1913 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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1912 ab für den im Salzbergwerk Zornitz liegenden Schacht IV.

den im Salzbergwerk Groß⸗Schierstedt liegenden Schacht V eine 3 Beteiligungsziffer von 12,14 Tausendsteln gewährt

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1912 ab für ihr gleichnamiges Kaliwerk eine vorläufige Beteiligungsziffer von 3,06 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer

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in ihrer Sitzung am 19. Dezember 1912 beschlossen:

1912 gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn

am 14.

in ihrer Sitzung vom 19. Dezember 1912 beschlossen:

Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein

Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß

b. H. zu Grethem in Hannover auf Zuteilung einer vor⸗

Die Verteilungsstelle 5 die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung am 19. Dezember 1912 beschlossen: Den Kaliwerken Aschersleben werden vom 1. Oktober

eine Beteiligungsziffer von 9,22 Tausendsteln und für

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Berlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) 6“ 8 Der Vorsitzende der Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel. Vorstehende Entscheidung ist den Kaliwerken Aschers⸗ chersleben am 14. Januar d. J. zugestellt worden. I1111““

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat n ihrer Sitzung am 19. Dezember 1912 beschlossen: Der Gewerkschaft Irmgard wird vom 1. November

Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetz⸗ liche Höchstmaß zurückgeht. 8 6 Berlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) Der Vorsitzende der 1“ für die Kaliindustrie. Heckel.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Irmgard n Oberheldrungen am 14. Januar d. J. zugestellt worden. 3 J. A.: Köhler.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat

Der Bergwerksgesellschaft Hope m. b. H. zu Lind⸗ edel in Hannover wird eine vorläufige Beteiligungs⸗ iffer von 3,43 Tausendsteln mit Wirkung vom 1. November

ie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als 50 vom Hundert eer jeweiligen dur hait chten Beteiligungsziffer aller Werke, uf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht. h Berlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) Der Vorsitzende der Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel.

Vorstehende Entscheidung ist der Bergwerksgesell⸗ chaft Hope m. b. H. in Lindwedel (Post Hope in Hann.) Januar d. J. zugestellt worden.

SFöhler.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat

. Der Gewerkschaft Salzbergwerk Neu⸗Staßfurt wird für ihr Kaliwerk Neu⸗Staßfurt VI eine Beteiligungsziffer von 2,92 Tausendsteln mit Wirkung

om 1. November 1912 gewährt mit der Maßgabe, daß diese

sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnittlichen

ckgeht. Berlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) Der Vorsitzende der für die Kaliindustrie. Heckel.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Salz⸗ bergwerk Neu⸗Staßfurt in Neu Staßfurt bei Staßfurt m 14. Januar d. J. zugestellt worden.

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3 Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 19. Dezember 1912 beschlossen: 6 Der Gewerkschaft Richard wird vom 1. Dezember 1912 ab eine vorläufige Beteiligungsziffer von 2,75 Tausendsteln gewährt mit der Maßgabe, daß diese Be⸗ teiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnittlichen Be⸗ teiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht. Berlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) Der Vorsitzende der Netssscfeigstelt für die Kaliindustrie. Heckel.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Richard in Lossa, Bez. Halle a. S., am 14. Januar d. J. zugestellt b J. A.: Köhler.

u.“ 1“ 116“ Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie h in ihrer Sitzung am 19. Dezember 1912 beschlossen:

Der Antrag der Kaliwerke Grethem⸗Büchten G. m.

läufigen Beteiligungsziffer wird abgelehnt. Beerlin, den 13. Januar 1913. (Siegel.) Der Vorsitzende der 1“ für die Kaliindustrie. Heckel.

Vorstehende Entscheidung ist den Kaliwerken Grethem⸗ üchten G. m. b. H. zu Grethem, Post Ahlden a. d. Aller,

am 14. Januar d. J. zugestellt worden. J. A.: Kohler.

in Hagen i. W., Professor Titz in Aachen, dem Direktor der

8 .“ Königreich Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Baugewerkschuldirektor, Professor Dr.⸗Ing. Weiske in Höxter, den Maschinenbauschuldirektoren, Professor Maßkow

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höheren Fachschule für Textilindustrie, Professor Leh mann in Cre⸗ eld, den Baugewerkschuloberlehrern, e oren Landmann und

egner in Magdeburg, Geißelbrecht in Hildesheim, Vent⸗ Schmidt in Görlitz, Thier in Aachen und Leu in Idstein, den Maschinenbauschuloberlehrern, Professoren Dr. Ebner in Aachen, Kleineidam in Altona, Dr. Wirtz in Hagen i. W., Diplomingenieur Hellenthal in Duisburg, Diplomingenieur Radisch in Gleiwitz und dem Oberlehrer an der Schiffs⸗ ingenieur⸗ und Seemaschinistenschule, Professor Buge in Flens⸗ burg den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Ministerium des Innern. 8 Der Regierungsrat Hoche in Merseburg ist zum Mit⸗

gliede des der Regierung in Merseburg angegliederten Ober⸗

versicherungsamts ernannt worden.

