—— -— —
zugeteilt.
es Kommandeurkreuzes des Königlich Siamesischen
Kronenordens:
dem Major Freiherrn Treusch von Buttlar⸗Branden⸗
els, Kommandeur des Magdeburgischen Husarenregiments
r. 10; sowie
des Ritterkreuzes des 8 Weiß dem Oberleutnant von anterieregiment Graf Bose (1
Königlich Siamesischen
im In
en Elefantenordens:
Seydlitz⸗Kurzbach
Thüringischen) Nr. 31.
2
Deuntsch
Dem Vize⸗ und Deputykonf
es Reich.
Reichs das Exequatur erteilt worden.
„ Das im Jahre 1905 in Thornaby au bisher unter russischer Flagge und unter dem N gefahrene Dampfschiff „Eric Petersen“ sang in das ausschließliche Eigentum essellschaft „Eric Petersen“, G.
Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt.
Dem Schiffe, für welches eimatshafen angegeben hat,
onsulat in Zaandam unter dem 9
zeugnis erteilt worden.
die Eigentümerin Rostock als ist von dem Kaiserlichen Vize⸗ November 1912 ein Flaggen⸗
Personalver
änderungen.
Königlich Sächfische Armee. Offiziere, Fähnriche usw.
Den 20. November. Reisla 1. Hus. Regt. König Albert Nr. 18,
nd, Lt. der Res. a. D., zuletzt im
als Lt. der Res. dieses Regts. mit
seinem Patent vom 8 Dezember 1905 v wiederangestellt.
Den 25. November. Schartow, Königl. preuß. Lt. a. D., bisher im Drag. Regt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11, als Lt. mit Patent vom 28. Januar 1907 im 2. Hus. Regt. Nr. 19 angestellt.
Den 28. November. Becker, Oberlt. im 2. Feldart. Regt.
Nr. 28, von dem Kommando al
8 Assist. bei der Art. Prüfungs⸗
kommission in Berlin enthoben. Schmidt, Oberlt. im 5. Feldart.
Regt. Nr. 64, vom 1. Dezember
d. J. ab als Assist. zur Art.
Pruͤfungskommission in Berlin kommandiert.
Im Sanit
ätskorps.
„Den 23. November. Dr. Lampe, Unterarzt im Schützen⸗(Füs. Regt. Prinz Georg Nr. 108, zum Assist. Arzt Uefardert. chützen.(Füs.)
Evangelische M
Durch Allerhöchsten Beschluß.
Den 12. November. Platz
ilitärgeistliche.
Div. Pfarrer bei der 4. Div.
Nr. 40 in Chemnitz, zum Militäroberpfarrer bei 5.2,8e. Armeekorps, Standort Leipzig, 8 gg
Durch Verfügung des
Kriegsministeriums.
Den 12. November. Zitzmann, Pfarrer in Bären tein (Be⸗ zirk Dresden), unterm 18. November 1912 als Div. bei
der 2. Div. Nr. 24 in Leipzig angestellt. Otto, Div. Pfarrer bei der 3. Div. Nr. 32, unter Belassung im Standort E der
1. Div. Nr. 23, Barchewitz, Div. Pfarrer bei der 1. Div. Nr. 23,
unter Belassung im Standort D
resden, der 3. Div. Nr. 32, —
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Den 12. November. Buchho
Kriegsministeriums. 1z, Geheimer Sekretär im Kriegs⸗
zahlamt, mit Wirkung vom 1. Dezember d. J. zum Militärbuchhalter
ernannt.
Den 19. November. Dr. Fritzsche (II Leipzig), Oberapotheker
der Landw. 1. Aufgebots, zum Stabsapotheker der Landw. 1. Auf⸗ gebots befördert.
Den 22. November. Ackermann, Oberzahlmstr. im 4. Inf.
n den Ruhestand versetzt.
Regt. Nr. 103, auf seinen Antrag unterm 1. März 1913 mit Pension
Den 23. November. Wolff, Lazarettinsp. und Kassenvorstand .V., nach Leipzig, Pähnisch, b-S in
“ nach Plauen i.
V., — zum 1. Dezember d. J.
en 26. November. Tornow, Lazarettinsp. in Chemnitz, bei
Lazarettoberinsp. verliehen.
seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als
Königreich
Preußen.
Auf den Bericht vom 12. November d. J., dessen Anlage
urückfolgt, will Ich der Sta
Gesetzes vom 11. Juni 1874
dt Trier auf Grund des (Gesetzsamml. S. 221) das
Recht verleihen, das Grundeigentum, das für die zum Ausbau und zum Betriebe ihrer elektrischen Ueberlandgenteole erforderlichen Anlagen im Stadtkreise Trier und in den Kreisen Trier⸗Land, Saarburg und Wittlich in Anspruch genommen
werden muß, im Wege der En mit einer dauernden Beschränkun
Neues Palais, den 21. November 1912.
von Breitenbach.
teignung zu erwerben oder
g zu belasten.
1 Wilhelm R. von Dallwitz.
An die Minister der öffenlichen Arbeiten und
8
1u
Dem Mechanikermeister Otto Voß in Breslau ist die Staatsmedaille für gewerb iche Leistungen in Bronze verliehen
worden.
““
“
11“
Ministerium der geistlichen und Unterricht angelegenheiten.
