1913 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Flugplatz Johannisthal, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Flieger Freindt, der mit dem Leutnant Horn heute morgen auf einer Jeannin Stahltaube in Königsberg aufgestiegen war, um nach Johannisthal zu fliegen, ist nach einer Zwischenlandung in Küstrin kurz vor 4 Uhr hier eingetroffen. v“

1

Dresden, 12. Oktober. (W. T. B.) Gestern vormittag um 11 Uhr fand in Gegenwart Seiner Majestät des Königs und Seiner röniglichen Hoheit des Prinzen JohannGeorg sowie der Rektoren aller deutschen Technischen Hochschulen die Einweihung des Neubaues der Technischen Hochschule zu Dresden statt. Anwesend waren sämtliche Minister, der Oberbürgermeister Dr. Beutler und andere Vertreter der Staats⸗ und städtischen Behörden, der kommandierende General sowie zahlreiche Abordnungen. Nach einer Ansprache des Kultusministers Dr. Beck, mit der er den Neubau an die Hochschule übergab, hielt der Rektor magnificus, Geheimer Hofrat, Professor Dr. Förster die Festrede. Es folate eine Reihe von Glückwunschansprachen, worauf der Geheime Hofrat, u““ Dr. Förster eine Anzahl von Ehrenpromotionen bekanntgab; unter anderen wurde der Kultusminister Dr. Beck zum Dr.⸗Ing. ehren⸗ halber ernannt.

Heute mittag fand hier in Gegenwart Seiner Majestät des Königs, Ihrer Königlichen Hoheiten des rinzen Johann Georg und der Prinzessin Mathilde sowie der Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden die feierliche Ent⸗ hüllung des Denkmals statt, das den in den Uebersee⸗ kämpfen gefallenen Soldaten der Königlich Sächsischen Armee errichtet wurde. Der Oberbürgermeister Dr. Beutler übernahm dasna Denkmal mens der Stadt.

Leipzig, 13. Oktober. (W. T. B.) In der Nacht vom Sonn⸗ abend zum Sonntag, 11 ½ Uhr, explodierte unter vewaltiger Detonation in der Union⸗Liqueurfabrik Leipzig⸗Mockau ein großer Getreidedämpfer, wodurch die beiden oberen Stock⸗ werke des viergeschossigen Fabrikgebäudes völlig zerstört wurden. Auch im Kesselhause und im anstoßenden Brennereigebäude wurden er⸗ hebliche Verwüstungen angerichtet. Durch heiße Dämpfe und umher⸗ fliegende Steine wurden ein Wächter, ein Gärführer und ein Kohlenfahrer verletzt. Wie das „Leipziger Tageblatt“ meldet, beziffert sich der angerichtete Schaden auf etwa 100 000 ℳ, er ist jedoch durch Versicherung gedeckt.

Freiburg i. Br., 11. Oktober. (W. T. B.) Eine Berliner Dame, die ungenannt bleiben will, hat den Professor Dr. de la Camp für die medizinische Universitätsklinik in Freiburg 50000 zur Anschaffung von Radium und Mesothorium zur Ver⸗ fügung gestellt.

Straßburg i. Elsaß, 11. Oktober. (W. T. B.) In dem Heim der Handelskammer, dem alten Palais de Commerce, tagt heute unter dem Vorsitz des Kommerzienrats Gustav Stinnes⸗Mülheim a. Ruhr die neunte ordentliche Hauptversammlung des Vereins zur Wahrung der Rheinschiffahrts⸗Interessen E. V., Sitz Mülheim a. d. Ruhr. Zu der Versammlung, die aus den großen Rheinstädten, namentlich aus Mannheim, gut besucht ist, sind von der Regierung der Ministerial⸗ direktor von Traut mit mehreren Ministerialräten und von der Stadt Straßburg der Oberbürgermeister Dr. Schwander an der Spitze zahl⸗ reicher Gemeinderatsmitglieder erschienen. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung gab der Direktor Knecht⸗Mannheim unter allgemeiner Zu⸗ stimmung die Erklärung ab, daß für den Plan der Errichtung eines Wasserstauwerks bei Gernsheim der Verein nicht eintreten könne, weil dieses den Interessen der Rheinschiffahrt entgegen sei. Nachdem Küppers⸗Duisburg den Rechenschaftsbericht erstattet hatte und sechs ausscheidende Ausschußmitglieder wiedergewählt waren, hielt der Beigeordnete Dr. Leoni⸗Straßburg einen Vortrag über

