Britischen Museum befindliche Wappenzeichnung des schweizer Ge⸗ schlechts Hechlingen, der schon früher von Lehrs ange⸗ nommenen Lokalisierung des Meisters in der Schweiz eine neue Stütze verleiht. — Zum Schluß berichtet Campbell Dod gson über eine 1911 vom Britischen Museum erworbene Sammlung von 44 Illustrationen zum „Theuerdank“. Sie enthalten u. a. einen bisher ganz unbekannten Holzschnitt von Burgkmair, der bei der end⸗ gültigen Fassung des Gedichtes ausfallen mußte und im Gegensatz zu anderen verworfenen Stücken eine sehr hohe Qualität aufweist. Es bandelt sich um den mit einem unbekannten Partner beim Brettspiel sitzenden Helden der Dichtung selbst.
— Meisterbilder in Farben: Dürer von Bruno Schrader, Leonardo da Vinci von Bruno Schrader. Schlesische Verlags⸗ anstalt (vormals Schottländer), Berlin. Zwei kleine Geschenkwerke aus einer größeren Reihe ähnlicher Büchlein, die sich auf den ersten Blick durch Format und Ausstattung zu empfehlen scheinen. Leider halten sie einer genaueren Prüfung nicht stand. Die farbigen Wiedergaben, um derentwillen das ganze Unternehmen ins Leben gerufen scheint — jedem Heft sind 8 farbige Tafeln beigegeben —, snd mit kaum einer Ausnahme ungenügend. Der Dreifarbendruch
ibt nur scheinbar mehr als eine gute Photographie; er verwischt die Modellierung und überzieht oft das Ganze mit einem unleidlich entstellenden Gesamtton. Stücke wie die Dürerschen Apostel oder Leonardos Anna selbdritt sind einfach ungenießbar in dieser Wieder⸗ gabe. Womöglich noch schlimmer steht es mit dem Text. Der Ver⸗ fasser hat offenbar gar kein eigenes Verhältnis zu den Dingen. über die er schreibt. So stellt er in einem holprigen Deutsch eine Reihe von Notizen über das Leben und einzelne Werke der Meister zusammen, in denen die gleichgültigsten Aeußerlichkeiten mit komischer Breite behandelt sind, und über das Wesentliche, die künstlerische Eigen⸗ art der behandelten Bilder und ihrer Schöpfer, mit ein paar nichts⸗ jfagenden Werturteilen weggegangen wird. Vor einer Kunstschrift⸗ stellerei dieser Art kann man nicht nachdrücklich genug warnen. Ein Verlag, der Kunsthücher „für weitere Kreise“ herausgibt, sollte seine Mitarbeiter mit besonderer Sorgfalt auswählen: denn der Schaden, den der Dilettantismus hier anrichtet, ist größer und gefährlicher als in der Fachliteratur.
Bauwesen.
Ausschmückung des Hauptsitzungssaales im neuen Kammergerichtsgebäude in Berlin durch Decken⸗ und Wandgemälde hat der Mintister der geistlichen usw. Angelegenheiten einen Wettbewerb für in Preußen lebende deutsche Künstler mit Frist bis zum 15. Mai 1913 erlassen. Vier Preise von 4000, 3000, 2000 und 1000 ℳ sind ausgesetzt. Das Preisgericht bildet die preußische
Landeskunstkommission. Zeichnungen des Saales und Abdrucke des 1 EIEI“ können vom Bureau der Königlichen Akademie der ünste unentgeltlich bezogen werden.