Im Anschluß an meinen
d. I. II1 16127 0Um
8 Zwischen der Königlich Fürstlich lippischen Regier mit nachstehendem Inhalte geschl Die Versetzungs⸗ und 9. städtischen Höheren Mädchenschule
Runderlaß vom 13. Februar preußischen und der ung ist eine Vereinbarung ossen worden:
bgangs⸗(Schluß⸗)zeugnisse der
in Detmold gelten als gleich⸗
wertig mit den entsprechenden Zeugnissen von solchen Lyzeen in
reußen, in welchen die Klasse Jahreskursen unterrichtet werden.
n Oberstufe in getrennten
Vize⸗ ul der Vereinigten Staaten von Amerika in Plauen Arthur C. Roth ist namens des
Stahl rbaute, amen „Dwina“ v. durch 21
er Dampsschiffs⸗ m. b. H., in Rostock das
in Preußen als gleichwertig im Fürstentum Lippe anzusehen. Berlin, den 26. November 1912.
Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. von Trott zu Solz.
An die Königlichen Provinzialschulkollegien und Regierungen.
Evangelischer Oberkirchenrat.
aus Mainz berufen worden.
Deutsches Reich. 8 8 11.“ 1.“ Preußen. Berlin, 3. Dezember 1912.
Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Rumänien ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh lin Be⸗ gleitung des Generaladjutanten, Generals Robescu hier ein⸗ getroffen und auf dem Besahof vom rumänischen Gesandten und den Mitgliedern der Gesandtschaft empfangen worden.
8
8 8 8 1“ 8 g des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Condor“ am 29. November in Rabaul (Neu Pommern), S. M. S. „Panther“ am 30. November in Monrovia S und S. M. S. „Breslau“ an demselben Tage in
lexandrette, S. M. S. „Geier“ am 1. Dezember in Beirut, S. W „Scharnhorst“ am 30. November und S. M. S. „Gneisenau“ mit dem Chef des Kreuzergeschwaders am 1. Dezember in Schanghai und S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ an dem gleichen Tage in Sainam eingetroffen. 1
11“
Görlitz, 30. November. Der Kommunallandta des Markgrastums Oberlausitz ist gestern nach 8 ledigung seiner Arbeiten von dem Landeshauptmann mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und Markgrafen, in das die Anwesenden begeistert einstimmten, geschlossen worden.
1 8 Sachsen. 11]
Gestern, am Jahrestage der Schlacht von Villiers⸗sur⸗ Marne, fand auf dem Alaunplatz in Dresden in Gegenwart Seiner Majestät des Königs und Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich, des Kriegsministers und der Generalität die Ver⸗ eidigung der Rekruten der Dresdener Garnison statt. Seine Maäjestät der König hielt, wie „W. T. B.“ meldet, eine kurze Ansprache an die Rekruten, die mit einem dreimaligen Hurra auf Seine Majestät den Kaiser schloß. Nachdem der König an der Spitze der Feldzeichen in das Residenzschloß ge⸗ ritten war, fand daselbst die feierliche Nagelung der Fahne des neuerrichteteten Infanterieregiments Nr. 182 statt. Seine S 8 “ 2 Fahne mit einer Ansprache
Regimentskommandeur, der ein dreifaches §. Allerhöchsten Kriegsherrn ausbrachte. “
Baden. Seine Majestät der Kaiser und König traf, wie „W. T. B.“ mel bet, gestern nachmittag von iö in Baden⸗Baden ein und wurde auf dem Bahnhof von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Ihren König⸗ lichen Hoheiten dem Großherzog und den Groß⸗ 8G Hilda und Luise sowie Seiner Groß⸗ erzoglichen Hoheit dem Prinzen Max von Baden empfangen. Gegen Abend traten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin nach herzlicher Verabschiedung von den Groß⸗ herzoglichen Herrschaften die Rückreise nach Potsdam an,
woselbst Allerhöchstdieselben heute früh eintrafen.
Oesterreich⸗Ungarn. 8 Aus Anlaß des Jahrestages der Thron esteigungd des Kaisers Franz werden aus 8 “ der Monarchie Ne de Pneldet unter anderem aus Serajewo, wo ein militärischer Fackelzug mit Serenade stattfand, dem sehr zahlreiches Publikum beiwohnte.
8 2— Die ungarische Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ im Verkehr mit Serbien aus polizeilichen Gründen den Paßzwang angeordnet.
8 “ Frankreich. 1 ie Deputiertenkammer setzte gestern die Debatte über das Cadregesetz fort.
1b Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erörterte der Abg. Raiberti im Laufe der Debatte den deutschen Militäretat und leagte dar, daß Deutschland seine effektiven Streitkräfte nicht durch Schaffung neuer Einheiten, sondern durch Vermehrung des Effektivbestandes der be⸗ stehen den Einheiten vergrößert habe. Der Redner bekämpfte den Gegenvorschlag Jauros' und empfahl, die Streitmacht Frankreichs auf
die gleiche Höhe wie die Deutschlands zu bringen, die um ein Viertel stärker sei.
Der Progressist Bonnefous forderte die sofortige Be⸗ ratung eines Antrags, wonach Deserteure und solche, die sich selbst verstümmelt haben, um sich dem Heeresdienst zu ent⸗ ziehen, ihres Wahlrechts verlustig gehen sollen.