*

Die Kreisassistenzarztstelle bei dem Königlichen Medizinaluntersuchungsamte in Gumbinnen ist zu besetzen. .X“

Fgmnnimachung.

Der Vorschrift im § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) entsprechend wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im Steuerjahre 1912 einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1911 für die preußische Strecke der Altenburg⸗Zeitzer Eisen⸗ bahn einschließlich der Zweiglinie Meuselwitz —Spora auf 69 389 26

festgestellt worden ist.

Erfurt, den 13. Januar 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Kindermann.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. Januar 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute im Neuen Palagis bei Potsdam die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini und des Staatssekretärs des Reichspostamts Kraetke.

Die vereinigten an Züsse des Bun despats für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Haändel und Verkehr und N Rechnungs⸗ wesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

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Der Königlich norwegische Gesandte von Ditten ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der frühere vortragende Rat im Reichspostamt, Wirkliche Geheime Oberpostrat Hennicke ist am 14. Januar im 70. Lebensjahre in Berlin gestorben. Am 26. November 1843 in Grünberg (Schlesien) geboren, machte er den Feldzug gegen Frankreich 1870/71 mit und wurde während des Krieges zum Leutnant befördert. Am 27. Juni 1872 trat er als Tele⸗ graphenkandidat in den Reichstelegraphendienst ein, bestand am 2. Juni 1881 die höhere Verwaltungsprüfung und wurde am 4. Juli 1892 zum Postrat ernannt. Im Jahre 1893 erfolgte seine Berufung in das Reichspostamt, dem er bis zu seinem am 1. April 1910 erfolgten Uebertritt in den Ruhe⸗ stand angehört hat. 1895 wurde er zum Oberpostrat, 1898 zum Geheimen Postrat und vortragenden Rat und 1901 zum Geheimen Oberpostrat ernannt. Beim Scheiden aus dem Dienst erhielt er den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberpostrat mit dem Range eines Rates erster Klasse. Während seiner 17 jährigen Tätigkeit als Mitglied des Reichspostamts war ihm viele Jahre hindurch auch das Post⸗ museum unterstellt, für dessen weiteren Ausbau er mit Umsicht und Geschick unermüdlich gewirkt hat. Der Verstorbene, der auch schriftstellerisch mit Erfolg tätig gewesen ist, hat vermöge seiner hervorragenden Begabung, seiner vielseitigen Kenntnisse und seiner reichen Erfahrung der Verwaltung ausgezeichnete Dienste geleistet. Sein verdienstreiches Wirken und seine charaktervolle Persönlichkeit sichern ihm dauernd ein ehrendes Gedenken.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ am 13. d. M. in Canton, S. M. S. „Scharn⸗ horst“ mit dem Chef des Kreuzergeschwaders und S. M. S. „Gneisenau“ am 14. d. M. in Batavia eingetroffen.

Der heutigen Nummer d. Bl. liegt das „Sach⸗ register zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich G Staatsanzeiger“ für den Jahrgang 1912 bei.

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Großbritannien und Irland.

Die Chefs der Abordnungen der Balkanstaaten haben gestern vormittag, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, in einer Konferenz beschlossen, daß gleichzei tig mit der Ueber⸗ reichung der Note der Großmächte an die Türkei die Balkan⸗ staaten der ottomanischen Regierung eine Note überreichen werden, durch die sie de Friedenskonferenz aufheben. Die Note wird so abgefaßt werden, daß sie nur dann Geltung

Note der Mächte enthaltenen Rat der Mächte zu en Es wurde gleichzeitig beschlossen, darauf hinzuwirken,

preche.

en, daß S 8 an die Kommandanten der Heere übermittelt würden, eem Waffenstillstand ein Ende zu bereiten. Die Zeitungen veröffentlichen ein Schreiben des unionistischen Führers Bonar Law an den ersten Einpeitscher der Partei Lord Balcarres. Bonar Law erklärte, wie „W. T. B.“ meldet, darin, daß er nach Rücksprache mit Lord Lansdowne die Wünsche der unionistischen Mitglieder des Unterhauses, die ihm in einer Eingabe unterbreitet seien, an nehme. Wenn die Unionisten zur Regierung kämen, und wenn es sich nach Beratung mit den Kolonien als wünschenswert zeige, neue ölle auf Lebensmittel zu legen Wum das wirksamste System von Vorzugszöllen zu sichern, so würden diese Zölle nicht eingeführt werden, bevor sie der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs bei einer all⸗ gemeinen Wahl vorgelegt worden wären. Law erklärt weiter daß diese Aenderung des Parteiprogramms kein Prinzip enthalte, das ihn und Lord Lansdowne verhindern werde, die von der Mehrheit der Partei gewünschte Politik loyal zu unterstützen Sie würden daher dem Wunsche der Partei Folge leisten die Führerschaft beibehalten. 8

Frankreich. 1

Die ordentliche Session des Parlaments ist gestern eröffnet worden.