Verkehrswesen.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Aleppo sind gestern in Gegenwart der lokalen Behörden die Neubaustrecken der Ba bahn von Aleppo nach Radjou im Amanusgebirge und von Aleppo nach Djerabulus am Euphrat dem Betrieb worden. Die
Länge der neu in Betrieb genommenen Strecken beträgt 200 km.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Die schon lange verheißene Neuaufführung von Richard Wagners Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“, das in seinen vier Teilen im Laufe des Winters in völlig veränderter äußerer Gestalt auf der Bühne des Königlichen Opernhauses erstehen soll, begann am Sonnabend mit dem Vorabend „Das Rheingold“. Die technischen Schwierigkeiten, die hier zu überwinden sind, um den szenischen “ des Meisters gerecht zu werden, sind un⸗ geheuer; sie sind selbst in Bayreuth bisher nicht befriedigend gelöst worden. Es ist daher zu begrüßen, daß der Generalintendant der Königlichen Schauspiele, Graf von Hülsen⸗Haeseler nach vollendetem Umbau der veralteten Bühne des Opernhauses dieser Frage seine Aufmerksamkeit zuwandte und selbst die szenische Neugestaltung des Wagnerschen Werks in die Hand nahm. Die Bühnenwunder, die er im Verein mit seinen bewährten Mitarbeitern, dem Maschineriedirektor Brandt und den Dekorationsmalern Gebrüdern Kautsky vollbracht hat, stellen alle bisherigen Versuche, die Szenenbilder im „Rheingold“ den Absichten Wagners getreu auszuführen, völlig in den Schatten. Gelänge es auch, den gesanglichen und musikalischen Aufgaben durchweg ent⸗
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Magdalene. Opernhaus. 270. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mein Freund Teddy. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Kapellmeister Paur. Regie: Herr Regisseur Bachmann. (Heinrich
als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 281. Abonnementsvor⸗ stellung. Der große König. Drei
Bilder aus seinem Leben von Josef Lauff. lotas. Der zerbrochene Krug. —
Musik von Weiland Seiner Majestät dem 8 König. Für die szenische Aufführung ein. Abends: Filmzauber. Prichtet von Josef Schlar. Anfang zauber.
hr. Neues Operntheater. Russ. Ballett: Petruschka., Kleopatra, Der Nach⸗
mittag eines Faunes, Polowetzer Straße Dienstag, Abends 8 Uhr: lottenburg,
Tänze. Anfang 8 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus. 271. Abonne. Hedda Gabler. Schauspiel in vier Abends 8 Uhr: Zum ersten Male
mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze Akten von Henrik Ibsen. sind aufgehoben. Das Rheingold. An⸗
fang 7 ½ Uhr. Frankfurter.
Schauspielhaus. 282. Abonnementsvor⸗ F Hedda Gabler. Die fünf Frankfurter.
stellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen von Friedrich von Schiller. W“ theater. Russ. Ballett
Neues Operntheater. uss. Ballett: 8 Karneval, Der Feuervogel, Der Geist 8 Uhr: Die Weber. Polowetzer Tänze. Anfang 8 Uhr.
Neues Operntheater. Se Nach⸗ mittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Fünfte Vorstellung für die Berliner Arbeiterschaft: Die Jour⸗ ualisten. Lustspiel in vier Aufzügen von
Gerhart Hauptmann.
Kammerspiele.
Donnerstag: Maria Magdal
8. F Berliner Theater. Dienstag, Abends der Vogler: Herr Anton Sistermans 8 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit — Gesang und Tanz in 4 Akten von Rudolf 8 Uhr: Heimg'’funden. Bernauer und Rudolph Schanzer.
Donnerstag bis Sonnabend:
Theater in der Königgrützer Deutsches Opernhaus. (Char⸗
Mittwoch und Donnerstag: Die fünf
Mittwoch: Rosenmontag.