Der Abg. Jaurbs erklärte, der Vorschlag sei eine Fortsetzung des böswilligen und phantastischen Feldzuags, den Messimy gegen die Arbeiterklasse eröffnet habe. Er warf Messimy vor, über die Zahl derjenigen, die sich dem Heeresdienst entzogen hätten, künstlich zurechtgestutzte Ziffern vorgebracht zu haben, indem er die Zahlen aus den letzten 40 Jahren addiert habe, um sagen zu können, daß Frankreich zwei Armeekorps fehlten. Die Zabl derjenigen, die sich nicht gestellt haben, habe sich deshalb ver⸗ mehrt, weil auf Grund des Gesetzes von 1905 alle die jungen Loute, die sich im Ausland niedergelassen hätten, als Heeresflüchtige erklärt würden. — Der Kriegsminister Millerand erwiderte, er billige voll⸗ kommen den Vorschlag Bonnefous. Jaurès habe nicht das Recht, den Tatsachen gegenüber die Messimy dargelegt habe, von Phantasterei zu sprechen, wenn er selbst und die sozialistische Partei kein Wort
Demgegenüber sind die betreffenden Zeugnisse der Lyzeen
Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde A. K. in Venedig (Italien) ist der See ee a. D. Dr. Lehr
sei sicher, daß die antimilitaristische Kampa Augenb Gefahr keinen Teil der jungen abwenbie 22 werde. An diesem Tage würden alle ihre Pflicht tun. Jedoch genüge
zur Sabotage der Mobilmachung an eeschlagen würden. Alle Parteien “ so 28n 2 Kampagne erheben b das
ützen, s en gege das Vaterland darstellten. 8 AXX“X“
an eine Kommission verwiesen. — In der Budgetkommission gab gestern der
klärung ab: Die durchgeführten Maßnahmen seien geei . mgigung 2 be 1 Zerfnahn E11 orden. Er, unterstützt von Pulvertechnikern, wa ierũ e Fe Aufmertsamest. Die Ausrüstung der “ 8 edürfnis ausreichend. Ferner seien Vorräte vorhanden, um erforder⸗ lichenfalls das eingeschiffte Pulver zu ersetzen. Das Pulver böte jede
worden.
Darauf erklärte der Minister, die Marine be äße 560 000 unmaterial, während sie jährlich 380 000 t
Schweiz.
Gestern ist die Wintersession der Bundesversamm⸗ lung eröffnet worden. Die Präsidenten beider Räte 8 wie „W. T. B.“ meldet, in ihren Eröffnungsreden mit warmen Worten des Besuchs des Deutschen Kaisers, der im ganzen Schweizervolk einen so freundlichen Widerhall gefunden habe, sowie des auf schweizerischem Boden geschlossenen italienisch⸗ türkischen Friedens und endlich des Balkankrieges, dem hoffentlich bald ein allen Verhältnissen gerecht werdender Friede folgen werde. Zu Präsidenten wurden die beiden Freisinnigen Spahn⸗Schaffhausen für den Nationalrat und Kunz⸗Bern für den Ständerat gewählt.
5 Türkei. ““
Die Unterzeichnung des Waffensti . protokolls wird nach einer Meldung aff ee;. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ für heute erwartet. Un⸗ mittelbar danach werden die Friedensverhandlungen, wahr⸗ scheinlich auf neutralem Gebiet, eginnen.
— Um der Auffassung entgegenzutreten, daß die Griechen zuerst in Sal oniki eingezogen seien, wird laut Meldung des ö“ folgender amtlicher Bericht des bulgarischen Armeekommandeurs Theodoroff veröffentlicht:
Am 26. Oktober a. St., 4 Uhr Morgens, befand ich mich an der
Spitze meiner Armee zwischen den Dörfern Juvezna und Aiwatovo.
Während einer Erkundung wurde unsere Kaballerie von einer feind⸗ lichen Batterie beschossen und erwiderte das Feuer. In e Moment verständigte mich der Kommandeur der griechischen Kavallerie⸗ brigade, daß die Griechen am nächsten Tage angreifen würden. Wir bestimmten emeinsam eine Stunde für den Angriff am nächsten Tage. er griechische Kommandeur versprach, unseren Beschluß sofort dem griechischen Kronprinzen, seinem Höchst⸗ kommandierenden, mitzuteilen. Meine Armee trat den Vor⸗ marsch gegen die feindliche Stellung an. Der Gegner eröffnete gegen unsere Infanterie ein heftiges Feuer, unsere Geschütze brachten aber die feindlichen zum Schweigen, und unsere Infanterie vertrieb die feindliche Infanterie. Ich leitete die Verfolgung des Gegners ein und näherte mich der Stadt Saloniki. Vn diesem Augen⸗ blick verständigte mich der Kronprinz, daß sich die Türken ihm er⸗ geben hätten. Obgleich ich mit den Türken keinen Kapitulations⸗ vertrag unterzeichnet hatte und mir die Bedingungen der Kapi⸗ tulation unbekannt waren, ordnete ich mich doch der Mitteilung des Kronprinzen, unseres Verbündeten, unter und hielt meine Armer drei Kilometer vor Saloniki auf. Die Griechen befanden sich 17 km entfernt am Wardar hinter meiner Armee. Eine meiner Eskadrons ritt in Saloniki ein. Von meinem Standpunkte aus konnte ich sehen, wie Türken mit aus Saloniki kommenden Bahn⸗ zügen in der Richtung auf den Wardar entsandt wurden, um zwei Bataillone Griechen in die Stadt zu führen. Während meine Armee allein vor Saloniki kämpfte, hatten die Griechen 1 km von Saloniki entfernt mit den Türken unterhandelt, und so ergaben sich diese, von unseren Waffen bezwungen, den Griechen, da die Griechen günstige Bedingungen ge⸗ stellt hatten. So rückte ein Teil der bulgarischen Armee
zuerst in Saloniki ein, während der andere Teil am 28. ktober ge⸗ meinsam mit den Griechen einzog. Die Prinzen Boris und Kor
rückten an der Spitze zweier Bataillone und einer Eskadron a
29. Oktober feierlich in Saloniki ein, also einen Tag später als d griechische Kronprinz, aus Achtung vor dem älter als ö“ Wir ae⸗.
