1913 / 8 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

die Vorlage, betreffend Uebergangsbestimmungen Reichsversicherungsordnung, die Vorlage, betreffend Vollzug des § 200 des Versicherungsgesetzes gestellte, Satzung der

Pensionskasse der Reichseisenbahnen

Tarasätzen.

schluß gefaßt.

Dem Landrat von Kesseler in Bitsburg ist die kom⸗

missarische Verwaltung des Landratsamtes im Kreise Geldern, Regierungsbezirk Düsseldorf, dem Landrat, Geheimen Re⸗ gierungsrat von Nell in Geldern die kommissarische Ver⸗ waltung des Landratsamtes im Landkreise Bonn, Regierungs⸗ bezirk Cöln, und dem Regierungsassessor Dr. jur. Grafen Adelmann von Adelmannsfelden in 1e die kom⸗ missarische Verwaltung des Landratsamtes im Kreise Bitsburg, Regierungsbezirk Trier, übertragen worden.

Zur weiteren dienstlichen Verwendung sind überwiesen worden: Regierungsrat Juncker von Oberconreut in Arnsberg der Königlichen in Cassel, Regierungsrat Kalisch aus Gumbinnen der Königlichen Regierung in Breslau, Regierungsrat Dr. Stumpff in Berlin der Königlichen Regierung in Wiesbaden, Regierungsrat Dr. Bunk in Oppeln der Königlichen Regierung in Cassel, Regierungsrat Fresderh von Meerscheidt⸗Hüllessem in Breslau der

öniglichen Regierung in Königsberg, Regierungsassessor Dr. Conrad in Norden der Königlichen Regierung in Frank⸗ 8 a. O., Regierungsassessor von Oettingen in Schwelm em Königlichen Polizeipräsidium in Berlin⸗Schöneberg, Re⸗ ierungsassessor Dr. Backhausen in Trier der Königlichen egierung in Bromberg, Regierungsassessor Heine in Berlin der Königlichen Regierung in Trier, Regierungsassessor Dr. Lenoir aus Eisleben dem Königlichen Polizeipräsidium in Stettin, Regierungsassessor von Kurnatowski in Stargard (Pommern) der Königlichen Polizeidirektion in Gelsenkirchen, Regierungsassessor Dr. Mosle aus Ahrweiler der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin und Regierungsassessor Dr. Schöne in Lüdinghausen der Königlichen Regierung in Düsseldorf.

Zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften sind zu⸗ geteilt worden: Regierungsassessor Charisius aus Burgdorf dem Landrat des Kreises Gnesen, Regierungsassessor Fürst in Wirsitz dem Landrat des Kreises Lebus, Regierungsassessor Hans Lange aus Breslau dem Landrat des Kreises Lüding⸗

hausen, Regierungsassessor Dr. Meinke aus Neuß dem Landrat des Kreises Allenstein, der neuernannte Fegtfranggasffar Für⸗ bringer aus Hannover dem Landrat des Kreises Wirsitz, der neu⸗ rnannte Regierungsassessor Prien aus Posen dem Landrat es Kreises Schwelm, der neuernannte Regierungsassessor Jorck aus Danzig dem Landrat des Kreises Kleve, der neu⸗ rnannte Regierungsassessor Bodo Lehmann aus Potsdam dem Landrat des Kreises Köslin, der neuernannte Regierungs⸗ issessor Dr. von Buchka aus Oppeln dem Landrat des Kreises Blumenthal und der neuernannte Regierungsassessor Abra⸗ owski aus Danzig dem Landrat des Kreises Burgdorf.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind vorgestern S. M. S. „Hansa“ in St. Thomas (Westindien) und S.

„Emden“ in Swatau eingetroffen.

M. M. S.

Der Landtag ist gestern von Seiner Majestät dem König mit einer Thronrede eröffnet worden. Diese stellt laut Meldung des „W. T. B.“ zunächst den wohlgeordneten Zustand der Finanzen fest. Die Ausgaben für kulturelle und Wohlfahrtszwecke sind unablässig gestiegen. Durch die er⸗ freuliche Weiterentwicklung des Verkehrs werden wieder be⸗ deutende Aufwendungen verursacht. Als eine der vor nehmsten Aufgaben bezeichnet die Thronrede die plan⸗ mäßige Fürsorge für alle Zweige des Unterrichts. Sie kündigt weiter an die Anpassung des Körperschafts⸗ Beamtenpensionsgesetzes an das staatliche Beamtenrecht, ver⸗ bunden mit der ÜUnfallfürsorge für die im Dienst verunglückten Körperschaftsbeamten, ferner eine Erweiterung des Besteuerungs⸗ rechts der Gemeinden, eine neue Wegeordnung, eine neue Ordnung der Gebäudebrandversicherung und die Einführung eines Rechnungshofes. Zum Schluß spricht die Thronrede den Wunsch aus, daß unter den Segnungen des Friedens, der allein die Stärke der Nation erhalten könne, auch die Zukunft dem Volke in allen seinen Teilen Glück und Gedeihen bringen möge.

Den Landständen ist zur Landtagseröffnung der neue Hauptfinanzetat zugegangen. Nach dem „Staatsanzeiger“ bezeichnet der Finan hüäster den Abschluß des Etats nicht als ungünstig, da es sich habe ermöglichen lassen, trotz der erheb⸗ lichen Mehrforderungen das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen herzustellen. Voraussetzung ist hierbei aller⸗ dings, daß in der wirtschaftlichen Lage eine Verschlechterung nicht eintritt.

Der Staatsbedarf beträgt für 1913 118 828 521 ℳͤ, für 1914 121 692 658 ℳ. Gegen den Etatssatz von 1912 ist das ein Mehr von 7,5 beziehungsweise 10,2 M llionen. Die Einnahmen sind ver⸗ anschlagt für 1913 auf 119 059 073 ℳ, für 1914 auf 122 018 620 ℳ, wovon 63.1 beziehungsweise 64 Millionen auf die Landessteuern fallen. Die Steigerung der Einnahmen wurde insbesondere durch Einstellung höherer rträge bei den Verkehrsanstalten und bei den direkten Steuern erreicht. Im ganzen ergibt sich ein Ueber⸗ schuß von 230 552 für 1913 und von 325 962 für 1914. Es müssen aber für außerordentliche Bedürfnisse der Verkehrsanstalten und für die Landeswasserversorgung Anleihen im Gesamtbetrage von 42 Millionen ausgegeben werden, die mit je 21 Millionen auf die beiden Jahre 1913 und 1914 verteilt werden sollen.

