1912 / 296 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Dec 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Hasse, Grünfeld

Theater und Musik.

Konzerte.

„ꝗ Das viezte und fünste Sonntagskonzert des Schiller⸗ theaters Charlottenburg brachten wie ihre Vorgänger Kammer⸗ musik und Gesang. Das am 24. v. M. veranstaltete begann mit dem Streichquartett in G⸗Moll von Brahms, das von den Herren Zajic, und Frau Steiner⸗Rothstein mit allen seinen Feinheiten vortrefflich ausgeführt wurde. Den Schluß bildete das Streichquartett in G⸗Moll von Mozart, dessen zierliche Anmut von denselben Künstlern unter Mitwirkung von Herrn Robert Könecke wiedergegeben wurde. Dazwischen erfreute Paula Wein⸗ baum durch Lieder von Brahms, Schubert und Bach. Bei dem letzten Konzert in diesem Jahre am 8. d. M. wurden lediglich Werke von Beethoven (Trio in C⸗Dur und Septett in Es⸗Dur) aufgeführt, bei denen außer den Vorgenannten noch die Herren Rembt, Schubert, Frühauf und Poike beteiligt waren. Zwischen beiden spendete die Königliche Opernsängerin Margarete Arndt⸗Ober eine Reihe von Gesangsvorträgen in künstlerischer Vollendung, von Arthur Arndt am Klavier begleitet. Es ist eine Freude, zu beob⸗ achten, wie aufmerksam das zahlresche Publikum dieser Konzerte den

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ihm zu erschwinglichem Preise gebotenen musikalischen Vorträgen

lauscht und mit welcher Wärme es den Künstlern dankt. In einer Matinee im Schiedmayer⸗Manthey⸗Saal (Pots⸗ damer Straße 27 B) stellten sich, gleichfalls am Sonntag, zwei viel⸗ versprechende junge Künstler vor. Zunächst Arthur Howell⸗ Wilson, ein Schüler des bekannten Pianisten Howard Wells. Seinen Leistungen merkt man sofort die gute musikalische Ausbildung an, die bereits auf ansehnlicher Höhe steht. Die Technik ist besonders sorgsam entwickelt, der Anschlag sauber und kraftvoll und vor allem das Spiel streng rhythmisch; der Ausdruck ist aber noch der Ver⸗ tiefung fähig. In der geschickt zusammengestellten Vortragsfolge verdienten namentlich die einwandfreie Wiedergabe des G⸗Dur⸗Rondo von Beethoven sowie des Scherzo in H⸗Moll (Op. 20) von Chopin Anerkennung. Der andere Beteiligte, der Baritonist George Curzon hat eine ausgiebige, umfangreiche und wohllautende Stimme; sein Vortrag verriet Geschmack und musikalischen Sinn, wie sich u. a. in den Liedern „Der Asra“ (Rubinstein) und „Auf leisesten Sohlen“ (Kaun) zeigte. Der Putschsche a cappella- Gesangverein gab einige Tage vorher unter der Leitung seines tat⸗ kräftigen Dirigenten, des Kbhniglichen Musikdirektors Martin Grabert im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik ein Konzert. Schon lange genießt diese Chorvereinigung den besten Ruf, denn Schönheit des Tons, reine Intonation, edle Textpflege sind ihre Vorzüge. Schon ein Blick auf das Programm zeigte, daß jedem Geschmack Rechnung getragen wurde, das ernste Lied wechselte ab mit dem Kunstliede heiteren Inhalts. Eine besonders eindrucksvolle Wiedergabe erfuhren die beiden Gesänge: „Wohlauf, ihr lieben Gäste“ von Thomas Sar⸗ torius aus dem 16. Jahrhundert und die melodisch feine Arbeit Karl Loewes „In der Marienkirche“. Des Dirigenten eigene Komposition „Was ist das Leben“ (Op. 20) zeigte ihn als feinsinnigen Tonmaler, der sich in den Geist des Textes vertieft und ihm musikalische Gestalt verleiht. Marie Ekeblad, die von ihrer Tätigkeit an dem König⸗ lichen Opernhause her noch in guter Erinnerung steht, steuerte mit ihrem wohlklingenden Sopran einige beisällig aufgenommene Lieder von Brahms, Reger und Franz bei. Der ebenfalls mitwirkende Violinist Maximilian Ronis spielte, unterstützt von der gewandten Begleitung Elfriede Hirschbergs, Werke von Grieg, Beethoven, Vieuxtemps und Brahms mit blühendem Tone und flüssiger Technik.

Das III. Große Symphoniekonzert des Blüthner⸗ Orchesters unter Siegmund von Hauseggers Leitung im Blüthnerfaal brachte am Montag außer Johannes Brahms 2. Symphonie in D⸗Dur (Op. 73) und Liszts „Tasso“ (Lamento e trionfo) noch zwei Uraufführungen fremdländischer Tonsetzer: ein Klavierkonzert in A⸗Moll (Op. 12) von Halfdan Cleve, einem

Norweger, und eine Dichtung: „Lhiver“ für Orchester (Op. 5) von Ernst Bloch aus Genf. Es ist immer ein Ereignts, wie Siegmund

von Hausegger seine Musik zu gestalten und auszubauen weiß, wie er dabei ganz allein der Sache dient. Was auch immer unter seinem

Dirigentenstab ersteht, sei es die melodtöse Harmonik in dem Adagio

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wirkungen hascht.

8 ma non troppo oder das straffe Allegretto con spirito in der

2. Symphonie von Brahms, die er übrigens wie die Liszt⸗ eKomposition ohne Pause in einem Guß gab, um den Gesamteindruck tiefer haften zu lassen, es ist immer wieder die ehrliche, gediegene Arbeit, die man an ihm bewundert, die stets entzückt, weil sie nicht nach Augenblicks⸗ Wenn man auch bei der Brahmsschen Kom⸗

position hinsichtlich der Auffassung zuweilen anderer 1 sein

konnte, so mußte man doch auch die individuelle Auffassung Hau

eggers Tasso⸗Wiedergabe,

vorhergenannte Beifall, lohnte

Eine Glanzleistung war die auch die Stürmischer gehört hat,

gelten lassen. die der geniale Stabführer wie Brahmssche Musik auswendig dirigierte.

ihn diese Stätte wohl selten

diese Riesenarbeit. Was nun die beiden neuen Kompositionen an⸗

elangt, so ist dem Werk der Norwegers Halfdan Cleve entschieden er Vorrang zu gönnen, obgleich es, von vornherein gesagt, als eine

Bereicherung der Klavierliteratur nicht unbedingt zu bezeichnen ist, dem Pianisten aber ohne Zweifel genug Gelegenheit bietet, sein ganzes

Können zu entfalten. Klavierpart (Manuskript) anvertraut,

dieser Künstlerin nachzurühmen.

