1913 / 84 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Apr 1913 18:00:01 GMT) scan diff

I“ uch unsern 1

müssen wir aber auch Blick Die stolze Armee Friedrich

Jahrhundertfeier n 1806 zurückschweifen lassen. Di 1 ammenbrechen, weil die damalige

ß eine neue Zeit angebrochen ist.

ere, die für eine fried⸗

anzösischen Arbeiter, auf Jaurès und an acht zu haben, welcher

Er scheint nicht daran ged aurès bereitet wurde, als er in Frankreich über g der dreijährigen Diens⸗ einem Blatt,

as

s des Großen Regierung nicht erkannte, Man unterließ es, die Armee zu as galt ganz besonders von den Offizieren, die den neu⸗

ten der französischen Armee nicht mehr gewachsen Heimatpolitik sind auch wir jetzt herausgewach st in die Zeit des Imperialismus und der Weltw

Unsere Industrie hat uns mit der Welt in Das muß natürlich

liche Politik sind. Empfang vielfach die Wiedereinführun „France Militatre“, am meisten gelesen wird, land auf den ersten Schl Zuversicht auf die zu Jahr wächst. Frankreich immer eine sehr ru innere namentlich falles. Aber Ich erinnere cassé anknüpft. Die national zuführen auf Vorgänge, die allem auf die Entsendung e die französische Empf wurde. Sie ist nicht kleiner geworden, a is davon gibt der Boykott deutscher Waren. die deutsche Politik habe die Franzosen veran⸗ hrigen zur dreijährigen Dienstzeit überzugehe aßen zweifelhaft. Im „Temps“ wird schon seit er auf die Notwendigkeit der Beseitigung bei der Kavallerie hingewiesen. rreisen erschallt,

tzeit sprach. das in der französischen Ar stand jüngst, in einem Kriege wurde Deu ag zerschmettert werden. Leistungsfahigkeit der französischen Die deutsche Politik ist wa

8 Veunlschland i schaft hineing Konkurrenz gebracht. gern. Diese neue Zeit stellt neue zu verteidigen haben als fruüͤher. wir nicht verlieren. len jeder Gefahr gew sind meine Freunde bereit, diese Vorlage nationale Pflicht, ein Gebot der Sel

Abg. Graf von Kanit ie Vorlage nicht ablehnen, sondern an

Armee von Jahr hrend der 40 Jahre gegen hige und friedliche gewesen. Ich er⸗ Zeit, an die Erledigung des auch später war die deutsche Politik eine fried⸗ an die erxregte Zeit, die sich an den Namen Del⸗ istische Bewegung in Frankreich ist zurück⸗ mit Marokko zusammenhängen, und vor ines deutschen Panzers nach Agadir, wodurch indlichkeit und Eitelkeit offenbar sehr verletzt ls wir auf Marokko verzich⸗

auch die Kriegsg weil wir mel Was wir errungen haben, wollen Die Zahl unserer Feinde ist größer geworden. Angesichts der Weltlage zu bewilligen. Dies ist eine bsterhaltung!

(dkons.): Die so;

an die Bismarcksche achsen sein.

ialdemokratische Par⸗ mehmen, denn sie ist Wer unser Vaterland preisgeben ren sie bedarf, um as wir als eine Notwendig⸗

tei sollte d ein Friedenswerk ersten Ranges. will, der verweigere der uns die Feinde vom Halse zu halten. keit, und zwar als eine bittere Notwendigkeit zeichnen Sie (zu den Soz.) als Volksversammlungen abgehalten, sinn“ protestiert wird. haben in Versammlungen geg Aber diese großen s rigen Verlauf genommen. Jaurès in Nancy eine große Versa den Militarismus protestierte, tausendstimmigen Ruf: „KA Berlin“. Mit diesem Rufe zogen die dieses längst vom deutschen Heere der französischen Armee gar nie zosen sind nicht nach Berlin gelangt; tun wir das un auch in Zukunft nicht nach Berlin gelangen. zialisten werden die Annahme de hindern, ebensowenig werden deutsche Wehrvorlage hindern. von ihren Revanchegelüsten k glauben Sie doch nicht, daß Ausbruch eines Krieges verhindern wird.

Rede gewesen und wird auch künftig nicht Sie nicht, daß wir leichten Herzens an

1 timmung ist wahrhaftig r die kolossalen Lasten, die dem Lande aufgebürdet Es handelt sich hier nicht nur um Wehrbeitrages, um die Hunderte von Millionen, Unterhaltung der Armee notwe sondern es handelt sich auch um die Mannschaften, rüstiger Manner, die der schaffenden A ist gewiß eine kolossale Last. erst die Balkankrisis, dem Balkan, keit dieser Rüstungen hervorgerufen, s die übermäßigen zutagetretenden Kriegsgelüste Frankreichs mit ihrem Ru Trotz seiner so viel geringeren Einwohnerzahl

die hinter der deutschen

steht. Und nun sind noch die neuen französise nommen worden, die Infanterie⸗ und Kapallae lich vermehrt worden. Körperschaften Frankreichs einmütig sozialistischen Abgeordneten I Wiederherstellung der dreij⸗ Frankreich bestand, verlangt. erheblich über den Kopf verschließen, dürfen wir nicht derr Kopf in de Sie wollen, es ist eine Schraube ohne Ende. stärkt seine Wehrmacht, das andere muß

können wir den Wettkampf noch etwas lang reich, aber es würde ein Verbre nicht gebrauchen wollten.

