Justizministerium.
Den Amtsgerichtsräten Geheimer Justizrat Rasch in Stade und Lehmann in Trier ist die nachgesuchte Dienst⸗ entlassung mit Pension erteilt. 1
Der Staatsanwalt Dr. Alfred Krause in Beuthen i. O. Schl. ist infolge seiner Zulassung zur Rechtsanwaltschaft aus dem Justizdienste geschieden. 1
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Manfred Goldberger, Georg Meusel und Dr. Zschock bei dem Landgericht III in Berlin, Rösner bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Dr. West⸗ haus bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Dr. Bicheroux bei dem Amtsgericht in Langenberg, Dr. Sternberg bei dem Amtsgericht in Königstein i. T. und Dr. Wolters bei dem Amtsgericht in Büuer.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechtsanwälte: Dr. Künkel außer bei dem Landgericht III. in Berlin zugleich bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, Dr. Heinrich Müller aus Düsseldorf bei dem Amtsgericht in Mörs, die Gerichtsassessoren: Stamer bei dem Kammer⸗ gericht, Weil bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Stanislaus Celichowski bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Ostrowo, Dr. Bernhardt bei dem Amts⸗
ericht in Fürstenwalde, Ringe bei dem Amtsgericht in i. H., Dr. Burghartz bei dem Amtsgericht in Eus⸗ kirchen, Reichling bei dem Amtsgericht in Stolberg bei Aachen und der frühere Gerichtsassessor Ostermann bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kleve.
Der Kammergerichtsrat, Geheime Justizrat Pohlmann, der Amtsgerichtsrat Dr. Reiche in Zabrze, die Rechtsanwälte und Notare, Justizräte Siegfried Reimer in Berlin und Nürnberg in Lissa sind gestorben. H 4 .M
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 6 Bekanntmachung, betreffend die Errichtung neuer Eisenbahnämter.
Am 1. April d. J. wird neu errichtet im Direktionsbezirk Saarbrücken: ein Betriebsamt in Gerolstein; im Direktionsbezirk Erfurt: ein Werkstättenamt in Gotha mit der Bezeichnung Gotha b; das in Gotha bereits befindliche Werkstätten⸗ amt erhält die Bezeichnung Gotha a; im Direktionsbezirk Mainz: ein Werkstättenamt in Darmstadt mit der Bezeichnung Darmstadt 1 b; das in Darmstadt befindliche, bisher mit Darmstadt 1 bezeichnete Werkstättenamt erhält die 1g “ 3 Direktionsbezirk Posen: 8 1b 1 8 ein Werkstättenamt in Posen mit der Bezeichnung Posen c. 8 Berlin, den 26. März 1913. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. von Breitenbach.
Finanzministerium.
Beiiunnimahung. I Bei dem Stempel⸗ und Erbschaftssteueramt in Breslau wird am 1. April seine sechste Abteilung errichtet. Das 2 ührt die Bezeichnung: “ und Erbschaftssteueramt, Abteilung I (I, III, IVY, V, VI) und umfaßt mit seinem Geschäftsbezirk die; Beerlin, den 22. März 1913. Der Finanzminister. J. A.: Köhler.
nisterium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Dem Assistenten am Neuro⸗Biologischen Laboratorium der
Friedrich Wilhelms⸗Universität in Berlin Dr. Max Biel⸗
schowsky ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Zur Ausführung der beim Zollamt Bentheim vorzu⸗
nehmenden Pflanzenuntersuchungen ist der Dr. Klein eben⸗ daselbst zum Sachverständigen ernannt worden.
Preußen. Berlin, 29. März 1913.
Seine Hochfürstliche Durchlaucht Fürst Hein⸗ rich XIV. Reuß Jüngerer Linie ist heute früh um 4 Uhr 16 Minuten im Fürstlichen Schlosse in Schleiz sanft ent⸗ schlafen. Der heimgegangene Fürst war seit längerer Zeit durch seinen leidenden Zustand an der Ausübung der Regie⸗ rung behindert. Bei seinem Hinscheiden nehmen auch wir aufrichtigen Anteil an der Trauer des reußischen Landes.
In der am 28. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück abge⸗ haltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über die Friedenspräsenzstärke des Heeres usw. die Zustimmung erteilt. e8 Annahme gelangten ferner eine Ergänzung des Ent⸗ wurfs des Reichshaushaltsetats für 1913, der Entwurf eines Wehrbeitragsgesetzes, der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderungen im Finanzwesen, der Entwurf eines Gesetzes wegen Aenderung des Reichsstempelgesetzes und der Entwurf eines Gesetzes über das Erbrecht des Staates. Der Vorlage, betreffend Ausführung des § 385 des Versicherungsgesetzes für Angestellte, wurde zugestimmt. Demnächst wurde über eine Reihe von Anträgen auf Befreiung von der Versicherungs⸗ pflicht nach dem Versicherungsgesetze für Angestellte Beschluß
t 8
8
Das Staatsministerium hat beschlossen, den von dem
Domkapitel in Münster zum Kapitularvikar für die Zeit nach der Beendigung der jetzigen Administration der Diözese Münster gewählten Domherrn eehen burs zur Ausübung der ihm als Kapitularvikar zustehen
richtungen zuzulassen.
