8 und 13 des 6 Uhr.
8
Verordnung, betreffend die Einfuhr von Fleisch aus Belgien. Auf Grund des 87 des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni
1909 und des § 9 des zu seiner Ausführung erlassenen Ge⸗ setzes vom 5. August 1912 wird die Verordnung vom 10. Juli 1899, betreffend Verbot der Einfuhr von frischem Rindfleisch aus Belgien, hiermit aufgehoben. Straßburg, den 30. September 1912. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung für Landwirtschaft ür Finanzen,
Abteilung f 9 und öffentliche Arbeiten. Handel und Domänen. Der Ministerialdirektor. Der Unterstaatssekretär.
von Traut.
Koehler.
önigreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Gleiwitz getroffenen Wahl den bisherigen Stadtrat Dr. jur. Georg Geisler daselbst als besoldeten Beigeordneten (zweiten Bürgermeister) der Stadt Gleiwitz für die gesetzliche Amts⸗ dauer von zwölf Jahren zu bestätigen.
—
der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Im Anschluß an meinen Runderlaß vom 13. Februar d. J. Zwischen der Königlich preußischen und der Groß⸗ zoglich hessischen Regierung ist mit Gültigkeit vom 1. Januar 1912 ab eine neue Vereinbarung dahin getroffen worden, daß die Zeugnisse über die bestandene Lehramtsprüfung an den Oberlyzeen in Preußen und die Zeugnisse über die bestandene Fachprüfung an den hessischen höheren Lehrerinnen⸗ b gegenseitig als gleichwertig anerkannt werden, und zwar berechtigen die erwähnten preußischen Zeugnisse auch zur Anstellung an Volksschulen im Großherzogtum Hessen, während die erwähnten hessischen Zeugnisse auch zur Anstellung an Volksschulen im Königreich Preußen berechtigen sollen. Berlin, den 26. Oktober 1912.
Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten.
J. V.: von Chappuis.
Ministerium
n die Königlichen Provinzialschulkollegien und Regierungen.
Kapellmeister Max Cahnbley in Biele⸗ worden.
Dem städtischen b städtischag lscher Musikdirektor verliehen
Finanzministerium nigliche Generallotteriedir
Bekanntmachung. p d Erneuerun gslose sowie die Freilose zur 5. Klasse der s Preußisch⸗ Süddeutschen (227. Königlich Preußischen) E11] 28* ngch den d hen tterieplans unter Vorlegung der entsprech Loftenec bis un 4. d. J., Abends i Verlust des Anrechts einzulösen. 8 Ziehung 8 5. Klasse dieser Lotterie wird am 8. November d. J., W im Ziehungssaale des ijegebäudes ihren Anfang nehmen. “ büegüthung der Freilosnummer⸗ und der Gewinn⸗ röllchen erfolgt am 7. November d. J., Nachmittags 2 Uhr. Berlin, den 29. Oktober 1912. Königlich Preußische Generallotteriedirektion. Strauß. Ulrich. Gramms
Lose aus der 4. Klasse
Bekanntmachung
emäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 18ö 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1911/12 bei der nschätbeten⸗Schöninger Eisenbahn bezüglich ihrer preußischen Strecke auf 10 940,45 ℳ festgestellt word n ist.
1
1
Magdeburg, den 26. Oktober 1912. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.
8
8 I
Die von der Preußische Nr. 11 235 b . Kirchengesetzes vom 16. Juli 1906, m des landeskirchlichen Hilfsfonds, vom 15.
d unter 1 ““ 8 Nr. 11 236 die Verfügung des meeee. der öffentlichen
1 etreffend die Verlegung des renzpunkts zwischen EEETT1ö“ der Königlichen Eisenbahndirektionen in Elberfeld und Essen (Ruhr) auf der Strecke Unna —Hamm, vom 15. Oktober 1912.
Berlin W. 9, den 29. Oktober 1912. Königliches Gesetzsammlungsamt Krüäer.. .
en Gesetzsammlung enthält unter
das Kirchengesetz wegen Abänderung des betreffend die Verstärkung Oktober 1912,
eute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 34
Nichtamtliches.
9 Deutsches Reich. 8 Preußen. Berlin, 30. Oktober 19
Seine Majestät der Kaiser heute im Neuen Palais bei Potsdam die des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen des Chefs des Generalstabes der fanterie von Moltke und des Chefs Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker entgegen.
Mittags empfingen Seine Majestät, wie „W. T. meldet, Seine König von Sachsen, Höchstwelcher heute morgen getroffen war. .
1—
und König nahmen Vorträge des Chefs Rates von Valentini,
Armee, Generals der In⸗ des Militärkabinetts,
41
liche Hoheit den Kronprinzen in Berlin ein⸗
und Steuerwesen, für H für Rechnungswesen hie
Kaiserlichen Gesundheitsam Köhler in Göttingen, woh Rücktritt in den Ruhestand z Köhler war boren, studierte 1865
Hannover ge g und Berlin,
wissenschaften in Heidelberg assessor, 1873 Reßerungsasse
erfolgte kanzleramt, woselbst er nach tragenden Rats einrückte; folger von heitsamts ernannt. Gesundheit
auch selb · wiss prüfungen der vielfältigen im Bereiche der Hygiene,
Die vereinigten Aussch
Am 28. Oktober Abend
ahre verstorben.
