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krieg eine Wendung eingetreten ist, so ist ziemlich sicher, daß das internationale Proletariat (große Heiterkeit, Gelächter rechts, Glocke des Präsidenten) das internationale Proletariat, das auf eine Gesamt⸗ heit von 10 Millionen aufgeklärter Männer und Frauen rechnen kann, dazu beigetragen hat, den Frieden zu erhalten. (Zurufe: Auf⸗ geklärt?) Ist Ihnen das etwas Neues? (na rechts). Auch andere Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft sind Ihnen da vorausgegangen. Ich will Ihnen nur als Beweis an⸗ führen, daß auch das Hauptorgan der en lischen Bourgeoisie, die „Times“, in einem Artikel darauf birgewiefen hat, daß ein Krieg nur zulässig sei, wenn Lebensfragen der Völker in Frage stehen. Dieses Wort mußte gesprochen werden. Sie können sich darauf ver⸗ lassen, daß es Eindruck gemacht hat, sogar auf die russische Regierung, die ja von altersher unter allen europäischen Regierungen der gefähr⸗ lichste Störenfried ist. Die Petersburger Arbeiter haben durch einen eintägigen Demonstrationsstreik ihrer Regierung zu verstehen gegeben, was sie zu erwarten hat, wenn sie abermals es wagen sote das Verbrechen eines großen europäischen Krieges herbeizuführen. Wenn ich hier über Fragen der auswärtigen Politik spreche, so weiß jeder, daß meine Ausführungen mit der Ansicht der sozialdemokratischen Parteien der ganzen Welt in Einklang stehen. Das ist der fundamen⸗ kale Unterschied zwischen uns und Ihnen. Wenn Sie ja auch sonst in Parteien zerklüftet sind, Sie vertreten doch nun (Zuruf des Grafen Westarp: niemals die Interessen des Auslandes!) Sie vertreten immer nur die Interessen der kapitalistischen Ausbeutung. Sie (zur Rechten gewandt) sind ja nur eine kleine, aber sehr einflußreiche Clique. Trotzdem nehmen Sie, wie die englischen und französischen bürgerlichen Parteien, auch nur die eigenen Interessen der kapitalistischen Ausbeutung wahr. Bei diesen einander widerstrebenden Interessen der Ausbeutercliquen der verschiedensten Länder entsteht nun die immerwährende Kriegsgefahr. Sie vertreten keine großen Weltinteressen, nicht einmal deutsche Interessen. Denn die letzteren sind in ihrer überwiegenden Mehrheit die des deutschen Proletariats. Meine Worte könnte Henee so ein französischer, ein englischer oder jeder andere ausländische Sozialdemokrat gebrauchen. Sie nennen das „ausländische Interessen vertreten“. Aber das Proletariat der anzen Welt steht nun einmal im Gegensatz zu den kapitalistischen eltinteressen und deren Handlangern. Das Weltproletariat ver⸗ langt den Weltfrieden. Deshalb sind wir auch die besten Vertreter des deutschen Volkes. Nach den Worten des Reichskanzlers sind wir ja auf dem Balkan nicht direkt interessiert. Trotzdem würde Deutsch⸗ land den Bundesgenossen die Bundestreue bewahren, wenn deren Interessen dort in Frage gestellt würden. Dann würde Deutsch⸗ land unbedingt und ohne Zaudern auf deren Seite stehen. Das ist doch ein unglaublicher Zustand, denn wir würden einfach die Entscheidung über unser Wohl und Wehe in die Hände Oesterreichs und Italiens legen. Wir müßten eventuell für Inter⸗ 88 eintreten, die für uns keine Lebensinteressen sind. Kanzler hat gar nicht in Aussicht gestellt, daß das Deutsche Reich auch nur eine Nachprüfung dieser Forderung vornehmen würde. Damit ist Oesterreich eine Blankovollmacht gegeben für die Fort⸗ führung derjenigen Politik, die es in seinem Interesse für notwendig hält. Ich habe sehr deutlich zugehört, aber keine Präzisierung der sachlichen Differenzen vernommen, die hier in Frage kommen. Eine sachliche Qualifizierung der Stellungnahme Oesterreichs ist in keiner Weise aus den eben erfolgten Erklärungen herauszuhören gewesen. Es kann doch keiner Partei gleichgültig sein, ob dem Erzherzog Franz “ eine Blankovollmacht gegeben wird, mit seinen ungarischen agnaten irgendwo einen Krieg vom Zaune zu brechen. Mit der größten Vorsicht muß an diese Bündnismöglichkeit heran⸗ gegangen werden; besteht eine solche Bündnisverpflichtung, dann hat das deutsche Volk auch ein Recht, zu verlangen, daß die österreichische Regierung nicht ungerechtfertt terweise eine Kriegsmöglichkeit hervor⸗ ruft, und darum ist der Deutsche Reichstag genötigt, auf diese Einzelfragen einzugehen. Die Wiederherstellung des status quo, des bisberigen staatsrechtlichen Zustandes, hat sich als eine absolute Unmöglichkeit erwiesen; das war die erste Generalblamage der europäischen Diplomatie, die diese Wiederherstellung proklamiert hatte. Unsere Diplomatie wird ja als reformbedürftig angesehen; man will sie verbessern, indem man mehrere Bankiers hinzuzieht. Was ihr not⸗ tut, ist eine weltwirtschaftspolitische Erziehung, sie muß mit einem reich⸗ lichen Tropfen demokratischen und sozialistischen Oeles gesalbt werden. Eine reaktionäre Regierung kann natürlich auch auf dem Gebiete der auswärtigen Politik nur reaktionär sein; daher wird ein besseres Ver⸗ ständnis für die weltbewegenden wirtschaftlichen Kräfte bei der Diplomatie erst eintreten, wenn die reaktionären Regierungen be⸗ seitigt sind. Es gewinnt ja den Anschein, als ob die österreichische Regierung von ihren anfänglichen imperialistischen Gelüsten mehr und mehr zurückgekommen ist. Erst wollte es den Sandschak Novibazar und den Zugang nach Saloniki gewinnen. Den serbischen Bestrebungen auf wirtschaftliche Unabhängigkeit von Oester⸗ reich hat letzteres erbitterten Widerstand entgegengesetzt; und gerade diese verkehrte, grenzenlos verblendete öster⸗ reichische Politik hat Serbien darauf hingetrieben, einen Hafen am Adriatischen Meere zu erlangen, um sich aus der wirt⸗ chaftlichen Abhängigkeit von Oesterreich zu befreien. Die inter⸗ nationale Sozialdemokratie hat das Recht eines jeden Volkes auf volle Selbstregierung und Selbstverwaltung stets anerkannt, und so erkennt sie auch die Unabhängigkeit Albaniens an. Läßt sich diese mit dem Zugang Serbiens zum Meere vereinigen, wird San Giovanni di Medua oder Durazzo oder Valona zu Freihäfen er⸗ klärt, so ist das eine annehmbare Lösung. Man hört neuerdings, daß Albanien ein gegenwärtig stellenloser deutscher Prinz auf edrängt werden soll; ein Mitglied dieses Hauses soll neserhafb nach Wien gereist sein. (Zuruf aus dem Zentrum: Das ist Schwindel!)