Briechen ohne Schwertstreich, indem sie die Erfolge unseres Kampfes ausnützten. Das ist die Wahrheit über bie Einnahme Sei empfe
chierten mit den Waffen ein, die
Eine Abteilung serbischer Truppen hat vor einigen
Tagen die italienische Schule in Durazzo besetzt und be⸗ findet sich immer noch dort. Infolgedessen hat der italienische Konsul bei dem Kommandeur die erforderlichen Schritte unter⸗ nommen.
— Die Konsuln Italiens und Oesterreich⸗Ungarn
in Valona versicherten Ismael Kemal, obiger Quelle zufolge, daß ihre Regierungen immer die tiefste Sympathie für das albanesische Volk gehegt hätten, der Entwicklung Albaniens in Unabhängigkeit das größte Interesse entgegenbrächten und ihm ihre moralische Unterstützung gewähren würden. Ismael Kemal drückte in seiner Antwort den beiden Regierungen die Dankbar⸗
keit des albanesischen Volkes aus.
Ein griechisches Kanonenboot ist gestern früh in
Valona angekommen und hat sofort ein Bombardement gegen die Schutzhütte für das Unterseekabel eröffnet. Die Beschießung war jedoch unwirksam; es gelang dem Kanonenboot nicht, das Kabel zu unterbrechen. schießung übereinstimmend als einen Einspruch gegen die Erklärung der Unabhängigkeit und Neutralität Albaniens; sie verhält sch ruhig, obwohl sie erregt ist.
Die Bevölkerung betrachtet die Be⸗
Mit Bezug auf die Besetzung der Insel Saseno
gegenüber von Valona erklärt die „Agence d'Athènes“, daß das
in Frage kommende Inselchen seit den längsten Zeiten einen Teil der jonischen Inseln gebildet habe. Was die Rechtsfrage betreffe, so habe die Insel auf Grund internationaler Verträge einen Teil des jonischen Staates gebildet, solange dieser be⸗ standen hätte, und sei mit anderen Inseln, zum Beispiel Othoni, als zu Korfu gehörig betrachtet worden. gung des jonischen Staates mit Griechenland im Jahre 1864 sei Saseno seither natürlich griechisch. 8
Durch die Vereini⸗
.“
Rumänien. Vorgestern fand in Bukarest eine von zehntausend Personen
besuchte Versammlung statt, die von der rumänischen Kulturliga und der mazedonisch⸗rumänischen Gesell⸗
T. B.“ meldet,
des Einwandes gegen die Heeresflucht fänden. Millerand fuhr fort, er
———
—
schaft einberufen worden war. Wie wurde eine es
2 7 8 olution angenommen daß das politische und
machen
es nicht, Einspruch zu erheben, wenn Aufrufe zum Ungehorsam und
Auf Vorschlag Millerands wurde der Antrag Bonnefous
Marineminister Delcasse zur Pulverfrage folgende Er⸗
esserungen seien vorgenommen
Sicherheitsgarantie und das verdächtige Pulver sei überall ausgelaren
“
der Seuchenein
wirtschaftliche Gleich ewicht des Balkans nicht durch eine bulgarische Vorherrschaft gestört werden dürfe. Nach der Ver⸗ sammlung wurde ein Umzug durch die Straßen veranstaltet.
Amerika. Der Voranschlag über die Staatsausgaben für
1
das nächste Fiskaljahr, der dem Kongreß der Vereinigten
Staaten von Amerika bei seiner Eröffnung gestern unterbreitet worden ist, beziffert sich laut Meldung des „W. T. B.“ auf 823 415 455 Dollar ausschließlich der Ausgaben für die Post. Die Ausgaben für die Marine erhöhen sich um 28 Millionen. Es sind drei Schlachtschiffe vorgesehen.
Nach einem Telegramm aus San Domingo tritt der vorläufig zum Präsidenten gewählte Erzbischof Nouel sein Amt, dessen Dauer auf zwei Jahre festgesetzt worden ist, sofort an.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags befindet sich in der Ersten Beilage.
Auf der Tagesordnung der heutigen (76.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Staatssekretär des Reichsmarineamts, Groß⸗ admiral von Tirpitz, der Kriegsminister, General der In⸗ fanterie von Heeringen, der Staatssekretär des Reichs⸗ postamts Kraetke, der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco, der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen⸗Waechter und der Staatssekretär des Reichs⸗ schatzamts Kühn beiwohnten, standen zunächst Anfragen.
Der Abg. Dr. Mül ler⸗Meiningen (fortschr. Volksp.) fragte:
Werden die verbündeten Regierungen noch in der laufenden Session einen Theatergesetzentwurf vorlegen?
Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Casper: Der Theatergesetzentwurf ist ausgearbeitet und wird in den nächsten Tagen den Kreisen der Interessenten, den Bühnenunternehmern und Bühnenangestellten, zur Prüfung zugehen. Späterhin wird den Beteiligten Gelegenheit gegeben, zu dem endgültigen Entwurf noch einmal Stellung zu nehmen. Anfang Januar werden aus den Kreisen der Bühnenmitglieder und Bühnenunternehmer Ver⸗ treter zu einer Besprechung eingeladen werden. Von dem Fortgang dieser Besprechungen wird es abhängen, wann ein dementsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden kann.
