1912 / 289 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Dec 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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8— Der Untersuchungsrichter der 88 69 beim Köniylichen Landgericht §§ 356, 360 der M.⸗St. G. 2

Deutschen Reich befindlich Rentners Salomon Hirschfeld in Sens⸗ 1 burg mit Beschlag belegt. 3 J 1289/12. Thüner der 8. Kompagnie Füsilier⸗

Der Erste Staatsanwalt. [79647] Fahnenfluchtserklärung.

Rekruten Josef Karl Epple, in Kontr. K. Bez.⸗Kdos. Kempten, geb. am 4. Mai 1891 zu Altstätten, Kt. St. Gallen, Schweiz, wegen Fahnenflucht, wird auf 2 Grund der §§ 69 ff. M⸗St. G.⸗B. N7. 12 n sowie der §8 398, 380 M.⸗St. G.⸗DO. h.h.hnüenlln . es Hescheldigte hierdurch für fabnen. lassene Fahnenfluchtserklärung hiermit auf. zum Nennbetrage von je 1000 beantragt. Nr. 5 359 007 üchtig erklärt. Herschelma

[79048] Fahnenfluchtserklärung.

Landwehrbezirk Erfurt, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär strafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschul⸗ digte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Rekruten Ernst Gustap Heinrich Harms us dem Landwehrbezirk Rendsburg, ge⸗ boren am 12. Juni 1892 zu Klein Voll⸗ stedt, wegen F

Schleie 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. Bleie 1 kg 1,40 ℳ, 0,80 ℳ.

Krebse 60 Stück 30,00 ℳ, 3,00 ℳ. †) Ab Bahn. *) Frei Wagen und ab Bahn.

Ausweig über den Verkehr auf dem Bexliner Schlacht⸗ vpiehmarkt vom 4. Dezember 1912. (Amtlicher Bericht.)

Kälber: Für den Zentner: 1) Doppellender feinster Mast, Lebend⸗ gewicht 90 100 ℳ, Schlachtgewicht 129 143 ℳ, 2) feinste Mast⸗ kälber, Lg. 67—70 ℳ, Schla. 112 117 ℳ, 3) mittlere Mast⸗ und beste Saugkälber, Lg. 60 —65 ℳ, Schlg. 100 108 ℳ, 4) geringe Mast. und gute Saugkälber, Lg. 52 —56 ℳ, Schlg. 88 98 ℳ, 5) geringe Saugkälber, Lg. 30 45 ℳ, Schlg. 55 82 ℳ.

Schafe: Für den Zentner: A. Stallmastschafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel, Lebendgewicht 45 48 ℳ, Schlachtgewicht 92 98 ℳ, 2) ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe, Lg. 38 44 ℳ, Schlg. 78 90 ℳ, 3) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe), Lg. 30 37 ℳ, Schlg. 64 79 85 Lg. —,— ℳ, Schlg. 2) geringere Lämmer und Schafe, †. S 2i Ie 82 g chafe, Lg

Schweine: Für den Zentner: 1) Fettschweine über 3 Ztr. Lebendgewicht, Lebendgewicht 68—69 ℳ, Settlchvenne. 2) vollfleischige Schweine von 240— 300 Pfd. Lebendgewicht, L9. 66 68 ℳ, Schlg. 83 85 ℳ, 3) vollfleischige Schweine von 200 240 Pfd. Lebendgewicht, Lg. 65 —66 ℳ, Schlg. 81 83 ℳ, 9 vollfleischige Schweine von 160 200 Pfd. Lebendgewicht, S 8 g Se. Sor⸗ f8 5) 11“ Schweine unter Sacg Fens 5 g 7 ℳ, 6) Sauen, Lg. 62 65 ℳ,

uftrieb: Rinder 177 Stück, darunter Bullen 96 Stück, Ochsen 6 Stück, Kühe und Färsen 75 Stück; Kälber 1785 Stück: Schafe 1155 Stück; Schweine 14 074 Stück. b

8 Marktverlauf: Vom Rinderauftrieb blieben einige Bullen übrig. Der Kälber handel gestaltete sich glatt 1 Bei den Schafen fand der Auftrieb Absatz. I Schweinemarkt verlief ruhig und wird geräaumm. Am Mittwoch, den 29. Dezember d. J., und am Mittwoch, den 1. Januar 1913, fallen die Märkte der Feiertage wegen aus; dafür 82 Dienstag, den 31. Dezember d. J. Markt abgehalten berden.

Amtlicher Marktbhericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Schweine⸗ und Ferkelmarkt a Mittwoch, den 4. Dezember 1912. 8 8

Auftrieb Uebetstand r .“ iv Stück Stück b1ö Se. 1 Verlauf des Marktes Langsames Geschäft; Preise gedrückt. „Es wurde gezahlt im Engroshandel für: Läuferschweine: 7—8 Monate alt. . Stüch 53,00 66,00

3 5— 6 Monate alt. 38,00 52,00 Pölke: 3— 4 Monate alt.... 25,00 37,00 Ferkel: 9— 13 Wochen alt... 19,00 24,00

Berlin, 4. Dezember. Vericht über Speisefette von

r. Gause. Butter: Die Marktlage ist unperändert. Auch mit Beg

Zeginn des neuen Monats trat bisher keine Belebung des Geschäfts ein. Die inländische Produktion nimmt etwas zu, doch bleiben wirklich feinste Qualitäten knapp. Die Ankünfte feinster rufsischer Butter sind klein und lassen sich schlank plazieren. Die heutigen Notie⸗ rungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter Ia Qualität 134 bis 136 ℳ, IIa Qualttät 128 132 ℳ. Schmalz: Die Schweine⸗ zufuhren waren in Amerika größer als erwartet, und die Tendenz war dadurch eine schwächere. Die Preise gingen jedoch nur unwesentlich zurück, da die Aufnahme der Bestände eine erhebliche Abnahme und

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ur noch sehr kleine Vorräte zeigt, während andererseits der Konsum noch unverändert gut ist. Die heutigen Notierungen sind: Choiece Western Steam 64 ¼ 65 ½ ℳ, amerikanisches Tafelschmalz Borussia 67 ℳ, Berliner Stadtschmalz Krone 66 —72 ℳ, Berliner Braten⸗ schmalz Kornblume 661—72 ℳ. Speck: Gute Nachfrage.

1 8

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 4. Dezember. (W. T. B.) Gold in Batren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 88 25 Br., 87,75 Gd.

Wien, 5. Dezember, Vormittags 10 Ubr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 83,15, Einb. 4 % Renie Januar / Jult pr. ult. 83,15, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 83,15, Ungar. 4 % Goldrente 103 95. Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 83,05, Türkische Lose per medio 208,50. Orientbabnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 666,00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 100,50, Wiener Bankpereinaktien 494,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 601,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 778,00, Oesterr. Länderbankaktien 478.00, Unionbank⸗ aktien 560,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 118 33, Brüxer Kohlenhergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangaesell⸗ schaftsaktien 956,00, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 3246,00. Ruhig: zurückhaltend wegen der politischen Lage.