geugebildeten Kreises Tuche seine Einberufung
Dr. Struck zum
dem umfeassenden 8 lägig In die Zeit, fällt die
da leitete, seinem seiner initiativereiche den großen
die Verwertung
kämpfung menschlicher und
Köhler die ursprünglich so überaus bescheidenen Einrichtungen
des Gesundheitsamts in der vorzüglichen Organisationsta
zu vervollkommnen verstanden und dem Amte in den unter ihm Gebäuden in der Klopstockstraße in Berlin und auf dem Domänengelände in Dahlem mustergültige Arbeits⸗ Vorbereitung und dem Zustandekommen
erstandenen ehemaligen Dor stätten verschafft. An der Ve der Nahrungsmittelgesetze in
Seuchengesetzgebung des Reichs nach dem Auftreten der Cholera
im Jahre 1892, an der Entse
wissenschaftlichen Expeditione
Schlafkrankheit, an der Aufnahme und Durchführung des
gegen die Tuberkulose eben waltungsmaßnahmen
gannen und entfalteten sich a zur Bekämpfung der
Anstalt für Land⸗ und In kamen ihm wesentlich umfassender Fachkenntnisse, fassungsgabe, praktischer,
Zeschick in der Gewinnung bewährter nens Beharrlichkeit, Schwierigkeit zurückschrecken ließ. So Wissen und Können selbstlos und
bewundernswerte zähe
jederzeit dem Staatsdienst Sein Andenken wird imme “
Im
konterbande enthalten. Gegenstände nach
als relative Kriegskonterbande b der Prüfung durch
liegt zurzeit noch Kaiserlichen Regierung.
Die Leiche Ihrer zessin Rupprecht traf ein und wurde in aller übergeführt. — Der Reichsversicherungs ordnetenkammer bereits meldet, gestern auch in genommen worden.
andel und Verkehr, lten heute eine Sitzung.
ts, Wirkliche in er sich im Iaher 1905 nach seinem
im Jahre Präsidenten Nachdem er samts gestanden hatte, schied K Rücksicht auf seine Gesundheitsverhältnisse aus dienst und wurde beim U erkennung seiner ausgezeichneten lichen Geheimen Rat erna und Arbeit, aber auch r. auf als g Staatsbeamten geendet. amt hörde; und sundheitsamt der Zeit genommen hat. . Erfüllung der dem Gesundheitsamte zugewiesenen auf dem Gebiete des Ges 0c durc, chen Tatsach wissenschaftlichen Tatsachen 1 den flnchies wisfenschaftliches Forschen und eigene Nach⸗
ebertritt in den Ruhestand in
unt. eich an Erfolgen und Segnungen Arbeitsgebiet, länzendes Vorbild eines gewesen,
eigentliche weiten Blicke,
undheits⸗
des Reichs auf veterinärem Köhler hervorragenden Anteil genommen. Unter seiner
Schädlinge in Land⸗ un wirtse die später der nunmehr selbständigen Kaiserlichen Biologischen Forstwirtschaft überwiesen worden sind. dem weit verzweigten Bereich soblieg n 1 zustatten ein außergewöhnliches Maß
amtlichen Teil der heutigen Ausgabe des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist die von der Königlich Griechischen Regierung bekannt gegebene Erklärung über Kriegs⸗
völkerrechtlichen Grundsätzen als absolute oder
gestern abend ven in Stülle nach der St. Kajetanshofkirche
Entwurf eines ordnung, genehmigt hatte, 1 3 der Kammer der Reichsräte an⸗ Beide Kammern des Landtags werden
heute ihre letzten Sitzungen halten. Session der gegenwärtigen
üsse des Bundesrats für Zoll⸗ für Justizwesen und
s ist der ehemalige Präsident des Geheime Rat Dr. Carl
urückgezogen hatte, im 66. Lebens⸗ am 14. Mai 1847 zu Celle in bis 1868 die Rechte und Staats⸗ wurde 1872 Gerichts⸗ ssor und 1876 Landrat des damals in Westpreußen. Im Jahre 1878 als Hilfsarbeiter in das Reichs⸗ 3 Jahren in die Stelle eines vor⸗ 1885 wurde er als Nach⸗ des Kaiserlichen Gesund⸗ an der Spitze des im Herbst 1905 mit dem aktiven Reichs⸗ An⸗ Dienstleistungen zum Wirk⸗ Ein Leben, reich an Mühen
20 Jahre schied Köhler
auf dem Köhler gewissenhaften und treuen hat mit seinem Tode das Kaiserliche Gesundheits⸗ Entwicklung dieser Be⸗ seinem unermüdlichen Eifer i Tatkraft verdankt das Ge⸗ Aufschwung, den es im Laufe In der Erkenntnis, daß die Aufgaben und Veterinärwesens nicht der von anderer Seite festgestellten sich ermöglichen läßt, sondern
er
Untersuchungen und Beobachtungen der Veterinärkunde sowie der Be⸗ tierischer Krankheiten erheischt, hat Luisenstraße in Berlin mit seinem lent immer mehr zu erweitern und
den 80 er und 90 er Jahren, an der ndung der vom Reich ausgegangenen i zur Erforschung der Pest und der Kampfes so wie an allen Gesetzen und Ver⸗ Gebiete, hat Leitung be⸗ uch im Gesundheitsamte die Arbeiten und Forstwirtschaft,
seiner Amtsobliegenheiten
scharfer Verstand, schnelle Auf⸗ zielbewußter Blick, vorzügliches Mitarbeiter und eine die ihn vor keiner hat Köhler sein reiches mit glänzendem Erfolge und seinem Vaterlande gewidmet. rfort in Ehren gehalten werden.
Inwieweit die dort aufgeführten
behandelt werden dürfen unter⸗ die berufenen Organe der
.“
Bayern. Königlichen Hoheit der Prin⸗ von Sorrent in München
Ausführungsgesetzes zur den die bayerische Abge⸗ ist, wie „W. T. B.“
Damit wird die erste Landtagsversammlung geschlossen.
