75,2 v. H., die tote Last (das Eigengewicht der Wagen, Lokomotiven, Tender, Triebwagen) im gleichen Zeitraume von 104 978,43 auf 196 430,46 Millionen Tonnenkilometer, also um 87,1 v. H. gestiegen. Außerdem wurden von den als Frachtgut beförderten Eisenbahnfahr⸗ auf eigenen Rädern im Jahre 1901 16,02 Millionen und im Jahre 1911 69,47 Millionen Tonnenkilometer oder 333,6 v. H. mehr durchschnittlichen Betriebslänge
geleistet. Auf jedem Kilometer der Millionen Tonnen
wurde im Jahre 1911 eine Gesamtlast von 4 37 gegen 2,79 Millionen Tonnen im Jahre 1901, mithin 56,6 v. H mehr bewegt. Die ungewöhnliche große Zunahme bei der Beforde⸗ rung von Eisenbahnfahrzeugen auf eigenen Rädern ist hauprsächlich darauf zurückzuführen, daß bei den preußisch⸗hessischen Staatseisen⸗ bahnen von 1909 ab auch die Leistungen der als Bau⸗ und Betriebs⸗ dienstgut beförderten Lokomotiven, Personenwagen und Gepäckwagen erstmals mit in Anrechnung gebracht worden sind. 1
Die Ausnutzung des Ladegewichts der bewegten Achse ist bei den Personenwagen von 25,17 v. H. im Jahre 1901 auf 25,19 v. H. gestiegen, bei den Gepäckwagen aber im gleichen Zeitraume auf 2,48 v. H. verblieben, während sie bei den Güterwagen von 65,64 auf 63,49 v. H. zurückgegangen ist. Die auf die einzelne (leere und be⸗ ladene) Güterwagenachse entfallende Nutzlast ist von 2,76 t auf 3,13 t
gestiegen. er Personenverkehr hat in dem Zeitraum von 1901 bis 1911 einen weiteren Aufschwung genommen. Im Jahre 1911 wurde eine Einnahme von 926,86 Millionen gegen 571,36 Millionen Mark im Jahre 1901, mithin ein Mehr von 62 2 v. H. erzielt. Jedes Kilometer brachte eine Einnahme von 15 926 ℳ gegen 11 484 ℳ im Jahre 1901, mithin ein Mehr von 4442 ℳ oder 38,7 v. H. Dagegen ist die Einnahme auf je 1000 Achskilometer der Personen⸗ und Gepäck⸗ wagen von 105 ℳ auf 91 ℳ zurückgegangen.
An der Gesamteinnahme war die Einnahme aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr mit 28,28 v. H. gegen 28 91 v. H. im Jahre 1901 beteiligt. Die eigentliche Personen⸗ beförderung einschließlich der Militär⸗ und Sonderzüge hat gegen das Jahr 1901 ein Mehr von 339,51 Millionen Mark oder 61,8 v. H., die Beförderung von Gepäck und Hunden ein solches von 13,40 Millionen Mark oder 73,2 v. H. aufzuweisen, während die
debenerträge einen Zuwachs von 2,59 Millionen Mark oder 66,8 v. H. erzielten. Der Anteil der Wagenklassen an der Gesamteinnahme aus der Personenbeförderung stellt sich m Jahre 1911 auf 2,96 v. H. in der I. Klasse, 17,07 „ 8 82 II. I 42,95 „ EEC11““ . 35,31 „ r1“ 1,71 „ „ bei der Militärbeförderung gen 4,34, 22,15, 48,29, 23,20, 2,02 v. H. im Jahre 1901. Auf jeden Einwohner Deutschlands entfielen im Jahre 1911 durchschnittlich 25 Eisenbahnfahrten gegen 15 im Jahre 1901; die durchschnittlich zurückgelegte Wegestrecke ist im gleichen Zeitraume von 23,50 auf 23,03 km gefallen. An Personenkilometern sind im Jahre 1911 im ganzen 37 855,21 gegen 20 588,74 Millionen im Jahre 1901, also 83,9 v. H. mehr zurückgelegt worden; auf 1 km. der durchschnittlichen Betriebslänge beträgt die Zunahme 57,1 p. H. Der Anteil der Wagenklassen an den Personenkilo⸗ metern stellt sich 1911 auf 8 8 0,93 v. H. in der I. Klasse, 9 98 1I1“ 39 96 CI. 8
45,19 AEIWI“
“ 3,94 „ bei der Militärbeförderuug gegen 1,55, 13,13, 47,80, 32,48 und 5,04 v. H. im Jahre 1901. Die durchschnittliche Einnahme für ein Personenkilometer hatte im Jahre 1901 2,67 ₰ betragen und ist auf 2,35 im Jahre 1911, also um 120 v. H. zurückgegangen.
Wie der Personenverkehr, hat auch der Güterverkehr hinsicht⸗ lich des Umfangs und der Erträgnisse in der Zeit von 1901 bis 1911.
ne erhebliche Steigerung erfahren. Während die Einnahme im Jahre 1901 1251,70 Millionen Mark betragen hat, ist sie im Jahre 1911 auf 2131,79 Millionen Mark gewachsen, mithin hat eine Zu⸗ nahme von 70,3 v. H. stattgefunden. Jedes Kilometer brachte eine Einnahme von 24 723 im Jahre 1901, dagegen 35 890 ℳ im Jahre 1911, also 45,2 v. H. mehr. Die Einnahme auf je 1000 Achs⸗ kilometer der Güterwagen hat sich von 98 ℳ im Jahre 1901 auf 108 ℳ gehoben. An der Gesamteinnahme war die Einnahme aus dem Güterverkehr mit 65,05 v. H. gegen 63,34 v. H. im Jahre 1901 beteiligt.
Die Anzahl der zurückgelegten Tonnenkilometer der gegen Frachtberechnung beförderten Güter mit Ausschluß des Postgutes ist von 392 988,75 Millionen im Jahre 1901 auf 57 092,59 Millionen im Jahre 1911, also um 73,1 v. H. gestiegen. Bei Zurückführung der geleisteten Tonnenkilometer auf 1 km der durchschnittlichen Be⸗ triebslänge hat sich eine Zunahme von 651 590 Tonnenkilometern im Jahre 1901 auf 961 196 Tonnenkilometer im Jahre 1911, mithin Um 309 606 Tonnenkilometer oder 47,5 v. H. ergeben. Die durch⸗ schnittliche Einnahme auf 1 Tonnenkilometer des Fracht⸗ guts ist von 3,69 ₰ auf 3,62 ₰, also um 1,9 v. H. gesunken.
