Schlepzig, Oberförsterei Börnichen; Rauch zu Jänschwalde,
im Regierungsbezirk Potsdam: Barnewitz zu Dann reich, Oberförsterei Friedersdorf; Hinz zu Eichhotz Ober⸗ försterei Lüdersdorf; Kempe zu Vietmannsdorf, Oberförsterei Reiersdorf; Linke zu Altenhof, Oberförsterei Grimnitz; Luft u Blockbrück, Oberförsterei Falkenhagen; Rosinsky zu Elseneck, Bberförsterei Oranienburg; Rüthnick zu Kalksee, Oberförsterei Rüdersdorf, Schröder zu Deutschboden, Oberförsterei Zehdenick; Wurll zu Brahlitz, Oberförsterei Freienwalde;
im Regierungsbezirk Frankfurt a. O.: Fleischer zu Oberförsterei Jänschwalde;
im Regierungsbezirk Stettin: Brunk zu Forsth. Uhlen⸗ krug, Oberförsterei Neuenkrug; Engelmann zu Köckeritz, Oberförsterei Stepenitz; Horn zu Mühlenbeck, Oberförsterei Mühlenbeck; Klamann zu Forsth. Gelüch, Oberförsterei Frieheichewalde: Melt zu Forsth. Corswandt, Oberförsterei
Friedrichsthal; Pohl zu Arneburg, Oberförsterei Ziegenort:; iesebeck zu Forsth. Gr. Schönfeld, Oberförsterei Kehrberg; Sund zu Forsth. Ziegenort, Oberförsterei Ziegenort;
im Regierungsbezirk Köslin: Wendt zu Bluchhorst, Oberförsterei Stolp; 1
im Regierungsbezirk Bromberg: Heine zu Margonin, Oberförsterei Margoninsdorf; Noack zu Stefanswalde, Ober⸗ försterei Stefanswalde; Steinke zu Aschheim, Oberförsterei Korschin; Trzemzalski zu Strieschek, Oberförsterei Bromberg;
im Regierungsbezirk Breslau: Bartsch zu Hasenwerder, Oberförsterei Nimkau; 1
im Regierungsbezirk Liegnitz; Bast zu Tschiefer, Ober⸗
försterei Tschiefer; Kliemann zu Ruhbank, Oberförsterei Reichenau; Winkler zu Lippen, Oberförsterei Tschiefer; iim Regierungsbezirk Oppeln: Beck zu Georgenwerk, Oberförsterei Kreuzburg; Goebel zu Schzedrzik, Oberförsterei Zbitzko; Hanke zu Pirschhütte, Oberförsterei Zbitzko; Holz⸗ drecher zu Gräfenort, Oberförsterei Grudschütz; Kursawe zu Zawiscz, Oberförsterei Dombrowka; Mäusel zu Königshuld, Oberförsterei Jellowa; Pohl zu Hirschfelde, Oberförsterei Poppelau; Reinkober zu Lenkau, berförsterei Neisse; Scheinert zu Klokotschin, Oberförsterei Rybnik; Wudtke zu Schalkowitz, Oberförsterei Poppelau; Zedler zu Schulenburg, Oberförsterei Grudschütz; 1.
im Regierungsbezirk Magdeburg: Gabriel zu Hotten⸗ dorf, Oberförsterei Jävenitz, Zoberbier zu Belsdorf, Ober⸗ försterei Bischofswald; 1 8
im Regierungsbezirk Merseburg: Könnecke zu Torf⸗ haus, Oberförsterei Doberschütz; Krahmer zu Doberschütz, Oberförsterei Doberschütz, Thiele zu Möglenz, Oberförsterei Liebenwerda; Zeiß zu Burgliebenau, Oberförsterei Schkeuditz;
im Regierungsbezirk Erfurt: Grün zu Zollbrück, Ober⸗ försterei Schleusingen; Heinelt zu Schmiedefeld, Oberförsterei Schmiedefeld; Nieder zu Kirchworbis, Oberförsterei Worbis; Stege zu Vesser, Oberförsterei Erlau;
im Regierungsbezirk Hannover: Bergé zu Lauenstein, Oberförsterei Koppenbrügge; Nahrstedt zu Volkmarshausen, Oberförsterei Göttingen; Weber zu Neuhof, Oberförsterei Lamspringe; b b
im Regierungsbezirk Hildesheim: Billeb zu Dutten⸗ stedt, Oberförsterei Peine; Boerst zu Osterode (Harz), Ober⸗ försterei Osterode; Droege zu Brackenberg, Oberförsterei Mollenfelde; Elteste zu Würrigsen, Oberförsterei Winnefeld; Harder zu Wöhle, Oberförsterei Wendhausen; Hartmann
zu Lauterberg (Harz), Oberförsterei Lauterberg; Kirchhof zu Gillersheim, Oberförsterei Katlenburg; Krukenberg zu Hil⸗
wartshausen, Oberförsterei Seelzerthurm; Lehne zu Oberode,
HOberförsterei Kattenbühl; Lichtenberg zu Brunnenbach, Oberförsterei Oderhaus; Lindner zu Kattenbühl, Oberförsterei Kattenbühl; Pagendarm zu Bovenden, Oberförsterei Bovenden; Pantelé zu Kupferhütte, Oberförsterei Kupferhütte; Rinck zu Hämelerwald, Oberförsterei Peine; Schultze zu Hacken⸗ stedt, Oberförsterei Wendhausen; Tornow zu Lasfelde, Ober⸗ försterei Osterode (Harz); Trautvetter zu Reyershausen, Oberförsterei Bovenden;
im Regierungsbezirk Lüneburg: Gütte zu Knesebeck, Oberförsterei Knesebeck; Winzheimer zu Behren, Ober⸗ försterei Sprakensehl;