en bischöflichen Rechte und Ver⸗
Die amtliche Ausgabe der „Jahresberichte der
Königlich Preußischen Regierungs⸗ und Gewerbe⸗ räte und ergbehörden für 1912“ ist in R. von Deckers Verlag, G. Schenck, Königlichen Hofbuchhändler, Berlin SW. 19, Jerusalemerstraße 56, erschienen. Die Be⸗ richte enthalten wiederum Mitteilungen über die praktische Handhabung der Arbeiterschutzgesetzgebung, Vorschläge für die Unfallverhütung und die Bekämpfung gewerblicher Krank⸗ heiten, die durch Beschreibungen und Skizzen näher erläutert sind, und Mitteilungen aus dem Gebiet der Arbeiterwohlfahrts⸗ einrichtungen, die auch in weiteren Kreisen Interesse finden dürften. Eingehender sind diesmal folgende Gegenstände behandelt: 1) Das Alter der männlichen Arbeiter in den wichtigsten Ge⸗ werbezweigen. 2) Die Arbeitszeit und die Ueberarbeit in der Großeisenindustrie. 3) Die Regelung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen am Sonnabend. 4) Die Durchführung der in § 136 Abs. 2 der G⸗O. enthaltenen Vorschriften üͤber den Aufenthalt jugendlicher Arbeiter während der Arbeitspausen. 5) Die Maßnahmen für Verhinderung von Unfällen beim
iemenauflegen. 6) Die Gesundheitsverhältnisse in den haupt⸗ sächlichsten Betrieben, für die der Bundesrat zur Bekämpfung der Bleigefahr besondere Bestimmungen erlassen hat. 7) Die Beschaffung von Lebensmitteln im großen.
Der Ladenpreis des 62 Druckbogen umfassenden Werkes
beträgt für den gehefteten Abdruck 5,25 ℳ und für den in Ganzleinen gebundenen Abdruck 5,75 ℳͤF.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S.
„Breslau“ am 26. März in Korfu und S. M. S. „Goeben“ mit dem Chef der Mittelmeerdivision am 27. März im Piräus eingetroffen.
EEE11ö16“ 8 13““ 1 der Ersten Beilage zur heutigen Ausgabe des „Reichs⸗
und Staatsanzeigers“ sind die Weh rvorlage und inhalt⸗ lich die Vorlagen zu ihrer Deckung mitgeteilt, über die der Bundesrat in seiner gestrigen Vollsitzung Beschluß gefaßt hat. Der Wortlaut der Steuervorlagen wird am Montag veröffentlicht werden. 8
Hamburg. Die Bürgerschaft hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern
endgültig den Oberregierungsrat Dr. Schoen zum Präsidenten und Blinckmann und Dr. Bagge zu Vizepräsidenten ge⸗ wählt. Die Sozialdemokraten, die einen Schriftführerposten beansprucht hatten, sind auch diesmal nicht im Vorstand der Bürgerschaft vertreten.
“
1 Oesterreich⸗Ungarn. Die Pforte hat sich laut Meldung des „W. T. B.“
bereitwilligst mit dem Ersuchen Oesterreich⸗Ungarns einver⸗ standen erklärt, daß Essad Pascha die Ermächtigung erhalte, den Abzug der Zivilbevölkerung Skutaris zu ge⸗ statten, und hat Oesterreich⸗Ungarn gebeten, ihm den Befehl hierzu zu übermitteln, da sie selbst außerstande sei, mit Skutari zu verkehren.
Der österreichisch⸗ungarische Vizekonsul Poezel und der
Erzbischof von Prizrend I in den ersten Tagen des April in Media ein, um eine — 11
mordung des Franziskanerpaters Palitsch und über die gewaltsamen Konvertlerungen in Djakowa anzustellen. Die montenegrinische Regierung hat bereits einen Delegierten dorthin entsandt, der dafür Sorge tragen soll, daß die Unter⸗ suchung ungehindert vor sich gehe. 1
ntersuchung über die Er⸗
Großbritannien und Irland. Die Botschaftervereinigung ist gestern nachmittag im
Auswärtigen Amt zu einer Sitzung zusammengetreten, in der die Südgrenzen Albaniens besprochen wurden. Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, wurde kein endgültiger Beschluß gefaßt und die Besprechung auf Montag vertagt.
— Im Unterhause stand gestern die Fortsetzung der
Beratung des Marineetats auf der Tagesordnung.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ sagte der Liberale Da vid
Mason im Verlauf der Debatte, daß, falls Deutschland mit seinen Flottenausgaben halt machen sollte, dties nicht durch Meinungskund⸗ gebungen Churchills, sondern dadurch veranlaßt werden würde, daß die öffentliche Meinung in Deutschland einen Druck auf die deutsche Re⸗ gierung ausübe. Churchill warf hier ein, ob eine solche Unter⸗ brechung der deutschen Flottenrüstungen nicht durch den Umstand ge⸗ fördert werden würde, daß sie von einer gleichartigen Unterbrechung in Eagland begleitet sein werde. Mason antwortete, er stimme mit Churchill überein, wenn dieser seine Ansichten bei den Marineforde⸗ rungen auch praktisch zur Geltung bringen wolle; gewöhnlich predige er aber nur. Churchill erwiderte, er werde auch handeln, wenn er die Gelegenheit dazu erhalte. Zum Schluß forderte Mason den Abschluß eines Schiedsgerichtsvertrags mit Deutschland.
Nach eingehender zweitägiger Debatte nahm das Haus die
Effektivstärke der Marine nach dem Etat an. Ein Antrag auf Herabsetzung der Effektivstärke wurde mit 197 gegen 28 Stimmen abgelehnt.
Frankreich. 1 Der Senat hat gestern, nachdem der Kriegsminister
Etienne beruhigende Erklärungen über die fortschreitende Herstellung füe Zustände in Marokko gegeben hatte, laut Meldung des 2* 8
lionen Francs für die Bedürfnisse der Truppen in Marokko mit 285 gegen 4 Stimmen genehmigt.