Alice Ripper war der ungeheuer schwierige und wie sie ihm beikam, ar bewundernswert. Perlende Technik, temperamentvoller Ausdruck und ein blühend schöner Ton in den Pianostellen sind dem Spiele Sie gehört zweifelsohne zu den ersten hres Faches. Der Satzbau des Konzertes zeigt klare Struktur, lehnt

aber vielfach an bekannte Vorbilder an und ist stellenweise zu dick in⸗ strumentiert. Der anwesende Komponist konnte für den Beifall danken. Ganz aus dem Rahmen fallend und ohne jede Wirkung war die

Arbeit „L'hiver“ des Genfers Ernst Bloch, eines geistlosen Nach⸗

ahmers Debussys. Farblos und flach zog der motivarme Musikpart

am inneren Ohr voruͤber. Das Blüthner⸗Orchester nahm sichder beiden

anstaltete,

neuen Werke mit großer Wärme an. Das zweite Konzert, das die „Revue Musicale: 5 ösischer K nusik „Revue Musicale“ zur Förderung französischer Kammermusi

im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik ver⸗ fand, gleichfalls am Montag, vor übervollem ause statt. Ein Klavierquartett von Ch. M. Widor eröffnete das Programm, das mit einem Konzert für Klavier, Violine und Streich⸗ juartett von Ernest Chausson schloß. Das letztgenannte Tonstück mit

seiner klaren Melodik, seiner interessanten Harmonik und der Ge⸗

schlossenheit seiner Gestalt gewann die Herzen aller Hörer; mit Wohl⸗ gefallen lauschte man dem traftvollen, entschiedenen ersten Satz, dem sich eine zierliche Sicilienne: ein schwermütiges Grave anreihten, zu denen ein großzügiges, fröhlich dahinstürmendes Finale einen packenden Abschluß bildete. Léonid Kreutzer, der an diesem Abend den jeweiligen Klavierpart übernommen hatte, erwies sich wieder als

Meister überlegener Darstellungskunst. Das Loevensohn⸗Quartett,

mit Louis van Laar an der Spitze, schloß sich würdig an, dem sich in diesem Falle noch Erich Klamt eingefügt hatte. Die Vor⸗

8 L2 führung nicht nur dieses Konzerts, sondern auch einer Sonate für

Klavier und Cello von Saint⸗Saëns, stand auf bemerkenswerter künstlerischer Höhe. Zwischen den Instrumentalkompositionen kamen einige Gesangsnummern zu Gehör, die Mlle. Bonnard aus Paris mit sicherem Stilgefühl und klangschöner Stimme vorführte; des stärksten Beifalls erfreuten sich „La bonne chanson“ von G. Fauré und die

feingliedrigen Lieder Cl. Debussys. Das Konzert barg nach Inhalt

und Form einen reichen Schatz an musikalischer Schönheit, der vom

nkbaren Publikum auch sichtlich in vollem Umfange gewürdigt wurde. Im Beethovensaal stellte sich um dieselbe Zeit eine bisher unbekannte Liedersängerin Helene Martini⸗Siegfried vor. Ihre Vorzüge liegen mehr im musikalisch fein empfundenen Vortrag

ls in der kuͤnstlerischen Behandlung ihrer angenehmen, dunkelgefärbten Stimme, deren Tonbildung noch unausgeglichen ist. Von Erich J. Wolff mit bekannter Meisterschaft begleitet, sang sie außer Liedern von Brahms und Schubert eine Anzahl altfranzösischer Madrigale und fand bei ihrer zahlreichen Zuhörerschaft lebhaften Beifall. Einen „Schubert⸗Abend“ gab Dr. Paul Weingarten an demselben

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lichen Hilfsvereins hatte, gleichfalls am Mittwoch, die

Montag im Bechsteinsaal. Sein Klavierspiel ist reich an Farben und persönlichen Eingebungen, die Technik flüssig und die Wiedergabe der Tonwerke stilgerecht. Bis auf das Scherzo aus der C⸗Bur⸗ Symphonie (zum Konzertvortrag für Klavier zweihändig bearbeitet von Dr. Paul Weingarten) konnten daher alle Gaben des bekannten Pianisten durchaus befriedigen. Bei letzterem vermochte er jedoch nicht alle Feinheiten auszuschöpfen, was aber vielleicht auch an der Bearbeitung gelegen haben mag. Als Mitwirkende taten sich außerdem bei dem zu Beginn des Konzerts gespielten B⸗Dur⸗Trio die Herren Pro⸗ fessor Bernhard Dessau (Violine) und Professor Heinrich Grünfeld (Violoncell) durch ihre feine Gestaltungskunst hervor. Ludovica Stark sang (Montag) im Klindworth⸗Schar⸗ wenkasaal mit mäßigem Gelingen. Die verblühte Stimme gab nur wenig wohlklingende Töne her; unter diesem klanglichen Fehl⸗ betrag litten die äußere Form und der Vortrag gleichermaßen. Da⸗ gegen konnte man eine ungetrübte Freude haben an der Klavier⸗ begleitung Eduard Behms; in ihr tat sich echte Kunst auf.

