An demselben Sonntag fand im Beethovensaal, wie auch schon im Vorjahre, ein von Dr. Bernhard Pollack veranstaltetes Konzert zum Besten der Witwen und Waisen Berliner Aerzte statt. Die Mitwirkenden waren auch diesmal sämtlich Aerzte, und zwar Dr. Singer und Dr. Salamonski (Violine), Dr. Lautenschläger (Viola) und Sanitätsrat Dr. Pick (Cello). Die Herren spielten das Streichquartett in Es⸗Dur von Schubert und das Klavierquartett in G⸗Moll von Mozart, in welchem letzteren Dr. Pollack den Klavierpart übernahm. Ferner ließen sich die Herren Singer und Pollack noch solistisch hören. Allen Darbietungen wurde wohl⸗ verdienter Beifall zuteil. Es ist hoch anzuerkennen, daß die Herren bei ihrem schweren Beruf noch so viel Zeit gewinnen, auch nach anderer Seite hin wohlzutun und dabei die musikalische Kunst so zu Pflegen, daß ihre Leistungen über den Dilettantismus hinausragen. — Im Bechsteinsaal gab die hier schon wohlbekannte „Société des Instruments anciens“ aus Paris, die, von Henri Casadesus gegründet, unter der Präsidentschaft Camille Saint⸗ Saösns' sieht, ebenfalls am Sonntag, einen Quartettabend. Die Herren Maurice e (Quinton), Henri Casadesus (Viole “ Marcel Casadesus (Viole de gambe) und Maurice Devilliers (Basse de viole) meisterten formvollendet ihre alten Instrumente, die von Mme. Regina Patorni auf dem Klavecin begleitet wurden. Man glaubte sich in jene alte Zeit versetzt, die uns diese eigenartige Musik geboren hat, und stand völlig in ihrem Bann. Seltene Klangreize bergen diese mehrsaitigen Instrumente, die teils gestrichen, teils ge⸗ chlagen wurden, unterstützt von dem silberfädigen, feintönenden Klavecin, dem Vorfahren unseres Flügels. Eine Symphonie von Haydn machte den Anfang, ihr folgten wahre Kabinettstückchen von Desmarets (1662 ——1741), Martini (1706—1784), ein Quatuor in H⸗Moll von A. M. Benincori (1779 — 1821) und eine entzückende Fantaisie pour Viole d'amour et clavecin aus der Feder des Italieners G. Nieccolini (1762 — 1842), die manchem Tonsetzer unserer Zeit ein Vorbild sein könnte, wie man mit geringen Mitteln sinn⸗ fällige Musik bringen kann. Eine Igroße Zuhörerschaft lohnte diese reife Kunst durch brausenden Beifall. — Am Tage vorher fand der II. Esplanade⸗Musikabend statt, der keine tieferen Wirkungen erzielte. Weder Alno Ackté von der Großen Oper in Paris, die weit mehr als Darstellerin denn als Sängerin geschätzt wird, noch der stimmgewaltige Anton van Rooy, der auf die Wagnerbühne gehört, können sich ernstlich im Konzert⸗ saal behaupten. Sie sind zwar Träger berühmter Namen, aber, auf den falschen Platz gestellt, vermögen sie kaum zu interessieren. Von den beiden bewährte sich van Rooy am besten, weil er wenigstens mit seiner noch unverbrauchten Stimme prunken konnte. Der mitwirkende Geiger Charles Sommer ist noch zu sehr An⸗ fänger, um in so anspruchsvollem Rahmen sein Kunst zu betätigen. Er zeigte Begabung, aber sein Spiel war noch unvollkommen. Der einzige, der die Ehre des Abends rettete, war der Altmeister unter den französischen Pianisten Raoul Pugno; er verdiente vollauf den leb⸗ haften Beifall, der ihm zuteil wurde. 3 In der Philharmonie fand am Montag das erste dies⸗ winterliche Konzert des Philharmonischen Chorsunter der Leitung 5 hochverdienten Dirigenten Professor Siegfried Ochs statt, n dem als Solisten Lillian Wiesicke (Sopran), das Berliner Vokalquartett (Eva Leßmann, Marta Stapelfeldt, Richard Fischer und Eugen Brieger) mitwirkten. An der Orgel begleitete der König⸗ liche Musikdirektor Bernhard Irrgana, den Orchesterpart vertrat das Philharmonische Orchester. Nicht weniger als zwei Neu⸗ heiten, eine Trauerode „Dem Verklärten“ für Chor und Orchester von Hans Koeßler, „Das Glück von Edenhal!“, Ballade für Chor und Orchester von Engelbert Humperdinck, ein „Kyrie“, Sanctus“ und „Agnus Dei“ für zwei Sopransoli, Doppelchor, Orgel und Orchester von Max Bruch und ein „Tedeum“ für Solo⸗ quartett, Chor und Orgel und Orchester von Anton Bruckner wies die Vortragsfolge auf: eine gewaltige Leistung des Chors und des Dirigenten, und ein neuer Beweis dafür, auf welcher künstlerischen Höhe dieser Chor steht und von welchem Geist er geleitet wird! 1 Ochs hat wie selten einer das Verdienst, nicht allein das erständnis für unsere großen Meister, wie Bach, Beethoven, Mozart, Haydn und Brahms durch ihre Chorwerke zu vermitteln, sondern auch sich in ganz hervorragender Weise lebender, zeitgenössischer