teten. Zeugnis geordnete Haase s laßt, von der zweijäl Das ist mir einigerm Jahr und Tag i der zweijährigen Dienstzeit Dutzenden sind dort die darüber ist kein Zwei prechenden Artikel des ger der Verlängerung der ihrer Tendenz gefördert w Die nation Ländern seit 1900 sel Cäsarenwahn, mit

Regierung die Mittel, de

Rüstungswahnsinn. worin gegen diesen „Rüstungswahn⸗ demokraten in Frankreich gen das neue französische Gesetz protestiert.

mmer wied e Notschreie aus militärischen § Auch die Sozial Ich darf auch hinweisen auf einen ent⸗ aus diesem März. Dienstzeit durch unsere Vorlage in orden sind, werde ich natürlich nicht be⸗ alistisch⸗imperialistische Bewegung hat in vielen öt stark eingesetzt; daß sie nichts zu tun hat mit Herrschern in der Richtung auf se Bewegung ist durchaus inter⸗ land wie durch Frankreich, durch Kaiser⸗ em Gebiete der kolonialen Er⸗ radezu bewunderswerte Energie ent⸗ durch England. Alle Stagdten werden dazu Die deutsche Politik hat e noch freien Gebiete schlecht abgeschnitten; keine aktive; gewachsen Natürlich würde, wie Politik für u

Demonstrationsversammlungen haben einen trau⸗ Sozialistenführer mmlung abhielt, worin er gegen wurde er niedergeschrien Diesen Ruf kennen wir von 1870 Iksmassen durch Paris, als zerniert und die Operationsfähigkeit

Die Fran⸗ srige, daß sie Die französischen So⸗ r französischen Wehrvorlage niemals die deutschen Sozialdemokraten die Sie werden die Franzosen niemals Gehen Sie doch nach Paris, ialdemokratie den Davon ist bisher nicht die die Rede sein. diese Vorlage herangehen. nicht die Rede.

dem Ehrgeiz von tserweiterung, ist klar, denn die naͤtional, sie geht durch Ruß reiche wie durch Republiken weiterung hat Frankreich eine ge faltet —, sie geht aber auch rissen, ihre Machtmitt bei diesem Wettlauf um di wir haben spät angefangen, aber sind die Rüstungen und die Fürst Bülow au erträglich sein. kratischen Lager wach nur in den roten flächen sind durch Kriegsgefahr ist gewach reich und der l Sandschaks an Weges nach Immerhin kann man da Prestigepolitik erheben, Hat. Auch daß wir den doch keinen rungsvertrag mit Rußl. auseinander zu halten; Bündnis mit Oe gen“ vielfältig beweisen. Lage Deutsch hat, daß ein vorsichtiger Hausva muß; denn die sind nicht abzuse 8 orderungen zu bewil Nitglied des Reichst listischen Monatsheften“ die Volkszeitung“ Bezishungen zu England begrö von Tirpitz hat in der Kommis e Schlachtflotte efriedigung verzeichnen auch wir

cht mehr vorhanden war.

el zu verstärken.

die Bilanz ist noch 8 die internationale hat, eine uns einkreisend gänge haben sich auch im sozialdemo⸗ sendes Verständnis erzwungen, wenn auch zunächst Die Reibungs⸗

Diese Gedanken

„Sozialistischen Monatsheften“. perialistische Politik sehr vermehrt und die Die Angliederung Bosniens an Oester⸗ heutige Balkankrieg beweisen es. Ob die Rückgabe des die Türkei 1908 für den Zweck der Offenhaltung des dahingestellt bleiben.

Von einer Hurraf Sie nicht, daß wi werden, irgendwie die Milliarde des die alljährlich zur

unterschätzen.

di9 fo hordo

Saloniki das Richtige war, muß eeee werden, raus gegen Oesterreich nicht den Vorwurf der pie es gestern der Abgeordnete Haase getan alten, kann

rbeit entzogen werden. Aber wer trägt denn die Schuld? Nicht f gsereignisse auf hat die Notwendig⸗ ondern lediglich und ganz allein stungen und die mit immer größerer Deutlichkeit f: „A Berlin“. unterhält Frankreich im in keiner Weise zurück⸗ chen Cadresgeset riecadres sind beträcht⸗ gesetzgebenden angenommen worden, auch die

Jetzt wird die früher schon in ranzösische Armee hr dürfen wir uns nicht

Oesterreichern die Bündnistreue h Bismarck hatte den Rückversiche⸗ and abgeschlossen, um Frankreich und Rußland aber er legte den allergrößten Wert auf das auch seine „Gedanken und Erinnerun⸗ jeden muß klar sein, daß die ausw schen Geschehnisse verschlechtert en Krieg sich einrichten Krieges für Deutschland ägungen heraus sind wir bereit, sel, sozialdemokratisches t in einem Artikel in den „Sozia⸗ Weltrebolutionsphantasien der „L s Spziglismus, Die Besserung ßen auch wir. Der Staatssekretär Erklärung abgegeben, daß sich das Verhältnis von 16:10 akzeptieren die Besserung des Tones Darlegungen des Kriegsministers über Unleugbar liegen auch sen Darlegungen und den Erklärungen gen habe ich im Auf⸗ sen, daß wir nicht Sie gingen

nicht erst der Verlauf der Krie

9 93 ,15 7 7 7 9 Vorwurf begründen. wie es in der Begründung heißt, I

sterreich, wie

Hlands sich durch b auf ein Frieden eine Armee, r auch auf ein Folgen eines unglücklichen Aus diesen Erwa 1 Diese Gesetze sind ligen. Dr. Ques ages, verweis haben dafür gestimmt. ährigen Dienstzeit, die Damit wachst uns die Gegee diese Gefal

in das Säuglingsalter de

sion die kluge Das eine Land ver⸗ Glücklicherweise er aushalten als Frank⸗ chen sein, wenn wir diesen Vorsprung Wir dürfen uns in keinerlei Sicherheiten Wir dürfen dem Reichskanzler dankbar dafür sein, bracht hat, die ein Friedenswerk s n soll und hoffentlich g

ür die heimis lasse, und mit jenseits des Kanals. e Vorlage selbst noch einige hier Kontraste vor zwischen die

n 1911 und 1912. rage meiner politischen Freunde dar

in allen Punkten mit de uns in manchen Punkten nicht we age nicht allein a

Bemerkungen.

