1913 / 138 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Da ich einmal das Wort habe, bitte ich auch noch einige andere

Punkte als Nachlese der vergangenen Tage hier ausführen zu dürfen. Der Herr Abg. Noske hat in der Budgetkommission und auch wieder im Plenum die Tätigkeit der Intendantur in Südwest. afrika ganz besonders scharf kritisiert und gesagt, daß sie vollständig versagt hätte. Die Sache liegt doch so, daß die heimische Militär⸗ intendantur weder bei der Mobilmachung noch auch bei der späteren Versorgung des Expeditionskorrs in irgend einer Weise über⸗ haupt beteiligt gewesen ist. Sie hat lediglich die ausdrück⸗ lichen, und zwar meist an das Kriegsministerium gerichteten Ansuchen vom Reichskolonialamt und dem Oberkommando der Schutz⸗ truppe ausgeführt, und dabei hat sich kein Anlaß zu irgend welchen Beanstandungen ergeben.

Was nun die lediglich zu dem vorliegenden Zweck von den Kolonialbehörden improvisierte Intendantur des Expeditionskorps an⸗ belangt, so stand die vor ganz besonders schwierigen Verhältnissen; das ganze Expeditionskorps war lediglich auf Nachschub angewiesen. An Landungsstellen hatte sie zunächst nur Lüderitzbucht und Swakop⸗ mund zur Verfügung, und auch dort bestanden ganz besonders schwierige Landungsverhältnisse, sodaß sie damit rechnen mußte, daß auch Schiffe zum Scheitern kamen, was auch tatsächlich hier und da ge⸗ schehen ist. Es sind auch erhebliche Verluste beim Löschen der Vor⸗ räte eingetreten. Dazu kamen die sehr großen Entfernungen, die von den Hafenplätzen bis zu den Bedarfsorten vorhanden waren, die ohne Eisenbahnen, lediglich mit Ochsen⸗, Maultier⸗ und Eselwagen und Kamelen zurückgelegt werden mußten. Man hat daher von vorn⸗ herein sich gesagt, man müßte für den Ankauf noch weitere Gebiete als die Heimat haben, und hat versucht, in der englischen Kap⸗ kolonie auch aufzukaufen. Das ist nur zum Teil gelungen, weil England immer wieder und ganz unerwartet die Grenze sperrte, sodaß wir das, was über die englische Grenze herüberkam, in keiner Weise in sichere Rechnung stellen konnten. Es war daher notwendig, daß die Nachschubtransporte aus der Heimat in ganz erheblichem Um⸗ fange eintraten. Aber bei dem langen Weg von der Heimat bis nach Afrika mußten sie monatelang vorausbestellt werden, während man naturgemäß die Verhältnisse, wie sie sich beim Eintreffen der Schiffe in Afrika gestalten würden, absolut nicht übersah, weder die Opera⸗ tionen noch auch den Bedarfsort. Ferner war es sehr schwierig, eine Uebersicht über die im Lande vorhandenen Vorräte dauernd zu be⸗ halten, wegen der mangelnden Nachrichtenmittel. Die Folge davon war, daß naturgemäß eine ungeregelte Anhäufung im ganzen Lande stattfinden mußte; und der spätere Verbrauch wurde noch sehr erschwert durch die sprunghafte Verminderung der Schutztruppe.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch auf folgendes aufmerksam machen: wenn man immer von „Intendantur’ spricht, so wird das

Gebiet der Intendantur sehr häufig verwechselt mit dem Gebiet von vielen anderen Behörden. Was hinter der Front ist, ist durchaus gar

nicht alles der Intendantur zuzuzählen. Das Trainwesen, das Stappenwesen, das Eisenbahnwesen, kurz, das ganze Beförderungs⸗ wesen von Vorräten zur Armee ist nicht eigentlich Sache der Intendantur, sondern ist Sache von ganz anderen Behörden. So werden also sehr oft Unregelmäßigkeiten, die an irgend einer Stelle entstehen und die vielleicht ganz unvermeidbar entstehen —, auf das Konto der Intendantur geschoben, während diese damit gar nichts zu tun hat. Die Verpflegung im Kriege, meine Herren, muß auch unter ganz anderen Gesichtspunkten stattfinden, als im Frieden. Im Frieden hat die Intendantur mit ganz bestimmten Mitteln möglichst billig zu wirtschaften. Im Kriege darf natürlich der Gesichtspunkt der Rücksicht auf die Reichskasse auch nicht aus dem Auge verloren werden; aber die Hauptsache ist doch die richtige und echtzeitige Versorgung der Truppe, die Unabhängigmachung der beren Führung von Verpflegungsrücksichten. Der schwerste Vorwurf, der eine Intendantur und alle Behörden, die für den Nachschub zu orgen haben, treffen könnte, wäre der, daß wegen Mangel an Nahrungsmitteln eine Operation nicht glückte oder gar zu iner Niederlage führte. Da man nun mit der Ungewißheit im Kriege immer rechnen muß, so bleibt nichts übrig, als daß ine weit voraussehende Verwaltung im Kriege zu einem doppelten, a dreifachen Deckungsbedarf schreiten muß, sodaß ganz unvermeidbar ier und da auch Verluste eintreten müssen. Die Hauptsache dabei st immer was ich nochmals betonen möchte —, daß die obere Führung durch die Intendantur unabhängig von Verpflegungsrücksichten gehalten wird. Zieht man diese Gesichtspunkte in Betracht und be⸗ rücksichtigt man die ganz ausnahmsweise enormen Schwierigkeiten, die u Afrika sämtliche Behörden in bezug auf die Verhältnisse hinter der Front zu überwinden hatten, so muß ich dem beistimmen, was der Cheftdes Generalstabes der Armee hierzu sagt: daß nämlich die ntendantur in Afrika gut funktioniert hat, und daß die Vorwürfe, die ihr gemacht werden, unter Berücksichtigung dieser Ver⸗ hältnisse nicht begründet sind, namentlich aber, daß aus diesen ganzen erhältnissen kein Rückschluß auf die Verhältnisse in Europa in gend einer Weise gezogen werden kann. (Bravo! rechts.)