“ Herr Erzberger, sind Sie nicht nach Wien gereist? Es ist doch die Rede davon gewesen, daf der Abg. Erzberger oder sonst ein deutscher Kandidat für den albani chen Thron in Aussicht genommen sei. Die deutsche Reichsregierung muß verhindern, daß ein deutscher Prinz in diese Position gebracht wird, die Deutschland kompromittieren kann. Die 1 in Albanien, ob Monarchie oder Republik, über⸗ lasse man den Albaniern selbst. Warnen muß ich davor, daß Oesterreich nachträglich noch territoriale Sondervorteile herauszuschlagen sucht und darin von Deutschland unterstützt wird. Im Interesse seiner .“ Großgrundbesitzer hat Oesterreich jahrzehntelang versucht, die serbische Volkswirtschaft niederzuhalten, und hat den serbischen Volksstamm innerhalb Ungarns nicht zu einem gleichberechtigten Staatsgebilde innerhalb der Gesamtmonarchie werden lassen. Das wirkt verderblich auf die Auslandspolitik Oesterreichs und gefährdet Oesterreich bei einem großen europäischen Konflikt aufs schwerste. Oesterreich kann sich auf die Dauer doch nicht der geschichtlichen Notwendigkeit entziehen, statt der Zulassung der magyarischen Gewaltherrschaft seinen einzelnen Nationalitäten volle Gleichberechtigung innerhalb der vJ zu geben. Gerade wir als Bundesgenossen haben alle Ursache, Oesterreich von dieser Politik der Gewaltberrschaft abzuhalten. Der Kampf der Nationen untereinander in Oesterreich dreht sich um die Gleichberechtigung aller Nationalitäten. Dieser Grundsatz ist nahezu durch⸗ geführt im cisleithanischen Oesterreich, er wird aber vollkommen mißachtet im transleithanischen Teil, wo die Magyaren herrschen. Wenn nicht alle Nationalitäten in Oesterreich gleichberechtigt werden, dann muß Oesterreich unfehlbar zugrunde gehen. Ein solcher Bundesstaat nach Schweizer Muster könnte zum Vorbilde auch für das übrige Europa werden. Der Reichskanzler hat in bezug auf die Türkei und deren Selbständigkeit Ausführungen gemacht, gegen die sich in ihrer Allgemeinheit Einwendungen nicht machen lassen. Auch wir Sozialdemokraten erkennen genau so, wie wir das Recht aller Völker auf Unabhängigkeit und Selbstregierung anerkennen, auch das Recht der Türken auf Unabhängigkeit an. Die Schwierigkeiten ergeben sich erst, wenn man auf die Einzel⸗ heiten kommt. Es handelt sich darum ob die Türkei, nach⸗ dem sie in Europa amputiert worden ist, sich in Asien noch inner⸗ halb der gegenwärtigen Grenzen halten kann. Für Deutschland er⸗
scheint es wünschenswert, daß die Türkei in diesem Umfange aufrecht
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erhalten bleibt. Das wird Be. vtccseen Laüen. d in So imn b v lt sind Flossen, all— faubziesen deS 5. Feegen 1 e Regierung Entwictmno 1“ ermieden werden, die in der europäischen Türkei zur Zerrüttung des In der Entwick. 8 Soziali t Glück der ganzen Türkenregiments und zur Amputierung geführt haben. 8ng der Menschheit. 98 vb1“ astatischen Türkei befinden sich 7 Millionen Türken, aber mindestens 5 11 ebensoviel Araber, Syrer und Armenier, und seit Jahren haben diese Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen⸗ beenne ö 8 “ “ türkischen Waäechter: egiments revoltiert. Diese Revolten werden sich wieder erneuern, Meine Herren! Gegen zwei S wenn die türkische Regierung den fremden Völkern nicht das Recht “ ich ““ 8 ezs 8 en 8 üwa. der Selbstverwaltung gibt. Aufgabe des Deutschen Reiches wäre es, 1 ze 8“ Abgeordnete in diesem Sinne auf die Türkei einzuwirken. In diesem Bestreben hat Angriffe gegen den uns befreundeten Herrscher eines großen “ auch 8 Ftalten, Frankreich vnd veeaegses h “ mit dem wir in Frieden und Freundschaft asselbe Interesse aben, unterstü werden. leben und zu le⸗ ü . (S ichti viese be Die Alldeutschen möchten allerdings am liebsten an . zu Angriffe See richtig) tg-epiex-ir Boden liegenden türkischen Freunden Leichenfledderei treiben und 5. v.“ urch nichts motiviert. Sie lassen den Türken Kleinasien rauben. Wir können nicht entschieden genug sich auch nicht motivieren. Sie stechen aber eigentümlich ab gegen die den Deu ren “ 85 beipetttc, auch die Reichs⸗ Friedensidee, die der Herr Abgeordnete für sich als Privileg in Anspruch regierung geßen solche ungeheuerlichen Pläne verwahren, die einen zu nehmen scheint. (Sehr richtig! rechts.) Ich weise diese An 1 deree — hen Pla 8 t heint. (S 8. 2e diese Angriffe europäischen Krieg heraufbeschwören könnten. Aber in der zurück und bin überzeugt von der Zustimmung der überwältigenden
asiatischen Türkei liegt noch eine sehr gefährliche Stelle, Armenien. . Venn die wi ten es ir. I.“ “ Forde⸗ Mehrheit dieses Hauses. (Lebhaftes Bravo! rechts.) Der Herr Ab⸗
duncen üder. ürmeniet, anj Belbstregiean 89 erfullen dann geordnete hat sodann die Kaiserliche Regierung ermahnt, ihre Be⸗ EII er Gefahr aus, daß von Rußland aus dort ziehungen zu England zu bessern, und f ei Aufstände herbeigeführt werden, und daß Rußland dies als Vorwand Vorwurf gemacht Eeha⸗ Zwist 888 la id 1 benutzt, um über die Türken herzufallen. Das sind nicht bloß Ver⸗ Feiteeaget 8 Uen st Engl nd zu nähren. Diese mutungen. Es wird berichtet, daß jetzt im Wilajet Wan russische dußerungen sind mir ein willkommener Anlaß, hier auszusprechen, Emifsͤre einen Aufstand unter den Kurden anzufachen suchen. daß während der ganzen letzten Krisis unsere Beziehungen speziell zu 8 8 sich een, nhe Anh Fee⸗ “ II. England besonders vertrauensvoll waren. (Hört, hört! rechts me ot ist. Rußland sucht die in seinen Grenzen * 1 u“ . lebenden Völker nur auszubeuten, das 69 das Schicksal der Polen, 8 8 88.. bb “ ae;. 88 gs Esthen, Finnen usw. So wird es auch den Armeniern ergehen. Diese sprachen zwischen London und uns während aller Phasen dieser Krisis Absicht Rußlands kann nur durchkreuzt werden, wenn die Türkei unter hat nicht nur eine erfreuliche Intimität unserer Beziehungen hervor⸗ Eö1— der übrigen europã chen Mächte den in Asien lebenden gerufen, sondern sie hat auch einer Verständigung aller Mächte gute Völkerschaften ein ausgiebiges N aß von Selbstverwaltung verleiht. Dienste geleistet. (Bravo!) Ich will die Erwart Die phantastische Vorstellung, daß Rußland allein in der Lage waäre, 1e“ ““ eine Eroberungspolitik in Europa durchzuführen, die hat ja der russisch⸗ daß sie dies auch weiterhin tun werden. (Bravo! rechts, in der Mitte e MnS. 1aggs Revolution Rüßland und bei den Nationalliberalen.) zieht nur daraus Vorteil, daß die drei großen leitenden Kultur⸗ Abg. Spahn (Zentr): Wir sind wohl alle darin einig, d “ “ den Zwist untereinander neu anfachen. In erster die Kundgebung des internationalen Kongresses in Basel n 1“ da der englisch⸗deutsche Konflikt und Gegensatz in Frage. samer gewesen ist als die Kundgebungen aller anderen Parteien. 