Schon bei früheren Vorla auf hingewie inverstanden waren. Deshalb erklärt sich die ge, sondern man Haase soll durch stabs erfüllt werden, dem Wenn in der Leiter an die deutsche Kriegsverwaltung at, daß er die Verantwortung bei d r Armee für die daraus entstehenden Folgen riegsverwaltung daran achtlos Der leitende Gesichtspunkt der ganzen Dienstpflicht durchgeführt unn müssen auch die Kon⸗ Einzelheiten von jetzt ab ein großes ugeführt werden. Man hat nicht den Weg meekorps schuf, man hat eine Verstärkung Besonders bei der Artillerie war der ganz besonders was die Be⸗ Zürgerlichen Strafgesetzbuches reitungsstadium heraus. rüfung des militärischen Straf⸗ risches Straf⸗

ein soll, die arantieren wird. einmal ausgesprochen Abg. Spahn hat gestern über das gsziffer und der Rekrutenein⸗ hrkraft eines Landes hängt mit von der Haase hatte nicht unrecht, wenn jehrung der deutschen Armee für einzuführen.

er diese Vorlage einge den Frieden garantiere ses Verdienst des offen gewürdigt werden. sehr wichtige Thema d stellung gesprochen. Bevölkerungszahl ab.

r Regierung e 6 S Reichskanzlers muß us der politischen 3 rgessene Dinge nachholen. Nach dem Abg.

nur der Wunsch des General 6 kommen ist.

jetzige Vorl will früher ve diese Vorlage Regierung allzu bereitwillig entgegenge stab und sein herangetreten ist und erklart h derzeitigen Umfange de nicht übernehmen kann natürlich nicht vorbeigehen. Vorlage ist der: Wird diese Vorfrage bejaht, da equenzen gezogen werden. genau zu prüfen haben.

Kontingent von Rekruten z gewählt, daß man neue Ar aller Waffen vorgeschlagen etzige Zustand nicht mehr bef pannung anlangt. f

er Bepölkerun

Der Abg. daß die beabsichtigte Vern Frankreich bestimmend sei,

Wenn Frankreich mit seinen auf den Beinen hält wie De Die Bevöl ren nicht zu, sondern ab. es Jahrhunderts Frankreich lionen Bewohner zählen wird, im Jahre lionen herabgesunken sein.

Frankreich beträgt von 1870 b haltsamen Rückgang der Ge istungsfähigkeit Frankreichs

meldepflichtigen Rekruten nimt 2500 ab, obwohl die Ansprüche an die körperliche lichkeit immer weiter herabgesetzt werden. Aussichten für den künftigen Er durch Prämien soll die Geburtenzif Ein von dem früheren französisch gebrachter Gesetzentwurf verlangte u.

Kindern eine Leibrente, die sie über

Ich weiß nicht, was aus der V Noch haben wir einen Ueberschuß an G sich eine absolute Abnahme von 30 417 Wir tragen uns wahrhaftig nicht

5jährige Friedenspolitik des

die dreijährige Dienst, 39 Millionen genau soviel Soldaten itschland, so liegt darin das ganze Mi kerung Frankreichs nimmt seit einer Reihe Leroy⸗Beaulieu hat berechnet, daß statt 39 nur noch 30 Mil⸗ 000 werden sie auf 20 Mil⸗ gang der Geburtenziffer in is 1906 jährlich reichlich burtenziffer wird natürlich nachteilig beeeinflußt. ut jährlich um rund und moralische Taug⸗ Das sind keine erfreulichen französischen Armee. Sogar er in Frankreich gefördert werden. Kriegsminister Messimy ein⸗ für eine Mutter 1 alle Not des Lebens erhoben orlage schließlich geworden ist. eburten, aber schon 1910 zeigte Doch zurück zur mit Angriffs⸗ Kaisers; wir ege nichts zu

„so darf die 5 verhältnis.

Die Kommission wird die zu Ende dies

Der Armee soll Der Rück

diesen unaufb die militärische Le⸗ Die Zahl der

Die Reform des 2 kommt in diesem Herbst aus dem Vorb ist es zu empfehlen, auch in eine P rechtes einzutreten. Es i recht vielfach veraltet is ir Ganz besonders Maße die Oeffentlich Wertes auf die klären sich zum Teil dadurch, da sehr ungeübt und unerfahren sin praktische Informationskurs daß die Militärperwaltun entgegentritt. Fälle übrig, und sie werde Aufmerksamkeit der Verwaltun halb mehr im Auge behalten, w Rekruten vielleicht doch mal e geistig nicht ganz auf der setzung und Ausschließung aus zugung des Adels. Regimenter mit Familientrad ist ja auch in dem Verhältni den adligen jetzt besser geworden. Tro Regimentern, wo der Adel mehr und ganz besonders beim Regiment 109, das bürgerliche, und 1912 51 adlige und Oesterreich verfolgt man das Prinzip, mentern häufiger an die Gren; wenn bei uns ebenfalls ein stärkerer Of eine Verkürzung der Dienstzeit trete fehlenswert auf Grund der Erfahrunge azu führen, die Dienstzeit wieder zu verl rigen⸗Freiwilligendienst jetzt reformiert Man muß Jahr nicht abgetan ist. Reserpeoffiziere mit hinzurechnet, Nach der Auffassung fer Resignation und orlage aufgenom

st kein Zweifel, daß unser militäri Deshalb müssen auch hier Reformen statt⸗ ist darauf hinzudrängen,