8

die Straßburger Hafenanlagen. Hiernach betrug der Rhein⸗ verkehr Straßburgs 1912 rund 1 170 000 Tonnen, der Kanalverkehr 700 000 Tonnen, sodaß Straßburg heute nach der Tonnenzahl des Verkehrs mit an der Spitze der Rheinhäfen steht. Die Stadt Straß⸗ burg hat bereits elf Millionen Mark in den Rheinhafenanlagen Metzgertor und den Rheinhäfen angelegt und steht im Begriff, eine bedeutende Hafenerweiterung vorzunehmen. Weiter sprach der Handels⸗ kammersekretär Dr. Haug⸗ Steasber über die Zukunft der elsaß⸗ lothringischen Kanal 8e Der Oberbaurat Hermann⸗Essen verbreitete sich unter Vorführung von Lichtbildern über den Rhein⸗ Weser⸗Kanal.

8† Lemberg, 11. Oktober. (W. T. B.) Nach Blättermeldungen entstand bei dem gestrigen Abendgottesdienst in der Synagoge des Marktfleckens Cholojow eine Panik; in dem furchtbaren Ge⸗ dränge wurden fünfzehn Frauen getötet und viele verletzt.

London, 11. Oktober. (W. T. B.) Während des Gottes⸗ dienstes in der Westend⸗Synagoge verursachte heute eine Anzahl israelitischer Anhängerinnen des Frauenstimmrechts einen Zwischenfall. Sie riefen laut: Möge Gott Herbert Samuel und Rufus Isaacs vergeben, daß sie es zulassen, daß Frauen gequält werden. Der Gottesdienst wurde einige Zeit unterbrochen.

Liverpool, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Cunard Line hat gestern früh 6 Uhr 20 Minuten ein drahtloses Telegramm von ihrem Dampfer „Carmania“ erhalten, wonach der der Uranium⸗Linie gehörige Dampfer „Volturno“, der auf der Fahrt nach New York begriffen, am Morgen des 10. Oktober Öum 9 Uhr 20 Minuten in 48 Grad 25 Minuten Breite Wund 34 Grad 33 Minuten Länge in Brand eraten war, im Stich gelassen worden sei. (Vgl. Nr. 241. d. Bl.) Die Ueberlebenden seien alle aufgefunden worden. Die Zahl der Personen, die durch zehn zu Hilfe geeilte Dampfer gerettet worden sind, beträgt: „Carmania“ 11 Personen, „La Teu⸗ raine“ 40, „Minneapolis“ 30, „Rappahannock“ 19, „Czar“ 102, „Narragansett“ 29, „Aevonian“ 59, „Kroonland“ 90, „Großer Kur⸗ fürst“ 105 und „Seydlitz“ 36, im ganzen 521 Personen. Unvollständige Listen der Geretteten befinden sich an Bord der „Carmania“ und werden von Queenstown abgesandt werden. Der Proviantmeister des „Volturno“ nennt folgende Zahlen der an Bord befindlichen Personen: 24 Reisende 1. Kla. 540 3. 8 und 93 Mann Besatzung, inegesamt 657 Personen. Von dem Dampfer „Kroonland“ wurden aufgenommen der Kapitän, der 1, 2, 3. und 5. Maschinist und zwei Telegraphisten. An Bord des „Narragansett“ befinden sich die Bäcker und der Steward der 3. Klasse, an Bord des „Czar“ der Proviant⸗ meister und der Arzt, an Bord des „Großer Kurfürst“ 19 Personen, deren Namen noch nicht bekannt sind. Der Dampfer Großer Kurfürst“ des Norddeutschen Llovd hat folgendes drahtlose Telegramm von der Unfallstelle des Dampfers „Volturno“ nach Bremen gesandt: Wir empfingen die Hilferufe vom Dampfer Volturno“ Donnerstag, um 4 Uhr Nachmittags, auf 48 Grad 50 Minuten nördlicher Breite und 35 Grad 6 Minuten westlicher Linge. Der Dampfer „Volturno“ wurde in völlig brennendem Zustande gefunden. Das Feuer war anscheinend durch eine heftige Explosion im Vorschiff entstanden, wobei ver⸗ schiedene Keisende und Mannschaften getötet wurden Elf Dampfer befanden sich an der Unfallstelle. Es wehte heftiger Nordnordweststurm bei hoher See mit Dünung. Zwei Boote des „Großer Kurfürst“ waren die ganze Nacht von 9 Uhr Abends bis 3 ¼½ Uhr früh unterwegs. Eine Annäherung an das Wrack war fast unmöglich; Rettung war nur durch Ueberbordspringen möglich. Die „Volturno“ sandte ein Boot mit fünf Mann, die aufgenommen wurden, während das Boot gleich darauf sank. Vom „Großen Kurfürst“ wurden insgesamt gerettet 86 Passagiere, 2 Offiziere, 1 Maschinist und 16 Matrosen. Insgesamt wurden von allen Shhiffen gerettet 523 Per⸗ sonen, etwa 100 werden vermißt. Die „Carmania“ und die „Touraine“ suchten die Unfallstelle ab. Nach zwei vollbesetzten „Vol⸗