T. B.“ die Kredite von 130 Mil⸗
— In der Kommission des Senats für die Wahl⸗
reform erinnerten, obiger Qurlle zufolge, der Minister⸗ präsident Barthou und der Minister des Innern Klotz daran, daß der Berichterstatter selbst zugegeben habe, daß die Minderheitsvertretung und das Amendement Peytral miteinander nicht unvereinbar seien. Die Regierung betonte ihren Wunsch nach Verständigung und forderte die Kommission zur Mitarbeit auf. Clemenceau, der Vorsitzende der Kommission, dankte der Regierung für ihre
88
1“ Geneigtheit zur Verständigung und erklärte, die Kommiss teile sie ausnahmslos. (Bekanntlich war das Amendem Peytral der Anlaß zum Sturze des Kabinetts Briand.)
— In der gestrigen 8 der Deputiertenkam bestanden der Justizminister Ratier und der Ministerpräsid Barthou bei der Diskussion über den Vorschlag der Ko mission, gemäß einem Antrage der Sozialisten eine Amnest für anarchistische Verbrechen zu erlassen, auf der M wendigkeit, acht oder neun bestimmte Individuen, die Landesverteidigung zu lähmen suchten, von der Amnestie g zuschließen. Nach lebhafter Debatte verwarf die Kammer 8 sozialistischen Antrag mit 380 gegen 171 Stimmen.
Der Bericht über die im Budgetausschuß für d Beschleunigung der nationalen Verteidigung willigten Kredite von 420 Millionen Francs ist gestern in! Kammer verteilt worden. Wie „W. T. B.“ meldet, entfall von diesen Krediten auf die Artillerie 214 Millionen, auf d Geniedienst 100 Millionen, auf den Intendanturdienst 21 lionen, auf den Eisenbahndienst 17 Millionen, auf die Pulve erzeugung 5 350 000, auf den Sanitätsdienst 2 600 000 g auf den geographischen Dienst 100 000 Francs. Der von dae gegenwärtigen Ackerbauminister Clementel verfaßte Berif schließt mit den Worten:
Indem die Kommission von der Kammer Bewilligung die Kredite fordert, legt sie Wert darauf, zu erklären, daß es sich um natürlichste und elementarste Maßnahme der nationalen Verteidigu handele, die in keiner Weise als eine Drohung oder Herausfordern angesehen werden könne. Man könne nicht genug wiederholen, d Deutschland in den letzten zehn Jahren für seine militärische A rüstung um eine Milltarde mehr als Frankreich ausgegeben habe.
— Der Heeresausschuß der Kammer hat sich geste bis zum 24. April vertagt. Im Laufe der Sitzung sprach die Ansicht aus, daß es wünschenswert wäre, die vom Krieg minister im Falle der Einführung der dreijährigen Dienstze versprochenen Mannschaftsbeurlaubungen zu vermehren, u beauftragte seinen Berichterstatter Paté, dem Ausschuß die die Prüfung dieser Frage erforderlichen Angaben bei der g den 24. April anberaumten Wiederaufnahme der Sitzunge vorzulegen.
Spanien.
Die erste Abteilung des Rates für das öffentliche Unte richtswesen hat nach einer langen Beratung den Wortla ihres Berichtes über den Erlaß, betreffend den Religions unterricht in den Volksschulen, festgesetzt. Der Berich enthält zwei Artikel, die laut Meldung des „W. T. B.“ folgend bestimmen: 1) Der Religionsunterricht wird auch weiterhin derselben Weise erteilt wie gegenwärtig. 2) Diejenigen Kind werden von diesem Unterricht befreit, deren nichtkatholische Elter bei der Aufnahme der Kinder ein solches Ersuchen stelle Ein Zusatzartikel sieht vor, daß die Eltern, deren Kinder vo Religionsunterricht der Schulen befreit sind, die Bürgscha zu geben haben, daß sie ihren Kindern Unterricht in d bürgerlichen Moral erteilen lassen werden. Die Sitzung d gesamten Rates für das öffentliche Unterrichtswesens wird a Montag stattfinden. 8 1
Schweiz.
In der gestrigen Sitzung des Nationalrats verlangt
bei der fortgesetzten Beratung des Gotthardvertrag laut Meldung des „W. T. B.“ ein Vertreter des Kantot Tessin die tarifarische Gleichstellung der Gotthardbahn mit d anderen Schweizer Bahnen und empfahl die Annahme d Vertrages, weil er vorteilhaft sei. Dann hielt der Bundesr Forrer eine dreistündige Rede über die Geschichte der d Gotthardbahn betreffenden diplomatischen Unterhandlungen u
bestritt, daß von Schweizer Seite ein Fehler begangen worde
sei. Die Beratung wird am Montag fortgesetzt werde
Der Bundesrat wird Vertagungs⸗ oder Vermittlungsanträt
ablehnen. Türkei. Gestern vormittag hatten die Botschafter eine B. sprechung. Obgleich von der französischen Regierung J
struktionen eingetroffen waren, wurde, wie „W. T. B.“ melde beschlossen, die Note der Mächte noch nicht der Pforte
überreichen.
— Der Sultan hat ein IJrade erlassen, durch das d Anwendung des neuen Wilajetgesetzes angeordn wird, das den Provinzbehörden ausgedehntere Befugnis
einräumt.
— Der General Iwanoff hat aus Adrianopel an dche Ministerpräsidenten Geschow eine Devpesche gesandt, in der e
laut Meldung der „Agence Bulgare“ heißt:
Adrianopel ist gefallen, nachdem die bulgarischen Truppen tro
der bedeutenden Verluste, die sie erlitten, am 26. d. M. um 10 U.