Lendon, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 24 % Eng⸗ lische Konsols 75 ½. Silber prompt 297,,18, 2 Monate 29 ½¼, Privat⸗ diskont 4 ½. Bankausgang 650 000 Pfd. Sterl.

Peris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 90,12.

Madrid, 4. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 106 60.

Lissabon, 4. Dezember (W. T. B.) Goldagio 14.

New York, 4. Dezember. (Schluß.) (W. T. B.) Nach unregelmäßiger Eröffnung setzte sich an der Fondsbörse eine Be⸗ festiaung durch, die aber bald wieder einer starken Ermattung wich, als sich umfangreiche Liquidationen zeigten. Als Grund für das Hervortreten des lebhaften Angebots verwies man einer⸗ seits darauf, daß die Banken gewisse Wertpaviere zur Deckung von Darlehen abgelehnt hätten, andererseits gingen Ge⸗ rüchte um, daß zwischen gewissen Kapitalistengruvpen ein Streit ausgebrochen wäre. Die Werte der American Can Eo. wurden stärker in Mitleidenschaft gezogen, weil man über die Höhe der Extra⸗ dividende enttäuscht war. Ferner büßten American Smeltings 3 Dollar ein infolge der Befürchtung, daß die Bleinölle aufgehoben werden würden. Am Nachmittag konnten die Kurse bei schleppendem Verkehr die Verluste teilweise wieder einbolen, da der leichtere Geld⸗ stand die Unternehmungslust anregte. In der Schlußstunde schlug die Stimmung wieder um, da größere Blankoabgaben erfolgten. Besonders gaben Steels und International Harvesters nach. Die Börse schloß in schwacher Haltung. Aktienumsatz 637 000 Stück. Tendenz für Geld: Leichter. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 8, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 5, Wechsel auf London 4,8100, Cable Transfers 4.8510.

Rio de Janeiro, 4. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf London 16 1112.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkte:

Efsener Börse vom 4. Dezember 1912. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rbheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ Üund Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 14,00 ℳ, b. Gas. flammförderkohle 11,50 12,50 ℳ, c. Flammförderkohle 11,00 bis 11,50 ℳ, d. Stückkohle 13,50 15,00 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,75 14,50 ℳ, do. do. III 13,75 14,50 ℳ, do. do. IV 13,00 13,75 ℳ, g. Nuß⸗

kohle 11,25 12,00 ℳ, b. Bestmelterte Kohle 12,50 13,00 ℳ, 2. Stückkohle 13,50 14,00 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn 1 13,75 bis 14,50 ℳ, do. do. 1I1 13,75 14,50 ℳ, do. do. I111 13,75 14,50 ℳ,

——

do. do. 1V 13,00 13,75 ℳ, e. Kokskohle 12,25 13,00 ℳ;

ruskohle 0— 20/30 mm 8,25 9,25 ℳ, do. 0— 50/60 mm 9,75b bis 0,50 ℳ, h. Gruskohle 6,75 9,75 ℳ; II. Fettkoble: a. Förder⸗

melierte 11,75 12,75 ℳ, g. do. aufgehesserte, je nach dem Stück⸗ fehet 12,75 14,25 ℳ, d. Stückkohle 13,25 15,75 ℳ, e. Nuß⸗ 0

10,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 6,25 9,00 ℳ; IV. Koks

c. Brechkoks I und II 20,00 23,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,00 14,25 ℳ. Die nächste Börsenversammlung

4 ¼ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.

zucker 88 Grad o. S 9,10 9,20. Nachprodukte 75 Grad o. S. 7,35 bis

9,65 Gd., 9,67 ½ Br., —,— bez., Jannar 9,77 ½ Gd., 9,82 ½ Br., —,— bez., März 9,971 Gd., 10,02 ½ Br., —,— bez., Mai 10,17 ½ Gd., 10,20 Br. —,— bez, August 10,37 ½ Gd., 10,42 ½ Br., —,— bez.

S tetig.

für Mat 67,50.

Stetig. Baumwolle. Stetig. American middling loko 66 ½. Hamburg, 5. Dezember, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) 2* ckermarkt. Stetig. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 9% Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dezember 9.65, für Januar 9,75, für März 10,00, für Mai 10,20 für August 10,40, für Oktober⸗Dezember 10,10. Hamburg, 5. Dezember. Vormittags 10 Uhr 15 Minuten.

Dezember 68 ¾ Gd., für März 68 ¾ Gd., für Mat 68 ½ Gd., für September 68 Gd. London, 4. Dezember. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % November 9 sh. 5 ¾ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % promp 11 sh. Wert, stetig. London, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Standard Kupfer kaum stetig, 76 ½, 3 Monat 77¼. . Liverpool, 4. Dezember, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. Spekulation und Export Ballen. ndenz: Fest. Amerikanische August 6,70, August September 6,60. Middlesbrough warrants 67/5 ½. Fest. stetig, 88 % neue Kondition 27 ½ 27. Weiher Zucker stetig, 31 ⅞, für Mai⸗August 32 ¼.

good ordinary 54. Bancazinn 136. Schmalz für Dezember 155.

(in Cases) 10,40, do. Standard white in New York 8,50, do. Credit Balances at Oil Eity 1,90, Schmalz Western steam

3,55, Getreidefracht nach Liverpool 5, Kaffee Rio Nr. 7

Standard loko 17,10, Zinn 49,22 ½ 49,42 .

Mersuchun gsachen 0 8 Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen Zustellungen u. dergl. 5 Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc⸗

2 Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. Jommanditgesellschaften auf Aktien „. Mtiengefellschaften.

Sffentlicher Anz

eiger

8ꝗ Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗ Bankausweise

79646] Steckbriefserledigung. für fahnenflüchtig erklärt.

8

lichen Betruges unter dem 13. November

1912 in den Akten 14 J. 1042. 11 S. [79650] Fahnenfluchtserklärung. Bd. 38 erlassene Steckbrief wird hierdurch In der Untersuchungssache gegen den Grundsteuermutterrolle als Kartenblatt 25 3 Fnfanteristen Kaspar Edelmann 2.75. Iuf.⸗ Parzelle 502/110 eingetragen, 4 a 22 qm der von uns ausgefertigten Volksver⸗ an die nach unseren Büchern Berechtigten Rgts, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund groß und nach Nr. 615 der Gebäudesteuer⸗ sicherungsscheine bezw Hinterlegungsscheine Zahlung leisten werden. 8 senene der koßf⸗ 8 einem jährlichen Nutzungswert annezeigt und . e Be⸗ 7 „ℳ 26 8 8 8 r 1 . schuldigte hierdurch für fahnenflüchtig er Frbacdohheter 8 Nr. 5 861 903 über 400, für Rudolf nicht veranlagt. Der Versteigerungsvermerk Nowa. Nr. 5 861 906 über 400,— für 1912. ist am 1. November 1912 in das Grund⸗ Manfred Noa. 2) Johaun Reichstein, Berlin, Nr. 3 215 887 über 300,— für ihn gefertigte Police Nr. 50 865 auf das Leben

zurückgenommen. 8 Berlin, den 2. Dezember 1912.

klärt.

