1912 / 262 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Nov 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufach in Königsberg (Pr.), Wilhelm Weber üifachen Has

in Hannover, Voegler in Berlin, Fulda in Allenstein, Fischer in Angerburg, Franz Röhmer in Torgau, Venschuneabenfachen Rave in Gleiwitz,

Stralsund, Borghaus in Duisbur f

in Gleiwitz, Wilhelm Schäfer in Chendefie e Berlin zu Regierungs⸗ und Bauräten und

Ratkowski in Kattowitz,

den Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsinspektor Sieh in zum Eisenbahndirektor mit dem Range der Räte dE..S;

zu ernennen,

dem Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufaches Adolf Schrader in Heiligenstadt den Charakter 28 Laufach mit ann

persönlichen Range der Räte vierter Klasse und den Eisenbahnobersekretären Salaf r

Liegnitz und dem Minden (Westf.) bei dem Uebertritt Charakter als Rechnungsrat zu verleihen sowie der Wahl des Oberlehrers an dem städtischen Real⸗ gymnasium nebst Realschule in Geestemünde, Professors Dr. 58 Dhettar dieser Anstalt, er Wa es Oberlehrers am Andreas⸗Realgymnasium in Berlin, Professors Dr. Wilhelm Greif zum Di kvenseögscute baselbst und ök er Wa es Oberlehrers Dr. Emil Feiler Oberrealschule II in Kiel zum Direktor der säbtsschen hcden schule in Buxtehude die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen ferner 8 infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Landeshut getroffenen Wahl den Bürgermeister Burkhardt boeerbst 8 gleicher Amtseigenschaft auf fernere zwölf Jahre zu

. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: en Sanitätsräten Dr. Martin Christinneck in Br⸗ burg a. H., Dr. Otto Conzen in nis a. Rh., Iu Erasmus in Crefeld, Dr. Karl Falckenberg in Gelsen⸗ kirchen, Dr. Georg Freudenstein in Mühlhausen i. Thür. Dr. Theophil Jaffé in Frankfurt a. M., Dr. Hubert Klüter in Gelsenkirchen, Dr. Wilhelm Lindemann in Bochum, Dr Karl Neuschäfer in Steinbrücken, Dr. Wilhelm Schiedges in München⸗Gladbach, Dr. Theodor Schulze⸗Höing in Unna Dr. Emil Steinbrück in Bollinken, Dr. Paul Totenhöfer b dnn. G 9 Höhr sowie dem Professor Dr. Gotthold Pannwitz in Charlottenbur E 8. 8 sowie 11.““ en Aerzten Dr. Hans Ahlemann in Leipzig⸗Plagwi Dr. Heinrich Arens in Essen a. d. F Leipzige 1 Baggerd in Kolberg, Dr. Adam Bahmer in Berlin⸗ Wilmersdorf, Dr. Richard Bartz in Eschweiler, Dr. Paul Baron in Euskirchen, Dr. August Bauke in Altheide, Dr. Karl Becker in Breslau, Dr. Leopold Ben Israel n Aachen, Dr. Josef Berendes in Marienmünster, Moritz Berliner in Breslau, Dr. Karl Biesing in Letmathe, Dr. Gustav Bodet, Oberarzt der Rheini⸗ schen Provinzialarbeitsanstalt in Brauweiler, Dr. Heinrich remmenkamp in Bochum, Dr. Siegmund Creutzberger in Breslau, Dr. Otto Dornblüth in Wiesbaden Dr. Otto Düttmann in Limburg a. L., Dr. Alfred Engländer in Cöln a. Rh., Dr. Theodor Faerber in Char⸗ lottenburg, Dr. Hermann Falck in Itzehoe, Dr. Viftor Gold⸗ feld in Berlin⸗Schömeberg, Dr. Max Greifenhagen in Duisburg, Dr. Salo Grünthal in Breslau, Oberstabsarzt a. D. Dr. Alfred Hauptner in Berlin, Dr. Selmar Heil⸗ brun in Erfurt, Dr. Salomon Herzberg in Charlottenburg, Dr. Konrad Heyder in Cöln a. Rh., Königlich bayerischer Oberstabsarzt a. D. Dr. Eugen Jacoby in Charlottenburg, Dr. Christian Johansen in Berlin, Dr. Friedrich Kindler in Düsseldorf, Dr. Reinhard Klingelhöfer in Rodheim a. d. Bieber, Dr. Bernhard Koch in Cöln a. Rh., Dr. Fritz Kraemer in Essen a. d. R., Dr. Reinhold Krecker in Ohlau, Dr. Otto Krüger in Berlin⸗Schöneberg, Dr. Richard Langerhans in Berlin⸗Wilmersdorf, Dr. Arthur Liebmann in Cöln a. Rh., Dr. Georg Limburg in Obersuhl, Dr. Adolf Lindner in Breslau, Dr. Hermann Machol in Hemer, Dr. Ludwig Manaße in Berlin⸗Schöneberg, Dr. Hermann Mauck in Düsseldorf, Dr. Konrad May in Spenge, Dr. Karl Meß⸗ warb in Polle, Dr. Peter Mongs in München-Gladbach, Dr. Johannes Moraht in Wandsbek, Dr. Salli Moses in Cöln a. Rh., Dr. Adolf Ober in Liegnitz, Dr. Alfred Oppenheim in Cöln a. Rh., Dr. Wilhelm Paull in Melle, Konrad Pfautsch in Zörbig, Dr. Theodor Pioretzki in Rudzinitz, Dr. Hugo Poppe in Schawoine, Dr. Otto Quehl in Mülheim a. d. R., Dr. Hugo Rahne in Lehrte, Dr. Wilhelm Rath in Hannover, Dr. Jakob Rechtmann in Cöln a. Rh., Dr. August Rieke in Paderborn, Dr. Wilhelm Riesen⸗ feld in Freystadti. Schl., Dr. Wilhelm Rühl in Dillenburg, Dr. Emil Sardemann in Marburg, Dr. Ludwig Schmidt in Berlin⸗Wilmersdorf, Dr. Lemann Schönholz in Reckling⸗ hausen, Dr. Karl Schulze⸗Kump in Halver, Dr. Otto Schulte⸗Steinberg in Hannover, Dr. Karl Sennwitz in Grottkau, Dr. Felix Sommer in Spoest, Dr. Josef Franz Paver Stadler in Bad Bertrich, Dr. Hermann Stelter in Greifenberg i. P., Dr. Albrecht Tannen in Hannover, Dr. Julius Tarnowski in Berlin, Dr. Andreas Thiel in Marienburg Westpr., Dr. Karl Trautwein in Kreuznach, Dr. Gustav Thurmann in Anklam, Dr. Rudolf Wagner in Mülheim a. d. R., Dr. Richard Weber in Breslau, Dr. Peter Weis in Trier, Dr. Gustav Weßberge in Moringen, Dr. Johann Wirtz in Echternacherbrück, Dr. Robert Witt⸗ neben in Linden, Dr. Eli Wreschner in Berlin und Dr. Martin Zepler in Evingsen den Charakter als Sanitätsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Archivar Dr. Heinemann in Magdeburg den