Abg Mumm (w. V.): fragte:
Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, 8 nach den gesetzlichen Bestimmungen das Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ dem⸗ nächst schutzfrei wird und daß weite Kreise unseres Volkes für eine nächgd ahfche Gesetzesbestimmung sowie für eine internationale Kon⸗ vention eintreten, um ungeeignete Darbietungen dieses Festspiels zu Erwerbszwecken unmöglich zu machen? 8
Staatssekretär des Reichsjustigamts Dr. Lisco: Es ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, dn das betreffende Werk dem⸗ nächst schutzfrei wird. Diese Frist läuft im Januar 1913 ab. Der Herr Reichskanzler wird ebenfalls gefragt, ob eine Er⸗ weiterung des Schutzes des Bühnenweihfestspiels „Parsifal“ über die nach dem geltenden Recht zulässige Frist hinaus angestrebt wird. Zu der Frage, ob Maßnahmen des Reichs im Sinne dieser Be⸗
strebungen angezeigt und Erfolg versprechend sein werden, haben bisher die verbündeten Regierungen keine Stellung genommen —
Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) fragte: It der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu g ben, ob und welche Maßregeln getroffen und geplant sind, um das Gebiet des Deutschen Reichs gegen die Einschleppung der Cholera aus dem Balkan zu schützen, und ob und inwieweit die Reichsregierung zu diesem Behufe ein gemeinsames Vorgehen mit den Regierungen anderer Staaten in die Wege geleitet hat? Direktor im Reichsamt des Innern von Jonquidres: Nach den vorliegenden amtlichen Nachrichten ist die Cholera im türkischen Heere vor Konstantinopel aufgetreten. Doch fehlen genauere An⸗ gaben über ihre Verbreitung. In Konstantinopel selbst sind in der Zeit vom 5. bis 25. November 615 Erkrankungen, darunter 292 mit tödlichem Ausgange festgestellt worden. Die mehrfach in der Presse erwähnten Fälle von der Verschleppung der Cholera nach andern Orten der Balkanhalbinsel sind amtlich nicht bestätigt. Die deutschen Vertreter in den in Betracht kommenden Bezirken sind
sedoch angewiesen worden, dem Gesundbeitszustande in ihren Bezirken
besondere Aufmerksamkeit zu schenken und über ein etwaiges Auftreten der Cholera sofort zu berichten. Die Schiffe, die aus türkischen Häfen des Schwarzen Meeres, des Bosporus, des Marmarameeres nnd des Aegäischen Meeres nach deutschen Häfen kommen, unterstehen der ärztlichen Kontrolle. Schiffe aus nicht türkischen Häfen des Schwarzen Meeres und des Aegäischen Meeres
sind der besonderen Aufmerksamkeit der Gesundheitshafenpolizei
empfohlen. Die Einfuhr von Leibwäsche, getragenen Kleidern, gebrauchtem Bettzeug, Lumpen und Hadern aus der Türkei ist ja sowieso Eser verboten. Es besteht hier also keine Gefahr chleppung. Ebensowenig brauchten Maßnahmen zur
Ueberwachung des Eisenbahnverkehrs mit den verseuchten Gegenden getroffen zu werden, da ein solcher zurzeit nicht stattfindet, eine Maßregel, die auch sonst ohnehin schwer durchführbar ist. Andere Maßregeln kommen nach dem Ergebnis der ärztlichen Wissenschaften nicht in Frage. Das internationale Uebereinkommen beruht nicht in Absperrmaßregeln, sondern darin, möglichst vollkommene Einrichtungen im eigenen Lande zu treffen. Das 1. die Grundlagen des Uebereinkommens gegenüber der Pest und Cholera vom Jahre 1903. Diese Bestimmuagen machen es überflüssig, mit Staaten besondere Vereinbarungen für den vorliegenden Fall
(Schluß des Blattes.)
In der heutigen (98.) Sitzung des Hauses der Ab⸗
geordneten, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte, teilte zunächst der Präsident Dr.
Graf von Schwerin⸗Löwitz mit, daß er, vorbehaltlich der nachträglichen Zustimmung des Hauses, entgegen der in der vorigen Sitzung festgesetzten Tagesordnung, als ersten und
zweiten Punkt den Kommissionsbericht über die Petitionen
von rheinisch⸗westfälischen Bergwerksgesellschaften, betreffend Stockungen im Eisenbahngüterverkehr, und die Inter⸗ pellation der Abgg. Dr. König und Graf von Spee (Zentr.), betreffend die des Eisenbahngüter⸗ verkehrs auf dem linken Niederrhein, auf die Tages⸗ ordnung gesetzt habe.
Abg. Wallenborn (Zentr.) wünscht, daß seine, ursprünglich als
erster Gegenstand der Tagesordnung in Aussicht genommene Inter⸗ pellation über den Notstand in den rheinischen Winzerkreisen, wenn nicht mehr heute, wenigstens morgen zur Besprechung komme.
Das Haus ist mit dem Vorschlag des Präsidenten ein⸗ verstanden.
Die Petitionen, die dem Präsidenten telegraphisch zu⸗ gegangen waren, sind von ihm sofort der zur “ der Vorlage über das Schleppmonopol eingesetzten Kommission überwiesen worden. Eine Petition der Bergwerksgesellschaft „Adler“ in Essen wünscht Einsetzung einer parlamentarischen
Kommission
zur Untersuchung der Eisenbahnverkehrs⸗ stockungen im Ruhrgebiet, eine Petition der Eisen⸗ hütten des Saarbezirks in Saarbrücken bittet um Gestellung der zur Aufrechterhaltung des normalen Betriebes der Eisenhütten nötigen Eisenbahnwagen, eine Petition der Bergbaugesellschaft Neu⸗Essen in Altenessen um Durchführung der gleichmäßigen Behandlung der einzelnen Anschlußstationen bezüglich der Gestellung von Wagen.