Vormittags sämtliche Festungswerke des Ostsektors erobert hatt und S wehenden in die Stadt eingezogen ware Während dieser Zeit waren in den anderen Sektoren die übrige bulgarischen Truppen und die serbischen Truppen, deren Operations rein demonstrativen Charakter hatten, noch sehr weit 4 Festungsgürtel. Nach dem Verlust der Ostfront ordnete Sc Pascha in allen Sektoren die Einstellung des Feuers an, da der P- sich wegen der Unmöglichkeit eines längeren Widerstandes ergebe müsse. Die Türken räumten hierauf die Befestigungen der übrig Sektoren und kapitulierten. An dem Sturm nahmen einzig uns allein die Truppen des Ostsektors teil, d. h. elf Regimenter unsere
Armee mit ihrer gesamten Feld⸗ und Belagerungsartillerie.
General Iwanoff meldet weiter, daß er von dem serbische General Stepanowitsch eine Depesche aus Mustafa Pasch erhalten habe, in der er ihn und die Truppen des Ostsektor beglückwünscht, daß sie den ottomanischen Riesenpanzer ze
schlagen haben.
Die Lage der Bevölkerung der eroberten Stadt scheine nicht so verzweifelt gewesen zu sein, wie sie geschildert worde ist. Vor der Uebergabe steckten die Türken das Getreidedepo in Brand. Nur wenige Gebäude sind beschädigt. Ein⸗ Epidemie herrscht nicht. Viele Türken zerschlugen ihre Gewehre
ehe sie sich ergaben. Auch mehrere schwere Geschütze sind
schädigt und mehrere Munitionsdepots in die Luft gespreng Sogar die Pferde wurden getötet, damit sie nicht in die Händ
der Sieger fielen. Die radiotelegraphische Station und
Scheinwerfer wurden auf Befehl Schükri Paschas zerstört. 89 bulgarischen Truppen und ein Teil der serbischen Fnmn wurden in der Stadt kaserniert. Die Militärbehörden ha
alle Maßnahmen zur Sicherung der Ordnung getroffen.
Die letzten Kämpfe vor Tschataldscha waren 8 Meldungen des „W. T. B.“ aus Konstantinopel bloße 98 postengefechte. Das Gros der türkischen Truppen blieb en. halb der Befestigungslinie, nur die Vorpostenkolonnen nahm
Stellungen außerhalb der ergeid zanns 1a- ndschegis bis Sofas
sich ungefähr von Bogados über dsche streckte. Kadiköj, dessen Anhöhen Silivri beherrschen, nie in den Händen d Türken gewesen zu sein, ”
ie Bulgaren griffen die zwangen sie, sich bis ziehen. Ob Tscha⸗ esetzt ist, ist unbekannt, chen Verluste. hätten, ist jedenfalls über⸗ steht jetzt mit beträchtlicher raküste und dem Seeufer
sten nur bis vor Kadikö orpostenlinie Albasan⸗Inds diesseits der Ortschaft taldscha selbst von den Bulgarer ebenso die genaue
Türken über 1500 2 trieben. Der linke türkische Flügel
Truppenmacht zwischen der Marma um Arnautköj herum.
liche türkische Kriegsbericht vom 28. d. M.
Gestern ist vor nahm der Feind ei Büjük Tschekmedsche un von tausend Metern. das Seitenfeuer der F Teil der Stellungen, wurde mit Feindes ausgesa ein und erbeuteten einige Wa gegenständen. Gestern an einigen Punkten de
Handel und Gewerbe.
en Sitzung des gedachte der Vorsitze ms, Wirkliche Geheime Rat am 12. d. M. dahi chusses Ludwig Delb enden von ihren führte er folgendes a wischenausweis vo em Einfluß der E
haben, sodaß die rz die Vorjahrs um mehr als 100 Mil haben sich trotz Barmittel gekräftigt, der odaß nicht nur der Gold⸗ beträchtlich über gesamte Metall⸗ m 9 Mill. Mark bank noch sehr ge⸗ den ungedeckten ng 2 Mill. Mark, die jahr zeigte, bis zum 22. März auf 224 Mill. Mark die Ansprüche des Ver⸗ wieder erheb⸗ ombard abzüglich n von Ultimo Februar bis 5 Mill. Mark „3 Mill. Mark,
Hesse an und In der heutt
g Tschatalds Reichsbank bankdirektoriu in warmen Worten des gliedes des Zentralauss
Ehren sich die Anwes
22. März wie offensichtlich die neuen Anleihen, beträchtlich aufgefüllt Gelder am 22. Mä am 27. März aber bereits überstiegen.
hoher Belastu Goldvorrat überdies bestand sich, wie den Stand des bestand am 27. überstieg. Imm
entralausschusses Präsident des Reichs⸗ stein, zunächst
ahl der türkis ngeschiedenen Mit⸗
Maun verloren
Plätzen erhoben. us: „Der Ausweis vom 27. März stehen inzahlungen hen Guthaben sehr
gesamten fremden erreichten,
Bulair nichts vorgefallen. Donnerstagnacht unter⸗ Angriff gegen unsere Stellungen östlich von nd näherte sich ihnen bis auf eine Entfernung Durch das von der Front eröffnete Feuer und lotte wurde der Feind gezwungen, einen großen die er besetzt hatte, zu räumen. Unsere zur Verfolgun
Im Zusammenha ing der Anlagekonten die durch Einfuhr, s schon das ganze Jahr erhob, sondern auch der März wieder den vorjährigen u st der Stand der Reichs at der Gesamtstatus, ie Verschlechterung von 324, r gegen das Vor
nge damit Der Feind tigem Feuer verfolgt. ndten Abteilun
en rückten in die feindlichen Stellungen en und eine Menge von Ausrüstungs⸗ wacher Arti
gegen Mittag fand ein sch Vorjahres
schataldschalinie statt.