Hesterreich Ungͤarn.- Wie die „Neue Freie Presse“ erfährt, haben die Kon⸗ suln Prochaska und Tahy die amtliche Weisung erhalten, sich wieder auf scsr Posten in Prizrend und Mitrowitza zu begeben. Dort sollen ihnen die von Serbien verlangten und zugestandenen Ehrenbezeigungen erwiesen werden. In der permanenten Schulkommission des böhmischen Landtages wurde gestern über das Lehrer⸗ gehaltsgesetz verhandelt. Im Laufe der Debatte wurde auch die Frage erörtert, ob die Lehrer⸗

zur den für An⸗ der Antrag auf Genehmigung der Aenderung der gemã § 1360 R.⸗V.⸗O. sowie die Vorlage, betreffend Aenderung 12 Demnächst wurde über verschiedene Eingaben Be⸗

Abg. Klofac führte laut Bericht des „W. T. B.“ aus, man dürfe nicht vor der Obstruktion kapitulieren. Die gegenseitigen Forderungen der Deutschen und Tschechen müßten im Landtage selbst ausgetragen werden. Eine Unterdrückung des einen oder anderen Teils sel ausgeschlossen. Er stellte den Antrag, die Schulkommission wolle beschließen, daß auf alle Abgeordnetenklubs, die das Königreich Böhmen im Reichstag ver⸗ treten, dahin eingewirkt werde, daß die Verhandlung der Finanz⸗ reform im Reicherat nur dann zugelassen werde, wenn durch sie die Finanzen des Königreichs Böhmen genügend saniert werden. Dieser Antrag wurde mit 14 gegen 6 Stimmen abgelehnt und sodann ein⸗ stimmig das Eingehen in die Spezialberatung beschlossen.

Großbritannien und Irland.

Die Botschafter sind gestern nachmittag im Auswärtigen Amt wieder zu einer Konferenz zusammengetreten.

Wie das „Reutersche Bureau“ erklärt, herrscht in den

Kreisen der Vertreter der Balkanstaaten die Ansicht, daß kein Grund vorhanden sei, weshalb Reschid Pascha, der den Vorsitz in der nächsten Sitzung der Friedenskonferenz führen würde, nicht die Initiative ergreifen und die Konferenz wieder einberufen sollte. „Was den Vorschlag anbetrifft, Bulgarien einige wirtschaft⸗ liche Zugeständnisse zu machen, wie die Schaffung einer zoll⸗ freien Grenzzone zwischen beiden Ländern, unter der Bedingung, daß Adrianopel in türkischem Besitz verbleibe, so würde, wie das „Reutersche Bureau“ aus bulgarischen Kreisen erfährt, ein solcher Vorschlag keine Aussicht auf Annahme haben.

Im Unterhause standen gestern verschiedene An⸗ fragen auf der Tagesordnung.

Der Unionist Mark Sykes fragte den Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen Grey, ob er Mitteilungen empfangen habe über die Hal⸗ tung der Truppen der Werbündeten gegenüber der musel⸗ manischen Bevölkerung in Albanien und Mazedonien oder über die Haltung der türkischen Truppen gegenüber den Cheisten auf der Halbinsel Gallipoli oder in Thrazien. Frey erwiderte, es seien ihm verschiedene Mitteilungen dieser Art zugegangen, doch seien sie, wie es unter den Umständen natürlich sei, nicht genügend erwiesen, um eine offizielle Erklärung zu rechtfertigen. Auf weitere Fragen, be⸗ treffend die Aussichten auf Wiederaufnahme der Friedensverhand⸗ lungen und eine Aktion der Mächte, sagte Grey, er habe seiner Erklärung vom 7. Januar nichts hinzuzufügen.

Ein Beschluß des Ministerrats, der jetzt veröffentlicht worden ist, verbietet nach einer Meldung des „W. T. B.“ fremden Fliegern, die Westgrenze vom 14. Januar bis zum 14. Juli 1913 zu überfliegen. Falls sie auf ein Signal nicht landen, werden ernstere Maßnahmen ergriffen werden, und es wird sogar scharf auf sie gefeuert werden

Portugal.

Im Ministerium Costa ist in der Besetzung einiger Ressorts ein Wechsel eingetreten. Es übernehmen nunmehr, wie „W. T. B.“ meldet, Präsidium und Finanzen Affonso Costa, Inneres Rodrigo Rodrigues, Justiz Alvaro Castro und Aeußeres Antonis Macieira.

Türkei. 8

Die Pforte hat an ihre Botschafter im Auslande ein Rundschreiben gerichtet, in dem diese laut Meldung des „Wiener K. K. Telegraphenkorrspondenzbureaus“ verständigt werden, daß, falls die Vertreter der Balkanstaaten nicht bis Ende der Woche die Friedensvorschläge der Türkei annähmen, die ottom znischen Bevollmächtigten unverzüglich aufgefordert werden würden, nach Konstantinopel zurückzukehren. Die Pforte sei fest entschlossen, ihren Standpunkt hinsichtlich Adrianopels und der Inseln aufrechtzuerhalten, weil die zugestandenen Opfer bereits die äußerste Grenze erreicht hätten.

Die Botschafter der Großmächte sind gestern zu einer Besprechung zusammengetreten, die sich mit der beabsichtigten Mitteilung an die Pforte beschäftigte und harmonisch verlaufen ist. Ueber das Ergebnis wird Stillschweigen beobachtet.

Bulgarien.

Nach Informationen aus diplomatischen Kreisen sollen, wie „W. T. B.“ meldet, die Verhandlungen über die An⸗ sprüche Rumäniens, falls sie in London ergebnislos ver⸗ laufen, unverzüglich in Sofia weitergeführt und die Ansprüche direkt an die bulgarische Regierung gestellt werden.

Da der türkische Kriegsminister Nasim Pascha um eine Unterredung mit dem General Sawoff gebeten hatte, hat sich dieser nach Bagtschekoij begeben. Nasim Pascha war von dem Minister des Aeußern Noradunghian begleitet. Die türkischen Minister verlangten, obiger Quelle zufolge, die Be⸗ willigung der Verproviantierung Adrianopels, worauf Sawoff antwortete, diese Frage sei durch das Waffenstillstandsprotokoll geregelt. Auch die Frage des Besitzes Adrianopels wurde von den türkischen Ministern aufgeworfen. Sawoff erklärte dazu, daß diese Angelegenheit in die Kompetenz der Bevollmächtigten der Friedenskonferenz in London falle. .