Tonsetzer in ihren Kompositionen anzunehmen, wie z. B. Koch, Taubmann und jetzt Koeßler, Humperdinck und Bruch. Von den diesmal auf füdrten Werken, die einen ungleichen Erfolg zu ver⸗ zeichnen hatten, hatte wirklich rein künstlerischen Wert eigentlich nur das „Kyrie“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“ von Max Bruch. Doch davon später. Der eingangs stehenden Trauerode „Dem Verklärten“ von Hans Koeßler ist ein gewisser Reiz, eine sinnfällige Form nicht abzusprechen, doch trägt die Musik nicht überall den großen Zug, den der Text Max Kalbecks erheischt. Eigen ist ihr eine vornehme Instrumentation, die stets dem Chor sein Vorrecht läßt, eine feine melodische Linie und edles Harmoniengerank. Der Autor wird sich nie in ein so⸗ genanntes „Musikmachen“ verlieren, nie das Mögliche hinsichtlich des musikalischen Gepräges zu überschreiten suchen, sondern stets in den gebotenen Grenzen bleiben. Einige Stellen, so die Mittelstrophe „Ob der Mensch den Menschen auch betrauert, wenn er den geliebten Freund verlor“, und die große Steigerung im Schlußvers können als Perlen des Chorsatzes bezeichnet werden. Viel weniger Eindruck machte das darauf gesungene „Glück von Edenhall“ von Humperdinck, das wohl als eine der schwächeren Arbeiten dieses geschätzten und gern gehörten Komponisten bezeichnet werden darf, da es an keiner Stelle eine persönliche Note trägt. Das Ganze ist eine äußerlich zwar blendende Komposition, die aber bei genauerem Zuschauen ihren Glanz verliert, die melodisch ist, aber nirgends packt und überzeugt. Selbst das Zerspringen des edlen Kristalls fehlt darin nicht, wird aber allzu konventionell durch Becken und Pauke illustriert. Ganz andere Töne schlug Max Bruch in seinem „Kyrie“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“ an. Da spürte man den Hauch eines Großen im Resche der Musik, der etwas zu sagen hat. Bruch hat sich mit diesem Opus einen Denk⸗ stein in der deutschen Musik gesetzt. Das Werk strotzt von überwältigenden Schönheiten und gemahnt in seiner Wucht, seiner geklärten Schöne an die Oratorien unserer Altmeister. Wehmüttg, voll innigen Empfindens klingt das ergreifende „Kyrie“ als Ein⸗ leitung, das einem „Sanctus“, ven zwei Solosopranen motiviert, deren Begleitung wie auch der nachfolgende Chor auf einem vielaktigen Orgelpunkt steht, Platz macht; hieraus löst sich dann das zweichörige „Pleni sunt coeli“ und „Osanna“ plastisch heraus, in einer Wucht, elnem Glanz erstrahlend, der den Zuhörer erschüttert. Ueber den motivischen Aufbau dieses und des folgenden, fugatisch aufgebauten „Agnus Dei“ zu schreiben, er⸗ mangelt es an Platz. Es sei nur gesagt, daß wohl selten in letzter Zeit der sogenannte strenge Satz, dem eine gewisse Unbeweglich⸗ keit innewohnt, in so süssiger, quellender Form, so klassisch vornehm und tief ergreifend gestalter ist wie hier. Bruckners, den Schluß bildendes, formstarres „Tedeum“ vermochte danach einen nachhaltigen Reiz auf die Zuhörer nicht auszuüben. Wie immer bei Brucknerscher Musik bedauert man stets das Fehlen des Einheitlichen, das Er⸗ mangeln eines sich über das Ganze straffenden idealen Schwunges. Allen an der Ausführung der Chorwerke Beteiligten gebührt unein⸗ eschränktes Lob, Solisten, Chor und Orchester. Der Philharmonische Chor hatte einen großen Tag. Die anwesenden Komponisten konnten den Dank der Zuhörer persönlich entgegennehmen. — Von den Liedervorträgen der Sängerin Isa Berger⸗Rilba gingen an demselben Abend im Bechsteinsaal nur geringe Wirkungen aus. Die drei italienischen Liedchen, die an der Spitze des Programms standen, gerieten noch am besten; hier kam der zwar wenig ausgiebige, aber doch angenehm klingende Sopran der Dame nech om besten zur Geltung; der Konstanze⸗Arie aus Mozarts „Ent⸗ führung aus dem Serail“ war weder das Stimmchen noch die Ge⸗ sangstechnkk der Dame gewachsen. Da auch die Ausdrucks⸗ fäbigkrit der Sängerin sich auf ein sehr getinges Maß be⸗ schränkte, kamen nur recht schwächliche Leistungen zustande.
Der Pianist Birger Hammer, der einige Tage vorher im Klind⸗ EE1“ auftrat, interessiert immer, auch wenn sesce Leistungen noch nicht künstlerische Vollendung zeigen; die Auf⸗ assung weicht häufig von der üblichen ab, und wenn sie nicht immer gefällt, so zeugt sie doch von Nachdenken. Die Technik ist nicht ganz einwandfrei; trotzdem macht das ernste Streben, das aus dem lebendigen Spiel spricht, die Hörer dem Künstler geneigt.