Der Geiger Jan Kubelik, dessen Namen die Zeitungen aller Welt verkünden, Uieß sich am Dienstag in einem mit dem Phil⸗ harmonischen Orchester (Dirigent Camillo Hildebrand) in der Philharmonie gegebenen Konzert hören. Dem großen Ruf, der ihm 8. und der genügt hatte, den großen Saal mit einer zahlreichen Zuhörerschar zu füllen, entsprach sein Können bei weitem nicht. Seiner Geige entströmt ein zwar reiner, aber ziemlich kleiner und wenig beseelter Ton, der Mühe hatte, sich dem Orchester gegen über zu behaupten. Besser als bei den Konzerten von Vieuxtemps und Mendelssohn stand es um den Vortrag kleinerer Stücke von Pagantni, Tschaikowsky und Wieniawski mit Klavierbegleitung, in denen seine hochentwickelte Geläufigkeit mehr zur Geltung kam. Alles in allem war der Eindruck aber keineswegs überwältigend. Der Pianist Alexander Raëb führte die Begleitung sowie einige Soli geschmackvoll durch. Lucie Caffaret hatte sich um dieselbe Zeit im Bechsteinsaal vor die umfangreiche Aufgabe gestellt, 21 Klavierstücke vorzutragen. Sie löste sie mit großer Fingerfertigkeit, kraftvollem, sauberen An⸗ schlag, aber oft zu stürmischem Draufgängertum. Bei der zu Anfang gespielten Großen Phantasie von Bach und bei Beethovens Appassionata“ trat das besonders in die Erscheinung. Mit der Wiedergabe dieser Kompositionen hatte sich die Dame wohl über⸗ haupt zu viel zugemutet. Mit Chopins 12 Etuden und einer Reihe kleinerer Werke anderer Tondichter fand sie sich am besten ab. In ziemlich scharfem Gegensatz zu dieser Klavierspielerin standen die Leistungen des Pianisten Mario Vitali, der, gleichfalls am Dienstag, im Klindworth⸗Scharwenkasaal einen Klavierabend aa. Beethovens As⸗Dur⸗Sonate, mit der er das Konzert eröffnete, geriet inhaltlich recht schwächlich, ohne daß eine ansehnliche Technik dafür entschädigt hätte; in dem weichen Anschlag dammerte ein noch un⸗ geklärtes Gefühl, das jeder Kraftentfaltung abhold zu sein schien. Ganz anders wirkte die Persönlichkeit der Sängerin Angelika Giorgi, die am Konzert beteiligt war; ihr schöner, wohlgebildeter Sopran war der Träger eines zielbewußten Aut drucks; die musikalische Sicherheit, die innerliche Belebung des Vortrags berührten unendlich wohltuend. Die bereits vom Vorjahre her bekannten Damen Gisela und Palma von Paszthory (Klavier und Violine) hatten an demselben Dienstag im Blüthnersaal ein gemeinsames Konzert veranstaltet, bei dem die Pianistin sich durch ihre gute Technik und den leichten, freien Anschlag auszeichnete und sich namentlich im Zu⸗ sammenspiel als tüchtige Musikerin zeigte. Vortrefflich gelangen ihr in Einzelvorträgen kleinere Tondichtungen von Beethoven, Sgambati und Chopin, während „Der heilige Franziskus auf den Wogen schreitend“ (Liszt) nicht lebendig genug gespielt wurde. In letzterer Hinsicht wurde sie von der Violinistin übertroffen, die außerdem mit Ge⸗ schmeidigkeit und Sicherheit den Bogen führte und besonders in einer Sonate in C⸗Moll von Heinrich Biber (1644—1704) alle Feinbeiten dieser alten Musik geschmackvoll herausbrachte. Gleichzeitig führte Professor Jaques⸗Daleroze im Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik aufs neue seine bekannte Methode des Unterrichts in rhythmischer Gymnastik und Gehörsbildung vor. Er zeigte an Anfängern und an vorgeschrittneren Schülern die natürliche Begabung und die des Verständnisses für Rhythmus und die Beherrschung des körperlichen Ausdrucks, desgleichen an Tontreff⸗, Dirigierübungen und am Singen vom Blatt die Ent⸗ wicklung des Gehörs sowie des ganzen mustkalischen Vermögens, das im Menschen liegt. Man kann dieser Art, den musikalischen Sinn zu wecken, nur lebhaft zustimmen. Die ganze Art des Unterrichts wie die gezeigten Ergebnisse haben dargetan, welch neue Möglichkeiten in der Ausbildung des Willens, der Selbstbeherrschung, des Ver⸗ ständnisses für rhythmische Bewegung als Grundlage aller Aesthetik hier erschlossen sind. Die zahlreiche Zuhörerschaft gab ihrer Be⸗ frierigung über das Gesehene durch lebhaften Beifall Ausdruck.

Her Mengeweinsche Oratorienverein führte unter der Leitung seines Dirigenten Fritz Krüger am Mittwoch in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche J. S. Bachs köstliches Weihnachtsoratorium auf. Mit Ernst und Eifer ging der Chor an seine Aufgabe heran und löste sie im allgemeinen zufrieden⸗ stellend; die Stimmen klangen gut zusammen, wenn sie auch nicht höchsten Glanz und Fülle entfalten wollten; aber eine tüchtige Leistung war es doch, die geboten wurde. Die Soli waren mit den Damen Knüpfer⸗Egli (Sopran), Martha Stapelfeldt (Alt) und Felixr Lederer⸗Prina (Baß) vorteilhaft besetzt: Jan Trip sang mit angenehmer Stimme den art des Evangelisten und die Tenorsoli. Ferner wirkte das Berliner Symphonie⸗ orchester mit und führte seine Aufgabe angemessen durch. Die Bach⸗Trompete blies der Königliche Kammermusiker Louis Büttner ganz ausgezeichnet, und an der Orgel saß der vor⸗ treffliche Organist Walter Fischer. Fritz Krüger hielt die ver⸗ schiedenen Instrumental⸗ und Vokalstimmen gut zusammen und leitete das Ganze mit peinlicher Sorgfalt. Der Pianist, Professor Joseph Pembaur bereitete (Mittwoch) im Klindworth⸗ Scharwenkasaal seinen Zuhörern durch seinen von künstlerischem Ernst getragenen, durchgeistigten und lebendigen Vortrag einen großen Genuß Sein Spiel, in dem er, ohne doch zu übertreiben, die Gegensätze stark hervorhebt, zeichnete sich wiederum durch volle Be⸗ herrschung des Technischen und einen auch im Forte angenehmen Anschlog aus. Es wurden nur Werke von Chopin ge⸗ boten. Auch im Bechsteinsaal gab es am Mittwoch einen Klavierabend. Hier betätigte sich Helene Lampl mit guter musikalischer Auffassung und gefälligem Vortrag. Ihr Spiel ist zwar noch etwas ungleich, aber der Gesamt⸗ eindruck ist vorwiegend günstiag. Eine Musikaufführung zum Besten der Pflegestation XIII des evangelischen Face