Der Herr Abg. Noske hat dann weiter das sehr bed auerliche Vor⸗ kommnis des Todes von fünf Soldaten auf dem Truppen⸗ übungsplatz Arys als ein Hinopfern von Menschenleben bezeichnet und den Vorgesetzten daraus einen Vorwurf gemacht. Ich bitte, aus dem Bericht des Generalkommandos die tatsächlichen Verhältnisse Ihnen darstellen zu dürfen. Die 74. Brigade um die handelt es sich hier war am 2. Juni das ist der Tag vor der Uebung mit der Eisenbahn nach Nikolaiken gefahren und hatte von dem Aus⸗ schiffungspunkt noch einen Marsch bis in ihre Quartiere. Die Bataillone trafen von 7 Uhr Abends bis 9 Uhr Abends im Quartier ein. Infolgedessen wurde am Tag darauf der Ab⸗ marsch aus den Quartieren erst auf 6 Uhr 30 angesetzt, auch den Truppen Gepäckerleichterungen anheimgestellt. Vor allen Dingen marschierte jede Truppe mit leerem Tornister. Die Brigade sammelte sich dann bei Arys, und um 7 Uhr begann die Uebung. Nach einem vier Kilometer langen Marsche wurde ein An⸗ griffsgefecht über eine etwa einen Kilometer lange Strecke durchge⸗ führt. Dann 20 Minuten Rast. Dann zwei Kilometer Marsch in eine neue Bereitstellung. Dort wurde 40 Minuten geruht, und dann begann eine neue Uebung. Bei dieser neuen Uebung es war auch ein Angriffsgefecht kam die 74. Brigade durch einen dichten, 900 m breiten Waldstreifen durch. Jeder, der einmal das Vergnügen gehabt hat, in ostpreußischem Sand durch Fichten in der Hitze durchzumar⸗ schieren, weiß, was das bedeutet. In diesem Falle muß es aber ein

eeresverwaltung als vertraulich in der Budgetkommission verteilt hat, durchlesen, noch zu einer anderen Ueberzeugung kommen werden. Es ist nun nicht gut möglich, daß ich in vollster Oeffentlichkeit auf diese im wesentlichen vertraulichen Sachen zurückkomme. sache beruhen unsere Gründe darauf, deutende Ueberlegenheit an Kavallerie haben. Das können Sie aus daß die Zufammensetzung st und endlich, daß die Ver⸗

ein, so ist der Kriegsminister nicht nur berechtigt, son dagegen Front zu machen und sich dagegen zu wehren, mehr, als die gesetzlich festgelegten Rechte des Kaisers, höchsten Kriegsherrn,

ganz besonders dichter und unangenehmer Wald gewesen sein, denn das Generalkommando schreibt:

Bei der Entwicklung in dem sehr heißen und stickigen Wald, in dem sich der Staub besonders unangenehm bemerkbar machte, und dem darauf folgenden Angriff fielen, wie sich später heraus⸗ stellte, viele Leute um. Bei der Unübersichtlichkeit des Geländes und bei dem schnellen Verlauf der Gefechtshandlung konnte der Ausfall der zurückliegenden Leute in seinem vollen Umfange nicht bemerkbar gemacht werden.

Nun stieß die Brigade aus dem Wald heraus. Da wurde die Uebung abgebrochen. Nachdem dem kommandierenden General von dem Zurückbleiben der Leute Meldung das Wasserversorgungskommando abgesandt und die vom General, kommando vorsorglich bereitgestellten Feldküchen von berittenen Mann⸗ schaften im Trab herangeholt. Die Mannschaften setzten die Ge⸗ wehre zusammen, legten ab und ruhten unter Ausnutzung von schattigen Stellen. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die noch frisch waren, wurden in den Wald geschickt, um ihn abzusuchen und etwa dort noch liegenden Leuten zu helfen. Es stellte sich aber nun heraus, daß es im großen und ganzen nur leichte Fälle waren. Einzelne Leute, die von den Aerzten besonders bezeichnet wurden, sind dann nach den Krankensammelstellen ge⸗ auf Wagen ins La⸗ aber im großen und

und das um so unseres Aller⸗ und sein Verhältnis zur Armee das innere Wesen des Heeres ganz speziell betreffen und damit innig zusammen⸗

In der Haupt⸗ daß unsere Nachbarn eine be⸗

In den allermeisten Fällen handelt es sich ja um die Stell des Offizierkorps. Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat über die Anstellung und Entlasfung von Offizieren zu entscheiden, und er hat auch die Bedingungen festzusetzen, die Zulassung zu den Offzierstellen und für die Beför Offizierstellen maßgebend sind. nun so hin, als ob der Offizier rechtlos wäre. Gewiß, Festsetzung der Rechte des Offiziers, etwa wie im Reich Das paßt aber auch in die Verhältnisse der Armee meiner Ueberzeugung nach in keiner Weise hinein. Das innere Wesen des Offizierkorps beruht ja wesentlich auf seinem unmittelbaren Ver⸗ hältnis zum Allerhöchsten Kriegsherrn, und hiervon hängt unmittelbar das feste Gefüge und die Einheitlichkeit, der Geist und die Pflicht⸗ auffassung unseres Offizierkorps ab. Dieser Geist des Offizierkorps wirkt wieder ganz bestimmend auf die Armee und gewährleistet, daß sie jederzeit ein festes Instrument für die Sicherheit des Vaterlandes in der Hand des Allerhöchsten Kriegsherrn ist. Darauf kommt es meiner Ansicht nach an.

Wenn der Herr Abgeordnete nun den er möge mir ver⸗

geschmackvollen Vergleich des preußischen dem Prügelknaben des Herrn Chefs des beschränke ich mich lediglich zurückzuweisen. Abgeordnete verkennt vollständig die Stellung des Militär⸗ kabinetts und die Stellung aller andern Immediatstellen. Ich be⸗ komme weder Weisungen noch Befehle vom Chef des Militär⸗ kabinetts. Ich bin in der Lage, Seiner Majestät meine Angelegen⸗ heiten ganz selbständig vorzutragen. Dessen Befehlen und Weisungen bin ich natürlich verpflichtet nachzukommen; denn nicht der Kriegs⸗ minister, sondern der König von Preußen kommandiert die Königlich preußische Armee.

Der Herr Abg. Dr. Semler ist auf das Thema der kleinen Garnisonen zu sprechen gekommen. Ich habe mich schon in der Budgetkommission darüber ansgesprochen und habe besonders darauf hingewiesen, daß in unsern kleinen Garnisonen speziell der Offizier eine weniger gute Situation hat als in manchen andern, daß aber diese Angelegenheit auch manchmal übertrieben wird, da auch die kleine Garnison sehr oft ihre Vorzüge zgegenüber der großen hat. (Sehr richtig! rechts.)