im Regierungsbezirk Stade: Riebe zu Himmelpforten, Oberförsterei Bremervörde; Wilser zu Wingst, Oberförsterei Bederkesa; “
im Regierungsbezirk Minden: Becker zu Cathrinhagen, Oberförsterei Obernkirchen; Budewig zu Haste I, Oberförsterei Haste; Hücker zu Schier, Oberförsterei Haste; Ludwig zu Ringelstein, Oberförsterei Büren; Weinreis zu Janischhof, Oberförsterei Büren;
im Regierungsbezirk Arnsberg: Schneidersmann zu Stemel, Oberförsterei Obereimer;
im Regierungsbezirk Cassel: Diederich zu Forsth. Hemel⸗ berg, Oberförsterei Veckerhagen; Dittelbach zu Wickersrode, Oberförsterei Lichtenau; Dörr zu Wildeck, Oberförsterei Wil⸗ deck; Fischer zu Wüstensachsen, Oberförsterei Hilders; Gute
u Mahbach, Oberförsterei Fulda; Henne zu Speckswinkel,
berförsterei Mengsberg; Keller zu Caldern, Oberförsterei Ellnhausen; Kilian zu Cassel⸗Kirchditmold, Oberförsterei Kirch⸗ ditmold; Koch zu Obergrenzebach, Oberförsterei Neukirchen; Leipold zu Wickenrode, Oberförsterei Oberkaufungen; Lüpke zu Rothenkirchen, Oberförsterei Burghaun; Quant zu Redde⸗
hausen, Oberförsterei SI Sauer zu Fürstenhagen, e zu Unterhaun, Oberförsterei
Oberförsterei Lichtenau; Schaa 5 Sberfoifegdingerahain ;Seeler zu Schwarzenfels, Oberförsterei Oberzell; Thomas zu Niederhof, Oberförsterei Cassel; Wenzel zu Rautenhausen, Oberförsterei Rotenburg 2Ost; Wrana zu Oberaula, Oberförsterei Oberaula;
im Regierungsbezirk Wiesbaden: Möhringer zu Haina, Oberförsterei Strupbach; Quetsch zu Hillscheid, Ober⸗ försterei Neuhäusel; 1
im Regierungsbezirk Koblenz: Eberle zu Forsthaus Farnschlade, Oberförsterei Kirchen; Gilbert zu Erbach, Ober⸗ Feser Neupfalz; Surges zu Hochsteinchen, Oberförsterei
eupfalz; Sfelh, nasbezirk Cöln: Herlach zu Eudenbach, Ober⸗
örsterei Siebengebirge; — Regierungsbezirk Trier: Bottler zu Wildenburg, Oberförsterei Kempfeld; Frieß zu Failz, Oberförsterei Wittlich; Hees zu Quint, Oberförsterei Trier; Klein zu Malborn, Oberförsterei Dhronecken; Küster zu Niederlinx⸗ weiler, Oberförsterei St. Wendel; Lichtenberger zu Koben⸗ bach, Oberförsterei Trier; Mengelkoch zu Uedersdorf, Ober⸗ försterei Daun; Ostermann zu Hüttgeswasen, Oberförsterei Dhronecken; Schlemmer zu Oberfell, Oberförsterei Trier.
“
Den Domänenpächtern Mirau in Tockar, Neumann in Czernikau, Herrmann in Schwarzwald und Rothenberg in Elsenthal im Regierungsbezirk Danzig ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.
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NRichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 7. März 1913.
Seine Königliche oheit der Prinz⸗Regent Ludwig von Bayern und seine hohe Gemahlin sind gestern nachmittag hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin empfangen worden. Zur Begrüßung waren, wie „W. T. B.“ meldet, außerdem erschienen die in Berlin und Potsdam an⸗ wesenden Prinzen des Königlichen Hauses und der regierenden Häuser, das Hauptquartier Seiner Majestät, die Spitzen der Generalität und die hierher kommandierten bayerischen Offiziere. Der Oberbürgermeister Wermuth be⸗ grüßte die erlauchten Gäste namens der Stadt Berlin. Nach dem Abschreiten der Front der vom 2. Garderegiment z. F. gestellten Ehrenkompagnie und der Vorstellung der Gefolge fuhren die Allerhöchsten Herrschaften unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach dem Königlichen Schlosse. Nachdem Seine Majestät der Kaiser und Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent den Vorbeimarsch der auf dem kleinen Schloßhof aufgestellten Ehrenwache des Kaiser Alexander⸗Gardegrenadierregiments Nr. 1 entgegengenommen hatten, fand im Gardes⸗du⸗Corps⸗Saale des Schlosses Empfang und großer Vortritt statt. Abends war Familientafel. Danach besuchte Seine Majestät der Kaiser mit seinem hohen Gast und den Prinzen⸗Söhnen die Jahrhundertfeier der Landwehr im Neuen Operntheater, wo „Das Volk in Waffen“, ein Liederspiel von Paul Oskar Höcker, gegeben wurde.