Charakter als Archivrat mit dem persönlichen Rang als Rat vierter Klasse zu verleihen.

Ihre Majestät die Königin haben Allergnädigst geruht: den Kaufleuten Friedrich Karl und Dr. jur. Heinrich Georg Jordan, Inhabern der Firma Heinrich Jordan, zu

und Splett in

in Elberfeld

H orlich in Magdeburg, dem technischen Eifen basbegfelerun⸗ Günther in Berlin, dem Eisenbahnoberkassenvorsteher Bo nertz in Hildesheim, dem Eisenbahnobergütervorsteher Goertz in Eisenbahnwerkstättenvorsteher Waitz in in den Ruhestand den

Jusinisterium.

ge Der Oberlandesgeriat Dr. Stitzer aus Kiel ist in⸗ Simon in Cöln, Wei Och⸗ S in Cöln, Weigelt in Elberfeld, Alfred Heinrich Willigerod in Lennep, t Johannes Gustav Jung in Recklinghausen und die Regierungsbaumeister des Wiedemann in

folge seiner Ernennungn Reichsanwalt und der Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Roß⸗ rg vom Landgericht I in Berlin infolge seiner Ernennuzum Reichsgerichtsrat aus dem preußischen Justizdienste geden.

Dem Amtsgerichtsrezeheimen Justizrat Schneider in Posen ist die nachgesuchtzenstentlassung mit Pension, dem t Kammergerichtsrat Dr. iméon und dem Amtsrichter

Gottschalk bei dem Anrricht Berlin⸗Schöneberg die nach⸗

gesuchte Entlassung aus dJustizdienst erteilt. Versetzt sind: der Anchter Witting in Peitz als Land⸗ richter nach Cottbus und Amtsrichter Pistory in Halbau als Landrichter nach slau, ferner der Staatsanwalt Schwandke in Tilsit 1 Ostrowo und der Staatsanwalt Beckmann in Ostrowo ¹ Tilsit.

Dem Notar, Justiz Poerschke in Berlin ist der Amtssitz in Trebbin anggen.

Der Rechtsanwalt (ott in Nicolai ist zum Notar ernannt.

In der Liste der Recmnwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Beaamp bei dem Landgericht in Aachen, Dr. Neumondei dem Landgericht in Frankfurt a. M. und Dr. Marioth dem Amtsgericht in Odenkirchen.

In die Liste der Itsanwälte sind eingetragen: der

Notar, Justizrat Poerschlaus Berlin bei dem Amtsgericht in Trebbin, die Rechtsanlte: Justizrat Combrinck aus Wiesbaden bei dem Obandesgericht in Düsseldorf, Dr. Neumond aus Frankfua. M. bei dem Landgericht I in Berlin und Lamp aus Kitei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Elberfeld sowie der Kammer für Handelssachen in Barmen, der frühere Rechnwalt Dr. Rose bei dem Land⸗ gericht III in Berlin mitem Wohnsitze in Charlottenburg, die Gerichtsassessoren: FriHelfft und Rudolf Möller bei dem Landgericht III in Llin, Dr. Siegfried Fränkel bei dem Landgericht in Beuthei. O. Schl., Bruno Koerber und Dr. Kurt Klatt bei dem ntsgericht und dem Landgericht in Frahe e a. O., von Lüten bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Trier, Nabrsen bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Stolp, Stiller bei dem Amtsgericht in Minden und Pucher bei d Amtsgericht in Deutsch Krone, die früheren Gerichtsassesso: Albert Krebs bei dem Land⸗ gericht II in Berlin und zigeordneter a. D. Karl Pfeiffer bei dem Amtsgericht und de Landgericht in Cöln. Der Senatspräsident, Pfessor Dr. Engelmann bei dem Oberlandesgericht in Breslo, die Rechtsanwälte und Notare Geheimer Justizrat Sprekmann in Berlin, Justizrat Memelsdorff in Limburt und Plange in Camen sowie eoe . Friedrich Jinterfeld in Berlin sind ge⸗ orben.

Ministerium der ffentlichen Arbeiten.

Der Regierungsbaumeiste des Maschinenbaufachs Zink⸗ eisen, bisher beim Eisenbahzentralamt in Berlin, ist nach Berlin⸗Tempelhof als Vorstad (auftrw.) eines Werkstätten⸗ amts bei der Eisenbahnhaupteerkstätte daselbst versetzt.