Ich habe mich auch ganz speziell wiederholt hier im Hause Budgetkommission künstliche Erzeugung

jedem Buche herausnehmen —, ferner unserer Divisionskavallerie mangelhaft i

stärkung unseres Grenzschutzes notwendig ist.

Wenn der Herr Abg. Müller (Meinin die wir den Druckschriften beigefügt haben so gebe ich die preis. Ich habe das a Naturgemäß sind

geschichte, die sich vor aller Welt abgespielt haben,

halten; sie sind lediglich deshalb gegeben worden, zu führen, daß auch in den letzten kleineren Kri eine Rolle gespielt hat. Daß wir Ihnen keine

Schlachten mit Kavallerie vorführen konnten,

daß in den letzten Jahrzehnten keine großen

führt worden sind, und weil auch selbst im ru

Kavallerie kaum zur Stelle gewesen ist nur zwei Linienkavallerie

Kaiser allein gen) auch die Kriegsbeispiele, auch unter geheim“ rechnet, uch schon in der Kommission

derung in Da stellt es der Herr Abgeordnete eine juristische sbeamtengesetz,

acht war, wurden alsbald

nicht geheim zu um den Nachweis egen die Kavallerie Beispiele von großen liegt wesentlich daran, europäischen Kriege ge⸗ ssisch⸗japanischen Kriege denn bekanntlich hat Rußland Die Schilderung on von den Ver⸗ ch unserer pflichtmäßigen Auf⸗ iserer Grenze abspielen müssen chschlagend in bezug auf die Unter⸗

besteht nicht.

eingerichteten und wurden

regimenter dort gehabt.

aber, die wir den Herren in der Budgetkommisst hältnissen gegeben haben, wie sie sich na fassung bei Ausbruch eines Krieges an un und werden, ist meiner Ansicht nach dur legenheit der deutschen Kavallerie an Zahl gegenüber der Kavallerie der Nachbarn. Die wesentliche Rolle, die die Kavallerie namentlich in den ersten Tagen eines Krieges spielen wird, wird sie immer behalten trotz lenkbarer Luftschiffe und trotz Flieger; denn niemals kann das von der Witterung abhängige Flugfahrzeug die Rolle der Kavallerie übernehmen, es kann niemals, wie die Kavallerie, sc=hlagen. Darin liegt das Wesentliche.

Nun ist mir immer wieder in der Budgetkommission der Ge punkt entgegengehalten, als ob hier höfische spielten. Ich glaube, Gründen sollten diese (Sehr richtig! rechts.) 8

Lassen Sie sich auch hier bei der Ent welchen politischen Rücksichten le⸗ politische Rücksichten verzeihen

vom Generalkommondo führt worden zarett nach Arys gebracht. ganzen nur eine Vorsichtsmaßregel; denn die Leute waren nicht schwer erkrankt.

Nun kam der Marsch nach Hause. Die Truppe hatte nach Schluß der Uebung zwei Stunden geruht. Es war mittlerweile vier Uhr Nachmittags geworden. Die Truppe hatte während der Ruhe reichlich Wasser und Kaffee getrunken. Dann wurde der Ab⸗ marsch in die Quartiere angetreten. Das Regiment Nr. 152 mar⸗ schierte kompagnieweise mit sehr großen Marschpausen nach Hause entschieden eine durchaus richtige Anordnung. Das Infanterieregiment Nr. 148 marschierte mit dem ersten Bataillon sofort in die Quartiere, die unmittelbar davor lagen. Das zweite und dritte Bataillon, welche im Walde etwas mehr mitgenommen worden waren, marschierten zu⸗ nächst nach dem Lager und ruhten dort wieder eine Stunde. Den Leuten wurde Gelegenheit zum Wassertrinken gegehen, und erst um 5 Uhr Nachmittags traten diese beiden Bataillone aus dem Lager den Marsch in die Quartiere an, der, verschieden lang, überall bis 7 Uhr Abends beendet war. Die Truppe machte nach Meldung ihrer Führer auf diesem Nachhausemarsch zunächst einen durchaus frischen Eindruck, sodaß eigentlich gar keine Gefahr von den Kom⸗ Aber kurz vor dem Quartier traten mehrere Ohnmachtsfälle ein, an denen später leider fünf von diesen Leuten gestorben sind. Bei diesen fünf Leuten ist die auffallende Tat⸗ sache festzustellen, daß von diesen während der Uebung keiner erkrankt gewesen ist, daß sie ganz ohne Beschwerden die Uebung mit⸗ gemacht haben und daß zwei Mann dicht am Quartier, zwei Mann unmittelbar vor dem Quartier und einer erst beim Wegtreten umge⸗ fallen sind. Das ist eine alte Erfahrung, meine Herren, daß gerade diejenigen Soldaten, die die meiste Energie haben, die den meisten Ehrgeiz haben und es durchsetzen wollen, die also brave, tüchtige Soldaten sind, im letzten Moment, wenn ihnen die Kräfte doch ver⸗ sagen, umfallen und gleich so schwer erkranken, daß Aerzte und Vor⸗ gesetzte der Sache ratlos gegenüberstehen.

Aerztliche Hilfe ist übergll zur Stelle gewesen und soweit als möglich auch rechtzektig auf dem Marsch, der zum Teil kompagnie⸗ Nach der Meldung des Generalarztes sind von behandelten

Das war

nicht sehr Kriegsministers mit Militärkabinetts gemacht hat,

(Sehr richtig! rechts.)

Rücksichten eine Rolle gegenüber den durchschlagenden militärischen mißtrauischen Stimmen doch verstummen. scheidung nicht von irgend⸗ iten. Meine Herren, wenn Sie mir das Wort als Solrdat bei derartigen Fragen ausschlaggebend sein follen, dann kommen die militärischen Rücksichten entschieden oft zu kurz. um eine so ernste Frage, daß sie mit all verneint werden darf.

Hier handelt es sich gemeinen Ausführungen nicht (Sehr richtig! rechts.)