3 er 9 wird ja immer von neuem von den Chauvinisten und den Daß ein Defenstvkrieg berechtigt ist, wird bis weit in die Reihen 1“ “ Cne Rlaf ssse ein⸗ 1““ hinein zugegeben. Wenn wir hinter Oester⸗ rken, we 8 enn man den Haifischen eine reich stehen, so handelt es sich au in efensivkri Predigt darüber halten wollte, wie unrecht es ist, Menschenfleisch zu Nichtswürdig ist die Nation, 8 Fanch murnm sest 1ö ssler. 16 Söö tsin⸗ 6 Fsgen lichen Vaterlands⸗ Ich hoffe, daß unsere Interessen in Marokko auch bei dem spanisch⸗ keinde. Zwisch England und Deutschland hat sich ja eine wirt⸗ französischen Abkommen nicht verle t find. An der Gestaltung 8 v% duch ir wetschaftlte dnreestet “ n, das ebe os, als wenn sich die wir haben das Interesse, daß uns der Weg durch Oesterreich Handelskonkurrenten im eigenen Lande gegenseitig abwürgten. Eng⸗ nach Kleinasien d weiteren Aus an Eisenbe land ist Deutschlands bester Kunde; wir exportieren jährlich für unge⸗ 8 18 Finasien 1 8 h“ fehr 180 htillnsnrds eet mehr nach Er 11““ wird. icht imperialistisches Interesse ist es, wenn Oesterreich seine h G 2 gekehrt. Es Interessen gegenüber Serbien aufrechterhalten will. Der öster⸗ ware auch angebracht, wenn der Grundsatz der offenen Tür für alle 88 ische Ministe ] 6 IöI1“ ö] E11“ E reichische Minister des Aeußern hat erklärt, daß er treu festhalte an 1 22 1 1 D hland den bestehenden festgegründeten Bundesverhältniss er ei wie von England befolgt und darauf hingewirkt würde, daß auch die dedge CCE1öe I“ darauf hin rkt „daß a maßvolle Politik treiben wolle. S Abg. L. . “ 1 8 Sohelde ee atee has 5 immer den 8 2 sich envache . ee. 1““ 8 — verfochten, und er ist auch erst kürzlich auf dem inter⸗ schwierigen Stelle befindet. Es —üß do ß 1.“ 2 und England überhaupt abrüsteten, Bedrohung für Oesterreich ist. Man hat auf die Haltun Rürtwenn hch naenigftene⸗ P113“ seür einer “ “ 8 “ 1” Marineetat nicht mehr zu vergrößern.é Dann müßte man auch das “ “ 58 1 JE “ 1 Lu 8 Interessen des Friedens im Auge hat. Von allen Seiten ist 1 E Kesbaen “ au erbaiten. Es hat auch eine erbeb “ n damit auch schon einen gewissen Erfolg erzielt, liche Annäherung der Völker Italiens und Oesterreichs stattgefunden 8 em England sich bereit erklärt hat, in Verhandlungen darüͤber ein⸗Man hat gemeint, Oesterreich habe kein Interesse daran w 59 6 sunäten⸗ ö“ 1“ Begrenzung der Seerüstungen einen Hafen an der Adria habe. Die Interessen Oesterreichs “ schasssis gecas v g Hues ugce 1“ Italiens bestehen zunächst darin, daß Albanien unabhängig bleibt. Das “ 8 . 6 ent⸗ (ngat auch der österreichische Minister des Aeußern hervorgehoben. Die “ “ 8 en- Frage, ob wir eventuell selber einzugreifen haben oder uns zurück⸗ “ tts . - Sn l rholen. Als wir halten können, ist jetzt überhaupt nicht zu entscheiden. Sie ist bereits Kathedrale marschierten, wo Sesletglanheattn 88 “ “ als Vesmarce den Dr 62e, a cht06 Schon de ee . 8ez 8 e damals war es klar, daß in dem Moment, wo Rußland Serbien bei⸗ 9 2 Friedenskundgebung unter der “ und unter der Be⸗ springen würde, weil Serbien von Oesterreich würde, gleich⸗
grüßung der Baseler Regierungsbehörden gehalten hat, da ist es uns IIt · 1“ eee i fort⸗ gültig aus welchen Ursachen das auch geschehe, wir uns an die Seite ztsein g. en, wie außerordentlich kulturell fort:] Oesterreichs zu stellen haben. Ueber die Frage also, wie weit wir in
eschritten die kleine Schweiz gegenüber dem großen Deutschland is s 8 69 ;
Bei uns würde auf einem 11““ unserer Bundestreue gehen müssen, lohnt es nicht mehr, ein Wor das Staatsoberhaupt, wie in Basel, eine Begrüßungsrede halten, noch .b verlieren. Wir haben unsere Bundesfreundschaft 1909 den wuͤrde die Geistlichkeit irgend einer christlichen Konfession so weit in Hesterreichern gegenüber betätigt und werden es auch ferner tun. ihrem christlichen Empfinden und Denten schon vorgese eitten sein Von Interesse wäre es aber, zu erfahren, inwieweit Oesterreich in daß sie dieser großen Friedensmission Tür und Tor öffnete. I“ Polenpolitik, in unserer Enteignungspolitik eine Gefährdun Balkankrieg hal es wieder bewiesen, daß die Vertreter aller Kon⸗ seiner Politik erblickt. Auf die Erhaltung ha fessionen zu den Kriegshetzern gehörten. In Italien, wo früher die die deut che Reichsregierun “ sehr verdienstlichen Einfluß aus⸗ katholische Geistlichkeit mit dem Papst an der Spitze eine ausge⸗ geüdt. Es muß hier im Reichstage ausgesprochen werden, daß die sprochene Feindschaft gegen den modernen italienischen Staat an den Lokalisierung des auch ihr zu danken ist. Infolge des Balkan⸗ Tag legte, dort hat während des Tripoliskrieges die katholische Geist⸗ krieges haben sich auch unsere Verhältnisse zu England gebessert. J lichkeit den Kreuzzug gegen den Islam gepredigt. Auch in Deutschland darf in dieser Beziehung auf Aeußerungen verweisen, die in Englan hat das Organ unserer katholischen Bevölkerung, „Das katholische gefallen sind. In der Ffllchen Presse ist der Wunsch ausgesprochen Deutschland“, eine Kreuzzugshomne gebracht. Der „Reichsbote“ worden, daß das Kooperleren beider Staaten in der Erhaltung des hat in einer Polemik gegen die Sozialdemokratie ausdrücklich bekannt Friedens auch auf andere weitere Gebiete ausgedehnt werden möͤchte. daß Christentum und Krieg Hand in Hand gehen müßten. Aber es Auch unser deutscher Botschafter in London hat bekanntlich noch in 1 t auch Geistliche, die von dieser EHfnd.⸗ zurückkommen. Ich er⸗ der allerneuesten Zeit hervorgehoben, daß unsere Beziehungen zu