Amerika.

Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten amtlichen Meldung aus Mexiko haben gestern Rebellen die 25 Meilen von der Shene entfernte Stadt Ayotzingo angegriffen und zerstört. Von der 18 Mann starken Besatzung entkamen nur 2, die anderen wurden getötet. Zwanzig Mann zu ihrer Unterstützung geschickte Bundestruppen wurden aufgerieben, ebenso weitere 100 aus Mexiko gesandte. Die Rebellen sollen 500 bis 1000 an Zahl sein. Die Einwohner Avotzingos sind unversehrt. Die Regierung hat eiligst Verstärkungen gesandt.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Täbris hat Schudscha ed Dauleh demissioniert. Er hat dem russischen Generalkonsul in einer amtlichen Note erklärt, er könne nicht auf seinem Posten bleiben, weil er keine Unter⸗ stützung gefunden habe und weil die Lage der Provinz durch äußere Einflüsse unhaltbar geworden sei. Die Bewegung gegen das Bachtiarenkabinett dauert in verschiedenen Städten fort.

Der japanische Ministerpräsident Fürst Katsura äußerte sich in einer Unterredung über die Politik der Regierung laut Bericht des „W. T. B.“ folgendermaßen:

Das Budget würde dasselbe sein wie im Jahre 1912, da noch keine Zeit gewesen sei, große Einschränkungen in den Ausgaben vor⸗ zunehmen. Neue Anleihen würden nicht aufgenommen werden. Es

gehaltsfrage sich vom Komplex des Ausgleichs loslösen lasse. Der

Das Militärprogramm werde man fallen lassen

Marineprogramm würde darauf beschränkt werden, die g der Marine auf dem Normalstand zu erhalten. In der wärtigen Politik halte das Kabinett an den Grundsätzen englisch⸗japanischen Bündnisses fest. 8 8

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Maza sind vorgestern mehrere französische Postläufer im Gebiet Schiadma überfallen worden. Ein deutscher Postläufer st

Dienstagabend verschwunden. 1

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Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des he. tags befindet sich in der Ersten Beilage. . Reich

Auf der Tagesordnung der heutigen (87.) Sitn des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Imne Dr. Delbrück, der Staatssekretär des Reichspostamts Krac⸗ und der Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco wohnten, standen zunächst Anfragen.

Abg. Fehrenbach (Zentr.) fragte:

„Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß das Großherzogl badische Ministerium des Innern einen auf den 11. Dezember 1 in Pforzheim angekündigten Vortrag eines Jesulten mit Thema: „Die Wahrheit über den Jesuitenorden“ verboten hat hält er dieses Vorgehen mit seiner Erklärung vom 4. Dejzen 1912 über den Beschluß des Bundesrats vom 28 November 19 für vereinbarlich?“

Zur Beantwortung der Anfrage ergriff der Staatssekre des Innern Dr. Delbrück das Wort, dessen Rede morgen Wortlaut mitgeteilt werden wird. 1

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Hopfenernte im Deutschen Reiche im Jahre 191

Das 4. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reiche Jahrgang 1912, enthält u. a. eine ausführliche Darstellung; Hopfenbaues und eine Schätzung der Hopfenernte im Jahre 191 Nach der letzteren wurde für die Gesamtflöche von 26 966 ha! September 1912 eine Ernte von 205 635 d⸗z oder durchschnittte 7,6 dz vom Hektar erwartet. Von dteser Hopfenernte entfallen:

auf im Jahre 1912 egen 191 Jungfernhopfen 668 dz = 98 186r. 0,2 v. 1911 er Felder. 4 983 2 062 ältere, vorssehr gut 29 006 24 682 1911 an⸗ [gut . 114 948 49 276 gelegte Fel⸗(mittel . 54 058 22 272 der mit der sunter Qualitäts⸗ mittel 1 518 8 2 909

454 2 4 910

note gering

Bierbrauerei, besteuerung und⸗verbrauch in Deutschla im Jahre 1911.

Dasselbe „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reich enthält auch eine Statistik der Bierbrauerel und besteuerung im G biete der norddeutschen Brausteuergemeinschaft für das Rechnung jahr 1911 und eine Statistik des Bierverbrauchs in Deutschlan deren Angaben bei Bayern und Baden für das Kalenderjahr, bei de übrigen Steuergebieten für das Rechnungejahr 1911 gelten. Nach Ur Statistik wurden während des Rechnung jahres 1911 im Gebiete der norddeutschen Brausteuergemeinsch 41,35 Milltonen Hektoliter Bier erzeugt gegen 38,08 M. lionen Hektoliter im Jahre 1910, also 3,27 Millionen Hektolin mehr. Von dem Mehr entfallen 2,72 Millionen Hektoliter auf unte gäriges und 0,55 Million Hektoliter auf obergäriges Bier.

Das steuerpflichtige Gesamtgewicht der verwendet Braustoffe betrug 760 394 t gegen 695 879 t im Vorjahre.

Die Einnahme an Brausteuer belief sich nach Abzug der Am⸗ fuhrvergütung (0,9 Million Mark) auf 131,7 Millionen Mark (19102 119,8 Millionen Mark). An Uebergangsabgabe für Bier wunde 8,9 Millionen Mark, an Zoll 46 Milltonen Mark erhoben, sohr sich als Gesamtertrag der Bierabgaben 145,2 Millionen Mar d s. 2,79 auf den Kopf der Bevölkerung, ergeben (1910: 1 % Millionen Mark = 2,58 auf den Kopf).

Der Bierverbrauch betrug auf den Kopf der Bevölkerun

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1I

Brausteuergebiet 83,0 Liter (1910: 77,6 Liter), in Bayern 246,0 Li (1910: 227,7 Liter), in Württemberg 178,8 Liter (1910: 164,1 Liter in Baden 146,0 Liter (1910: 129,0 Liter), in Elsaß⸗Lothringe 98,5 Liter (1910: 820 Liter), im deutschen Zollgebiet überhau 106,4 Liter (1910: 98,6 Liter).

Die Ergebnisse der Tätigkeit der Prüfungskommissin für höhere Verwaltungsbeamte in Preußen im Jahre 1912.