88 1 daß im stärkeren keit zugelassen wird, schon wegen

des erzieherischen Auffallende Fehlsprüche er⸗ ß die Offiziere in der Rechtsprechung d. Hier könnte man vielleicht durch Es muß anerkannt werden, ßer Energie

nichtbeteiligten Elemente.

e abhelfen. gegen 1909.

g den Mißhandlungen mit gro aber immer noch eine Reihe unliebsamer m sich nicht ganz ve

Vorlage selbst. gelüsten, dafür bürgt die 23 verlangen nach ke gewinnen, sondern nur zu verlieren.

Es bleiben 1 81

inem Kriege, wir haben in einem Kri Wir wollen kein Dorf erobern. eber eine Milliarde hingeben, als uns der Gefahr einer Nieder⸗ lage aussetzen, die uns unzählige Milliarden tausende von Menschenleben hinraffen würde. vor hundert Jahren würde von neuem über unser das wollen wir nicht, und deshalb, nur deshalb Soweit die Weltgeschichte

rmeiden lassen. ig muß aber diese Frage jetzt schon des⸗ eil bei der Einstellung so vieler neuer nit unterläuft, der körperlich und Wir. wünschen keine religiösen Gründen und keine Bevor⸗ tandpunkt des Kriegsministers, daß es itionen gibt, will ich nicht abweisen. Es r bürgerlichen Offiziere zu tzdem gibt es eine Reihe von mehr überwiegt. s hatte 1872 28 adlige und 31 4 bürgerliche Offiziere.

Offiziere aus bevorzugten Re⸗ Es wäre auch gut, fizieraustausch stattfände. Für 1 Das ist nicht emp⸗ n, die man in Frankreich gemacht ängern. Auch

kosten und Hundert⸗ ganze Elend von Vaterland kommen; wollen wir unsere zurückreicht, seit Jahr⸗ in allen kriegerischen Ver⸗ das ist zum beiderseitigen Vorteil ge⸗ n, so sähe die Karte Europas heute instinktiven Mißtrauen zeugt es doch, der englischen Flotte geplant sind oder Es hieß, England wolle seine Nordsee⸗ einen großen Teil der Mittelmeerflotte nach der Das würde für uns kein Vorteil und kein Glück orherrschaft im Mittelmeer Wir müssen tief bedauern, daß Mittelmeer verzichten oder auch n sollte, wenn die Erklärung des rankreich sei entschlossen, die en, in Erfüllung gehen sollte. reignisse auf dem Balkan zu reden, hat aber mag Skutari fallen, mag Tscha⸗ mag die Türkei ihren europäischen Besitz irren nicht be⸗

Armee verstärken. hunderten haben Engländer und Deutsche wicklungen zusammengehalten; wesen; wäre es anders gewese Aber von einem

s der Zahl de

So ist es anders aus. wenn gewisse Dislokationen mindestens geplant waren.

flotte verstärken, Nordsee ziehen.

denn die englische T Handelsinteressen nur zuträglich sein. England auf seine Machtstellung im nur eine Schwächung beabsichtige französischen Marineministers Bau Ueberlegenheit im Mittelmeer zu behaup Ueber den Gang der Kriegse zurzeit keinen rechten Zwech taldscha erstürmt werden, bis auf Konstantinopel

seitigt, der Streit geht e kommt, wenn es an die Ab nien mit seinen K.

1“

en zu versetzen.

ich nicht ein. kann unseren

hat, und die jetzt d bin ich dagegen, daß der Einjäh wird, wo sowieso schon soviel auch anerkennen, daß es ja mit diesem einen Wenn man die Uebungen für die dann kommt noch mehr als ein w des Abgeordneten Haase soll das mit einem Gefühle der Ae Ich meine aber, mmung herrscht und es reif equenzen zu ziehen.

e Aenderungen eintreten.

eiteres hinzu. Volk mit dumpfer ngstlichkeit diese ganze B. daß in unserm Volke eine ernste, ent⸗ if genug ist, die Gefahr zu er⸗

Im Hinblick au

verlieren, damit sind die W rst recht los, wenn es zur Teilung der Beute grenzung von Albanien geht, wenn Rumä⸗ jonsforz An der Ver⸗

schlossene Sti 1 bereit, die K

teilung der türkischen Staatsschuld sind auch wir sehr interessiert. Wenn man sie nach dem Muster des Berliner Kongresses von 1878 auf die abzutretenden Distrikte nach dem Maßstab ihrer Erträgnisse bemißt, wie sollen diese Erträgnisse jetzt eruiert werden? Diese Frage birgt ganz unabsehbare Schwierigkeiten, die die ganze Kunst der europaischen Diplomatie herausfordern. Wir haben in letzter Zeit manche ernste Krise durchgemacht, mehr als einmal stand der Krieg vor der Tür, ich erinnere an 1908, wo die Staatskunst Bülows den Konflikt beseitigte, den die Inkorporierung Bosniens heraufbeschwor. Die Marotkokrise führte das Schreckbild eines Riesenbrandes her. auf, und der Ernst der Lage, die durch die Balkankriege veranlaßt ist tritt dahinter nicht zurück. Wir müssen unsere Wehrkraft starken, um jedem Sturm stehen zu können. Solange wir die Stärkeren sind, wird uns der Friede erhalten werden, nur so lange, und nicht einen Tag länger. Hoffentlich wird die Vorlage hier einmütig oder doch mit überwältigender Mehrheit angenommen. Zeigen wir, daß wir willig die Opfer auf uns nehmen, die das Vaterland von uns ver⸗ langt. Möge das Deutschland von 1913 an Opferwilligkeit nicht gegen das Deutschland von 1813 zurückstehen!