79937) Bekanntmachung. 8 8 6 Würzburg, 3. Dezember

4 . 4 Durch Beschluß der Strafkammer des Landgerichts Lyck vom 3. Dezember 1912

it gemäß 8 322 St⸗P.H. das im [79651] Beschluß.

Lyck, den 3. Dezember 1912. regiments Nr. 39 wird nach

Beschuldigten aufgehoben.

11“ In der Untersuchungssache gegen den 79652]

Nr. 44, wegen Fahnenflucht, unter III h

oben.

Augsburg, 30. 11. 1912. 3 K. B. Gericht der 2. Division

der §§ 69 ff. des M.⸗St. G.

Gericht 4. Diviston.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 ₰.

oen 2— ertimn n 8 2 8 8 81 2 der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs wohnhaus mit linkem Seitenflügel, abge 179939] Bekanntmachung.

Untersuchungssachen. sowie der §§ 356, 360 der Militärstraf, sondertem Abtritt und Hof, am 14. Fe. 8 8 gerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch bruar 1913. Vormittags 10 Uhr.

Abhanden

durch das unterzeichnete Gericht, Neue 1913. (4575

Der gegen den Buchhalter, Reisenden Fleusburg, den 3. Dezember 1912. Friedrichstraße 13,14, I11. (drittes Stock. Berlin den 4. Dezember 1912. Johann Jaworski wegen gemeinschaft.⸗ Königliches Gericht der 18. Division. werk), Zimmer Nr. 113 115, versteigert Der Polizeipräsident. Iv. E. D.

werden. Das Grundstück Gemarkung Berlin ist unter Artikel Nr. 615 der 179872]

buch eingetragen. 85. K. 170. 12. Berlin, den 23. November 1912.

Abtellung gB.

Rückkehr des [79858] Aufgebot. sie selbst.

Düsseldorf, den 3. Dezember 1912 Hüb in Berlin Stegli üdend⸗ pa 5 98 Duselborf, den 3 1912. Hübner, in Berlin Steglitz, Südend⸗ hütte. Nr. 5 9 önigliches Gericht der 14. Division. straße 14 vertreten durch Juftizrat Dr. ihn selbst.

Versicherungsscheins Nr. 222 593, nach

6 gekommen: 1 Oldenburger welchem eine Versicherung auf das Leben 40 Talerlos, Nr. 30 131, verlost ver 1. 2. des vperstorbenen Bahnmeisters Gustav

Eduard Germann in Münster i. W. ge⸗ nommen ist, soll abhanden gekommen sein. Wer sich im Besitz der Urkunde befindet oder Rechte an der Versicherung nachweisen kann, möge sich bis zum 5. B

Aufgebot.

Nachstebende Personen haben den Verlust 1918 bei uns melden, widrigenfalls wir

deren Aufgebot beantragt: Gotha, den 2. Dezember 1912. Dr. R. Mueller.

79874] Oeffentliches Aufgebot. Die von uns am 27. Juli 1904 aus⸗

des Herrn Friedrich Pitzer sowie die von

e Vermögen des Die Fahnenfluchtserklärung vom 22. März Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. selbst. G 8 e. 912 gegen den Füfilter Emil! Werner v 3) Witwe Margaretha Schubach, Cöln, uns am 2. August 1904 ausgefertigte

Hinterlegungsschein zur Volksversicherungs Police Nr. 50 894 auf das Leben der police Nr. 3 649 961 über 490,— für Frau Margareta Pitzer ist in Verlust

geraten. Wenn innerhalb zweier

Frau Anna Charlotte Weber geb. 4) Emanuel Schwierzuna. Bismarck. Monate der Inhaber der Policen sich 27 126 über 270,— für nicht bei uns meldet, werden wir diese

für kraftlos erklären und Abschriften der

Beer in Berlin Steglitz, Albrechtstraße 12, 5) Ewald Kohn. Berlin, Nr. 6350 229 Policen, welche als Originale gelten, aus⸗ hat als bisherige Inhaberin der abhanden sber 740,— für ihn selbst. fertigen.

wird die am

87,4819 er. Sangerhäuser Aktien⸗Maschinenfabrik üͤber 370,— für ihn selbst.

vorm. Hornung & Rabe zu Sangerhausen 8) Chr.

188 t g 3. Die Inhaber der Aktien werden auf⸗ Herschelmann. Insterburg, den 30. November 1912. gefordert, spätestens in dem vor 9 n

Gericht der 2. Division.

unterzeichneten Gericht auf den 10. Juli Nr. 6 040 161

u“

In der Untersuchungssache gegen den

u. dergl.

Erfurt, den 3. Dezember 1912. Gericht der 38. Division.

[79875] Zwangsversteigerung. G 1002, 88 6. . 48 8 und

0 0. April 1912 veröffentlichten Bekannt⸗ in, den 2. Dezember 1912. bie 1 2 süprinenfe

sdas in Berlin, Schönwalderstraße 3, be⸗ machung des Aufgehots der 3 ½ prozentigen Seein. n ehent Z.

[79649] Fahnenfluchtserklärung. legene, im Grundbuche vom Oranien⸗ Obligatton

In der Untersuchungssache gegen den burgertorbezirk Band 21 Blatt Nr. 630 kretitanstalt des Pastors A. Baseler in O. Gerstenberg, Generaldirektor.

zur Zeit der Eintragung des Versteige Seelze über 500 muß es statt Lit. H 4

rungsvermerks auf den Namen des Fabri⸗ heizen: Lit. X Nr. 613. 1 Haun

Im Wege der Zwangsvollstreckung

1 1 kanten Edmund Seelig zu Berlin einge⸗ ahnenflucht, wird auf Grund tragene Grundstück, bestehend aus: Vorder⸗ Königliche

1913, Vormittags 11 Uhr. Zemmer selbst. Nr. 13, anberaumten Termin ihre Rechte 10) Carl bei dem Gericht anzumelden und die Ur. Nr. 3 806 638

8 9; 2 9 2 8 2 Rekruten Richard Schreiner aus dem 2) Aufgebote, Verlust⸗ U. kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- garethe Wiesemann. ärung der Urkunden erfolgen wird. Die gegenwärtigen Inhaber genannter Inhaber der Urkunde wird aufgefordert,

1 Fundsachen, Zustellungen Sangerhausen, den 21. November 1912. Versicherungs⸗

werden hiermit aufgefordert, sich inner 1913, Nachmittags 12 ½ Uhr, vor

loserkl Königliches Amtsgericht.