Das am Dienstag im Beethovensaal veranstaltete zweite Kammermusikkonzert des Künstlertrios Schnabel, Flesch, Gérardy war ein Sonatenabend. Die beiden erstgenannten Künstler, die das Programm auch diesmal allein bestritten, entzückten aufs neue die Zuhörer durch ihren herrlichen Vortrag und ihre meisterliche Technik, die ihnen die feinsten Schattierungen im Zusammenspiel er⸗ möglicht. Zwischen Schumanns D⸗Moll⸗Sonate und der Phantasie in C⸗Dur von Schubert hatten die Konzertgeber eine Sonate (Op. 6) des komponierenden Knaben Erich Korngold gestellt. Wenn auch ihr Schöpfer große kompositorische Veranlagung besitzt und die Ton⸗ dichtung in ihren mannigfachen Schwierigkeiten interessante Momente aufweist, so erschien sie im ganzen doch so verworren, unklar und unver⸗ ständlich, daß wohl jeder Hörer befreit aufatmete, als er die ersten Klänge von Schuberts darauffolgender lichter, abgeklärter Musik vernahm. — Den Eindruck eines tüchtigen Pianisten hinterließ, gleichfalls am Dienstag, John Powell mit seinen Klaviervorträgen im Bech⸗ steinsaal. Es liegt noch viel Herbheit und Zurückhaltung in seinem Gefühl; viel mehr fällt die kluge, wohl durchdachte Gedankengliederung in der Darstellung auf. Der gesunde musikalische Sinn, der tiefe Ernst im Spiel des Künstlers fesseln aber unwillkürlich. — Ein gleichzeitig von Dora Wittekindt im Klindworth⸗ Scharwenkasaal gegebener Liederabend war reich an erfreulichen Eindrücken. Die Modulationsfähigkeit der frischen Stimme, der lebendige Ausdruck waren ihrer künstlerischen Wirkung stets sicher. Ernst und Schalkbaftigkeit standen der Sängerin ba gut zu Gesicht. So fanden alle Lieder, welche
duard Behm vortrefflich begleitete, lebhaftesten Beifall. — Die Pianistin Mira Pollheim (Klavier) gab (Dienstag) im Blüthnersaal einen „Liszt⸗Abend“ mit dem Blüthnerorchester unter der Leitung von Professor Richard Burmeister. Das ursprünglich für zwei Klaviere geschriebene „Conçert pathétique“ wurde in einer Bearbeitung des Dirigenten für Klavier mit Orchester gespielt; seine Wiedergabe ließ gleich von vornherein die feinsinnige, 5 eschulte Musikerin erkennen, bei der Vor⸗ tragskunst und 2 ecnt auf gleich heachtenswerter Höhe stehen. In letzterer Hinsicht gaben ihr die fünf darauf folgenden kleineren Tonwerke ganz besonders Gelegenheit, ihre außer⸗ gewöhnliche Fingerfertigkeit zu zeigen: Läufe, Triller und sonstiges G perlten und quollen förmlich unter ihren Händen und Uldeten stets harmonisch schöne Gefüge. Namentlich war dies bei „Die Legende des St. Franziskus, auf den Wogen schreitend“ und der Konzert⸗Etude in F⸗Moll der Fall. Den Schluß bildete das Es⸗ Dur⸗Konzert,, das von der Pianistin wie dem Orchester glanzvoll interpretirt wurde. Wenn die Konzertgeberin etwas weniger energische Kraft im Forte einsetzen möchte, wodurch der An⸗ schlag bisweilen hart klingt, würde der Gesamteindruck ihrer sonst vornehm ruhigen Darbietungsart noch gewinnen. — Maria Philippi zeigte sich an demselben Dienstag in der Sing⸗ akademie als eine ebenso tüchtige Vertreterin des Liedgesangs, wie man sie bereits früher als Oratoriensängerin von bester Seite kennen gelernt hat. Ihre kraftvolle Mezzosopranstimme spricht in allen Lagen gleich an, nur fällt bisweilen ein leichtes Flackern des Tones auf. Die Vortragsfolge enthielt nur Brahms, Schumann und als Urauf⸗ führung sechs Liedvertonungen von Edwin Fischer, der die Klavier⸗ begleitung übernommen hatte und auch allein noch Bach⸗Busonie „Ciacona’ wirkungsvoll zu Gehör brachte. Von seinen Liedkomposi⸗ tionen wies eigentlich nur „Schnitter Tod“ Eigenart und warme Stimmung auf, während die anderen Gesänge nicht tiefer anzuregen vermochten.