au Gerhardt⸗Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Es wurden Werke für Orgel und solche für Chor und Orchester zu Gehör gebracht, bei denen der Organist A. W. Leupold das schöne Instrument des Gotteshauses vortrefflich spielte und der Chor sowie das bestens bekannte Orchester der Berliner Ton⸗ künstlerinnen verdienstvoll mitwirkten. Außerdem trugen dazwischen Nivell (Sopran) und Axel Ringström (Tenor) einige

esänge mit Orgelbegleitung vor, in denen ihre voll und rein klingenden Stimmen zu schöner Wirkung kamen. Professor A. Egidi führte die Leitung des Konzerts mit bewährter, sicherer Hand. Der Berliner Tonkünstlerverein hatte um dieselbe Zeit im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik seinen 4. Vortragsabend. In einem Trio für Klavier, Violine und Violoncello erwies sich Ernst Heuser als ein sehr beachtenswerter Komponist für Kammermusik. Flüssige Melodik und reiche, eigen⸗ artige Klangwirkungen zeichnen das Werk aus; der Komponist führte selbst den Klavierpart mit schönem Können aus und wurde von Hugo Kortschak (Violine) und Heinz Beyer (Cello) wirksam unterstützt. Er trug zuvor noch drei kleine anmutige Kompositionen für Klavier allein vor. Max Begemann und Lolo Barnay sangen zwischendurch zehn Gesänge von Richard Wintzer. Die Fähigkeit dieses Tonsetzers, das Gemüt zu erregen durch feine Melodik und eine bei aller Einfach

1“

(Aus den

heit und Unmittelbarkeit romantisch

ergreifende Ausgestaltung seiner Kompositionen, zeigte sich auch hier wieder in günstigster Weise. Das kam besonders bei den Stimmungsmalereien in den Liedertexten von Gomoll „Wenn die Schatten wachsen“ und „In der Dämmerung“ zum Ausdruck; ferner in „Allein“ von Luln von Strauß und Torney und „Schnee“ von Margot Rosen. Auf demselben Unterklang entwickeln sich auch heroische und humorvolle Wirkungen, wie z. B. „In einer Sturm⸗ nacht“ von Gomoll, „Märzensturm“ von Anna Ritter und „Müller⸗ liedchen“ und „Tanzliedchen“ von Schanz. Es bleiben noch übrig zu erwähnen die Lieder „In alten Tagen“ (P. Heyse) und „Der Fernen“ (Ottomar Enking), die in gleicher Weise auf einer wehmütig durchzitternden Grundstimmung den starken, charaktervollen Ausdruck eines seelischen Erlebnisses aufbauen. Der Komponist be⸗ gleitete selbst am Klavier und erntete mit den vortrefflichen Ver⸗ mittlern seiner Lieder reichen Beifall.

Handel und Gewerbe.

im Reichsamt des Innern ö gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.). Absatz von Strumpf⸗ und Wirkwaren in Italien. Der Kaiserliche Konsul in Rom berichtet: Die Herstellung von

Strumpf und Wirkwaren wird im Bezirk des Kaiserlichen Konsulats

in Rom in ziemlich ausgedehntem Maße als Hausindustrie betrieben, wohingegen Strumpf⸗ und Wirkwaren nach Apoldaer und Chemnitzer Art den in eingezogenen Erkundigungen zufolge in beträchtlicher enge in Oberitalien hergestellt werden. Die bedeutendsten Fabriken dieser Art sind das „Calzificio Italiano“ in Mailand und die Fabrik der Firma Rovetta u. Landi in Brescia (Konsulatsbezirk Mailand). Obschon die Fabrikate dieser Fabriken den deutschen Fabrikaten an Güte und Aus⸗ sehen nachstehen, bilden sie immerhin eine hier allgemein gang⸗ bare Ware, die insbesondere von den weniger bewkrelen Personen ekauft wird. Die als bessere Sorte bekannten und sehr geschätzten Artikel kommen fast ausschließlich aus Deutschland, insbesondere aus Chemnitz, und finden Absatz in den bemittelteren Kreisen. Aus Frankreich werden hier mehr oder weniger nur die aus Seide her⸗ gestellten Artikel bezogen. Wenn es den italienischen Fabriken nicht gelingt, den deutschen Wettbewerb auszuschalten, so liegt der Grund lediglich darin, daß sie nicht in der Lage sind, Artikel, die den deutschen an Güte und in der Echtheit der gleichkommen, herzustellen. Die Ursache hierfür soll aupti h ich darauf zurückzuführen sein, daß, obwohl es den nicht an den Maschinen fehlt, sie kein gut geschultes Arbeitspersonal besitzen noch heranziehen können. Dieser letzte Umstand hat dazu beigetragen, daß eine Vermehrung der Fabriken unterblieben ist und daß der 1 Konkurrenz der hiesige Markt noch offen steht. Wie hoch die Einfuhr der erwähnten Artikel in Italien in den Jahren 1906 bis 1910 sich gestellt hat, ist aus der nachstehenden Aufstellung, entnommen aus der uletzt ver öffentlichten amtlichen Statistik vom Jahre 1910, ersichtlich. Danach wurden u. a. an feinen baumwollenen Strümpfen und Handschuhen im Jahre 1910 allein aus Deutschland für 1 891 200 Lire, aus allen übrigen Ländern nur für 195 000 Lire, davon aus Frankreich für 82 800 Lire, nach Italien eingeführt. 1 .““

Schweiz.

Patenttaxen der Handlungsreisenden. Der Bundesrat hat am 29. November 1912 in Gutheißung einer Beschwerde der Nationalregistrierkassengesellschaft, A.⸗G., in Zürich entgegen einer Entscheidung der Regierung des Kantons Zürich beschlossen, daß dem Reisenden der Gesellschaft, welcher in Ladengeschäften Bestellungen au Registrierkassen aufnimmt, die verlangte taxfreie Ausweiskarte zu verabfolgen sei.

Der Bundesrat hat ferner eine zum Bundesgesetz vom 24. Juni 1892 taxren der Handlungsreisenden erlassen. Die Motive werden den Kantonsregierungen in einem Kreisschreiben mitgeteilt. Hervor⸗ zuheben ist die Bestimmung, daß an Handlungsreisende, welche, ohne Waren mit sich zu führen, ausschließlich mit Geschäftsleuten in Ver⸗ kehr treten, die den betreffenden Handelsartikel in ihrem Gewerbe oder überhaupt in irgend einer Weise berufsmäßig verwenden, in Zu⸗ kunft taxfreie Ausweiskarten verabfolgt werden sollen.