In der Untersuchungssache gegen den Hrihhee ch Fer 8 8 . Musketier Friedrich Flach. Buüchhorn 1 gekommenen Papiere das Aufgebot der auf 6) Wilhelm Walter Sittard, Nr. 4 503177 Nürnberg, den 2. Dezember 1912. der 7. Kompagnie Infazteriersteieh4s den Inhaber lautenden Aktien Nr. 167 1V über 480, für Heinrich Walter. 4 Lahnend Ausgaben und Nr. 145 VI Ausgaben der 7) Julius Sölken. Fserlohn, Nr. 4474 723

Nürnberger Lebensversicherungs⸗Bank. Dr. Leibl. 8

dee

b“

. * 1 Der Bücherrebisor Hermann Theimert zu Posen, Halbvorfstraße 26, hat das Auf⸗

Herschelmann, Wanfried, 179862] über 120,— für Albert

Haberecht, Mariendorf, gebot des auf den Namen seines minder⸗ über 540,— für ihn jährigen Sohnes Edmund Theimert am

88 27. Februar 1908 ausgestellten Sparkassen⸗ Wiesemann, Barmen, buchs der städtischen Svarkasse in Posen ühber 168,— für Mar⸗ Nr. 195 363 über 426,64 ℳ, welches ab⸗ banden gekommen ist, beantragt. Der

beiw. Hinterlegungsscheine spätestens in dem auf den 28. März

8 ——— n. 6 Wochen bei uns zu melden, dem unterzeichneten Gericht, Mühlen⸗

mnen der Hannoverschen Landes⸗

[79531] over, den 24. November 1912

widrigenfalls d Urkunden kraftlos werden.

Victoria zu Berlin Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft.

iese in Verlust geratenen straße 1 a, Zimmer Nr. 39, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden

die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Fösen. den 19. November 1912. Königliches Amtsgericht.

Hinterlegung des

Der Hinterlegungsschein Nr. 72 485. ber d

Magdeburg, 5. Dezember. K T. B) Zuckerbericht. Korn⸗

Oktober⸗Dezember 10,07 ½ Gd., 10,10 Br., —,— bez. Stimmung:

III. Magete Kohle: a. Förderkohle 10,50 12,00 ℳ, b. do.

8

hle, gew. Korn I und II 15,25 18,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,50 ℳ, do. do. IV 11,50 13,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn I 20,00 21,50 ℳ, do. do. II 21,50 25,50 ℳ, g. Fördergrus 9,50 bis

a. Hochofenkolg 15,50 17,50 ℳ, b. Gießereikoks 18,00 20,00 ℳ,

findet am Donnerstag, den 5. Dezember 1912, Nachmittags von 3 ½ bis 6

8

7,50 Stimmung: Ruhig, stetig Brotraffinade Iohne Faß 19 25— 19,50. Kristallzucker 1 m. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 19,00 19,25. Gem. Melis I mit Sack 18,50 18,75. Stimmung: Ruhig. Roh⸗ zucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember

8

Cöln, 4. Dezember. (W. T. B.) Rüböl loko 71,00,

Bremen, 4. Dezember. (W. T. B.) Schmalz. Ruhig Loko., Tubs und Firkin 59 ½. Dopveleimer 60 ½. Kaffee.

8

8

(W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos für

8 8

(W. T. B.) Baumwolle. bmsa 9000 Ballen. davon für Te middling Lieserungen: Fieberhaft. Dezember 6,78, Dezember⸗Januar 6,77, Januar⸗Februar 6,75, Februar. März 6,74, März⸗April 6,74, April⸗Mat 6,73. Mai⸗Junk 6,73, Juni⸗Juli 6,72, Juli⸗ Glasgomw. 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Paris, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker Nr. 3 für 100 kg für Dezember 30 ⅛, für Januar 31, für März⸗Juni Amsterdam, 4. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee Antwerpen, 4. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 23 bez. Br., do. für Dezember 23 ½ Br., do. für Janunar 23 ¾ Br., do. für März⸗April 24 Br. Fest. New PYork, 4. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12,75, do. für Dezember 12,30, do. für Februar 12,42, do. in New Orleans loko middl. 12 H, Petrolenum Resined 11,30, do. Rohe u. Brothers 11,80, Zucker fair ref. Muscovados

loko 14 ½, do. für Dezemder 13,02, do. für Februar 13,25, Kupfer

Deutschen

11““

Deutscher Reichstag. 78. Sitzung vom 5. Dezember 1912, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten Beratung der Gesetentwürse, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats und des Haushaltsetats der Schutzgebiete für das Rechnungsjahr 1913 sowie je eines Nachtrags zum Reichshaushaltsetat und zum Haus⸗ haltsetat der Schutzgebiete für das Rechnungsjahr 1912.

Abg. Dr. Paasche (nl.) in seiner Rede, deren Anfang in der gestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilt worden ist, fortfahrend: Betrachten wir den Etat, dann finden wir, daß er von dem vorigen nicht allzu sehr abweicht. Der Staatssekretär glaubte ja einige skeptische Töne an⸗ schlagen zu müssen. Ich bin jedoch in mancher Beziehung etwas mehr Optimist. Der Etat ist auf den alten Grundsätzen .2 Sn Der Staatssekretar erklärte, er halte fest an den bisher bewährten Grund⸗ sätzen, für die Zukunft der Schuldenwirtschaft ein Ende zu machen, Schulden zu tilgen, nur Anleihen zu werbenden Zwecken zuzulassen und nur Ausgaben zu bewilligen, wo Deckungsmittel vorhanden sind. Wir haben große Ueberschüsse in dieses Jahr mit hinübergenommen. Sie su meist zu einmaligen Ausgaben füur Heer und Marine verwendet worden. Nun werden aber für die Zukunft eine Reihe von Ausgaben sortfallen, wie sie z. B. für die großen Bauten notwendig waren. Der Nordostseekanal ist bald fertig, auch eine Reihe von Festungs⸗ bauten nimmt ein Ende. Diese Ausgaben werden also in Zukunft nicht mehr an den Etat herantreten. Deshalb werden wir Summen frei bekommen, sodaß wir in der Zukunft in der Lage sein werden, die Schulden nicht nur auf dem Papier, sondern auch wirklich zu tilgen. Bedenklich ist immer noch der niedrige Standpunkt unserer Staats⸗ anleihen. Die Kurse sind leider niedrig und sinken, trotzdem wir wenig Anleihen auf den Markt bringen. Nun meint man, das liegt daran, weil Deutschland zu viel Geld im Auslande anlegt und bei der sich immer mehr entwickelnden Industrie diese bevorzugt wird. man etwa zu unseren Reichs und Staatsanleihen kein Vertrauen? Keineswegs. Der Staatssekrteär hat von Projekten gesprochen, die dazu führen sollen, den Kurs der Reichs⸗ und Staatspapiere zu beben; da er sie nicht nabher spezialisiert hat, so kann ich mir darüber ein Urteil nicht bilden. Ich möchte aber darauf bimreisen, daß mit Aus⸗ nahme von Italien, das auch beute noch einen verhältnismäßig hoben Kurs hat, die Staatspapiere aller anderen modernen Kulturstaaten