Heute vormittag stattete Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent Ludwig dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg einen Besuch ab und überreichte ihm bei dieser Gelegenheit sein Porträͤt in kostbarem Rahmen mit seinen Initialen und dem bayerischen Wappen. Später folgte er der Einladung der Stadt Berlin in das festlich geschmückte Rathaus. Dabei begrüßte der Oberbürgermeister, Wirklicher Geheimer Rat Wermuth den hohen Gast mit folgender Ansprache:
„Eure Königliche Hoheit bereiten der Bürgerschaft Berlins durch Ihren Besuch in unserem Rathause mit einer hohen Ehre auch eine große, aufrichtige Freude. Ihr den herzlichsten Aus⸗ druck zu verleihen, ist das Vorrecht meines Amts. An diesem Boden haften uralte Erinnerungen, die auf das Wittelsbachsche Fürstengeschlecht weisen. Vielhundertjährige Urkunden bayerischer Herrscher mit wertvollen Stadtprivilegien ruhen in unseren Archiven. Die Siegesallee schmücken drei Bildnisse von Angehörigen des Hauses Eurer Königlichen Hoheit. Geschichte und Romantik halten in uns das Gedenken an jene, wenn so doch bedeutsame Zeit lebendig. Auch sie war dazu bestimmt, auf dem Wege zur Einheit des Vaterlandes vorwärts zu führen. Seitdem hat sich aus den wechselvollen Geschehnissen vor mehr als einem halben Jahrtausend das herausgehoben, was uns Deutsche unwandelbar zusammenhält. Nun sind im festen Gefüge des Reichs die Fürsten⸗ häuser und Stämme des Nordens und Südens zu Ehr und Wehr vereint, wie die schwesterlich befreundeten Hauptstädte Berlin und München in freudiger Arbeit zum Wohle des Ganzen verbunden. Den Beziehungen aus ferner Vergangenheit stellen wir die frische Anhänglichkeit zur Seite, welche wir für die verklärte Gestalt des ehrwürdigen Prinz⸗Regenten Luitpold empfinden. Unsere Stadt hat in dieser festlichen Stunde keinen wärmeren Wunsch denn den: Eurer Königlichen Hoheit möge als schönstes Erbe jene Fülle von Liebe und Verehrung zuströmen, die Ihrem erlauchten Vater sein Volk und alle deutschen Lande dargebracht haben. Der Erfüllung dieses Wunsches sicher, begrüßen wir in Eurer Königlichen Hoheit den Bundes⸗ genossen unseres Kaisers und Königs, den Förderer wirtschaftlicher und ideeller Interessen des deutschen Volkes, und bitten, als Symbol der gastlichen Freude der Stadt Berlin nach altem Brauch den Ehrentrunk entgegennehmen zu wollen.“
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent er⸗ widerte auf die Rede des Oberbürgermeisters, indem er zu⸗ nächst seinen herzlichsten Dank aussprach für die Einladung und den schönen, warmen Empfang, der ihm zuteil ge⸗ worden. Es sei nicht das erste Mal, daß er in Berlin weile, aber einen so herzlichen Empfang, wie diesmal, hätte er noch nicht gefunden. Er sprach sodann von dem Zu⸗ sammenwirken der Bundesstaaten und der Fürsten, wodurch allein das Reich erstarken und blühen könne. Nicht das Wort Reichsmüdigkeit, sondern das Wort Reichsfreudigkeit wolle er hören. Der Prinz⸗Regent sprach weiter von dem Verhältnis der Städte zum Lande. Er betonte, wie sehr er stets für die Interessen von Handel und Industrie ge⸗ sorgt habe, wie er aber auch immer dafür eingetreten sei, daß hinter diesen die Landwirtschaft nicht zurück⸗ gedrängt werden dürfe, denn gerade aus der Landwirt⸗ schaft erwüchsen den Städten immer neue Kräfte. Zum Schluß dankte Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent noch⸗ mals für den schönen Empfang, den ihm die Bevölkerung gestern auf den Straßen und die Vertretung der Stadt heute hier bereitet habe, und schloß mit einem Hoch auf die Stadt Berlin unter dem Beifall der Anwesenden. 1
In der Vierten Beilage zur heutigen Ausgabe des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungs⸗ urkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Bochum, veröffentlicht. 8
““ 1111““
Stettin, 7. Februar. Der Provinziallandtag hat, wie „W. T. B.“ meldet, 50 000 ℳ zu Organisationskosten für die Volksversicherung, 100 000 ℳ für das Bismarck⸗Denkmal der Provinz Pommern bei Stettin, dessen Zustandekommen ge⸗ sichert ist, und 100 000 ℳ für die Kaiser Wilhelm II.Stiftung zur Bekämpfung der Tuberkulose in Pommern beywilligt.
Breslau, 7. März. Der Provinziallandtag hat in seiner gestrigen Sitzung, wie „W. T. B.“ meldet, aus Anlaß des bevorstehenden 25jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs zur Errichtung einer Lungenheilstätte für Kinder, die den Namen Seiner
Posen, 7. März. Der 45. Provinziallandtag der Provinz Posen ist gestern nach Beendigung seiner Arbeiten von dem Königlichen Landtagskommissar, Oberpräsidenten
Dr. Schwartzkopff geschlossen worden.
In der vorgestrigen Sitzung der Zweiten Kammer hatte der Abgeordnete Wetterlé die Behauptung aufgestellt der Statthalter habe in einem Privatgespräch die Maßnahmen betreffend die Verweigerung von Jagdscheinen an Ausländer, auf einen Befehl Seiner Majestät des Kaisers zurückgeführt. Laut Meldung des „W. T. B.“ wird hierzu authentisch mitgeteilt, daß die Behauptung, der Statthalter habe diese Anordnung durch Berufung auf die Person Seiner
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Majestät des Kaisers gedeckt, durchaus unrichtig ist.
Oesterreich⸗Ungarn.
Im österreichischen Abgeordnetenhause gedachte gestern der Präsident Sylvester laut Bericht des „W. T. B.“ mit Worten inniger Anteilnahme der Katastrophe, die die deutsche Kriegsmarine betroffen hat, und erbat die Er⸗ mächtigung, den Ministerpräsidenten zu ersuchen, er möge das Bei⸗ leid der Abgeordneten der deutschen Reichsregierung aussprechen. Das Haus, das die Kundgebung stehend angehört hatte, stimmte dem Antrag zu, und lehnte sodann den sozialdemokratischen Vorschlag, ihre Anträge auf Entlassung der Reservisten sofort zu verhandeln, ab. Am Schluß der Sitzung beantragte der polnische Sozialdemokrat Daszynski, seinen Antrag, betreffend die Aufhebung des Verbots der Saisonauswande⸗ rung, wodurch sowohl Galizien als die deutsche Landwirtschaft schwer getroffen würden, sowie die Anträge, betreffend die Be⸗ urlaubung der Reservisten, auf die Tagesordnung der gegen⸗ wärtigen Snnc zu stellen. Der Antrag wurde abgelehnt. Im Einlaufe befindet sich eine Interpellation des Tschechisch⸗ Radikalen Choc und des Kroaten Tresic, worin dagegen Ein⸗ spruch erhoben wird, daß der Albanesenkongreß in Triest unter der Patronanz Oesterreichs stattgefunden habe, und daß auf dem Kongreß gegen Serbien gehetzt worden sei. — Das Subkomitee des Budgetausschusses hat gestern die Beratungen zur Untersuchung der Vergebung der Marinelieferungen beendet und, obiger Quelle zufolge, einen Antrag angenommen, in dem die Art beanstandet wird, in der die Docklieferung ausgeschrieben worden war, und in dem die Vergebung einer Bestellung von über 8 Millionen an das Ausland angesichts der wirtschaftlichen Depression bedauert wird. Ferner wurde ein Antrag angenommen, der so bald wie möglich die Unter⸗ breitung einer Gesetzesvorlage über das staatliche Lieferungs⸗ wesen fordert unter Beobachtung des Grundsatzes, daß die österreichische Regierung darauf Einfluß haben müsse und doß die Lieferungen im Inlande zu vergeben seien. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, in der die Regierung auf⸗ gefordert wird, sich bei Staatslieferungen nicht vom Eisenkartell bewuchern zu lassen.