Abg. Dr. Müller⸗ Meiningen (fortschr. Volksp.): Die Rede des Grafen Kanitz stand alles in allem in einem erfreulichen Gegen⸗ satz gegen die des Abg. von Heydebrand aus dem vorigen Jahre, wo die „Konservative Korrespondenz“ erklärte, ein Krieg käme uns ganz recht. Sehr interessant war die Feststellung, daß von Hurra⸗ stimmung keine Rede sei. Von einer Hurrastimmung war eigentlich nur in der Rede des Abg. Dr. Spahn etwas zu finden. Diese Rede war hauptsächlich ein Extrakt aus den Schriften des Wehrvereins, und das nahm sich nach den Aeußerungen der Zentrumspresse aus den letzten Wochen etwas sonderbar aus. Bei allen Parteien sollte aber übereinstimmend anerkannt werden, daß noch nie die Güte der Motive einer Vorlage so sehr in umgekehrtem Maßstabe zu ihrer Bedeutung gestanden hat; was in dieser Beziehung die Begründung und die gestrige Rede des Kriegsministers zusammen enthalten haben, war

wirklich das stärkste Stück, was bisher dem deutschen Parlament ge⸗ boten worden ist. Die ganze Vorlage ist geradezu provozierend dürftig motiviert; man sieht ihr an, daß sie in wenigen Wochen zusammen⸗ eschrieben worden ist, da sie auch etatsrechtlich so überaus unüber⸗ sichtlich ist. Die gegebenen Zahlen sind geradezu irreführend. Darum hat das Parlament die Pflicht, objektiv und nüchtern die unbedingte Notwendigkeit der Forderung zu erörtern und zu prüfen, ob auf diese Weise die Sicherung des Reiches auf die beste und billigste Weise erreicht wird. Die Sicherung der politischen Unabhängigkeit und der bisherigen Großmachtstellung des Deutschen Reiches kann allein der richtige Maßstab sein, nicht aber Prozentberechnungen nach dem launenhaften Gesetz der ewigen Schraube. Alles nur Dekorative muß unbedingt aus der Vorlage gestrichen werden. Wahnsinn ist es, zu behaupten, daß jeder Abstrich an der Vorlage Vaterlandsverrat fei. Die Frage besteht für uns in einer ganzen Menge von konneren Fragen. Hier sollte doch gerade auf der rechten Seite die Mittel⸗ stands⸗ und Bauernfreundschaft einsetzen. Man hat schon auf Dr. Heim verwiesen, der gezeigt hat in einer Broschüre, wie diese Vor⸗ lage zur Entvölkerung des platten Landes führen muß. Auch die Vorgeschichte der ganzen Vorlage zwingt uns zu einer ganz aus⸗ nehmend gründlichen Prüfung. Es gibt keinen Staat der Welt, wo der Volksvertretung vom konstitutionellen Standpunkte aus zuge⸗ mutet wird, was man jetzt dem Deutschen Reichstage zumutet. Der⸗ selbe Mann vertritt wie eine Selbstverständlichkeit die neue Vorlage, der noch 1911 alle Bedürfnisse, alle Forderungen, alle Wünsche für erfüllt erklärte. Es ist keine Annehmlichkeit für einen K. riegsminister, sich derart selbst zu desavouieren oder sich sagen zu lassen, er habe 1911 seine Pflicht nicht getan. Die großen Nova in der aus⸗ wärtigen Politik, die Vorgänge auf dem Balkan, die Tripolisaktion Italiens und die immer mehr zunehmende Slawisierung Oesterreichs,

serner die staunenswerte Neuorganisation Rußlands und das Cadre⸗

gesetz Frankreichs waren doch im Frühjahr 1912 bereits vollkommen bekannt und spielten bei den Verhandlungen in der Budgetkommission eine sehr groß