in den letzten Jahren stark gesunken sind. Die englischen Konsols

z. B., die mit 112 2⁄ ihren höchsten Stand erreicht hatten, stehen beute nur auf 75 ¼. Die eunglischen Kapitalisten haben also einen Verlust von 36 * bei dem solidesten Staatspapier, das man je in der Welt Pkannt hat. Bei uns sind die Kursverluste nicht annähernd so hoch. Die Zproz. preußischen Konsols, die einmal den Parikurs erreicht haben, steben auf 77. Diese Herabsetzung des Kapitalwertes zwingt auch uns, hobere Zinsen zu bezahlen. Wenn der Staatssekretär fort⸗ fährt, die Reichsfinanzen so zu stellen, daß keine neuen Schulden ge⸗ macht werden, dann wird sich auch der Reichskredit wieder heben; wenn er aber gesagt hat, es dürften unter keinen Umständen Ausgaben, und wenn sie noch so notwendig sein sollten, ohne vorberige Deckung ge⸗ macht werden, so meine ich doch, daß es Verhältnisse geben kann, wo man diesen Grundsatz nicht so ohne weiteres durchführen kann. Wir hatten doch die Finanzreform nicht durchgeführt, wenn wir nicht die Einnahmen als etwas Bewealiches betrachtet hätten. Wir seben mwieder, daß eine Reihe von Einnahmen sehr vorsichtig in den Etat eingestellt sind. Auch der Staatssekretär hat die degründete Hoff⸗ nung, daß sie überschritten werden. Wir konnen danach ruhig z. B. Ausgaben fur die Landesverteidigung bewilligen, ohne daß die Deckung offensichtlich vorbanden ist. Auch möchte ich nicht denen recht geben, die eine Zurückhaltung deutschen Geldes vom ausländischen Kapital⸗ markte empfehlen. Wir wissen, daß die Macht, das Ansehen und die wirtschaftliche Prosperität eines Landes wesentlich davon abhängt, wie weit seine Kapitalisten in dem betreffenden Lande interessiert sind. Deshalb drängt man sich geradezu jetzt, den Chinesen Geld anzubieten und mit im Konzern zu sein. Japan hat mit Hilfe seiner Regierung sehr viel Geld in China investiert. Die Erfabrungen, die ich selbft auf meiner Studienreise gemacht habe, fuhren den Nachweis, wie gewaltig die deutschen Interessen in den Ländern wachsen, und wie roß der deutsche Einfluß ist dadurch, daß deutsches Kapital und eutsche Arbeitskraft dort in heworragendem Maße tatig sind. Was Ie einzelnen Etats anbetrifft, so mochte ich darauf hinweisen, daß der Etat der Post⸗ und Telegraphenverwaltung den gewaltigen Ueberschuß von 140 Millionen erreicht hat. Es ist doch auffallend, daß gerade ein Verkehrsinstitut so große Ueberschüsse an die Reichskasse abführt. iss wäre wohl erwägenswert, ob man nicht gegenüber solchen Ueber⸗ schüssen die werbenden Ausgaben dieser Verwaltung auf das Ordi⸗ marinm verweisen könnte. Es werden doch auf dem Gebiete des Fern⸗ sprechwesens täglich neue Erfindungen gemacht; wer weiß, ob die draht⸗ sose Telearaphie nicht eine ganze Menge jetziger Anlagen überflussig macht. Die Wiedereinstellung der Ostmarkenzulage wird von uns aufs lebhafteste unterstuͤtzt werden. Bei den Reichseisendahnen ist der Ueberschuß ebenfalls ganz erstaunlich angewachsen: früher verzinsten sie nicht einmal das Anlagekapital. Ein neuer Bahnbof ist keine werbende Anlage, Ausgaben derart sollten, zumal bei dieser günstigen Fntwicklung, auf das Ordinarium und nicht auf Anleihen übernommen werden; die Solidität des Eisenbahnetats wird dadurch in keiner Mise erschüttert. Die Erböhunng der Veteranenbeibilfe muß freudig Hrußt werden. Noch immer schwillt die Zabl der Veteranen, die auf Hiese Beihilse berechtigten Anspruch machen können, erbeblich an; trotzdem orer gerade deswegen soll man aber nicht ängstlich und eng⸗ berzig nachforschen, ob der Veteran nicht noch anderswo ein paar (Froschen. erhalt, um ihn von der Liste der berechtiaten Empfanger zu üreichen. Die Ersparnisse, die aus dem allmählichen Absterben der Neieranen und Invaliden resultieren, sollten möglichst zur Er⸗ hohung der Beibilfe fuͤr die übrigbleibenden verwendet werden. Die Regierung selbst hat ja die Berechtigung dieser Forderung in einer Penkschrift anerkannt: es wird darüber beim Pensionsetat noch ein⸗ sehend zu sprechen sein. Die Kolonien befinden sich in einer gesunden Entwicklung, alle Kolonialfreunde werden sich dieses Ergebnisses ganz besonders freuen. Die Kosten der Zivilverwaltung werden bis auf Neu Guinea schon jetzt von den Kolonien selbst gedeckt; der militärische Pns ist Sache des Reichsetats. Auch hier werden wir auf basdiaste and moöglichste Verminderung der Ausgaben Bedacht zu nehmen haben. In Kiautschou sollten wir für Tsingtau lieber etwas reichlichere Zu⸗ schüsse bewilligen. Ich habe diese Kolonie mit eigenen Augen gesehen und einen unverlöschlichen Eindruck davon bekommen, wir köonnen auf das dort Geschaffene stolz sein. Wir haben Hunderte von Millionen Femneinaesteckt, aber diese Opfer sind nicht umsonst gebracht worden. Mit ekleinen Mitteln kann dort nicht gearbeitet werden, wenn man Heutsche Kultur verbreiten und fur deutsches Können Interesse er⸗ mwecken will. Das dafür ausgegebene Geld ist wirklich im Interesse

eutschlands, nicht bloß einzelner Klassen hingegeben. Was die Be⸗ aüen dort unter Führung des Reichsmarineamtes geschaffen, ist nur des Höchsten Lobes wert. Zum Etat haben bereits vier sozialdemo⸗ hratische Abgeorenete in hoben Tönen ihr ablehnendes Votum ver⸗ kündet. Ber Abg⸗ Ledebour syrach „im Namen des gesamten arbeiten⸗ den Volkes der ganzen Welt“; und die anderen haben den baldigen Sieg des intern ionalen Prolcetariats über die kapitalistische Welt⸗ mudnung anqekünvigt. Pie sozialistischen Iccen und ihre Theorien über Kriea und Frieten schaffen der Sozialdemokratie keine Anbäncer ünd Mitläufer in der Bevölkerung: der Abg. Frank hat nicht unrecht chabt, wenn vr davoff sprach, daß durch Verwaltung und Recht⸗ Prephuna gegenüber dem Arbeiter das Volkvempfinden verletzt wird. Wenn saugende Frauen ins Gefängnis geworfen werden, das schafft

Erbitterung, das schafft Ihnen (zu den Sozialdemokraten) Anhänger. Von einer verständigen Verwaltung und Rechtsprechung wird hier der Wandel zum Bessern erwartet werden mussen.