Großbritannien und Irland. 8
Die Botschafter traten gestern nachmittag unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Grey im Auswärtigen Amt zu einer Konferenz zusammen, in der sie, wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, über die durch den rumänisch⸗bulgarischen Streit geschaffene Lage berieten.
Frankreich.
In der Deputiertenkammer brachte gestern der Kriegs⸗ minister Etienne den Gesetzentwurf, betreffend die drei⸗ jährige Dienstzeit, ein. Der Entwurf sieht für jeden diensr⸗ füsge Franzosen eine ununterbrochene dreijährige Dienstzeit in der aktiven Armee vor, 11 Jahre in der Reserve der aktiven Armee, 7 Jahre in der Landwehr und 7 Jahre in der Reserve der Landwehr, sodaß die Zeit der Wehrpflicht im ganzen 28 Jahre beträgt, und zwar vom 21. bis zum 48. Lebensjahr.
In der Begründung des Gesetzentwurfs heißt es laut Bericht des „W. T. B.“:
Es ist die Pflicht aller und in erster Linie die Pflicht einer Re⸗ gierung, die sich ihrer Verantwortlichkeit bewußt ist, sich der Lösung des militärischen Problems, das Frankreich jetzt gestellt ist, zu widmen. Bei der augenblicklichen europäischen Lage, während die meisten Völker in voller Aktionsfreiheit Maßregeln zu ergreifen für notwendig erachtet haben, ist die Stunde für uns gekommen, zu untersuchen, ob nichts sich uns gegenüber verändert hat, Wund, wenn ja, für unsere militärischen Einrichtungen die Maßregeln zu treffen, durch die sie sich unvorhergesehenen Ver⸗ pflichtungen anpassen können. Die Regierung denkt keineswegs daran, das Gesetz von 1905 nicht zu billigen oder den Geist zu verleugnen, der es durchwehte. Das Land beabsichtigt, darauf zu bestehen, daß mit dem Gesetz die Gleichheit der militärischen Lasten zwischen allen dienstfähigen Bürgern sichergestellt und daß unsere Sicherheit durch die gesamte in der Armee zu ihrer Verteidigung ausgebildete und organisierte Nation gewährleistet sei. Das Exposeé erwähnt den Stand der Geburtenziffern, insbesondere im Vergleiche und in seiner Rückwirkung auf die Verringerung der jähr⸗ lichen Kontingentszahlen, und führt weiter aus: Damit die Nation und die Armee wirklich für die Sicherheit sorgen können an dem Tage⸗ wo diese bedroht wird, müssen auch die effektiven Friedensbestände in der Lage sein, den neuen Notwendigkeiten gewachsen zu sein und besonders allen bei Beginn eines modernen Krieges auf⸗ tauchenden Möglichkeiten die Stirn zu bieten. Die Unterlegen⸗ heit unserer Effektivstände gegenüber den entsprechenden Fest⸗ setzungen der großen fremden Armeen wird noch verschärft durch de jüngsten Maßnahmen zur Vermehrung unserer Aktionsmittel. Die Vermehrung oder Schaffung von notwendigen Einheiten, besonders einer Fliegerabteilung, haben die normalen Kontingente noch meht geschwächt, sodaß die Gefahr besteht, daß die Offensivkraft der mobili⸗ sierten Truppen vermindert wird. Die Kavallerie ist durch den Mangel an Leuten, besonders aber an ausgebildeten Soldaten, geschwächt. Die Erfahrung hat unbestreitbar bewiesen, dah zwei Jahre fuͤr 88 Ausbildung nicht genügen. Admini⸗ strative oder finanzielle Mittel würden nur einen fik das Land gefährlichen Notbehelf daistellen. Die Sorge für die Sicherheit des Landes fordert eine Erhöhung des Effektiv⸗ bestandes durch Verlängerung der Dienstdauer. Der Bericht weist darauf hin, daß die Regierung einen dreißigmonatigen Dienst oder die Einberufung der Kontingente in zwei Abteilungen als ungenügend oder unpraktisch abgelehnt hat, und fährt fort: Es gibt nur eine Lösung des Problems, nämlich die, welche Frankreich durch das gleich⸗ zeitige Vorhandensein dreier Jahrgänge unter den Fahnen einen Friedens⸗ bestand gibt, der nötig ist für jederzeitigen Schutz und namentlich für di wesentliche Sicherheit zu Beginn einer Mobilisterung. Eine einzige . weichung von dem allgemeinen dreijährigen Dienst wird durch das ernste Problem der Entvölkerung gerechtfertigt werden. Die Soldaten die Familien mit 5 oder 6 Kindern angehören, dürften die Ver⸗
Majestät des Kaisers tragen soll, den Betrag von 100 000 ℳ bewilligt. 8
günstigung einer Dienstverkürzung um 6 bis 12 Monate erhalten.