Der Herr Abg. Noske hat hier erwähnt, der Budgetkommission als ob die drei Kavalleriere reichend sein werden. und ich glaube, berufen zu können.

pagniechefs befürchtet wurde.

daß der Kriegs⸗ sich dahin geäußert habe, gimenter doch auch noch aus⸗ Da muß er mich arg mißverstanden haben, f die Mehrheit der Budgetkommission Ich habe ausdrücklich in

möchte ich auch heute e Zahl von 6 Kavallerie⸗ der Auffassung des Kriegs⸗ Generalstabs d

ausgesprochen, Regimenter Herr Abg. Semler hat gestern von einer wachsenden Gründung solcher Regi⸗ menter gesprochen. Dagegen muß ich Front machen und habe glück⸗ licherweise dabei die Unterstützung Ihres Herrn Fraktionsgenossen, des Herrn Abg. Bassermann, der ausdrücklich und wiederholt anerkannt hat und das bestätigen ja die Tatsachen daß diese Regimenter nicht wachsen, sondern abnehmen, und daß infolgedessen die Militär⸗ verwaltung nicht nur mit allgemeinen Redensarten, sondern auch mi Taten dieser Frage nähergeht; und dabei wird es auch bleiben. Wir können die Homogenität unsere Offinierkorps nicht durch massenhafte Versetzungen aufs Spiel setzen, denn dabei ist noch mehr zu erwägen, als nur diese Frage. 1

Der Herr Abg. Dr. Semler hat dann die Versetzungen von Regimentern an die Grenze gestreft. einigen Jahren ich weiß nicht, vor wie vielen Jahren, jedenfalls vor meiner Amtszeit der Versuch gemacht worden ist. ist aber unglücklich ausgefallen. immer unglücklich ausfallen; seiner Garnison, nicht nur wirtschaftlich, sondern es ist auch mit der ganzen Bebvölkerung innig verbunden. rechts.) Zieht man ein Regiment aus einer alten Garnison heraus, so dauert es eine lange Zeit, bis es an einem neuen Orte wieder Auch das Regiment, welches man aus schlechteren Verhältnissen in neue bessere bringt, setzt man in diese schwierige Situation. Daher kommt vielleicht auch das, was der Herr Abge⸗ ordnete meinte, daß ich kenne den Fall nicht bei einem Regiment, welches aus einer guten in eine schlechtere Garnison gekommen ist, das Offizierkorps sich sehr bald verwandelt hätte. (Abg. Dr. Semler: Nur ein Regiment ) Es ist möglich, daß das vorgekommen ist. Das kommt aber lediglich daher, daß das Offizierkorps eben in die Garnison, in die ganze Be⸗ völkerung, die dort in der Gegend ist, eintritt. Ich kann dem Herrn Abgeordneten umgekehrt eine ganze Masse von Regimentern zeigen, bei denen die Sache anders liegt. welches mir aus meiner Zeit als kommandierender General bekannt ist. Das ist das Dragonerregiment Nr. 12, welches aus Frankfurt a. O. nach Gnesen versetzt worden ist, wahrhaftig keine begehrte Garnison! Wenn Sie sich die Rangliste ansehen, wird der Eindruck, den Sie von dem Offizierkorps haben werden, noch genau derselbe sein wie vor 20 Jahren. Ich kann ihnen auch eine ganze Reihe von Garnisonen nennen, die gute Garnisonen sind, und wo das Offizierkorps ganz vorwiegend bürgerlich ist, und umgekehrt eine ganze Reihe weniger begehrens⸗ werter Garnisonen, wo das Offizierkorps vorwiegend adlig ist. hängt also nicht lediglich davon ab, daß die Herren, die nun einmal mit drei Buchstaben vor ihrem Namen auf die Welt gekommen sind, (Heeiterkeit) nur nach guten Garnisonen streben, sondern es hängt auch von einer ganzen Reihe anderer Verhätnisse mit ab.

Um nun auf die Wehrvorlage selbst zu kommen, so, glaube ich, hat die Heeresverwaltung in der Budgetkommission den Vorwurf, der ihr in der ersten Lesung gemacht worden ist, nämlich keine aus⸗ reichende Begründung der Forderungen der verbündeten Regierungen gegeben zu haben, von sich abgewälzt. Wir haben in der Budget⸗ kommission in eingehendster und umfassendster Weise schriftlich und mündlich Ihnen die Begründung für unsere Forderungen gegeben, und zu meiner Freude hat die Mehrheit der Kommission diese wenigstens im großen und ganzen anerkannt.

Nur in einem wesentlichen Punkte, meine Herren, ist es uns bis jetzt nicht gelungen, unsere Ansicht zur Geltung zu bringen: das ist

sogenannter

mich auch hier au (Sehr richtig! rechts.)

der Budgetkommission erklärt und das wenn Sie uns nicht di regimentern bewilligen, so bleiben nach ministeriums und der des Chefs des wesentliche Lücken in unserer deutschen Rüstung, Ausbruch eines Krieges auf das empfindlichste (Sehr richtig! rechts. Lebhafte Rufe: Hört, hört!) Ich habe das hier ausdrücklich betonen zu müssen geglaubt.

die Verantwortung übernehmen, wenn Sie uns die Fo schlagen. Ich habe deshalb die dringende Bitte: mindestens das, das Mindestmaß von dem, ich betone:

wiederholen —:

er Armee so daß sie sich beim geht nur nicht so schnell. bemerkbar machen weise erfolgte. im Barackenlazarett schaften am 7. d. M. bereits acht ins Revier entlassen. die Besserung soweit vorgeschritten, daß die Kranken voraussichtlich in wenigen Tagen entlassen werden können. Dann bleiben sechs Fälle von denen vier ohne Komplikationen sind und die Dienstfähigkeit wiederhergestellt werden wird. Bei zwei Mann ist der Ausgang noch zweifelhaft, aber Lebensgefahr besteht auch bei diesen nicht mehr.

Meine Herren, aus den mir vorliegenden Berichten habe ich die Ueberzeugung gewonnen, daß an den sehr bedauerlichen Vorfällen keinem der Vorgesetzten eine Schuld beizumessen ist. Die Gesamt⸗ marschleistung, die die Truppe an diesem Tage zurücklegte, war im ganzen 26 km einschließlich Gefecht. Das ist eine Leistung, die für eine trainierte Truppe unter sonst normalen Verhältnissen eigentlich eine Kleinigkeit ist. Es trafen aber mehrere Umstände hierbei zu⸗ sammen. Der eine ist das Pafsieren dieses Waldes, das ja militärisch nicht vermeidbar war; der andere ist, daß die Truppe um die Mittags⸗ zeit von einer Gewitterschwüle überrascht wurde, verbunden mit hoher Feuchtigkeit. Das Thermometer, das früh Morgens nur + 17 Grad Celsius zeigte, stiig um Mittag auf mehr als 30 Grad, und das ist der Hauptgrund, weshalb der Vorfall eingetreten ist. Jedenfalls ist, nachdem die Truppe von dieser Gewitterschwüle überrascht worden war, alles geschehen, um sie heil durch diese besonders schwierige Lage zu bringen. Daß das nicht vollständig gelungen ist, wird wahrscheinlich oder sicher niemand mehr bedauern als die unmittelbaren Vor⸗ gesetzten, denen das Wohl und Wehe ihrer Leute zweifellos am Herzen liegt, und ich kann von mir aus auch nur meinem herzlichen Bedauern darüber Ausdruck geben, daß hier fünf brave Soldaten durch solche unglücklichen Umstände ihr Leben im Dienste des Vater⸗ landes haben lassen müssen.