88 8 Oest
Die gemeins
der Vorbereitung
Das österrei gestern die erste Lesung gängen befindet sich eine mann über die Balka ob die Regierung durch dem Balkan und du wichtige Existenzinteressen welche Vorkehrungen die Anwendung von können, und ob die Auff vor einheitlich sei.
demokrat Smeral, obiger
8 en „Minister 88 8 — Meldung des „W. T. B.“ in einer Sitzung, die von vor⸗ gestern Aachemtllag 4 Uhr bis 3 ½ Uhr Nachts dauerte, mit der Sitzung der Frage der bosnischen Le nen.
i
Waffengewalt diese Interessen verteidigen zu
Im Laufe der Budgetdebatte bezeichnete der tschechische Sozial⸗
Balkan als unhaltbar, wan
erreich⸗Ungarn. beschäftigten sich laut
D
—
elegationen und der
che Abgeordnetenhaus setzte des Budgets fort. Unter den Ein⸗ Interpellation des Abg. Fried⸗ nereignisse, in der gefragt wird, die Aenderung des status quo auf rch die Besetzung des Sandschaks der Monarchie für bedroht erachte, Regierung getroffen habe, um ohne
assung der Dreibundmächte nach wi
Quelle zufolge, den status quo auf dem
mischung der eine friedliche Regelung der p Abg. Smodlaka (Dalmatin freundschaftlichen Annäherung 28 ns staaten, was für die Monarchie vorteilhafter sein werde, als die türkische Freundschaft. erklärte, 2 auf Seiten der Balkanstaaten, die Spitze
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archie in die
Der Ts aller
die Sympathien
der Oesterreich⸗Ungarn solle sich an
aber nicht immer ein Anhängsel der wäre unrecht, den Ba Opfern gewönnen. setzen, damit Euro
— Für die heutige Sitzung worden. waren
gebracht worden, frühen Morgenstunden Infanterieregimentern
stellung, ferner rittene Schutzleute.
versammelten sich um von wo sie geschlossen unter Apponyi, Batthiany und des Gr Abgeordnetenhaus zogen. Nach zwischen den Abgeordneten und Truppenabteilungen entfernten sich oppositionellen Abgeordneten betra einziger das Haus. Graf Stephan Tis in der er auf die
nahmen vor Schutzleu Die
—
za die Sitzung Notwendigkeit
Serajewo mit zwei Militärzügen
geflüchtet sind. Sie wurden um den übrigen nach Serajewo gefl über Bosnisch⸗Brod weiterbeförder
Frankre
Zu dem französisch⸗italie über Marokko un — „W. T. B.“ offiziös mitgeteilt,
der Schutzbefohlenen in Libyen Frankreich werde Ftalien zu demselben Zeitpunkte d
stimmen werde. bereits zwischen worden. S anderen Mächten die Abschaffung Abänderung der Madrider
Wie „W. T.
racht. Die Temperatur Puls 120.
Der König hat aus Anlaß mit der Türkei an die befehl gerichtet, Pflicht erfüllt hätten. Dem we hätte die geschickte Leitung Tapferkeit der Kämpfer entsproch
erworben hätte. Ehre den Tapfer gefallen seien!
Der Kh
in Audienz empfangen. Tage
Kairo begibt, hatte am Kiamil Pascha. — Der Großwe einer Meldung des „W. Nachfolger ist scha liche Reskript, durch das Kiamil besagt, der Sultan erwarte, nahmen treffen werde, damit im jeder Richtung gewahrt würden. neuen Großwesirs st
— Nach den in Sofia vor die türkische konzentriert — beziehen, sodaß dort die amtliche Depesche des gestrigen Tage meldet, daß seit Mittag die Armee sei. heit, was gezeichnet daß die Mittags begonnene werde. Die Schlacht entwickele sehr günstig, die im Vorrücken minister drü korps mit Gottes
Da die bulgarische Adrianopel nicht genügend
haden und daselbst e
beweise, daß der die sei. Eine zweite Depes
haben und eine planmäßige hungerung der Festung zu be Auf der türkischen Botschaft zufolge, die Behauptung, daß die Hissar und Lüleh Burgas völlig falsch erklärt. 2 Wie der „Ikdam“ erfährt, den Leuchtturm von Iniad
die sich entschieden gegen eine etwaige Ein⸗
behindern.
erschiedenen er) betonte Oesterreich⸗Ungarns an die
lkanstaaten das zu nehmen, Die Regierung müsse ihren ganzen pa der Friede erhalten bleibe.
laut Meldung des „W.
888 oppositionellen 1 9 Uhr im Klublokal der Justpartei, Fübhrung der Abgeordneten a
verwies, worauf der Einlauf verlesen wurde. — Wie die „Neue Freie Presse“ meldet,
mit 69 Offizieren eingetroffen,
d Libyen wird 8 lt, daß infolge des Abschlusses dieses Uebereinkommens die Konsulargerichte und das Regime
hierzu seine Zustimmung erteilen,
bald die französische vollständiger durchgeführt sei, werde
Italien.
Armee und Marin in dem nach einer hervorgehoben wird, daß Armee
sei der Preis des Verdienstes gewesen,
daß Kiamil und Erfolg für die Armee gesichert und die hat gestern abend stattgefunden. auptmacht in der Linie
Hauptschlacht türkischen obiger
Die Armee zeige Widerstandskraft
ckte die Hoffnung aus, daß Hilfe die Schlacht gewinnen werden. Armeeleitung
und da sie die schweren Verluste, d rufen würde, vermeiden will, scheint sie, wie vom Telegraphenkorrespondenzbureau“ aus Sofia Pemelde wird, vorläufig die Absicht einer
türkische Flotte bei ihrer Bewegung im Schwarzen
.