Die Kommission beantragt die Ueberweisung der Petitionen an die Regierung als Material.
Die Abgg. Dr. Arendt (freikons.) und Genossen be⸗ antragen, die Petitionen der Regierung zur Berücksichtigung dahin zu überweisen, daß mit tunlichster Beschleunigung die stehenden Anlagen und das rollende Material der Staatsbahnen zur betriebssicheren Bewältigung auch stark steigenden Verkehrs in stand gesetzt werden.
Die Interpellation der Abgg. Dr. König und Graf von Spee (Zentr.) lautet:
„Die Königliche Eisenbahndirektion in Cöln hat für die Zeit vom 26. bis 29. Oktober den Eisenbahngüterverkehr auf dem linken Niederrhein gesperrt, weil der Verkehr nicht mehr bewältigt werden konnte. Welche Maßnahmen gedenkt die Staatsregierung zu ergreifen, um der Wiederkehr solcher verkehrsschädigender Stockungen wirksam vorzubeugen?“
Berichterstatter Abg. Hirsch⸗Essen (nl.): Es sei mir gestattet, meinen schriftlichen Bericht in einem Punkte zu ergänzen. Es sind dem Vorsitzenden der Kommission noch zwei weitere Petitionen zuge⸗ gangen, und zwar ebenfalls auf telegraphischem Wege. Die eine rührt von den Arbeitern der Belegschaften „Eintracht⸗Tiefbau“ bei Barmen her und weist auf die großen Schädigungen hin, die den Arbeitern durch die Feierschichten wegen Wagenmangels entstanden sind. Außerdem liegt noch eine weitere Petition vor, die von dem betreffenden Arbeiterausschuß unterzeichnet ist und ähnliche Beschwerde führt. Die Schleppmonopolkommission ist zu dem Er⸗ gebnis gekommen, auch diese Petitionen der Staatsregierung als Material zu überweisen, nicht etwa weil sie die Beschwerden für unbegründet hielt, sondern weil die Sachlage sich inzwischen geändert hat. Die Einsetzung einer parlamentarlischen Untersuchungskommission er⸗ übrigt sich, weil ihr Zweck durch die am 23. November in Essen ab⸗ gehaltene Konferenz im wesentlichen erreicht ist. Der Minister hat an dieser Konferenz teilgenommen und weitere Aufschlüsse gegeben. Der Minister hat sich bereit erklärt, an einem beschleunigten Ausbau der Bahnanlagen mitzuwirken unter möglichst grundsätzlicher Trennung von Güter⸗ und Personenverkehr; er hat sich für den Bau von Abfuhrlinien, für die Schaffung einer Nord⸗Süd⸗Verbindung, für eine nicht unbeträchtliche Vermehrung des rollenden Materials erklärt und eine Pes hhg der Frage einer Veränderung der Cisen⸗ bahnverwaltungsorganisation im Ruhrrevier zugesagt. Hoffentlich werden die Lehren, die das Jahr 1907 uns gegeben hat, nicht ver⸗ gessen werden. Wenn die damals gegebenen Zusagen nicht durch⸗ geführt worden sind, so liegt dies in erster Linie an der kollossalen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Beschaffung von Wagen durch die Verwaltung seit 1907 hat dem Bedürfnis nicht genügen können. Im Oktober und November sind durchschnittlich gegen 34 000 bezw. 35 000 Wagen gefordert worden; gefehlt haben durchschnittlich im Oktober 6500, im November 9000 Wagen. Dies bedeutet gegenüber dem September eine Mehranforderung von 2500 bezw. 760 agen. Daß die Zunahme der Belegschaft sich auch in einer Steigerung der Produktion ausdrücken muß, ist doch nur natürlich. Das seit 1907 bei der Ausgestaltung unserer Bahnanlagen befolgte System hat ja den Rückschlag gezeitigt, der Werke und Ar⸗ beiter gleichmäßig trifft und mit 50 Millionen nicht zu hoch geschätzt ist. Ich führe das nicht aus, um nachträglich gegen die Eisenbahn⸗ verwaltung Vorwürfe zu erheben; zweifellos drängen aber diese Er⸗ scheinungen darauf hin, die Eisenbahnverwaltung in größerem Maße unabhängig von der Finanzverwaltung zu machen. s muß nicht immer in erster Linie gespart werden, sondern die Staatseisenbahn⸗ verwaltung muß in der Lage sein, die Anlagen so auszubauen, daß sie für alle Eventualitäten gerüstet ist. In diesem Sinne möchte ich Ihnen die Annahme unseres Beschlußantrages empfehlen.
Auf die Anfrage des Präsidenten erklärt der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit.