Bei Beginn des Jahres 1912 hatten 7 von den der Pruüfungh kommission überwiesenen Regierungsreferendaren die Prüfung mo nicht abgelegt. Unter Hinzurechnung der im Jahre 1912 neu übe wiesenen 58 Referendare waren zusammen 65 Examinanden der Pr⸗ fung zu unterziehen. Die Zahl der Regierungsreferendare, welche die Prüfung abgele haben, betrug in den letzten Jahren: 1907 108, 1908 99, 19097 1910 87, 1911 86 und 1912 62.

Von den der Prüfung unterzogenen 62 Kandidaten haben 9 ri bestanden. Die übrigen 53 Kandidaten haben die Prüfung beim ersa Versuche bestanden.

Ein Verzeichnis der Gemeinden und Wohnplätze de Deutschen Reichs von mindestens 2000 Einwohnern

hat das Kaiserliche Statistische Amt auf Grund des Ergebnisses! Volkszählung vom 1. Dezember 1910 aufgestellt, im 4. „Vierteliohe heft zur Statistik des Deutschen Reichs“, Jahrgang 1912, veröffemn licht und auch als Sonderabdruck erscheinen lassen. In dem nach pran ßischen und bayerischen Regierungsbezirken und entsprechenden Verwi⸗ tungsbezirken der übrigen deutschen Staaten geordneten systematisch Teile des Verzeichnisses sind die Gemeinden jedes Kreises usw. mit Anga ihrer Einwohnerzahl am 1. Dezember 1910 und 1905 sowie der jälr lichen Zu⸗ oder Abnahmeziffer seit 1905 nachgewiesen. Ferm ist die landesübliche Bezeichnung der Gemeinden und Wohr⸗ plätze, ob Stadt. Dorf usw, beigefügt. Von den a 1 Dezember 1910 im Deutschen Reiche gezählten ort anwesenden 64 925 993 Personen entfallen 38 971 406 (60,02 v. 9. auf Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern und 25 954599 (39,98 v. H.) auf Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnen.

Verzeichnis sind die Gemeinden und Wohnplätze in einem zweilt Teile nach alphabetischer Ordnung mit Beifügung der laufende Nummer des ersten Verzeichnisses aufgeführt. Die ortsanwesene Bevölkerung am 1. Dezember 1910 ist hier ebenfalls angegeben.

sei beabsichtigt, 50 Millionen Jen von der Staatsschuld einzulösen.

(unter Berücksichtigung der Ein⸗ und Ausfuhr von Bier berechnet): idh⸗

Zur Erleichterung des Aufsuchens der einzelnen Orte im systematische

Zur Arbeiterbewegung.

In einer Versammlung der Former und Gießereiarbeiter der Maschinenfabrik Beien in Herne wurde, wie die „Köln. Züg.“ berichtet, einstimmig beschlossen, über die Gießerei des genannten Werkes wegen der ablehnenden Haltung der Betriebsleitung gegenüber den eingereichten Wünschen der Arbeiter die Sperre zu verhängen. Vorher hatte der von den Arbeitern gewählte Ausschuß versucht, mit der Betriebsleitung über die strittigen Punkte zu verhandeln. Dies war jedoch von der Betriebsleitung abgelehnt worden.

Wie die „Weserzeitung“ aus Geestemünde erfährt, sind seit der Einigung zwischen den Reedern und den zum Verein technischer Schiffsoffiziere gehörenden Maschinisten bis gestern zwanzig Fisch⸗ dampfer wieder zu Fangreisen in See gegangen, andere, deren Besatzung ebenfalls 1 ist, machten seeklar. Die im Zentral⸗ verband der Heizer und Maschinisten organisierten Fischdampfer⸗ maschinisten bleiben noch bei ihrem Beschlusse, weiter im Ausstande zu verharren (vgl. Nr. 6 d. Bl.).

In Bradford haben, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, 5000 Woll⸗ färber die Arbeit niedergelegt, weitere 6000 folgen. Man befürchtet einen Stillstand in der Wollindustrie.

In New York haben sich, „W. T. B.“ zufolge, am 8. d. M. 10⸗ bis 15 000 Arbeiter, die Ueberwürfe und Kimonos herstellen, gestern dem Ausstand in der Bekleidungsindustrie angeschlossen (vgl. Nr. 309 v. J. d. Bl.). Die Heizer von 50 östlichen Eisen⸗ bahnen kamen nach einer weiteren New Yorker Meldung des „W. T. B.“ mit den Direktoren der Bahnen überein, den Richter Knapp vom Bundeshandelsgericht und den Arbeitskommissar O'Neill zu ersuchen, dem Gesetz gemäß in ihrem Streit über Löhne und Arbeitsbedingungen zu vermitteln. Die Vertreter der Eisenbahnen hatten den Vorschlag gemacht, diesen Weg einzuschlagen, da die Parteien die Entscheidung durch ein Schiedsgericht ablehnten und sich auch nicht den Grundsätzen anschließen wollten, die in dem kürzlich in der Angelegenheit der Lokomotivführer erfolgten Schieds⸗ spruch niedergelegt wurden. (Vgl. Nr. 296 v. J. d. Bl.)

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am 19. Dezember unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Diels eine Gesamtsitzung, in der Herr de Groot über sinologische Seminare und Bibliotheken las. Ein Arbeitsplan für sinologische Seminare ist noch nicht aufgestellt worden, doch erscheint ein Entwurf dazu geboten, da die Errichtung solcher Seminare an mehreren Universitäten zu erhoffen ist. Hierbei muß es sich in erster Linie um die Frage handeln, wie eine chinesische Bücherei einzurichten sei, damit aus ihrer Benutzung möglichste Förderung der Wissenschaft überhaupt erwachse. Auch wird jede Anleitung, welche die planmäßige Ansammlung chinesischer Bücher erleichtert, stärker zur Gründung sinologischer Fachbüchereien anregen. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Band 20 der 1. Serie der von der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft unternommenen Gesamtausgabe der Werke Leonhard Eulers, die von der Akademie durch Subskription auf 40 Exemplare unterstützt wird, enthaltend Abhandlungen Eulers zur Theorie der elliptischen Integrale, ferner: Caroline. Briefe aus der Frühromantik. Nach G. Waitz vermehrt hrsg. von Erich Schmidt. Bd. 1, 2. Leipzig 1913. Das korrespondierende Mitglied der physikalisch⸗mathematischen Klasse Sir George Howard Darwin in Cambridge (England) am 7. Dezember und das korrespondierende Mitglied der philo⸗ ophischehistorischen Klasse Karl Justi in Bonn am 9. Dezember verstorben.