Balkanangelegenheiten und trat für
Streitpunkte ein. — Der die Notwendigkeit einer Balkan⸗
chechischklerikale Schillinger Slawen Oesterreichs ständen status quo sei unhaltbar. eines Balkanbundes stellen, deutschen Politik bleiben. Es was sie mit blutigen Einfluß daran
des ungarischen Abge⸗
ordnetenhauses waren von feiten der Quästur entsprechende
Vorkehrungen getroffen vorzubeugen,
estern abend Polizeimannschaften im 1 gef 8 die heute früh abgelöst wurden.
Um einer Ueberrumpelung T. B.“ noch Parlamentsgebäude unter⸗ In den
Abteilungen von vier
dem Parlamentsgebäude Auf⸗
und 60 be⸗ Abgeordneten
te zu
en Michael Karolyi vor das einem kurzen Wortwechsel dem Kommandanten der die Abgeordneten. Von den t Graf Julius Andrassy als
Um 10 ½ Uhr eröffnete der Präsident
mit einer kurzen Ansprache, der getroffenen Maßnahmen
sind gestern in 1300 türkische Soldaten die aus dem Sandschak Mitternacht zusammen mit üchteten türkischen Soldaten nischen Uebereinkommen laut Meldung des
abgeschafft werden würden. ebenso wie er Abschaffung der Konsular⸗
gerichte in Marokko und der Abänderung der Madrider Kon⸗ vention über die Frage der Schutzbefohlenen in Marokko zu⸗
Ueber die beiden letzten Fragen sei auch Frankreich und Spanien eine Einigung erzielt
Organisation in Marokko Frankreich auch bei den der Konsulargerichte und die
Konvention beantragen.
Rußland. B.“ meldet, hat der Großfürst⸗Thron⸗ olger den ganzen gestrigen Tag in guter Stimmung ver⸗ — betrug Tags 37,3,
Abends 37 8, der
des Abschlusses des Friedens e einen Tages⸗ Meldung des „W. T. B.“ und Marine würdig ihre isen Werke der Vorbereitung
der Kommandeure und die glänzende
en. Das glückliche Ergebnis das sich jeder einzelne
en, die für die Größe Italiens
Der König schließt mit dem Ausdruck seiner
lebhaftesten Zufriedenheit mit der Armee und der Marine, die
in würdiger Weise das Nationalbewußtsein verkörpert hätten. Türkei.
Der Sultan hat vorgestern den Khedive v
on Aegypten edive, der sich demnächst nach zuvor eine Besprechung mit
sir Ghazi Ahmed Mukhtar hat nach T. B.“ demissioniert. eir Kiamil Pascha ernannt worden. Das Kaiser⸗
Zu seinem
zum Großwesir ernannt wird, ausreichende Maß⸗ gegenwärtigen Krieg Ordnung Rechte des Reichs in Die feierliche Investitur des
liegenden Meldungen soll sich Tschorlu⸗Karischtiran ine große Verteidigungsstellung zu erwarten ist. Eine Kriegsministers vom Quelle zufolge, eine Schlacht verwickelt und Entschlossen⸗ Truppen beseelende Geist aus⸗ che des Kriegsministers meldet,
in
Schlacht mit Heftigkeit fortgesetzt
türkischen Truppen seien. Der Kriegs⸗ die türkischen Armee⸗
erfahren hat, daß mit Lebensmitteln versehen ist,
die eine Erstürmung hervor⸗ Wiener
sich für die begriffen
Erstürmung fallen gelassen zu Belagerung bezw. Aus⸗ absichtigen. 8 in Berlin wird, dem „W. T. B. Bulgaren Dimotika, Bunar⸗ bereits genommen hätten, für
haben bulgarische in Brand geste
Freischärler 8 t, um die Meer zu
a
folgende Erklärung veröffentlicht:
1 die Aufständischen unterstützt zu haben.
bereits,
Vom „Mir“ veröffentlichten Berichten zufolge war Schlacht vor Kotschana eine der mörderischsten unter allen Kämpfen und dauerte beinahe drei Tage und zwei Nächte. Während des ersten Tages und der darauf folgenden Nacht leisteten die Bulgaren, die anfangs aus nur wenigen Abtei⸗ lungen bestanden, 12 türkischen Bataillonen Widerstand, die nach und nach durch Truppen von Ischtip verstärkt worden waren. Der Kampf wurde besonders infolge zahlreicher Bajonettangriffe erbittert. Die Türken wurden trotz ihres Widerstandes zersprengt und flüchteten in voller Unordnung. Vor dem Kampfe hatten die Türken 200 Bulgaren gefangen genommen, die von den siegreichen Truppen befreit wurden. Der Einmarsch der bulgarischen Truppen in Kotschana löste bei der Bevölkerung großen Jubel aus.
— Eine vom „W. T. B.“ verbreitete amtliche serbische Meldung bestätigt, daß Köprülü von den serbischen Truppen eingenommen worden ist.
— Die montenegrinischen Truppen haben vorgestern mittag Plevlje besetzt.