Deutsches Schauspielhaus. (Diretk⸗
sprechend gerecht zu werden, so stände die Berliner Königliche Opern⸗ bühne bezüglich der Wiedergabe dieses Wagnerschen Werks vor allen anderen Theatern an erster Stelle. Unbeschreiblich leicht und frei bewegen sich jetzt die drei Rheintöchter in ihrem Element. Was die Phantasie des Dichterkomponisten sich erträumt hatte, hier ist es schöne Wirklichkeit geworden. Wenn der Vorhang innerhalb der für diese Vorstellung geschaffenen altnordischen Umrahmung der Bühne sich teilt und der Felsengrund des Rheins allmählich dem Auge sichtbar wird, sieht man eine der drei Nixen zunächst un⸗ beweglich auf einer zackigen Felsklippe stehen. Dem Rufe der Schwestern folgend, schnellt sie sich dann in kühnem Schwunge hinab und gesellt zu den anderen, die den aus der Tiefe emporklimmenden Alberich neckend umschwimmen. Die Schlank⸗ heit und Schmiegsamkeit der gleißenden Leiber, die Anmut und fisch⸗ gleiche Lebhaftigkeit der Bewegung ist vollendet wiedergegeben. Schade nur, daß diese Rheintöchter auch stumm sind wie die Fische, denn sie singen nicht selbst ihren Part, sondern die versteckt aufgestellten Sängerinnen; dadurch wird nicht nur nicht der Schein erweckt, als gehörten die Stimmen den sichtbaren Gestalten, sondern das ge⸗ Gsetn⸗ Wort wird undeutlich und stimmt zudem mit dem Gebärdenspiel nicht überein. Vielleicht läßt sich diesem Uebelstand durch eine günstigere Aufstellung der Sängerinnen, denen man ja wohl selbst das Singen in „schwebender Pein“ nicht zumuten kann, abhelfen. Wundervoll ist jetzt das landschaftliche Bild: „eine freie Gegend auf Bergeshöh“, mit seinen plastisch herausgearbeiteten Felsblöcken, dem ansteigenden zblumigen Grunde“ und dem Blick ins Rheintal und auf die blin⸗ kenden Zinnen Walhalls. Nicht minder großartig ist Niblheim mit seinen dunklen, durch die Schmiedefeuer nur matt erleuchteten Klüften; und eine geradezu ideale Lösung hat hier die Tarnhelmfrage gefunden. Alberichs Gestalt verschwindet unter Hümösen⸗ die dem Helme selbst abwärts entströmen, sodaß zuletzt eine Nebelsäule dasteht, die dem ver⸗ ängstigten Mime überallhin folgt. Aus ihr entwickelt sich auch die sich mit vollkommener Naturtreue windende Schlange, in die sich Alberich später wandelt. Nur der Schluß des Ganzen, der kinemato⸗ graphisch aufgenommene Einzug der Götter in Walhall, befriedigte weniger als die primitivere frühere szenische Anordnung, die sich damit be⸗ gnügte, den Götterzug nur am Fuße der Regenbogenbrücke zu zeigen. — Der musikalische, gesangliche und darstellerische Teil der vorgestrigen Aufführung, die der Kapellmeister Blech dirigierte, konnte im allge⸗ meinen befriedigen, obwohl hier in dieser Beziehung schon Eindrucks⸗ volleres in früheren Jahren geboten worden ist. Herr Hoffmann war ein kraftvoller Wotan, nur liegt ihm die Partie tief, sodas ihm nicht alles nach Wunsch geriet. Eine bis ins feinste ausge⸗ arbeitete Leistung war der Loge des Herrn Kirchhoff, zu dessen besten Vertretern er sich nunmehr zählen darf. Gut waren ferner die Herren Habich (Alberich) und Henke (Mime), obwohl sie ihre Vor⸗ gänger in diesen Rollen nicht erreichten. Die neuverpflichtete Frau Hafgren⸗Waag war darstellerisch wie gesanglich eine anmutige Freia. Die Leistungen von Frau Goetze (Fricka), der Herren Philipp (Froh), Bachmann “ Knüpfer (Fasolt) sind von früher her schon be⸗ kannt. Ihnen gesellte sich Herr Schwegler als sehr annehmbarer S hinzu. Das Rheintöchter⸗Terzett war durch die Damen Dux, Schloßhauer und Ober, von denen letztere auch die Erda ausdrucks⸗ voll sang, vortrefflich besetzt.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Wiederholung von „Lohengrin“ statt. Herr Berger singt die Titelrolle, die Elsa: Frau Hafgren⸗Waag, die Ortrud: Frau Arndt⸗ Ober, den Telramund: Herr Bischoff, den König Heinrich: Herr Thieß als Gast. Die Rolle des Heerrufers hat gastweise Herr .“ Hecker vom Stadttheater in Breslau übernommen. Dirigent ist der Kapellmeister Paur. (Anfang 7 Uhr.) b
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Der große König“ von J. Lauff wiedetholt.