Die islamische Kunstabteilung der Berliner Museen ist durch die Freigebigkeit einiger ihrer Gönner wieder in den Besitz mehrerer besonders charakteristischer und wertvoller Kunstwerke gelangt,

über die im Januarheft der „Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ der Professor Dr. Sarre einen mit zahlreichen Abbildungen versehenen Aufsatz veröffentlicht. An erster Stelle wird ein aus 22 Pergamentblättern bestehendes Koranbruchstück genannt, das sich durch schöne, schwärzlich⸗braune Schriftzüge und durch ornamentale, in Gold mit braungelben Umrissen gemalte Verzierungen auszeichnet, die den selbständigen Schmuck der letzten Seite bilden oder den Text beim Beginn einer Sure unterbrechen. Die Herkunft des Korans, den ein prächtiger persischer Lackeinband des 16. bis 17. Jahrhunderts umschließt, anzugeben, ist schwer möglich. Ein anderes Geschenk besteht in einem 11,5 -cm hohen Bronzelöwen, der als Räuchergefäß oder Wasserspeier gedient haben mag. Er zeigt die charakteristischen Eigentümlichkeiten der seltenen Tierfiguren des fattmidischen Aegyptens, 968—1171 n. Chr., die teils als Freifiguren in Metall, teils als Schmuck von geschnittenen Kristall⸗ oder Glasgefäßen gearbeitet wurden. Je roher bei diesen Figuren die Formengebung, je stärker und ausgeprägter die Stilisierung ist, um so jünger ist ihre Entstehungszeit. Unser Stück dürfte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts verfertigt sein. Von gleich hohem künstlerischen Wert sind zwei wohl aus dem Innern Syriens stammende Fliesen, auf denen in wundervoller Stilisierung ein Löwe und ein Pfau dargestellt sind. Die 23 bis 24 qem großen Fliesen dürften aus dem 10. bis 11. Jahrhundert stammen. Von großer Seltenheit ist ein anderes Geschenk, ein 19,5 c-em im Durchmesser großer, in Aegypten gefundener arabischer Bronzespiegel. Im 9. Jahrhundert trat eine starke Beeinflussung der muhammedanisch⸗vorderasiatischen Kunst durch die chinesisch⸗ostasiatische ein; sie beschränkte sich nicht auf die Einfuhr und Nachahmung chinesischen Porzellans und die Nachahmung der Keramik der Tangdynastie, sondern auch die chinesischen Bronze⸗ spiegel mit ihrem teilweise figürlichen, die Außenseite einnehmenden und den Griff in der Mitte umgebenden Reliefschmuck wurden in Vorderasien nachgebildet. Den arabischen Spiegeln dient als Schmuck meist ein breites äußeres Schriftband, das die innere Darstellung von Tierfiguren umrahmt; am häufigsten kommen Spiegel mit zwei sitzenden Sphinxren vor, die auch an unserem Spiegel nicht fehlen. Sein besonderer Wert liegt in seiner Größe; er ist der zweitgrößte aller bisher gefundenen. Von hohem Wett ist auch eine 15,8 cm hohe, zierliche, aus dünnem Silber getriebene, dann ziselierte und schließlich an der Oberfläche mit einem feinen Instrument gepunzte Kanne. Das Stück, das ein ver⸗ goldetes breites Schriftband am Halse und einen gleichfalls vergoldeten bronzenen Henkel trägt, wurde bei Ausgrabungen im Stadtgebiet von Rhages in Persien gefunden. Die Dekoration der Kanne stimmt mit derjenigen der ebendort gefundenen keramischen Stücke aus dem 12. bis 13. Jahrhundert überein. Die bauchige Kanne steht auf einem sechsknaufigen Fuß; den Körper umspannen zwei schmale und eine breitere Mittelborte. Das unterste Band zeigt auf Ranken⸗ hintergrund sechs sich jagende Tiere, von denen zwei Hunde, ein Stein⸗ bock und ein Hase zu erkennen sind; in der mittleren Borte wechseln vier schreitende Greifen mit Medaillons ab, in denen zwei Falken wiedergegeben sind, während die obere Schmalborte eine Inschrift enthält. In der kunstvollen und sauberen Metallarbeit dieses Gefäßes kommt der Reliefstil jener Zeit viel klarer und reiner zum Ausdruck als in der gleichzeitigen glasierten Keramik. Unter den wenigen bisher bekannten Edelmetallgeräten, die aus älterer islamischer 51 a uns gekommen sind, befindet sich kaum ein Stück, das den erg

eich mit dieser Neuerwerbung aushält. Die Silberkanne dürfte

in der Zeit um 1200 gefertigt sein.

Im Institut für Meereskunde (Georgenstraße 34 36) Prichi am 13. d. M. Dr. H. Spethmann⸗Berlin über das hema: In den Watten der Nordsee. (2. Vortrag der Reihe: Die Küsten und Häfen Europas); am 14. d. M. Dr. W. Vogel⸗ Berlin über Deutschlands Lage zur See im Wandel der Zeiten und am 17. Freiherr von Meerscheidt⸗Hüllessem, Kapitän

zur See a. D., Eberswalde, über Kampfkraft und Kriegsbereitschaft der deutschen Flotte im Vergleich zu England und den übrigen Groß⸗ mächten (ausverkauft). Die Vorträge werden, soweit möglich, durch Lichtbilder erläutert; sie beginnen um 8 Uhr Abends. Eintrittskarten zu 0,25 19 an den Vortragsabenden von 6 Uhr an in der Ge⸗ schäftsstelle (Georgenstraße 34 36) zu haben.

