein Ungetüm von zut aufsetzt, weiß man, daß der in gleicher Verlegenheit befindliche General dem so sympathischen Herrn Obersten kein Leid zufügen wird. Auch die Ver⸗ lobung eines Leutnants mit der Tochter des schon aus dem „Husaren⸗ fieber“ bekannten militärfeindlichen Zivilisten läuft selbstverständlich gut aus. Eine überaus flotte Gesamldarstellung unter der Regie von Felir Basch und vortreffliche Einzelleistungen haben die Soldaten dieses Stückes zum Siege geführt. lbert Paul, dereinst der Oberst im „Husarenfieber“, ist auch hier in dem gleichen Dienstgrad ebenso schneidig wie sympathisch. Nicht minder wirkungsvoll ab gestern Erich Ziegel den General, und prächtige Leutnantsgestalten stellten die Herren Sarnow und Wassermann auf die Bühne. Toni Impekoven als biederer ostpreußischer Offiziersbursche war von un⸗ widerstehlicher Komik, und Herr Baselt zeichnete den cholerischen Fabrikanten mit sicheren Strichen. Unter den Damen ragte Adele Hartwig als Frau des Kommandeurs besonders hervor. Aber auch Meta Bünger, Senta Söneland, Anna Hungar u. a. trugen das Ihrige zum Erfolg des Lustspiels bei.

Montis Operettentheater (Neues Theater).

„Der Frauenfresser“, Operette in 3 Akten von Leo Stein und Karl Lin dau, Musik von Edmund Eysler, die jüngste Gabe der Montischen Operettenbühne, hat es zu einem Erfolge gebracht, der größtenteils auf Rechnung der vortrefflichen Aufführung zu setzen ist. Eyslers Musik ist zwar sauber gearbeitet und enthält auch ansprechende Sing⸗ und Tanzwessen, aber irgendwelche besondere Eigenart läßt sie nicht verspüren. Dennoch vermag sie so prickelnd herausgebracht wie unter der Leitung des urmusikalischen Kapellmeisters Roth, zu zünden und sich dem Ohre einzuschmeicheln. Auch die etwas dünne Hanödlung ist nicht gerade ein Meisterwerk, aber immerhin lastig und kurzweilig genug. Der „Frauenfresser⸗ ist ein österreichischer Major ag. D., dem einst „seliges Leid geschah“, von zarter Frauenhand natürlich. Ein Entschuldigungsbrief der Dame an den damaligen Leutnant erreichte ihn nicht, weil der Bursche ihn in der Tasche behielt. So wurde aus dem Leutnant ein Weiber⸗ feind, bis er als Major a. D. die Jugendgeliehte wiedersah und auch der vergessene Brief sich in einer alten Litewka wiederfand. Schluß: Verlobung. Zu demselben Schluß führt auch die Liebe des Neffen des Majors zu einer hübschen jungen Dame, nachdem die Ebefeind⸗ schaft des Majors durch Gott Amor selbst überwunden und Einwilligung zu diesem zweiten Bunde erlangt worden ist. Die e Handlung schreitet zumeist im Walzer⸗ oder Polkaschritt vorwärts, auch zu einem Galopp schwingt sie sich auf, wie z. bei einem wirkungsvollen Rennquartett im zweiten Akt. Sehr zierlich ist auch ein Polkaduett „Kommen Sie, kommen Sie, Polka tanzen“, das Gustav Matzner und Else Alder sehr reizvoll vortrugen und gestern abend wiederholen mußten. Ueberhaupt ist Gustav Matzner als Darsteller des Majors der liebenswürdigste aller „Frauen⸗ fresser“, und Vera Schwarz als Dame seines Herzens in Gesang und Spiel so recht dazu angetan, diesen Ehefeind zu be⸗ kehren. Neben ihnen trugen Else Alder als tanz⸗ und sangesfreudiges junges Mädchen, Fritz Verbeck als Neffe des Majors, ferner Liebreich, die Herren Deutsch, Löschner, Peer bei der gestrigen Auf⸗ führung der Operette ihr redlich Teil zum Erfolge bei. Franz Groß hatte das Werk mit Geschmack in Szene gesetzt.

9 ½ DB.