ülle nur eine Ehrenpflicht, wenn ich ausdrücklich das anführe, was am England niemals offener und freundschaftlicher gewesen seien als heute. Morgen des Tages, an dem wir unsere E im Baseler Sobald die Entscheidungen über den Friedensschluß erfolgt sind, wird
Münster veranstalteten, ein Schweizer Pfarrer an demselben Ort sagte. man ja die europäischen Interessen in der Balkanfrage auf finanziellem Er hat sich gegen den Krieg erkhärt. d und wirtschaftlichem Gebiet auf einem Kongreß auszugleichen versuchen
gierigsten Triebe und Gelüste nannte. Ich hoffe, daß wir alle darin müssen. Dabei wird aber auch das konfessionelle, kirchenpolitische
übereinstimmen, daß wir die b“ und gräßlichen Mete⸗ Moment eine Rolle spielen müssen. Die Türkei muß mit einer große
leien, die im Balkankrieg von allen Parteien, von Serben, Bulgaren, Zahl von Rassen und einzelner Konfessionen rechnen. Es ist scho Griechen und Türken begangen worden sind, aufs schärfste verurteilen. auf die Armenier hingewiesen worden, die unter der türkischen Herr Ich hoffe, daß die Reichsregierung dafür sorgen wird, daß diese schaft konfessionell zu leiden hatten. Deshalb wird es zur Beruhigun vaoe wenigstens da, wo sie nachweisbar sind, eine Sühne beitragen, wenn auf dem Kongreß möglichst dafür gesorgt wird, daß und Entschädigung finden. Es ist charakteriftisch, daß hervorragende auch die religiöse Freiheit den einzelnen Bewohnern des Balkan⸗ Männer in allen Gesellschaftskreisen zur Ueberzeugung kommen, gebietes zugesichert wird. Die Reichsregierung darf versichert sein daß nur durch die Sozialdemokratie der Weltfriede ge ehnffen werden daß in allen diesen wichtigen Angelegenheiten trotz aller Meinungs kann. Diese Erkenntnis bricht sich immer weiter Bahn. Die Ge⸗ verschiedenheit in innerpolitischen Fragen sie auf die Sympathie un schichte schreitet so schnell vorwärts, daß es nicht unmöglich ist, daß uns des deutschen Volkes i darf. 8 sich die Welt noch einmal zu der Erkenntnis bekehren wird, daß nur Abg. Graf Kanitz (dkons.): Nach dem Abg. Ledebour ist der die Sozialisten die wahren Menschenfreunde sind. Wir haben im Krieg eine Folge des kapitalistischen Ausbeutertums. Aber was diese Namen der Millionen von Sozialisten in allen Ländern zu erkennen beiden Dinge miteinander zu tun haben, ist mir auch nach seinen gegeben, daß wir bereit sind, mit allen Mitteln den Krieg zu ver⸗ Ausführungen unklar geblieben. Ich will nur an den Krieg zwischen hindern. Wenn wirklich die kapitalistischen Regierungen in der ganzen Italien und der Türkei wegen Tripolis erinnern, wo doch von Welt, besonders die deutsche, englische und französische, nicht ihrer kapitalistischem Ausbeutertum sicherlich nichts zu spüren war. Der Aufgabe gewachsen sind, den Frieden zu erhalten, wenn also gegen Abg. Ledebour überschätzt sicher die Macht der Internationale erheb unseren Willen und gegen unseren Widerstand ein großer Krieg aus⸗ lich. Er meint, sie könne den Ausbruch eines Krieges ver bricht, so werden wir Sozialisten aller Länder einmütig auf einen hindern. Dann soll sie doch das auch gegenüber dem Krieg baldigen Friedensschluß hinwirken. Wenn ein europäischer Krieg aus⸗ auf dem Balkan zum Ausdruck bringen. Bas kann sie eben brechen sollte und eine unvermeidliche Zerrüttung des wirtschaftlichen nicht. Eintracht ist Stärke und Zwist ist Schwäche. Stark wird nur Betriebes des gesamten Lebens aller Nationen herbeigeführt haben das Volk sein, das in geschlossener Einigkeit hinter seine wird, dann wird es Aufgabe der Sozialdemokratie sein, Maßregeln zu Regierung steht. Seien wir ganz besonders dessen eingedenk, ergreifen, die ein für allemal einen Krieg zwischen diesen Nationen wird der Friede nicht gestört werden. Der Abg. Ledebour ist mit de unmöglich machen. An dem Schicksal Rußlands sollte sich nicht nur Rede des Reichskanzlers nicht übermäßig zufrieden gewesen. Das kan der russische Zar, sondern alle Machthaber der Welt ein warnendes ich ja auch sagen, daß wir viel Neues nicht zu hören bekommen haben Beispiel nehmen. Glauben Sie nicht, daß sich das Proletariat noech Aber das ist ein sehr schwieriger Punkt und eine schwierige Pflich lange zur Schlachtbank führen lassen wird! Die Zeit wird kommen, während der diplomatischen Verhandlungen Auskunft zu geben wo das Proletariat so stark ist, daß es ein für allemal solchen Zu⸗ Derartige Situationen werden durch lange Reden nicht gebesser Phdes ein Ende machen wird. Zur Verwirklichung der sozialistischen Ich habe nicht viel mehr erwartet. Hätte der Kanzler uns mehr 9 esellschaftsordnung werden wir Schritt für Schritt einer friedlichen mitgeteilt, so wäre es vielleicht interessant gewesen. So müssen wir evolutionierung zustreben. Wir wünschen eine friedliche Entwick⸗ uns mit dem begnügen, was er gesagt hat. Aus der Rede des Reichs⸗ ung; aber wenn Sie zur Unterdrückung einer mit friedlichen Mitteln kanzlers entnehme ich, daß es mit unseren Friedensaussichten günstig 8“ Gewalt anwenden, dann zwingen Sie auch die bestellt ist. Ich bedauere, daß die seit Monaten herrschende Furcht Feis 258 ratie, Gewalt zu brauchen. Ich warne Sie also vor der vor dem Riesenbrande eines europäischen Krieges igenn auf r Sie würden dadurch nur ein Strafgericht unser wirtschaftliches Leben einen großen Druck ausgeübt hat. 1 re2 sich 8 71 und 11 gimze kapitalistische Gesellschaft beraufbe-] Es ist recht zu wünschen, deß dieser Druck baldigst beseitigt wird und 2 8 n. Alle er Welt sind sich klar, daß der Sozialis⸗ wir wieder zu normalen Zuständen gelangen. In dieser Beziehung 85 “ ihs Resultat der geschichtlichen Notwendigkeit und erinnert die jetzige Situatlon an die im März 1909. Die Uesachen endiges Ergebnis der wirtschaftlichen Entwicklung, und alle waren damals ähnlich. Serbien vertraute auch auf russische Hilfe und
wellte sich einen Weg nach dem Abriatischen Meere bahnen. Die russische