In der Deputiertenkammer hielt bei Beginn der Sitzung der Alterspräsident Louis Passy eine Rede, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ ausführte:

Der Präsident der Republik müsse alle Interessen des großen französischen Vaterlandes vertreten. Er müsse ein glänzend erprobtes Talent und ein Mann sein, der dem Vaterlande bereits hervorragende Dienste erwiesen habe. Der Präsident habe die Pflicht, die Sorge fär die nationale Verte digung nicht Politikern, sondern Patrioten anz vertrauen. Wenn Leute vorhanden wären, wie es die gegenwärtig Minister des Krieges, der Marine und des Aeußern seien, so sei es erlaubt, von einem für die nationale Verteidigung geeinten Vater⸗ lande und einem Europa zu träumen, das endlich doch für den Fried zusammenstehe. Weiter wies der Redner auf die Notwendigkeit einer Wahlreform hin, die der Ordnung zum Siege über die Anarchie ver⸗ helfen würde.

Hierauf schritt die Kaammer zur Wahl ihres Präsi denten und wählte mit 535 Stimmen Deschanel, der die Wahl annahm und bei der Uebernahme des Präsidiums eine Ansprache hielt, in der er der Arbeiten der Kammer seit den letzten Wahlen gedachte und besonders an die bewegten Debatten aus Anlaß des deutsch⸗französischen Abkommens über Aequatorialafrika und Marokko erinnerte über jenes Marokko von dem Bismarck gesagt habe, es werde den ersten großen europäischen Krieg verursachen, und das heute unter fran zösischem Protektorate stehe. Dank der Weisheit der fran zösischen Diplomatie sei der Friede Europas nicht gestört worden. Man könne hoffen, daß die Balkankrise, die durch ihre weittragenden Konsequenzen so schwerwiegend sei, die Großmächte nicht in einen Konflikt hineinziehen werde, den keine von ihnen wünsche. Deschanel gab dem Wunsche Ausdruck, daß Frankreich immerdar mit allen Kräften an der Aufrechterhaltung des Friedens mitwirke, und erinnerte dann weiter an die Gesetze, deren Annahme einen Fortschritt in der Verständigung der Völker bezeichne. Die Kammer habe ihre

chiedsgericht sprechen zu lassen, so oft die Ehre es erlaube, und das Recht zur Grundlage der äußeren Politik zu machen. Zum Schluß verglich der Redner die budgetären Schwierig⸗

sei Frankreich zu teuer zu stehen gekommen, als daß es versucht sein könnte, nochmals darauf zurückzukommen.

Nach Schluß der Kammersitzung ersuchten, der „Agence Havas“ zufolge, zahlreiche Abgeordnete Deschanel, sich als Kandidaten für die Präsidentschaft der Republit aufstellen zu lassen. Deschanel dankte herzlichst und erklärte, er stehe seinen Freunden zur Verfügung.

Nationalistische Abgeordnete haben in der Kammer einen Gesetzantrag eingebracht, wonach der öffentliche Gebrauch der Bezeichnung Französisch in folgenden Fällen unter⸗ sagt werden soll:

1) Wenn die Unternehmung oder Gesellschaft einen oder mehrer⸗ ausländische Verwaltungsräte besitzt, wenn sie eine Zweiganstalt einer ausländischen Unternehmung oder Gesellschaft ist, wenn sie mehr als 10 % ausländisches Personal beschäftigt oder wenn sie nicht ans⸗ schließlich nach französischem Gesetz geleitet wird;

2) wenn die Waren nicht in Füebentreich oder in den französischen Kolonien von ausschließlich französischen Unternehmungen und Gesell⸗ schaften erzeugt werden.

Zuwiderhandelnde sollen, falls sie Ausländer sind, im Wiederholungsfalle ausgewiesen werden. Einer Unternehmung oder Gesellschaft, die unberechtigterweise die Bezeichnung Fran⸗ zösisch führt, wird eine sechsmonatige Frist gewährt, um diese Bezeichnung aus ihren Satzungen, Firmen und Geschäftspapieren zu entfernen.

Im Senat sprach der Alterspräsident Huguet seine Befriedigung über den Abschluß des französisch⸗spanischen Marokkovertrages und das in Marokko vollbrachte Werk aus und feierte die tapfere Armee Frankreichs und seine kühnen Aviatiker. Dann 18 er auf den Balkankrieg zu sprechen und sagte, eine Nation könne ihre Stellung in der Welt nur dann behalten, wenn sie sich auf eine unbestrittene militärische Macht und ein starkes Nationalbewußtsein stützen könne. Man schrint darauf zur Wahl eines Präsidenten.

Spanien.

Der König hat gestern nach einer Meldung des „W. T. B. ein Dekret, betreffend die Ernennung des ehemaligen liberalen W Calbeton zum Botschafter beim Vatikan, unter⸗ zeichnet.