Für die vollspurigen deutschen Bahnen beliefen sich die Bauaufwendungen, worunter die eigentlichen Baukosten und ver⸗ schiedene sonstige Aufwendungen (Zinsen während der Bauzeit, Kurs⸗ verluste, erste Dotierung des Reserve⸗ und Erneuerungsfonds usw.) zu verstehen sind, im Jahre 1901 im ganzen auf 12 896,98 Millionen Mark, somit auf 1 km der Eigentumslänge auf 252 463 ℳ. Sie sind im Rechnungsjahre 1911 im ganzen auf 17 605,39 Millionen Mark und für 1 km der Eigentumslänge auf 293 464 ℳ gestiegen. Beim Gesamtbetrage hat also eine Zunahme von 36,5 v. H. und für das Kilometer eine solche von 16,2 v. H. stattgefunden. Die Kosten des letzten Erwerbs, also das eigentliche Anlagekapital der jetzigen Eigentümer, stellen sich etwas höher als die Bauaufwendungen, nämlich im Jahre 1901 auf 13 130,53 und im Jahre 1911 auf 17 832,72 Millionen Mark oder 297 253 ℳ auf 1 km. . Die gesamten Betriebseinnahmen ausschließlich des Pacht⸗ zinses sind von 1969,23 Millionen Mark im Jahre 1901 auf 3268,06 Millionen Mark im Jahre 1911, also um 66,0 v. H. ge⸗ stiegen, obwohl die durchschnittliche Betriebslänge nur um 17,6 v. H. zugenommen hat. Auch die auf das Ktlometer Betriebslänge sowie auf 1000 Nutzkilometer und auf 1000 Wagenachs⸗ kilometer aller Art berechneten Einnahmen sind gestiegen, und zwar von 38 781 im Jahre 1901 auf 54 724 ℳ oder um 41,1 v. H., bezw. von 3781 auf 4285 ℳ oder um 13,3 v. H., bezw. von 106 ℳ
auf 107 ℳ oder um 0,9 v. H. b
Die Betriebsausgaben ausschließlich der Kosten für erhebliche Ergänzungen, Erweiterungen und Verbesserungen und der Pachtzinse haben in der Zeit von 1901 bis 1911 von 1286 73 auf 2117,02 Millionen Mark, also um 64,5 v. H., die Ausgaben auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge von 25 340 auf 35 450 ℳ, also um 39,9 v. H. sich erhöht. Auch die auf 1000 Nutz⸗ und auf 1000 Wagen⸗ achskilometer aller Art berechneten Ausgaben sind gestiegen, nämlich von 2470 ℳ i. J. 1901 auf 2776 ℳ i. J. 1911 bezw. von 69 ℳ auf 70 ℳ. Der Prozentsatz der Betriebsausgaben im Verhältnis zu den Betriebseinnahmen hat sich im Jahre 1901 auf 65,34 und im Jahre 1911 auf 64,78 gestellt. 8
Unter Ausscheidung der Kosten für erhebliche Ergänzungen, Er⸗ weiterungen und Verbesserungen sowie der Pachtzinse hat der Ueber⸗ schuß der Betriebzeinnahmen über die Betriebsausgaben im Jahre 1901: 682,49, im Jahre 1911: 1151,04 Millionen Mark betragen, er hat also um 68,7 v. H. zugenommen. Auch im Ver hältnis zu der Gesamteinnahme nach Ausscheidung des Pacht⸗ zinses ist er von 34.66 auf 35,22 p. H. gestiegen. Als Rente de auf die betriebenen Strecken verwendeten Anlagekapitals betrachtet, ergab der Betriebsüberschuß im Jahre 1901: 5,35 v. H., im Jahre 1911 dagegen 6,54 v. H. Jedes Kilometer der durchschnitt⸗ lichen Betriebslänge brachte
im Jahre 1911 19 274 gegen
ℳ oder
13 441 4 im Jahre 1901, mithin ein Mehr von 5833 43,4 p. H.
Die Anzahl der Beamten und Arbeiter einschließlich der Handwerker, Lehrlinge und Frauen betrug im Jahre 1911: 716 678 Personen, mithin kam auf je 91. Einwohner ein Eisenbahnbediensteter. Gegen das Jahr 1901 hat eine Vermehrung der Beamten und Ar⸗ beiter um 170 467 Personen oder 312 v. H. stattgefunden, während in gleicher Zeit die Eigentumslänge der Eisenbahnen nur um 17,6 v. H. zugenommen hat.
Die Besoldungen und sonstigen persönlichen Ausgaben für Beamte und Arbeiter betrugen im Jahre 1911 unter Hinzurech⸗ nung von 137,10 Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke im ganzen 1318 51 gegen 756 11 Millionen Mark im Jahre 1901; sie haben mithin um 74,4 v. H. zugenommen. Die Gesamtsumme der persön⸗ lichen Ausgaben ist hiernach beträchtlich mehr gewachsen als die Gesamtzahl der Beamten und Arbeiter, sodaß die durchschnittliche Aufwendung für jede beschäftigte Person von 1384 ℳ auf 1840 ℳ oder um 32,9 v. H. gestiegen ist. Hierbei ist zu bemerken, daß in dem Betrage von 137,10 Millionen Mark für Wohlfahrts⸗ zwecke etwa 60 Millionen Mark für Pensionen, Witwen⸗ und Waisen⸗ gelder der preußisch⸗hessischen Staatseisenbahnen enthalten sind, die bis zum Jahre 1908 bei dem Etat des Finanzministeriums verrechnet waren.
Die Eigentumslänge der dem öffentlichen Verkehr dienenden Schmalspurbahnen — ausschließlich der sogenannten Kleinbahnen — betrug am Ende des Jahres 1901: 1893 km; bis Ende 1911 ist sie auf 2215 km, also um 322 km oder um 17,0 v. H. gestiegen. An Fahrzeugen standen den Schmalspurbahnen im Jahre 1911 506 Lokomotiven, 1368 Personenwagen und 11 538 Gepäck⸗ und Güterwagen zur Verfügung, während im Jahre 1901 nur 409 Lokomotiven, 1114 Personenwagen und 8594 Gepäck⸗ und Güter⸗ wagen vorhanden waren. Von diesen Fahrzeugen wurden ge⸗ leistet im Jahre 1901: 8,04 Millionen Nutz⸗ und 125,03 Millionen Wagenachskilometer, im Jahre 1911: 11,29 und 181,58 Millionen. An Baukosten für diese Bahnen waren aufgewendet im Jahre 1901 im ganzen 118,84 Mill. Mark und auf 1 km. Eigentumslänge 67 626 ℳ, im Jahre 1911 dagegen 175,50 Mill. Mark bzw. 79 228 ℳ. Die kilometrischen Kosten sind somit um 17,2 v. H. ge⸗ stiegen. Ausschließlich der Er ebnisse der Schmalspurstrecken der preußisch⸗hessischen Staatseisenbahnen sind die Betriebseinnahmen von 10,17 Mill. Mark im Jahre 1901 auf 15,87 Mill. Mark, die Betriebsausgaben von 857 auf 12,38 Mill. Mark und der Betriebsüberschuß von 1,60 auf 3,49 Mill. Mark sti
Literatur.
Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 32. Jahresvpersammlung des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit am 17. und 18. September 1912 in Braunschweig Inhalt: Die Beschaffung der Geld⸗ mittel für die Bestrebungen der freien Liebestätigkeit. Die gesetzliche Regelung der Aufgaben der öffent⸗ lichen Armenpflege. (Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit, 99. Heft.) XXVIII und 157 Seiten. Verlag von Duncker u. Humblot, München. Preis 4,80 ℳ. — In der letzten Jahresversammlung des deutschen Vereins für Armen⸗ pflege und Wohltätigkeit waren, wie seinerzeit berichtet wurde, die Beschaffung der Geldmittel für die Bestrebungen der freien Liebes⸗ tätigkeit und die gesetzliche Regelung der Aufgaben der öffentlichen Armenpflege Gegenstand eingchender Erörterungen. Ueber die erstere Frage erstatteten Dr. Albert Levy (Berlin) und Hedwig Götze Braunschweig), über die Frage Bürgermeister von ürunder (Mannheim), Stabtrechtsrat Dr. K. Sperling (Mann⸗ hbeim) und Bürgermeister Dr. Thode (Stettin) ausführliche Referate. Zum ersten Beratungsgegenstand sei erwähnt, daß in der Bekämpfung der vielfachen Auswüchse, die sich in der heutigen Art der Beschaffung der Geldmittel für die Bestrebungen der freien Liebestätigkeit zeigen, beide Referenten einig waren. Die Versammlun faßte eine von Dr. Levy vorgeschlagene Resolution, nach der die beste Art der Mittel⸗ beschaffung für jede Fürsorgetärigkeit auf direktem, keine äußeren Mittel einschaltendem Wege erfolgt, also auch Wohltätigkeitsbasare und Blumentage abzulehnen sind. In bezug auf den zweiten Beratungsgegenstand, die gesetzliche Regelung der Aufgaben der öffentlichen Armenpflege, befürworteten alle drei Referenten eine ein⸗ heitliche Regelung der noch mehr oder weniger Abweichungen zeigenden Landesgesetzgebungen hinsichtlich der Pflichtleistungen der Armenverbände. Namentlich treten auch vielfach Schwierigkeiten in der Abgrenzung der Armenpflege und der Jugendfürsorge hervor. Es wurden Leitsätze der Referenten von der Versammlung angenommen, in denen die Rechtseinheit auf dem Gebiete der materiellen Armen⸗ pflege durch ein deutsches Armengesetz, unter besonderer Berück⸗ sichtigung der Jugendpflege, für notwendig erklärt wird. Die im vorliegenden Buche wiedergegebenen Ausführungen der Referenten und an diese sich anschließenden Verhandlungen bieten eine Fülle von Anregungen, und ihr Studium kann aufs wärmste allen empfohlen werden, die berufen oder geneigt sind, auf den in ihnen behandelten Gebieten mitzuwirken. Beigegeben ist ein Sachregister, das die gesamten bis Ende 1912 erschienenen Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit umfaßt. — Das Märzheft des „Reichsarbeirsblatts“, das vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Abteilung für Arbeiterstatistik, heraus⸗ gegeben wird (Karl Heymanns Verlag, Berlin), enthält neben der kurzen Monatsübersicht über die Lage des Arbeitsmarktes⸗ im Februar nebst bildlichen Darstellungen und ausführlichen Unterlagen unter anderem die Lohnstatistik zweier großstädtischer Ortskrankenkassen für 1912, Uebersichten über die Bergarbeiterlöhne im 4. Viertel und im ganzem Jahre 1912, die Ergebnisse gewerkschaftlicher Erhebungen über die Lage der Kürschner und der Arbeiter der Musikinstrumenten⸗ industrie, ferner Aufsätze über die Preisbewegung der wichtigsten Lebensmittel im Jahre 1912, über die ausländischen Wanderarbeiter, über die Vereine zur Förderung des Kleinwohnungswesens und in Fortsetzung eines früheren Aufsatzes über den neuesten Stand des deutschen Genossenschaftswesens. Aus den angefühtten Berechnungen über die Preisbewegung der wichtigsten Lebens⸗ mittel im Jahre 1912 sei hervorgehoben, daß die Kleinhandels⸗ preise für Fleisch allenthalben höher waren als im Jahre 1911. Dies trifft auch für das Schweinefleisch zu, das im Vorjahr in allen Berichtsorten im Preise gesunken war. Im allgemeinen vollzog sich die Preisentwicklung so, daß die höchsten Preise in allmählicher Steigerung im Herbst erreicht wurden, während die letzten Jahres⸗ monate im allgemeinen einen Preisrückgang brachten. Die Preise für Rindfleisch und Kalbfleisch waren, wie gewöhnlich, in West⸗ deutschland am höchsten, im Osten am niedrigsten. Aehnliches gilt für Hammelfleisch, während Schweinefleisch in Süddeutschland am teuersten war. Die Preise für Kartoffeln und Butter standen in sechs preußischen Städten in der ersten Jahreshälfte — infolge der schlechten Ernte von 1911 — wesentlich über, im letzten Teile des Jahres unter den vorjährigen. Bet Eiern waren fast allenthalben das ganze Jahr hindurch höhere Preise als 1911 zu verzeichnen. Eine Be⸗ rechnung des Fleischverbrauchs im Jahre 1912 — die indessen wegen der zum Teil sehr unsicheren Grundlagen nur zu Annäherungs⸗ werten führen konnte — hat ergeben, daß auf den Kopf der Be⸗ völkerung 53,2 kg gegen 54,1 kg im Jahre 1911, 52,1 kg im Jahre 1910 entfielen. Danach war der auf den Kopf entfallende Gesamt⸗ fleischverbrauch 1012 um 0,9 kg niedriger als 1911, aber noch um 1,1 kg höher als 1910. — Nach dem über die Landes⸗ und Provinzialvereine zur Förderung des Kleinwohnungs. wesens, ihre Entstehung, Ziele und Ergebnisse in knappen Umrissen unterrichtenden Aufsatze bestehen zurzeit in Deutschland sechs derartige Vereine, die alle Interessen in ihrem Bezirke zur praktischen Wohnungs⸗ reformarbeit auf den verschiedensten Gebieten zusammenzufassen suchen. Dank ihrer umfassenden Tätigkeit sind in den Gebieten dieser Vereine Hunderte von Bauvereinen entstanden, die Tausende von Häusern mit Klein⸗ wohnungen errichteten. — Der neueste Stand des deutschen Genossenschaftswesens wird in Fortsetzung eines früheren Auf⸗
Münster i. W. (Reg⸗Bez. Münster), in
der Berichte der großen Verbände besprochen, denen Konsumpereine, Produktiv⸗ und Baugenossenschaften angehören. Es sind dies in der Hauptsache der Allgemeine Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs⸗ und Wirtschafts⸗ genossenschaften in Berlin und der Zentralverband deutscher Konsum⸗ vereine in Hamburg. Im Anschluß an die Angaben über die ge⸗ nannten zwei großen Verbände werden einige Mitteilungen über den noch jungen Verband westdeutscher Konsumvereine gemacht; dieser hat⸗ vorwiegend in den Reihen der christlichen Gewerkschaften und ver⸗ wandten Bevölkerungsschichten Anhänger. Bis zum 1. Mai 1912 hatten sich 113 Vereine angeschlossen, während 1911 dem Allgemeinen Verband 293, dem Zentralverband 1142 Konsumvereine angehörten. — Ueber die ausländischen Wanderarbeiter in Deutschland wird im Märzheft versucht, auf Grund der sehr verschledenartigen und oft wenig übereinstimmenden statistischen Untersuchungen des In⸗ und Auslandes einen zahlenmäßigen Ueberblick zu geben. Gleichviel, ob man von der Berufszählung des Jahres 1907, von den Feststellungen der preußischen Landratsämter oder von den Legitimierungen der Deutschen Arbeiterzentrale ausgeht, es ist die Zahl von etwa 1 Million ausländischer Arbeiter, deren größerer Teil jetzt auf die Industrie entfällt, wahrscheinlich. Für die landwirtschaftlichen Wanderarbeiter konnte gleichzeitig durch Zusammenhalt mit Zahlen der Arbeiterversicherung die Dauer ihrer durchschnittlichen alljährlichen Beschäftigung in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit auf etwas über ein halbes Jahr ermittelt werden. Auch die Binnenwanderung, die neben der Einwanderung, häufig als Ausgangspunkt dieser letzteren, einhergeht, wird für die wichtigsten westlichen Industriegebiete gestreift. Innerhalb der Einwanderung war neben ihrer Bedeutung für die einzelnen Berufsabtetlungen und ⸗gruppen das Herkunftsland der Wanderarbeiter zu ermitteln. Hier konnten die osterreichische, die russische und die italienische Statistik mit Erfolg herangezogen werden.