Der Herr Abgeordnete Müller (Meiningen) hat an mich die Frage gerichtet, wie die Angelegenheit betreffs des österreichischen Oberst Redl stände; er hätte zwar das Telegramm des „Wolffschen Telegraphenbureaus“ gelesen, wollte aber von mir noch eine Be⸗ stätigung haben. Diese Bestätigung gebe ich ihm hiermit in Ueber⸗ einstimmung mit dem Herrn Chef des Generalstabes der Armee: Oberst Redl war nicht in der Lage, irgendwelches geheime Material der deutschen Heeresverwaltung zu verraten, weil er es überhaupt nicht in die Finger bekommen hat. (Bravo!)

Der Herr Abgeordnete hat dann in seiner Rede gesagt, ich hätte mich in der Budgetkommission wiederholt und, wie er es dar⸗ stellte, auch unnötig hinter die Kommandogewalt zurückgezogen. Das Die Verfassung, das Reichsmilitär⸗ gesetz und noch viele andere Gesetze präzisieren ganz genau die Rechte des Kaisers in Bezug auf die Armee und ebenso auf die Rechte des Reichstags. Die verbündeten Regierungen haben noch nie den Versuch gemacht, den Rechten des Reichstags zu nahe zu treten.

Sie müssen rderung ab⸗ bewilligen Sie die Regierung gefordert hat. was wir für erforderlich halten. ich dabei

acht Fällen Sie wissen, daß vor das Mindestmaß, konservativen

Kavallerieregimenter mehr bewilligen will. Se Herren, würde das für die Militärverwaltung dr ich habe ja mit dem Mindestmaß gerechnet. kein irdischer Mensch, die Verhältniss vollständig übersehen,

Ich glaube auch,

ein Regiment Ibstverständlich, meine rchaus gut sein, denn Natürlich kann niemand, e in einem künftigen Kriege so cherheit im Frieden bei einem Kriege ent⸗ glaubt, daß ihm zu viele sondern er hat immer erklärt, er is nur auf das Mindestmaß be⸗ daß es genügen wird; ein Feind zweifellos verbessern.

daß er mit absoluter Si boraussagen kann, wie sich die Verhältnisse wickeln werden. Niemals hat ein Feldberr ge Truppen überwiesen worden wären, hätte noch zu wenig. Wir haben un shränkt, von dem wir unbedingt gla Mehr würde die Verhältnisse gegen den (Bravo!l rechts.)

Herzog (wirtsch. Vgg.): Gewi Soldaten das Leben kostete ewalt vorgele ein Vorwurf. Die Angrif Intendantur haben sich ebe außergewöhnli iffe mögen auf im ganzen aber hat sie si ir begrüßen es, daß die

die gesamte wa fenfähige deut eineswegs die g dem werktätigen Teil d

Wurzel schlägt.

Ich bezweifle das nicht.

ist der Vorfall in Arys, jehr bedauerlich; en, und es trifft keinen der e des Abg. Noske auf die Lei nfalls als unhaltbar herausgestellt; si chen Schwierigkeiten gegenübe gelnden Erfahrung zu abe gewachsen

der 5 braven hat höhere G. stungen der

Ich will eines speziell nennen,

seehrpflicht nach Jugend ausgedehnt wir röße des Opfers, das diese Aus⸗ es Volkes auferlegt. te werden damit der Volkswirt setzt werden müss otwendigkeit. Daß mit der ist bereits betont worden; die Ge⸗ t deutlich, daß auch nicht die Spur chen Volke vorhanden ist. tern, die neue Militärlast sei ledig⸗ nserer auswärtigen

olitik voll⸗ es 2 in geht doch ent⸗ ge ist eine notwendige Folge der all⸗ in Mitteleuropa in Verbindung mit age unseres Vaterlandes, das immer renzen zu rechnen hat. n gestaltet worden ist, sind wir im Nicht billigen können wir aber die ir stehen da durchaus auf des Abg. Bassermann. Die der Forderungen bestimmen, aterlandes zu erheben sind; rseits auch den Antrag der mehr zu bewilligen, ab. Wir Vertrauen entgegen,

ennen dabei Ueber hundert⸗ schaft entzogen und en; aber es handelt Vorlage keine

d Arbeitskräf werden durch fremde Elemente er dabei um eine harte N icht verbunde ten Jahrzehnte zei einer offensiven Absicht im deut der Welfen meinte ge rgebnis der im letzten Jahrzehnt, on enthusiastischer Bewunderung uns men frei; aber dieser Vorwurf des Abg. Colshorn den zu weit. Die Wehrvorla einen staatlichen Entwicklun eigenartigen geographi Deckung zweier orlage, wie sie in der Kommissio nd ganzen einverstanden. Kavallerieregimenter; w unkte des Kriegsministers und ichen Stellen müssen das Ma der Sicherung des Erwägung lehnen wir ande chkonservativen, noch 10 Eskadrons ten unserer Heeresverwaltu n der Ueberzeug

ressive Ab sc 791 der le

eziell gegenüber nd. erer auswärtigen

ist nicht richtig, meine Herren. ie im Interesse

nach wie vor

Ich habe die

berechtigte Ausstellungen auch unsererseits als berechtigt anzuerkennen. So ist der an das Abnahmepersonal bei der Firma Krupp geleistete „Verpflegungszuschu unter allen Umständen eine große Ungehörig⸗ keit, gegen die die2 doch vielleicht früher hätte einschreiten müssen. Es muß alles vermie en werden, was im Volke auch nur den Anschein erwecken könnte, als gingen 5 Dinge vor, welche mit der radition des Heeres und seines FFberrorps nicht vereinbar wären. Die Wehrvorlage drängt aber auf Erledigung; man darf sie nicht mit soviel weit auseinandergehenden 1— Teil Prinzipienfragen berührenden Wünschen bepacken. Zweife os sind unter den vorge⸗ schlagenen Resolutionen eine Menge sehr berechtigter Wünsche, die die vvESöö erfüllen kann, so diejenigen betreffs der Jugenderziehung, der ilitäranwärter, der Arbeiten und Lieferungen für das eer. Diesen Resolutionen werden wir zustimmen; dagegen lehnen wir die weitgehenden Anträge der Sozialdemokraten, hie das Gesetz selbst damit belasten wollen, ab. Die Sozialdemokratest wollen ja sogar die freie politische Betätigung des Soldaten in dem 8 grantieren; mit dieser Forderung steht in krassem Widerspruch der