Der Eisenbahnbetriebskorrolleur, Rechnungsrat Wilhelm Joost, bisher in Mainz, ist unter Versetzung nach Elberfeld und Verleihung der Stelle des Vorstands des Eisenbahnverkehrs⸗ amts daselbst zum Eisenbahnorkehrsinspektor ernannt. Dem Regierungsbaumeßter des Maschinenbaufachs Reinitz, bisher beim Eisenbabhnzenfälamt in Berlin, sind die Geschäfte des Vorstands eines Perkfatteimmen vei der Eisevbahmhaunt⸗ werkstätte 2 in Bewotübertragen.

eraernisterium für Handel und Gewerbe.

Bei dem Ministerium für Handel und Gewerbe ist der Geheime Rechnungsrat Huwe zum Bureauvorsteher ernannt und der Polizeisekretär Johannes Mohr als Geheimer expe⸗ dierender Sekretär und Kalkulator angestellt worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗

angelegenheiten.

1 Belannmachung Die Turn⸗ und Schwimmlehrerinnenprüfung, die im Frühjähr 1913 an der Königlichen Landesturnanstalt in Spandau abzuhalten ist, wird am Montag, den 10. März 1913, he eeeh. .

Unter Bezugnahme auf meinen Erlaß vom 1. November 1906 U III A 3209 ec. weise ich ausdrücklich darauf hin, daß zu dieser Prüfung nur in der Provinz Brandenburg oder in einer solchen Provinz wohnende Bewerberinnen zuge⸗ lassen werden, in der eine Prüfungskommission für Turn⸗ lehrerinnen noch nicht besteht. Ausnahmen von dieser Be⸗ stimmung sind nur zulässig, wenn die bezüglichen Anträge durch besondere Verhältnisse, z. B. durch den Ort der Aus⸗ bildung für die Prüfung, begründet sind.

Meldungen der in einem Lehramte stehenden Bewerberinnen sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde bis zum 10. Januar 1913, Meldungen anderer Bewerberinnen bei derjenigen König⸗ lichen Regierung, in deren Bezirk die Betreffende wohnt in Berlin bei dem Herrn Polizeipräsidenten —, ebenfalls bis zu diesem Tage anzubringen.

Ist der Aufenthaltsort der Bewerberin zur Zeit ihrer Meldung nicht ihr eigentlicher Wohnsitz, so ist auch der letztere anzugeben. Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 entsprechen und mit den im § 4 derselben vorgeschriebenen Schriftstücken ordnungsmäßig versehen sind. Bei denjenigen Bewerberinnen, die eine lehramtliche Prüfung noch nicht ab⸗ gelegt haben, erstreckt sich die mündliche Prüfung auch auf die Kenntnis der wichtigsten Erziehungs⸗ und Unterrichtsgrundsätze. In dem Gesuche ist anzugeben, ob die Bewerberin sich zum ersten Male zur Prüfung meldet, oder ob und wann sie sich bereits der Turnlehrerinnenprüfung unterzogen hat.

Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit beizu⸗ bringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein. Aus dem ärztlichen Zeugnis muß hervorgehen, daß die be⸗ treffende Bewerberin körperlich zur Turnlehrerin geeignet ist. Das Zeugnis über die Turn⸗ bezw. Schwimmfertigkeit ist von der Ausstellerin eigenhändig zu unterschreiben.

Die Anlagen jedes Gesuches sind zu einem Hefte vereinigt einzureichen.

Berlin, den 24. Oktober 1912.

Berlin das Prädikat als Hoflieferanten Allerhöchstderselben zu verleihen. 1““

Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. J. A.: von Bremen. 8

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Den Domänenpächtern Birke in Ober Marklowitz, von Alt⸗Stutterheim in Kopcziowitz, Schulz in Woiska im Regierungsbezirk Oppeln, Wegener in Schwarbe und Albrecht in Mannhagen im Regierungsbezirk Stralsund ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

Errichtungsurkunde.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten und des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den

unterzeichneten Behörden folgendes festgesetzt:

§ 1. In der evangelischen Kirchengemeinde Zehlendorf, Diözese Kölln Land I, wird eine 1u. Pfarrstelle errichtet.

Diese Urkunde tritt mit 88 1. April 1913 in Kraft. Berlin, den 28. September 1912. Potsdam, den 11. Oktober 1912. (L. S.) (L. S.) Königliches Konsistorium Königliche Regierung, der Provinz Brandenburg, Abteilung für Kirchen⸗ und

Abteilung Berlin. Schulwesen. Steinhausen. Witte. 8

Preußen. Berlin, 2. November 1912.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im Neuen Palatis bei Potsdam die Vorträge des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Großadmirals von Tirpitz, des Chefs des Admiralstabes der Marine, Vizeadmirals von Heeringen und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben gestern im Neuen Palais bei Potsdam zwei weitere Hilfs⸗ expeditionen vom Roten Kreuz, die für die serbische und die türkische Westarmee bestimmt sind, empfangen. ““

8

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zol und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

8 v b 1 8 8

Der Präsident der Königlich Preußischen Generallotterie⸗ direktion, Wirkliche Geheime Oberfinanzrat Dr. Lewald ist in Dienstgeschäften nach München abgereist.

Der Präsident der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse, Wirkliche Geheime Oberfinanzrat Dr. Heiligenstadt ist von der Dienstreise nach Berlin zurückgekehlt.