Hilfe blieb aber aus, und es gelang, die Flamme zu dämpfen, ehe das euer ausbrach. Ich hoffe, daß auch diesmal die Angelegenheit ähn⸗ lich ausläuft. Jetzt liegt die Frage insofern sehr viel schwieriger, als durch die Ereignisse des Krieges die Türkei schon einen großen Teil ihres burepijchen Besitzes verloren hat. Jetzt ergibt sich die schwierige Frage, wieweit die Zerstückelung der europäischen Türkei gehen darf, und welches Interesse die Großmächte, und ganz besonders Deutschland daran haben, daß eine lebensfähige Türkei erhalten bleibt. Auf die regen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türket ist ja schon hingewiesen worden. Ich will Sie nicht mit Statistik langweilen, ich bin auch kein Freund von Zahlen. Der Handelsverkehr zwischen uns und der europäischen und asiatischen Türkei hat die Höhe von 182 Millionen Mark erreicht. Das ist doch eine ganz beträchtliche Zahl. Dazu kommt, daß noch viele Hunderte von Millionen Privatkapital in allerlei Unternehmungen, wie Eisenbahnen usw., investiert sind. Das sind doch ganz wesent⸗ liche Interessen. Wir haben deshalb alle Veranlassung, eine ruhige Fortentwicklung dieser Beziehungen zu wünschen. Dann kommt die wichtige Frage hinzu, wie sollen die türkischen Staatsschulden ab⸗ gelöst werden. Es wird ein schwieriges Rechenexempel sein, ziese Staatsschulden zu verteilen auf die abgetretenen Gebiete. Unsere deutschen Gläubiger dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Im Jahre 1911 hatte die türkische Schuld die Höhe von 119 Millionen kürkischen Pfund erreicht, das sind fast 2 Milliarden Mark. Vor zwei Jahren wurde der Türkei noch eine beträchtliche Anleihe gewährt, von der wir einen großen Teil übernommen haben. Deshalb ist es nötig, daß die Abtretungen an die einzelnen Balkanstaaten auf ein ver⸗ nünftiges Maß beschränkt werden. Die Balkanstaaten haben sich aber nun nicht bloß zu dem Balkanbunde zusammengeschlossen mit der Ver⸗ pflichtung, den Krieg zu führen, sondern man hat auch das Fell des Bären schon verteilt. Nun scheint es dabei aber nicht so glatt abzugehen. Griechenland hat Saloniki besetzt und hat auch den Hafen von Vallona mit Beschlag belegt. In dem Vertrag zwischen den Balkanstaaten heißt es aber, daß Saloniki den Bulgaren zufallen soll. Es ist möglich, daß die Bulgaren die Griechen auffordern, die Stadt zu räumen. Es besteht dann die Gefahr, daß die Verbündeten sich nachher in die Haare fallen und ein sehr ernster Krieg folgt. Wie der Abg.Spahn möchte auch ich darauf hinweisen, daß wir auf dem Balkan die Abaner haben. Das ist ein Volk mit einer langen und ruhmvollen Geschichte. Ich erinnere nur an den Namen Skanderbeg⸗ Wir haben keine Veranlassung, eine Aufteilung des ganzen Albaniens oder auch nur eines Teils unter die Balkanstaaten zuzulassen. Ohne eine solche Aufteilung kann es aber nicht abgehen, wenn der Wunsch Serbiens nach einem adriatischen Hafen erfüllt wird. Serbien verlangt dazu noch einen Streifen Land, der diesen Hafen mit Serbien verbindet. Hier liegt die Hauptschwierigkeit. Oester⸗ reich und Italien sind sich daruͤber vollkommen einig, daß die Autonomie und Selbständigkeit des ganzen Albaniens unangetastet bleiben müsse. Nun hat ja vor einigen Jahren der Abg. Bassermann sich über das Verlangen der Serben nach einem Adria⸗ hafen ausgesprochen. Er hat dabei auf die Lage Serbiens, das zwischen anderen Ländern eingekeilt ist, hingewiesen, die einen solchen Wunsch verständlich erscheinen lasse. Daß dies verständlich ist, kann man zugeben. Aber es ist eine andere Frage, ob es erwünscht ist. Nun ist der Vorschlag gemacht worden, den Serben zu gestatten, einen serbischen Hande shafen an der Küste der Adria anzulegen, der durch Eisenbahnen mit dem Heimat⸗ lande verbunden werden soll. Das würde den serbischen Wünschen durchaus Rechnung tragen. Es sollte deshalb Sache unserer Regierung sein, diesen Vermittlungsvorschlag nach Kräften zu unter⸗ stützen. Der Abg. Ledebour hat dem Reichskanzler vorgeworfen, daß er uns in manchen Punkten über unser Verhältnis zu Oesterreich und ganz besonders über unsere Verpflichtungen in einem Zwiste Oesterreichs mit Serbien im unklaren gelassen hat, und daß er auch den heitlen Punkt nicht berührt hat, ob wir uns willenlos hätten vor den Wagen Oesterreichs spannen lassen. Wenn der Kanzler diesen Punkt nicht berührt hat, so ist es sehr verständlich. Ich kann ver⸗ sichern, daß von einer solchen willenlosen Freundschaft unserer Re⸗ gierung gegenüber Oesterreich nicht die Rede ist. Es hat gar keinen Zweck, es ist besser, wenn nicht auf das Intime dieser Frage ein⸗ gegangen wird. Fürst Bülow führte seinerzeit aus, daß wir alles Inter⸗ esse daran hätten, zu unseren Bundesgenossen zu halten, ganz besonders, wenn es sich bei diesen um eine Lebens⸗ und Existenzfrage handelt. Man soll auch nicht immer danach fragen, ob unser und Oesterreichs Verhalten jederzeit dem Wortlaute des Bündnisvertrages entspricht. Derartige Worte haben gar keinen Zweck. Hier handelt es sich nicht um den Wortlaut, sondern um vitale Interessen. Es ist nicht unsere Schuld, daß wir in diese Situation geraten sind. Wir sind unschuldig daran. Rußland hat Anlehnung an eine andere Macht gesucht. Trotz⸗ dem haben wir es ihm gegenüber niemals an Beweisen unserer Freund⸗ schaft fehlen lassen. Auch nicht in den Zeiten, in denen der russische Staat sich in schwieriger Lage befand. So ganz besonders zur Zeit des Krieges mit Japan. Ich für meine Person habe nur den Wunsch, daß das frühere freundschaftliche Verhältnis zu Rußland wieder hergestellt werden müßte. Das würde nach meiner Ueberzeugung die sicherste Garantie für die Erhaltung des Friedens sein. Das Ver⸗ halten unserer Regierung in der gegenwärtigen Krise wird auch in weiten Volkskreisen jetzt ebenso unbedenklich gewürdigt werden, wie die Haltung unserer Regierung vor drei Jahren allgemeine Billigung “ Sollte es aber nicht möglich sein, den Frieden zu er⸗ Halten, so erwarten wir von unserer Regierung, daß sie alle An⸗ stalten trifft, um unsere Wehrkraft auf der alten Höhe zu halten. Ich habe namens meiner Freunde folgende Erklärung abzugeben: „Wir sind überzeugt, daß unser Heer vollkommen kriegsbereit ist. In dieser Ueberzeugung bestärkt uns auch die Antwort, die der Kriegs⸗ minister auf eine kürzlich hier gestellte Anfrage gegeben hat. Sollte sich doch später die Notwendigkeit berausstellen, daß eine Verstärkung noͤtig ist, so würde es Sache und selbstverständliche Pflicht der Kriegs⸗ verwaltung sein, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Sollte es sich ider Erwarten für nötig herausstellen, die bereits bewilligten Heeres⸗ verstärkungen früher durchzuführen, so wird der Reichstag sich nicht der Pflicht entzieben können, dazu seine Zustimmung zu erteilen.