Im Kböniglichen Opernhause findet morgen, Mittwoch, eine Wiederholung von G. Verdis „Violetta“ „La Praviata“) mit Fräulein Alfermann in der Titelrolle, Herrn Jadlowker als Alfrer, Herrn Bronsgeest als Germont statt. In den übrigen Rollen sind de Damen Schloßhauer⸗Reynolds, Lindemann, die Herren Bachmann, Dahn, Funck und Krasa beschäftigt. Der Kapellmeister von Strauß dirigiert.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Schillers „Maria Stuart’ aufgeführt.

gegangen.

seine

Grete che 2 wohnten ihr bei.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges 8 Berlin, 29. Oktober 191.

Die Deutsche Gartenbaugesellschaft veranstaltet vom 1. bis 3. November im Reichstagsgebäude eine Cyklamen⸗ und Chrysanthemumausstellung. Die Ausstellung ist an den ge⸗ nannten Tagen von 10 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends geöffnet.

„Im Automobil durch Holland“ betitelt sich ein Vortrag, den morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr, im Mitteleuropäischen Motor wagenverein der Syndikus Dr. R. Bürner unter Vorführung von 100 farbigen Lichtbildern im Hörsaal des Königlichen Kunst⸗ gewerbemuseums (Prinz Albrechtstr. 7a) halten wird. Gäste, Damen und Herren, sind willkommen; der Eintritt ist frei. 8 8 Sruitgark, 29. Oktober. (W. T. B. Gordon⸗Bennett⸗ Fah rt. (Vgl. Nr. 257 d. Bl.) Der dänische Ballon „Cl outh 1v

ührer Kapitän Seidelin, ist gestern, Vormittags 8 Uhr, in Hostin bei Prag glatt gelandet. Der schweizerische Ballon „Azurea“, Führer R. O. Müller, ist bei Königshofen (Unterfranken) glatt gelandet. Andauernder Regen verkürzte die Fahrt. Der schweizerische Ballon „Helvetia“, Führer Leutnant Sorg, ist gestern, Nachmittags 4 Uhr 55 Minuten, bei stürmischem Wetter bei Miechutschin, 42 km von Danzig, gelandet. Der Ballon „Astarte“ (Oesterreich), Führer E. von Siegmund, ist gestern abend bei Zarzycz (Oesterreichisch⸗ Schlesien, Bezirkshauptmannschaft Bielitz),„Busley⸗“ (Oesterreich), Führer Hauptmann Mannsbarth, bei Inarcs, südöstlich von Prag, „Livia“ (Italien), Führer Rino Piecoli, bei Großcorzyzce“ (Kreis Adelnau, Provinz Posen) 1

8

Weimar, 28. Oktober. (W. T. B.) Am Sonnabend tagte im

6 roßherzoglichen Residenzschlosse unter dem Vorsitz Seiner Hoheit

Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein das Gesamtpräsidium des Deutschen Flugverbandes Es wurde beschlossen, die Werbe⸗ und Arbeitstätigkeit nunmehr aufzu⸗ nehmen, nachdem die Nationalflugspende vollständig abgeschlossen wo den ist. Als erster Flugstützpunkt ist Weimar, als zweiter Coburg bestimmt worden. Im Anschluß an die Sitzung wurden auf dem für den Flugstutzpunkt Weimar vom Verem für Luft⸗ verkehr zur Verfügung gestellten Gelände von Seiner König⸗ lichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen⸗Weimar und ven Seiner Hoheit dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein die ersten Spatenstiche getan. Die Feier erfolgte in Gegenwart von Nertretern der Staats⸗ nnd Stadt⸗ behörden und der Firma Karl Zeiß in Jena, die für den Flug⸗ stützpunkt Weimar 10 000 gespendet hat.

des Herzogs

Ron, 28. Oktober. Im Lateran fand heute

eine große Gedenkfeier statt zur Erinnerung an den Sieg des

Maxentius am 28. Oktober des

Kalsers Konstantin über i Kirche bedeutete. Die Feier

Jahres 312, der den Seieg der christlichen seitet die Reibe der in Aussicht genommenen koustantinischen Feste ein. Vierzehn Kardinäle, zahlreiche Prälaͤten und Würden⸗ träger des päpstlichen Hofes, das diplomatische Korps beim Vatikan, die nische Aristokrotie und gegen fünfhundert geladene Gäste Nach einem Chorgesang bielt der Vizepteäsident des eine urze Ansprache, der eine mit B ifall aufgenommene Gedenkrete des Archäologen Professor Mazucchi folgte. Nach weiteren Ansprachen wurde die Feier mit der Aufführung Kompositionen Palestrinas und Mendelssohns geschlossen.