Der Berliner Zweigverein des Schwäbischen Schiller⸗ vereins veranstaltet am Sonnabend, 28. Dezember, Abends 8 Uhr, im Saale der Singakademie eine Schillergedächtnisfeier. Der Chor der Singakademie wird im Verein mit dem Philharmo⸗ nischen Orchester unter der Leitung Professor Georg Schumanns zwei Kompositionen Schillerscher Dichtungen von Georg Schumann und zwar die Totenklage aus der „Braut von Messina“ und „Sehn⸗ sucht“ vortragen, Fräulein Emmi Leisner drei Lieder (Schillersche Texte) singen und Dr. Emil Milan die Gedichte „Der Taucher“ und „Das Glück“ sprechen. Die Gedächtniesrede hält der Universitäts . A“ Dr. Max Friedländer über Schiller in der Musik“.
Schillertheater. o. (Wallner⸗
Frauen. Lustspiel in 5 Akten von Molidre.
Mittwoch: Hedda Gabler. Pepi. Donnerstag: Hedda Gabler.
Charlottenburg. Dienstag, Abends
Elga. Film Donnerstag: Heimg'funden. Beaeckers.
erziehung.
Bismarck⸗Straße 34 —37.
Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Geschlossen.
Oberon. Mittwoch: Figaros Hochzeit. Donnerstag und Freitag: Oberon.
Puppchen.
Neues Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Frauenfresser. Operette
Mittwoch und folgende Tage: Frauenfresser.
Cücte edee erh
Theater am Nollendorfplatz.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Maria theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Dienstag, Abends 8 ½ Uhr: Graf Pepi. 7 Ühr: Liederabend von Anna Binger. 1 Der Misanthrop. Schauspiel in 5 Akten Lustspiel in drei Akten aus dem Jahre Am Klavier: Eduard Behm.
Mittwoch, Freitag und Sonnabend: von Molière. Hierauf: Die Schule der 1866 von Robert Saudek und Alfred
Donnerstag, 7 ½ Uhr: Zum ersten Male:
in drei Akten von Curt Kraatz und Jean
Sonnabend: Zar und Zimmermann. Kren. Gesangstexrte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert. Freitag und folgende Tage: Puppchen. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau
Lessingtheater. Dienstag, Abends Montis Operettentheater. (Früher: Holle.
Diei Trianontheater. (Georgenstr., nahe
Donnerstag: Neu einstudiert: Rose in drei Akten von Leo Stein und Karl 1 .
Bernd. Schauspiel in fünf Akten von Lindau. Musik von Edmund Cysler. Sühebeh e Dienstag, Abends
spiel in drei Akten von Paul v-ve Freir O11A1“*“ Freiin von Hardenberg (Karls
— eb. Erste die Beste. 8 — Stiftsdame Berta von Zimietzka
Mannigfaltiges.
Myslowitz, 14. Dezember. (W. T. W.) Als am Nachmittag ein Fuhrwerk mit Löhnung für die Bergleute der Brzemsagrube dorthin unterwegs war, wurde es bei Virkentbeer von vier Räubern überfallen. Der das Fuhrwerk begleitende Assistent Jamrose wurde durch Revolverschüsse schwer ver⸗ letzt, während der Kutscher entkam. Später traf das herrenlose Fuhrwerk auf der Grube ein. Von den 42 000 ℳ Löhnung waren 5000 ℳ vermutlich waren also die Räuber, von denen jede Spur fehlt, bei der Arbeit gestört worden.
Bremerhaven, 16. Dezember. (W. T. B.) Der gestr ige und heutige Sturm verursachte zahlreiche Unfälle auf hoher See. Der nach See gehende deutsche Dampfer „Ebernburg“ signali⸗ siert, daß beim Leuchtturm Roter Sand ein Schiff in Not sei. Nördlich von Hs Weg auf der Tegeler Platte sitzt ein zwei⸗ mastiges Fahrzeug fest. Die Flaggen sind nicht zu sehen. Das von Bremen nach Emden mit eine Ladung Mehl bestimmte holländische Segelschiff „Nieuwe Zorg Folkers“ ist in havariertem Zustande und mit Verlust von Anker und Kette Abends um 7 Uhr durch zwei Schleppdampfer hier einbugsiert und in den alten Vorhafen gelegt worden. Der von Nieuwe Diep nach Blyth bestimmte schwedische Dampfer „Soelve Lars“ ist wegen Maschinenschadens Abends hier eingelaufen und hat auf der Reede geankert. 8 .