Der republikanische Führer Azcarate ist gestern zum Könige berufen worden, der ihn über soziale Probleme zu befragen wünschte. Im Verlaufe der Unterredung sprach sich der König, obiger Quelle zufolge, lebhaft für die Altersversiche⸗ rung aus und dafür, daß bei den Wahlen unbedingte Ehrlich⸗ keit beobachtet werde. Ferner bekannte sich der König zu weit⸗ gehender religiöser Duldsamkeit und zu einer Entwicklung des Unterrichts im liberalen Sinne. Außer Azcarate werden noch verschiedene andere Republikaner von dem Könige empfangen werden, so namentlich auch der radikale Führer Lerroux und der sozialistische Führer Pablo Iglesias.

8 Türkei. ¹ 8

Gestern nachmittag fand ein außerordentlicher Ministerrat statt, in dem die Haltung, die die Pforte nach

haben soll, wenn die Pforte sich weigern sollte, dem in der

dem bevorstehenden Schritt der Mächte beobachten solle, sowle

nhhe kundgetan, in der Regelung internationaler Streitfälle ein

keiten von heute und ehemals und sagte, die persönliche Gewalt

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auch die innere Lage besprochen wurden. Wie „W. T. B.“ meldet, hat die Regierung Maßregeln getroffen, um jeder Volkskundgebung vorzubeugen, und das Ministerium des Innern zu ermächtigen beschlossen, gegen die Jungtürken streng vorzugehen und eventuell die Komiteeführer aus Konstantinopel auszuweisen. 1“ Rumänien. 1

Aus Anlaß des Jahreswechsels hat der König einen Tagesbefehl an die Armee erlassen, in dem es laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ heißt:

In diesen schwierigen Augenblicken blickt das Land Vertrauen auf die Armee in dem Bewußtsein, daß Interessen mit Tapferkeit und Aufopferung verteidigt Ich bin überzeugt, daß Ihr Euch als würdige Söhne Helden von Plewna, Rahovo und Widdin zeigen werdet. Zur Erinnerung an diese unvergeßlichen Zeiten hat mir Seine Majestät der Kaiser von Rußland den Feldmarschallstab der russischen Armee überreichen lassen, um die militärischen Tugenden zu ehren, die der Ruhm der rumänischen Armee gewesen sind und sein werden. Ihr habt bewiesen, daß Ihr von der hohen Mission durchdrungen seid. Arbeitet unaufhörlich, um der Opfer würdig zu sein, die das Land gebracht hat. Ich wünsche Euch ein glückliches Neujahr.

mit seine werden. der

Amerika. 1

Die amerikanische Regierung hat nach einer Mel⸗ dung des „W. T. B.“ angeordnet, daß sich ein besonderes Komitee von Offizieren der Armee und der Marine nach Guantanamo begeben soll, um dort die Verhältnisse zu studieren mit dem Zweck, die zur Verteidigung der Stadt aus⸗ gearbeiteten Pläne zu genehmigen oder zu verbessern. Die Pläne zielen auf den Bau einer Festung in Guantanamo ab, die zur Verteidigung des Panamakanals gegen jeden von Osten kommenden Feind dienen soll.

Der Staatssekretär Root hat im amerikanischen Senat einen Gesetzentwurf eingebracht, die Panamakanalbill dahin abzuändern, daß aus der Vorlage die Bestimmung beseitigt wird, durch die die amerikanischen Küstenfahrzeuge von der Zahlung von Abgaben befreit werden sollen. Dadurch würde, wie man erwartet, die ganze Frage aufs neue mit England zu erörtern sein. Root erklärte, er werde den Gesetzentwurf am 21. d. M. begründen. Viele Senatoren erklären, obiger Quelle zufolge, daß sie, ehe sie es auf die englischen Einsprüche gegen die Bestimmung der Zollfreiheit ankommen lassen, es vorziehen würden, die Angelegenheit einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Eine kürzlich erfolgte Rundfrage zeigte, daß die Stimmung des Senats vorwiegend für ein Festhalten an dem bisherigen Standpunkt ist. In der ganzen Frage muß abgewartet werden, ob es Roots Beredsamkeit gelingen wird, genug Stimmen zu gewinnen, um die gegenteilige Ansicht zu überwinden.

Im Parlament Kaliforniens sind vorgestern drei Gesetzentwürfe über das Verbot des Landerwerbs in LE1 für Ausländer, die das Bürgerrecht nicht erwerben können, eingebracht worden. Dies war eine der Fragen, die unter der Präsidentschaft Roosevelts eine gewisse Reibung zwischen Japan und Amerika verursacht hatten. Der eine der drei Gesetzentwürfe dehnt das Prinzip auf Korpo⸗ rationen aus, bei denen die Mehrheit der Aktien in Händen von Ausländern ist.

Die mexikanische Abgeordnetenkammer hat, wie „W. T. B.“ meldet, einen Entwurf, betreffend Ausgabe von Obligationen im Werte von hundert Millionen Pesos, angenommen.