Abg. Dr. Wiemer ffortschr. Volksp.): Es ist doch wohl das erste Mal gewesen, daß der Zentrumsvertreter in der Generaldebatte zum Etat erklärte, hinter der Jesuitenfrage träten alle übrigen Inter⸗ essen zurück. Der gestrige Norgang muß ganz besonders auf die Konservativen zurückwirken. Der Abg. Graf Westarp hat einige Verbeugungen vor dem Zentrum gemacht, aber sich doch nicht zur Billigung des Vorgebens des Abg. Spahn verstehen können; ich erwarte, daß der Abg. Gröber nachher das Tischtuch zwischen Zentrum und Konservativen gründlich entzweischneiden wird. Wir billigen das Vorgehen des Bundesrats und des Reichskanzlers durchaus. Wie wir uns zu dem Antrag auf Aufhebung des Jesuitengesetzes stellen werden, darüber habe ich zurzeit mich zu außern keine Veranlassung: das wird sich später finden, wenn der Antrag vorliegt. Hier handelt es sich darum, ob ein bestehendes Reichsgesetz ausgeführt oder abge⸗ schwächt werden soll. Wir billigen die Serh enn des Bundesrats und teilen mit dem Reichskanzler die Ansicht, daß diese Entscheidung keine Verschlechterung des gegenwärtigen Standes bedeutet; man konnte eher fragen, ob nicht in dem Beschluß ein Entgegenkommen zu finden ist, insofern nicht untersagt sein sollen wissenschaftliche Vor⸗

age, die das religiose Gebiet nicht berühren. Die dehnbare Fassung Bestimmung könnte leicht zu einer Quelle unerfreulicher werden. Der Reichskanzler hat die Bundestreue

Als Freiberr

von Hertling jedoch die Zügel der Regierung in Bavern übernahm, konnten Zweifel laut werden, ob in Bavern wie bisber die Reichs⸗ gesetze und die Reichsinteressen die volle Wurdigung fanden, die ihnen zukommt. Es fallt mir schwer, anzunehmen, daß er einen solchen Mangel an Voraussicht über die Wirkungen des Erlasses bekundet hat. Er ist doch dafür verantwortlich als leitender Staatsmann. Bayern hat sich auch nicht freiwillig an den Bundesrat gewandt. Der Reichskanzler hat felbst seinerzeit hier mitgeteilt, daß er mit einem Ersuchen an die baverische Regierung herangetreten sei. Der baverische Ministerpräsident von Hertling ist auch verantwortlich für die politischen Konsequenzen, die sich an diese Vorgänge anscheinend knupfen werden. Der Abg. Spahn hat gestern feierlich erklärt: Wir werden unser Verhalten dementsprechend einrichten. Wir werden ab⸗ warten, welche Konsequenzen das Zentrum ziehen wird. Wenn das Zentrum wirklich die Absicht hat, seine Haltung dementsprechend ein⸗ zurichten, dann hätte es sich zwei Tage nach dem Bundesratsbeschluß hier im Reichstage dem Mißtrauensvotum anschließen konnen, das veon der sozialdemokratischen Partei beantragt war. Im Frühjahr dieses Jahres ersolgte ein sehr scharfer Zusammenstoß des Landwirt⸗ schaftsministers von Schorlemer mit dem Zentrum, aber dies hat sich nicht abhalien lassen, den Minister in agrarischen Fragen mit be⸗ senderem Eifer zu unterstützen. In gewissen Zeitungen ist angekündigt worden, die Zentrumspartei würde dem Reichskanzler das Gehalt ver⸗ weigern oder den ganzen Etat ablehnen. Ich mochte das bezweifeln. Allerdings marschieren kann das Zentrum, es kann sehr wohl in die Opposition abschwenken. Wir haben gestern bereits ein Vorspiel erlebt. Als der Abg. Frank erklärte, seine Freunde würden für die Aufhebung des Jesuitengesetzes eintreten, öffnete der Abg. Spahn sofort weit die Arme und rief: Kehre zurück, Frank, dir ist alles verziehen. Es ist ein Treppenwitz der parlamentarischen Geschichte, daß sich das Zentrum zum Etat nicht ausgesprochen hat, nachdem noch bis in die letzten Tage binein der vorgelegte Etat aus den Reihen des Zentrums über den grünen Klee gelobt worden ist. Dafür hat der Abg. Graf Westarp von den Konservativen ein dithvrambisches Loblied auf die finanzielle Entwicklung des Deutschen Reiches gesungen. Er sagte, seine Freunde seien stolz darauf, daß durch die Finanzreform von 1909 die großen Ausgaben gedeckt würden, die durch die Militärvorlage enistanden sind. Wußte wirklich der Abg. Graf Westarp schon 1909, daß 1912 diese Vorlage kommen würde? Im Grunde genommen hat man 1909 zu viel neue Steuern bewilligt. Wir haben schon damals gesagt, 500 Millionen neuer Steuern würden nicht erforderlich sein. Ob die damaligen Schätzungen wirklich eingetroffen sind, konnen wir nicht beurteilen. Der Staatssekretär hat aber selbst gesagt, daß keineswegs alle diese Steuern den Beharrungszustand erreicht haben. Der Scheckstempel z. B. will sich nach seiner Meinung noch nicht in das neue Gewand einpassen. Dieser Stempel sollte überhaupt beseitigt werden. Er ist eine Belastigung des Verkehrs. Aber auch bei anderen Steuern ist der Beharrungszustand noch nicht erreicht. Bei den Grundstücksubertragungen bat sich bereits gezeigt, daß eine steuerliche Ueberlastung des Grundstücksverkehrs eingetreten ist. Daß die Finanz⸗ reform von 1909 viel Geld bringen würde, war von vornherein klar. Der Zweisel besteht nur darüder, ob diese Steuern gerecht sind, ob sie gleichmaßig verteilt sind und vor allem, eb das Korrelat in Form einer allgemeinen Besitzsteuer durchgeführt ist. Dies ist nicht der Fall. Der Abg. Graf Westarp hat sich über die Besitzsteuer sehr vor⸗ sichtig ausgedrückt. Wenn er mit seinen Freunden diese Sache prufen will, warum ist er denn für den Antrag Bassermann⸗Erzberger seiner⸗ zeit eingetreten? Von der Erklärung des Staatssekretäars, daß die Arbeiten im Gange seien, und daß nicht eine Sondersteuer, sondern eine allgemeine auf dem Vermöogen oder auf der Erbschaft liegende Abgabe erhoben werden soll, haben wir mit Genugtuung Akt genommen. Ich fur meine Person habe fruber ausgesprochen, daß eine Vermögens steuer gewisse Vorzuge besitzt auch gegenüber der Erbschaftssteuer. Die erstere war aber damals nicht zu erlangen. Es kommt weniger auf die Form der Steuer an, als daß die Steuer eine allgemeine und gleichmäßige, den Besitz treffende Steuer ist. Erfreulicherweise liegt uns jetzt schon die Rechnung von 1911 vor. Diese schnelle und präzise Arbeit wird haffentlich auch in Zukunft befolgt werden. Der Staats⸗ ekretär verwahrte sich gegen den Vorwurf, als ob durch diesen Eta ein Umschwung in der Finanzpolitik eingetreien sei, und betonte, dieser Etat sei von gleicher Solidität wie der seiner Vorgänger. Das ist doch ein Anerkenntnis für den Amtsvorgänager des Staatssekretärs Kühn, der diese richtigen Grundsätze bei der Gestaltung des Etats ein⸗ geführt hat. Als einen zweifelhaften Punkt stellte es der Staats⸗ sekretär bin, daß 81 Millionen aus den Ueberschüssen von 1911 für einmalige ordentliche Ausgaben des Jahres 1913 bestimmt seien. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, daß diese Ausgaben für die nächsten beiden Jahre immer geringer würden. Das muß zur Kritik beraussordern. Aber ich glaube daß die Budgetkommission sich damit einverstanden erklären wird. Den Ausführungen über die Anleibe⸗ politik der Regierung kann ich um so mehr zustimmen, als wir solche Ansichten ja immer vertreten haben. Anleihen dürfen nur für werbende Zwecke aufgenommen werden. Nach dieser Richtung weist der neue Etat Fortschritte auf. Nach dem Abg. Paasche hatte man einige Aus⸗ gahen für die Postverwaltung sehr gut auf den ordentlichen Etat über⸗ nehmen koönnen. Dadurch ist aber eine klare Scheidung unmöglich. Die Frage nach Aufbesserung des Kurses der Staatspapiere ist schwieria. Kommen wir später einmal darauf zurück, dann werden auch hoffentlich die Vorschläge des Muünchener Bankiertages beachtet. Die Börsen und Banken sollen sich auf diesem Gebiet, wie dem der finanziellen Kriegsbereitschaft nicht gewachsen gezeigt haben. Solche Vorwürfe sind unbearündet. Dann müßte man sie auch der Reichs⸗ bank und der preußischen Seehandlung machen. Der Reichsbank⸗ präsident hat sich seit Jahren bemuht, auf die Banken einzuwirken, daß sie ihren Kredit nicht übermäßig anspannen. Diesen Anregungen ist Folge geleistet worden. Die Banken warxen sogar bereit, ihre Mittel in den Dienst der Politik zu stellen. Ich erinnere nur an die ungarische Anleibe. ECinzelne Einnahmen sind nun ziemlich reichlich eingesetzt. Das ist besonders bei der Postverwaltung der Fall. Es ist doch fraglich, ob die wirtschaftliche Entwicklung für 1913 derartiae Hoffnungen berechtiat. Erfreulich ist, daß im Postetat eine so große Anzahl neuer Stellen geschaffen worden ist. Es ist jedoch fraglich, ob diese Vermehrung dem vorhandenen Andrang genügt. Mit der