die Entwicklung der Schiffahrt auf dem Oberrhein, besonders über

turno“⸗Booten wird gesucht. Erfolg unwahrscheinlich. Das Wrack

bleibt für die Schiffahrt gefährlich. Die Schiffbrüchigen sind wohl versorgt und gut untergebracht und haben die Reise fortgesetzt. Vom Dampfer „Seydlitz“ des Norddeutschen Lloyd ist gestern früh 5 Uhr folgendes drahtloses Telegramm eingelaufen: Haben 46 Per⸗ sonen vom brennenden Dampfer „Volturno“ gerettet. Hagemeyer. Wie eine der Hamburg⸗Amerika⸗Linie zugegangene Radio⸗ meldung besagt, hat ihr Dampfer „Graf Waldersee“ sich e. beim „Volturno“ befunden. Die Reisenden und die Mannschaften des „Volturno“ waren aber bis auf die in den ver⸗ mißten Booten befindlichen Personen bereits von andern Schiffen aufgenommen worden. Der „Graf Waldersee“ kreuzte zehn Stunden kana Unfallstelle, um die vermißten Boote aufzufinden, leider erfolglos.

Paris, 12. Oktober. (W. T. B.) Heute nachmittag erfolgte bei schönem Wetter und Nordwind in den Tuilerien der Aufstieg zum 8. Gordon⸗Bennett⸗Wettbewerb für Freiballons. Der französische Ballon Picardie“ stieg um 4 Uhr als erster auf, die Musik spielte die „Marseillaise“, die anderen folgten in Zwischen⸗ räumen von 5 Minuten, wobei die Musik die betreffenden National⸗ hymnen spielte. Im ganzen stiegen 18 Ballons auf, da der Schweizer Palmarini, der den Ballon „Azurea“ führen sollte, aufgegeben hatte. Der letzte Ballon stieg um 5 Uhr 35 Minuten auf.

Paris, 13. Oktober. (W. T. B.) Im Bezirk Riceys

(Departement Aube) sollte gestern eine Ersatzwahl zum Bezirksrat.

stattfinden. Der ausgegebenen Parole entsprechend, daß vollständige Wahlenthaltung geübt werden sollie, solange das Aube⸗ departement nicht in das Champagnegebiet einbezogen sei, erschien kein einziger Wähler.

Sebastopol, 12. Oktober. (W. T. B.) Infolge eines heftigen Nordsturmes haben die Schiffe auf hoher See mannigfachen Schaden erlitten. Der Verbleib mehrerer Schiffe ist Der Verkehr ist unterbrochen. ““

Frkutsk, 12. Oktober. (W. T. B.) In der Poststraße hat die Polizei einen unterirdischen Gang entdeckt, der von einem Hause, in dem 54 Chinesen wohnten, quer hinüber zur Post führte. Die Chinesen sind verhaftet worden.

Kopenhagen, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Flieger Reiterer, der heute morgen um 8 Uhr 22 Minuten in Jo⸗ hannisthal bei Berlin aufgestiegen war, ist heute mittag um 12 Uhr 50 Minuten mit dem Direktor Neumann als Fluggast auf dem hiesigen Flugplatze gelandet.