unsere Militarverwaltung von den Vorgängen in Sübdosteuropa hat völlig überraschen lassen. Unsere dortigen Militärattachés haben eine große Ahnungslosigkeit zur Schau getragen. Die Kriegsrüstung der Balkanstaaten wurde völlig ignoriert, trotzdem die Regierung gewarnt worden ist. Das alles ist ein schweres Schuldkonto auch der diplomatischen Vertretung Deutschlands. Es wird jetzt wenigstens Sache einer geschickten Diplomatie sein, mit Staaten mit einer so aktiven Lebenskraft ein wirklich gutes Freundschaftsverhälinis her⸗ zustellen, damit sie wirklich Faktoren des Fortschritts für Europa wer⸗ den. Angesichts der ganzen Verhältnisse hat sich schon unseres Mittel⸗ standes die gefährliche Phrase bemächtigt: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Fürst Lich⸗ nowsky hatte recht, wenn er in London hervorhob, daß es nichts Schlimmeres geben könne als fortgesetzte kriegerische Vorbereitungen. Das kann nicht so weitergehen, zumal die Gefahr besteht, daß uns das nächste Jahr eine neue Flotten⸗ vorlage bringt. Diese Vorlage schreit nach 2 Jahren direkt nach einer neuen, indem man die entsprechenden Lücken gelassen hat. Große Teile der Rede des Kanzlers waren mir sehr sympathisch. Der offene, freimütige Ton über unsere Beziehungen zu den anderen Mäch⸗ ten, dazu das Fernhalten von jedem falschen Chauvinismus, wird überall sehr angenehm berührt haben. Seine Situation war sehr heikel, auf der einen Seite sollte er beruhigen und auf der anderen diese Milliardenvorlage verteidigen. Das ift ein Kunststück, das hat er gut fertiggebracht. Seine Ausführungen waren in Uebereinstim⸗ mung mit denen der letzten Jahre auf einen hohen Optimismus ge⸗ stimmt. Er hat nicht schwarz gemalt. Aber eine Begründung für eine solche Riesenvorlage haben sie nicht enthalten und auch nicht ent⸗ halten können. Diese wird uns wohl der Reichskanzler erst in der Kommission geben. Merkwürdig ist, daß die Situation, nach den Reden Unserer Regierungsvertreter zu schließen, sich noch niemals zu unseren Gunsten geändert hat. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen für den Wert und die Tätigkeit unserer deutschen Diplomatic. Es war wohl ein kleiner falscher Zungenschlag des Reichskanzlers, daß es keinen europäischen Krieg gibt, an dem wir nicht mit Naturnot⸗ wendigkeit beteiligt wären. Das ist doch wohl nicht ganz richtig. Das beweisen die jetzigen Vorgänge in Südosteuropa. Sympathisch war mir die Bemerkung, daß er das Rassenmoment als Kriegsursache zurückweise. Man solle keine Formel schaffen, die eine ge⸗ fährliche Suggestion erzeugen müsse. Allmählich scheint sich nun aber an die Stelle der Zwangsvorstellung eines Krieges mit England eine solche eines Krieges mit Rußland ein⸗ zuschleichen. Das ist aber für die Völker ebenso gefährlich. Eine verständige Diplomgtie muß durch eine vernünftige Politik den kriegslüsternen Panslawismus im Zaume halten. Die Vorlage soll es uns ermöglichen, unser Wort für den allgemeinen Weltfrieden in die Wagschale werfen zu können. Ich bedauere es deshalb, daß der Kanz⸗ ler seinerzeit unsere Resolution, in Verhandlungen über Abrüstung mit anderen Mächten einzutreten, so schroff abgelehnt hat. Die letzten Mongte zeigen doch, wie stark die Friedensliebe bei den Kulturvölkern der Welt ist. Schon die Aussicht, den Flottenmaßstab von 16:10 festzulegen, hat unsere Beziehungen zu England erfreulich gebessert. Es ist zu hoffen, daß sich auf beiden Seiten des Kanals immer mehr die Ansicht verbreitet, was für ein Wahnsinn es wäre, wenn die beiden Wahrer des Völkerfriedens sich selbst zerfleischen würden. Die inter⸗ nationale Nervosität Europas ist aber auch durch die skrupellose Agi⸗ tation der Kriegshetzer aller Länder gewachsen. Dem muß man von allen Seiten entgegentreten. Ich gebe zu, daß eine gewisse Presse in Frankreich und Rußland viel zur Erbitterung beigetragen hat. Ich erimnere an die Hetze gegen unsere Industrie und Kunst in Frank⸗ reich. Es kann nicht scharf genug gebrandmarkt werden, daß die französische Erziehungstätigkeit in der letzten Zeit so auffallend chauvi⸗ nistisch geworden ist und die Revancheidee so leichtfertig predigt. In derartiger Weise ist das doch nicht der Fall. So leichtfertig wird bei uns nicht vorgegangen. Einen Krieg mit Frankreich wünscht bei uns niemand. Dann ist die Loyalität Belgiens und Hollands angezweifelt worden. Einen solchen Zweifel habe ich nicht. Ueber die Zugehörigkeit Elsaß⸗Lothringens zu uns gibt es auch bei und

breit Boden aufgeben. rage des nombres; kein Wort von innerer Reform. Gerade der Kriegs⸗

nur eine Stimme. iesen, wenn

Ein großer Dienst Frankreich die Reva gleichberechtigt anse lothringischen Verfa ibhm gegebenen Freiheit einen che Hysterie ist eine die animali

Wir werden keinen Fuß für die gesamte Kulkur würde erw Daß wir Elsaß⸗Lothringen als a durch Einführun Wir hoffen, daß das verständigen Gebrauch macht. internationale Krankheit geworden. Vorzüge gegen andere Nationen ausge⸗ aft gegen den berechtigten Nationalismus der itsche Volksschule sollte h möchte auch an den Mißbrauch e Dyperpatrioten mit den gro angen an, uns damit vor der n eine privile räumen, damit sie ihren 2 aauch durch die T 8 reifache aufer abflauen. Die Sache versucht das Offizier Intrigen und Treibe Eine militärisch Kriegsminister eröffnet nicht vom Kri as sind schö artige Generalstabspol Annahme der von dem Tohuwabohu in mil sollte der Reichskanzl daß unsere Armee d fähigkeit nachstehe. deutsche Ansehen herabzudrü⸗ Franzosen müst Einführung der dreijährigen nrückgang in Frankreich auch nicht von Rekruten wieder als untauglich ent⸗ gerechnet worden, daß bei dem zunehmenden Ge⸗ Frankreich 1921 110 seiner jetzigen Bataillone verliere. Verdacht, daß das Treiben der erwähnten Kreise auf hne Einfluß gewesen ist. Ich der Kommission zu behandeln. fen, ob und wieweit die Vor⸗ dieser Prüfung widmen nicht -Hyperpatrioten. hrung der allgemeinen Wehrpflicht erkennen f aber nicht alle Jahre als Pressionsmittel Hand in Hand mit der ürzung der Dienstzeit und eine