— Der König der Hellenen hat aus Koschanj an den Ministerpräsidenten Venizelos, obiger Quelle zufolge, nach⸗ stehende Depesche gerichtet:
Nachdem der linke Flügel der Armee heute den Feind geschlagen hatte, verfolgte er ihn bis nach Nalbanköi. Nach erbittertem Kampfe hat er die Fahnen von zwei türkischen Bataillonen erobert, die mir ein Abgesandter hierher gebracht hat. Auch der Kronprinz hat mir eine türkische Fahne des Bataillons von Drama zugesandt, die in der Schlacht von Serfidsche erbeutet worden ist. Diese ruhmreichen Trophäen der tapferen Armee haben mich mit Freude und Stolz erfüllt, und ich beeile mich, Sie und mein Volk daran teilnehmen zu lassen. Nach der dreistündigen Schlacht vom letzten Sonntag wurde Katerini gestern morgen von der griechischen Armee besetzt, die die Verfolgung des Feindes fortsetzt. Die Zahl der in der Schlacht bei Nalbanköi Verwundeten beläuft sich auf etwa 100. 2
“ 2—
Rumänien. Das neue Kabinett hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern
Die Konservativen und die Konservativdemokraten haben sich zu gemeinsamer Arbeit vereinigt, mit dem Wunsche, in den inneren Fragen ein ebenso vollständiges Einvernehmen herbeizuführen, wie es auf dem Gebiet der auswärtigen Politik bereits jetzt besteht. Diese äußere Politik, die seit langer Zeit beständig und gegen innere Strömungen gesichert ist, wird von der ein⸗ stimmig anerkannten Autorität des Königs Carol, die stets die wirklichen Interessen des Landes im Auge hat, weise ge⸗ leiket. Die neue Regierung hofft umsomehr den Anforderungen der Lage entsprechen 2 können, als die rumänischen Staatsfinanzen sich in außergewöhnlich blühender Verfassung befinden und ein tapferes Heer stets für alle Möglichkeiten bereit ist. Alles das sind Bürg⸗ schaften dafür, daß Rumänien, dessen Beziehungen zu allen Staaten die besten sind, in etwa möglichen Verwicklungen den Platz sich wahrt, auf den es ein Recht vermöge der Stellung besitzt, die es sich in Europa durch seine anerkannt kluge Haltung erworben hat.
— Das Parlament ist zur Auflösung auf den 30. Ok⸗ tober einberufen worden. Die Neuwahlen finden Ende November statt. Das neue Parlament wird am 9. Dezember zusammen⸗ X“ v“
“X“ Amerika. “
Mit Rücksicht auf eine etwa notwendig werdende Inter vention der Vereinigten Staaten von Amerika auf Cuba werden, wie „W. T. B.“ meldet, der Kreuzer „Baltimore“ in Philadelphia und das Kanonenboot „Nankton“ in New York verwendungsbereit gehalten.
— Nach einer in Washington eingegangenen Meldung ist der belgische Konsul in Merida (Mucatan) verhaftet worden, obiger Quelle zufolge vermutlich wegen des Verdachts,
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist in Peking ein Erlaß veröffentlicht worden, durch den der Dalai Lama in seine früheren Würden und Titel wieder eingesetzt wird. Das Amtsblatt erklärt, das mongolische und tibetanische Bureau, das unter der Leitung des Kabinetts steht, fordere die not⸗ wendigen Mittel für die Entsendung von Agenten nach Tibet, die die Lage untersuchen und sich bemühen sollen, die Tibetaner zu überreden, in das Lehnsverhältnis zu China wieder ein⸗ zutreten. Es wird vorgeschlagen, daß diese Agenten, die tibe⸗ tanisch sprechen müssen, tibetanische Kleidung anlegen und von drei Seiten in Tibet einziehen sollen.
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Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
In der heutigen (89.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Innern Dr. von Dallwitz und der Finanzminister Dr. Lentze beiwohnten, wurde die zweite Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Anlegung von Sparkassenbeständen in Inhaber⸗ papieren, und zwar zunächst die Erörterung des § 1 und der zu diesem gestellten Abänderungsanträge, die im Bericht über die 88. Seig mitgeteilt worden sind, fortgesetzt.
Abg. amhoff (nl.): Bei uns in der Provinz Hannover herrscht über diesen Gesetzentwurf große Erregung. Wir betrachten dieses Geleß als eine Art Ausnahmegesetz. Weshalb hat man gerade die Sparkassen herausgesucht? Die Sparkassen sind doch dazu da, daß das Geld der kleinen Sparer sicher angelegt wird, und man hat sie doch nicht dazu ins Leben gerufen, den Kurs der Staatspapiere zu
heben.
Abg. Waldstein (fortschr. Volksp.): Ich möchte betonen, daß ich nicht im Namen der Gesamtpartei spreche, sondern nur im Namen meiner Freunde, die dieses Gesetz ablehnen. Auch wir sind nicht der Ansicht, daß es Aufgabe der Sparkassen ist, für Hebung des Kurses der Staatspapiere zu sorgen. Das ganze Gesetz halten wir für schädlich Es kann auf die Entwicklung der Sparkassen nur hemmend wirken. Deshalb hat es auch weitesten Widerspruch in den beteiligten Kreisen gefunden. Gerade durch dieses Gesetz werden die soliden Verhältnisse der Sparkassen insofern erschüttert, als sie mit den schwankenden Kursen der Staatspapiere zu rechnen haben. Die Sparkassen werden wohl genötigt werden, Maßregeln gegen einen etwaigen Kursverlust zu treffen. Sie werden dazu übergehen müssen, sich einen Sicherheitsfonds anzulegen. Wier ungeheuerlich jetzt schon die Kursverluste sind, mit denen die Sparkassen zu rechnen haben, geht daraus hervor, daß bis zum Jahre 1910 für die gesamten Spar⸗ kassen ein Kursverlust von 158 Millionen Mark entstanden ist. Dieser Verlust muß durch dieses Gesetz in Zukunft noch größer werden. Wie wenig dieses Gesetz aber auch darauf einwirken wird, daß
as kann sich jeder sagen. Denn es wird einfach zur Folge haben, daß die Großbanken aus ihrem Portefeuille die Konsols zu hohen Tagespreisen an die Sparkassen abgeben. Für den Fall der Annahme des Gesetzentwurfs habe ich mit einem Teil meiner Freunde beantragt, die Staatsregierung zu ersuchen, wenn möglich, noch in dieser Session einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die öffentlichen Sparkassen gegen das Kursrisiko tun⸗ lichst sichergestellt werden, das ihnen der Zwangsbestand an Inhaberpapieren aufbürdet. Es ist eine unnatürliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit, wenn man die öffentlichen Sparkassen zwingt, einen bestimmten Prozentsatz an Inhaberpapieren zu besitzen. Ein solcher Zwang würde den Verkehr nicht fördern, sondern hindern. Namentlich im Kriegsfalle würden die Sparkassen große Verluste er⸗ leiden. Diejenigen meiner Freunde, die jetzt für die Vorlage sind, werden später sagen: Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los.