Sala (Schweden), 11. Oktober. (W T. B.) An einer Weg⸗ biegung der Straße von der Grösinka⸗Staatsforst nach der Eisen⸗ bahnstation Horndal wurden heute nachmittag eine Menge großer und kleinerer Steine entdeckt, die die Straße vollständig sperrten und anscheinend hingelegt worden waren, um ein Automobil⸗ unglück herbeizuführen. Der Prinz Wilhelm von Schweden, der zweite Sohn des Königs, nebst Jagdgefolge sollte kurz darauf den Weg auf der Fahrt nach dem Bahnhof im Automobil befahren. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

New York, 13. Oktober. (W. T. B.) Der deutsche Flieger Kapitän Wald ist bei einem Fluge über die New⸗ abgestürzt; der Flieger und sein Apparat wurden geborgen.

St. Louis, 12. Oktober. (W. T. B.), Hier ist ein von den deutsch amerikanischen Turnern gestiftetes Jahndenkmal worden. ““

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Berethoven⸗Saal. Dienstag, Abends

st unbekannt.

enthüllt

Betrieb der Zuck

erfabriken des

Deutsches Reich. deutschen Zollgebiets im

Amtliches.

I. Es sind verarbeitet worden:

Monat Septembe

1““ SI

II. Es sind gewonnen worden:

Zeitabschnitt,

laauf welchen

die Betriebsergebnisse sich beziehen

Roh 2 zucker

Zuckerabläufe

Ver⸗ brauchs⸗ zucker

(als Einwurf usw.)

im ganzen

Hiervon wurden entzuckert mittels

der Aus⸗ scheidung

der Stron⸗ tian⸗ verfahren

1 Rohzucker

Verbrauchszucker

aller Art

und

Stangen⸗ Würfelzucker

Kristallzucker granulierter Zucker Brotzucker Platten⸗,

ige Raffinade

lzucker einschl. des Invert⸗

rüme

J

zuckersirups andere Abläufe

Melis lüs

gemahlene Raffi⸗

Stücken⸗ und nade gemahlener

d rein

3 101 229 3 985 367

m September 1913

Im September 1913 Dagegen 1912 .

Im September 1913 Dagegen 1912 .

3 101 229 3 985 367

Im September 1913 Dagegen 1912ü

196 306 81 761

783 108 264 721

53 499 48 383

1 032 913 394 865

4 536 12 333

6 445 8 344

1 419 1 347

12 400

22 024

155

186 460 153 469

186 460

794 2 325

186 460 153 469

186 460 153 469

1) Rübenzuckerfabriken.

278 086 404 438

4 3781 1 711

3) Melasseentzuckerungsanstalten.

572

257

4) Zuckerfabriken überhaupt (1 bis 3) 209 029

283 036 405 406

2) Zuckerraffinerien.

35 172 14 920

43 894 24 200

35 2638 11 292

15 452 9 066

183 446 58 642

13 660 6 122

54 072 21 878

104 623 61 706

18 590 40 159

8 208 6 938

46 545 33 683

6 506 7 350

148 003 83 564

76 030 38 294

218 709] 13 660 70 434 6 122

98 042

III. Gesamte Herstellung im September 1913 in Rohzucker berechnet: 485 777 dz (dagegen 1912: 576 984 dz). t und die Verbrauchszucker im Verhältnis von 9

Bei dieser Berechnung sind die unter I angegebene

Berlin, den 11. Oktober 1913.

n Einwurfzucker in Abzug 1 8 Kaiserliches Statistisches Amt.

8

gebrach

Delbrück.

72 007 51 837

188 877 101 853

21 1311 1 483 2 400 10 226

2 124

34 8 1 006

28 243

102 985 47 537

815 434 326 460

1 340 944

55 430

30 550

106 359 54 766

167 189, 10 725 46 392 5 301

19 474 38 686

120 178 103 510] 1 875

3 209 2 521

355 254

2 8 1 116

1

53 1 51 648

194 466 138 060

1 124 489 531 823

2 633 2 580

241 653 12 543 100 440 15 781

1 340 944

59 576 32 672

143 946 85 530

8

Rübenverarbeitung und Inlandsverkehr mit Zucker

im September 1913.