ncheidee aufgäbe. hen, haben wir j ssung gezeigt. and von der chauvinistis Es werden spielt. Das sticht ekel Engländer ab. ier erzieherisch ein⸗ rinnern, den unsere sen von 1813 treiben. Welt lächerlich zu machen. Man muß ierte Stellung bei der Deckungsvorlage ein⸗ hatriotismus nicht nur mit Worten, sondern Wenn ihnen das Doppelte ihr Potriotismus srechtliche Seite. Man Unglaubliche r Militärvorlage vorausgegangen. g wurde gegen den Reichskanzler und Es wurde verlangt, daß diese Vorlage eten werden

ßen Ereigni diesen Leute

at dokumentieren können. legt wird, so wird hat auch eine wichtige staat korps zu politisieren. reien sind de be Nebenregierun

egsminister, sondern vom Generalstabe vertr schöne konstitutionelle Anschauungen! itik erleichtert den konstitutionellen Parteien die Im Januar sprach, die „Post“ Diese Treibereien Es ist eine alberne Behauptung, Zahl und innerer Leistungs⸗ e Uebertreibungen sind nur geeignet, cken und den Chauvinismus zu heben. ssen mit einem ganz anderen Material arbeiten wie f Dienstzeit hilft gegen den das mindeste.

„militärischen Kreisen. er zurückweisen. er französischen an

1908 mußte Frankreich eine große Zahl 1 Es ist aus burtenrückgang Es besteht der rhalten der Regierung nicht ol behalte mir vor, einen Spezialfall in

ir haben die Verantwortung, zu prüfen, lage notwendig ist. Wir werden uns

wegen, sondern trotz des Geschreies der wendigkeit der Durchfül wir an, dieser Gedanke dar auf das deutsche Volk allgemeinen Wehrpflicht muß die Verk Vorbildung der Jugend gehen. Jugenderziehung begegnet leider bei uns einer beklagens lenz bei der Militäarverwaltung. vorgebildet werden, wie es in

Momente dürfen in diese den, das wäre

Militärvorlage.

angewendet werden.

militärische werten Indo⸗

Unsere Jugend muß körperlich der Schweiz geschieht. Bewegung aber nicht hineingetragen wer⸗ eine Kritik der neuen schen Einrichtungen sind für unser rum finden die betreffenden athie, vorausgesetzt, daß sie hin⸗ ffallend ist es, daß der Kommandeur ker Den Vorsprung im Luft⸗ Aber die Affäre Lunsville lehrt, Notwendig ist

ihr Untergang. Ganz kurz noch Die besten techni deutsches Heer gerade noch gut genug. Neuforderungen unsere größte Symp reichend begründet sind. iegertruppe sechsmal gewechselt hat. schiffwesen müssen wir festhalten. daß wir den Wert dieser neuen Waffe über die internationale Regelung des Luftrechtes. wesen muß geregelt werden. über die Indiskretionen der etwas mehr Vertrauen eine gewisse renommist zurückhaltender und korre Mächte bei dem Zeigen der Festungen im Osten und ihre Notwendigkeit nachgewies die Regierung allerdings nur für Fortifikationen. Etats die Hauptfrage. Cadres hat ihre großen⸗ der Kavallerie einen großen Tei derlicher ist es, daß di

Man beklagt sich meist mit Unrecht Die Regierung sollte zu der großen Presse haben. Es besteht bei uns i, die Verwaltung sollte etwas kter sein gegenüber den Vertretern fremder unserer Einrichtungen. Vesten wird unseren Beifall finden, wenn Im vorigen Jahre verlangte 2 Millionen, jetzt verlangt sie 210 Mil⸗ Bei der Infanterie ist die Erhöhung Die französische Aufstellung möglichst vieler Schattenseiten. Die Verkehrstruppen nehmen l ihrer Aufgaben ab, umso verwun⸗ hrung der Kavallerie ver⸗ 6 Regimenter zu ver⸗

deutschen Presse. ische Vielzeigerei

8 2 . Auch der Ausbau e Rolle. Das Hauptmotiv ist aber wohl das, daß sich S8

orlage eine Vermel ie Militärverwaltung scheint auch fehlenden in einer späteren Vorlage nachzufordern. ht leugnen, daß die Kavallerie nicht mehr die alte Pflicht des Parlaments wird es sein, die Forde⸗ rung für die Kavallerie genau zu prüfen. Dasselbe gilt von der Feld⸗ Im Santitätsoffizierpersonal hatten ein großes Manko, das sich vielleicht auch auf kon⸗ Der Abgeordnete von Liebert leistete euerlichen Ausspruch, daß fremde Elemente vom Können Sie diese „frem⸗ sich um Sammlungen und Sie, Kollege Arendt, dafür An dekorativen Posten fest⸗ itärverwaltung in Zeiten wie der ich wird die Zahl dieser dekorativen In der Kommission wird gerade die Gouverneure von aus nicht entbehren können.