Festkomitees Graf Macchi

Toronto, 29. Oktober. (W. T. B.) Bahnhof Streetville (Ontario) fand Hwischen einem ilitärzug und einem Personeneug auf der Canadian⸗Pac sichahn ein Zu⸗ fammenstoß statt. Zwei Soldaten warden getölet und 28 verwundet, unter ihnen mehrere schwer. Im Personenzug wurde niemand verletzt.

882 8 2 . 6 8 (Fortsetzung des Nichtamtli chen in der Frsten nd Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 230. Abonnementsvorstellung. Violetta. (La Traviata.) Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text von Piave, deutsch von G. Droescher. Lusikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur roescher. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 234. Abonnementsvor⸗ EE Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller. 8 Anfang

Herr Regisseur Keßler.

Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters⸗ (Leitung: Direktor Paver Terofal). Der Prinz 8 Burlesker Bauernschwank mit Gesang und Tanz in drei Aufzügen (nach

inem vorhandenen Stoff des J. von Plötz) von Richard Manz. Musik von Emil Kaiser. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 231. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. An⸗ fang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 235. Abonnementsvor⸗ stellung. Zum 75. Male: Der große König. rei Bilder aus seinem Leben von Josef Lauff. Musik von Weiland Seiner

Mafestät dem König. Für die ssenische

Aufführung eingerichtet von Josef Schlar.

Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Oirektor Paver Terofal). Der Prinz Natzi. Anfang 8 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: König Heinrich IV.

(2. Teil.) König Heinrich IV.

Donnerstag: Freitag: König Heinrich IV. (2. -5

Sonnabe

mittags

von Schiller. zauber. Tanz in 4

Sonnabend,

zauber.

Straße.

Frankfurter.

Donnerstag: Fluch

8 Uhr: drei Akten von

von Goethe.

(1. Teil.) nig Heinrich IV. (1. Teil. .

Bürgerliches Trau

Lessingtheater. 8 Uhr: Hedda Gabler. vier Akten von Henrik Ibsen.

FKammerspiele.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Mein Freund Teddy. Donnerstag und folgende Tage: Freund Teddy.

Berliner Theater. Mittwoch, Nach⸗ 3 ½ Uhr: Kabale und Liebe. nerspiel in fünf Akten Abends 8 Uhr: Film⸗ Große Posse mit Gesang und Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Donnerstag und Freitag: Filmzauber. Nachmittags Kabale und Liebe. Abends: Film⸗

Theater in der Küniggrüter Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Die fünf Frankfurter. drei Akten von Karl Rößler. Donnerstag: Herodes und Mariamne. Freitag und Sonnabend:

Gabriel

t. Freitag: Tantris der Narr.

18 Komödienhaus. Mittwoch, Abends Die Generalsecke. Lustspiel in Richard Skowronnek. Donnerstag und folgende Tage: Die Generalsecke.

Deutsches Schauspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 104 a.) mittags 3 ½ Uhr: E in 5 Aufzügen von

Abends

gut sitzende Frack. Lustspiel in Akten von Gabriel Dregely.

Mittwoch, Abends

Mittwoch, gmont. Trauerspiel Johann Wolfgang

Donnerstag und Freitag: Der gut sitzende Frack.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Egmont. Abends: Der gut sitzende Frack.

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Flachsmann als Erzieher. Eine Komödie in drei Aufzügen von Otto Ernst.

Donnerstag: Der Talisman. Freitag: Die Kinder der Exzellenz.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: König Lear. Trauerspiel in fünf Akten von William Shakespeare.

Schönfeld.)

Mein Tanz

Gesangstexte

liebchen.