Griechenland.
önigs Georg ist gestern öffentlich in Tausende schritten tief er⸗ um dem Könige den letzten Gruß zu entbieten. 8.“ meldet, sind zu den Beisetzungsfeierlichkeiten chen Königsfamilie, der Prinz Joachim sterreich⸗Ungarns, Norwegens, der Prinz Roland Bonaparte, der e Mitglieder des Heiligen Synod Alle Metropoliten der von Alexandrien
Noten gemessen, er Ultimo Februa auf 271,5 Mill. Mark und bis Gleichwohl haben sich kehrs gegen das Vorjahr in dieser ungünstiger gestaltet. der privaten fremden Gelder habe zum 27. März im Vorjahr um 165, in diesem Jahre aber um 305 Höhe der eingereichten Die Anspannung zum Ultimo Erfreulich
Der Sarg 8 der Kathedrale ausgeste griffen vorbei, Wie „W. T. 2 die Mitglieder von Preußen, die T Spaniens, Belgiens, Cubas,
Netropolit von Kreta und di von Kreta bereits neuen Provin werden dem
llt worden.
verringert. Zeit noch
der griechis Wechsel und L
zertreter Oe
zugenommen, und die Laufzeit Wechsel ist ungewöhnlich hoch. wird außerordentlich stark werden. großen Inanspruchnahme rz durchschnittlich um ca. rjahr, der Goldbestand der wenn auch nicht hat zum guten chen Finanz⸗ nd Industrie ihren Goldschatz unterstützen,
in Athen eingetroffen. zen und auch der Patriarch Begräbnis beiwohnen.
trotz dieser
der Reichsbank, die im Monat Mä 274 Mill. Mark höher war als im Vo Reichsbank sich dauernd und gerade in sehr
Rumänien. Wie „W. T. B.“ meldet, ist die Parlaments lich verlängert worden. den Steuervoranschlag um r Teil auf das Budget
gleichmäßig, starken Schritten, hebt. Teil seinen Grund darin, daß nicht nur die de verwaltungen, sondern insbes Bestreben
bis zum 13. A
pril einschließ Ministerrat
hat beschlossen, 20 Millionen Lei zu erhöhen, deren
des Kriegsministeriums entfällt. ondere auch Handel u
Reichsbank, verständnisvoll dadurch weiteren Kreisen bei zahlungen an Stelle des Goldes Papie und damit die Goldbestände der Reich möchte hier einmal Gelegenheit nehmen für diese unzweifelhaft mühevolle, im allgemeinen Interes Reichsbank auszusprechen. sieht das Reichsbankdirektori keinen Anlaß.“
Einwendungen gegen diese keiner Seite erhoben.
Zu Deputierten des Herren Stadtrat a. D. Schwabach und Geschäfts Fürstenberg, zu von Mendelssohn, Helfferich und Ges Dr. Salomonsohn wiedergewählt. Zentralausschuß für die dem Reichskanzler von Anteilseignern zu Mitgliedern der den Reichsbankhauptstellen eine Vorsch
Schließlich wurden noch einige G schreibungen zur Beleihung im Lombar zugelassen.
Montenegr
Die Vertreter der Großmächte haben verbreiteten amtlichen Meldung gestern samen Schritt unternommen, der hinsichtlich der Grenzen des Aufhebung der Belagerung von
und Lohn⸗ r und Silber verwenden sbank schonen, und ich „den beteiligten Kreisen aber sehr erfolgreiche und lfe den warmen Dank der Zu einer Aenderung des Diskonts um bei der ganzen Lage der Dinge
nach einer W E. B. nachmittag einen g den Beschluß der Mächte lbaniens und die Skutari zum Gegenstand hat se liegende Hi
Amerika. „Reuterschen Bureaus Anerkennung der chine⸗ sammentritt der chinesischen April, die den neuen Präsidenten amieren soll, zu verschieben.
8 Nach einer Meldung des Präsident Wilson bes sischen Republik bis zum Zu Nationalversammlung am 7. der Republik prokl
chlossen, bie hat der Ausführungen wurden von Zentralausschusses wurden demnächst die Dr. Kaempf, inhaber der Berliner Handelsgesellschaft Stellvertretern die Herren Generalkonsul Wirklicher Legationsrat Dr. conto⸗Gesellschaft
zustehende Auswahl Bezirksausschüsse bei lagsliste auf.
tungen von Schuldver⸗ dverkehr der Reichsbank
Bankier Dr.
chinesische
Gesandten in der tibetanischen Frage zu Die chinesische Regierung hat f Went⸗sung⸗yao zweite Amban in Tibet gewesen ist und die eins Die englische Regierung hatte der im vorigen August mitgeteilt die chinesische Republik erst anerkennen könne, kommen über Tibet unter standegekommen sei.
englischen
V chäftsinhaber der, Dis mitgeteilt,
Regierung Regierung, T
einem Ausgleich zu gelangen. ür diese Sonder⸗ gesandtschaft chlägigen Ver⸗ hältnisse genau kennt. chinesischen Regierung , daß sie wenn ein Ab⸗
(Weitere Nachrichten über, ten Voraussetzungen zu⸗
1“
Handel u. Gewerbe“ s. i d. Zw iten B ilage.)