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Wir werden den Friedensstand der mit der Waffe Dienenden un ungefähr 160 000 Mann vermehren können. Wir 818. so gleichzeitig mit den günstigen Ergebnissen für die Einheiten der Deckungstruppen eine notwendige, genügende und in der gegenwärtigen Stunde imponierende Anstrengung verwirklichen. Diese Anstrengung duldet weder einen Auf⸗ schub in der Ausführung noch eine Milderung im Prinzip und in der Anwendung. Die gegenwärtig unter den Fahnen stehenden Jahrgänge werden infolgedessen ihren Dienst verlängern müssen. Wenn das Parlament im klaren Bewußtsein seiner Pflichten gegen das Land entscheidet, wird es bekräftigen, daß der Militärdienst weniger eine Steuer ist, die Herabsetzungen ünd Milderungen zuläßt, als viel⸗ mehr die höchste Verpflichtung des Bürgers gegen sein Vaterland. Nach Artikel 33 des Gesetzes von 1905 konnte unter außer⸗ gewöhnlichen Umständen eine Jahresklasse unter den Fahnen be⸗ halten bezw. zurückberufen werden. Infolge der Beschaffenheit des Effektivstandes und der allgemeinen europätschen Lage erscheint dies als dauernde Notwendigkeit. Die Regierung verzichtet deshalb auf die vom Artikel 33 gewährte Befugnis, die wegen thres außerordent⸗ lichen Charakters Gefahren enthielt, und fordert durch das neue Gesetz das Recht, den in diesem Artikel aufgestellten Grundsatz ständig durchzuführen. Der Entwurf sieht ferner einige weniger be⸗ deutende Veränderungen an dem Gesetz von 1905 vor, die die Erfahrung als notwendig erwiesen hat, so die Muste⸗ rung der Rekruten ein Jahr ver der Einstellung und die Möglichkeit, daß gewisse französische Soldaten in Afrika 15 Jahre unter den Fahnen bleiben. Das Exposé enthält dann die Versicherung, die Regierung sei der Ueberzeugung für die Sicherheit Frankreichs und den Frieden Europas zu arbeiten, der, wie sich überall zeige, eng mit dem Gleichgewicht der diplomatt⸗ schen und militärischen Kräfte der großen Nationen verknüpft sei. Trotz der schweren Belastung durch dieses Gesetz habe die Haltung des Landes während der jüngsten Vorgänge ausreichend bewiesen, daß es die Notwendigkeit dieser Anstrengung erkannt hat und sie zu v 18 G“ Unsere große und edle emokratie hat vor allem den festen Willen, in ihei zu leben und Herr ihrer Geschicke z sein. 114“ Als der Kriegsminister den Gesetzentwurf einbrachte erhob die äußerste Linke mit großer Heftigkeit Einspruch, fchte der Präsident die Sitzung zu unterbrechen drohte. Schließlich wurde die Vorlage an eine Kommission verwiesen. Mehrere Abgeordnete haben einen Zusatzantrag einge⸗ bracht, der fordert, daß die 500 Millionen für die nationale Verteidigung von den Steuerzahlern aufgebracht werden, die ein Einkommen von mehr als 10 000 Fr. haben. Der gestern verteilte Wahlreformentwurf des Senatsausschusses steht vollständig in Widerspruch zu der von der Kammer angenommenen Vorlage. Wie „W. T. B.“ meldet, verwirft er das Verhältniswahlsystem und verlangt, daß die Abgeordnetenwahlen auf Grund des Mehrheitsprinzips und der Listenwahl erfolgen. Jedes Departement soll mindestens drei Abgeordnete wählen. Die Abgeordneten sollen für sechs Jahre gewählt werden, doch soll sich die Kammer alle drei Jahre zur Hälfte erneuern, und zwar so, daß die aus scheidenden Abgeordneten durch das Los bestimmt werden.
Rußland.
Gestern früh kündigten in St. Petersburg 21 Kanonen⸗ schüsse von den Wällen der Peter⸗Paulsfestung 88 Beginn ühr Romanowfeier an. Vor dem Winterpalais drängte sich eine vieltausendköpfige Volksmenge, um die Abfahrt der Kaiser⸗ lichen Familie nach der Kasanschen Kathedrale zu er⸗ warten. „Gegen 11 Uhr begann die Auffahrt der Würdenträger, des diplomatischen Korps, der Reichs⸗ räte, der Dumaabgeordneten, der Abordnungen der Stände und der Finnlands bei der Kirche. Die Ehrenwache vor der Kirche hatten die Palastgrenadiere gestellt. Als der Kaisersiche Zug sich vom Winterpalais in Bewegung setzte wurde er vonder harrenden Volksmenge mit Jubelrufen empfangen. Dem Zuge ritt die Kaiserliche Convoiwache in malerischer kau⸗ kasischer Tracht voran, dann folgten drei Wagen, in denen die Mitglieder des Kaiserhauses saßen; den Beschluß bildete aber⸗ mals eine Abteilung des Convois. Der Jubel der Bevölkerung ver⸗ stummte erst, als die Kaiserliche Familie vor der Kirche die Wagen verließ, das Festgeläute von allen Kirchen ertönte und der Metro⸗ polit mit Kreuz und Weihwasser die Majestäten begrüßte. In der Vorhalle der Kasanschen Kathedrale ging der Patriarch von Antiochia und die gesamte Geistlichkeit den Majestäten entgegen, an die der Patriarch eine Ansprache richtete. Als der Kaiser, die Kaiserinnen Alerandra und Maria Feodorowna und der Thronfolger Alexei ihre Plätze eingenommen hatten, begann der Festgottesdienst. Nach dessen Beendigung kehrte die Kaiserliche
amilie unter Glockengeläut und begeisterten Huldigungen des Bolks in das Winterpalais zurück. Am Nachmittag brachten der Patriarch von Antiochia, der serbische Metropolit, der Emir von Buchara, der Khan von Chiwa und die mongolische Gesandtschaft im Malachitsaale des Winterpalais den Majestäten ihre Glückwünsche dar. Hierauf nahmen der Kaiser, die Kaiserin und die Kaiserin⸗Witwe die Glückwün che der hohen Geistlichkeit, der Ritter des St. Andreasordens, des Ministerrats, der Mitglieder des Reichsrats und der Reichs⸗ duma sowie anderer entgegen. Der Präsident der Duma Rodsjanko hielt namens der Duma eine Ansprache an den Kaiser, in der er darauf hinwies, daß vor drei Jahrhunderten durch Gottes Vorsehung und die einmütige Stimme des russischen Volkes der mächtige Ahn des Kaisers Michael Feodorowitsch Romanow zur Herrschaft berufen wurde, und “ b
Das durch seine Einmütigkeit mit dem gekrönten Fü⸗ a.