1“

Verwaltungs⸗ bezirke

(Steuerdirektivbezirke)

Zah. der ucker⸗ fabriken,

ie Rüben

verarbeitet

Ver⸗ arbeitete Rüben⸗ mengen

Im Zollgebiet¹) sind in den freien Verkehr gesetzt worden

gegen Entrichtung der Zuckersteuer ²)

steuerfrei

Roh⸗ zucker

andere

kristalli⸗ sierte sowie

flüssige

Zucker

Zucker⸗ abläufe

Zuckerabläufe

vergällt (ohne das Gewicht der Vergällungs⸗

mittel)

feste Zucker (ohne das Gewicht der Vergällungs⸗ mittel)

unvergällt

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 201. Abonnementsvorstellung. Samson und Dalila. Oper in drei Akten und vier Bildern von Camille Saint⸗Saëns. Text von Ferdinand Lemaire. Deutsch von Richard Pohl. Unter persönlicher Leitung des Komponisten. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb

n Herr Professor Rüdel. Anfang 8 r. .

Schauspielhaus. 189. Abonnementsvor⸗ stellung. Flachsmann als Erzieher. Lustspiel in drei Aufzügen von Otto Ernst. Rease 5 Herr Oberregisseur Patry. Anfang

2

Mittwoch: Opernhaus. 202. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zum 600. Male: Lohengrin. Ro⸗ mantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 190. Abonnementsvor⸗ stellung. Die drei Brüder von Damaskus. Ein Komoödienspiel in drei netin; von Alexander Zinn. Anfang 2 r.

Neues Opernthenter. (Kronl). Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Direktor Paver Terofal). Dienstag, Abends 8 Uhr: Fröschl. Eine Posse aus dem Leben fahrender Komödianten in vier Akten mit Gesang und Tanz von Richard Manz. Musik von Emil Kaiser.

Mittwoch: Fröschl.

8

Deutsches Theater. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Der lebvende Leichnam. Drama von Leo Tolstoi.

Mittwoch und Freitag: Torquato Tasso.

Donnerstag: Der lebende Leichnam.

Sonnabend: Faust, 2. Teil.

Kammerspiele.

Dienstag Abends 8 Uhr: Mufik.

Mittwoch: Die goldenen Palmen.

Donnerstag: Musik.

Freitag: Venezianisches Abenteuer e nes jungen Mannes. Hierauf: Heirat wider Willen. 8

Sonnabend: Bürger Schippel.

Berliner Theuter. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Mittwoch und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgrätzer

Straße. Dienstag, Abende 7 ½ Uhr:

Brand. Drama in fünf Akten von Henrik Ibsen. Mittwoch: Die fünf Franksurter. Donnerstag und Sonnabend: Macbeth. Freitag: Brand.

Komödienhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Paar nach der Mode. Lustspiel in drei Akten von Raoul Auernheimer. 1

Mittwoch und folgende Tage: Das Paar nach der Mode.

Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.

Mittwoch: Gespenster.

Donnerstag und Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt. 8

Freitag: Der Biberpelz.

Lessingtheater. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Gedicht von Ibsen. Musik von Grieg. Mittwoch: Zum ersten Male: Zeit⸗ wende.

Donnerstag und Sonnabend: Peer Gynt.

Freitag: Zeitwende.

Deutsches Schanspielhaus. (D tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 104 a.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der gute Ruf. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: Der erste Beste. Hierauf: Satans Maske.

Freitag: Fräulein Julie. Hierauf: Erste Warnung.

ZEECCECCͤͤZͤͤͤ--

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Schau⸗ spiel in vier Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange.

Mittwoch: Die Großstadtluft.

Die Stützen der Gesell⸗ aft.

Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Großstadtluft. Schwank in vier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Mittwoch: Wenn der neue Wein blüht.

Donnerstag: Die Großstadtluft.

Deutsches Opernhans. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Jüdin. Große Oper in fünf Akten von J. F. Halévy.

Mittwoch: Die Königin von Saba.

Donnerstag: Fidelio.

Freitag: Der Troubadour.

Sonnabend: Der Freischütz.