Wohlfahrtspflege.
tional⸗Invalidenstiftung für Invaliden ntlicht ihren t vom 3. August 1911 bis dahin 1912. re 561 Unterstützungsgesuche aus den Feldzügen 1848/49, olonialkriegern eingingen, ge Bewilligungen berück⸗ gvereine der Stiftung weitergegeben m in Neubabelsberg waren die
Die Einnahmen beliefen sich im Ber sgaben auf 31 142
Viktoria⸗Na vom Feldzuge 1866 45. Bericht über ihre Wirksamkel Ihm ist zu entnehmen, meist von Invaliden und Hinterbliebenen 1864 und 1870/71 sowie von China⸗ von denen 257 durch laufende oder einmali sichtigt und 66 an die Zwei Im Invalidenhei baren Stellen besetzt.
auf 11 763 ℳ, die Au 19 379 ℳ erforderlich war, der aus de das etwa 370 000 ℳ beträgt, bestritte 8 genwärtig ausgezahlten laufenden Unterstützung s der Empfänger ist der Ausgabebedarf der Stiftu 10 Jahre bis 1922/23 überschläglich e hat ergeben, daß nicht nur der Beda Verfügung bleibenden Mittel von rund 150 000 ℳ verbleibt, der genügende Mittel länger lebenden Invaliden von 1866 un ihrem Tode in der bisherigen Weis
1 1 und deren Hinterbliebene veröffe Statistik und Volkswirtschaf
icherungspflichtig in den letzten 15 Jahren Nach den Auszählungen, die alt Berlin auf Grund der Karten 1 vor⸗ im Jahre 1897 in die Versicherung ein Arbeiterinnen. In den darauf folgenden den Männern die Neuversicherungen ;ʒin den Jahren mit gutem Arbeitsmarkte jugendlichen Arbeitern be⸗ merkbar, die den Kreis der Versicherungspflichtigen um Tausend vermehren.
setzung der ver daß im Berschtejah,
Zusammen Arbeiterbevölkerung hat
Berliner eine wesentliche Veränderung erfahren. ersicherungsanst genommen hat, 20 657 Arbeiter und 180 15 Jahren zwischen 20 000 und 25 000 macht sich ein
ℳ, sodaß ein Zuschu m Vermögen der Sti
en und des ng auf weitere rmittelt worden. Die Berechnung rf durch die in jedem Jahre zur ein Ueberschuß bietet, um die d deren Hinterbliebene bis zu e unterstützen zu können
legung der ge
1909 — 1912 Lebensalter
vier Jahren Zahl der Neueingetretenen auf Ein ganz anderes Bild erhält man aber bei Während im Jahre 1897 rund 18 000 Ver⸗ egen Invalidität versichert hatten und hinter den zurückblieben, ist ihre Zahl in den letzten 2 000 gestiegen, sodaß fast eine Verdopplung ersicherten zu verzeichnen ist. Die versicherungs⸗ tigung der weiblichen Bevölkerung Berlins hat einen derartigen Umfang angenommen, daß sie in jedem der drei letzten Jahre von 1910 bis 1912 um über 10 000 Die Ergebnisse der Zählungen der L in lassen den Umfang erkennen, rliner Handel und Gewerbe aber nicht gelassen werden, daß ein gro einige Jahre nach dem Eintritt in die
den weib⸗ lichen Versicherten. sicherte sich neu g. Männern um 15 Jahren auf über 3 der jungen weiblichen V pflichtige Beschäf
gedeckt wird, sondern über 2000
ie feierliche Deutschen erholungsheime stattfinden. Jahren gegründete s ist für 110 Betten eingerichtet en Angestellten kaufmännischer iger bemittelten selbständigen „Der Preis für die opf und Tag für Wohnung und volle zeldablösung 2,80 ℳ. Trinkzwang besteht den Plätzen in diesem und den übrigen Aufnahmebedingungen sind von der Ge⸗ Das fünfte und sechste Heim und im sächsischen Erz⸗ r Heime wird nach M n Jahren erfolgen.
Am 1. Mai d. J wird im Taunus bei Wiesbaden d
Gesellschaft für K eim ist das dritte, Gesellschaft dem Betrieb übergibt. C und gewährt männlichen und weibl und industrieller Betriebe sowie wen Kaufleuten und deren Familien Feriengäste beträgt für den K Verpflegung einschl. Trink Die Nachfrage nach Heimen ist sehr lebhaft. schäftsstelle in Wies der Gesellschaft werden im Riesengebir Die Errichtung weitere
die der männlichen Wilhelm⸗Heims t aufmanns anstalt Berl welches die erst vor 2 kraft im Be acht darf dabei Axbeiterinnen 6 wegen Verheiratung wieder aus ihr ausscheide der mäͤnnlichen Versicherten die der
übertrifft. 8
den die weibliche angenommen hat. r Teil der Versicherung t, sodaß die Gesamtzahl lichen noch bei weitem
Aufnahme.
beiterbewegung. In Hannover haben, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Arbeit⸗ mer dem Arbeitgeberverband des Baugewerbes neue über die am Donnerstag ver⸗ . Danach sollte der Lohn für die Maurer und Zimmerleute im ersten Jahre — auf drei Jahre soll der neue Tarif schlossen werden — um 5 ₰, im zweisen um 2 um 2 ₰ erhöht werden. Die Lohnsätze 69 und 57 ₰ würden um 14 und 16 ₰ erhöht werden. diese Forderung haben für den Bezirk Hannov 1 1 Man hat nun eine Kommission von neun n eingesetzt, die am 1. April die
baden zu haben.
gebirge errichtet.
en unterbreitet, der verfügbaren Mittel in den kommende
nforderun andelt worden i
Kunst und Wissenschaft.