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 6. Dezember

Wiedereinfü er Ostmarkenzulage sind wir einverstanden, da es Wiedereinführung der Ostmarkenzulage sin 1u“ nicht gut angängig ist, die Reichsbeamten schlechter als die preußischen zu stellen. Dagegen sind die Forderungen des Reichstags 8. pensionsfähigen Zulagen für die Oberpostassistenten und Posthalter nicht erfüllt worden. Es muß doch große Unzufriedenbeit unter den Beamten hervorrufen, wenn sie sehen, daß trotz der großen Ueberschüsse ihre Wünsche immer wieder auf Ablehnung stoßen. Bei der Heran⸗ ziehung des Cisenbahnpersonals zu außergewöhnlichen Dienstleistungen lassen sich Belohnungen nicht vermeiden. Es wird darüber geklagt, daß diese unzureichend seien und dann auch ungerecht verteilt würden. Die Eisenbahnverwaltung sollte darauf sehen, daß die Kräfte des Per⸗ sonals nicht allzu sehr ausgenutzt werden. Der preußische Eisenbahn⸗ minister meinte im Abgeordnetenhause, daß man das finanzielle Inter⸗ esse nicht aus dem Auge lassen durfe. Das geschieht aber jetzt zu sebr. Ein Ausgleich könnte Lurch Teuerungszulagen geschaffen werden. Der g 13 2 „2*† 1 9 311