Den Archivhilfsarbeitern Dr. Meyer in Magdeburg, Dr. Hein in Berlin und Dr. Wolff in Stettin ist der Amts⸗ titel Mrchivassistentt beigelegt

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungsurkunde, Bfünüifsend eine Anleihe der Stadt Itzehoe, ver⸗

Frankreich. b

8 8

Zu der am nächsten Dienstag stattfindenden Parlaments⸗ eröffnung wird vom „W. T. B.“ gemeldet, daß die Kammer sofort die im Juli unterbrochene Beratung des Budgets wieder aufnehmen werde. Da die Herbstsession voraussichtlich vollständig von der Erörterung des Budgets in Anspruch ge⸗ nommen werden wird, dürften die meisten anderen Fragen erst in der am 14. Januar beginnenden Tagung erledigt werden. Als bemerkenswert wird hervorgehoben, daß das Parlament diesmal in der Zeit vom 14. bis 17. Januar die Präsidenten des Senats, der Kammer und der Republik zu wählen hat.

Rußland.

Der Großfürst⸗Thronfolger hat laut Meldung des „W. T. B.“ den ganzen gestrigen Tag in guter Stimmung und halb sitzend zugebracht. Die Temperatur am Tage betrug 36,7, am Abend 36,9, der Puls am Tage 112, Abends 116. Angesichts der andauernden Besserung im Befinden des Thron⸗ werden Bulletins nur noch am Abend ausgegeben werden.

Der Prinz Heinrich von Preußen ist gestern mit dem sibirischen Expreßzuge in Moskau eingetroffen und, obiger Quelle zufolge, auf dem Bahnhofe von der Großfürstin Elisabeth Feodorowna, der Prinzessin Irene, dem Stadthaupt⸗ e dem Gouverneur und anderen Persönlichkeiten empfangen worden.

Niederlande.

1— 8 8 Die niederländische Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ ihren Beitritt zur revidierten Berner Ueber⸗ einkunft, betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und Kunst vom 13. November 1908, erklärt.

Schweiz.

Der deutsche Gesandte Freiherr von Romberg hat gestern dem Bundesrate sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Wie „W. T. B.“ mitfeilt, wurde Freiherr von Romberg vom Bundespräsidenten Forrer und vom Vizepräsidenten Müller empfangen, die nachher dem Gesandten 5 Gegenbesuch ab⸗

8 8 ““ 1

U. 8

statteten.

8 Türkei.

Ueber die Schlacht auf der Linie Visa Lüle Burgas und über die Kämpfe um Adrianopel liegen nunmehr auch von amtlicher türkischer Seite Meldungen vor, die aber wieder den bereits gestern veröffentlichten Nachrichten aus bulgarischer Quelle widersprechen. Ein gestern nacht in Konstantinopel eingetroffenes Telegramm des Generals Nazim Pascha besagt dem „W. T. B.“ zufolge:

Der seit vier Tagen auf der Linie Visa —Lüle Burgas tobende Kampf dauert noch an. Auf dem rechten Flügel (Visa) ist der

eind mit großen Verlusten zurückgeworfen worden. Gegen den von Norden kommenden Feind (Lüle Burgas) leisten die türkischen Truppen tapferen Widerstand. Bei den Kämpfen um Adrianopel sind die Bulgaren zurückgeworfen worden.

Um Mitternacht teilte die Pforte den türkischen Blättern folgende, auf dem Telegramm des Generalissimus beruhende Nachrichten mit:

Die Kämpfe, die vor vier Tagen begonnen haben, dauern fort. Die im Norden von Lüle Burgas konzentrierten ottomanischen Armee⸗ korps halten dem von dieser Seite her vorrückenden Feinde kräftig Stand. Die Festungswerke von Adrianopel verteidigen sich andauernd mit Entschiedenheit. Die bei Visa vereinigten Korps rücken vor.

An die türkischen Vertreter im Auslande hat das Ministe⸗ rium des Aeußern ein Telegramm gerichtet, in dem es die Depesche des Generalissimus bestätigt und das mit den Worten schließt: „Wir haben den Feind in der Gegend von Visa siegreich zurückgeworfen.“ 8 8

Weitere von Nazim Pascha gestern nachmittag aufgegebene Telegramme melden:

Der rechte Flügel unseres Heeres rückt seit gestern in nordwest⸗ licher Richtung vor. Die Armee Mahmud Mukhtars hat die Bulgaren geschlagen und viele Kanonen und Munition erbeutet. Ich sät- allen Armeekorps befohlen, die Offensive zu ergreifen und vorzugehen.

Wir haben Bunar Hissar wiedergenommen und be⸗ drängen die bulgarischen Truppen in der Gegend von Bunar Hissar von allen Seiten.

Nach gestern vom türkischen Kriegsministerium veröffent⸗ lichten Mitteilungen soll das Umgehungsmanöver der türkischen Armee erfolgreich gewesen sein. Die bei Visa und bei Lüle Burgas stehenden Korps hätten sich vereinigen können.

Der Kriegsberichterstatter der Wiener „Reichspost“ meldet, obiger Quelle zufolge, aus dem Hauptquartier der zweiten bulgarischen Armee vom 31. Oktober Abends über die drei⸗ tägige Entscheidungsschlacht:

Die große dreitägige Entscheidungsschlacht trat nach den Ein⸗ leitungskämpfen des Montag am Dienstag früh in ihr ent⸗ scheidendes Stadium, als die Bulgaren bei Bunar Hissar mit einem

ewaltigen Vorstoß zum Angriff übergingen. Auf diesem Flügel Fatlen die Türken den Versuch gemacht, der ihrer Rückzugslinie infolge des eingeleiteten hbulgarischen Vorrückens über Saraj Kataldscha drohenden Gefahr durch ein offensives Vorgehen von Saraj über Visa gegen den linken bulgarischen Flügel zuvorzukommen. Es war den Türken auch bereits gelungen, die Vortruppen der Bulgaren bis über den Karagaschfluß und Bunar Hissar hinaus zurückzudrängen, als am Dienstag gegen ihren rechten Flügel der machtvolle Gegenangriff der Bulgaren auf der Linie Uesküb— Hadzifakli einsetzte. Die vordere Linie der Türken wurde durch diesen überraschenden und