Montis Operettenthrater. (Früber: Neues Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Julius Spielmann: Der lachende Ehemann. Operette in drei Akten von Jul. Brammer und Alfr. Grünwald. Musik von Edm. Eysler.

Mittwoch und folgende Tage: Der

lachende Ehemann.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Gräsin Fifi. Operette in drei Akten von Albert

Mittwoch und folgende Tage: Gräfin Fifi.

Chantrier.

11“

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Gassspiel Richard Alexander: Die Puppenklinik. Lustspiel in drei Akten von Franz von Schönthan und Rudolf Presber.

Mittwoch und folgende Tage: Die Puppenklinik.

Theater am Nollendorfplatz. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Heim⸗ kehr des Odysseus. Burleske Operette in zwei Akten von Karl Ettlinger und Erich Motz. Musik nach Motiven J. Offenbachs, zusammengestellt und be⸗ arbeitet von Dr. Leopold Schmidt.

Mittwoch und folgende Tage: Die Heimkehr des Odysseus.

Residenztheater. Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Im Ehekäsig. (Les maris en cage) Schwank in drei Akten von Antony Mars und Maurice Desvallidres.

Mittwoch und folgende Tage: Im Ehekäfig.

Thaliatheuter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.

Mittwoch und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.

Mittwoch und folgende Tage: Seine Geliebte.

Konzerte. Königl. Hochschule für Musik.

Dienstag, Abends 8 Uhr: 3. (letztes) Konzert von Jascha Heifetz (Violine). Am Klavier: Waldemar Liachowsky.

Singakademie. Dienstag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Elisabeth ns Am Klavier: Marie Berg⸗ wein.

Saal Bechstein. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Sonatenabend von Gabriele Wictrowetz (Violine) und Robert Kahn (Klavier).

8 Uhr: Einziger Liederabend von Ernst Kraus, Königl. preuß. Kammer⸗ sänger. Am Klavier: Dr. Carl Besl.

Choralion-Snal. Dienstag, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Stephan Thomän.

Harmoniumsaal. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Konzert von Anatol von Roessel (Klavier) und Jofef Blümle (Violine).

Garnisonkirche. (Neue Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Mengewein⸗ scher Oratorienverein: „Der Messias“ von Händel.

Birkus Schumann. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm.

Birkus Busch. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Aus unseren Kolonien.

Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Helene Ziegert mit Hrn. Dr. phil. Rudolf Körber (Breslau).

Gestorben: Hr. Kommerzienrat Alfred Simonson (Meran).

Verantwortlicher Redakteur:

J. V.: Weber in Berlin. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).

(2100 v

dz ve

Ostpreußen 8

Westpreußen.. 11““ 271 010

Brandenburg. 153 669 95

Pommern s 383 420

Posen.. Schlesien 511 624 618 684

Sachsen 8 500 169

18 502

118 867 277 948 29 765 16 584 8 621 315

116 320

9 608 910 3 350

12 319

Summe Preußen 2 757 078

7 373 86 966 28 198 23 18358;, 0

. . 909

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ecklenburg . hüringen...

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8₰ ee1“

18

EE e“; m 8 6 696 565 8(8. 5.88„

723 834

142 547 5 346 32 149 82 545 11 025

57 586 55 523 73 514 4 963 140

134 042

Summe deutsches Zollgebiet 148]/ 3 101 229 9 699

5 Proviant für deutsche Schiffe: ²) Au

1189 172

rdem: Zuckerhaltige Waren unter Erstattung der Vergütung 497 da,

2 919]

8* Kaiserliches Statistisches Amt. 8 ced banis

12 996 178 660 1 077

30 dz Rohzucker, 1957 dz Verbrauchszucker. Gewicht des darin enthaltenen Zuckers 20

Literatur.