Gesundheitswesen,
satzes im Märzheft an der Hand
Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. (Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 13 vom 27. März 1913.)
Pest. Vom 1. bis 7. März erkrankten 17 (und starben 5)
Aegypten. erk ben; Tala, 7 63) in Fayum und 1 (1) in
Personen, davon 9 (1) in Alexandrien.
Britisch Ostindien. Vom 16. bis 22. Februar Ferkrankten 6002 und starben 5136 Personen an der Pest. Von den Todesfällen kamen 3682 auf die Vereinigten Provinzen (davon 1117 auf die Division Gorakhpur), 410 auf die Präsidentschaft Bombay (davon 31 auf die Stadt Bombay), 406 auf das Punja bgebiet, 229 auf Burma (davon auf die Städte Rangun und Moulmein 36 und 17), 134 auf die Präsidentschaft Madras, 106 auf den Staat Mysore, 78 auf Hyderabad, 52 auf Rajputana und Ajmer Merwara, 22 auf die Zentral⸗ provinzen, 11 auf Bengalen (dapon 10 auf Kalkutta), 5 auf den Landbezirk Delhi und 1 auf Kaschmir.
Gelbfieber.
Brasilten. In Mangos vom 27.
2 Erkrankungen und 2 Todesfälle. Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 16 bis 22. März
wurden 8 Erkrankungen (darunter 4 bei Ausländern) festgestellt, und
zwar je 1 in Döhlen (Kreis Torgau, Reg.⸗Bez. Merseburg), in Ludwigsburg (Neckar⸗ kreis), in Auernheim und Weilermerkingen (Oberamt Neres⸗ heim, Jagstkreis), ferner in Groß Paschleben (reis Cöthen, Anhalt), in Bremen und in Hamburg. Oesterreich. Vom 2. bis 15. März in Triest 9 neue Er⸗ krankungen, darunter 8 unter Rückwanderern aus Saloniki. Fleckfieber. Oesterreich. Vom 2. bis 8. März 140 115 Erkrankungen in Galizien. “ “ Preußen. In der Woche vom 9. bis 15. März sind 4 Er⸗ krankungen (und 3 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken [und Kreisen] gemeldet worden: Arnsberg 1 (1) [Bochum Land Oppeln 1 (1) Groß Strehlitz’, Potsdam 1 Brandenburg a. H„, Wiesbaden 1 171) [Wiesbaden Stadt]. Oesterreich. Vom 23. Februar bis 8. März in der Stadt Krakau 2 Erkrankungen. 1 1 Spinale Kinderlähmung. 8 Preußen. In der Woche vom 9. bis 15. März sind 2 Er⸗ krankungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Regieru ngsbezirken [und Kreisen] angezeigt worden: Oppeln 1 (1) ([Oppeln Land) „ Schleswig 1 (1) [Altona]. . Oesterreich. Vom 23. Februar bis 1. März in Mähren 1 Erkrankung.
Januar bis 1. Februar
vom 9. bis 15. März
8
Verschiedene Krankbeiten.
Pocken: Konstantinopel (2, bis 8. März) 3, St. Petersbura, Warschau jé 1 Todesfälle; Petersburg 3, Warschau (Krankenhäuser) “, Wijk aan Zee in den Niederlanden (12. bis 18. März) 1 Er⸗ krankungen; Varizellen: Budapest 40, New York 278, St. Petersburg 21, Wien 69 Erkrankungen; Fleckfieber: Moskau, St. Petersburg Warschau je 1 Todesfall; Odessa l, St. Petersburg, Warschau (Krankenhäuser) je 2 Erkean⸗ kungen; Rückfallfieber: Odessa 4 Erkrankungen; Milz⸗ brand: Reg.⸗Bezirke Liegnitz, Schleswig je 1 Todesfall; Reg.⸗ Bezirke Merseburg, Schleswig je 1 Erkrankung; Tollwut; Moskau 1 Todesfall; öö Berlin 10, Braunschweig, Lübeck je Nürnberg 2, Amsterdam 4, Antwerpen. Edinburg, Kopenhagen je London 53, Moskau 9, New York 13, Odessa 1, Paris, St. Peters⸗ burg je 9, Prag 3, Wien 1 Todesfälle; Nürnberg 92, Kopen⸗ hagen 81, Odessa 89, Stockholm 21 Erkrankungen. G enickstarre Christiania 1, New York 7, Stockholm 1 Todesfälle; Christiania 3, Edinburg, Kopenhagen je 1, New York 6, Wien 1 Erkrankungen. Mehr als ein Zehniel aller Gestorbenen ist an Masern und Röteln (Düurchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904 1,10 %) gestorben in Hagen — Erkrankungen kamen zut Meldung in Nürnberg 171, Hamburg 54, Budapest 143, Kopen hagen 49, London (Krankenhäuser) 166, New York 472, Odessa 30, Paris 388, St. Petersburg 116, Prag 69, Wien 342; an Diph⸗ kherie und Krupp (1895/1904: 1,62 %) gestorben in Altenburg, Bremen, Koblenz, Dortmund — Erkrankungen wurden angezeigt im Landespoltzeibezirke Berlin 152 (Stadt Berlin 88), in den Regierungs bezirken Arnsberg 142, Düsseldorf 126, in Hamburg 87 Budapest 50, Christianta 22, Kopenhagen 23, London (Krankenhäuser) 116, New York 363, Paris 53, St. Petersburg 59, Wien 54. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet on⸗ Scharlach im Landespolizeibezirke Berlin 163 (Stadt Berlin 89), in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 105, Düsseldorf 146, in Nürnberg 29, Hamburg 49, Amsterdam (12. bis 18. März) 58, Budapest 81, Kopen⸗ hagen 31, London (Krankenhäuser) 164, New York 333, Odessa 283, Paris 112, St. Petersburg 130, Prag 25, Rotterdam (12. bis 18. März) 31, Stockholm 21, Wien 165; Keuchhusten in Kopen⸗ hagen 36, New York 63, Wien 123; Typhus in Paris 3
Türkei.