Darauf wird die Debatte geschlossen.
Bei der Abstimmung werden die Anträge der Abgg. Hoff (fortschr. Volksp.) und Dr. Faßbender (Zentr.), die lediglich die Anlegung von 15 bezw. 20 Proz. des Vermögens der öffentlichen Sparkassen in mündelsicheren Inhaberpapieren vor⸗ schreiben, gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen, der Sozialdemokraten, der Freisinnigen und eines Teils der Nationalliberalen abgelehnt. Zur Annahme gelangt un⸗ verändert der Kompromißantrag Winckler. Danach haben also die Sparkassen in Inhaberpapieren an⸗ zulegen: 1) 15 Proz. ihres Vermögens, wenn ihr Ein⸗ lagebestand 5 Millionen Mark nicht übersteigt und sich ihre Grundstücksbeleihungen und die Gewährung von Darlehen als Personalkredit nach der Satzung künftig auf den Stadt⸗ oder Landkreis, in dem der Garantiebezirk belegen ist, beschränken, 2) 20 Proz., wenn ihr Einlagebestand 10 Millionen Mark nicht übersteigt und sich ihre Ausleihungen nach der Satzung künftig auf den Stadt⸗ oder Landkreis, in dem der Garantiebezirk be⸗ legen ist, und die angrenzenden Kreise beschränken, 3) 25 Proz. in allen anderen Fällen.
§ 2 bestimmt: Von dem von der einzelnen Sparkasse zu haltenden Mindestbestande an mündelsicheren Schuldverschrei⸗ bungen auf den Inhaber müssen drei Fünftel in Schuldver⸗ des Deutschen Reiches oder Preußens angelegt werden.
Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch sfreikons.) gibt der Auffassung Ausdruck, daß vor der Erreichung des Normalbestandes an Reichs⸗ und Staatspapieren keine Aenderung in dem jetzigen Effektenbestand der Sparkassen vorgenommen zu werden brauche, daß vielmehr dabei nur die Anlagen in der Zukunft in Frage kommen.
Hierauf nimmt der Minister des Innern Dr. von Dallwitz das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaute wieder⸗ gegeben werden wird.
(Schluß des Blattes.)
“ 8*
Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten an Stelle des verstorbenen Abg. Traeger, die am 29. d. M. im 1. Wahlbezirk Berlins (Tiergartenviertel, untere Friedrichsvorstadt, Schöneberger Vorstadt und westlicher Teil der Tempelhofer Vorstadt) stattfand, erhielt, wie „W. T. B.“ berichtet, Dr. Mugdan (Fortschr. Volksp.) 337 Stimmen, Redakteur Pötzsch (Soz.) 74 Stimmen; 3 Stimmen waren zersplittert, 36 Stimmen wurden fürungültig erklärt. Dr. Mugdan ist somit gewählt. v4“ “
.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
b er Arbeitgeberverband der Rheinischen Seiden⸗ industrie in Crefeld teilt, um, falschen Gerüchten entgegenzutreten, dem „W. T. B.“ mit, daß in den Crefelder Färbereien kein Ausstand besteht. Es sind nur Verhandlungen zur Erneuerung des im Dezember ablaufenden Lohntarifs im Gange. (Vgl. Nr. 255 d. Bl.)
Zwischen ausständigen und arbeitswilligen Arbeitern, die mit dem Bau des von Marseille zur Rhone führenden Kanals beschäftigt waren, kam es, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern zu heftigen Ausschreitungen. Nachdem die Polizei elf Ver⸗ haftungen vorgenommen hatte, drangen die Frauen der verhafteten Ausständigen in das Polizeiamt ein und versuchten, es in Brand zu stecken. Die Ankunft von Verstärkungen rief neue schwere Unruhen hervor. Als von den Ausständigen ein Schuß abgefeuert wurde, gaben die Polizeibeamten eine Salve ab, durch die ein Aus⸗ ständiger getötet und mehrere verwundet wurden.
9
Frreitag, den 1. November, findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 12 Uhr 45 Minuten am Dyrotzer Schafstall.
Kunst und Wissenschaft.