russische Volk verteidigte mit seiner Brust Rüßland “ Hestä tte von seiten seiner Feinde. Groß war damals die Heldentat des Zaren groß ist auch der heutige Tag. Während der drei Jahrhunderte ruhm⸗ vollen Herrschertums hat das heilige Rußland unerschüttert sämtliche ihm gesandte Prüfungen überstanden. Es wuchs und wurde mächtig und errang die gegenwärtige Macht. Das Wohl der
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prinz, die Prinzen und der Generalstab verfolgt Nähe der Feuerlinie. falgten
keit Bisani
besetzten am Nachmittag die Berge und die Batterien
Sie machten 110 Gefangene, darunter
mehrere Kanonen und Maschinengewehre.
ö. seine Stellungen, während die Division von Metzowo schnell ückte
mittags war die Flucht der Türken auf dem linken Flüge
Die Türken flüchteten in panikartigem Schrecken dn nrcer alg eheins
in der Richtung auf Janina.
Flüchtenden zum Stehen
Janina dauerte bis Mitternacht.
General So utza mit drei Eskadrons gestern Janina eingezogen. gehißt worden.
Theater veranstalteten Ju läumsv rstellungen; alle Städte prangten im Festschmuck und waren Abends prächtig beleuchtet. Sämtliche Gouverneure erhielten von den verschiedenen Insti⸗ tuten, Korporationen und Gesellschaften Gesuche, dem Kaiser ihre Untertänigkeitsgefühle zum Ausdruck zu bringen. Für die armen Klassen der Bevölkerung veranstalteten die Städte kosten⸗ freie Festessen. Auch im Auslande wurden in den Hauptstädten anläßlich des Jubiläums des Hauses Romanow Festgottesdienste abgehalten und Glückwunschtelegramme an den Kaiser Nikolaus gerichtet.
8 Italien.
In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer erinnerte der Abgeordnete Dipalma an den Unglücksfall in der deutschen Marine und beantragte, daß die Kammer der Marine der verbündeten Nation ihre Teilnahme zum Aus⸗ druck bringe. Wie „W. T. B.“ meldet, schloß sich der Präsident er Kammer Marcora den durch Dipalma aus⸗ gedrückten Gefühlen im Namen der Kammer an und erklärte, er werde den Marineminister bitten, der tapferen deutschen Marine das Beileid der italienischen Kammer zu übermitteln. Der Unterstaatssekretär des Innern Falcioni schloß sich namens der Regierung den Beileidskundgebungen an⸗
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Dreißig Abgeordnete des Komitees für das aflgemeine und gleiche Wahlrecht und einige sozialdemokratische Abgeordnete verhandelten gestern im Rathause zu Brüssel mit den Bürgermeistern der großen Städte Belgiens, die im Laufe der vorigen Woche bei dem Ministerprädenten zugunsten eines Ausgleichs in der Wahlrechtsfrage vorstellig geworden waren. Nach längeren Beratungen wurde, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Resolution seitens des Nationalkomitees zur Vorbereitung des Generalstreiks mitgeteilt:
„Das Nationalkomitee nimmt Kenntnis von den Bemühungen der Bürgermeister der großen Städte und von der Erklärung, daß sie nichts verachlässigen werden, um die Regierung dazu zu veranlassen, die Verfassungsrevision in Angriff zu nehmen, und teilt, um den Bürgermeistern und der Regierung Gelegenheit zu geben, eine Ver⸗ ständigung in voller Freiheit zu finden, mit, daß die Verkündung
des Generalst eiks für den 14. April zurückgezogen ist.
8 Türkei.
Ein amtlicher türkischer Kriegsbericht vom 6. d. M. besagt laut Meldung des „W. T.B7 daß infolge des hin drei Tagen herrschenden Schneetreibens die militärischen Operationen vor Tschataldscha und bei Bulair beinahe gänzlich ruhen. Nur westlich von Bujukheikler in der Gegend von Tschataldscha ist es zu einem kleinen Scharmützel gekommen. Die türkischen Truppen richteten ihr Feuer gegen eine Schäferei, die der Feind für seine Zwecke benutzte. Die bulgarischen Soldaten, die sich dort befanden, wurden sämtlich bis auf drei getötet. Die Beschießung Adrianopels dauerte die letzten drei Tage fort, doch war sie nur am Montag heftiger.