3 ½ Uhr: barometer.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Mittwoch, Abends 8 Uhr: Autoliebchen. in drei

Musik von Jean Gilbert. Donnerstag und folgende Tage:

—— ;

2 5. Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liebesbarometer. drei Akten von Romain Coolus. Donnerstag und folgende Tage:

Birkus Schumann. Mittwoch Abends

7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Der unsichtbare Mensch! Vier Bilder aus Indien.

Zirkus Busch. Mittwoch, Abends 7 Uhr: Große Galavorstellung. Be⸗ ssonders hervorzuheben: Vorführung des Lenkballons ohne Bemannung! Ferner: Houdini! Die Fesselung unter Wasser. Zum Schluß: Die große Pantomime: „Unter Gorillas“.

RENRIEIEEMNEIIEERExErxFEx. IEEEATb Familiennachrichten.

Posse mit Gesang und Akten von Jean Kren, von Alfred Schönfeld.

A

Lustspiel in Liebes⸗

Donnerstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zopf und Schwert. Abends: Flachsmann als Erzieher.

Freitag: Flachsmann als Erzieher.

8 . 1 8 Uhr: in Montis Operettentheater. (Früher: h Neues Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Frauenfresser. Operette in drei Akten von Leo Stein und Karl Lindau. Musik von Edmund Eysler.

Donnerstag und folgende Tage: Der

Frauenfresser.

Lustspiel

Die fünf 8 Uhr:

88

Nollendorfplatz.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel des Münchener Künstlertheaters: Orpheus in der Unterwelt. Burleske Oper in zwei Aufzügen von Offenbach. Donnerstag und folgende Tage: Orpheus in der Unterwelt.

Schauspiel in Schillings

Theater am

Konzert

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) (Sopran),

Mittwoch, Abends 8 ¼ Uhr: Mein alter Herr. Lustspiel in drei Akten von Franz Arnold und Viktor Arnold.

Donnerstag und folgende Tage: Mein alter Herr.

Residenztheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gemütsmenschen. Schwank in drei Akten von Fritz Friedmann⸗Frederich.

Donnerstag und folgende Tage: Gemüts⸗ menschen.

Nach⸗

Der vier

8

8 Uhr: 8 Uhr:

Brüsseler

Konzerte.

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 1. Bürger, Kammersänger. C. V. Bos.

Beethoven-Snal. Mittwoch, Abends Klavierabend von Godowsky.

Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend von Anna El⸗ Tour. Am Klavier: Fritz Lindemann.

Königl. Hochschule für Musik. Sanzesssasl.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Frrauenchors. Mitw.: Felix Senius, (Tenor), Heinz Beyer (Cello), O. Ca⸗ sterra (Klavier und Orgel). 4

Alindworth⸗-Scharwenka- Mittwoch, Abends 8 Uhr: Li von Elsa Flith.

Harmoninmsual. Mittwoch, Abends 1. Beethoven⸗Abend des Streichquartetts.

Verlobt: Freiin Bertha von Bibra mit Hrn. Regierungsassessor Rudolf Freiherrn von Erffa (Thale, Harz— Magdeburg). Verehelicht: Hr. Wilhelm von Oertzen⸗ Roggow mit Gräfin Gerda Westarp (Schwerin, Mecklb.). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staats⸗ anwalt Dr. Krause (Beuthen, Oberschl.). Eine Tochter: Hrn. Wilhelm von Cöster (Schönbankwitz). Gestorben: Hr. Oberst z. D. Carl von Elern (Bandels bei Worienen, Ostpr.). Hr. Stadtältester, Geh. Regierungs⸗ rat Julius Namslau (Berlin). Gräfin Auguste Sidonie Vitzthum von Eckstädt (Dresden).

Liederabend von

Anton Am

lavier:

Leopold

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen rucker Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 88 A u. 88 B), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5

des öffentlichen Anzeigers (ein⸗ schließlich der unter Nr. 2 ver⸗

Clara Krauseschen Magda Hoppe Kammersänger

Saal. nd

treffend Aktien und Aktiengesellschaften, für

die Woche vom 21. bis 26. Okt er 1912

1

Buchdruckerei und

öffentlichten Bekanntmachungen), be⸗ Kommanditgesellschaften auf

8

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 29. Oktober

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Qualität

gering

mittel gut Verkaufte

Marktorte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

niedrigster höchster Doppelzentner

1912.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1 nach überschläg icher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Durchschnitts⸗ pr.

für 1 Doppel⸗ zentner

E 9*

osen..

strowo. Breslau. Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln.. Neuß. .