8 Finanzwirtschaftliche Zeitfragen, herausgegeben von Reichsrat, Fütelgs Dr. Georg von Schanz in Würzburg und Geheimem Regierungsrat, Professor Dr. Julius Wolf in Berlin. Heft 4: Wer Gesetzentwurf über das Erbrecht des Staates“ von Dr. J. Hermes, Ministerialdirektor a. D. 32 Seiten, Preis 1 ℳ). Heft 5: „Die finanzielle Stellung der europaͤischen Großmächte, zugleich im Hinblick auf ihre finanzielle Kriegsbereitschaft“ von Wirklichem Ge⸗ heimen Oberfinanzrat Dr. Otto Schwarz (45 Seiten, Preis 1,40 ℳ). Heft 6: „Wehrbeitrag und Detkun gagegat vom 3. Juli 1913“ von Dr. R. van der Borght, Kais. Präsidenten a. D. (85 Seiten, Preis 2,80 ℳ). 8S von Ferdinand Encke in Stuttgart. In dem letztgenannten Heft dieser Sammlung von achmännischen Abhandlungen über die schwierigen und bedeutsamen Auf⸗ gaben, die der Finanzwirtschaft des Deutschen Reichs, der Einzelstaaten und der nachgeordneten Verbände gecenmärtic gestent sind und in Zukunft gestellt sein werden, gibt van der Borght einen guten Ueberblick über die dem Reichstag gemachten Vorschläge der Regierung zur Deckung der Mehrausgaben für die Verstärkung

deutschen Wehrkraft, über die Deckungswege des Reichstags und

die materiellen Bestimmungen der Gesetze vom 3. Juli 1913.

Es

werden der Wehrbeitrag, die Vermögenszuwachssteuer, die Aenderung der Wertzuwachssteuer, der Reichsumsatzstempel bei Grundstücks⸗

veräußerungen, die Zuckersteuer, die Aufhebung des die Erhöhung der Erbschaftssteuer, die Gesellschafts⸗ sichexungsstempel, die Erhöhung des Re ie 1

irkungen der neuen Maßnahmen und Steuers

die Beispielen

veranschauli

Regierung gehörte auch

des Staats, der indessen nicht zur Erledigung diesem beschäftigt sich der Ministerialdirektor a. Heft 4 der „Finanzwirtschaftlichen Feiiagen. etrachtung faßt er selbst die Ergebni

zusammen: Aenderung

Scheckstempels, und Ver⸗ ichskriegsschatzes behandelt und tze an praktischen cht. Zu den Deckungsvorlagen der der Gesetzentwurf über das Erbrech.t gelangt ist. Mit D. Hermes in In einer Schluß⸗ e seiner Darlegungen, wie folgt,

„Eine Aenderung des gesetzlichen Erbrechts darf, wie jede

des bürgerlichen Rechts, nur aus Gründen der allgemeinen

Rechtspolitik, unter denen das sittliche Volksbewußtsein und die sorgsam zu ermittelnde allgemeine Rechtsüberzeugung in erster Reihe