oykott, den die Sozialdemokraten bei den letzten preußischen Landtagswahlen gegen nicht sozialdemokratische Wähler ausgeübt haben. Die dem deutschen Volke ah neue Last ist ja fehr schwer aber nur ein solches Volk kann seine Existenz und seinen Wo stand wahren, das sich auch entschließen kann, einen Teil seines Geldes linsbas Eisen umzusetzen, welches ihm seine Existenz gewährleisten

Hilft Abg. Ledebour (Soz.): Auf dem gleichen Niveau, wie die eben . Rede, stand auch die gestrige Rebe des ersten und des einzigen verantwortlichen Beamten des Deutschen Reiches. Er hat mit seiner Rede bei uns den Eindruck hinterlassen, als ob er nur ja nicht zu viel reden wollte, um sich nicht immer weiter hineinzureden. Gründe für die Vorlage hat er nicht e am ersten Tage war er nicht da, wahrscheinlich, weil ein vozialdemokrat redete, er ist auch jetzt wieder nicht da. Ich verstehe diese Abneigung, aber ich ver⸗ stehe nicht, daß der leitende Sprechminister eines konstitutionellen Staates sich der Pflicht absolut nicht bewußt ist, die Argumente der Fasegtch ften Opposition widerlegen zu müssen, daß er immer nur Zustimmungsreden hören will. (Präsident Dr. aempf rügt diesen Ausdruck.) —... Auf mich macht das den Eindruck; wenn der Vrasdens diesen Eindruck nicht hat, so ist das seine Sache. Im Gegensatz daßi stand der unvermittelt schroffe Ton, den der Kanzler anschlug, un 8 gegen die SPefts sondern gegen die Freunde der Vor⸗ Der Abg. Dr. 2 küller⸗Meiningen war offenbar gar nicht dar⸗ auf Fefaßt, denn er flehte ja geradezu den Reichskanzler an, doch den 24 wenigstens ein wohlgeneigtes Ohr zu leihen. Der Abg. Dr. Müller⸗Meiningen wollte es nicht gelten lassen, daß ich diese Resolutionsmethode bei einer solchen elegenheit in der Kom⸗ mission als „warme Limonade“ bezeichnete. Der Reichskanzler hat mir sofort recht gegeben. Als der Abg. Müller⸗Meiningen ihm mit seinem Glase lauer Limonade zuprostete, da hat er es ihm aus der Hand geschlagen und ihn F Was für Empfindungen muß übrigens der Freisinn gehabt haben, als der eichskanzler seine Aus⸗ ührungen über den Zweck der Armee machte? Vielleicht hat der eichskanzler den Freisinn tiefer eingeschätzt, indem er wohl annahm, daß, wenn er ihn an die Wand drückt, daß er quietscht, er dauernd in einen moluskenartigen Zustand gerät, als wären es National⸗ liberale. Man kann sich sonst nur denken, daß der Reichskanzler davon ausgeht, sich die Vorlage von einem neuen Reichstag bewilligen zu lassen. I eshalb brüskiert er vielleicht dann diesen Reichstag, baß es diesem unmöglich ist, zu ustimmen. Der Reichskanzler will vielleicht nur einen Vorwand zur Reichsta sauflösung haben. Das ist die einzig denkbare vernünftige Erklärung für das Verfahren des Kanzlers, das sonst nur bei den Insassen eines „Hauses möglich wäre, in das die Reichstagsabgeordneten, solange sie ihr Amt haben, nicht hinein⸗ kommen. Deshalb sagt auch der Reichskanzler nicht, welche 1 rungen er stellt, sondern nur, daß er etwas Er geht bis zu Ende und will alle Konsequenzen ziehen. Ich verstehe den Reichskanzler, daß er einen Fhn haben will, der besser als der jetzige ist. Auch wir sehen einer 8 chen Nuflösung des Reichstags mit Freude entgegen. Die bürgerlichen Parteien denken dabei nur an ihre Mandate. Wir sehen darin nur ein Mittel, nnfere Ideen in das Volk zu bringen. Jede Neuwahl hat uns genützt, elbst 1907 haben wir eine Viertelmillion mehr Stimmen zubekommen. Wenn die Herren von der Reichspartei das erreichen könnten, würden 18 sch alle Finger danach lecken. Aber weil ja besonders die Rechte euwahlen fürchtet, möchte sie am SeFee. die Legislaturperiode auf 7 Jahre verlängern. Als der jetzige Reichstag gewählt wurde, war von dieser Feensberstärkung keine Rede. Es wäre nicht mehr als recht und billi deshalb von neuem an das Volk zu appellieren. Der Abg. Müller⸗Meiningen hat sich dann auch gegen meinen Partei⸗ reund Noske gewandt und behauptet, sein Verhalten in der Kommission täände im Widerspruch bur Partei. Das ist nicht der Fall. Der 59 oske hat gestern im Auftrage der Partei gesprochen, und wir e mit seiner Haltung in der Kommission vollständig einverstanden. Abg. Müller⸗Meiningen hat dann Anspielungen ag Vorgänge in den sogenannten vertraulichen Sitzungen gemacht. Deshalb kann ich hier nicht darauf eingehen. Wenn es nach uns ginge, würde es natürlich keine vertraulichen Besprechungen geben. Der Abg. Müller⸗ Meiningen hat seine Behauptungen auf blauen Dunst hin gemacht. Wenn er sie nicht beweisen kann, dann 19 er sie wenigstens zurück⸗ nehmen. Für uns haben die vertraulichen Besprechungen nur den Sinn, aus der Regierung etwas herauszubekommen. Das ist be⸗ sonders schwierig beim Staatssekretär von Jagow. Der muß ganz besonders behandelt werden. Wenn man aus ihm etwas herausbe⸗ kommen will, so muß man so becsacger. als ob man einen Korken⸗ zieher in eine enge Weinflasche steckt. (Präsident Kaempf rügt diesen Ausdruck.) Ich nehme an, der Präsident hat nur den Vergleich mit dem Flaschenhals rügen wollen, denn mit dem Pfropfenzieher

lage.