Staat ist un. so mehr dazu verpflichtet, als er ja durch seine Politik den Beamten solche Mehrausgaben in der Lebenshaltung geschaffen hat. Diese Wirtschaftspolitik macht sich auch in der Entwicklung der Reichspolttik und im neuen Etat in einem bedauerlichen Maße be⸗ merkbar. Die Unzufriedenheit mit dieser Politik auszusprechen, hat der Reichstag in der ersten Halfte dieses Jahres mit großer Mehrheit abgelehnt. Trotzdem dieser Beschluß doch gerade im Sinne der agrari⸗ schen und konservativen Kreise liegt, nahm die „Kreuzzeitung Anlaß, zu schreiben, daß dadurch das Masz des im Januar gewählten Reichs⸗ tages zum Ueberlaufen voll sei. Dieser Reichstag hat bisher gut und ersolgreich gearbeitet. Das hat auch die Regierung anerkannt. Der Kreuzzeitung“ gegenüber meine ich, daß im Volke das Maß der Unzufriedenheit mit dieser Wirtschaftspolitik zum Ueberlaufen voll ist. Dieser Reichstag wird auch bei den neuen Handelsverträgen mit⸗ zuwirken haben. Vielleicht kommt schon bald eine handelspolitische Vorlage. In Amerika ist eine andere politische Richtung ans Ruder gekommen. Der neue Präsident will einzelne Artikel des Tarifs ab⸗ andern. Hier ist Gelegenheit gegeben, die gewaltigen Handels⸗ beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten auf eine sichere Grundlage zu stellen. Mit der wirtschaftlichen Entwick⸗ lung der deutschen Kolonien geht es leider nur langsam vorwarts, der neue Etat zeigt sogar einige nicht erfreuliche Rückschläge, wie ich gegenüber dem Vorredner feststelle. Es ist unerwünscht, daß die Reichszuschüsse im neuen Etat wieder ein Ansteigen zeigen. In Süd⸗ westafrika will man den Rückgang der Einnahmen durch ein neues System der Diamantenbesteuerung aufzuhalten suchen; ob mit Er⸗ folg, scheint mir zweifelhaft. Der Reichszuschuß für Neu⸗Kamerun ist auf 2 Millionen bemessen; dazu wird bemerkt, daß eine dauernde Mehrbelastung der Reichsfinanzen nach Möoglichkeit vermieden werden soll, ob es aber ohne diese abgehen wird, wage ich auch zu bezweifeln. Der Schatzsekretär meinte allerdings, auch Kamerun werde allmählich in die Reihe der aktiven Kolonien eintreten, aber dieser Wunsch dürfte noch längere Zeit unerfüllt bleiben. Im Zusammenhang damit stehen Mehraufwendungen für die Gesamtkolonie Kamerun für Verstärkung der Schutztruppe und besonders auffällig für Bekämpfung der Schlaf⸗ krankheit usw., auch besondere Geschenke müssen den Eingeborenen ge⸗ macht werden dafür, daß sie sich überhaupt abhandeln lassen 8 Heller soll jeder bekommen, das kann unter Umständen eine ganz erhebliche Summe werden. 20 000 sollen verwendet werden, um deutsches Geld an Stelle der Maria Theresiataler in die Kolonie zu schaffen, und 10 neue Kassenschränke sollen in Kamerun Aufstellung finden. Das nenne ich eine zielbewußte Kolonial politik, die mit der Aufstellung von Kassenschränken anfängt! Den Ausbau der Kolonialbahnen sind wir bereit zu unterstützen, wenn die Mittel dafür in den Kolonien selbst aufgebracht werden; wir hoffen, daß auch der neue Staatssekretär Dr. Solf sich in dieser Beziehung auf die Dernburgschen Grundlagen einrichten wird. Der Staatssekretör Solf hat sich auf seiner Kolonialreise den Beifall der Kolonialbevölkerung erworben: ich hoffe, er wird die Anforderungen für die Kolonien auch mit den Interessen des Mutterlandes in Ein⸗ klang zu bringen wissen. Der Szollbestand der deutschen Flotte wird demnächst erreicht sein: schon jetzt kommen darüber hinaus weitere Forderungen. So sind 5 Millionen eingesetzt als erste Rate für den Neubau der Kaiserjacht „Hohenzollern“; eine weitere Neuforderung ist eingestellt für einen Verkehrs⸗ dampfer in der Nordsee. Sind diese neuen Forderungen wirklich dringlich? Unseren Wünschen, betreffend bessere Dienst⸗ stellung der Ingenieure, hat die Marineverwaltung entsprochen; das Marineingenieurkorps ist dem Seeooffizierkorps gleich⸗ gestellt worden. Es bleibt nur zu wünschen, daß diese Gleich⸗ stellung auch bezüglich der Ehrengerichte erfolgen möchte. Die Aufbesserung der Deckoffiziere sollte wenigstens in sozialer Beziehung, wenn sie wirtschaftlich untunlich ist, durchgeführt werden. Durch die Neuregelung bezüglich der Ingenieure werden Anschauungen desavouiert, die in diesem Sommer verlautbart wurden, wonach nur aus unter⸗ geordneten Schichten die Ingenieure entnommen werden sollten. Diesen Klassendünkel und Kastengeist hat das Reichsmarineamt durch seine Maßnahme ausdrücklich reprobiert. Die gestern angekündigte Vorlage für Luftfahrzeuge im Bereich der Heeresverwaltung werden wir unvoreingenommen prüfen. Neben der technischen Verbesserung der Struktur unseres Heeres fordern wir auch die innere Verbesserung, wir verlangen den Wegfall aller Bevorzugung bei Besetzung der Offiziers⸗ stellen, wie sie auch heute noch vorkommt, und den Wegfall jeder Zurücksetzung aus religiösen und politischen Rücksichten. Unfer Heer soll das ganze Volk in Waffen sein. Politik soll nicht in das Heer bineingetragen werden, auch nicht in die Kriegervereine. Wenn Offuziere oder Soldaten aus dem Dienst zurückgetreten sind, darf anderseits ihr staatsbürgerliches Recht nicht eingeschränkt werden. Ich erinnere da an den Prozeß in Rybnik. Der Amtsrichter Knittel gebört nicht zu uns, sondem zum Zentrum, aber „wenn des Zentrums Stimmen schweigen, so will ich für Knittel zeugen“, daß der Mann sich wacker gehalten hat. Die Schnüffeleien nach der politischen Gesimnnung der Reserpeoffiziere müssen endlich aufhören, den Beurkskommandeuren muß erhöhter Respekt vo der bürgerlichen Stellung und der vpolitischen Ueberzeugung der⸗ selben beigebracht werden. Wir seben es als unsere Aufgabe an, für die staatsbürgerlichen Rechte auch der Volksgenossen aus den arbeitenden Schichten einzutreten, und beurteilen in diesen Sinne auch die Stellung der in Stacctsbetrieben beschäftigten Ar eiter. Eine gesunde Sczialpolitik werden wir auch in Zukunft unter tützen, wenn wir auch nicht alles unbeseben annehmen. Das Angestellten ersicherungsgesetz läßt in seiner Ausführung recht viel zu wünscher übrig; die Verwalt börden haben sich in dieser Beziehung ganz wunderbare Einmischungen und Uebergriffe zu schulden kommen lassen so der Landrat don Plön bei der Aufstellung der Vorschlagsliste den Vertreterwahlen. Insbesondere wollen wir auch den Land arbeitern und ihren Interessen gerecht werden: es ist auch auf diesen Gebiete noch recht viel zu tun. Die Rechtsverhältnisse der Landarbeiten müssen endlich modernen Anforderungen entsprechend reformiert werden Der Abg. Frank hat gestern das Lob der Gewerkschaften gesungen und ihnen den Aufschwung der deutschen Industrie zugeschrieben Die Gewerkschaften, die der Sozialdemokratie nahe stehen, können diesen Ruhm nicht für sich allein in Anspruch nehmen. Die Erfolge der deutschen Industrie wären allerdings nicht möglich gewesen ohne unsere intelligenten und leistungsfähigen Arbeiter, die gemeinsam mit dem tatkräftigen und weitblickenden Unternehmertum so Großes zur Förderung unserer wirtschaftlichen Blüte geleistet haben. Ich meine anderseits, daß der Klassenkampf, den die Gewerkschaften zu füdren pflegen, nicht förderlich ist für unsere wirtschaftliche Entwiklung, fiß den sozialen Frieden. Ich wünsche, daß der Reichsverband Uderale Arbeiter, der sich vor kurzem gebildet hat, und der nicht auf dem Boden des Klassenkampfes steht, sich gedeiblich entwickeln und veiche Er⸗ folge erzielen möge. Der sozialdemokratische Redner hat einen Gegoenbetz

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zu konstruieren gesucht zwischen der bekannten Rede des den schen Feort.

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