Kiel, 14. Dezember. (W. T. B.) An Bord des Torpedo-⸗
bootes „G. 8“ explodierte heute auf der Förde ein Oelrohr. Von der Besatzung wurden ein Mann schwer, zwei andere leicht verletzt; alle drei fanden im Garnisonlazarett zu Wiek
Aufnahme. 8
Hamburg, 14. Dezember. (W. T. B.) Ein seit der vper gangenen Nacht andauernder orkanartiger Sturm hatte meherere Unglücksfälle im Gefolge und großen Schaden. In der Nähe des Hauptbahnhofs wurde ein Maurer vom Gerüst geweht und lebensgefährlich verletzt. In der Ausschlägerallee wehte der Sturm einen Fabrikschornstein um, doch sind glücklicherweise Menschen nicht zu Schaden gekommen. Besonders auf dem Dom (Weihnachtsjahrmarkt) richtete der Sturm Verwüstungen an. Buden wurden umgeweht; das Zeltgerüst eines wegen der schlechten Witte⸗ rung nur von wenigen Personen besuchten Karussels stürzte zusammen,
doch wurde niemand verletzt. In der Stadt wurden zahlreiche Dächer
abgedeckt.
London, 15. Dezember. (W. T. B.) Auf dem Fluge vo Sess nach Oxford stürzte heute ein von dem Marineleutnan
arke gelenkter und mit einem Fluggast besetzter Eindecker infolge
eines Motorschadens bei Wembley aus einer Höhe von 50 m ab
Der Leutnant Parke war auf der Stelle tot, der Fluggast
starb kurze Zeit darauf.
St. Petersburg, 16. Dezember. (W. T. B.) Laut Angaben
. S. sind vom 14. Januar 1907 bis 1. No⸗ vember 1912 in Rußland 38 004 bewaffnete Ueberfälle verübt worden, wobei 1719 Amtspersonen und 5997 Privatpersonen getötet, 2499 Amtspersonen und 5747 Privatpersonen verwundet wurden.
des Ministeriums des
Im Verlaufe der zehn ersten Monate dieses Jahres sind 2148 be⸗ waffnete Ueberfälle zu verzeichnen. Sebastopol, 14. Detzember. (W. T. B.) Der Flieger Katschinsky mit einem Fluggast stürzte mit seinem Hydroplan ins Meer. Der Fluggast ertrank, Katschinsky wurde gerettet.
Catania, 15. Dezember. (W. T. B.) Bei Mangano ist der Schnellzug Catania — Messina mit einem Güterzuge zu⸗ sam mengestoßen. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Zehn Personen sollen getötet, fünfzehn verletzt worden sein.
Ostende, 15. Dezember. sn. T. B.) Nach einem Funken⸗ telegramm ist das Leuchtschiff „West Hinder“ gesunken. Zehn an Bord befindliche Personen sind vermutlich ertrunken.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der ten und Zweiten Beilage.) 1 1
11“
Harmoniumsaal. Dienstag, Abends
Birkus Schumann. Dienstag,Abends
alm. Mittwoch und folgende Tage: Graf 7½ Uhr: Große Galavorstellung.
eten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Der unsichtbare
Residenztheater. Dienstag, Abends Mensch! Vier Bilder aus Indien.
Weihnachts⸗ 8 Uhr: Gastspiel Constanze von
komödie i 8 Bildern von Ludwig Linden vom Théatre Royal du Parec in enasarseN gg. d Brüssel: Prinzeuerziehung. Satire in 7 ½ Uhr: Große ö
ittwoe ittage . Anzengruber. viee eE. Miütwoch Die Geschwister. Hierauf: drei Akten von Maurice Donnav. Be⸗ — Zum Schluß: Die große Prun 8 aarbeitet und inszeniert von H. Bolten⸗ pantomime: „Sevilla“.