Zum Minister des Aeußern ist in Chile, obiger Quelle zufolge, Enrigue .1u“ gas Erhiburu ernannt worden

esische Auswärtige Amt hat am 10. Ja nmuar dem britischen Gesandten Jordan ein Schreiben über⸗ mittelt, in dem nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ darauf hingewiesen wird, daß das Auswärtige Amt dem Ge⸗ sandten am 23. Dezember als Antwort auf die Frage wegen Tibets eine Denkschrift zur Uebermittlung an die britische Negierung übersandt habe, und ferner erklärt wird, daß die chinesische Regierung aufrichtig wünsche, mit der britischen Re⸗ gierung in der tibetanischen Frage ein befriedigendes Ab⸗ kommen zu schließen und alle Mißverständnisse zu vermeiden. Das Schreiben schließt, der Gesandte werde hoffentlich der chinesischen Regierung so bald wie möglich mitteilen, was Großbritannien zu dieser Antwort Chinas zu sagen habe, da⸗ mit China die Frage prüfen und eine befriedigende Lösung ge⸗ funden werden könne.

Afrika.

Die „France Militaire“ veröffentlicht die Einzelheiten der militärischen Organisation Marokkos. Danach wird Westmarokko jetzt in 6 Bezirke, Schauja, Rabat, Mekines, Fes, Mazagan und Marakesch, Ostmarokko in die Gebiete von und Taurirt und den südlichen Bezirk von Oberguir eingeteilt.

„. Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Der Reichstag setzte in der heutigen (91.) Sitzung, der der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück beiwohnte, die zweite Beratung des Etats für das Reichsamt des Innern bei dem ersten Titel der dauernden Ausgaben „Ge⸗ halt des Staatssekretärs 50 000 ℳ“ fort. Im ganzen liegen hierzu bis jetzt 9 Resolutionen vor; hinzugek en sind je eine

jetz ; hinzugekommen sind je eine des Zentrums auf Ausdehnung der Unfallversicherung auf die gewerblichen Berufskrankheiten und der Sozialdemokraten auf Errichtung eines Reichsschul⸗ und Bildungsamts.

Abg. Freiherr von Gamp (Rp.): Ich muß zuerst meine und meiner Freunde Entrüstung über das Auftreten des Abg. Wetterlé aussprechen. Er hat sich unterstanden, auf Boden die Revanchegelüste der dortigen Bevölkerung in einer Weise ufzustacheln, wie es bis jetzt noch nie geschehen ist. Wie 88s gewirkt hat, sehen wir ja aus Preßstimmen, worin dem bgeordneten von Colmar der Dank dafür ausgesprochen wird, daß er hen so freudigen Schauer über die Herzen hat ergehen lassen.

ie Kollegen des Abg. Wetterlé im elsässischen Landtage haben ja bereits ihre Mißbilligung über solches Verhalten ausgesprochen. Wir müssen ganz besonders unserem Partei⸗ freunde Höffel dafür unseren Dank aussprechen, daß er die Anregung en gegeben hat. Der Abg. Wetterlé müßte doch bald selbst ünsehen, daß für einen solchen Mann, wie er ist, im küfänschen Reichstage sein Platz ist. Die Entwicklung der fhaissischen Verhältnisse macht jedem Vaterlandsfreunde ernst