Ungestüm durchgeführten Angriff einfach überrannt, doch gelang es ihnen durch immer neue Reserven das Gefecht zeitweilig wieder herzustellen. Gleichzeitig griff der bulgarische rechte Flügel von Baba⸗Eski und Jeniköj her die türkischen Stellungen bei Lüle Burgas an und warf die Türken aus ihren be⸗ festigten Stellungen am Telan⸗, Ajvale⸗ und Ergenefluß gegen Lüle Burgas zurück. Die bulgarische Infanterie nahm die meisten türkischen Stellungen im Sturm mit dem Bajonett, hierbei vor⸗ züglich unterstützt von ihrer Artillerie, die die Türken in dem ent⸗ scheidenden Augenblick durch vernichtendes Feuer niederzuhalten wußte. Die blutigen Kämpfe des Dienstag hatten den Bulgaren sowohl bei Bunar Hissar wie bei Lüle Burgas Erfolge gebracht, doch war noch keine Entscheidung gefallen, da die Türken alle verfügbaren Reserven eingesetzt hatten, um das Vordringen der Bulgaren aufzuhalten. Da griffen die Bulgaren Mittwoch früh mit starken Kräften, die sie zum Teil in Gewaltmärschen von Adrianopel herangezogen hatten, über Kavakdere Jvanköj zu einem Durchbruchs⸗ versuch das Zentrum der feindlichen Stellungen an. Der Stoß traf teils auf die in der Waldzone südlich der Straße Kirkkilisse Visa stehenden türkischen Truppen, teils auf die verschanzten Feld⸗ positionen der Türken nordwestlich Lüle Burgas. In heftigen Wald⸗

kämpfen und immer neuen blutigen Bajonettstürmen gelang es den

Bulgaren, hier bis Mittag die türkische Stellung zu durchbrechen und im Verein mit dem gleichzeitig gegen Lüle Burgaß angesetzten Angriff den ganzen türkischen linken Flügel aufzurollen. In den ersten Nach⸗ mittagsstunden des Mittwoch begann hier der allgemeine Rückzug auf der Linie Léüle Burgas—Böderköj längs der Bahnlinie in der Richtung Tschorlu. Die Bulgaren nahmen hier sofort die Verfolgung auf und setzten sie mit großer Energie auch während der Nacht fort, was die vollständige Auflösung der türkischen Truppen dieses Flügels herbeiführte. Gleichzeitig hatten die Bulgaren auf dem eigenen linken Flügel südöstlich Bunar Hissar die Türken von Nordost her vollständig umfaßt, und im Morgengrauen des Donnerstag erfolgte hier auf der Linie Urun⸗Beili— Visa der entscheidende Angriff gegen die rechte Flanke der Türken. Die durch die vorangegangenen Kämpfe bereits schwer erschütterten türkischen Troppen vermochten dem übermächtigen Flankenangriff der Bulgaren nicht zu widerstehen, und ihre Rückzugslinie über Saraj preisgebend gingen die fast völlig aufgelösten türkischen Massen über Kongara und Topkiköj in direkt südlicher Richtung auf Tschorlu zurück. Auch hier wurde seitens der Bulgaren die sofortige Verfolgung auf⸗ genommen und durch die Parallelverfolgung und die beständige Ueber⸗ flügelung längs der Hauptverbindungslinie der Türken über Saraj Tatarköj —Tscherkesköj diesen der Rückzug hinter die Kataldscha⸗Linie abzuschneiden versucht. Wie die Verhältnisse heute (Donnerstag abend) liegen, werden voraussichtlich nur Bruchteile der türkischen Armee hinter die Kataldscha⸗Linie gelangen und damit ist der auf die Ver⸗ nichtung der türkrischen Ostarmee abzielende Plan der bulgarischen Heeresleitung trotz der Gegenmaßnahmen, mit denen Nazim Pascha ihn zu vereiteln suchte, als vollständig gelungen anzusehen. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Sofia haben die bulgarischen Truppen gestern Dimotika besetzt. —— Einer amtlichen serbischen Meldung aus Ghilan zufolge sind zahlreiche serbische Truppen mit Trains auf dem Marsche über das Amselfeld nach Süden begriffen. Die Beschießung von Skutari dauert an. Mehrere Granaten fielen gestern in die Stadt und richteten dort Schaden an. Die Bevölkerung suchte sich panikartig in Sicherheit zu bringen. Wie „W. T. B.“ meldet, drang das griechische Torpedoboot „Nr. 12“ gestern nacht in den Hafen von Saloniki ein und feuerte mit Erfolg einen Schuß gegen den türkischen Kreuzer ab. Der Kreuzer neigte sich auf die rechte Seite und sank. Das Torpedoboot kehrte unversehrt nach Katerini zurück. Nach einer Blätter⸗ meldung aus Athen hat ein griechisches Torpedoboot einen türkischen Schleppdampfer gekapert, der die griechische lagge gehißt hatte, um nach Saloniki zu fahren, mo er ver⸗ uchen wollte, den gesunkenen türkischen Kreuzer „Feth⸗i⸗Bülend“

Die Bewohner der nordöstlich von Verria gelegenen Stadt Njausta haben auf die Nachricht, daß die griechische Armee auf Saloniki marschiere, die türkischen Behörden verjagt und dem griechischen Thronfolger sagen lassen, daß die Stadt griechisch sei und täglich 25 000 Rationen Brot liefern wolle.