Der Internationale Gesundheitsrat in hat be⸗
Alexandri
schlossen, das Cholerareglement gegen Herkünfte aus Cartal
nicht mehr anzuwenden. (Vergl. Reichsanzelger vom 3. d. M,,
Nr. 54.)
b
erhältnis der Reserve zu den Passiven 39 ¾ gegen 40 ½ in der Vor⸗
. Sterl., Notenreserve 25 490 000 (Abn. 130 000) Pfd. Sterl.,
Handel und Gewerbe.
lus den im Reichs amt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landd wirtschaft“.) 8
1u Mexiko. Gebühren für Handlungsreisende in San Luis otosi., Der Stadtrat von San Luis Potosi hat für das Kalender⸗ ohr 1913 für Handlungsreisende, die nach Mustern verkaufen und Bestellungen unmittelbar von den Häusern ausgeführt werden, belche sie vertreten, eine Gebühr im Mindestbetrage von 2,50 Dollar ud im Höchstbetrage von 25 Dollar (in Münze der Vereinigten taaten von Amerika) für jeden Monat oder einen Bruchteil eines Nonats festgesetzt. (Daily Consular and Trade Reports, Pashington.)
ng für Kohle, Koks und Briketts am 27. März 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 8 Gestellt 29 629 10 8500 Nicht gestelt. — “
In der Sitzung des Aufsichtsrats der Chemischen Fabrik uf Aktien (vorm. E. Schering), Berlin, 18 88 März unde der von dem Vorstande vorgekegte Rechnungsabschluß und der heschäftsbericht für das Jahr 1912 genehmigt. Hiernach hat die jesellschaft im Jahre 1912 einschließlich des Vortrags von ℳ 23 960 nen Bruttogewinn von ℳ 1 791,745 erzielt (i. V. ℳ 1 640 204), rraus nach Abschreibungen in Höhe von ℳ 550 278 (ℳ 511 985) ine Dividende von 13 % (13 %) auf 6 000 000 ℳ Stammaktien in jorschlag gebracht werden soll. — Auf die 2 000 000 ℳ Vorzugs⸗ tien entfällt die feststehende Dividende von 4 ½ %. 3
— Der Reingewinn der Frankfurter Allgemeinen Ver⸗ sherungs »Aktien⸗Gesellschaft im Geschäftsjahr 1912 beträgt 1832 868 ℳ (inklusive 931 745 ℳ Gewinnvortrag) gegen 3046797 ℳ n Vorjahre (inklusive 818 842 ℳ Gewinnvortrag). Der Aufsichtsrat schloß, der Generalversammlung auf das seit 1. Januar 1912 er⸗ ihte Aktienkapital von 16 Millionen Mark mit 25 % Einzahlung ne Dividende von 125 ℳ für die Akrie (wie im Vorjahre) in Vorschlag bringen. Nach Vornahme der Abschreibungen und. Zuwendungen elen auf das Jahr 1913 943 577 ℳ Gewinn vorgetragen werden. das Erträgnis der im Portefeuille der Frankfurter Allgemeinen
erungs⸗Aktien⸗Gesellschaft befindlichen sämtlichen Aktien der
urter Lebensversicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft wird erst in der 18 der „Frankfurter Allgemeinen“ für 1913 zur Verrechnung langen.
— Der Ausschuß der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn⸗Gesell⸗ haft hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, die Dividende für 8 Jahr 1912, vorbehaltlich der Genehmigung der Bilanz durch die peneralversammlung, auf 8 ½ % festzusetzen.
New York, 27. März. (W. T. B.) Die Evening Post edet aus Pittsburg, daß auf Grund einer Umfrahe die durch die berschwemmung verursachte Verminderung der Stahl⸗ ubeute des Landes nach mäßiger Veranschlagung auf 500 000 t ech zt wird. — Demselben Blatte zufolge findet bereits ein großer vldabfluß nach dem Inlande zur Hilfeleistung statt.
London, 27. März. (W. T. B.) Bankausweis. Total⸗ 26 740 000 (Abn. 88 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 872 000 (Abn. 232 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 36 541 000 (Abn. 2n00) Pfd. Sterl., Portefeuille 46 033 000 (Zun. 1 210 000) Pft. Sterl., Guthaben der Privaten 41 291 000 (Zun. 634 000) ho. Sterl., Guthaben des Staates 26 115 000 (Zun. 488 000)
Wagengeste
Regirungssicherbeit 13 034 000 (unverändert) Pfd. Sterl. Prozent⸗
roche. Clearinghouseumsatz 216 Millionen, gegen die entsprechende Ccche des Vorjahres weniger 23 Millionen.
Paris, 27. März. (W. T. B.) Bankausweis. Bar⸗ imat in Gold 3 235 222 000 (Zun. 19 285 000) Fr., do. in Silber 7055 000 (Abn. 5 134 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank und er Filialen 1 781 103 000 (Zun. 152 597 000) Fr., Notenumlauf 590 648 000 (Abn 52 111 000) Fr., Laufende Rechnung der Private 2525 000 (Zun. 123 040 000) Fr., Guthaben des Staatsschatzes 66181 000 (Zun. 58 230 000) Fr., Gesamtvorschüsse 715 685 000 Abn. 11 242 000) Fr., Zins⸗ und Diskonterträgnis 21 589 000 (Zun. 052 000) Fr. — Verhältnis des Barvorrats zum Notenumlauf 8,72 gegen 67,84 in der Vorwoche.
Fonds⸗ und Aktienbörse.