Le Sorge. Auf Veranlassung der Regierung wurde

ja seinerzeit Elsaß⸗Lothringen die Verfassung gegeben. Die Väter des Entwurfs werden wohl nicht viel Freude daran haben. Wir haben den Wunsch, daß diese Angelegenheit hier im Reichstage möglichst bald besprochen wird, und wir bitten den Reichs⸗ kanzler, uns das vorhandene Matertal möglichst bald vor⸗ zulegen. Hämische Worte der Sozialdemokratie über unsere soziale Eeeharung zu hören, sind wir ja gewohnt. Aber es geht doch zu weit, wenn der Abg. Fischer erklärte, daß seit dem Abschiede des Grafen Posadowsky überhaupt nichts ge⸗ schehen ist. Hat denn der Abg. Fischer geschlafen, da er nicht zu wissen scheint, daß gerade die Reichsversicherungsordnung und die Privatbeamtenversicherung von dem jetzigen Staats⸗ sekretär ausgegangen sind? Die Witwen⸗ und Watsenfürsorge und die Ausdehnung der Krankenfürsorge auf das platte Land bat auch gute Fortschritte gemacht. Das Tempo unserer sozialen Gesetzgebung war im Gegenteil ein derartig schnelles, daß die Vertreter aller bürgerlichen Parteien bei der Beratung der Reichsversicherun sordnung den Wunsch aussprachen, der In⸗ dustrie, dem Handel und Gewerbe und der Landwirtschaft Zeit zu lassen, sich in die neuen Gesetze einzuleben, und sie vor neuen Be⸗ lastungen zu bewahren Es ist auf das Ausland verwiesen worden. Die englische Regierung hat ja viel getan. Aber es muß noch viel geschehen, ehe sie an unsere Leistungen herankommt. Der Abg. Fischer sollte sich doch einmal die republikanischen Staaten ansehen und dort seine Parteigenossen veranlassen, die soziale Gesetzgebung in die Hand zu nehmen. Ein großes Problem ist die Ver⸗ sicherung gegen Arbeitslosigkeit. Es liegt auf der Hand, daß wir dies’s wie andere Fragen nicht lösen können. Das platte Land hat ja schon eine Art Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Aber dort trägt die Kosten der Arbeitgeber infolge der Kontrakte, die er mit seinen Arbeitern abschließen muß. Nach Ansicht aller hat sich nicht uur die Bildung, sondern auch die „Lebenshaltung der Arbeiterklassen ganz er⸗ heblich gehoben. Die Arbeiter sind jetzt häufig besser genährt wie die Handwerker und Bauern. Nach die neben denen der E1“ von anderer Seite gemacht sind, sind die Mehr⸗ tunden im Verkehrsgewerbe doch nicht so hoch, wie es von sozialdemo⸗ kratischer Seite behauptet wird. Dem Abg. Fischer möchte ich zu be⸗ denken geben, daß der Staat bei Streikausschreitungen nur ein⸗ geschritten ist, wo es sich um Beleidigungen und tätliche Mißhand⸗ lungen der Arbeiter handelte, gegen Arbeiter, die Arbeitswillige an der Freiheit, zu arbeiten, mit sozialdemokratischem Terror gehindert haben. Es war selbstverständlich die Pflicht des Staates, die Arbeits⸗ willigen gegen Bedrohungen zu schützen. Die Arbeitgeber sind doch auch Menschen und haben das Recht, zu verlangen, daß ihre Arbeiter geschützt werden. Zum Schutze der persönlichen Freiheit der Arbeiter, dort zu arbeiten, wo sie arbeiten wollen, ist vor allem notwendig ein Verbot des Streikpostenstehens. Wir sind für dieses Verbot stets eingetreten und werden auch jetzt dafür eintreten. Deshalb sind wir dem Abg. Grafen Westarp dankbar, daß er diese Frage behandelt hat.

(Schluß des Blattes.)

-E11“ Dem Reichstage sind eine Uebersicht der vom Bundes rate gefaßten Entschließungen auf Beschlüsse des Reichstags und eine Denkschrift über die Frage der Er⸗ richtung einer Pensionskasse für Postagenten zu⸗ gegangen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In den Mainzer Buch⸗ und Steindruckereien sowie Buchbindereien, Pappwaren⸗ und Schachtel fabriken haben, der „Frkf. Ztg. zufolge, die Buchbinder und ihre Hilfsarbeiterinnen in der Mehrzahl gekündigt und wollen in einen Ausstand eintreten. In einzelnen Geschäften wurde die Arbeit bereits niedergelegt. Von der Arbeitnehmervereinigung ist über Mainz die Sperre verhängt worden. Bei dem Ausstand handelt es sich hauptsächlich um lohn⸗ stufliche Regelung der Bezahlungsweise.

Aus Brüssel wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Der Arbeit⸗ geberverband der Leinen⸗ und Jutespinnerei von Roulers hat für den 21. Januar eine allgemeine Aussperrung in seinem Bezirk angekündigt, falls nicht bis zum 19. die Arbeit in einigen vom Ausstand betroffenen Werken wieder aufgenommen sei. Sollte es zur Aussperrung kommen, so würden zwölf weitere Fabriken stilliegen Die Zahl der feiernden Arbeiter würde dann gegen 4000 betragen.

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Ausstellungsnachrichten.

„Wie „W. T. B.“ aus Darmstadt meldet, beläuft sich nach Mit⸗ teilung des Hofmarschallamts der Reingewinn der Ausstellung „Der Mensch, Darmstadt 1912“ auf 75 900 ℳ. Der Betrag wurde Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin überreicht, die ihn je zur Hälfte an den Fonds für Tuberkulosekranke und den für Säuglingspflege überweisen ließ.

Technik.