Bulgarien.

Der König Ferdinand hat den Oberstkommandierenden der bei Bunar⸗Hissar und Lüle⸗Burgas siegreichen Armee laut Meldung des „W. T. B.“ mit folgender Depesche beglück⸗ wünscht:

scht, beglückwünsche Sie und Ihre Leute aller Grade zu dem ruhmreichen Sieg, den Sie über den Feind errungen haben, und spreche allen meinen aus tiefem Herzen kommenden Dank für ihre Tapferkeit und grenzenlose Selbstverleugnung aus. Möge Gott Ihnen neue, ruhmreichere Siege gewähren. Meine Gedanken weilen jederzeit bei Euch, meinen tapferen Kämpfern.

Der Kronprinz Boris sandte an den Kommandeur der ersten Kompagnie des sechsten Regiments (Tirnowo), dem er angehört, folgende Depesche:

Ich beglückwünsche die Helden meiner Kompagnie zu ihrer Tapferkeit und Selbstverleugnuung. Ihre Helden at wird in der Geschichte als Beispiel dastehen, würdig nachgeahmt und mit goldenen Lettern in der militärischen Eeschichte verzeichnet werden. Vorwärts, immer vorwärts!

Gestern fand in der Kathedrale zu Starazagora feierlicher Dankgottesdienst aus Anlaß des Sieges von Lüle⸗Burgas statt. Heute wird aus dem gleichen Anlaß ein Dankgottesdienst in der Kathedrale in Sofia abgehalten werden. 8

Asien

““ 1 8 1“

Die chinesische Regierung hat beschlossen, den von den Bankiers der Sechsmächteanleihe erhobenen Einspruch gegen eine Verpfändung der Einnahmen aus der Salz⸗ steuer an das Crispsche Anleihesyndikat zu berücksichtigen. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ wird das Finanzministerium angewiesen werden, die gesamten Einnahmen aus der Salz⸗ steuer zur Bezahlung der Boxerentschädigung zu verwenden außer dem Teil, der für die frühere Anleihe reserviert worden war.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Nachdem die in den Ausstand getretenen Webereiarbeiter der Firmen Lummer, Bach und Ramminger in Gera die Arbeit gestern zu den alten Bedingungen aufgenommen haben, hat, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, der Verband Sächsisch⸗Thüringischer Webereien die für den 8. November in allen Verbandsfabriken an⸗ gedrohte Kündigung sämtlicher Stuhlarbeiter und „Arbeiterinnen zurückgenommen. Damit ist der Friede in der Webereiindustrie für die nächste Zeit gesichert (vgl. Nr. 256 d. Bl.).

Kunst und Wissenschaft.

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg hat in der jüngsten Zeit wieder wichtige Neuerwerbungen gemacht. Namentlich reich konnte die Gemäldesammlung bedacht werden. An Werken der älteren Zeit erhielt sie einen großen Altarflügel der Thüringer Schule des frühen 15. Jahrhunderts mit einer Dornenkrönung und zwei Aposteln unter Doppelbaldachinen sowie vier kunstgeschichtlich bedeutsame Tafeln der bayerisch⸗österreichischen Schule des letzten Drittels des 15. Jahrhunderts mit einem Ecce homo, einer Handwaschung Pilati, einer Kreuzschleppung und einer reichfigurigen Kreuzigung Der neueren Zeit gehört Ernst Kaisers kleines Landschaftsmotiv aus der Gegend von Possenhofen an, ein naturalistisch empfundenes Stim⸗ nungsbild von feinem poetischen Gehalt. Professor Walther Firle schenkte ein von ihm erst jüngst gemaltes Bildnis des Prinz⸗ Regenten Luitpold von Bayern, des Protektors der Anstalt. Für die Sammlung der originalplastischen Denkmäler wurde ein kleines Kalksteinepitaph erworben, das dem Stil, der Kom⸗ positionsart und der Technik des bekannten Eichstätter Bildhauers Loy Hering so nahekommt, daß es als eine eigenhändige Arbeit des Meisters angesprochen werden darf. Auch die Sammlung von Grabdenkmalsabgüssen konnte wieder vermehrt werden, nämlich um die Grabsteine aus Regensburg, welche dem Museum von den Bildhauern Jakob Grau und Karl Vogler in Regensburg als Geschenk überwiesen wurden. Nicht unwichtig war auch der Erwerb des braunen Wachsreliefs mit einer in müder Haltung nach links schreitenden nackten Frau, dessen formal sichere Behandlung sehr an Peter Flötner erinnert. Endlich ist noch auf einen Silberfund hinzuweisen, der im September dieses Jahres bei einem Wohnhausneubau in der Nähe von Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz gemacht wurde. Bestehend aus einem teilvergoldeten Schoppen⸗ becher, wappengezierten Löffeln, Schließen und Beschlägen für Frauen⸗ gürtel, Knöpfen, Amuletten, Münzen und Jetons, wurde dieser kultur⸗ geschichtlich interessante Schatz höchstwahrscheinlich in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges in der Erde verborgen. S

(SWDKttiter

Das Novem erheft der „Deutschen Rundschau“ (Heraus⸗ geber Julius Rodenberg, Verlag Gebrüder Paetel in Berlin) bringt den Schluß der Veröffentlichung über „Gottfried Keller und das Dunckersche Haus in Berlin“ von Professor Dr. Emil Ermatinger. In einem abschließenden Kapitel weist Ermatinger zusammenfassend nach, welchen Einfluß das Dunckersche Haus auf die Dichtung Gott⸗ fried Kellers, dessen Schaffen so tief im persönlichen Erleben wurzelte, geübt hat. Der Wiener Historiker August Fournier führt seinen Auf⸗ satz über die „Geheimpolizei auf dem Wiener Kongreß“ fort; Pro⸗ fessor Johannes Haller behandelt in einer eingehenden Studie Pius II., einen der Renaissancepäpste. Professor Erich Becher spricht über das Problem von Leben und Seele. Zeitgemäß sind die Ausführungen von Johannes Wendland über Schleiermacher als Patriot und Politiker. Die Belletristik ist in dem Hefte gut vertreten: Ernst Zahn: „Die Rechnung des Josef Infanger“, und Sigfrid Siwertz: „Die Mälar⸗ vW“