Zirkus Busch. Dienstag, Abends
Mittwoch und folgende Tage: Prinze⸗ ——x Irravensrisxsasevwera —— Familiennachrichten. Thaliathenter. (Direktion: Kren und Verlobt: Frl. Hertha von Wallenberg⸗
Pachaly mit Hrn. Oberleutnant Otto von Zobeltitz (Breslau). Verehelicht: Hr. Major Hans von Joeden mit Frl. Meta Johannes (Küstrin — Liegnitz). — Hr. Oberleutnant Rudolph Jürgensen mit Frl. Elfriede von Fischer⸗ Treuenfeld (Schleswig — Hannover). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Re⸗ gierungsrat Dr. Wehrmann (Hannover). — Eine Tochter: Hrn. F. A. von Goßler (Zichtau). Gestorben: Hr. Vizeadmiral z D. von Reiche (Naumburg). — Hr. Ober⸗ enbegöent a, Sag. 8 b8. e. 3 erlin). — r. Justizra eopo 1“ Meyer (Charlottenburg). — Emma von la Roche⸗Starkenfels,
Dienstag und Mittwoch:
Posse mit Gesang und Tanz
(Gnadenfrei). — Frl. Anna von Heyde⸗
Susammen in der Zeit
Erste Beilage .“ chsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 16. Dezember
8 Deutsches Reich.
Betrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets
1“ “ 2 5 * im Monat November 1912 und in der Zeit vom 1. September 1912 bis 30. November 1912.
I. Es sind verarbeitet worden:
II. Es sind gewonnen worde
8 [Zuckerabläufe
Verbr. a u ch s z u ce r
Zeitabschnitt, auf welchen
die Betriebsergebnisse zucker
sich beziehen
Hiervon wurden
Roh⸗ entzuckert mittels (Rohzucker
brauchs⸗ im füv8 zucker ganzen der der 4 Os. Art
Kristallzucker granulierter Brotzucker
8 —
Stangen⸗ und Stücken⸗ und
Wärfelzucker
Platten⸗, S
V
zuckersirups
Melis
gemahlene Raffi⸗ nade
andere Abläufe
gemahlener zusammen Speisesirup
Flüssige Raffinade
einschl. des Invert⸗
lals Einwurf usw.)
dz rein
2 Krümelzucker
8 1) Rübenzuckerfabriken. Im November 1912 160 153 152 300 13 8361 23 024 23 024 317 468 80 593 In den Vormonaten 61 590 047 368 912 31 051 y22 909 2 9909 — 25 339 738 77 179
vom 1. September 1 “ 1912 bis 30. No⸗ V ““ I1 vember 1912 121743199] 669 384 44 887 17 048 292] 657 206 157 772 —
Dagegen 1911. . . 81 847 922]% ꝑ612 523] 39 287 10 960 855] 464 780 100 740 — 2) Zuckerraffinerien.
100 139 93 333
193 8 157 436,
Im November 1912 2 6531 6 403 599% 132 459 255 807 16 4377 97 805 206 825
In den Vormonaten 23 499 1 360]/ 185 129 290 711 14 967 68 418
Zusammen in der Zeit vom 1 September V 1912 bis 30. No⸗ V V vember 1912 .. V
Dagegen 1911...
3) Melasseentzuckerungsanstalte
Im November 1912 117 958 1 086]⁄ 180 460 180 460 4 206 71 2444 6 85656 — V 7 849. 15 080
1 In den Vormonaten 147 8731 3 166 ß319 590 2 998 . . ZZ 86 — 319 590 2 908 ꝑ89 083 5 846 vom 1. September 1 1912 bis 30. No⸗ 1 dvember 1912 .. 265 831° y4 252 500 050 — 500 050 7114 160 327 12 702 Dagegen 1911 ... 230 4267 6 830] 513 863 — 513 863 6 2081 156 616 12 996 —
4) Zuckerfabriken überhaupt (1 bi
Im November 1912 [60 153 152]⁄ 1 751 083] 21 325] 203 484 24 180 460]¼ 8 795 187¹ 521 171 56 5 n den Vormonaten 61 590 047] 2 064 333 57 716] 342 499 22 909 319 5908 262 178 613 299 3 788 14 33½ 8 29
Zusammen in der Zeit 8 vom 1. September 8 8 8 V V V 1912 bis 30. No⸗ 8 1
vember 1912 . 131743199 3815 416 79 041 545 9838 — 45,933 500 050017 057 38571 135 121 716 992 31 404 276296 Dagegen 1911. 81 867 988 8087 576 78 6411 554 601, — 40738 513 863110 968 749] 793 227 495 091 30599 238 070
V
2880 201 29 902 b 1 959 317 588 546 5818 31 404 166 223 418210 183 696 281 539 548729 24 846 5 329 2524 082 2194 627] 32 524 1686] 171 831] 381 355 30 599, 162 744 308 598
n.