Die Sammlung Reber⸗Barmen, die zurzeit in den Räumen des Salons Cassirer ausgestellt ist, scheint in der Hauptsache erst vor kurzer Zeit zusammengebracht worden zu sein. Findet man doch unter den modernen Franzosen eine Reihe von Bekannten, die 1912 hier ausgestellt waren und auch an dieser Stelle gewürdigt wurden. Mit einer gewissen Absichtlichkeit sind den französischen Im⸗ pressionisten eine Anzahl alter Gemälde beigemischt: der moderne Sammler, wie ihn Hugo von Tschudi in seiner letzten Ver⸗ öffentlichung gezeichnet hat, macht Schule. Allein so lehr⸗ reich das Nebeneinander alter und neuer Kunst auch immer sein mag, um so lehrreicher, als in unseren Museen noch die räumliche Trennung herrscht und herrschen muß —, so zeigt doch gerade die Sammlung Reber, wie leicht es auch zu voreiligen Schlüssen verführen kann. Die alten Bilder, soweit sie von zarter Struktur sind wie die Landschaft Jan van Goyens, die Haarlemer Ansicht Gerrit Berckheydes, selbst „Der Arzt“ Joost van Craesbeecks, wirken nicht bloß als Fremdkörper innerhalb des Ganzen, sie wirken auch ein wenig unbedeutend, sie erscheinen allzu nüchtern illustrativ. Dies nicht bloß aus dem Grunde, weil diese Bilder nicht zu den besten ihrer Meister gehören, sondern vor allem, weil ihre stillen und feinen Schönheiten hier, wo alles ringsum auf die Wirkung breiten und pastosen Farbenauftrags gestellt ist, einfach totgeschlagen werden. Auch Jan Fyts Stilleben behauptet sich nicht durch die delikate Zeichnung und die schönen Abstufungen der Töne, sondern durch das mächtige Rot eines großen Hummers. Daneben kann man freilich auch spezifisch moderne Züge alter Meister sich neu ins Ge⸗ dächtnis rufen; so die geistvoll impressionistische Behandlung der Massen in der Rubensskizze einer „Gefangennehmung“, oder in Goyas „Spinnerinnen“ Züge freflich, auf die wir in den letzten Jahren oft genug aufmerksam gemacht worden sind.

Die Sammlung als Ganzes und als solches will sie doch ge⸗ wertet werden gibt nicht das abgerundete Bild der Arbeit eines Kunstfreundes, der ein Leben lang liebevoll den Markt durchsuchte nach Schätzen, die seiner Eigenart nabelagen, nach jenen Schätzen, die man dann mit Bedauern bei einer Versteigerung in alle Winde sich zerstreuen sieht. Sie spiegelt auch nicht ein besonders starkes Qualitäts⸗ gefühl, sondern bezeichnend für unsere Gegenwart sie gibt ein Bild der augenblicklich beliebtesten Werte des modernen Kunstmarkts, ergänzt durch ein paar meist zufällige Erwerbungen alter Meister. So wird man mehr am einzelnen als am Ganzen seine Freude haben: an der monumentalen Gesinnung der Spätwerke Cézannes, an dem prachtvollen Temperament und der genialen Einfachheit van Goghs, an der ungesuchten Altmeisterlichkeit Manets und unter den Alten an dem engbegrenzten, aber in seiner Weichheit liebenswürdigen Talent des Meisters von Meßkirch. 8

Ueber den Verlauf der Deutschen Südpolarexpedition unter der Leitung des Oberleutnants Dr. Filchner liegt heute folgende telegraphische Meldung des Expeditionsleiters an das „W. T. B.“ aus Buenos Aires vor: „Das Schiff „Deutsch⸗ land“ ist hier eingetroffen. Es muß im Dezember nochmals südwärts fahren, um die Forschungen programmäßig durchzuführen. Nach Durchquerung des 1200 Seemeilen breiten Eisgürtels wurde im Februar bei 76 Grad 35 Min. südllcher Breite und 30 Grad westlicher Länge ein neues Land entdeckt, nach dem Ehrenprotektor Prinz⸗Regent Luitpold genannt und bis 79 Grad südlich und 30 Grad westlich festgestellt. Auf dem 78. Breitengrad schließt sich hieran als südliche Begrenzung die Weddellsee, nach Westen zu die Kaiser Wilhelm⸗Barriere. Als die Landung daselbst durch⸗ geführt wurde, wurden durch eine Springflut mehrere Quadrat⸗ kilometer samt der Station abgesprengt; letztere wurde an Bord gerettet. Das Schiff kam Anfang März in eine Eisdrift. Es wurden wertvolle Ergebnisse erzielt. Die Ausrüstung und das Schiff befinden sich in bester Verfassung. Tiere, Lebensmittel und Kohlen sind voll⸗ ständig intakt. Im August starb in Südgeorgten der verdienstvolle Kapitän Vahsel an einem Herzleiden.

Der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Penck, Vorsitzender der Geographischen Gesellschaft, teilt hierzu folgendes mit: Nach vor⸗ stehendem Telegramm ist der Oberleutnant Filchner im südlichen Els⸗ meer 400 km weiter südlich gelangt, als bisher in der Weddellsee ge⸗ schehen. Ein Vordringen in das vereiste Antarktika ist durch Zer⸗ störung des Teils der Eisbarriere, auf dem sich die Station befindet, vereitelt. Die Seereise bedeutet aber einen großen Erfolg, wie ihn maritime Expeditionen in der Antarktis seit langem nicht erzielt haben, und bezeichnet die Entdeckung ähnlicher Verhältnisse in der Weddellsee, wie sie in der Roßsee als Ausgang für weitere Vorstöße gegen Süden erfolgreich gedient haben.

Bauwesen.

Zum Wettbewer b 1913 sind rechtzeitig eingegangen: auf dem Gebiete des Hochbaues: Entwurf zu einem Prinzlichen Palais 8 Entwürfe; auf dem Ge⸗ biete des Wasserbaues: Entwurf zu einem Sport⸗ und Flugplatz 3 Entwürfe; auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues: Umbau und Erweiterung des Sammelbahnhofs Bettemburg 15 Entwürfe. Eine öffentliche Ausstellung aller Entwürfe 8 vor dem Schinkelfest in der Aula der Technischen Hochschule in Charlottenburg statt.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Grateergs. in Norwegen im Jahre 1912, nach den amtlichen Erhebungen.