Berlin, 28. März 1913. Die Börse zeiate auch heute ein uhiges, aber festes Aussehen. Die vorliegenden Meldungen boten ber Börse keine Anregung; auf den meisten Gebieten waren die Kurse ichtt sehr verändert, nur für Schiffahrtsaktien zeigte sich auch heute lebhafteres Interesse, besonders für Hamburger Packetfahrtaktien sowie ür Hansaaktien im Hinblick auf die bereits erwähnte bevorstehende ogötrennung der Dividende und die hierdurch eintretende Ermäßigung des Kurestandes. Der weitere Verlauf der Börse war ruhig. llimogeld bedang etwa 8 ⅛ %. Der Priv it notierte 6 %, lange Sichten 5778 %. 6
Berliner Warenberichte.
Berlin, den 28. März. Produktenmarkt. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen,. mländischer 192,00 — 199,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 208,25 his 208,00 —208,75 Abnahme im Mai, do. 210,75 — 211,00 Abnahme 8 do. 205,75 — 205,50 — 206,25 Abnahme im September. Be⸗
et.
Roggen, inländischer 160,00 — 160,50 ab Bahn, Normalgewicht 12 x 168 25 — 168 00 -168,50 Abnahme im Mat, do. 170,50 is 170,25 — 170,75 Abnahme im Juli, do. 167,50 — 167,25 — 167,75 bnahme im September. Matter.
Hafer, inländischer fein 170,00 — 194,00, mittel 156,00 — 169,00, körmalgewicht 450 g 165,00 — 164,75 Abnahme im Mai, do. 167,00 66 167,25 Abnahme im Juli. Matt. 1 Mais, runder 151,00 — 153,00 ab Kahn, Mirxed
3,00 — 146,00 ab Kahn. Ruhig.
Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Svpeicher Nr. 00
2975—27 Behauptet. ab Bahn und Spveicher Nr. 0
amerikan.
27,75. und Roggenmehl (per 100 kg) nd 1 gemischt 20,10 — 22,40, do. 20,80 Abnahme im Mai. Matt.
Rüböl geschäftslos. e 85 Berlin, 27. März. Marktpreise nach Ermittlungen des
niglschen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Mepetzentner für: Weizen, gute Sorte †) 19,90 ℳ, 19,78 ℳ. — Weizen, 19 tteljorte †) 19,66 ℳ, 19,54 ℳ. — Weizen, geringe Sorte †) 19,42 ℳ, M89 . — Roggen, gute Sorte †) 16,15 ℳ, 16,13 ℳ. — Roggen, 16 ttelsorte ) 16,11 ℳ, 16,09 ℳ. — Roggen, geringe Sorte †) 16,07 ℳ, Futt ℳ. — Futtergerste, gute Sorte*) 16,80 ℳ, 16,20 ℳ. — Cen ergerste, Mittelforte“) 16,10 ℳ, 15,60 ℳ. — Futtergerste, 1- nnge Sorte*) 15,50 ℳ, 15,00 ℳ. — Hafer, gute Sorte *) 19,70 ℳ, F ℳ. — Hafer, Mittelsorte*) 17,30 ℳ, 16,30 ℳ. — Hefer⸗ 48Cge Sorte*) —,— ℳ, —,— ℳ. — Mais (mirxed) gute Sorte —ee 14,45 ℳ. — Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ — Mais (runder) gute Sorte 15,60 ℳ, 15,20 ℳ. — Richtstroh 1 ℳ, Eee ℳ. — Heu Svax. ℳ, öö ℳ. Markthallen⸗
bücih Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Speise⸗ nen, weiße 60,00 ℳ, 35,00 ℳ. — Linsen 60,00 ℳ., 35,00 ℳ.
— Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 ℳ, 5,00 ℳ. — Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,60 ℳ, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,30 ℳ. — Schweinefleisch 1 kg 2,00 ℳ, 1,60 ℳ. — Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. — Hammelfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,50 ℳ. — Butter 1 kg 3,00 ℳ, 2,40 ℳ. — Eier, 60 Stück 5,40 ℳ, 3,60 ℳ — Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1,20 ℳ. — Aale 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. — Zander 1 kg 3,60 ℳ, 1,6 — Eet⸗ 1 3897, 5]2 — 8 kg 4,00 ℳ, 1,2 Schleie 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. — Bleie 1 kg 1,60 ℳ, 0,8 Krebse 60 Stück 24,00 ℳ, 4,00 ℳ. 9 1
†) Ab Bahn.
*) Frei Wagen und ab Babn.
0 ℳ. 0 ℳ. 0 ℳ.
Hamburg, 27.
März. (W. T. B.) 0 dll danmm 8789 Br. Lärz. ( B.) Gold in Barren das
8 2784 Gd., Si Ba 7809 Br 77,50 d. lber in Barren das Kilogramm
Wien, 28. März. Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B. Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 83,70, Einh. 1908 Reni Januar Juli pr. ult. 83,65, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 83,75, Ungar. 4 % Goldrente 102,50, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 82,45, Türkische Lose per medio 229,50, Orientbahnaktien pr. ult. 805,00, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 704,25, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 115,00, Wiener Bankvereinaktien 518,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult, 635,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien 829,50, Oesterr. Länderbankaktien 519,50, Unionbank⸗ aktien 601,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 118,27, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —.—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 1065,00, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. —,—. — Zurück⸗ haltend in Erwartung entscheidender politischer Meldungen; nur “ gefragt.
London, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ lische Konsols 74 ½, Silber prompt 26 ½8, 2 canß 2en2 ahriüa. diskont 4 ½. — Bankeingang 19 000 Pfd. Sterl.
Parits, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.
Wechsel auf Paris 108,35.
Rente 87,67. Madrid, 27. März. (W. T. B.) Lissabon, 27. März. (W. T. B.) Goldagtio 15.
New York, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Börsenbericht. Anfangs war die Haltung der Börse gedrückt im Zusammenhang mit den weiteren Meldungen über die verheerenden Ueberschwemmungen. Besonders wurden Steels in Mitleidenschaft gezogen infolge der Schließung von Stahlanlagen. Deckungen brachten dann eine Besserung des Kursniveaus, das sich aber bald wieder senkte. Das Geschäft hielt sich in engen Grenzen und wurde fast nur von den berufsmäßigen Kreisen bestritten. Das Hauptgesprächsthema bildete die Größe des Schadens, der durch die Ueberschwemmung angerichtet worden ist. Bet sehr stillem Geschäft unterlagen die Kurse auch im weiteren Verlaufe Rückgängen, da mehrfach Baissevorstöße erfolgten. Besonders gaben einige Bahnwerte sowie Spezialitäten nach. Der Schluß gestaltete sich schwach. Aktienumsatz 249 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 4 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 4, Wechsel auf London 4,8325, Cable Transfers 4,8810, Wechsel auf Berlin (Sicht) 95 ¼. 11.““ Janeiro, 27. März. (W. T. B.) Wechsel auf
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 27. März 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des rsberich. Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ und lammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 — 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,50 — 12 50 ℳ, c. Flammförderkohle 11,00 bis 11,50 ℳ, d. Stückkohle 13,50 — 15,00 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn 1 und 11 do. do. III 13 75 — 14 50 ℳ, do. do. IV 13,00 — 13,75 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0—20/‚30 mm 8,25 — 9 25 ℳ, do. 0 —50/60 mm 9,75 bis 10,50 ℳ, h. Gruskohle 6,75 — 9,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 11,25 — 12,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,50 — 13,00 ℳ, c. Stückkohle 13,50 — 14,00 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn I 13,75 bis 14,50 ℳ, do. do. II 13,75 — 14,50 ℳ, do. do. III 13,75 — 14,50 ℳ, do. do. IV 13,00 — 13,75 ℳ, e. Kokskoble 12,25 — 13,00 ℳ; III Magere Kohle: a. Förderkohle 10,50 — 12,00 ℳ, b. do. melierte 11,75 — 12,75 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 12,75 — 14 25 ℳ, d. Stückkohle 13,25 — 15,75 ℳ, o. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 15,25 — 18,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,50 ℳ, do. do. IV 11,50 — 13,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,00 — 21,50 ℳ, do. do. II. 21,50 — 25,50 ℳ, g. Fördergrus 9,50 bis 10,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm. 6,25 — 9,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,50 — 17,50 ℳ. b. Gießereikols 18,00 — 20,00 ℳ, c. Brechkoks l und II 20,00 — 23,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,00 — 14,25 ℳ. — Die nächste Börsenversammlung findet am Montag, den 31. März 1913, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.