Mit einem sehr umfangreichen Programm brachte sich Eddy Brown im Beethovensaal am Mittwoch in Erinnernng. Der junge Künstler hat das Anrecht darauf, den hoffnungsvollsten Geigen⸗ talenten zugezählt zu werden; sein gesundes, warmblütiges Musizieren, der edle Ton und die rhythmische Festigkeit seines Spiels gewähren schon jetzt einen hohen Genuß. Einzig die Reinheit mancher Flageolettöne ist noch verbesserungsfähig, vielleicht hatte auch eine widerborstige Saite an dem Mißlingen schuld. In Vitalis Ciacona hätte manches noch großzügiger gestaltet werden können, Bruchs „Schottische Phantasie“ war dagegen eine meister⸗ hafte Leistung. Mozarts A⸗Dur⸗Sonate, Paganinis 24 Kapricen und 4 kleine Stücke vervollständigten das Programm. Der Klavier⸗ begleiter Alexander Neumann war bei der Sache, hätte aber manchmal weniger hart in die Saiten greifen dürfen. — Mit großer Sangesfreudigkeit trug, gleichfalls am Mittwoch, Ernst Alfred Aye seine Lieder im Harmoniumsaal vor; es verbanden sich eine angenehm klingende, gut gepflegte Stimme und schlichter, kunstverständiger Ausdruck zu geschmackvollen Leistungen, welche mit Recht Anspruch auf freundliche Anerkennung erheben durften. — Von starkem Erfolge begleitet war um dieselbe Zeit der Llederabend von Paula Werner⸗Jensen im Klindworth⸗Scharwenkasaal. Der Eindruck der schönen pastosen Altstimme der Dame wurde noch gehoben durch eine bemerkenswerte Gestaltungskraft; so kam eine Liederreihe von Schubert zu ungewöhnlich schöner Wirkung. — Am ersten diesjährigen Liederabend von Ludwig Wüllner hatte sich am Mittwoch der Beethovensaal fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Programm wies nur den Gesang „An die Leyer“ und den Zyklus „Winterreise“ von Franz Schubert auf. Diese lieb⸗ lichen Tondichtungen hätten kaum einen berufeneren Vermittler finden können, als es Ludwig Wüllner, dieser Meister der musikalischen Gestaltungs⸗ und Vortragskunst ist. Seine Zuhörer überschütteten daher auch den beliebten Künstler mit Beifall und veranlaßten ihn, den schon gebotenen großen Genuß durch eine Zugabe zu vermehren. — Auch der zweite Chopin⸗Abend von Raoul von Koczalski im großen Saal der Königlichen Hochschule für Musik fand am Mittwoch den weiten Raum bis auf den letzten Platz besetzt. An⸗ dächtig lauschte alles dem Spiel des Künstlers, der sich mit rührender Hingabe in die Wesensart Chopins versenkt hat. Die Tarantelle er⸗ schien in einer sorm voll berückender Anmut; die Mazurka war von einem Hauch leiser Schwermut umweht, die einen feinen Reiz aus⸗ strahlte; so wurde jeder kleinen Tondichtung mit liebevoller Sorgfalt eine eigene Schönheit abgewonnen. Die Gaben des Künstlers wurden denn auch mit Begeisterung aufgenommen.
Wetterbericht vom 24. Oktober 1913, Vor
Name der Beobachtungs⸗
station
—
m. 9½ Uhr.
—
richtung, Wind⸗ Wetter stärke
in 45 Breite in Celsius
Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗ Niederschlag 8
niveau u. Schwere
Temperatur
V
Stufenwerten* Barometerstand vom Abend
Witterungs⸗ verlau
766,9 WNW 4 wolkig
765
763,4 WNW wolkig
765,6 WSWs bhalb bed.
765
764 Nachts Niederschf.
meist bewölkt
Swinemünde
765 Nachts Niederschf.
Neufahrwa
762,3 WNW wolkig sser 759,2 S 2 Regen
764 Nachts Niederschl.
Memel
760,1 Regen
762
meist bewölkt.
Aachen
768,8 bedeckt
765
Hannover
766,8 bedeckt
765
Berlin
764,2 bedeckt
765
Dresden
765,9 bedeckt
766
meist bewölkt
Breslau
[764,4 ·S Dunst
766
ziemlich heiter
Bromberg
Metz
761,6 bedeckt
764
meist bewölkt
767,9 NNO 2 Nebel
764
meist bewölkt
Frankfurt, M.
768,0 Windst. Nebel
765
meist bewölkt
Karlsruhe, B.
767,6 WSWl wolkig
766
ziemlich heiter
München
—
768,1 SW 2 bedeckt
766 vorwiegend heiter
Zugspitze
— OoUAS=UAgUESSSoSUgheoe ISSNIS;
535,4 NW 4 Nebel
SSSSSSSoSogShhʒhogSbbbhhhhnnbe
535 vorwiegend heiter
Stornoway
Æ☛
758,4 SW 6 Regen
768
(Wühelmshav.)
meist bewölkt
Malin Head
764 8 WSW wolkig
— se⸗
(Kiel)
meist bewölkt
Valentia
768,8 ONO L beiter
Wustrow i. M.)
Seilly
766,8 OSO 4 halb bed.
(Königsbg., Pr.)
0 770Dpn⸗ Niederschl. 0 762 Nachts Niederschl.
Aberdeen
763,3 SW 3 Regen
(
—6
765
meist bewölkt
Shields
767,1 SW Z wolkig
768
—₰¼
(Magdeburg)
meist bewölkt
Holvphead
767,8 SO I1 balb bed.
770
(GrünbergSchl.)
meist bewölkt
Ile dAix
— 80
763,5 O 3 bedeckt
(Mülhaus., Els.) 761 Nachts Niederschl.
St. Mathieu
765,0/O 3 halb bed.
763
(Friedrichshaf.)
ziemlich heiter
Grisnez
—
768,2 NNO 3 balb bed.