Zur Begründung der letzteren führt darauf
Abg. Dr. König (Zentr.) aus: Die Vorgänge in dem Verkehrsgebiet des Westens der Monarchie sind in der Ge⸗ schichte der preußischen Staatseisenbahnverwaltung unerhört. Die Verkehrsschwierigkeit hat sich auf dem linken Rheinufer geradezu zu einer Katastrophe entwickelt, und die Staatsbahnverwaltung hat vier Tage lang die Annahme von Gütern sowohl nach der linken Rheinseite als auch nach den Nachbarländern Belgien, Frankreich, Holland suspendieren müssen, ein Beweis dafür, welchen Höhepunkt die Verkehrsnot erreicht haben muß. An und für sich war ja die Verkehrssperre notwendig und zweckmäßig, um wenigstens etwas freiere Bewegungsmöglichkeit zu schaffen, aber es war nicht not⸗ wendig, daß man sich zu einer so einschneidenden Maßnahme hat ver⸗ stehen müssen, daß man den ganzen Verkehr hat unterbinden müssen. Das hat in den beteiligten Kreisen geradezu Bestürzung und Er⸗ bitterung hervorgerufen. Mit erschreckender Deutlichkeit hat sich gerade auf der linken Rheinseite gezeigt, daß die Schienenwege auch nicht einigermaßen für den gegenwärtigen Verkehr ausreichen. Auf der linken wie auf der rechten Seite des Rheins wachsen die Schwierigkeiten in starker L“ Neue Notschreie sind hierher gelangt, die uns erkennen lassen, daß der entstehende Schaden sich auf viele Millionen berechnet. Man hat den Ausfall, den allein der Bergfiskus erleidet, auf 20 Millionen geschätzt; daran läßt sich ermessen, in welch hobem Maße die Industrie ge⸗ schädigt ist; denn es handelt sich ja um eine 8 Zahl von Industrien, keinesregs um die Montanindustrie allein. Auch die Arbeiter haben ganz gewaltige Lohnausfälle erlitten. Es mußten Feierschichten eingelegt werden. In Essen allein soll ein Lohnausfall von 10 Millionen Mark eingetreten sein. Das sind doch ganz gewaltige Schädigungen. Im Herrenhause sind ja schon Beschwerden nach dieser Richtung hin vorgebracht worden. Gegenüber jenen Ausfällen an Arbeitslohn wäre es zweck⸗ mäßig gewesen, zu der Konferenz in Essen auch einen Vertreter der Arbesten hinzuzuziehen. Gerade diese haben doch auch an der ganzen Ange egenheit ein großes Interesse. In der Nichthinzuziehung eines Vertreters aus diesen Kreisen können die Arbeiter eine gewisse Mißachtung sehen. Die Eisenbahn selbst erleidet ja alljährlich große Verluste. Hätte man genügend Geld zur Ver⸗ fügung gestellt, um ausreichende Schienenwege und ausreichendes rollendes Material zu beschaffen, dann wären diese Verluste zu ver⸗ meiden gewesen. Man hat das Hufeisen gespart, und dabei ist das Pferd zugrunde gegangen. Auch auf die Gefahr möchte ich hinweisen, die enkstehen muß, wenn das Ausland sieht, daß wir auf diesem Gebiete so wenig eistungs fäbig sind. Das kann außer wirtschaftlichen auch nationalen Interessen gefährlich werden. Bedenklich ist auch, daß noch immer nicht die Besorgnis weichen will, daß die Ver⸗ kehrsstockungen noch lange nicht beseitigt sind und noch lange anhalten werden. Das Schlimmste ist, daß man trotz der Notschreie noch keine Vorbeugungsmaßregeln getroffen hat, damit diese Verhältnisse nicht wiederkehren. Der Eisenbahnminister hat ja sowohl im Herrenhause wie in der Kommission beruhigende Er⸗ klärungen abgegeben. Aber man glaubt, daß die Verwaltung viel⸗ leicht zu optimfstisch denkt.
(Schluß des Blattes.)
der Tätigkeit des Fürsorgevereins für deutsche Rückwanderer. Die Rückwanderung aus deutschen Siedlungsgebieten der östlichen⸗ Nachbarstaaten ist eine Erscheinung, die mit dem Beginn einer leb⸗ hafteren Kolonisation in unserem Osten zusammenfällt und haupt⸗ sächlich den Ansiedlungsprovinzen zugute gekommen ist. Seit dem Jahre 1908 wird der Versuch gemacht, diese wichtige Erscheinung durch eine geeignete Organisation geregelten Bahnen zuzuführen.
Rückwanderer zu Berlin W. 35 (Schöneberger Ufer 21, Fernruf Amt Lützow 1565, 1512, Telegrammadresse: Heimkehr), dem im August 1909 die Rechtsfähigkeit verliehen wurde. Der Fürsorgeverein bezweckt die Vermittlung von Ansiedlungs⸗ und Arbeitsverträgen mit aus dem Ausland in das Mutterland zurückkehrenden Deutschen, und er erstrebt ferner die wirtschaftliche Förderung und Beratung dieser Rückwandrer bei dem Uebergang in die neuen, ungewohnten Verhältnisse. Auf diesem Wege werden be⸗ sonders den für die innere Kolonisation wichtigsten Gebieten patri⸗ archalisch und kirchlich gesinnte deutsche Familien zugeführt. Die statistischen Ergebnisse dieser Tätigkeit des Vereins, der dabei von verschiedenen Landwirtschaftskammern ¹), gemeinnützigen Landgesell⸗ schaften 2) und Arbeitsnachweisen praktisch unterstützt wird, sind im „Zentralblatt der preußischen Landwirtschaftskammern“ mitgeteilt. Danach hat der Verein in der Zeit vom 1. Januar 1909 bis zum 31. Oktober 1912 Verträge mit 2151 Familien und 548 Ledigen vermittelt; im ganzen handelte es sich um 11 210 Personen, unter denen 6379 arbeitsfähige waren. Von diesen Familien und Ledigen entfallen auf Landarbeiter 1768 Familien und 507 Ledige, auf Waldarbeiter 135 Familien und 12 Ledige, auf Ansiedler 162 Familien und 1 Lediger, auf Handwerker und Industriearbeiter
und 218 Ledige (zusammen 2366 Personen, darunter 1384 arbeits⸗ fähige) sich selbst untergebracht, 344 Familien und 336 Ledige (zu⸗ sammen 1643 Personen, darunter 1064 arbeitsfähige) sich zu Lerests im Inlande befindlichen Verwandten begeben und weitere 177 Familien und 66 Ledige (zusammen 914 Personen, darunter 497 arbeitsfähige) Güter besichtigt. Insgesamt sind also in der angegebenen Zeit 16 133 Rückwanderer, darunter 9324 arbeitsfähige, aus den deutschen Siedlungsgebieten der östlichen Nachbarstaaten nach Deutschland ge⸗ kommen, die sich auf 3096 Familien und 1168 Ledige verteilen.