Magdeburg, 28. März. (W. T. B. uckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 9,60 —9,65. Frcgpe agte7n Grad 7,55 — 7,70. Stimmung: Ruhig, stetig. Brotraffinade I o. Faß —,—. Kristallzucker I m. S. —, Gem. Raffinade m. S. —,—. Gem. Melis 1 mit Sack —,—. Stimmung: Geschäftslos. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: März 9,95 Gd., 10,00 Br., —,— bez., April 9,95 Gd., 9,97 ½ Br., — bez., Mai 10,05 Gd. 10,07 ½ Br., —,— bez., August 10,32 ½ Gd., 10,35 Br., —,— bez., Oktober⸗Dezember 10,12 ½ Gd., 19,15 Br., —,— bez., Januar⸗März 10,25 Gd., 10,27 ½ Br., —,— bez. — Stimmung: Stetig.F. Wochenumsatz: 78 000 Zentner.
Cöln, 27. März. (W. T. B.) Rüböl loko 69,00, für
Mai remen, 27. März. (W. T. B.) Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkin 59 ¼, Doppeleimer 60 ¼. 8 Kaffer. Stetig. — Baumwolle. Anziehend. American middling loko 63 ¾. Hamburg, 28. März, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Behauptet. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für März 9,95, für April 9,92 ½, für Mai 10,02 ½, für August 10,32 ½, für Oktober⸗Dezember 10,12 ½⅛, für Januar⸗März 10,22 ½. 8 Hamburg, 28. März. Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kapfec. Stetig. Good average Santos für kärz — Gd., für Mai 61 Gd., für September 61 Gd., für De⸗
zember 60 ¼ Gd. März, Vormittags 11 Uhr.
Budapest, 27. Ra hs sür uuges. 1960, (B. T. B) R „London, 27. März. .T. B.) Rübenrohzucker 880 März 9 sh. 10 ¾ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % zechst 11 str fag 8 LCondon, 27. März. (W. T. B.) (Schluß. t . “ stetig, 88 3 Menat 866 bmi een verpool, 27. März, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 Ballen, dapon sr Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Fest. Amertkanische middling Lieferungen: Stetig. März⸗April 6,67, April⸗Mai 6,66, Mai⸗Juni 6,65, Junt⸗Juli 6,62, Juli⸗August 6,57, August⸗Sep⸗ tember 6,46, September⸗Oktober 6,32, Oktober⸗November 6,23 T111“ 8892 Derener Fansg 6,19. Glasgow, 27. März. . T. B.) (Schluß. Mödsesbrangt, parkan in 84 (Schluß.) Roheisen Paris, 27. März. . B.) (Schluß. kuhig, “ Konditign v“ Hetget) Zager ucge Nr. 3 für kg für März 31 ½, für April 31 ⅛, für 2 b August 32 ½, für Oktober⸗Januar 32 ½. 8 Amsterdam, 27. März. (W. T. B.) good ordinary 49. — Bancazinn 132.
Java⸗Kaffee
13,75 — 14,50 ℳ,
GW. T. B.)
Amsterdam, 27. März. (W. T. B.) Bei der heute ab⸗ gehaltenen Auktion über 71202 Blöcke Bankazinn wurden 238 durchschnittlich 131 ¾ Fl., erzielt.
ntwerpen, 27. März. (W. T. B.) etroleum. Raffigte, pvpe weih, loko 8238 bez. Br., do. 2 Me 23 ½ Br. für Apr 1 r., do. für Mal⸗Juni 24 Br. — Sohgalz ge Män 18. ew York, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12,70, do. für März 12,34, do. 6 Mai 11,95, do. in New Orleans loko middl. 12716, Petroleum Refined (in Cases) 10,80, do. Standard white in New York 8,50, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 1,65, do. Rohe u. Brothers 11,90, Zucker fair ref. Muscovados 2,98, Getreidefracht nach Liverpool 2 ½⅛, Kaffee Rio Nr. 7 loko 12, do. für März 11,51, do. für Mat 11,70, Kupfer Standard loko 14,37 ½ — 14,87 ½, Zinn 47,75 — 48,25.
Theater und Musik.