289
(Bamberg)
ziemlich heiter
Paris
768,2 NNO 2 Nebel
765
Vlissingen
768,9 SNO 2 beiter
766
Helder
768,1 WNW 3 halb bed.
765
Bodoe
758,7 O 4 halb bed.
758
Christiansund
757,9 SSW 2 bheiter
762
Skudenes
761,1 Windst. heiter
762
Vardö
— toleleSbglNeS 2
755,6 NO bedeckt
756
Skagen
760,0 NW heiter
762
Hanstholm
762
Kopenhagen
761,6 NW heiter
764
Stockholm
6 4 760,3 SO 1 wolkig 5 2
757,8 O bedeckt
759
Hernösand
760,4 Windst. wolkenl.
Haparanda
758,0 NW 2 wolkenl.
759
753
Wisby
757,7 NW 2 wolkig
762
Karlstad
759,1 (Windst. heiter
759
Archangel
757,9 SSW 1 Nebel
754
Petersburg
756,2 WSWl bedeckt
758
Riga
759,5 WSW Nebel
762
Wilna
760,9 Windst. Nebel
762
Gorki
ESSeecoPlhtheeebenee
759,4 W 1 wolkenl.
762
Warschau
763,6 SW 1 bedeckt
765
Kiew
762,9 WSWl swolkenl.
765
Wien
S
767,1 Windst. Nebel
SSSSSSSSOSS=SSsSsSsestesSsS —₰½ —₰½ 002
766
meist bewölkt
Prag
767,4 Windst. Nebel
768
Rom
768,2 NO 1 Nebel
768
Florenz
8
— — do=2
768,2 SO I bedeckt
768
Cagltari
—
Thorshavn
Seydisfjord
748,1 WNW 6 wolkig
765
2 2
742,8 SW 3 wolkig
752
Rügenwalder⸗
münde
758,8 WNW 6bedeckt 10
Gr. YNarmouth 768,6 W
Krakau
2 halb bed. 4
765
765 Nachts Niederschl.
766,1 W 1 Nebel 5
766 vorwiegend hetter
Lemberg
[765,6 SSW 2 swolkenl. 7
765
Hermannstadt
769,9 SO wolkenl. 2
770 vorwiegend heiter
Triest
767,7 Windst. wolkig 14
767
meist bewölkt
Reykjavik
(5Uhr Abends)
SSSSSS
(Lesina)
Cherbourg
768,3 O halb bed. 1
764
Clermont
2 766,8 SO 2 wolkig 10
763
Biarritz
761,3 OSO 3 wolkig 19
759
Nizza
769,1 NO. 1 balb bed. 15
765
Perpignan
765,4 Windst. bedeckt 18
763
Belgrad Serb. 767,0 Windst.
wolkenl. 6
767
Brindisi
Moskau
758,2 WSWl wolkenl.
762
Lerwick
756,1 SSW 5 Regen
763
Helsingfors
756,3 W 1 Nebel
758
eilungen des Königlichen Aösronautische Observatoriums,
verböffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 23. Oktober 1913, 7—8 Uhr Vormittags:
Station Seehöhe. 122 m 500 m 1000 m 1500 m 1600 m]
Temperatur (C 9 5,2 7,4 7,1 7,1 Rel. Fchtgk. (F%) 100 62 41 34 Wind⸗Richtung WSW WNWWNW WNW 1 8 8 „ Geschw. mps. 2 4 6 7
Neblig. Vom Erdboden an bis zu 370 m Höhe Temperatur⸗ zunahme bis 7,4, dann bis 730 m überall 7,4, zwischen 920 und 1000 m Temperaturzunahme von 6,9 bis 7,1, zwischen 1350 und 1440 m von 6,8 bis 7,2 Grad.
755,5 W 4 wolkenl. —0
—
755
769,0 W 2 Regen
767
768,4 SO 2 bedeckt
767
768,5 N wolkenl.
769
Säntis
568,5 W 8 Regen
568
Budapest
766,6 Windst. wolkenl.
767
Portland Bill
765,3 NO 4 heiter
ziemlich heiter
—
Horta
765,7 NNO 5 bedeckt
Coruña
*) Die Zahlen dieser Rubrik bebeuten: 0= 0 mm; 8 = 2,5 bie 7 = 381,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 = nicht gemeldet. 11“
EAEoOœl=O0lDoàeoP oS
1 757,4 ONO lL bedeckt 1 1
—
8 6,4; 4 = 6,5 bis 12,4; 5 = 125 bi
„1 bis 0,4
20,4; 6 = 20,5 bis 81,43
—
; 2= 05 bis 24
8
Ein Hochdruckgebiet über 768 mm reicht von Irland bis Süd⸗ Ein abziehendes Tiefdruckgebiet unter Nordrußland entsendet einen Ausläufer nach Mitteleuropa, ein solches unter 745 mm über dem Nordmeer ist füdostwärts herangezogen. —† In Deutschland ist das Wetter im Nordwesten kälter und ziemlich heiter, sonst meist milder und vorwiegend trübe; im Binnenland wehen
osteuropa.
schwache, an der Küste lebhaftere Nordwestw auch verbreitete Regenfälle.
750 mm über
inde; die Küste hatte Deutsche Seewarte.