Im Verein für Deutsches Ku Mittwoch, den 2. April, Abends 8 ½ Uhr, Künstlerhauses, Friedrichshagen über die Aufgaben des zahlreiche Lichtbilder erläutert
8 8
nstgewerbe spricht am im großen Festsaale des Felix Görling aus Der Vortrag
Vea 868 über er. Minden keine inigung gebracht. Bellevuestraße rbeitgebern und neun Arbeitnehmer erhandlungen fortsetzen wird. Ein umfassender Ausstand der Maler droht, wie der „Voss. 8 Kopenhagen gemelder wird, wegen Lohnstreits zum in Dänemark aueszubrechen.
Bronzegusses.
Literatur.
— Berliner Architekturwelt.
tik und Kunstgewerbe der Ge Verlag von Ernst Wasmuth A.⸗G. Berlin. t 10 des fünfzehnten Jahrgangs findet sich zunächst eine ng der Werke des jung verstorbenen Reichsbankarchitekten
Wenn die gegenwärtigen nicht bald eine Einigung ergeben, beabsichtigt der rein eine größere Aussperrung eintreten zu lassen.
Mal 1 rfür en. Malerei,“ is Baukunst rbeitgeberve veeseee ae Nüis de nf
Vorzß
hatte, ein volles Lob spenden.
Habicht, dessen monumental fgefaßte Reichsbank in Essen mit ihrer sehr wirksamen Skaleäftont dargestellt wird. Robert Leibnitz ist mit seinem für den Kurfürstendamm überraschend einfachen, im Innern dekorativer gehaltenen „Boarding“⸗ Palast vertreten, während Jürgensen und Bachmann zwei wohl⸗ gelungene Kirchen aus Berliner Vororten zeigen, die ihre gute Wirkung der flächigen Verwendung des acksteins verdanken. Aus Heft 11 verdienen das Vereinshaus der Berliner Rechts⸗ anwaltschaft mit seiner schlichten, wohlgegliederten Fassadenteilung und einige kleinere Landhäuser in sehr sachlicher Auffassung genannt zu werden. Das letzte Heft beschäftigt sich mit den neueren Bauten der Stadt Charlottenburg, die unter Seelings Leitung entstanden sind: vor allem das deutsche Opernhaus, das eine gewisse Größe der Auffassung nicht vermissen läßt, und auch in den Einzelheiten eine durchaus sorgfältige Durcharbeitung verrät. Der Entwurf zum Erweiterungsbau des Rathauses vermeidet sehr zu seinem Vorteil die formale Hriginalität des alten Hauses. Neben dem großzügigen Entwurf zu einer Badeanlage seien schließlich noch die in schönem Schwung geführten Steinbrücken genannt.
Im selben Verlage ist erschienen „Der Städtebau“, Monats⸗ schrift für die künstlerische Ausgestaltung der Städte nach ihren wirt⸗ schaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Grundsätzen. Begründet von Th. Goecke und C. Sitte. Preis des Jahrgangs 20 ℳ. — Vom 10. Jahrgang sind die ersten drei Hefte “ mit folgendem Inhalt: Heft 1. Von den Beziehungen öffentlicher Gebäude zum modernen Stadtbilde, Th. Goecke; Zur Frage des Opernhausplatzes in Berlin, 1) Entwurf zur Um estaltung des Königsplatzes von O. March. 2 Vorschläge zur Gewinnung eines anderen Bauplatzes von
Möhring; Französische Monumente in ihrer Beziehung zu Straße und Platz, Chr. Klaiber; Zur Abhandlung über die Grundlagen des Städte⸗ baues in neuer Beleuchtung, Ch. Nußbaum und W. Lehweß; Chronik. — Heft 2. Der Königsplatz und das Opernhaus, F. Wolff; Vom Sltädte⸗ bau auf der Städteauzstellung in Düsseldorf 1912, Th. Goecke; Von den Beziehungen öffentlicher Gebäude zum modernen Stadtbilde (Schluß); Mitteilung; Chronik. — Heft 3. Stadtteil Neu Ostheim der Gemarkung Mannheim, Ehlgötz; Stand und Ziele der Städte⸗ baukunst, O. March; Die Forderungen des Städtebaues bei Eisen⸗ bahnanlagen, Krafft; Bücher; Chronik.
— Von der Zeitschrift „Zoologischer Beobachter“ — Der Zoologische Garten — Verlag von Mahlau u. Waldschmidt in Frank⸗ furt a. M., erschien soeben Nr. 3 des LIV. Jahrgangs für 1913 mit folgendem Inhalt: Bär, Wolf und Luchs in Finnland. Von Prof. Dr. J. A. Palmén (Helsingfors). Autorisierte Uebersetzung von H. Grote. — Aus Zoologischen Gärten: Ein Besuch in Münchens Tierpark Hellabrunn. Von Schulzahnarzt H. Lauer, Freiburg i. Br. — Aufruf an Naturforscher und Weidmänner! Hofrat Dr. Wurm †, Bad Teinach im Schwarzwald. (Nachdruck erbeten.) — Schnepfen⸗ fragen. Eine Anregung zu deren Lösung. Von Viktor Ritter von nf zu Schmidhoffen. — Nachruf. — Kleinere Mitteilungen. — iteratur.
Theater und Musik.
Deutsches Opernhaus.