37 167 3).
225
V
III. Gesamte Herstellung für die Zeit vom 1. September 1912 bis 30. November 1912 in Rohzucker berechnet: 18 453 956 dz. Bei dieser Berechnung sind die unter I angegebenen Einwurfzucker in Abzug gebracht und die Verbrauchszucker im Verhältnis von 9:10 umge
Berlin, den 14. Dezember 1912. Kais erliches Statistisches Am Delbrück.
211 385 100 420 153 623 284 67:
323 337 102 012 264 954 457 998, 91 966, 2 865 2 281 067]5 325 415 120 241 318 518 510 248 90 016 2 464 2 488 780 8
14 924 128 319] 132 566 78 829 904 255 628 979 16 450 153 813 116 336 76 444 909 020 397 742
1813 275 1 366 491
225 815 211 185 115 626
31 7. 282 132 248 902 155 273 35 727
83 276 127 916/ 264 056 12 205
98 501] 229 235] 506 993 19 837] 6 860 1 916 493
8 719 61 376 932 — 771 17 861 11 082 109 239 931 255 32 029
71831 19 801] 170 615 1863 432 490 73 890
1 505 16 829 157 942 1 641 404 840. 9 911 51 800
747 621
233 038 568 087
I
648 752 222 253, 583 472 968 246 181 982 5 329 4 769 847/13 2711 315 708 503 141 135 733] 471 879, 876 120 137 104 6 860 3 687 824 15 714,1 177 550
1 “ 1I“
Rübenverarbeitung und Inlandsverkehr mit Zucker “ im November 1912. 1
— Im Zollgebiet:) sind in den freien Verkehr gesetzt worden
Monat Nobemeber 1912
steuerfrei
— 8 zabl sgegen Entrichtung der Zuckersteuer²)
Zuckerabläufe
fabriken, arbeitete andere e 1 istalli⸗ (ohne das Rüben Rüben⸗ 6 b b Gewicht verarbeitet mengen
ucker⸗ feste Zucker V 1
bezirke
icht
zucker flüsst abläu ö111“ (Steuerdirektivbezirke Füsgige 8 Vergällungs⸗ vergällt mittel) V
u1
vergällt ohne das
Gewicht der Vergällungs⸗
mittel)
Ostpreußen.. Westpreußen.. Brandenburg . . Pommern ... desc “ Schlesien ...
1 1 640 8 — 8 58 907 45 156 2 386 285 47 5 12 690 3 394 013 76 904 17 036 7 314 069 20 224 72 515 Sehbfl 89 8 8. 8 505 157 870 64 242 Schleswig⸗Holstein 8 b has . — 28 230 55 215 146 243
5 085 616 8 8 E”“ . 33 886 51 560 AE11“] 8 594 487 12 531 1 6 168 Hessen⸗Nassau .. . 250 852 118 1 532 Rheinland. h“ 2 225 404 115 923 317 28 568
Summe 47 903 771 2 832 433 0 450 765
8tI7 2 117 167 en 5
580 563 5 11 856 1 1⁄ 891
466 215 2 29 302 — 6 553
378 747 52 530 6 231
827 374 11 957 Fff 8 852 2 503 900 9 504
vb“ LA6“* e111X1XAX“ Baden und Elsaß⸗Lothringen
ö1“; Mecklenburg.
—
Gustav Freytag. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volks⸗ wohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Deutsches Theater. Dienstag, Abende 7 ½ Uhr: König Heinrich IV. (2. Teil.)
Mittwoch und Sonnabend: König Heinrich IV. (2. Teil.)
Donnerstag: Hamlet.
tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 104 a.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der gut sitzende 5 Lust⸗ spiel in vier Akten von Gabriel Dregely.
Mittwoch und folgende Tage: Der gut sitzende Frack.