Die neue Verordnung, deren übrige Bestimmungen in der Haupt⸗ sache der bisherigen Praxis entsprechen, tritt am 1. Januar 1913 in Kraft, und zwar auch mit Bezug auf Ausweiskarten für das Jahr 1913, die vor Nenjahr gelöst werden. Die Ausführun sbestimmungen des Bundesrats vom 1. November 1892 und die bisherigen Aus⸗ legungen des eidgenössischen Handelsdepartements werden aufgehoben.

11A“ (Schweizerisches Handelsamtsblatt.)

Vollziehungsverordnung über die Patent⸗

Winke für den augenblicklichen Geschäftsverkehr mit Rumänien.

„Die Lage ist insofern unverändert, als die Finanzkrisis mit ihren Nachwirkungen noch andauert. Angesichts der Tatsache, daß nach zuverlässigen Nachrichten etwa 800 bis 900 Waggons mit Waren im Werte von 6 bis 7 Millionen Lei auf den Bahnhöfen des Landes stehen, die von den Bestellern nicht ausgelöst werden können, erscheint auch heute noch für die deutschen Lieferanten der Rat angezeigt, sich vor Absendung der zu liefernden Waren mit den rumänischen Bestellern darüber zu ver⸗ ständigen, ob sie diese jetzt auch abneh men können.

Da eine Reihe von Konkursen inzwischen eingetreten und noch

zu erwarten ist, manche Moratorien auch haben bewilligt werden müssen, so empfiehlt es sich für deutsche Ges äftshäuser, ihre Ver⸗ treter anzuweisen, in regelmäßigen Abständen von Zeit zu Zeit über die Lage der Kunden Auskünfte einzuziehen und hierüber zu be⸗ richten. Wie schon wiederholt beobachtet worden ist, haben in letzter Zeit auch solvente Firmen infolge Versagens ihrer eigenen finanziellen und geschäftlichen Beziehungen Prolongationen erbitten oder gar ihre Zahlungen einstellen müssen. „Was die Regulierungen der Außenstände anlangt, so läßt sich eine allgemeine Norm unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht ziehen. In den Tageszeitungen findet man die Mahnung, aus⸗ ländische Firmen möchten den kritischen Verhältnissen Rechnung tragen und die Kunden in Rumanien bei Eintreibung von Forderungen schonend behandeln. In der Tat dürfte ein gewisses Entgegenkommen in dieser Hinsicht für Nietentgen Exporteure angebracht erscheinen, denen an der Aufrecherhaltung ihrer Beziehungen zu Rumänien auch für die Zukunft gelegen ist. Es läßt sich aber andererseits auch nicht verkennen, daß es hier faule Kunden gibt, bei denen strengere Maß⸗ nahmen ratsam Es muß daher den ausländischen Liefe ranten überlassen bleiben, im einzelnen Falle an der Hand der Be⸗ richte der hier für sie wirkenden Vertreter zu entscheiden, ob sie nach⸗ sichtiger oder strenger gegen ihre Kunden vorgehen wollen.

Hinsichtlich der Bestellung von Anwälten für die zu er⸗ greifenden gerichtlichen Schritte werden die Lieferanten am besten tun, dem zuständigen Kaiserlichen Konsulate den betreffenden Fall zu unter⸗ breiten und dasselbe um Benennung eines geeigneten Advokaten zu bitten, da bei deren Auswahl die Größe des H jekts, die größeren oder geringeren Schwierigkeiten der Durchführung und eventuell au persönliche Beziehungen in Betracht zu ziehen sind.

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

8.

Postverkehr.

konnossemente auz.

Kangssar abgehaltenen

296.

Handel und Gewerbe.

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Winke für den Geschäftsverkehr mit Canton.

Die Auskünfte des Kaiserlich Deutschen Konsulats in Canton sind unverbindlich. Anfragen sind internationale Antwortscheine bei⸗ zulegen; deutsche Briefmarken sind hier nicht verwendhar. Zum Konfulatsbezirk gehören der größte Teil der Provinzen Kuang⸗ tung und Kuangsi, ferner die Probvinzen Bünnan und Kweitschau. Anbahnung von Geschäftsbeziehungen. Es ist ratsam, vor der Abgabe von Angeboten mit den heimischen Vertretern der be⸗ teiligten Firmen in Verbindung zu treten, weil diesen die Frachtsätze und Versicherungsprämien meist geläufiger sind als den Fabrikanten. Offerten in Cantoner oder Hongkonger Währung sind ungebräuchlich und wegen der Gefahr ven Kursverlusten nicht zu empfehlen. Zahlungsbedingungen. Im Einfuhrgeschaft werden die Waren in der Regel von der heimischen Vertretung des Einfuhrhauses oder durch Vermittlung einer Bank bezahlt. Seltener sind die Fälle, wo der Verkäufer auf das hiesige Einfuhrhaus zieht. Zahlungsfrist ist dann gewöhnlich 90 Tage nach Sicht. Der diskonkierenden Bank werden in solchen Fällen gleichzenig die Konnossemente mit dem Auf⸗ trag übergeben, sie dem Bezogenen gegen Akzept oder Einlösung des Wechsels auszuhändigen. Platzgebräͤuche. Werden von Canton ver⸗ schiffte Waren am Bestimmungsortbeanstandet, so sind dem hiesigen Ver⸗ käufer die amtlichen Gewichtsnoten, Sachverständigengutachten u. dergl. unverzüglich einzusenden. Ohne diese Urkunden können Reklamationen gegen chinesische Händler nicht erfolgreich durchgeführt werden. 3 In Canton besteht ein deutsches Postamt. Briefe werden über Sibirien, Drucksachen über Suez befördert; Pakete gehen nach Wahl des Absenders über Sibirien oder Suez. Für Briefe und Drucksachen gelten im Verkehr mit Deutschlond die in⸗ ländischen Portosätze. Gewichtsgrenze für Pakete über München Suez und über Sibiren 5 kg, über Hamburg oder Bremen-— Suez 10 kg. Den Fracht verkehr zwischen Deutschland und Ost⸗

. asien vermitteln die Dampfer der Hamburg⸗Amerikalinte und des Norddeutschen Lloyd

Für Canton muß in Gegen Durch⸗

1 in regelmäßiger Fahrt. Hongkong auf Fluß⸗ oder Küstendampfer umgeladen werden. bestimmte Zuschläge stellen die Schiffahrtsgesellsch