18,50 18,30 18,00

19,30

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20,00 18,00

Aalen.. Meßkirch.

Babenhausen Illertissen. Aalen .

80 95

II.“ trowo, Strehlen i. Schl.. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppelnl.

Neuß.. Illertissen.

Aalen.. Riedlingen

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15,50 17,00

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3 . Braugerste Oppell.. 1“ Neuß 2* 20 . 9 9 2 2 90 Illertissen. 116““

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Posen Ostrowo. . Breslau..

Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. aeeeeö“ Neuß. . 3

Illertiffen Aalen. Riedlingen Meßkirch.

2 Bemerkungen.

17,00 19,50 16,80 16,30

16,20

. alter „neuer

alter 16,10 16,60

18,00 16,40

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9 2% 5%0 2229298 0 u29229uà29à—820 9 9 „.68s6e.1.

F Berlin, den 29. Oktober 1922.

-—6,10

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert ar volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (—) in den Spallen für Preise hat die Bedeutung, 1 ie

*

Weizen.

20,40 20,20 19,70 20,20 20,00 20,10 20,00 21,30

20,40 20,30 20,60 20,20 20,00 20,50 20,00 21,30

20,10 19,60 19,10

20,10 19,80 20,30

20,00 18,70 19,10

19,70 19,40 20,30 21,60 21,60 25,20 25,20 20,00 20,40 21,20 21,20

Kternen (euthülster Spelz, Diukel, Fese 20,79 20,79 20,40

22,00 22,60 22,60

Roggen. 17,00 17,20 17,10 17,50 16,60 17,10 17,20 18,70 18,60 19,60 20,00 Gerste.

13989 16,75 17,20 18,70 19,70 18,00 15,80 19,30 18,00

19,40 20,20

19,00 18,60 18,00

19,70

20,00 18,00

20,00

20,40 22,00

16,80 16,40 15,40

16,50

17,20 17,30 17,60 17,50 16,60 17,30 17,20 18,70 18,60 19,60 20,00

17,10 17,00 16,15

16,90 17,00 18,20 18,40 19,20

17,00 16,50 16,15

16,70 16,80 18,20 18,40

9,20

19,60 17,00 17,50 19,70 19,70 18,00 16,00 19,50 18,00

19,40 20,40

16,50 16,60 18,60 18,35

15,50 18,50 17,80 16,70 18,60 20,00

16,25 16,30 17,70 18,35

15,30 18,30 17,60 16,70 18,60 19,80

16,10 16,20

17,00 15,00

17,50

18,40

18,80 19,60

Hafer. 18,00 17,60 20,10 17,80 17,60 18,40 17,00 17,20 22,10 20,10 19,00 18,60 20,20

19,00 19,40 20,00

18,00 17,80 20,60 18,10 17,60 18,40 17,20 17,20 VWW0NT58 20,10 —— 50. 243 19,00 . 18,80 142

17,60 17,50 20,00 17,70 16,95 18,20 16,80 17,00 21,10 19,10 18,80 18,40 19,00

17,60 17,40 19,80 17,40 16,95 18,20 16,60 16,80 21,10 19,10 18,40 17,40 19,00

17,25 19,70 17,30 16,30

16,40

17,00 18,60

550

16,40 18,00 18,80 19,00 19,40

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück. 8

Der Durchschnittspreis wird aus den un Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß en prechender

1 695

2 380 905. 2 571

300 10 204

16,95 25. 10.

16,80 21. 10. 18,10 26. 10.

17,99 21. 10. 18,82 21. 10. 18,75 21. 10. 8

eerundeten Zahlen berechnet. Bericht fehlt.

16,95

17,00 18,10 18,14

18,75 18,55

1

Preuftischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

87. Sitzung vom 28. Oktober 1912, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.)

Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend das Schleppmonopol auf dem Rhein⸗Weser⸗Kanal und dem Lippe⸗Kanal.

Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Der Entwurf über die Einführung eines Schlepp⸗ monopols auf dem Kanal vom Rhein zur Weser, den Anschlußwasser⸗ straßen und dem Lippekanal ist ein Ausführungsgesetz, zu dessen Ein⸗ bringung die Königliche Staatsregierung auf Grund des § 18 des Wasserstraßengesetzes verpflichtet ist. Die Initiative zur Einführung staatlichen Schleppzwanges auf den bezeichneten Wasserstraßen geht von diesem hohen Hause und seiner Kommission aus, die das wasser⸗ wirtschaftliche Gesetz in den Jahren 1904/05 vorberaten hat.

Maßgebend für den Wunsch, einen einheitlichen staatlichen Schlepp⸗ betrieb einzuführen, waren betriebstechnische, finanzwirtschaftliche und verkehrspolitische Gründe. Man war der Auffassung, daß aufeiner so stark befahrenen Wasserstraße ein einheitlicher Schleppbetrieb notwendig sei, um Ordnung in den ganzen Betrieb zu bringen. Man wollte auch die Einwirkung des Staates auf die Tarifpolitik der Wasserstraßen verstärken. Die Staatsregierung konnte sich diesen Auffassungen an⸗ schlieen. Insbesondere war für sie mitentscheidend, daß die aller Voraussicht nach sich entwickelnde Verkehrsdichtigkeit auf großen Teilen dieser Kanäle unweigerlich dazu führen müsse, nicht nur einen Schleppzwang, sondern einen einheitlichen Schleppzwang durch⸗ zuführen, der dann auch nur in die Hände des Staates gelegt werden konnte.

Meine Herren, ich bitte sich zu erinnern, daß die Einführung des Schleppmonopols in dieser Umgrenzung einen sehr wesentlichen Teil des Kompromisses bildet, als welches sich das Wasserstraßengesetz vom 1. April 1905 darstellt, eines Kompromisses, der nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen zwischen Landtag und Regierung zu⸗ stande gekommen ist. Hieraus, aus der Kompromißnatur dieses Ge⸗ setzes, ergibt sich die Stellungnahme der Staatsregierung bei der nun⸗

mehrigen Absicht, das Schleppmonopol im einzelnen durchzuführen, ohne weiteres von selbst. Es wirdauch nochin aller Erinnerung sein, daß bei den

Verhandlungen in der Kommission und im Plenum die Meinung, ja vielleicht die Hoffnung bestand, daß auf dem Kanal elektrische Treidelei eingeführt werden würde, und diese Aussicht gab vielleicht mit den Anlaß, ein staatliches Schleppmonopol umsomehr zu wünschen. Schon damals aber traten Bedenken auf, ob es wirtschaftlich sein werde, alsbald nach der Inbetriebnahme des Kanals den Schleppzug im Wege elektrischer Treidelet ausführen zu lassen, und diese Bedenken haben sich bei einer sorgfältigen Durchprüfung als richtig erwiesen. Es ist nach unseren Berechnungen anzunehmen, daß es wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen wäre, in den ersten Jahren wir nehmen eine Zeit von 15 Jahren an elektrischen Schleppzug auf dem Kanal einzuführen. Wir haben hier dieselben Berechnungen gemacht, meine Herren, wie bei den vielfältigen Berechnungen, die wir im Staatseisenbahnbetriebe an⸗ gestellt haben, wenn in früheren Jahren die Meinung bestand, daß man diese oder jene Strecke elektrisieren könne. Es hat sich immer wieder ergeben, daß nicht nur billiger Strom, sondern auch dichter Verkehr die notwendigen Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb wären. Der Gesetzentwurf bindet jedoch die Staatsregierung nicht bezüglich der Art des Schleppbetriebes. Jede Vervollkommnung ist möglich; insbesondere sind die baulichen Anlagen am Kanal derart eingerichtet, doß die nachträgliche Einführung der elektrischen Treidelei möglich ist. Den Auffassungen der Staatsregierung bezüglich der Art des Schleppzuges, bezüglich der Betriebsweise hat sich der Gesamt⸗ wasserstraßenbeirat anschließen können.