In der letzten Sitzung des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg sprach der Dr. Krammer über „den Ur⸗ sprung der brandenburgischen Kur“. Er führte etwa folgendes aus: Unter den im Sachsenspiegel hervorgehobenen ersten Wählern des Königs erscheint neben dem rheinischen Pfalzgrafen, dem Sachsenherzog und dem Böhmenkönig auch der Markgraf von Brandenburg, obwohl unsere Quellen über die Wahlen der damaligen Zeit wohl den Pfälzer und den Sachsen, aber nicht den Böhmen und am wenigsten den Brandenburger hervortreten lassen. Der Sachsenspiegel bringt das Vorrecht dieser vier Füasen bei der Kur mit dem Besitz der vier großen Hofämter in Verbindung und weist dabei dem Brandenburger das Kämmereramt zu. Eine Beziehung Brandenburgs zu diesem Amte hat im 12. Jahrhundert bestanden. Gleichwohl kann die branden⸗ burgische Kur sich schon nicht hieraus entwickelt haben, da die sogenannten Erzämter ihrem ganzen Wesen nach nicht die Ver⸗ anlassung zur Entstehung des Kurfürstentums gegeben haben können. Bis zum Sachsenspiegel war keines von ihnen mit einem bestimmten Fürstenamt fest verbunden, sondern sie wurden von Fall zu Fall ver⸗ geben. Ueberhaupt waren es keine „Aemter“, sondern von vornherein nur symbolische Dienstleistungen. Man hat sie ebenso wie das Schwert⸗ trägeramt besonders dann verwendet, wenn ein neu eknüpftes oder wieder befestigtes Dienstbarkeitsverhältnis zu Fvüeebelischem Ausdruck gebracht werden sollte. Daher ist auch anzunehmen, daß Albrecht der Bär im Anschluß an seine Belehnung mit der Nordmark auf dem Hostag⸗ zu Halberstadt (1134) als Kämmerer Lothars III. fungiert at. Infolge davon muß sich aber wenigstens in der Mark nach dem Vorbild der bestehenden Hofämter in den einzelnen Ländern die Anschauung gebildet haben, es sei nun ein wirkliches Kämmerer⸗ amt dauernd an Brandenburg gekommen. Diese Ansicht hat auf die Entstehung der brandenburgischen Kur eingewirkt, nachdem der Ge⸗ danke, daß gewissen Fürsten ein besseres Kurrecht als den übrigen zu⸗ komme, von anderer Seite her in Umlauf gebracht worden war. Die Partei König Ottos IV. hat behauptet, daß die Königswahl auf fränkischer Erde unter hervorragender Beteiligung fränkischer Fürsten,
eine stärkere Nachfrage nach Konsols auf dem offenen Markte entsteht,
ganz
Garben Feuchtigkeit. zu spät, und der Drusch ist no besonders am linksseitigen Theißufer, im Theiß⸗Maroswinkel und jenseits des Königssteiges. mehr unter der ungünstigen Witterung als die übrigen Im allgemeinen kann festgestellt werden, daß die Qualitäten sämt⸗ licher Halmfrüchte, insofern diese noch bei der günstigen Witterung nicht eingelagert Demgegenüber
Komitaten die Erträgnisse sich gebessert haben. in sehr vielen Gegenden gebrochen. der Spätanbau war infolge der Wetterungunst im Reifen trächtigt. genügendes Einreifen haltbar sein wird. reifen Zustand eingelagert wurde, ist er infolge des übermäßigen Feuchtigkeitsgehalts dem Verderben ausgesetzt. Dies veranlaßt viele Landwirte, Mais als Futter zu verwenden. ursachen, daß das Ernteergebnis viel kleiner sein dürfte, als im Laufe des Sommers angenommen wurde,. überall den nördlichen und in den Gebirgsgegenden, langsam vor sich. Der durch Faulen verursa 6 bis 8 %, in einzelnen Gegenden sogar auf
wahllehre trat alsbald die von der auf sächsischem Boden unter Leitung sächsischer Fürsten zu vollziehende Kaiserwahl entgegen. Der Herzog von Sachsen erschien als erster Kaiserwähler unter den Laien. Der Anfang des 13. Jahrhunderts war von dem Widerstreit beider Lehren erfüllt, bei denen wohl Bernhard von Sachsen, aber nie der Mark⸗ graf eine Rolle gespielt hat. Nur insofern hat der Markgraf eine esondere Stellung eingenommen, als er mit dem Sachsen in den letzten Jahren Kaiser Ottos fast allein dessen Gefolgschaft bildete. Damals wird man, um wenigstens die rechtliche Grundlage der Stellung Ottos zu stärken, ihn neben dem Sachsen als vor allen übrigen bevorrechteten Kaiserwählern gerückt haben; wobei nun jene Anschauung von der Zugehörigkeit des Kämmereiamtes zu Brandenburg und des damit anscheinend gegebenen Vorzugs dieses Fürstentums wertvolle Dienste geleistet öS dürfte. Eike von Repkow hat dann die fränkischen Königs⸗ und die sächsischen Kaiser⸗ wähler zu einem Kreis vereinigt, das Erzamt allgemein zur Grund⸗ lage des Kurrechts gemacht und daher nun auch den Böhmen, den er als Erzbeamten kannte, hinzugezogen. Als bevorrechtete Wähler sind Sachsen und Brandenburg dann erst im Jahre 1252 aufgetreten. Wenige Jahre später erfolgte der Zusammenschluß aller sieben bevorrechteten Wähler zu einem nunmehr allein berechtigten Fürsten⸗ kollegium. Der Gedanke des Zusammenschlusses war von den rheinischen Erzbischöfen ausgegangen, die damit der Gefahr entgegenwirken wollten, durch die beiden norddeutschen Fürsten von der Leitung der Wahlen verdrängt zu werden. Sachsen und Brandenburg hatten, ge⸗ stützt auf befreundete Fürsten und Städte, eine Wahl des Markgrafen Otto III. durchsetzen wollen, nun wurden sie an die fränkische Gruppe gefesselt und in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmt. Mit dem Aus⸗ gang der Staufenzeit endete zugleich der Zeitabschnitt, in dem das askanische Haus noch versuchen konnte, mit den südwestdeutschen Fürsten im Bestreben nach Beherrschung der Wahlen zu w tteifer
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Die Gesellschaft für Erdkunde in Berlin hält eine allgemeine Sitzung am 2. November um 6 ¾ Uhr im großen Saal des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92. Auf der Tagesordnung stehen die Wahl des Vorstands für das Jahr 1913 und ein Vortrag des Herrn Leo Frobenius über seine dritte Reiseperiode in Zentral⸗ afrika 1910 — 1912. (Mit Lichtbildern.’)