“ Ob es dazu kommt, wissen wir nicht, wir sind jedoch überzeugt, daß das deutsche Volk zu jedem Opfer bereit ist, den Frieden zu erhalten, aber nur einen Frieden mit Ehren, der auch dem Standpunkte unserer eerbündeten gerecht wird. Abg. Bassermann (nl.): Die Erklärung des Reichskanzlers, aß wir die zestimmte Hoffnung hegen, daß der Krieg auf dem Balkan lokalisiert bleibe, wird in Deutschland mit Befriedigung auf⸗ genommen werden. Wenn der Abg. Ledebour meinte, daß das in der Hauptsache wohl auf die Schwerkraft der Stellungnabme des friedenerhaltend wirkenden internationalen Proletariats zurückzuführen sei, so glaube ich meinerseits, daß ein Weltkrieg vermieden wird durch die Stellungnahme der Kabinette und Volker, die wissen, was in einem Weltkriege auf dem Spiele steht, daß es in dieser großen Schlußabrechnung sich um Reiche und Kronen handeln wird. Angesichts der heutigen militärischen Machtmittel wird jeder Großstaat nur im Falle äußerster Not zum Schwerte greifen. Uebrigens steht mit der allgemeinen Friepensliebe des internationalen Proletariats die Haltung der italienischen Sozialdemokraten, die in den meisten Phasen des Tripoliskrieges mit ihrer Regierung einverstanden waren, etwas in Widerspruch; hier war eine llebereinstimmung der Sozialisten aller Länder nicht vor⸗ handen. Die türkenfreundliche Orientpolitik des Reichskanzlers war auch die Politik seines Vorgängers; das ausführende Organ dieser türkenfreundlichen Politik war der leider zu fruͤh verstorbene Bot⸗ schafter Freiherr von Marschall, der sich am Goldenen Horn um diese Politik große Verdienste erworben hat. Er ift leider zu früh abberufen worden, in dem Augenblick, wo er die große Aufgabe er Herstellung besserer Beziehungen zwischen England und Deutsch⸗ land übernommen hatte. Wir beklagen seinen Hingang und werden iner großen Verdienste immer eingedenk sein. iese deutsche rientpolitik war erfolgreich, und ich kang mich dem ver⸗
ichtenden Urteile des Abg. Ledebour in keiner
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Wenn unsere Politik für ein starkes türkisch
der Zusammenbruch desselben so überraschend schnell gekommen ist, so haben wir mit dieser Politik in erster Linic deutsche Interessen ver⸗ treten, und da sind auch Erfolge erzielt worden. Auch hatte diese Politik im großen und ganzen die Billigung des Parlaments ge⸗ funden. Auch die Behauptung des Abg. Ledebour, da Deutschland an den Mißständen in ver Türkei schuldig ist, ist nicht zutreffend; die deutsche Regierung hat sich immer für vernünftige Reformen ein⸗ gesetzt. Gerade die deutschen Ratgeber haben stets darauf hingedrängt, daß der Lebensfaden der Türkei vor allem dann verlängert werden würde, wenn es den Türken gelänge, den Ansprüchen der Bevölkerung gerecht zu werden. Auch nach dieser Richtung hbin hat Herr von Marschall gewirkt. Die deutsche Orientpolitik hat durch die neuesten Vorgänge auf dem Balkan keine Niederlage erlitten. Der status quo kann selbstverständlich nicht wiederhergestellt werden, den Balkanländern wird nicht mehr genommen werden können, was sie in mächtigem Vorstoß errungen haben. Unser Interesse liegt aber darin, daß der Rest der Türkei als ein lebensfähiger Körper erhalten bleibt, in Asien und in Europa, soweit ihm dort nach dem Friedens⸗ schlusse noch Territorium bleibt. Es sind vor allem die wirtschaft⸗ lichen Interessen, die uns unsern Weg gehen heißen; wir sollten den Balkanstaaten ihre Eroberung nicht neiden, sondern müssen im Gegen⸗ teil wünschen, daß diese aufblühenden Staaten sich entfalten und segensreich entwickeln können. Dabei werden wir naturgemäß auch dafür zu sorgen haben, daß die deutschen Handelsinteressen nicht zu kurz kommen. Die Erklärung des Kanzlers, daß die Großmächte eine Auf⸗ teilung türkischen Gebiets nicht beabsichtigten, daß kein Landerwerb, also auch wohl kein Protektorat beabsichtigt wird, räumt auch wohl leichzeitig die Besorgnisse aus, die in der Richtung entstanden nd. daß Frankreich das Protektorat über die Christen oder die Katholiken im Orient, in Syrien und anderswo befestigen wolle. Auf die weittragenden deutschen Interessen in Kleinasien hat schon der Abg. Spahn hingewiesen. Die Bagdadbahn, für die die Mittel bis auf geringe Bruchteile von dem deutschen Kapital zur Verfügung gestellt sind, hat zu einer großen Entwicklung den Anstoß gegeben; es sind eine Reihe von Konzessionen erteilt für den Ausbau der Bahn, auch fuüͤr den von Verbindungsstrecken nach dem Mittel⸗ ländischen Meer, es sind damit große Entwässerungsarbeiten ver⸗ bunden und auch hier Konzessionen teils schon erteilt, teils in Aussicht gestellt. Die großen deutschen Interessen, die hier engagiert sind, drängen auch darauf hin, eine Aufteilung oder ein Protektorat nicht stattfinden zu lassen. Auch nach dieser Richtung werden die Erklärungen des Kanzlers klärend und beruhigend wirken. Die deutsche Politik hat seit Bismarcks Zeiten fest zum Dreibund gestanden. Die Polenfrage, die der Abg. Spahn berührt hat, ist keine internationale, sondern eine preußische und dann eine deutsche Frage, die das Ausland nichts angeht. Der Dreibund hat sich trotz mancher Schwankungen bewährt, und er tritt auch in dieser Frage der Orienwpolitik als Machtfaktor hervor, und hat seine Festigkeit auch in diesen schweren Tagen bewiesen. Die deutsche Politik hat schon 1909 und auch jetzt wieder klar und unzweideutig sich als Politik der Bundestreue und der energischen Stellungnahme für Oesterreich bewiesen; das liegt in der Linie der deutschen Interessen, und deswegen begrüßen wir die heutige Erklärung des Kanzlers, in der es heißt, daß, falls beim Aufsteigen von Differenzen bei den internationalen Ver⸗ bandlungen Oesterreich von dritter Seite angegriffen und damit in seiner Existenz bedroht wird, Deutschland fest und entschlossen auf Oesterreichs Seite stehen wird. Diese klare und unzweideutige Erklärung des Kanzlers erkennen wir gern an, weil eine Politik der Halbheit, des Schwankens, eine Politik, die Oesterreich in die Arme fällt, verderblich und törscht wäre. In einer