Theater und Musik. 1

8 Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonntag, eine Wiederholung des „Rosenkavaliers“ in der bekannten Besetzung der Hauptrollen statt. Montag geht Aubers große Oper in fünf Akten „Die Stumme von Portici“, neu einstudiert, in Szene. Die Besetzung lautet: Alfonso, Sohn des Vizekönigs von Neapel: Herr Philipp; Elvira, Prinzessin von Asturien: Frau Andrejewa⸗Skilondz; Lorenzo: Herr Funck; Masaniello, ein neapolitanischer Fischer: Herr Jadlowker; Fenella, seine Schwester: Fräulein Peter; Pietro, Borella, seine Gefährten: die Herren Knüpfer und Mang; Selva, Offizier: Herr Bachmann; eine Hofdame: Frau von Scheele⸗Müller. Die neuen Dekorationen, Originalaufnahmen teils aus Neapel, teils aus Portici, stammen aus den Werkstätten der Königlichen Hoftheater⸗ maler Gebrüder Kautsky. Die musikalische Leitung hat der Kapell⸗

von der Pfordtens historisches Schauspiel „1812“ aufgeführt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Abich und Ressel sowie der erren Vollmer, Patry, Clewing, Kraußneck, von Ledebur, Mühlhofer, Arndt, Boertcher und Geisendörfer. Die für die 238. Abonnementsvorstellung zur „Hermannsschlacht“ an der Theaterkasse gekauften Eintrittskarten haben Gültigkeit für die neu⸗ angesetzte Vorstellung „1812“, können aber auch an der Vor⸗ mittags, und Abendkasse bis zum Beginn der Ver⸗ stellung gegen Erstattung auch der Vorverkaufegebühr zurück⸗ gegeben werden. Eine spätere Zurücknahme der Eintritts⸗ karten findet nicht statt. Am Montag wird „Ein Waffengang“ von Oskar Blumenthal wiederholt. Sonntag, den 10. November, findet, wie bereits bekannt gegeben, als Mittagsvorstellung im Königlichen Schauspielhause eine Vorstellung des „Barbiers von Sevilla“ zum Besten des Vereins „Berliner Presse“: statt, für welche die Kammersängerin e Frau Hermine Bosetti vom Königlichen Theater in München sowie der Kammersänger Francesco D'Andrade ihre Mitwirkung zugesagt haben. Von den Künstlern der Königlichen Oper wirken an hervorragender Stelle mit: Herr Jadlowker, ferner die Herren: Schwegler, Schultz, Krasa und Frau von Scheele⸗Müller. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Blech übernommen. Der Vorverkauf findet von morgen ab im Königlichen Schauspiel⸗ hause am Schalter I, Vormittags von 10 ¼ bis 1 Uhr, statt.

Im Deutschen Theater bringt der Spielplan in nächster Woche allabendlich Wiederholungen der beiden Teile von „Konig Heinrich IV.“, mit Ausnahme von Montag, an welchem Tage eine Aufführung von Strindbergs „Totentanz“ stattfindet. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters wird an allen Abenden

nächster Woche „Mein Freund Teddy“ gegeben.

Im Schillertheater O0. (Wallnertheater) wird morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, „Zopf und Schwert“, morgen abend sowie am Dienstag „Flachsmann als Erzieher“

eben. Montag, Freitag und Sonnabend wird das Lustspiel „D inder der Erzellenz“, Mittwoch „Der Talisman“, Donnerstag „Des Pfarrers Tochter von Streladorf“, nächsten Sonntagabend „Im weißen Rößl“ aufgeführt.

Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen und

nächsten Sonntag, Nachmittags, „Die Jüdin von Toledo“, morgen

abend und am Donnerstag „Die Kinder der Erzellenz“. Montag

findet die erste Aufführung des Lustspiels „Im weißen Rößl“ statt,

welche Vorstellung Mittwoch (Abends) und Freitag wiederholt wird.

Gb Dienstag ist König Lear“, für Mittwochnachmittag „Wallen⸗

teins Tod“, für Sonnabend „Des Pfarrers Tochter von Strela⸗ dorf“, für nächsten Sonntagabend „Wilhelm Tell“ angesetzt.

Im Schillersaal, Charlottenburg, wird morgen (8— ¾ Uhr) ein

Gerhart Hauptmann⸗Abend veranstaltet. Am Montag, Abends

7—8 Uhr, beginnt der Professor Dr. Paul Schubring den zweiten Vortragszyklus: „Die Kunst in Rom vom Mittelalter bis zum Barock“ (Vorbereitung für eine Reise nach Mittelitalien).

Das Lessingtheater bringt in nächster Woche Wiederholungen von „Gabriel Schillings Flucht“ außer morgen abend noch an Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonnabend und nächstfolgenden Sonntagabend. Am Montag wird „Hedda Gabler“, am Mittwoch „Gudrun“ aufgeführt. Als Nachmittagsvorstellung ist für morger sowie für nächstfolgenden Sonntag „Glaube und Heimat“ angesetzt

Paul Wegener tritt Ende Februar in den Verband der Meinhard⸗ Bernauerschen Bühnen. Als Antrittsrolle wird Paul Wegener in Theater in der Königgrätzer Straße voraussichtlich de „Macbeth“ spielen. In dieser Aufführung wird Irene Triesch zum ersten Male die Lady Macbeth darstellen. Gegenwärtig wird auf der genannten Bühne „Hedda Gabler“ von Henrik Ibsen, mit Irene Triesch in der Titelrolle, zur Aufführung vorbereitet. In dieser Neu⸗ einstudierung des Werks wird sich Eugen Burg als Gerichtsrat Brack zum ersten Male als Mitglied des Theaters in der Königgrätzer Straße einführen.