8

Columbien. „, Zollbehandlung der Postpakete. Enthält ein Postpaket Waren, welche nach verschiedenen Klassen des Tarifs zu verzollen sind,

so wird das ganze Rohgewicht des Postpakets nach der Klasse verzollt,

unter welche die höchstbelegte Ware fällt. Es empfiehlt sich daher, stets nur Waren gleicher Zollklasse oder doch wenigstens solche, deren Zollsfätze nicht zu erhebliche Unterschiede aufweisen, in einem und dem⸗ selben Paket zu versenden. Der Verzollung wird durchweg das Roh⸗ gewicht zugrunde gelegt. Uebrigens verlangt die Postzollbehörde neuerdings für jedes 8 ostvaket die Beifügung einer Faktura; fehlt eine solche, so wird ein Zuschlag von 5 v. H. auf den Zollbetrag einem Berichte der Kaiserlichen Ministerresidentur

Vereinigte Malayenstaaten.

Ausstellung und Gültigkeit von Vollmachten. In der oderated Malay States Government Gazette vom 27. September 1912 ist eine gesetzliche Verfügung vom 21. September 1912 ver⸗ ffentlicht, welche die Form und Gültigkeit von Vollmachten in dem Bundesgebiete der Vereinigten Malapenstaaten regelt. Die Ver⸗

igung (An Enactment to consolidato and ameond the Laxv relating to Poxwers ol Attornen No. 1/1912 liegt im Zoll⸗ bureau des Reichsamts des Innern, Berlin W. 8, ilhelmstraße 74, verktäglich von 9 bis 4 Uhr zur Einsicht aus (Nach einem Bericht es Kaiferlichen Generalkonsulats in Singapore.)

Konkursordnung. In der am 25. Juli 1912 zu Kugla - Sitzung des Bundesrats der PVereinigten Malayenstaaten wurde, in Nach ildung der in der Kolonie der Straits Settlements seit 1888 in Kraft stehenden, durch verschiedene Novellen im Laufe der Zeit verschärften Konkursbesttmmungen, eine neue Kon⸗ kursordnung eingebracht und angenommen, welche, unter Aufhebung früherer Sonderbestimmungen, das Konkursrecht in dem Bundesgebiet (Staaten Perak, Selangor, Negri Sembilan und Pahang) einheitlich regelt. Die unter dem 21. September 1912 in der Pederäated Nlalay States Government Gazette vom 27. September 1912 in Form eines „Enactment to, make provision for procéedings in Bankruptey“ veröffentlichte neue Kon kursordnung liegt im Zollbureau des Reichsamts des Innern, Berlin W. 8, Wilbelmstraße 74, werk⸗ täglich von 9 bis 4 Uhr zur Einsicht aus. (Rach einem Berichte des Kaiserlichen Generalkonsulats in Singapore.)

Gesetz über Handelsgesellschaften. m Jahre 1910 wurde ein für die Vereinigten Malayenstaaten geltendes Gesetz er⸗ lassen, welches die Eintragung sowie die Rechte und Pflichten britischer und fremder Gesellschaften im Gebiete dieses Staatenbundes regelte. In der am 25. Juli 1912 zu Kuala Kangsar unter dem Vorsitz des Bouverneurs in Singapore als Oberkommissars der britischen Schutz⸗ macht abgehaltenen Tagung des Bundesrats ist dieses Gesetz auf⸗ gehoben und durch ein neues ersetzt worden. Das mit Rechtekraft vom 21. September 1912 in der Pederated Malay States Govern- ment (tagette vom 27. September 1912 erschienene neue Gesetz liegt im Zollbureau des Reichsamts des Innern, Berlin W. 8, Wilhelm⸗ straße 74, werktäglich von 9 bis 4 Uhr zur Einsicht aus. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Singapore.)

Verzollungswerte für Ausfuhrwaren. Für eine

Reihe ausfuhrzollpflichtiger Waren ist durch Bekanntmachung Nr. 2690 in der Poderated Malay States Government Gazette vom 25. Ok tober 1912 mit Wirkung vom 1. November 1912 ab ein neuer Wert tarif veröffentlicht worden. Die Bekanntmachung kann werktäglich von 9 bis 4 Uhr im Zollbureau des Reichsamts d ;- Berlin W., Wilhelmstraße 74, eingesehen werden.

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Anmeldung Schluß der der Morisas Forderungen Verifizterung

Handelsgericht V Name des Falliten

21. Dezember 30. Dezember.

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Gestellt. Nicht gestellt .

Zweite Beilage

zum Denutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag den 13. Dezember

1912

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri⸗Eisenbahn in der ersten ] 1912: 215 420 Fr., gegen das Vorjahr mehr 17 660 Fr.

Washington, 12. Dezember. (W. T. B.) Nach dem Berichte der Abteilung für landwirtschaftliche Produkte wird das Er⸗ gebnis der diesjährigen Baumwollernte auf 13 820 000 Ballen ge⸗ schätzt gegen 14 885 000 Ballen im Vorjahre.

London, 12. Dezember. (W. T. B.) Bankausweis. Totalreserve 24 322 000 (Abn. 1 940 000) Pid. Sterl., Noten⸗ umlauf 28 374 000 (Abn. 229 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 34 246 000 (Abn. 2 169 000) Pfd. Sterl., Portefeuille 30 985 000 (Zun. 100 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 39 338 000 (Abn. 1 202 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staats 11 218 900 [Abn. 658 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 23 133 000 (Abn. 2 013 000) Pfd. Sterl., Regierungssicherheit 13 035 000 (unverändert) Pfd. Sterl. Prozentverhältnis der Reserve zu den vassr 48 ½ gegen 50 ½ in der

orwoche. Clearinghouseumsatz 27 illionen, gegen die ent⸗ sprechende Woche des Vorjahres mehr 22 Millionen.

Paris, 12. Dezember. (W. T. B.) Bantausweis. Bar⸗ vorrat in Gold 3 205 098 000 (Abn. 5 125 000) Fr., do. in Silber 725 843 000 (Abn. 7 451 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank und der Filialen 1 528 926 000 (Abn. 64 807 000) Fr., Notenumlauf 5 522 238 000 (Abn. 115 571] 000) Fr., Laufende Rechnung der Privaten 594 743 000 (Abn. 54 712 000) 8 Guthaben des Staaisschatzes 236 404 000 (Abn. 8 517 000) Fr., Gesamtvorschüsse 720 545 000 Abn. 5 637 000) Fr., 28 und Diskonterträgnis 25 691 000 (Zun. 989 000) Fr. Nerbältnis des Barvorrats zum Notenumlauf 71,18 gegen 69,94 in der Vorwoche.