8 88 8 Konzerte. e.“ Am Donnerstag vergangener Woche führte die Sing⸗ akademie in ihrem Saale unter Professor Georg ““ Leitung und unter Mitwirkung namhafter Solisten: der Damen Klara Senins⸗Erler (Sopran), Hilde Ellger (Alt), sowie der Fer Kammersänger F. Senins (Evangelist), Sidneo Biden HFesug), Otto Werth (Pilatus, Petrus), Kammersänger Karl Mayer (Arien) die Passionsmusik nach dem Evangelium St. Johannis von Joh. Seb. Bach auf. Das Philharmonische Hrchester hatte die Begleitung übernommen, bei der die Herren Henlus Bache (Cello), Harzer (Flöte), Gustav Kern und Kurt Nacke Dboe) und H. Hanisch (Englisch Horn) die Solostellen pielten. An der Orgel saß der Könialiche Musikdirektor Bernhard Irrgang, am Cembalo der Königliche Musikdirektor Max Eschke. Wie immer, so hatte auch diesmal die ergreifende Musik des Thomas⸗ kantors eine Gestaltung erfahren, wie man sie von dieser Stelle ge⸗ wöhnt ist. Chor und Orchester wetteiferten miteinander, und so kam eine Aufführung zustande, wie man sie ausgereifter wohl nirgends zu hören bekommt. Häufiger ist an dieser Stelle auf Einzelheiten ein⸗ gegangen worden, sodaß es sich erübrigt, Neues hinzuzufügen. Die Solostimmen lagen in bewährten Händen, der Jesus des Herrn Sidney Biden, der Pilatus des Herrn Werth und der Evangelist des Herrn Senius, letzterer besonders in den Pianissimostellen, waren gute Leistungen, während die beiden Damen den echten Bachstil nicht immer trafen. — Rina Franco⸗Zuffelato (Klavier) und Olga Thomsen (Violine) bereiteten an demselben Donneretag im Harmoniumsaal ihren leider nicht sehr zahlreich erschienenen Zuhörern einen anregenden musikalischen Genuß. Litt auch die Wiedergabe der F⸗Dur⸗Sonate von Beethoven zunächst unter einer merkbaren Befangenheit der Ausführenden, so wurde die Sonate in A⸗Dur von Brahms da⸗ gegen mit einer herzerfreuenden Innigkeit und die von Franck (in derselben Tonart) flott und frisch gespielt; der leb⸗ hafte Beifall der Zuhörer war wohlverdient, zumal auch beide Künstler technisch ihr Instrument voll beherrschten. — Im Saal Bechstein gab zwei Tage vorher Guy Bevier Willi ams einen Klavierabend unter Mitwirkung von Bessie Williams (Sopran) und des Geigers Hugo Kortschak. Der junge Pianist, der aus der Schule von Flora Scherres⸗Frieden⸗ thal hervorgegangen ist, verfügt über eine hochentwickelte, alle Schwierigkeiten leicht überwindende Technik, die durch ein geistiges Durchleben des Gespielten beseelt wird. Sein Programm enthielt die Chromatische Phantasie und Fuge von Bach, Etuden von Schumann, Chopin, Liszt sowie fünf Lieder und eine Sonate für Klavier und Violine eigener Komposition. Sein Spiel, zuweilen von frauenhafter Weichheit, vermag sich auch zu einer Wucht und temperamentvollen Kraft im Ausdruck zu erheben. Nach der 2. Ungarischen Rhapsodie von Liszt verlangte das Publikum unter anhaltendem, stürmischen Beifall Zugaben. Auch bei der Wiedergabe des Klavierparts seiner eigenen Sonate blieb er, ohne den ausgezeichneten Geiger Kortschak zu decken, in diskreter Zurückhaltung doch der Führende. Seine Lieder, unter denen sich der „Chant of the third Fury“ dramatisch⸗wirkungsvoll heraushob, erwiesen sich als eigenartig, schlicht und sanglich und hatten in Frau Bessie Williams eine verständnisvolle Vermittlerin. Die Mittellage der Sängerin ist noch etwas unausgeglichen, aber in der Höhe wirkt die Stimme hell, stark und klangschön. — Eines Wohltätigkeitskonzerts der Gesangsschule von Julius Lieban, das in voriger Woche im Klindworth⸗Scharwenkasaal statt⸗ fand, sei ebenfalls an dieser Stelle gedacht. Stimmlich am be⸗ deutendsten erschien dabet der Bariton des Konzertsängers Hans Kleinholz, der besonders im Prolog aus „Bajazzi“ die Pracht seines Materials zeigen konnte. Am meisten Eigenart als Vortrags⸗ künstlerin zeigte dagegen die Tochter Julius Liebans, Fräulein Käte Lieban, der man bereits als Soubrette auf hiesigen Bühnen begegnet ist. Allen Vortragenden gemeinsam waren gute, in der Entwicklung begriffene Anlagen.
Am IX. Symphonieabend der Königlichen Kapelle wurden unter der Leitung des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß am Sonnabend im Königlichen Opernhause nur zwei große Werke zu Gehör gebracht: die unvollendete Symphonie in H⸗Moll von Schubert und die „Neunte“ von Beethoven. Schwer⸗ mütig, in düsteren Harmonien zogen die Klänge des Allegros aus der unvollendeten H⸗Moll⸗Symphonie Schuberts daher; duftig und zart folgte ihm das Andante. Beethovens IX. Symphonie löste wieder die tiefsten Empfindungen aus; man wird sie auch nicht oft in solcher Vollendung hören. Gleichwertig dem Orchester waren die Chor⸗ stimmen, wie andererseits auch das Soloquartett, von den Damen Andrejewa⸗Skilondz, Marie Götze, den Herren Rudolf Berger und Baptist Hoffmann gesungen, restlos diese Musik . 8
An seinem am ienstag im Blüthnersaal veranstalteten Klavierabend zeigte sich Friedrich Wilhelm Keitel 8 als denkender, lebendig schaffender Künstler. Es lagen Charakter und Leben in der Wiedergabe der Es⸗Dur⸗Sonate von Beethoven; frisch und ursprünglich sprangen die Theinen aus dem Tongerank heraus. Liszts H⸗Moll⸗Sonate war schwerer zu bewältigen; die Einheitlichkeit in der Darstellung trat nicht kräftig genug in die Erscheinung, obwohl auch hier von dem Spiel des Künstlers starke Eindrücke ausgingen.
In einem Kynzert, das der Organist Paul Schmidt am Mitt⸗ woch im Festsaal der Großen Landesloge veranstaltet hatte, zeigte sich der Künstler als virtuoser Harmoniumspieler; er brachte bei dieser Gelegenheit auf dem Harmonium „Dominator“ mit Geschmack und Geschick Werke alter und neuer Meister zu Gehör, denen er durch die Vielfarbigkeit und Geschmeidigkeit der Stimmen ein stets neues und oft auch interessantes Ansehen zu geben wußte. Zu dem Konzert steuerte noch der Königliche Kammervirtuose Adalbert Gülzow einige Violinvorträge bei, und Herr Gustav Thümler⸗ Walden sang mit Erfolg verschiedene Lieder. — Ein „Bach⸗Beethoven⸗Abend“, den Michael von Zadora, gleich⸗ falls am Mittwoch, im Choralionsaal gab, erfreute sich lebhafter Wertschätzung. Bachs Chromatische Phantasie und Fuge und die vier Choralvorspiele von Bach⸗Busoni zeigten die pianistische Kunst des Vortragenden von der besten Seite; es lagen Kraft und Klarheit in dem Spiel und ein tiefgehendes musikalisches Verständnis in der Durcharbeitung. Die Hörer folgten den Vorträgen mit gespannter Aufmerksamkeit. — Dr. Richard Schröder vermochte in seinem am Mittwoch im Klindworth⸗Scharwenkasaal verznstalteten Liederabend seine Zuhörer besonders durch die Vorzüge seines Vor⸗ trags durchweg zu fesseln. Bei voller Tonentfaltung klingt seine aus⸗ giebige Suüimme doch weich und angenehm, im Piano jedoch wollte das Organ nicht recht ansprechen. Die Vortragsfolge war anregend und kurz. Die Klavierbegleitung Dr. Bodo Wolfs, der auch durch eine klangschöne Liedvertonung auf dem Programm vertreten war, hätte sich bisweilen dem Gesange zarter anpassen können.