Heu⸗ und Strohernte. Die Heuernte hat in diesem Jahre einen reichen Ertrag geliefert. Der durchschnittliche Ueberschuß beträgt für das ganze Land 11 %. In Nordlands⸗Amt war der Ertrag der Heuernte unter mittel (15 % Unterschuß); in allen übrigen Aemtern aber steht der Ertrag über demjenigen eines Mitteljahres zum Teil sogar bedeutend darüber. Der größte wurde in den Aemtern Hedemarken und Buskerud erzielt, welche beide elnen Ueberschuß von 19 % hatten. In mehreren Bezirken dieser Aemter stand der Ertrag bis zu 50 % über demjenigen eines Mitteljahres. Demnächst kommt Stavanger⸗ Amt mit 17 % und Akershus, Kristians⸗ und Nordre Bergenhus⸗Amt mit je 16 % Ueberschuß. Am schlechtesten steht also Nordlands⸗Amt; alsdann kommen Nordre Trondhjem, Tromsö und Söndre Bergenhus mit 3 bezw. 4 und 5 % Ueberschuß. Die übrigen Aemter haben zwischen 8 und 13 % Ueberschuß. Das Heu wurde hauptsächlich auf den höher gelegenen Weiden beschädigt, ein geringerer Teil infolge des lang andauernden Regenwetters sogar ganz vernichtet. Im großen ganzen ist die Qualität aber sehr gut. Der Ertrag an Stroh war im großen ganzen auch über mittel. Das Stroh der Wintersaat hat im Durchschnitt für das ganze Land den Ertrag eines guten Mitteljahres geliefert, was die Menge betrifft. In Kristians⸗Amt sowie Lister⸗ und Mandals⸗Amt ist ein Ueberschuß von 11 % und in Smaalenene, Akershus, Buskerud, Nedenes, Stavanger und Romsdal war der Meberschuß wie in einem Mitteljahr oder bis 2 % Ueberschuß. Die übrigen Aemter haben einen Unter⸗ schuß, welcher zwischen 2 und 10 % schwankt. Die Drontheim Aemter stehen am schlechtesten mit 10 % Unterschuß. An Weizenstroh ist ein Unterschuß in Söndre Bergenhus zu verzeichnen; im übrigen aber ist der Ertrag wie in einem Mitteljahr oder bis 12 % Ueberschuß (Lister⸗ und Mandals⸗Amt). Der Durchschnitt für das ganze Land weist einen Ueberschuß von 5 % auf. Das Gersten⸗ stroh hat 2 bis 7 % Unterschuß in Söndre Trondhjem und Tromsö gegeben. Für Nordre Trondhjem und Nordland beträgt Unterschuß 19 11 %.

8 um den Schinkelpreis des Jahres

Söndre Bergenhus,

In den übrigen Aemtern erzielte man den Ertrag eines Mitteljahres oder bis 11 % Ueberschuß. Am besten stehen hier Kristians⸗ und Buskerud⸗Amt mit je 10 % nebgschuß⸗ Danach kommt Hedemarkens⸗ Amt mit 9 % Ueberschuß. Der Durchschnitt für das ganze Land betrug 2 % Ueberschuß. Bei Haferstroh betrug der Duvrchschnitt für das ganze Land 7 % Ueberschuß. Wie in einem Mitteljahr oder bis 3 % darüber war der Ertrag in den Aemtern Nedenes, Stavanger, Romsdal und Tromsö. In den Bergenhus⸗Aemtern sowie in Söndre Trondhjem und in Nordland war ein Unterschuß von 2 —6 %. In Nordre Trondhjem hat man einen Unter⸗ schuß von 22 % zu verzeichnen. In den übrigen Aemtern war ein Ueberschuß von 6—14 %. Die letzte Zahl betrifft das Akershus⸗Amt, welches am besten steht. Das Mischkorn⸗ stroh hat auch in den meisten Aemtern einen Ueberschuß gegeben, und der Durchschnitt für das ganze Land beträgt 9 % Ueber⸗ schuß. Der Ertrag eines Mitteljahres oder bis 2 % Ueberschuß

wurde in Jarlsberg und Larviks⸗Amt sowie in Bratsberg und

In den Bergenhus⸗Aemtern und in Söndre Trondhjem sowie in Nordland hatte man einen Ueberschuß von 5 9 %. Auch hier steht Nordre Trondhjem am schlechtesten mit einem Unterschuß von 30 %. In den übrigen Aemtern ist Ueber⸗ schuß vorhanden. Smaalenenes⸗Amt steht am besten mit 18 % Ueber⸗ schuß; dann kommt Buskerud mit 16 %, Hedemarken mit 11 und Akershus⸗ sowie Kristians⸗Amt mit je 10 % Ueberschuß. Das Erbsenstroh hat dagegen in den meisten Aemtern einen Unterschuß egeben. Der Durchschnict für das ganze Land beträgt 6 % Unter⸗ 1 uß. Die Qualität des Strohs ist im nördlichen Norwegen sehr gut. Im südlichen Teil des Landes hat dasselbe durch den Regen gelitten, aber kaum mehr, als daß es überall zu Futterzwecken ver⸗ wendbar ist.

Die Getreideernte. Der Ertrag an Getreide steht mit Aus⸗ nahme von Roggen und Erbsen über mittel. Die Qualität des Roggens ist zum Teil gering infolge des ungünstigen Erntewetters; diejenige der übrigen Getreidesorten wird aber durchweg als gut oder sehr gut bezeichnet. Die Wintersaat (Roggen) hat im Durch⸗ schnitt für das ganze Land 2 % Ueberschuß gegeben. Ein Mitteljahr ist erzielt worden in Smaalenene, Stavanger und Nordland, und beinahe ein solches (99 %) in Akershus und Romsdal. Nur in Lister Wund Mandals Amt ist ein Ueberschuß vorhanden (7 %). Am schlechtesten stehen die beiden Drontheims⸗Aemter mit 10 % Unter⸗ schuß. Im übrigen beträgt der Unterschuß 2—4 %. Die Weizen⸗ ernte hat 4 % Ueberschuß gegeben. In Kristians⸗Amt und Söndre Bergenhus⸗Amt hatte man einen Unterschuß von 2 bezw. 8 %. In Hedemarken und Stavanger⸗Amt ist die Ausbeute wie in einem Mitteljahr, in Bratsberg und Nedenes 1 % über einem solchen. Die übrigen Aemter, wo der Weizen größere Bedeutung hat, haben bis zu 8 % (Lister und Mandal). Die Gerstenernte hat im Durchschnitt für das ganze Land 3 % Ueberschuß gegeben. Die Bergenhus⸗Aemter, Söndre Trondhjem und Tromsö⸗Amt hatten einen Ueberschuß, der zwischen 2 und 6 % schwankt. Nordre Trondhjems⸗Amt steht am schlechtesten mit einem Unterschuß von 12 %. In Nedenes⸗Amt erzielte man den Ertrag eines Mittel⸗ jahres. In den übrigen Aemtern ist Ueberschuß vorhanden. Am besten stehen die Aemter Akershus und Hedemarken mit 10 % Ueberschuß. Die Haferernte hat durchschnittlich 8 % Ueber⸗ schuß gegeben. Auch an Hafer war ein Unterschuß (zwischen 2 16 %) in Söndre und Nordre Bergenhus und in den beiden Drontheim⸗Aemtern. Das schlechteste Resultat hatte auch hier das Nordre Trondhjems⸗Amt. Das Nordlands⸗Amt erzielte den Ertrag eines Mitteljahres. In den übrigen Aemtern ist ein Ueberschuß vor⸗ handen. Am besten steht Smaalenene mit 20 % Ueberschuß. Danach kommen Akershus und Hedemarken mit 15 % und Lister und Mandals⸗ Amt mit 13 % Ueberschuß. Im übrigen schwankt der Ueberschuß zwischen 2 und 7 %. Das Mengkorn gab gleichfalls einen größeren Ertrag als gewöhnlich, indem die durchschnittliche Ausbeute für das ganze Land einen Ueberschuß von 6 % ausweist. In Söndre und Nordre Bergenhus war Unterschuß vorhanden, nämlich 3 bezw. In Nordre Trondhjem betrug der Unterschuß 30 %. In Nedenes erzielte man den Ertrag eines Mitteljahres, und fast einen solchen (99 %) in Bratsberg. Die übrigen Aemter haben Ueberschuß. Am besten steht Smaalenene mit 19 % Ueberschuß. Danach kommt Hedemarken mit 12 %, Akershus und Buskerud mit je 11 % Ueber⸗ schuß. In den übrigen Aemtern schwankt der Ueberschuß zwischen 3 und 7 %. Die Erbsenernte hat im Durchschnitt 2 % Unter⸗ schuß gegeben. Ein Mitteljahr wurde in Stavanger und Söndre Bergenhus erzielt. In Smaalenene, Hedemarken, Buskerud, Jarls⸗ berg und Larvik sowie in Söndre Trondhjem ist ein Ueberschuß von 1 8 %, sonst aber ein Unterschuß vorhanden, der für Nordre Trondhjem auf 25 % angegeben wird.