doch wohl vorübergehenden Phase der Weltpolitik darf man sich nicht zu sehr begeistern für die Besserung unserer Beziehungen zu Frankreich und England, die wir ia sonst alle sehr begrüßen. Begeisterte Dithyramben auf diese Besserung zu singen, wäre doch verfrüht, und wenn wir den guten Willen der beiden Botschafter auch anerkennen, so empfehlen wir doch eine vorsichtig abwartende Politik. Der Abg. Ledebour bhat die deutsch⸗österreichische Politik als imperialistisch und dynastisch gescholten. Auch darin kann ich ihm nicht folgen. Zunächst ist wohl zweifellos richtig, daß die vitalen Interessen Oesterreichs in erster Linie von Oesterreich selbst beurteilt werden müssen. Man kann nicht behaupten, daß die öster⸗ reichische Politik in der Balkanfrage eine extravagante Eroberungs⸗ politik darstellt. Im Gegenteil, man hat den Eindruck, daß diese Politik im großen und ganzen auf die Erhaltung des Welt⸗ friedens gerichtet war. Oesterreich hat sich auf die Forderung eines autonomen Albaniens zurückgezogen, und die österreichische Politik verdient keineswegs mit den Bezeichnungen belegt zu werden, wie es der Abg. Ledebour getan hat. Daß sich Oesterreich Serbien und damit Rußland an der Adria fernhalten will, ist selbst⸗ verständlich. Die ganze Kritik der Sozialdemokratie an der deutschen Politik Oesterreich gegenüber liegt nicht im Interesse der deutschen Politik. Wenn wir Oestereich in dieser so schweren Frage im Stiche ließen, so würde nur zweierlei eintreten: entweder daß sich der Uebermut der Balkanstaaten derartig steigert, daß Oesterreich den Krieg mit Serbien wagt, und dann hätte man nicht im Sinne einer friedlichen Politik gewirkt, oder Oesterreich gibt das Bündnis auf, und dann würde das Ergebnis nicht minder be⸗ denklich sein. Ich glaube überhaupt, daß die maßlose Art, wie von der Sozialdemokratie über diese Dinge geredet wird, nicht im Inter⸗ esse des Weltfriedens liegt. Wenn der „Vorwärts“ dem Bürgertum Oesterreichs Denunziationssucht, Stiefelwichspatriotismus vorwirft, so sind das Beschimpfungen gegen unsere Bundesgenossen, eine Maßlosig⸗ keit und Ungezogenheit, die wir in höchstem Maße bedauern müssen. Nun hat Graf Kanitz auf eine frühere Rede von mir Bezug ge⸗ nommen, die sich auf die Anlegung; eines serbischen Hafens an der Adria bezog. Seitdem aber haben sich die Verhältnisse wesentlich dort geändert. Durch den Zuwachs, den Serbien durch die Ein⸗ verleibung des Sandschaks erhalten wird, ist seine Bedeutung auf dem Balkan bedeutend stärker geworden. Daraus ergeben sich auch wachsende Schwierigkeiten für Oesterreich. Aus dem Ge⸗ sagten ergeben sich die Schlußfolgerungen für unsere eigene Politik von selbst. Wir haben ja gesehen, wie wiederholt in diesen Jahren der Weltfriede bedroht war. Wir haben die Tage der hoch gradigen Spannung erlebt aus Anlaß der Marokkowirren. Wir glauben, daß, wenn diese Balkanwirren auf einer, Konferenz zum Friedensschluß gebracht werden, damit die Periode der Unsicherheit nicht abgeschlossen sein wird. Wir müssen mit der Möglichkeit rechnen, daß auch nach dem Abschluß der Balkanwirren die alten Gegensätze zwischen dem Dreibund und der Tripleentente von neuem hervortreten werden. An dieser Spannung trägt Deutsch⸗ land gewiß keine Schuld. Wir wollen keine blutigen Eroberungen. Aber das eine ist immer klarer geworden, daß, wenn wir die Er⸗ baltung des Friedens auch für die Erhbaltung der Existenz des Deutschen Reiches wollen, auch eine starke Wehr und eine große Opfer⸗ willigkeit des deutschen Volkes notwendig ist. Diese Erkenntnis ift von Jahr zu Jahr gewachsen, und darin sind sämtliche bürgerlichen Parteien Deutschlands einig. Gerade dieser Kampf auf dem Balkan be⸗ stätigt die alte Lehre, die hohe Bedeutung der Offensive im Kriege. Wir werden alles tun müssen, um im Ernstfalle möglichst rasch die Mobilmachung herbeizuführen. Die einzige Garantie des Erfolges ist eine starke Offensive. In einer Zeit, in der die Verantwortun der Kriegsverwaltun größer ist als irgend jemals, möchte i ausdrücklich hier 5 daß wir volles Vertrauen haben zu unserer Armee⸗ und Marineverwaltung. Wir sind vollständig über⸗ zeugt, daß im Ernstfalle der ganze Apparat funktionieren, alled klappen wird. In bezug auf die Militarverwaltung haben wir noch manche Wünsche, die wir später vortragen werden. Dazu gehört auch die Frage der Schaffung einer deutschen Luftflotte, es heißt, daß wir in dieser Richtung bereits in Kürze eine Vorlage zu erwarten haben. Wir erkennen dabei dankbar an die Verdienste, die sich Graf Zeppelin erworben hat. Wir haben die Pflicht, diesen unseren Vor⸗
rung vor dem Auslande auszunutzen und uns diese Kriegswaffe
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ich noch etwas über unsere Diplomatie sagen. Wir sind weit davon entfernt, unsere deutsche Diplomatie zu diskreditieren, wir er⸗ kennen an, daß sie hervorragende Diplomaten, daß sie hervorragende Leistungen zu verzeichnen hat. Anderseits sind wir überzeugt, daß wir nicht uͤberall gut, geschweige glänzend vertreten sind. Das ist darauf zurückzuführen, daß die Auswahl eine sehr geringe ist. Wir verlangen auch nicht entfernt, daß der Adel aus unserer Diplomatie beseitigt wird. Auch hier erkennen wir selbstverständlich an, daß auch aus dem Adel Diplomaten hervorgegangen sind, die ganz Hervorragendes geleistet haben, nur müssen wir verlangen, daß die diplomatische Karriere auch dem Bürgertum mehr geöffnet wird. Unsere Balkandiplomatie war über die Rüstungen nicht genügend informiert. Der Ausbruch des Krieges kam überraschend und stand nicht im Einklang mit manchen die darauf ab⸗ zielten, es würde unter keinen Umständen ein Balkankrieg entstehen. Gegenüber den starken Veränderungen der Landkarte, die sich jetzt vollziehen, können sich für die deutschen wirtschaftlichen Inter⸗ essen manche Unbequemlichkeiten ergeben. Der wirtschaftlichen Macht pflegt in nicht der Kultur vollständig erschlossenen Ländern die politische Macht zu folgen. Wenn in den Ver⸗ trägen die offene Tür verbürgt wird, so hilft das bekanntlich nicht viel, weil diese offene Tür sehr oft ein Stuͤck Papier ohne weitere Bedeutung bleibt. Man könnte sagen, andere Länder erhalten einen territorialen