1 1913 Oktober Tag
Marktorte
8 “ 8 Beilag zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Freitag, den 24. Oktober
Hauptsäͤchlich gezahlte
Preise für 1 t (1000 kg) in Mark
Hafer
V mittel
0
Königsberg i. Pr... . Danzig b““ ö111616161““”“” ö1116“ 1I111¹“; Magdeburg. Dortmund. Mannheim .
1 u u 8. 2 un a u
Hamburg
1913 Oktober Tag
Marktorte
Berlin, den 24. Oktober 1913.
180 178 — 180
174 180 — 182 182 — 186 196 18 750 182 — 184
11““ 151 156 159 — 161 “
161 —— 163 166— 170 153,50 — 158 165 — 170
— 88 8 —
154 — 156 159 — 162 Kaiserliches Statistisches Delbrück.
Qualität
gering
mittel gut
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster V höͤchster ℳ ℳ:
niedrigster ℳ ℳ ℳ
höchster niedrigstet höchster
ℳ
E“
154
Verkaufte Durchs Phttt. Menge für
1 Doppel⸗ zentner
ℳ
Doppelzentner
163 — 170 150 — 160 174 — 180
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
nach überschläglicher Schätzun 8 verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
23. ]Kaufbeuren.
23. Kaufbeuren. Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf
Kerne
volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abge
18,80 18,80 Hafer. 16,20
8 16,20 rundet mitgeteilt.
in (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
1
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. Berrlin, den 24. Oktober 1913. 8
. Untersuchungssachen. 8 7
2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
.Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Offentlicher
Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 ₰.
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
Anzeiger.
9. Bankausweise. 10.
¹) Untersuchungssachen.
[68344] Fahnenfluchtserklärung
und Beschlagnahmeverfügung.
In der Untersuchungssache gegen den Matrosen Hubert Gerhard Alwin Richter von der 5. Komp. I. Matrosendivision, geboren am 18. Juni 1890 in Berlin, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militär⸗ strafgerichtsordnung der Beschuldigte hier⸗ durch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.
Kiel, den 21. Oktober 1913.
Gericht der I. Marineinspektion
[68345] Verfügung.
Der Reiter und Soldat II. Klasse Johann Lenz, 4./1. Schweren Reiter⸗ regiments, wird für fahnenflüchtig erklärt, nachdem sein Aufenthalt unbekannt ist und die Voraussetzungen der Fahnenflucht vorliegen. §§ 64, 69 ff. M.⸗St.⸗G.⸗B., 356 360 M.⸗St.⸗G.⸗O.
München, den 22. Oktober 1913
Gericht der 1. Division.
[68346]
Der Musketier Mülhens, 12/69, fahnenflüchtig erklärt.
Trier, den 21. Oktober 1913.
Gericht der 16. Division.
[68347]
Die unterm 11. 12. 07 gegen den Rekruten Johann Urbaniak, L.⸗B. Aachen, erlassene Fahnenfluchtserklärung — ver⸗ öffentl. am 17. 12. 07 unter Nr. 74 643 — wird hierdurch zurückgenommen.
Cöln, 21. 10. 13.
Gericht 15. Division.
[68348] Beschluß. 8 Die am 24. Januar 1912 gegen den Rekruten Karl Friedrich Reuter aus dem Landwehrbezirk Donaueschingen erlassene Fahnenfluchtserklärung wird gemäß § 362 M.⸗St.⸗G.⸗O. aufgehoben. Freiburg i. B., den 21. Oktober 1913. Königliches Gericht der 29. Division.
[68349] Verfügung. Die unter dem K. P 1912 gegen den am 4. Januar 1887 zu Stutt⸗ gart geborenen Dragoner 5/25 Karl Dürr erlassene Fahnenfluchtserklärung und Ver⸗ mögensbeschlagnahmeverfügung wird hier⸗ mit aufgehoben. Stuttgart, Ludwigsburg⸗ den 16. Oktober 1913. Königlich Wuüͤrttembergisches Gericht Der G der 26. Division. Der Gerichtsherr: Flaxland,
Melchior Adolf wird hiermit für
2) Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
[68122] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Friedenstraße 61, belegene, im Grundbuche von der Königstadt Band 79. Blatt Nr. 4149 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Schneidermeisters Karl Hiersemann zu Berlin eingetragene Grundstück, bestehend aus: a. Vorderwohnhaus mit zwei Gärten, im ersten eine Laube und Hof, b. doppel⸗ seitiges Querwohngebäude, c. Remise rechts mit Ptssoir, am 20. Dezember 1913, Vormittags 11 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13— 14, III. Stockwerk, Zimmer Nr. 113 —- 115, versteigert werden. Das 5 à 69 qm große Grundstück, Par⸗ zelle 513/100 des Kartenblatts 41 der Ge⸗ markung Berlin, hat in der Grundsteuer⸗ mutterrolle den Artikel Nr. 9500, in der Gebäudesteuerrolle die Nummer 1168 und ist bei einem jährlichen Nutzungswert von 9610 ℳ zu 375,60 ℳ jährlicher Gebäude⸗ steuer veranlagt. Der Versteigerungsver⸗ merk ist am 1. Oktober 1913 in das Grundbuch eingetragen. — 87. K. 157. 13.
Berlin, den 13. Oktober 1913.
Königliches Anheeicßt Berlin⸗Mitte.