habe ich mich selbst verglichen. Daß wir übrigens au dem Reichs⸗

kanzler Gerechtigkeit widerfahren lassen, das beweist, daß wir seine Ausführungen mit Genugtuung begrüßten, die er über die Besserung unseres Verhältnisses zu England gemacht hat. Da hat jemand mir nun vorgeworfen, ich hätte so ialdemokratische Anschauungen ver⸗ leugnet! Ich wüͤnschte nur, daß die Regierung uns recht oft Ge⸗ legenheit gäbe, si zu loben. Wenn der Reichskanzler darauf hin⸗ arbeitet, eine Auflösung des Reichstags zu erzielen, dann ist eine gründ⸗ liche Debatte erst recht notwendig. Wenn der Reichskanzler aus Gründen, die in seiner Person liegen, die Vorlage der verbündeten Regierungen nicht ausreichend vertreten 8 so ist um so mehr Ur⸗ ache für diese vorhanden, das nachzuholen. Womit begründet der anzler die Wehrvorlage? Zunächst mit dem Balkankriege und den misageesen eingetretenen Verschiebungen. Es hat sich qiett vollauf bestätigt, was wir Lafbrt über die Nachwirkung dieses Krieges vor⸗ 2hscesäs hatten. Hat sch denn wirklich eine slawi che Balkanmacht det, die uns gefä

ausgebi rlich werden könnte? ir haben einen

Balkanbund befürwortet in der festen Ueberzeugung, 8 ein solcher

weder Deutschland noch Oesterreich gefährlich werden önne. Von einer slawischen Großmacht kann da nicht die Rede sein. Es ist ein Unsinn der Rassentheorie, daß Völker gemeinsamer Abstammung notwendigerweise sich . gegen andere Völker zusammenschließen nicstben Ich benaeh .B. auf den großen politischen Gegensatz zwischen Russen und Polen und etzt vvi Bulgaren und Serben, wobei ich allerdings nur die berscenen Klassen im Auge habe. Die bistorischen Ereignisse haben diese Vorlage in Fetzen gerissen. Darum ist der Kanzler auf diese Sache gar nicht eingegangen; er hätte sich sanst seinen sals abschneiden müssen, seinen politischen Hals ab⸗ chneiden müssen. Ihm kann alles drunter und drüber gehen, wenn nur die Agrarier geschont werden. Der Kanzler hat einen Helfer in dem Abg. Erzberger gefunden; dieser hat, da mit dem Balkan nichts mehr anzufangen ist, das französische Schreckgespenst in der Polemik egen uns ins Feld geführt. Er bezog sich auf chauvinistische in Frankreich, die wir bekämpfen, und darauf, daß die Militärverwaltung schon lange Rüstungsbestrebungen gehabt abe. Das bestreiten wir nicht. Das tun alle Militärverwaltungen. Wir

ihrer Pflicht stets bewußt ist und

die Forderung der 6 Kavallerieregimenter. 1 Das hindert uns aber keineswegs,

Greifen aber nun Anträge und Resolutionen, die hier vorgeschlagen b 8 Hoffnung, daß die Abgeordneten, welche die Druckschriften, die die

werden, in die durch die Verfassung gewährleisteten Recht

e des Kaisers le auch in vollem

glauben aber auch jetzt noch nicht, daß die Franzosen das Karnickel sind, das angefangen hat. Der Abg. Erzberger berief sich auf unseren

8811“

„Neuen Zeit“ von der

kein Grund, für eine Mi rzberger sich auf den Artikel eines rufen hat, so ergibt dieser Artikel uerer des französi n großen Teil verantw ch; Millerand, stische Reaktion

Genossen Wendel, der in der prochen habe.

zösischen Gen

riegsgefahr ge⸗

ossen Thomas b en⸗Waechter der E gewesen sei, dieser sei zum gro wegung in F reaktionär soziali den Chauvinismus wieder em hat erst die Möglichkeit ge führung der dreij lehnung der deut schen unmöglich machen zweiflungsmanöver der

ß wir nicht darauf

Vorstößen gegen den M unsere franz

schen Chauvinismus 1 ortlich für die Be⸗ der frühere Sozialist äre gibt es nicht h or zu kitzeln. haffen, daß in

ienstzeit vorgeschlagen wurde. vorlage würde die denn es handelt si

sche Vorlage reich die Wiederein⸗ chen Heeres nnahme der französi⸗ nur um ein B rzberger hat gemeint, chen Genossen zu as ist auch nicht

e Miliz muß ich wider⸗ zwei Fronten haben orlage notwendig ist, enn sie hat seit Jahrzehnten be⸗ e wie aus der Pistole alkankonflikt hat eine and angebahnt; der Kanzler hat zutes Verhältnis zu E Bein von dem Stuhle ab, emokraten haben zuerst seit land hingewirkt.

inarbeiten, unsere ilitarismus zu bewegen. gehen weiter al⸗ h ver über die rreche ie Möglichkeit eines K wir nie bestritten, wir bestreiten nu Möglichkeit vorliegt, d Da ist es vollkom geschossene Vorlage damit Verständigung zwischen uns und En sich gerühmt, daß er mitgewirkt ha Damit sägt er ein ir Soziald gegenüber Eng oten ausgeschlachtet worden. ahr in ganz o, als ob das r eer ist seinen des Volkes rapide eich in kur Zeiten Suwarows und des Der Abg. von Lanze brechen zu ruption, in demokratischen Ländern se Putlitz, kennen Sie Rußland? Die

offen aus elt gibt es eine so Kaiser Nikolaus I. Konservativen, Was man dem

wenn diese men widersinnig, d zu begründen. Der

land herbeiz orlage ruht. Jahren auf die Abrüstun opanz ist nach er russischen Gef deislt 1 tut ümer ei. Das russi

die Versklavun

Der Kanzler unverantwortlicher Weise ge⸗ ussische Heer so besonders zahl⸗ ufgaben nicht gewachsen, weil itte macht. D m Die günstigeren nd für Rußland längst vor⸗ das monarchische System eine r diesem sei man sicher vor Kor⸗ se viel schlimmer.