Berliner Warenberichte.

Berlin, den 13. Dezemher. Produktenmarkt. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländischer 193,00 197,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 203,75 bis 204,00 - 203,25 203,75 Abnahme im laufenden Monat, do. 208,75 208,25 208,50 Abnahme im Mat 1913. Etwas fester.

Roggen, inländischer 168,50 170,00 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 174,25 173,75 Abnahme im laufenden Monat, do. 174,50 bis 174,00 Abnahme im Mai 1913. Ruhig.

Hafer, inländischer fein 187,00 200,00, mittel 168,00 186,00 ab Bahn und ab Kahn, Normalgewicht 450 g 174,50 174,00 bis 174,25 Abnahme im laufenden Monat, do. 173,00 173,25 Abnahme im Mai 1913. Fest.

Mais, runder 145,00 149,00 ab Bahn und ab Kahn. Ruhig.

Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 24,00 28,00. Ruhig.

Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0 und 12 do. 21,70 Abnahme im laufenden Monat. Be⸗ hauptet.

Rüböl für 100 kg mit Faß 66,20 66,00 66,30 Abnahme im laufenden Monat, do. 63,20 63,00 Abnahme im Mai 1913 Matter.

Berlin, 12. Dezember. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und Fse. 95 Preise.) Der Doppelzentner für: Wetzen, gute Sorte †) 19,70 ℳ, 19,62 ℳ. Weiten, Mittelsorte †) 19,54 ℳ, 19,46 ℳ. Weizen, geringe Sorte †) 19,38 ℳ, 19,30 ℳ. Roggen, gute Sortef) 16,65 ℳ, 16,63 ℳ. Roggen, Mittelsorte †) 16,61 ℳ, 16,59 ℳ. Roggen, geringe Sorte †) 16,57 ℳ, 16,55 ℳ. Futtergerste, gute Sorte *) 19,00 ℳ, 18,40 ℳ. Futtergerste, Mittelsorte *) 18,350 ℳ, 17,70 ℳ. geringe Sorte *) 17,60 ℳ, 17,00 ℳ. Hafer, gute Sorte *) 20,40 ℳ, 19,10 ℳ. Hafer, Mittelsorte*) 19,00 ℳ, 17,20 ℳ. Hafer geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. —,— ℳ, —, ℳ. Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— Mais (runder), gute Sorte 14,90 ℳ, 14,60 ℳ. Richtstroh —,— ℳ, —,— ℳ. Heu —,— ℳ, —,— ℳ. (Markthallen⸗ preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ, 36,00 ℳ. 35,00 ℳ. Kartoffeln (Kleinhandel) 8,00 ℳ, 5,00 ℳ. Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,70 ℳ, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,40 ℳ. Schweinefleisch 1 kg 2,20 ℳ, Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. Hammelfle 60 Stück 7,20 ℳ, 4,00 ℳ. Karpfen 1 kg 2,

Aale 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. Zander 1 kg 3, Hechte 1 kg 2,80 ℳ, 1,40 ℳ. Barsche 1 Schleie 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. Bleis⸗

Krebse 60 Stück 30,00 ℳ, 2,50 ℳ.

7 Ab Bahn. 8 *) Frei Wagen und ab Bahn.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. Hamburg, 12. Derember.

87,75 Br., 87,25 Gd.

Wien, 13. Dezember, Vormittags 10 Ubr 50 Min. (KI1.B) Einbd. 4 92¶ Rente

Einhb. 4 % Rente M. N. pr. ult. 82 60,

Januar Jult pr. ult. 82,60, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult.

82,75. Ungar. 4 % Goldrente 103,95. Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗Pr. 82,75, Türkische Lose per medio 208 00, —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 661,79, gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 97,75, Wiener Ban 492,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 599,00. Ungar. Kreditbankaktien 779,00, Oesterr. Länderbankaktien 472,00 . aktien 553,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 11828, Koblenhergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Apine Montandes schaftzaktien 956.50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 3220,00. London. 12. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) lische Konsols 74 ½, Silber prompt 298, 2 Monate 29.. diskont 4816. Bankausgang 272 000 Pfd. Sterl. Paris, 12. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Rente 89,70.

Lissabon. 12. Dezember (W. T. B.) Goldagio 14.

New Pork, 12. Dezember. (Schluß.) (W. T. B.) Beginn der beutigen Börfe vollzog sich in matter Haltung, die einer⸗ seits auf die ungünstige Beurteilung der politischen Lage in Europa zurückzuführen war, andererseits mit der Gerichtsentscheidung gegen die Unien Paeisiehahn zusammenhing. Unions versoren nach den ersten Umsätzen 4 ¼, Readings 2 und Canadians 3 ¾ Dollars, während auf den übrigen Umsatzgebieten Rückgänge von 1 bis 4 Dollars zu der⸗ zeichnen waren. der Börfenkteise lch die Bat

85

eine sehr

Froße Ewegung, zum

Futtergerste,

Mais (mixed) gute Sortt

Linsen 60,00 ℳ,

1,60 ℳ.

(W. T. B.) Gold in Barven das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silder in Barren das Keogramm

Orienthabnaktien pr. ult. 8

SFaod edinmn d6. Bandaptun 18d.