Im Deutschen Opernhause fand gestern die deutsche Ur⸗ aufführung von Puceinis dreiaktiger Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“ statt, die der italienische Komponist für die Metropolitan Oper in New York geschaffen hatte. Damit erklärt sich die Wahl des abenteuerlichen, an ein aus irgendeinem Wildwestroman zurechtgeschnittenes Kinodrama gemahnenden Stoffes, das die Textverfasser Civinint und Zangarini einem Drama des Amerikaners David Belasco ent⸗ nommen haben. Das Ganze macht in der Tat den Eindruck, als sei es bestellte Arbeit, als habe sich der felnsinnige Komponist der „Bohème“, der Madama Butterfly“ und der trotz ihres blutrünstigen Inhalts musikalisch ungemein reizvollen „Tosca“ hier Zwang auferlegt, um seine Aufgabe durchzuführen. Im Mittelpunkte der im Goldlande Kalifornien spielenden Handlung steht Minnie, die hübsche Wirtin, deren Bar „Zur Polka“ den Sammelpunkt der wilden Gesellen eines Goldgräberlagers bildet. Der Expositionsakt schildert das Leben in dieser Schenke. Hier wird getrunken und gespielt, gerauft und ge⸗ stritten, und oft genug geschieht es dabei, dasß die scharfen Bowiemesser aus den Scheiden fliegen. Aber Minnies Wort vermag stets die aufgeregten Gemüter zu besänftigen, denn jeder möchte in der Gunst des schönen und ehrbare Mädchens stehen. Mitten in eine solche Szene dringt die Nachricht, daß der vielgesuchte Räuber Ramerrez in der Gegend sein Wesen treibe. Eilig bricht die Gesellschaft in der Schenke auf, um den Räuber zu verfolgen; nur einer, ein Fremder namens Johnson, bleibt bei Minnie zurück, ein Mann, den sie nur einma vorher sah und der gleich auf sie Eindruck machte. Auch ihm hatte es das Mädchen angetan. Diese unverhoffte Wiederbegegnung facht in den Herzen der beiden das Feuer zu heller Glut an, und der erste Liebeskuß brennt bald auf Minnies Lippen. Aber das Glück ist nur von kurzer Dauer. Der in die hübsche Wirtin stark verliebte Sherif und einige Leute kommen zur Hütte Minnies, die den Fremden mittlerweile verborgen hat. Aus einem Bilde, das der Sherif ihr zeigt, ersieht sie zu ihrem Schrecken, daß Johnson kein anderer als der gesuchte Ramerrez ist; aber sie liefert ihn nicht aus, sondern schickt die Verfolger fort, um dann auch dem Räuber, trotz seiner Beteuerung, daß er nicht freiwillig, sondern durch den Zwang der Verhältnisse zum Räuberleben gedrängt worden sei, die Tür zu weisen. Kaum aber hat er die schützende Hütte verlassen, als draußen ein Schuß fällt. Eine Kugel des Sherifs hat Ramerrez getroffen. Da ergreift unsägliches Mitleid Minnies Herz; sie nimmt den Verwundeten auf und verbirgt ihn wieder in ihrer Hütte. Der Sherif naht abermals, und die Blut⸗ spuren verraten ihm Ramerrez' Anwesenheit. Da greift Minnie zu einem verzweifelten Mittel. Sie kennt des Sherifs Spielleiden⸗ schaft und schlägt ihm nun vor, das Glück der Karten entscheiden zu lassen. Gewinnt er, so soll nicht nur Ramerrez, sondern auch sie selbst ihm verfallen sein. Er geht darauf ein; sie gewinnt aber durch List das Spiel und damit auch Ramerrez' Freiheit. Kurz darauf aber fällt der Räuber den Goldgräbern dennoch in die Hände. Im Augenblick, da sie ihn hängen wollen, erscheint als Deus ex machina abermals Minnie, deren Bitten die rauhen Gesellen nicht widerstehen können. Sie schenken dem Räuber das Leben, der nun mit ihr hinaus in die Freiheit zieht. — Es ist Puccini mit seiner Musik zwar nicht gelungen, wie etwa in „Tosca“, einen verklärenden Schimmer über dieses ziemlich üble Sensationsdrama zu breiten, immerhin aber manches zu mildern und an einzelnen Stellen, wie z. B. im Liebesduelt, in einzelnen Liedern und Chören, sich zu voller Schön⸗ heit zu erheben und orchestral manches in leuchtenden und charakteristischen Farben auszumalen, wie etwa den Sturmwind, der um Minnies Hütte weht, und den Sturm der Leidenschaft bei dem spannenden Kartenspiel Minnies mit dem Sherif. Auch der Abschiedsgesang Ramerrez' in der Szene, in der Lynchjustiz an ihm vollzogen werden soll, gehört zu den Stellen der Oper, an die man ch gern erinnert. Im übrigen aber bewegt sich Puccinis Musik in Reminiszenzen aus eigenen Werken; besonders oft kehren die auf⸗ geregten Tonfolgen, die man aus „Tosca“ kennt, in ähnlicher Verwendung wieder; auch die berühmten Qutntengänge der „Bohome“ und vieles andere, vertraut anmutende taucht hier und dort wieder auf. Eins aber vermißt man recht schmerzlich: die melodische Erfindung, die in allen anderen Werken Pucceinis so reichlich floß. Es ist, als wäre dieser Quell bis auf einige spärlich rieselnde Tropfen ganz versiegt. Hoffentlich findet dieser sympathische und ohne Zweifel begabteste jungitalienische Meister bald einen Opernstoff, der ihm zum Schaffen mehr Anregung bietet als diese kalifornische Räuberromantik mit ihren unechten Gefühlswerten. — Kann man dem Werk an sich nicht allzuviel Geschmack abgewinnen, so muß man doch der Auf⸗ führung im Deutschen “ das gestern seinen großen Abend
nter Puecinis Auge r die Oper