[68120] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Thomasiusstraße 7, belegene, im Grundbuche von Moabit Band 125 Blatt Nr. 4735 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Oberlehrers Gustav Tradelius zu Berlin eingetragene Grundstück, bestehend aus: a. Vorderwohnhaus mit Anbau links, Seitenflügel rechts, Verbindungsbau und Hof, b. 1. Quergebäude mit Seitenflügel rechts, 2. QOuergebäude und Hof, am 6. Ja⸗ nuar 1914, Vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, Neue Friedrichstraße 13/14, III (drittes Stock⸗ werk), Zimmer Nr. 113—115, versteigert werden. Das Grundstück — Gemarkung Berlin — ist unter Artikel Nr. 1694 der Grundsteuermutterrolle als Kartenblatt 12. Parzelle 1430/22 ꝛc., 1439,22 ꝛc eingetragen, 8 a 69 qm groß und nach Nr. 1694 der Gebäudesteuerrolle bei einem jährlichen Nutzungswerte von 19 900 ℳ mit 768 ℳ Jahresbetrag zur Gebäudesteuer veranlagt. Der Versteigerungsvermerk ist am 1. Ok⸗ tober 1913 in das Grundbuch eingetragen. — 85. K. 156. 13.
Berlin, den 18. Oktober 1913.
Königliches h eg Berlin⸗Mitte. .80.
[68121] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Seeee 224, belegene, im Grundbuche vom Königstor⸗
bezirke Band 15 Blatt Nr. 447 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerks auf den Namen des Großdestillateurs Max Schulz zu Berlin eingetragene Grundstück, bestehend aus a. Vorderwohngebäude mit erstem linken Seitenflügel und erstem Hof, b. Doppelquerfabrikgebäude mit zweitem linken Seitenflügel, Quergebäude, Lichthof, zweitem Hof und Hofunterkellerung unter dem ersten und zweiten Hof, am 6. Januar 1914, Vormittags 11 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, Neue Friedrichstr. 13 — 14, III. (drittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113— 115, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück — Ge⸗ markung Berlin Kartenblatt 30 Parzelle Nr. 2558/31 — ist nach Artikel Nr. 733 der Grundsteuermutterrolle 13 a 30 qm groß und nach Nr. 733 der Gebäudesteuer⸗ rolle bei 32 000 ℳ jährlichem Nutzungs⸗ werte mit 912 ℳ Jahresbetrag zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Der Versteigerungsver⸗ merk ist am 5. September 1913 in das Grundbuch eingetragen. 85. K. 136. 13. Berlin, den 20. Oktober 1913. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 85.
[607901 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin belegene, im Grundbuche von Berlin (Wedding) Band 19 Blatt Nr. 406 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Kaufmanns Bruno Görs in Neu⸗ kölln eingetragene Grundstück am 24. No⸗ vember 1913, Vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das in Berlin in der Islandstraße 7 belegene Grundstück enthält ein Vorder⸗ wohngebäude mit rechtem und linkem Seitenflügel und Hof und umfaßt das Trennstück Kartenblatt 26 Parzelle 959/3 zc. mit einer Größe von 7 a 98 qm. Es ist in der Grundsteuermutterrolle des Stadt⸗ gemeindebezirks Berlin unter Artikel Nr. 690 und in der Gebäudesteuerrolle desselben Stadtgemeindebezirks unter der gleichen Nummer mit einem jährlichen Nutzungswert von 12 600 ℳ verzeichnet. Der Versteigerungsvermerk ist am 16. Sep⸗ tember 1913 in das Grundbuch einge⸗ tragen.
Verlin, den 25. September 1913. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
Abteilung 6.
[607911 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin belegene, im Grundbuche von Berlin (Wedding) Band 88 Blatt Nr. 2122 früher auf den Namen des Malermeisters Willy Kleindienst in Berlin⸗ Steglitz, zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks als herrenlos ein⸗ getragene Grundstück am 1. Dezember 1913, Vormittags 10 ½ Uhr. durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichts⸗ stelle, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 30,
1 Treppe, versteigert werden. Das in Berlin in der Grünthalerstraße Nr. 24 belegene Grundstück umfaßt die Trennstücke Kartenblatt 26 Parzelle 1444/05 und 1443/05 mit einer Größe von 7 a 17 qm. Es ist in der Grundsteuermutterrolle des Stadtaemeindebezirks Berlin unter Artikel Nr. 575 mit einem Reinertrag von 0,56 Taler verzeichnet. Zur Gebäude⸗ steuer ist das Grundstück noch nicht ver⸗ anlagt. Der Versteigerungsvermerk ist am 19. September 1913 in das Grundbuch eingetragen. Berlin, den 29. September 1913. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abteilung 6.
[47363] Aufgebot. 8
Die nachbezeichneten Schuldverschrei⸗ bungen und Schatzanweisungen des Deut⸗ schen Reichs werden auf Antrag der nach⸗ benannten Antragsteller aufgeboten:
1) Lit. E Nr. 261 592 der 3 prozentigen Anleihe von 1892 über 200 ℳ, auf An⸗ trag des Postschaffners August Parchen in
straße 23.
2) Lit. D Nr. 356 285 der 3 prozentigen Anleihe von 1901 über 500 ℳ, auf An⸗ trag der Witwe Frau H. Feibelmann in Karlsruhe, Kaiserstraße 175, jetzt Mann⸗ heim, Kirchenstraße 4.