A. F. In der ersten Versammlung des Berliner Vereins

für Luftschiffahrt im neuen Jahre, der 323. seit Bestehen des

Vereins, sprach, nach Aufnahme 18 neuer Mitglieder, der Kapitän zur See a. D. von Pustau über das Thema „Der Zukunfts⸗ kampf in den Lüften“. Er führte etwa folgendes aus: Wenn man auf die kaum zehnjährige Entwicklung der Luftschiffahrt zu den neuen Formen: dem Motorluftschiff einerseits, dem Flugzeug, schwerer denn Luft, andererseits zurückblickt, muß zugegeben werden, daß diese erstaunlichen, in kurzer Zeit erreichten Fortschritie ungleich weniger dem allgemein menschlichen Interesse an der endlich errungenen Beherrschung des Luftmeeres, ungleich weniger selbst dem unser Zeit⸗ alter beherrschenden Sportinteresse zuzuschreiben sind, als vielmehr der Aussicht auf die Verwendbarkeit der neuen Luftvehikel im Kriege und der eifrig erörterten Frage nach der Art dieser Verwendung. Nur unter diesem Gesichtspunkt ist die nervöse, fieberhafte Eile verständlich, in der die Nationen sich überbleten, die Luftfahrzeuge kriegsfähig zu gestalten und einen Stamm von geübten Fliegern heranzubilden. Daß die Luftfahrzeuge in der Erkundung die unschätzbarsten Dienste zu leisten vermögen, ist schon seit längerer Zeit durch zahlreiche Manöver sowie auch gelegentlich der kriegerischen Verwicklungen des letzten Jahres unwiderleglich bewiesen. Neuerdings muß aber nicht diese Verwendung allein für den Kriegsfall ins Auge gefaßt werden, sondern viel wichtiger erscheint die vor kurzem noch be⸗ strittene Möglichkeit des Kampfes aus und in der Lust, die wahrscheinlich den Charakter der modernen Kriege von Grund aus zu ändern berufen ist. Man hatte vielfach angenommen, daß genaue Treffergebnisse mit Bombenwürfen nach einem Ziel aus dem bewegten Luftfahrzeug, insonderheit dem Flugzeug, nicht zu erreichen seien. Aber die Seeleute haben diese Zweifel nie gekannt; denn die Kriegs⸗ schiffe sind stets in Bewegung, während von ihnen aus geschossen wird, und die Torpedoboote haben gleichfalls in raschester Fahrt das sichere Lancieren des Torpedos zu bewirken. ür die Luftfahrzeuge treten nur insofern besondere Erschwerungen hinzu, als der Zieler hier, beim Schießen oder Bombenwerfen, außer der Eigengeschwindigkeit seines Fahrzeugs, auch noch die Höhe, in der er sich beim Schuß befindet, in Rechnung ziehen muß; denn hiervon hängt die Gestalt der Kurve ab, in der die abgeworfene oder geschossene Bombe zur Erde fällt. Die neueren Zielapparate für

Luftfahrzeuge sind darauf eingerichtet, in einfacher Weise Korrekturen

sir Fite und Geschwindigkeit einzustellen, und es sind mit ihnen so⸗ erzielt worden. Immerhin ist es vorläufig ganz ausgeschlossen, auf ein oder zwei Meter genau zu treffen. Das spielt aber bei S neuesten Wurfgeschossen keine Rolle; denn ihr Sprengkegel deckt einen Raum von mehreren hundert Metern ein, in welchem die aus ihnen nach allen Seiten fortgeschleuderten Stahlkugeln jedes lebende und weniger widerstandsfähige Ziel vernichten. Es liegt somit die Möglichkeit vor, Figen Bahnhöfe, Depots, Werften, Docks, Schleusen, Luftschiffhallen und die Streitkräfte im Felde eine ungeheure Zerstörungswirkung aus der Luft zu erzielen, und da es für eine Abwehr solcher Angriffe von der Erde aus kein absolut sicheres Mittel gibt, so fällt in der Zukunft dem Kampfe der Luftfahrzeuge gegeneinander eine entkscheidende Rolle zu. Wenn zwei Luftschiffe aufeinander treffen, so gehört der Sieg ohne weiteres dem starren System. Im Kampf der Luftschiffe gegen Flug⸗ zeuge sind die ‚größeren Erfolgsaussichten auf seiten der letzteren, sofern sie in größerer Zahl angreifen. Müssen dagegen Flugzeuge sich bekämpfen, so bleibt es zunächst zweifelhaft, ob nicht die größere Ge⸗ schwindigkeit unter Umständen ebensoviel Wert hat wie die stärkere Armierung. Sicher aber steht es fest, daß, abgesehen von allen sonstigen Erwägungen, die Zahl der verfügbaren Flugzeuge von ausschlaggebender Bedeutung ist. Es unterliegt nach diesen Betrachtungen wohl keinem Zweifel, daß die neueren Erfindungen auf dem Gebiete der Luftschiffahrt die größte Umwälzung in der Kriegführung mit sich bringen werden, die es seit Cetees des Schießpulvers gegeben hat. Von einem Abschluß in dieser Frage kann natürlich z. Z. gar nicht die Rede sein, solange täglich Neues und Besseres noch erfunden wird, und solange immer neue Fragen auftauchen; zurzeit die Frag. der höchsten Tragfähigkeit und der kleinen Typen. unächst erschnt es als eine Pflicht der Selbsterhaltung, was ja im Werke ist, den Vorsprung einzuholen, den Frankreich vor uns durch die Organisation seines Flugwesens noch voraus hat. An der Gewinnung geschickter und kaltblütiger Flieger für den Ernstfall wird es nicht fehlen, und mit deutscher Gründlichkeit werden wir sicher dabin kommen, daß es heißen kann: „Deutsche in der Luft voran!; Zum Schluß konnte der Vortragende nicht umhin, die Hoffnung auszusprechen, daß die Nationalflugspende der weiteren Entwicklung des Flugwesens im Sinne ausreichenden nationalen Schutzes und Schirmes sich ebenso nützlich erweisen werde, als vom Staat ausgiebige Unterstützung im gleichen Sinne zuversichtlich zu erwarten stehe.