Vom Kronprinzen von Griechen land ist folge 9 — 1 ndes von gestern früh datiertes Telegramm in Athen in ge annen 1 „Da die griechische Armee die ganze linke Front von Janina sowie e 8 nbcseb und Pascha umzingelt hatte, e mir der türkische Oberbefehlehaber, it sei Armee kriegsgefangen gebe. 1“
Ueber die für die Griechen siegreichen Kämpfe beri 1 W.”, wie folgt: .“
ür den allgemeinen Angriff gegen die Befestigun von Janina nach einem neuen Plan wurde es bb erachtet, die Truppen auf dem linken Flügel zu verschieben, von wo aus der Angriff unternommen werden sollte. Damit diese Truppen⸗ verschiebung von dem Feinde, der glaubte, 5 der Angriff auf der rechten Seite stattfinden würde, unbemerkt bliebe, befahl der Kronprinz die intensive Beschießung aller feindlichen Stellungen. Diesem Befehle ZPentsprechend wurde am 4. d. M. der Feind den ganzen Tag hindurch mit lebhaftem Geschützfeuer angegriffen; das Fort Bisani antwortete anfangs nicht; dann aber eröffnete es das Feuer gegen die Griechen. Während des Tages wurden mehr als 30 000 Geschosse abgefeuert, die in Bisani großen Schaden verursachten und dort sechs Batterien völlig zum Schweigen brachten. Der Kron⸗ 1 1 den Kampf in der I r Feuerlinie Während die griechische Artillerie auf diese eise die Aufmerksamkeit der Türken ablenkte, rückten starke griechische Truppenabteilungen rasch vom linken Flügel aus vor und erreichten die Höhen von Manoliassa. Das Geschützfeuer dauerte die ganze Nacht weniger heftig fort, wurde aber am 5. d. M. wieder lebhaft aufgenommen, als die griechischen Truppen kühn gegen den Feind vorrückten. Die Türken, bestürzt durch die Plötzlich⸗ des von beträchtlichen Streitkräften ausgeführten An⸗ wichen zurück und begannen in Unordnung gegen zisani zu fliehen, da sie dem heftigen Feuer nicht mehr viderstehen konnten. „Um 11 Uhr Vormittags trat wieder Rahe ein. Die Griechen setzten den Vormarsch fort und
4 Offiziere, und eroberten Der rechte Flügel be⸗
und Drisko und Kotovraki besetzte. Um 3 Uhr Nach⸗
Vergebens versuchten die Offiziere, die zu bringen. Die Flucht der Türken auf
rüh 9 Uhr in
Einer Meldung der „Agence d'Athénes“ saeg ist der enische Flagge
In Bisani ist die he
russischen Zaren war das Wohl des russischen Volks. 2 dreihundert Jahren ehrt und liebt noch 1 das — grenzenlos seinen Zaren. Mächtiger Kaiser! Groß sind Deine auf das Volkswohl gerichteten Sorgen. Wie von alters her auf dem Glauben fußend, daß die Macht des Vaterlandes auf dem engen Zusammenwirken zwischen dem Zaren und seinem Volke begründet ist, beriefft Du vom Volke auserwählte Leute zur gesetzgebenden Arbeit. Die Volksvertreter sind überglücklich, ihre alleruntertänigsten Glück⸗ wünsche persönlich darbringen zu können.
„Nach der Beglückwünschung überreichte der Minister⸗ präsident Kokowtzow den Majestäten die Jubiläumsabzeichen. Am Abend war die Residenz auf das glänzendste beleuchtet.
In sämtlichen Städten des Reichs haben anläßlich des Jubiläums Feierlichkeiten stattgefunden. Infolge des enormen Zudrangs des Volks mußte in vielen Städten und Ortschaften der Gottesdienst und die Verlesung des Manifestes auf öffentlichen Plätzen vorgenommen werden. In allen öffentlichen Instituten wurden Festsitzungen abgehalten, in denen an den Zaren ge⸗ richtete Glückwünsche, Untertänigkeitsadressen und Telegramme verlesen wurden. In den Garnisonstädten fanden Paraden und
Theodorescu Meldungen veröffentlichen, in denen Rumänien bes chimpft wird,
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Finanzminister erwiderte laut Bericht des „W. T. B.“:
nicht mit einschränkenden Maßnahmen. gunsten der Bevölkerung der Dobrudscha
wie „W. T. B.“ meldet, und beim Präsidenten der Bewohner ihrer Wahlbezirke gegen eine eventuelle Gebiets⸗ abtretung an Rumänien Verwahrung eingelegt und die Re⸗
Rumänien.
In der Deputiertenkammer stellte der Abgeordnete fest, daß bulgarische Blätter Artikel und
nd verlangte die Anordnung von Maßnahmen, um das Ein⸗ ringen solcher Blätter in die Dobrudscha zu verhindern. Der Die Achtung vor der absoluten Freiheit der Presse vertrage sich Die von der Regierung zu⸗
er I getroffenen Maßregel ien die beste Antwort auf die ungerechten Anklagen 1n 00.
issen Presse. Bulgarien.
Die Abgeordneten des Grenzbezirks Dobrudscha haben, beim Ministerpräsidenten Geschow der Kammer Dr. Danew im Namen
erung verständigt, daß sie in der Kammer eine diesbezügliche
Festvorstellungen für die Soldaten statt; die Volkshäuser und
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Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ erklä der chinesische Finanzminister 8 Gesandten . Mächte, daß es zwecklos sei⸗ über die Anleihe auf Grundlage des letzten Vorschlages, betreffend die Beiräte, zu beraten, da dieser Plan von dem der Nationalversammlung so verschieden sei, daß das neue Parlament ihn sicherlich zurückweisen würde. Der englische Gesandte erwiderte Nachmittags: wenn die Be⸗ dingungen der Gesandten der sechs Mächte nicht angenommen würden, sei es unwahrscheinlich, daß sich fernerhin eine günstige Gelegenheit zum Abschluß der Sechsmächteanleihe bieten würde. 1 Im japanischen Landtage erklärte gestern der Finanzminister Takahashi, wie „W. T. B.“ meldet, auf Interpellationen, die Regierung benötige etwa 30 Millionen 8— Sterling, um die verschiedenen notwendigen Unter⸗ nehmungen in Angriff nehmen zu können. Es sei beabsichtigt, dies Summe an einem ersten Platz im Auslande durch kurz⸗ fristige Schatzscheine aufzubringen, die später durch lang⸗ laufende Schatzanweisungen ersetzt werden so en. 8 1
Afrika.