Eine viel umstrittene Frage ist in der Vergangenheit gewesen und auch heute noch, in welchem Umfange das Schleppmonopol auf den vorher genannten Wasserstraßen durchzuführen ist, ob es auf allen Wasserstraßen oder nur auf denjenigen, die sich als neue kennzeichnen, einzuführen ist, ob nicht der Verkehr, der sich heute innerhalb des in den Kanal fallenden Teils des bestehenden Dortmund⸗ Ems⸗Kanals bewegt, vom Schleppzwang freizulassen wäre. Die Gegner der Einführung eines Schleppzwanges im Zuge des alten Dortmund⸗Ems⸗Kanals für den sich lediglich innerhalb dieses⸗Kanals bewegenden Verkehr setzen sich zusammen aus den Interessenten des Dortmund⸗Ems⸗Kanals, voraussichtlich auch aus grundsätzlichen Gegnern jedes staatlichen Schleppzwanges. Sie finden eine starke Unterstützung in den Auffassungen der Vertretung der Provinz West⸗

falen. Es sind vom Provinzialverbande eingehende Rechtsgutachten

bekannter und anerkannter Juristen und Staatsrechtslehrer eingefordert worden. Ich darf hier feststellen, wie es auch im Gesamtwasser⸗ straßenbeirat geschehen ist, daß die Königliche Staatsregierung in ihrer Rechteauffassung nicht erschüttert ist, daß nach dem Inhalt und dem Wortlaut des Wasserstraßengesetzes vom Jahre 1905 der gesamte Verkehr innerhalb der Wasserstraßen vom Rhein bis zur Weser⸗ dessen Mittelstück der Dortmund⸗Ems⸗Kanal bis Bevergern bildet, mit den Anschlußstrecken und der Lippe in das Monopolgebiet gehört. Auch nach sehr sorgfältiger Durchprüfung aller Gegengründe, ins⸗ besondere der erwähnten Gutachten, hat die Staatsregierung ihren Standpunkt nicht verändern können. Daraus ergibt sich ohne weiteres, daß die Staatsregierung in Betätigung dieser ihrer Rechtsauffassung gezwungen ist, in dem vorliegenden Ausführungsgesetz von den gleichen Voraussetzungen auszugehen, die für sie von Anfang an bestimmend waren.

Es wird von der Staatsregierung garnicht in Abrede gestellt, daß einzelne Unternehmungen, die sich auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal entwickelt haben, die anerkanntermaßen einen sehr wohltätigen Ein⸗ fluß auf die Entwicklung des Verkehrs auf diesem Kanal geübt haben, wie die Westfälische Transportaktiengesellschaft, durch die Einführung des staatlichen Schleppzwanges in Mitleidenschaft gezogen werden. (Hört, hört!) In welchem Umfange das geschieht, steht nicht fest. Die wirtschaftlichen Berechnungen, die die Westfälische Transport⸗ aktiengesellschaft angestellt hat von einer Schadensersatzpflicht des Staates kann überhaupt nicht die Rede sein —, werden diesseits stark bemängelt. Wir vermissen insbesondere, daß die großen Vorteile, welche der dem Kanal nördlich Bevergern zuwachsende Verkehr der Reederei bringen wird, völlig außer Anschlag gelassen werden. Die Königliche Staatsregierung hat außerdem geglaubt, die Interessen des Dortmund⸗Ems⸗Kanals dadurch genügend berücksichtigt zu haben, daß sie bereits vor zwei Jahren sich bereit erklärt hat, die Dampfer⸗ flotte, die heute auf dem Kanal verkehrt, falls sie bestimmten technischen Voraussetzungen entspricht, zu übernehmen. Sie hat ferner den Schlepp⸗ lohntarif so gestaltet, daß er wiederum, wie dies bereits der Kanalabgaben⸗ 8 tarif tut, elne besondere Bevorzugung der Interessente des Dortmund⸗ Ems⸗Kanals und unserer Emshäfen, deren Wohl und Wehe uns sehr am Herzen liegt, bringt.

Der Gesamtwasserstraßenbeirat hat seinerseits anerkannt, daß in dem Verhalten der Staatsregierung ein Entgegenkommen für die