Mannigfaltiges Berlin, 2. November 1912.

aus u das S das der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin in seinem letzten Diskussionsabend behandelte. In kurzen ein⸗ leitenden Worten wies der Architekt Karl Richard Henker, der Vor⸗ sitzende des Ausschusses für Architektur und Baugewerbe, auf die Bedeutung der Frage hin, die darin gipfele, der werktätigen Be⸗ völkerung gesunde, zuträgliche Wohnungen und brauchbare Möbel zu schaffen. Das Hauptreferat hatte der Schriftsteller Robert Breuer übernommen. Er führte aus, daß Deutschland auch auf dem Gebiete der Wohnungskultur und der mit ihr zusammenhängenden Kulturfragen in Europa mit in der vordersten Reihe stehe. Ob aber von den breiten Massen der Bevölkerung schon ein irgendwie bemerkenswerter Teil an dieser Kultur einen spürbaren Anteil habe, gar an ihr bestimmend mitwirke, müsse man bezweifeln. Alle Versuche, in diese große Schicht des deutschen Volkes jene Kultur von außen hineinzutragen, müßten an dem Mißtrauen Wtderstand finden, das sich selbst redlichen Absichten entgegenstelle. Erst dann werden diese breiten Massen des Volkes der Wohnungskultur usw. zu gewinnen sein, wenn der Wille dazu diesen Schichten selbst entspringe. Wenn daher die Architekten sich bemühten, diesen Schichten an Stelle der traurigen, von der Bauspekulation errichteten, allen Uebelständen des Baumarktes unter⸗ worfenen Mietskasernen, und an Stelle der plunderigen, minder⸗ wertigen Möbel aus den Abzahlungsgeschäften menschenwürdige Woh⸗ nungen und zweckentsprechendes billiges und doch gutes Mobiliar zu schaffen, so müßten sie vor allem versuchen, die Bedürfnisse dieser Schichten zu ergründen und ihnen nach Kräften gerecht zu werden. Das gelinge selbst feinfühligen Künstlern nicht immer, weil ihnen erklärlicherweise das Gefühl für manches Bedürfnis fehle, das ganz

aus ihnen hervorgegangen sei. Die Wohnungsfrage der Arbeiter bevölkerung hätten im wesentlichen drei Stellen zu erfüllen sich be⸗ müht. Zum einen die Arbeitgeber, also das Werk, da

den Arbeiter beschäftigt. Technisch und architektonisch seie

diese Gründungen meist ausgezeichnet; nur litten sie

unter, daß der Einwohner in erhöhte Abhängigkeit von dem Arbeitgeber komme. Zum anderen habe man die genossenschaft liche Lösung versucht. Sie leide an der großen Schwierigkeit der Finanzierung. Wenn eine Genossenschaft in Elberfeld nur 50 für

häuser zu Mietspreisen erstellen, die den Einkünften des Arbeiters ent⸗ sprechen; wenn aber eine Genossenschaft wie in Groß⸗Berlin 21 für den Quadratmeter Land anlegen müsse, so gelange sie zu Miets⸗ sätzen, die mit dem Einkommen des Arbeiters nicht in Einklang zu bringen seien. Die dritte Lösung, die durch die Gemeinde, verspreche daher die beste Aussicht auf Erfolg, weil es die Gemeinde, wie das z. B. die Stadt Ulm getan hat, bei rechtzeitigem Zugreifen durchaus in der Hand habe, dem Hinauftreiben der Bodenpreise durch die Spekulation einen Riegel vorzuschieben. In vielen Fällen passe man sich nicht ganz dem wirklichen Bedürfnis des Arbeiters an, indem man das für ihn bestimmte Haus noch mit zu viel sentimentalen An⸗ klängen ausstatte. Insbesondere habe der städtische Arbeiter gar kein Verständnis dafür, daß das für ihn bestimmte Einfamilienhaus mit allerlei Anklängen an ländliche Bauweise belastet wird. Zahl⸗ reiche Beispiele und Glasbilder aus Groß Berlin, Hellerau, Altenhof bei Essen, Gmindersdorf, Duisburg, Ulm belegten die Ausführungen des Vortragenden, der alsdann auch wieder an der Hand von Licht⸗ bildern zeigte, wie die arbeitende Bevölkerung sich früher wesentlich aus Abzahlungsgeschäften ihre Möbel geholt und sich leider bemüht habe, in diesen beklagenswert schlechten Gegenständen die Wohnungs⸗

meister Paur, die Spielleitung (nach dem Vorbilde der Wiesbadener

wieder flott zu machen. Der Schleppdampfer wurde von dem griechischen Torpedoboot nach dem Piräus gebracht b

Festspielvorstellung) hat der Oberregisseur Droescher.

ausstattung der besser gestellten Volksschichten nachzuahmen. Durch

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen an Stelle der zuerst angekündigten Vorstellung „Die Hermannsschlacht“ Otto

d Möbel der Kleinbürger und Arbeiter lautete

nur der empfinden könne, der in diesen Schichten aufgewachsen und 1 L

den Quadratmeter Land zu zahlen brauche, so könne sie Einfamilien⸗-

8 ——ᷓ——N—