Seinem mit Beifall aufgenommenen Vortrage fügte der Redner noch eine Anzahl anschaulicher Lichtbilder neuer Flugzeugformen hinzu, hierbei besonders die verschiedenen, mehr oder minder gelungenen Lösungsversuche für das beste „Wasserflugzeug“ berücksichtigend. Es scheint, daß sich auf diesem Sondergebiet immer ausgesprochener eine Differenzierung vollzieht gegen den Flugzeugtyp, welcher auf die gleichzettig mögliche Benutzung als Wasserflugzeug verzichtet. Das zeigt sich in der immer entschiedeneren Ausbildung der Schwimmer zu einem Hauptorgan statt einem Nebenor also daß die gleichzeitige Möglichkeit, dies als Wa⸗ fahrzeug zu benutzen, die Erscheinung tritt.

an des Flugzeuges, 1 er⸗ und als Luft⸗ immer stärker in den neuen Konstruktionen in Der Gedanke, ein Wasserfahrzeug durch Luft⸗ propeller zu treiben, geht auf den Grafen Zeppelin zurück, der schon vor länger als 10 Jahren ein so angetriebenes Fahrzeug auf dem Wannsee vorführen ließ, nur war damals an die wunderbare Entwicklung noch nicht zu denken, deren Zeugen wir heute sind. Von Interesse waren auch die im Bilde vorgeführten Versuche, den Angriff durch Feuerwaffen und Bombenwurf aus dem Luftfahrzeug zu regeln, u. g. ein sinnreich erfundener Lancierapparat für kugel⸗ förmi e weil in solcher Gestalt am leichtesten herstellbare Bom en. Gerade diese für die Konstrukteure jedenfalls bequemste Form verbietet sich aber durch die Unmöglichkeit der Anbringung einer Sicherung.

In dem sich an den Vortrag anschließenden Meinungsaustausch

wurde von einer Seite lebhaft als allzu günstig der An cht von der Ueberlegenheit des Motorluftschiffes als Kampfmittel über die Flug⸗ zeuge widersprochen. Erwäge man, daß ein Luftschiff in seinen Er⸗ stehungs⸗ und Unterhaltungskosten sowohl als in der Schwierig⸗ keit seiner Unterbringung im Luftschiffhafen und seiner Platzinanspruchnahme einer großen Vielheit von Flugzeugen gleich zu setzen sei, so würde in einem Zukunftskriege sich auch dies Zahlenverhältnis der benutzten Luftschiffe und Flugzeuge in diesem Sinne regeln, also vielleicht im Verhältnis wie 1:70. Eine Flottille von 70 Flugzeugen gegen ein Luftschiff könne letzteres aber doch in eine recht bedenkliche Lage bringen. Vom Vorstandstische wurden durch Geheimrat Miethe noch Mitteilungen von neuen Bestimmungen über die Behandlung der die russische Grenze überfliegenden Luftfahrzeuge gemacht und die Mit⸗ glieder gebeten, die russische Grenze zu meiden.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln in Antwerpen im Monat Dezember 1912.

(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen Dvommwmwm Roggen: etwa 69 000 dz, davon aus Deutschland 5 Rumänien. 8 den Niederlanden IEII 1 Weizen: etwa 1 021 000 dz, davon aus 8 e*“ den Vereinigten Staaten von Amerika 444“ Argentinien. 1.“ Britisch Indien ... . 8 F4*“ Rußlaatzt. . .. ““ Großbritannten ... 6 III16* den Niederlanden. eeöö1“; 251 000 dz, davon aus Deutschland 8 Rumänien . Rußland den Vereinigten Staaten D111116“*“ den Niederlanden 11““ der Türkei. 1 Hafer: etwa 365 000 dz, davon aus slanbdb Chile. ö“ den Vereinigten Staaten von Rumänien .. 1“ 708 000 dz, davon aus Argentinien . “*“ der Südafrikanischen Union wö“ Rußland 1 der Türkei.. Aegypten. . Kartoffeln: etwa 2000 dz, davon aus Bentttt

Ausfuhr:

1“ 18 340 666“ 6 410

8 810 445 250 219 880 102 790

79 360 54 000 41 760 21 080 16 790 14 870 13 590

18 270 109 060 46 110 26 970 23 350 11 480 10 420

27 040 248 700 60 230 25 040

Mais: etwa

623 900

45 500 8 73

7 130

7 000

6 000

Roggen: etwa 7000 dz, davon nach

Deutschland. dz

im Auslande, wie in Deutschland überraschend gute Treffergebnisse