Die Bewährung der Rückwanderer ist im allgemeinen recht befriedigend. Jedenfalls kann schon heute gesagt werden, daß die früher oft stark abweichenden Ansichten über die Eignung der Rück⸗ wanderer für die Verhältnisse in Deutschland immer günstiger ge⸗ worden sind. Gegenwärtig besteht eine zunehmende inländische Nach⸗ frage nach Landarbeiterfamilien, während unter den Rückwanderern die Zahl der ansiedlungslustigen, wohlhabenden Elemente steigt. — Alles Nähere ergibt sich aus den Satzungen und Bezugsbedingungen des Fürsorgevereins, die nebst weiteren Auskünften von üee jederzeit zu erhalten sind. .
8
Zur Arbeiterbewegung.
und der freie Schneiderverband gemeinsam den im Jahre 1910 Ceenen Tarifvertrag für Herrenschneider zum 1. März 1913 gekündigt.
In einer großen Möbelfabrik in Höchst haben, wie die Frkf. Ztg.“ mitteilt, gestern die im Akkord beschäftigten Schreiner owie ein großer Teil der Maschinenarbeiter und Polierer die Arbeit niedergelegt. Die Möbelfabrikanten beschlossen, Gegenmwaß⸗ nahmen zu ergreifen, falls bis zum 15. Dezember die Arbeit nicht wieder aufgenommen wird.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.
Wohlfahrtspflege.
Am 30. November hielt der im Jahre 1909 auf Anregung des damaligen Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg, jetzigen Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz eingesetzte Hauptausschuß für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege im Sitzungssaale des Landeshauses der Provinz eine außerordent⸗ liche Ritglederversammlung ab zu dem Zwecke einer Satzungsänderung, die auch den Organisationen, die sich auf dem Gebiete der Pflege der weiblichen Jugend betätigen, den Anschluß an den Hauptausschuß ermöglichen soll, der bisher schon der Mittelpunkt für die Be⸗ strebungen der den männlichen Jugendlichen gewidmeten Vereinigungen war. Es ist damit die Zentralisation eines wichtigen Zweiges der Jugendpflege angebahnt, für dessen Ausbildung die Absicht besteht, für das nächste Jahr Mittel in den ea. Etat einzu stellen, ähnlich wie dies unter einseitiger erücksichtigung der männlichen Jugend bereits vor zwei Jahren geschehen ist. An den Teil des Abends schloß sich ein Vortrag von Fräulein
r. Duensing über die Ziele der Pflege der weiblichen Jugend an, ferner wurden von vier weiteren Rednern und Rednerinnen Berichte über das erstattet, was in Berlin auf dem Gebiete der Pflege der weiblichen Jugend seitens der konfessionellen Vereinigungen, der Schulen, der Turnerschaft usw. schon heute geleistet wirre.
Der Zuschlag auf den von dem Verwaltungsressort der Kaiser⸗ lichen erft in Wilhelmshaven am 24. Oktober cr. ver⸗ dungenen Bindfaden ꝛc. ist wie folgt erteilt worden:
V Firma
8 Gegenstand
1 Bindfaden, fein 355 kg 1,34 ℳ J. H. 1 Y“ grob 1460 „ v 8sö & Döring, reslau. „ mittel 1660 „ 1,38 „ Felten & Guilleaume, Takelgarn 19 „S 166, (6
9
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Italien.
Generaldirektion des Königlichen Arsenals in Spezia und gleichzeitig diejenigen in Neapel, Venedig und Tarent sowie das Marineministerium in Rom. 9. Dezember 1912, Vormittags 11 Uhr:
¹) Die Beschaffung von Landarbeitern erfolgt in den Pro⸗ vinzen Ostpreußen, Pommern und Schleswig⸗Holstein durch die Arbeitsnachweise der Landwirtschaftskammern (Arbeitsnachweis der Landwirtschaftskammer in Königsberg i. Pr., Viktoriastraße 9; Arbeitsnachweis der Landwirtschaftskammer in Stettin, Schutzen⸗ gartenstraße 3; Abteilung für Rückwanderervermittlung bei der Land⸗ wirtschaftskammer in Kiel, Kronshagener Weg 5), in Mecklenburg⸗ Schwerin durch den Ausschuß für Beschaffung von Landarbeitern in Güstrow i. M., Spaldingsplatz 4, in Mecklenburg⸗Strelitz durch den Landwirtschaftlichen Hauptverein für das Großhberzogtum Mecklendurg⸗ Strelitz, Neubrandenburg, Adolf⸗Friedrich⸗Straße 3 b.
²) Ostpreußische Landgesellschaft in Königsberg, Thraterstraße 4: Pommersche Landgesellschaft in Stettin, Königsplatz 1a2; Eigene Scholle in Frankfurt a. d. O., Halbestadt; Mittelstandskaße in
Posen. Buddestraße 14; Danziger Bauernbank in Danzig. Krebs⸗ markt 2— 5
Träger dieser Organisation ist der Fürsorgeverein für deutsche
8
86 Familien und 28 Ledige. Außerdem haben 424 Familien
In Bonn haben, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, der christliche
Verdingungen.
4 —.———y— ——
— ; —.—.—— —
- ———