Komödienhaus. Dienstag, Abends
8 Uhr: Die Generalsecke. Lustspiel in drei Akten von Richard Skowronnek. Mittwoch und folgende Tage: Die
Gastspiel des Münchener Künstlertheaters: Dienstag, Abends 8 Uhr: Kismet. Ein
stück mit Musik in 8 Bildern von Josef Gustav Mraczek. Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Snee⸗ wittchen. — Abends: Kismet. Donnerstag und Freitag: Kismet. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Snee⸗ wittchen. — Abends Kismet.
Freitag: König Heinrich IV. (1. Teil.)
Generalsecke.
Traum aus 1001 Nacht. Ausstattungs.
Konzerte.
Saal Bechstein. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: 2. Klavierabend von Lucie Caffaret.
Beethoven-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: 3. (letzter) Liederabend von ulia Culp. Am Klavier: Erich Wolff.
waldt (Königsberg i. Pr.).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗
Verlag der Expedition (Heidrich) 3 in Berlin. (2635 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei u Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße
Elf Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage)
Thüringen . Braunschweig VWI1ö6“ ö11“ b11““
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899 553 3 60 493 3 357 710 65 142 2 424 202 ba 79 263 E 2 579 — 1 2 082 213 118 1
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Summe deutsches Zollgebiet 342
60 153 152 5 208 1 262 995 4 711 1 341
9 S roviant für deutsche Schiffe: 621 dz Rohzucker, 1944 d Verbrauchszucker.
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Berlin, den 14. Dezember 1912 8
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
593 009
2 488
eerdem: Zuckerhaltige Waren unter Erstattung der Vergütung 252 dz, Gewicht des darin enthaltenen Zuckers 98 dz.
Nr. 57 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 13. Dezember 1912 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Bestellung; Exequaturerteilung. — Bankwesen: Status der Deutschen Notenbanken Ende November 1912. — Zoll, und Steuerwesen: Personalveränderungen bei den Stationskontrolleuren; Veränderungen in dem Stande und den Be⸗ fugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Nr. 101 des,Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 14. Dezember 1912, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nicht⸗ amtliches: Umgestaltung des Gleisdreiecks der Berliner Hoch⸗ und Untergrundbahn. Die neuen Gerichtsgebäude in Cöln, Hannover und Halberstadt. — Die Feuergefährlichkeit der Wolkenkratzer. — Vermischtes: Wettbewerb zur Ausschmückung des Hauptsitzungssaales im neuen Kammergericht in Berlin. Ringanlage in Hamm. — Technische Hochschule in Berlin. — Verwendung von Eisen im land⸗ wirtschaftlichen Bauwesen. — Glockenartiger Verschluß für Ent⸗
lastungsvorrichtungen bei Wasserbecken wie Talsperren. — Bücherschau.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs
maßregeln.
Schweiz. r Der schweizerische Bundesrat hat unterm 6. d. M. folgenden Be⸗ schluß erlassen: „ Der schweizerische Bundesrat, auf Grund amtlicher Be⸗ richte, in Ausführung von Art. 49 der Verordnung über die Maß⸗ nahmen zum Schutze gegen die Cholera und die Pest, soweit sie 85 Verkehrsanstalten, den Personen⸗, den Gepäck⸗- und den Warenverkehr betreffen, vom 30. Dezember 1899 4. Februar 1908, auf den Antrag seines Departements des Innern,
beschließt: . 1. Die europäische Türkei wird als choleraverseucht erklärt.
Art. 2. Es kommen daher gegenüber den Herkünften aus diesem Lande die Bestimmungen obgenannter Verordnung zur Anwendung in dem Umfange, wie sie durch den Bundesratsbeschluß vom 1. Sep⸗ tember 1908 in Vollziehung gesetzt worden sind (Art. 33 bis 35: Ueberwachung der Reisenden am Ankunftsorte, und Art. 37 bis 48: Waren⸗ und Gevpäckverkehr).
Art. 3. Dieser Beschluß tritt am 9. Dezember 1912 in Kraft.
Serbien.
Die serbische Regierung hat Konstantinopel und de gebung als choleraverseucht erklärt. s sendungen aus Konstantinopel und dessen n nach Serbien nur auf dem Gisenbdahnweg gestattet. Mit Reisenden, Gepäck und wird gemäß den hierfür destehenden Bestimmungen
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