Das Abgeordnetenhaus der Südafrikanischen Union hat gestern folgenden Antrag Bothas 1e „Das Haus erkennt die Wichtigkeit der Verteidigung zur See an und ersucht die Regierung, in gemeinsamer Beratung mit der britischen Regierung festzustellen, was für Anstalten zur Förderung dieser Verteidigung getroffen werden müßten, und danach dem Hause entsprechende Vorschläge zu machen.“
In der Debatte führte der Justizminister Sauer aus, Südafrika habe 939 567 Pfd. Sterl. zur britischen Reichsflotte beigesteuert, ab⸗ fesrren von den 500 000 Pfund jährlicher Subventionen, die den
ritischen Fabrikanten durch die Vorzugsbehandlung bei den Zöllen gewährt würden. Sädafrika habe außerdem der britischen Reichs⸗ regierung die Verantwortung für die Eingeborenen ab⸗ genommen, und es beständen noch besondere Anforderungen an die Staatskasse, z. B. müßten jetzt noch Tausende von Kindern Schulunterricht entbehren. Die britisch⸗deutschen Rüstungen seien durchaus verderblich, und es sei unangebracht, sie noch zu ermutigen. Wenn anderseits die Gefahr einer Invasion für Süd⸗ afrika drohen sollte, so werde jeder Südafrikaner bis zum letzten Blutstropfen feine Pflicht tun. Der General Hertzog bestritt, daß die Verteidigung des Landes und der Küsten für die südafrikanischen Interessen unumgänglich erforderlich sei, gab seinem Zweifel Ausdruck, ob das Land genügend Mittel habe zu einer bedeutenden Gabe, und äußerte sich entschieden gegen den Gedanken, daß die südafrikanische Regierung mit der britischen unterhandle, bevor sie ihre Vorschläge dem Hause unterbreitet habe. Demgegenüber betonte der Unterrichts⸗ minister Malan, daß es unmöglich sei, eine Ents eidung zu treffen, ohne mit der britischen Reichsregierung Rücksprache genommen zu
haben, und empfahl dem Hause, der Regi 4 G zubringen. fah Hause, der Regierung Vertrauen entgegen
Parlamentarische Nachrichten. 86
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tags und des Hauses der Abgeordneten ich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Der Reichstag setzte in der heutigen (128.) Sitzun welcher der Staatssekretär des Reichs kelnn heln 11⸗ 18 ong die Spezialberatung des Etats für das Reichs⸗
beiwohnte, kolonialamt beim ersten Ausgabetitel „Staatssekretärgehalt
44 000 ℳ“ fort. Abg. Noske
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(Soz.): Man soll schaldig blecben. 8n. von vjegal aß er an faulen Gründungen beteiligt habe. Er
das restlos bestätigt; denn seine öö war g Anklagerede. Er „wußte, daß sein Name unter dem Prospekt einer faulen Gründung stand, trotzdem hat er seinen Namen 5s zurückgezogen. Infolgedessen haben viele Leute ihr Geld verloren. Er müßte deshalb eigentlich hinter Schloß und Riegel gesetzt werden und die Leute, die deshalb ihr Geld verloren haben, müßten ihn haftbar machen. Er hat aber nicht darüber Auskunft gegeben, ob diese verkrachte Gesell⸗ schaft dieselbe war, von der er als Aufsichtsrat Tantieme bekam, die er wieder zurückzahlen mußte. Dem Abg. Erz⸗ berger hat die Zeitschrift der Kolonialgesellschaft viele Irrtümer nachgewiesen. Es ist ihm sogar der Vorwurf gemacht worden, daß er in einem Anfall von Atavismus in den Urkommunismus zurückgefallen sei und seitenlang von anderen abgeschrieben habe. Die Abgg. Semler und Waldstein haben dem Abg. Henke vorgeworfen, daß er sich nur engen Rahmen beschränkte. Die Herren haben doch aber selbst erklärt, daß auch sie sich nur auf einen Teil beschränken wollen. Im Verhältnis zu den großen Aufwendungen des Reichs ist der wirtschaftliche Nutzen der Kolonien sehr gering. Es ist fraglich, ob der Nutzen, den die Arbeiter daraus ziehen, den Steuerbetrag aufwiegt, den man aus ihnen dafür herausholt. Wir hoffen, daß der Staatssekretär und die bürgerlichen Parteien in Zukunft noch mehr lernen werden. Viele Anregungen sind bisher schon von uns erfolgt. Unsere Kritik zeigt, daß wir uns mit gegebenen Tatsachen abfinden. Wir machen es aber nicht wie der Fortschritt, der im Handumdrehen umlernt
(Schluß des Blattes.)
— Auf der Tagesordnung der des Hauses der Abgeordneten, Veünree ““ Dallwitz und der beiwohnten, stand zunächst der Antrag der Abgg. von Arnim⸗ Saeeg. “ auf “ eines so⸗ gen Notparagraphen in den 8⸗ haltsetat für 1918. 19999
Dem Etatsgesetz soll folgender § Za eingeschoben werden: „Die bis zur gesetzlichen Feststellung des Staatshaushaltsetats (§K 1) und der Anlage dazu (§ 2) innerhalb der Grenzen der⸗ 8 .“ Ausgaben werden hiermit nachträglich ge⸗ migt. Abg. von Arnim⸗Züsedom (kons.): diesmal vor der Tatsache, daß wir den Etat nicht rechtzeitig erledigen können. Einer weiteren Begründung unseres Antrages bedarf es nicht. Was seine geschäftliche Behandlung anbetrifft, so ist es not⸗ wendig, ihn der Budgetkommission zu überweisen, was ich hiermit be⸗ antrage. ch will hoffen, daß ihn die Budgetkommission bereits am nächsten Montag erledigt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit den Mitgliedern der Budgetkommission meinen besonderen Dank für ihre Arbeiten, die sich ihrem Ende nähern, aussprechen. Staatsminister und Finanzminister Dr. Lentze: Ich bin dem Vorredner dankbar, daß er diesen Antrag gestellt hat, denn ohne ih würde die Staatsregierung entschieden in eine Verlegenheit kommen. Eine große Zahl von Ausgaben muß unbedingt vor Erledigung des ganzen Etats gemacht werden. Ich kann versichern, daß die Staats⸗ regierung von der ihr erteilten Befugnis einen loyalen Gebrauch machan wic. pachn icke (porlschr. Volkep.): Wi Abg. Dr. Pachnicke (fortschr. Volksp.): Wir sind in den letzten Jahren schon dreimal in die Lage gekommen, den Etat nicht 3 1 zeitig fertigstellen zu können. Wir würden einer solchen Unbequemlichkeit aus dem Wege gehen koͤnnen, wenn sich die Staatsregierung, in erster
seinen Gegnern nichts ist vorgeworfen worden,
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h heutigen (149.) Sitzung welcher der Minister des Finanzminister Dr. Lentze
Leider stehen wir auch
nterpellation einzubringen beabsichtigen.
Linie das Finanzministerium, entschließen könnte, den Etat dem Hause
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