s ist ja das Ideal der Rußland mit

er Zeit nie

utlitz glaubte

ürchterliche Korruption wie seinerzeit der in Rußland stiehlt a aren zum Ruhme nachsa (Präsident Kaempf rügt diesen geist in seiner herrlichsten Blüte z sibirischen Bahn der eine Schienen uffällig, daß es in Rußland so viele ewisse Abnei

die Kassen weil sie ein Beweis für die Die Korruption derartige Dimensionen angenommen, russischen Heeres nach Ich könnte Ihnen in län

der preußischen lles außer mir. st, daß er nicht Den russischen atsache, daß bei gestohlen worden ist. egimentskommandeure gung gegen die Beförderung zum

gen kann, i

gibt, und da Brigadegenera

muß diese kolossale Korruption

sache anführen, hat bereits

in Rußland in Rußland daß zweifellos die Schlag⸗ außen hin äußerst zurück⸗ geren Ausführungen beweisen, pa in der letzten Zeit nicht es nicht so lange aus, wie n noch überhaupt eine Kriegs⸗ daß die Leitung unserer aus⸗ t, die Befürchtungen im Aus⸗ Angriff gemacht werden könnte, zu Nachbarstaaten durch orden, namentlich ist Die deutsche er Erklärungen egründet sind. nbsgehanäicen mosprachlichen rkei und Ruß⸗ Eine Aenderun für die europaͤische mit Frankreich zu⸗ Alle unterdrückten für uns Sympathien haben. ückung der russischen Polen, um mit den werden zu können. daß es nach dem japani

fertigkeit des gegangen ist. daß eine Kräfteverschiebung in Euro stattgefunden hat, mein Fraktionskollege Noske. gefahr besteht, so liegt es daran,

wärtigen Politik nicht verstanden ha lande, daß einmal ein deutscher beseitigen. Es sind eine große An unsere Kriegstreibereien in Unruh dies in letzter Zeit in Belgien Regierung müßte in einwands

aber ich halte

zahl unserer e versetzt w

der Fall gewesen. Lsfreier Weise Belgien gegenüb daß derartige Besürchtungen vollkommen un Politik könnte dazu beitragen, die Kr Deutschland betreibt in den fre gewaltigungspolitik wie die

Auch die innere heblich einzuschrän Landesteilen dieselbe Ver land, nämlich gegenüber Polen und Danen. te von den wohltätigsten Folgen ar könnte es dann nicht wagen, ammen an einen Angriffskrieg gegen uns zu denken. Völker in Rußland würden

uns wünscht man die Unterdr deutschen Polen besser fertig letariat ist so vorgeschritten,

Tbron ins Wanken bringen Eroberungskriege no wenn wir das Miltz Heer gegen den inneren Feind und u nträge auf Verkürzung der D dem Umfange, enommen haben, ist die vorha en Firmen halten sich ihre Spi An der Erklärung des Generalleutnant die Militärverwaltung von Ahnung hatte.

dieser Politik müß olitik sein. Der

ssische Pro⸗ een Kriege den ei einem neuen en würden wir fahren, Aber man braucht das stehende in Eroberungskriege zu führen. tenstzeit sollen nur das Miliz⸗ den die Lieferungen für das ndene Korruption begreiflich. one, wie die großen Staaten. auffällig, daß

ch mehr der Fall sein. Am best system einführten.

heer vorbereiten.

s Wandel war ppschen Bestechungen keine Vunder, daß die Verwaltung bei Ohr gehauen wird. ag nicht angenommen Rechte zeugeneidlicher sind sicher der Meinung,

Bestechungen

des Spions Redl,

gen des Abg. Liebknecht beweisen, daß chen Waffenlieferungsfabriken in engstem ischen Firmen, daß alle Geheimni Konsorten hier ausbaldowern, kontraktlich die mitgeteilt werden müssen; in den betreffen ausdrücklich festgelegt. ch die Zeichnungen und und das sind gerade diej die Militärverwaltung den größten Wert e betriebene Geheimniskrämerei? (Zur demokraten: Wo bleibt die Untersuchun Sie den Kriegsminister

Da ist es denn kein 2 ihrer Ahnungslosigkeit von den Firm Wir bedauern, daß man seinerzeit unseren Antr hat, eine Unterfuchungskommission mit dem Vernehmung

einzusetzen. österreichische Heer Angesichts der

ausgeübten ausgeschlossen,

halb nicht

Die Enthüllun anderen deuts mit ausländ

möglich sind. Krupp und die Konnex stehen sse, die Krupp und sen fremden Firmen nden Vereinbarungen ist das r Redner verliest den bezüglichen Passus.) Dimensionstabellen sind ihnen mitzuteilen, auf deren Geheimhaltung Was soll demgegen⸗ uf bei den Sozial⸗ skommission?) Da müssen

bezügliche Auskunft dafür sorgen, daß Präsident Dr. Kaemp

emerkungen des Staats⸗ egen unsere Partei können wir nicht ohne Wider⸗ oske hat nach den Gegenleistungen für das gesagt, wir vermißten sie, s swort beständen. chon gestern mit ich bitte Sie, den Ausdruck nicht 1 weil sonst den Staatssekretär Delbrück ganz unverständ⸗

ch handelt. (Der Redner ver⸗ ischen Thronrede von 1908.) erfüllt oder nicht? acht worden, aber at denn der König und seine g und wenn ein König irgend ufgabe der Gegenwart halten, dann ge abgelehnt wird, keineswegs die

Das deutsche Volk wartet noch Es wäre aber

enigen Dinge,

Der Kriegsminister m Kin gereinigt wird. ( uch die jüngsten B

nachfolgen lassen wird.

der Augiasstall von dem NM rügt diesen Ausdruck.) A ekretärs Delbrück pruch hingehen la dem Volke angesonnene O es wäre denn, daß sie in dem nicht eingelö (Präsident Dr. Kaempf: Dieser Ausdruck ist einem Ordnungdruf gerügt worden; zu wiederholen.) Polemik gegen lich wäre. wiederholen, man weiß ja, um was es si liest die betreffende Stelle der preu Ist nun diese „wichtigste Aufgabe der 1 sehr bescheidene Vorlage eingebr

pfer gefragt und

Gegenwart“ Es ist zwar eine

der Landtag hat si Ratgeber getan? Wenn eine Regierun eine Reform für die wichti dürften sie, nachdem diese Hände in die Hosentaschen stecken. immer auf die Erfüllung dies töricht. wenn das Volk dara das Versprechen abgegeben h

e abgelehnt.

er wichtigen Aufgabe. uf warten sollte, bis die Herren, die sich an die Erfüllung