3) Lit. E Nr. 42 035 der 3 ⅞ prozentigen Anleihe von 1888 über 200 ℳ, auf An⸗ trag des Julius Katz in Dahn (Pfalz) als Testamentsvollstreckers des zu Albers⸗ weiler in der Pfalz verstorbenen Sigmund Heincken.
4) Lit. C Nr. 115 321 der 3 prozentigen Anleihe von 1891/92 über 1000 ℳ, auf Antrag der Therese Kalt in Brunstatt, vertreten durch ihren Vormund, Armand Rauber in Mülhausen i. E., Schönberg⸗ straße 5.
5) die 4 prozentigen Schatzanweisungen von 1907 Serie I Lit. H Nr. 7951 und Nr. 7952 über je 1000 ℳ und Lit. J. Nr. 2463 über 500 ℳ, auf Antrag des Louis Weidlich in Leipzig⸗Lindenau, Spitta⸗ straße 1.
6) a. Lit. D Nr. 58 969 der 3 pro⸗ zentigen Anleihe von 1891/92 über 500 ℳ,
b. Lit. D Nr. 283 667 der dreipro⸗ zentigen Anleihe von 1899 über 500 ℳ,
c. Lit. D Nr. 349 513 der dreipro⸗ zentigen Anleihe von 1901 über 500 ℳ,
d. Lit. D Nr. 93 142 der dreiprozentigen Anleihe von 1890 über 500 ℳ,
e. Lit. D Nr. 53 811 der dreieinhalb⸗ prozentigen Anleihe von 1888 über 500 ℳ,
auf Antrag der Witwe Frau Marie Grum⸗ bach, geb. Levy, Mülhausen i. E., ver⸗ treten durch die Deutsche Bank in Berlin.
7) Lit. F* Nr. 14 512 der dreiprozentigen Anleihe von 1902 über 10 000 ℳ, auf Antrag der Deutschen Bank zu Berlin, Behrenstraße 9/13, vertreten durch ihren Vorstand.
8) Lit. E Nr. 589 873 bis 589 876 der dreiprozentigen Anleihe von 1902 über je
Berlin, Gartenstr. 115 IV, jetzt Elsasser⸗
3. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung
Verschiedene Bekanntmachungen.
200 ℳ, auf Antrag des Buchhalters Paul Fröhner in Berlin, Emdenerstraße 27.
9) von der dreiprozentigen Anleihe von 1902 die Schuldverschreibungen
a. Lit. C Nr. 575 664 und 575 665 über
je 1000 ℳ, 380 005 bis 380 010
b. Lit. D Nr. über je 500 ℳ,
c. Lit. E Nr. 588 401 bis 588 408 und 588 411 bis 588 425 über je 200 ℳ,
auf Antrag des Kaufmanns Rudolf Wilsch in Dortmund, Ostwall 46.
10) fällt fort.
11) Lit. E Nr. 75 858 der dreiprozen⸗ tigen Anleihe von 1891, 1892 über 200 ℳ, auf Antrag der verwitweten Frau Anna Nettesheim in Cöln a. Rh., vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Kahl in Berlin, Linkstraße 15.
12) a. Lit. C Nr. 156 222 der drei⸗ prozentigen Anleihe von 1891, 1892 über ISee b. Lit. C Nr. 468 661 und 512 464 der dreiprozentigen Anleihe von 1901, über je 1000 ℳ.
c. Lit. D Nr. 395 083 und 395 992 der dreiprozentigen Anleihe von 1902 über 500 ℳ,
auf Antrag des Fabrikdirektors Rudolf Klug in Karlshorst, Treskow⸗Allee 77.
13) Lit. E Nr. 75 975 der dreieinhalb⸗ prozentigen Anleihe von 1887 über 200 ℳ
auf Antrag des Hauseigentümers Oskar
Kalbe in Berlin, Bergstr. 16. 14) fällt fort.
15) von der dreieinhalbprozentigen An⸗
leihe von 1887 die Schuldverschreibungen Lit. E Nr. 17 990, 37 884, 62 078, 69 398, 72 790 über je 200 ℳ, auf Antrag des Inhabers der Firma Oskar Zucker, Fer⸗ dinand Weber, zu Berlin, Oranienburger⸗ straße 15, vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Justizrat Hirsekorn und Dr. Fried⸗ berg in Berlin, Kanonierstr. 40.
Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 10. März 1914, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13/14, III. Stock⸗ werk, Zimmer 143, anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. 8
Berlin, den 24. Juli 1913.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte.
Abteilung 154.
* „F“* nicht J, wie in Nr. 191 gedruckt.
[67774] Aufgebot. 6. F. 14/10. Frau Zahnarzt Heinrichs, geb. Ihssen, in Hannover, im Beistande ihres Ehe⸗ manns Dr. Bruno Heinrichs, beide ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Nölke und Dr. Geiß in Hannover⸗Linden, haben den Verlust der Anleibescheine des Kreise Tost⸗Gleiwitz III. Ausgabe Buchstabe Nr. 00489 und A Nr. 00490 über j
1000 ℳ glaubhaft gemacht. Die Inhabe der Urkunden werden aufgefordert, spät
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