Kartoffeln. Der Ertrag an Kartoffeln stand für das anze Land im Durchschnitt 11 % über der Ausbeute eines kittel4iahres. Mit Ausnahme von Tromsö und Finmarken,

wo der Ertrag 16 bezw. 20 % unter Mittel stand, war in sämtlichen Aemtern ein Ueberschuß an Kartoffeln zu ver⸗ zeichnen. Am größten war der Ertrag in Smaalenene und Hede⸗ marken, welche beide einen Ueberschuß von 20 % hatten; dann kommen Kristians⸗Amt und Buskerud⸗Amt mit je 19 %, Akershus und Jarls⸗ berg und Larviks⸗Amt mit 17 bezw. 15 % Ueberschuß. Im übrigen schwankt der Ueberschuß zwischen 1 und 11 %. Die Kartoffeln waren in einzelnen Bezirken von Trockenfäulnis angegriffen und wurden im Oktober vor der Ernte durch Frost etwas geschädigt; sonst aber kann die Qualität der Kartoffeln als gut oder sehr gut bezeichnet werden.

Rüben (Turnips). Im Durchschnitt für das ganze Land stand die Ausbeute an Rüben 6 % über dem Ertrage eines Mitteljahres. Der Ertrag eines Mitteljahres wurde erzielt in Nedenes, Lister und Mandals⸗Amt und Söndre Trondhjem, fast ein solcher (99 %) in Romsdals⸗Amt und 1 % über einem solchen in Bratsberg. In Stavanger⸗Amt, beiden Bergenhus⸗Aemtern und in Nordland war ein Unterschuß von 2 % vorhanden, und 4 bezw. 9 % Unterschuß in Nordre Trondhjem und Tromsö. In den übrigen Aemtern ist Am größten war die Ausbeute in Kristians⸗Amt, wolches 16 % Ueberschuß hatte. Danach kommen Smaalenene mit 14 %, Akershus mit 13 % und Hedemarken und Buskerud mit je 9 %

Ueberschuß.

Gartenfrüchte. Die Obsternte gab in diesem Jahre einen sehr geringen Ertrag. Die meisten Obstbezirke Westnorwegens hatten eine Fehlernte zu verzeichnen, insbesondere was das Kernobst betrifft. Nur in Nordland stand der Ertrag an Obst über mittel. In allen übrigen Aemtern ist ein Unterschuß vorhanden, welcher für Söndre Trondhjems⸗Amt auf 10 % angegeben wird. Die anderen Aemter haben zwischen 40 und 50 % Unterschuß.

Das Gemüse hat dagegen eine bedeutend bessere Ausbeute ge⸗ eben, obgleich in den meisten Aemtern ein Ueberschuß vorhanden war. n 6 Aemtern Ostnorwegens hatte man Ueberschuß, am meisten

Smaalenene mit 13 %. Im Durchschnitt für das ganze Land ist die Ausbeute etwa wie in einem Mitteljahr. b 8

Der Weiden⸗ und Sennenbetrieb hat durchweg ein einiger⸗ maßen befriedigendes Resultat gezeigt. Ein Mitteljahr oder bis 12 % über einem solchen wurde in allen Aemtern Ostnorwegens (in Smaalenene jedoch knapp) und in Südnorwegen bis Stavanger⸗Amt sowie in Nordre Bergenhus⸗Amt erzielt. Buskerud⸗Amt steht am besten mit 12 % Ueberschuß. In den übrigen Aemtern ist Unterschuß 8 . Nordlands⸗Amt steht am schlechtesten mit 10 %

nterschuß.

Wilde Beeren. In einzelnen Gegenden Ostnorwegens hatte man eine reiche Ernte von Berghimbeeren; das Sammeln wurde aber infolge des Regenwetters erschwert. In mehreren Bezirken Hedemarkens, des Kristians⸗ und Buskeruds⸗Amts ergab die Ernte trotzdem eine reichliche Ausbeute. Im Bezirk Ringebu in Kristians⸗ Amt hat der Ertrag sogar das dreifache des gewöhnlichen Quantums ausgemacht. In Nordlands⸗Amt stand die Ausbeute über mittel (5 %); aber überall war die Ernte wilder Beeren gering.

Folgende Tabelle gibt eine Uebersicht über den Ertrag der Ge⸗ treide- und Kartoffelernte des Jahres 1912 sowie des Ertrags eines Mitteljahres (durchschnittliche Ernte in den Jahren 1906 —1910).

Romsdal erzielt.

9 %.