stehen, in Angriff genommen werden. gehaltenen Grundse

atze der le Fin

Diesem seither stets fest⸗ widerspricht es, wenn eine

Gesetzgebung 6 behandelt und Absicht ein⸗

geleitet wird, dem Staate erhöhte Einnahmen zuzuführen. Das durch des Erblassers jederzeit ausschließbare gesesliche Erbrecht des taates ist in seinem Ertragswert äußerst un⸗ sicher, und die in der Vorlage zugrunde gelegte Schätzung erscheint erheblich übertrieben. Da bei den weniger bemittelten Ständen die Erbfolge ohne Testament weitaus häufiger ist als bei großen Vermögen, so kommt der Gesetzesvorschlag in seiner Wirkung auf eine ungerechte Vorausbelastung der mit kleineren und kleinsten Vermögen betetligten Bevölkerungsschichten heraus. Wird unabhängig von fisͤkalischen Nebenabsichten die Ord⸗ nung der gesetzlichen Erbfolge als eine Frage des bürgerlichen Rechts der gesetzlichen Revision unterzogen, so ist dabei die Behauptung, daß das Familiengefühl sich gelockert habe, für die hier allein in Betracht kommenden nicht besitzlosen Klassen der Bevölkerung besonders gründ⸗ lich zu untersuchen. Aufgabe des Staats ist es je enfalls, nach Mög⸗ lichkeit einer Auflösung der Familienbande entgegenzuwirken.“ Fragen von großer Bedeutung, die sich in Zeitläuften wie den jetzigen jedem Politiker und denkenden Laien aufdrängen, erörtert der Wirkliche Geheime Oberfinanzrat Dr. Schwarz in seiner Abhandlung über „die finanzielle Stellung der europäichen Großmächte, zu- gleich im Hinblick auf ihre finanzielle Kriegsbereitschaft“, die das 5. Heft der Finanzwirtschaftlichen Zeitfragen“ bildet. Nach einleitenden Bemerkungen über den Zusammenhang zwischen Staatsfinanzen und Volkswirtschaft und über die Wichtigkeit der aus⸗ wärtigen Politik für die Staatsfinanzen stellt der Verfasser in großen Füihen die gegenwärtige Finanzlage Großbritanniens, Frankreichs, esterrelch⸗Ungarns, Italiens, Rußlands und Deutschlands dar, ver⸗ breitet sich über die Zunahme der in⸗ und ausländischen Kapital⸗ ansprüche und schließt daran eine eingehende Prüfung der gegenwärtigen finanziellen Kriegsbereitschaft der europäischen Großmächte an, für die der Zusammenhang der Finanzen mit der allgemeinen Volkswirtschaft eines Landes noch mehr in den Vordergrund tritt, indem die wirt⸗ schaftliche Kriegsbereitschaft direkt einen Teil der finanziellen Kriegs⸗ bereitschaft ausmacht. In diesem Abschnitt werden u. a. besprochen die vorhandenen Reserve⸗ und Tilgungsfonds, die staatlichen Steuer⸗ systeme im Kriege, die Schuldenpolitik der Großmächte, die Bedeutung der schwebenden Schulden für die Kriegsbereitschaft, die wirtschaftliche Kriegsbereitschaft ika engeren Sinne, die Anspannung des Geld⸗ marktes, die Bedeutung der Ernten, die Wichttgkeit einer starken Börse und Berufsspekulation, die nicht nur dem Publikum, sondern auch dem Staat bei der Unterbringung seiner Anleihen die größten Dienste leisten kann, ferner die sogenannte Liquidttät der Volks⸗ wirtschaft, hinsichtlich deren Frankreich am günstigsten dasteht, da in keinem Lande das Kapitalangebot zu allen Jahreszeiten so gleichmäßig reichlich im Verhältnis zur Nachfrage vorhanden ist wie dort, und die Bankenliquidität in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Oesterreich⸗Ungarn, Italien und Rußland, insbesondere die Gold⸗ bestände der Zentralbanken dieser Staaten. In allen diesen Rich⸗ tungen gibt der Verfasser Aufklärung über Schwächen und Stärken der Großmäͤchte „In Frankreich, dessen Finanz⸗ und Wirtschafts⸗ leben, weil der deutsch⸗französische Krieg für Frankreich . war und auf französischem Boden ausgefochten wurde, 1870 eine viel schwerere Probe zu bestehen hatte als dasjenige Preußens und der übrigen deutschen Staaten“, bemerkt Schwarz in einer Schluß⸗ betrachtung, „hat die dortige Nationalbank seitdem Anlaß genommen, auf das zielbewußteste ihre Politik gerade auf die Gefahren großer kriegerischer Ereignisse und wirtschaftlicher Krisen einzustellen. . Deutschland hat man dieser Seite der Sache vielleicht bis in die neueste Zeit nicht ganz die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Erst jetzt scheint man in amtlichen und außeramtlichen Kreisen die hier obliegenden Aufgaben besser zu erkennen und ihre zutreffende Lösung höher einzuschätzen. Das kann nur als ein großer Fortschritt und Gewinn für die Zukunft unseres Landes angesehen werden.“

Spstematisches Verzeichnis der Literatur des deutschen Sprachgebiets über das private Versicherungs⸗ wesen vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, zusammengestellt von Dr jur. C. Neumann, Heraus⸗ geber der „Zritschrift für Versicherungswesen’. XIII und 252 Seiten. Berlin SW. 63, Verlag der „Zeitschrift für Versicherungswesen“. Preis 5 ℳ. Hat das private Versicherungswesen trotz seiger großen Bedeutung für die Volkswohlfahrt bis vor nicht langer Zeit hauprsächlich nur in dem engen Kreise der Fachmänner seine literarische Bearbeitung gefunden, so kann heute auf diesem Gebiete eine erfreuliche Wandlung beobachtet werden, die

das gesteigerte allgemeine Interesse für die Fragen der Pripatversiche⸗

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