3 % Franz. Madrid, 12. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Parts 107 08. Der

partei die Gelegenheit benutzte, um ihrerseits das Kursniveau noch weiter herabzudrücken. Im späteren Verlaufe wunde die Tendenz freund⸗ licher, da namentlich in Unsons Stützungskäufe erfolgten. Stürmische Deckungen führten um die Mittagsstunde zu einer kräftigen Erholung des Kursniveaus. Auch erfolgten in umfangreichem Maße Anlage⸗ käufe. Als Grund fuͤr den plötzlichen Stimmungswechsel wurde auf ein Gerücht verwiesen, nach welchem die Firma Morgan u. Co. 50 000 Stück Unions schwachen Händen zum Kurse von 180 abgekauft hätte. Weitere Deckungen und Rüdkäufe sowie Anschaffungen zu dauerndem Besitz seitens europälscher Häuser ließen die Börse auch später in fester Haltung verkehren. In der Schlußstunde bewirkten Realisierungen eine Abschwächung, wotei die Mehrzabl der leitenden Werte einen Dollar einbüßten. Der Schluß war schwach. Akteen⸗ umsatz 922 000 Stück. Tendenz für Gelr: Stetig. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 4 ½, do. Zimerate för leptes Darlebn des Tages 4 ½, Mechsel auf London 4,8100, Cakle Transfers 4,8575, Wechsel auf Berlin (Sicht) 9420

Rio de Janeiro, 12 Dezember. (. T. B.) Wechsel auf London 16 ½2.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 12. Dezember 1912. Amtlicher Kurzbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rbeinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,50 12,50 ℳ, c. Flammförderkohle 11,00 bis 11,50 ℳ, d. Stückkohle 13,50 15,00 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,75 14,50 ℳ, do. do. III 13,75 14,50 ℳ, do. do. IV 13,00 13,75 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0—20/30 mm 8,25 9,25 ℳ, do. 0 50/60 mm 9,75 bis 10,50 ℳ, h. Gruskohle 6,75 9,75 ℳ; II. Fettkoble: a. Förder⸗ kohle 11,25 12,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,50 13,00 ℳ, c. Stückkoble 13,50 14 00 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn 1 13,75 bis 14,50 ℳ, do. do. II. 13,75 14,50 ℳ, do. do. III 13,75 14,50 ℳ, do. do. 1V 13,00 123,75 ℳ, e. Kokskohle 12,25 13,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,50 12,00 ℳ, b. de. melierte 11,75 12,75 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ 558 12,75 14,25 ℳ, d. Stückoble 13,25 15,75 ℳ, 6. Nuß⸗ ohle, gew. Korn 1 und II 15,25 18,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,50 ℳ, do. do. IV 11,50 13,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,00 21,50 ℳ, do. do. II 21,50 25,50 ℳ, g. Fördergrus 9,50 bis 10,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 6,25 9,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,50 17,50 ℳ, b. Gießereikols 18,00 20,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 20,00 23,00 ℳ, V. Briketts⸗ Briketis se nach Qualität 11,00 14,25 ℳ. Die näichste Börserversammlung findet am Montag, den 16. Dezember 1912, Nachmirtags von 3 ½ bis Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Sladtgarten) ftatt⸗

Magdeburg, 13 Dezember. (W.T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad o. S. 9,10 9,20. Nachprodukte 75 Grat g. S. 7,45 bis 760. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade] ohne Faß 19.25 19,50. Kristallzucker 1 m. S. —,—., Gem. Rasfimade m. 8. 18,00 19,22. Gem. Melis I mit Sad 18,50 18,75. Stimmung: Ruhig. Rod⸗ zuger 1. Produkt Transu frei an Bord Hamburg: Dezember 9,65 Gd., 9,67 ½ Br., —,— bel. Janmar 9,760 Gr. 9.75 Br., —,— bez., März] 9,92 ¼ Gd., 9,97 ½ Br., —,— bez. Mai 10,12 ¾ Gr., 10,15 Br., —,— kez, Auguß 10,35 Gd. 10,37 ½ Br., —,— be Oktober⸗Dezember 10.07 ¾8 Gd., 10,10 Br. —,— bez. Stimmung⸗ Ruhig. Wochenumsatz: 436 000 Zentmer.

Cöln, 12. Dezemter. [B. T. B.) Röübbl f 85 0C, für Mai 66,50.

Bremen, 12. Dezember. [. TI. B.) Schmalz. Man. Loko. Tuhs und Firktr 172 ½. Tarwelenmer u. saffer. Stetig. Baummwolle. Statig. American metodlimg Urr 662.

Hamburg, 13 Dezember, Bnrmirmagse Uüher . 1. .) Zuckermarkt. Behangtet. Rübenmuhzucker 1. Prnaunt Basu Soso Rendegem neue Ufance, frri an Bort Huamburg, für Dezember 9,62 für Junum 9,72 ⅛, sin März 9.9. sin Mai 20,17 ⅞, cür Auguft 10,57 ½, für Oktober⸗Dezember 10,10.

(W. T. B.) Kaffee Rubig aber behauptet. Gond averuge Sanms fir Dezember 68 GSd., für März 68 ½ Gr., für Mm He8 Ghd., füur September 68 ¾ Gd.

Budapest, 12. Dezember, Vormittags 11 Ubr. [M. T. B.) Getreidemarkt. Wrizen träge, für Arral 11.,92. sui Mm —. Roggen für April 10,44. Hafer für Arril 11,13. Muis für

Ma 7,68, für Jull 7,82. ondon, 12. Dezember. (W. T. B.) Mübennohzucker BB % Dezember 9 sh. d. Wert, ruhig. Jadazuker 98 % promm . . B) Baummolle. 8.2. Mmi Ium 6,73 Jum Juk b,71 Juli⸗Auguft 5 Slangrm. 12. Dezenber. (. T. B.) (Schluß.) Robelser Middlesmnughd warrant 8.10. Stretig. vndih. Shw maur Konditinn 278 -2. ißer S . 8 ur 10. he sur Deremoder 308, für Ium Il, für Auguft 32. Amnsterdam 12. Denember. [☛. T. B.)

Standeart

Jade⸗Raffer Antmerden. [2. Degncher. . T. .) Petvuleum Nrfürnrres am we lrr ee de. Br. dn. für Detemder 2 Pr. Schmalz sür 142 ½.

Antmerren. 18. Peemcher . FE. B. (Schka Getzeidearkt. Weigen nig ur Derender .4d, ser Mär⸗

Rexw Pork, 12. her [(W. 8. B.) (Sühluß.) Bnummonle loko middling 12,89 dn. fin SDezencder 18, 88. do. shr Fecrmar Resee⸗

12,50, do. in New Omeemt larp middl. 12 ., G Oil Citr, 1,89. Schmal! Weterr

Cin Cases) 10,40, do. Standaerd mhite i

do. Credit Balancez at

10,75, do. Rohe u. Brrthers 11, . Zucker satg vei. —G 8 Getrei 8 21 nach Sosl d. Haßee Pirx Mr. oko 14, do. für Dezember 18,02. do. für Februar 15 0 Nuepier Standerd Ioko 18,75, Znm 49, 55—49 82

1“

Infolge dieser starken Verflan bemächtigte 85 6 d