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In Schliersee ist im Alter von 67 Jahren der Maler Professor Dr. Karl Haider gestorben. Er war in München geboren und hatte in seiner Vaterstadt die Akademie besucht. In der engeren Heimat wurzelte auch seine Kunst; mit Vorliebe entnahm er den bayerischen Alpen und Voralpen die Motive für seine Landschaftsbilder; aber auch an innerer Art trägt Haiders Kunst durchaus ein deutsches Gepräpe. Man pflegt ihn neben Thoma zu nennen, und eine innere Kunstver⸗ wandtschaft beider ist nicht zu verkennen, wie sich denn Haider auch im Verkehr an Künstler wie Böcklin, Leibl und Thomag anschloß. Nachdem er sich spät durchgesetzt hatte, hat es Haider an Anerkennung und Auszeichnung nicht gefehlt; ein großer Teil seiner Bilder ging in den Besitz großer Galerien über. Mit Klinger und Thoma wurde ihm die Ehrendoktorwürde einer deutschen Universität zuteil.
Literatur. 8
— Der Verlag von „Nord und Süd“ (Herausgeber Professor Dr. Ludwig Stein) hat eine Sonderausgabe „Krieg oder Frieden?“ in 100 000 Auflage von den Heften der Feiefft veranstaltet, welche die deutsch⸗ englische Verständigung behandeln. Gleichzeitig ist bei Williams u. Norgate in London in einer Massenauflage die englische Sonderausgabe mit den Bildern der vertretenen Staatsmänner, Politiker, Großindustriellen und Gelehrten erschienen, zum Preise von 1 sh., während das deutsche Sonderheft im Interesse der weitesten Verbreitung für 50 ₰ abgegeben wird. — Militärgeographische Studien über die Kriegs⸗ schauplätze der Balkanhalbinsel veröffentlicht soeben der K. u. K. Major Kreutzbruck von Lilienfels im Verlag von Justus Perthes in Gotha (Preis 3 ℳ). Die Ausführungen des be⸗ kannten Fachmannes (Lehrers an der Militärtechnischen Akademie in Mödling) sind von drei großen Karten in 1:1 Mill. begleitet und dürften zum Verständnis der kriegerischen Ereignisse jedermann, vor allem jedem Militär, willkommen sein. Eine weitere eingehende und gut lesbare Karte vom Kriegsschauplatz hat im Gea Verlag G. m. b. H., Berlin W. 35, der Professor W. Liebenow heraus⸗ Pefrhe sie ist im Maßstabe von 1: 1 250 000 gehalten und ostet 1 ℳ.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Ungarn.
Nach dem amtlichen Saatenstandsbericht des Königlich ungarischen Ackerbauministeriums vom 7. d. M. behinderten der seit zwei Monaten andauernde kalte Regen und die unregelmäßige Herbstwitterung die Beendigung der Druscharbeiten sowie das Einreifen der Mais⸗ pflanze. Auch die Feldarbeiten wurden behindert, so daß der Ackerbauminister sich veranlaßt sah, noch einen außerordentlichen Bericht über die faktische Lage der Ernte zu veröffentlichen. Vor Wochenfrist trat jedoch eine günstige Witterung ein und die auf⸗ gehäuften Feldarbeiten konnten mit voller Kraft aufgenommen werden. Mais wird nunmehr überall gebrochen, Kartoffeln, Zucker⸗ und Futterrüben sowie Grünzeug werden geklaubt. Auch die Herbstackerungen und der Anbau sind im Zuge, mußten jedoch wegen übermäßiger Feuchtigkeit abgebrochen werden, weil außerdem die Einheimsungsarbeiten begonnen haben. In vielen Gegenden wird noch Weizen gedroschen. Infolge des kalten Regens erlitt der in Garben befindliche Weizen bedeutenden Schaden, wodurch auch die Qualität litt. Der Drusch des Roggens wurde bereits überall beendet und das Ergebnis ist sowohl qualitativ als quantitativ befriedigend. Die ungünftige Witterung beeinträchtigte auch die Ernteergebnisse der Gerste. Die Frucht ist bräunlich und gelb. Weiße Braugerste ist verhältnismäßig nur
wenig vorhanden. In einzelnen Gegenden stehen die noch am Felde und leiden unter der übermäßigen Hafer reifte infolge der ungünstigen Witterung in vielen Gegenden im Zuge,
Der in Garben befindliche Hafer litt noch almfrüchte.
sich bedeutend unleugbar, daß
wurden, es
verschlechtert haben. in den Alfölder Mais wird noch Der Frühanbau reifte gut, igun beein⸗ Es kann festgestellt werden, daß selbst dort, wo Mais ohne ebrochen wurde, derselbe bis Frühjahr kaum
uch in jenen Landesgegenden, wo Mais im
ist
Alle diese Umstände ver⸗
Kartoffeln sind bereits In vielen Gegenden, besonders in
eht das Klauben sehr chte Schaden wird auf 12 bis 14 % geschätzt.
geklaubt worden.
d. h. der drei Erzbischöfe von Mainz, Cöln, Trier und des Pfalz⸗ grafen bei Rhein, vor sich gehen müsse. Dieser fränkischen Königs⸗
Im Flachlande gibt es 8
ute Qualitäten, aber im allgemeinen wird geklagt. Auch Peronospora trat in vielen
iel über Schaden