Machtzuwachs, für Deutschland geht die Sache aus in Gestalt einer Militärvorlage. Wenn der Abg. Ledebour von alldeutschen Kriegshetzern, Kanonen⸗ und Panzerplattenenthusiasten und „Interessenten gesprochen hat, so halte ich seinen Gedanken⸗ gang für falsch. Es liegt mancherlei Mißstimmung in deutschen Schichten vor, die von glühendem Patriotismus erfüllt sind. Früher waren es deutsche Professoren und Idealisten, die eine Stärkung der deutschen Nationalwehr erstrebten. Gewiß finden sich darunter auch Interessenten, aber der große Teil der Vereine gehört zu den hervorragenden Schichten unseres Volkes. Wenn die Militärvereine, Flottenvereine usw. auch vielleicht etwas ü⸗ schwänglich vorgehen und in manchem über das Ziel hinaus schießen, so kann man doch ihre Bestrebungen an sich nicht tadeln Diese Vereine schützen uns vor einer gewissen Passivität, vor eine starken Verbureaukratisierung. Schließlich noch eine Bemerkung in Auftrage meiner Fraktion. Wir können es als einen befriedigender Zustand nicht erkennen, wenn in Fragen der auswärtigen Politik kein genügende Fühlung zwischen der Regierung und der Volksvertretun vorhanden ist. Ohne diese Fühlung wächst natürlich di Verantwortung der Regierung in ungemein großem
fange. Die Regierung kann doch mit viel größere Ruhe ihre Politik verfolgen, wenn sie getragen ist von der be wegenden Kraft der Nation und der Volksvertretung. Ein Volk, das auf industriellem Gebiete, in Handel und Landwirtschaft so viel erreicht hat, darf auch in der Frage der auswärtigen Politik ein Wort mitsprechen. Nach der Auffassung meiner politi⸗ schen Freunde ist es kein erfreulicher Zustand, wenn wir auf die Mitteilungen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ in diesen Fragen angewiesen sind. Ich kann nur das unterschreiben, was am 28. März 1908 Freiherr von Hertling hier in diesem Hause zu demselben Wunsche geäußert hat. Die verantwortlichen Minister der anderen Staaten scheuen sich weniger, als es bei uns der Fall ist, gerade über die laufenden Fragen der auswärtigen Politik zu sprechen. Ich brauche Sie bloß auf das englische, das französische und auf das österreichische Parlament hinzuweisen. Gerade weil wir bestrebt sein müssen, einig zu sein in diesen großen vitalen Fragen mit der Regierung, müssen wir auch die Richtlinien der Regierungspolitik kennen. Rüstungsabkommen, wie sie die Sozialdemokratie verlangt, könner viel eher zum Kriege führen, als den Frieden gewährleisten Denn solche Rüstungen entziehen sich der Kontrolle, und in solchen Abkommen liegt eine Konfliktsgefahr. Zur Durch⸗ führung einer kraftvollen Politik bedürfen wir der Aufrecht⸗ erhaltung einer starken Wehr und der Durchführung einer lückenlosen Rüstung. Dazu ist notwendig eine Politik, die nicht nur von Fall zu Fall die Schwierigkeiten ausräumt, sondern klare und große Ziele besitzt. Wir hoffen, daß uns der Friede erhalten bleibt, aber wir vermögen uns der Besorgnis nicht zu entschlagen, daß die Regelung, die demnächst nach Abschluß des Friedens erfolgen wird, neuen Konfliktsstoff in sich birgt. Die beste Friedens⸗ bürgschaft ist nach unserer festen Ueberzeugung ein starkes Heer und eine starke Flotte. Friedliebend und kriegsbereit, das sei unsere Devise.
Abg. Schultz⸗Bromberg (Rp.): Die ernste Situation ver⸗ anlaßt uns, der Frage Raum zu geben, ob unsere Rustung eine lückenlose ist. Die Uebereinstimmung zwischen Italien und Oester⸗ reich in der Adriafrage ist nach unserer Ansicht ein friedensstärkendes Element. Als besonders erfreulich müssen wir es bezeichnen, daß sich der Dreibund einmütig mit den Poincaréschen Vor⸗ schlägen identifiziert. Eine krlaftvolle Reichspolitik nach innen und außen ist heute mehr denn je notwendig. Heute ist schon auf die Mängel unserer Diplomatie “ und dabei die Ueber⸗ legenheit der französischen Diplomatie behauptet worden. Ich kann
nicht sagen, daß die französische Diplomatie in der Balkankrise glücklich gewesen ist. Unsere Diplomatie ist besser als diejenige Frank⸗ reichs, die doch eine bürgerliche Vertretung hat. Eine sozial⸗ demokratische Diplomatie wäre noch schlimmer. Das beweisen die Kundgebungen der sozialdemokratischen Presse und Versammlungen. Die Auslandspolitik der Sozialdemokratie ist niemals schlechter e-wesen als in diesem Moment der Balkankrise. Wer die erbischen Großmachtgelüste unterstützt, der hat der Sache des Friedens keinen Dienst erwiesen. Ich berufe mich auf das „Berliner Tageblatt“, das gewiß nicht an Vorurteilen üund Befangenheit gegen die Sozialdemokratie leidet. Dieses Blatt verurteilt in den schärfsten Ausdrücken die Auslandspolitik des „Vorwärts“. Niemals hat die Sozialdemokratie eine größere Ungeschicklichkeit in der Lösung schwerwiegender Fragen be⸗ wiesen, als gerade jetzt während der Balkankrisis. Friedens resolutionen sind ein billiges Vergnügen. Berufen Sie doch einmal ein allgemeines Parlament aller Staaten mit Serben, Bulgaren und Montenegrinern ein und überlassen Sie diesem Parlament die praktische Lösung der Frage des Balkanfriedens. In drei Tagen hätten wir sicherlich eine schöne allgemeine Prügelei. Ich hoffe, daß die Regierung in ihrer kraftvollen Politik fort⸗ fahren wird.
Darauf wird die Vertagung beschlossen.
Persönlich bemerkt der
Abg. Erzberger (Zentr.): Die Meldung, daß ich nach Wien ereist sei, um mich um den albanischen Thron zu bewerben, erkläre sc als eine Schwindelnachricht. Ich hatte lediglich seinerzeit zu⸗ gesagt, in Wien einen Vortrag zu halten. Meine Reise hat also mit dem, was die Bläͤtter darüber geschrieben haben, nichts zu tun. Wenn sich aber der Abg. Ledebour für eine vakante Stelle am albant- schen Hofe interessiert, so kann ich ihm mitteilen, daß noch eine Stelle frei ist, nämlich diejenige eines Hofnarren.
Abg. Ledebour (Soz.) erklärt im Rahmen einer persönlichen Bemerkung: Ich habe aus den Ausführungen des Abg. Eriderger entnommen, daß er sich um den einzigen für ihn passenden Posten am albanischen Hofe beworben hat.
Schluß gegen 6 ½ Uhr. Nächste Sitzung . 1 Uhr pünktlich (Anfragen; Fortsetzung der heutigen Beratung.
in genügender Zahl zu sichern. Im Auftrage meiner Fraktion muß
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