ß weiter die ständige Vermehrung der Inspekteurstellen. iel eicht als gefährlichste Krankheit das uns ide Inspektionsfieber, die ununterbrochene die die Nervosität des Offizierkorps ungeheuer stei⸗ Auch die Stabsoffiziere sollen vermehrt werden; das

Mangel hei der Bildung der Reseroeforma schon jetzt prozentual mehr Was sollen denn 7 Stabso Man soll doch nicht bloß Schm ppe für die Ersatzregimenter kann man ja schaffen; hisch, aber 4 Offiziere würden genügen. system, das dem deutschen Volke unge⸗ muß endlich gebrochen werden. bergangene, mag er auch noch so tüchtig sein, Der Unter⸗ verfassung, aber

Es läßt sich nich Bedeutung hat.

und Fußartillerie und dem Train. wir seit 1902 fessionelle Vorurteile stützt. sich gestern den ungeh Offizierkorps ferngehalten werden müßten. den Elemente“ nur brauchen, wenn es Wehrbeiträge handelt? Ich hoffe, daß sorgen werden, daß es hier anders wird. zuhalten, davon sollte sich die Mil heutigen doch freihalten. Tatsächl durch die Vorlage noch verme man uns ja wieder dartun, daß wir Graudenz und Koblenz durch

Friedensarmee herrscht viell te zu stehen kommen Inspizierere

einem vielbeklagten nen abhelfen. Stabsoffiziere beim Regiment? steckt an. das ist uns sympat ganz verkehrten Pensionierungs zaͤhlte Millionen kostet, anke, daß der einmal Ue Pension gehen muß, offizierstand ist eine de mit Geld allein ten, der Unteroffi

Dabei hat Deutschland als Frankreich. 8 arotzer züchten; das

ist durchaus unhaltbar r stärksten Säulen der Heere se Bedeutung des Standes nicht erhal⸗ ge Behandlung

ßt sich die ier muß vor allem durch würdi 8 Ist die ungeheure Vermehrung der Unteroffiziere um 15 000 wirklich notwendig? offiziere Deutschlands übertre

kreich hat nur die Hälft geordnete von Liebert w chung des Offizier⸗ mit Vermischung stammt gerade

ffen die französische und die russische Zahl Rußland nur den siebenten Teil. vor der sozialen Gefahr Unteroffizierkorps. aus dem Jahre 1813. agenen Verbesserungen der Lage Die Vermehrung des Kadetten⸗ he Bedenken haben wir gegen die en. Ungeheure Forderungen diesen Vorlagen verlangt. ge eutsche Presse verlangt vom Parlamente, daß es sche und Forderungen bezüglich der Verhältnisse in Nur ein Tor Die Vorlage legt einfach Gegenleistung Fürst Bülow, hat Ersparungen

jetzt damit Rücksichten sehr peinlich in durchaus die Rathenower Husaren zum Empfang Herzogs von Cumberland he⸗ ür höfische Fürstenempfänge besser zu Die ganze Vorlage ist beherrscht von der

arnte gestern

Idee dieser übrigen sind wir mit allen vorgeschl des Unteroffizierkorps einverstanden. korps ist für uns unannehmbar; ähnlich

Vermehrung der Unteroffiziervorschul werden vom deutschen Volke in samte zunabhängi auch die Wün Armee in diesem Zusammenhange von neuem anmeldet dabei von einer Pression sprechen. Volke die Milliardenlast auf, von b ge Reichskanzler, versprochen Militärverwaltuna, Hier treten vielfach höfische scheinung. M. des Sohnes des Würden nicht die Kriegssteuern verwendet?

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minister von Heeringen hat früher vor dieser Zahlenwut gewarnt und gemeint, es müsse auf die Qualität gesehen werden. Wo ist die alt⸗ preußische Schlichtheit bei einer 85 Zahl von Regimentern ge⸗ hlieben? Der Luxus hat nicht ab⸗, sondern zugenommen. Das tür⸗ kische Offiziermaterial soll sich gerade nach dem Dienst in der deut⸗ schen Armee verschlechtert haben; das ist doch eine Anklage gegen unsere Heereseigrichtungen. Es fehlt auch an gutem Beispiel von oben; die ewigen Feste und Prunktafeln mit, 5 tumpfen jedenfalls den Sinn für Einfachheit bei den Offizier orps ab. Sinn⸗ bildlich ist ja dafür die Empfehlung des billigen deutschen Sektes an Stelle des teuren französischen. Die Privilegierung einzelner Truppenteile wurde von dem früheren Kriegsminister von Einem als eine gefährliche Unsitte bezeichnet; aber wo ist denn da der kühne Schnitt ins wilde Fleisch der Aristokratie, um mich eines Harden⸗ bergschen Wortes zu bedienen? Man sollte auch bei uns die Garni⸗ sonen wechseln und nicht nur dann, wenn sich ein Regiment in seiner bisherigen Garnison unmöglich gemacht hat. Die 30 „feinen“ Regi⸗ menter sind ein Hohn auf den Geist der Kameradschaftlichkeit des deutschen Offizierkorps. Ich glaube nicht eher an den guten Willen, die Mißstände endlich abzuschaffen, als bis ich sehe, daß Gardecoffi⸗ ziere in den Kasematten von Graudenz ebenso ihren Dienst, wie jeder andere verrichten. Wohin das Wohlleben und die Ausschweifun⸗ gen in den feudalen Regimentern führen, das zeigt ein geradezu ge⸗ meingefährlicher sadistischer Fall, der sich in letzter Zeit ereignet hat. Das beste Mittel zur Hebung des Gesamtniveaus ist Gerechtigkeit in der Armee. Man predigt uns überall von Opfermut, Vaterlandsliebe und Königstreue. Aber an die Rechte des Volkes denkt keiner dieser hyperpatriotischen Bußprediger. Wo sind die Taten und Leistungen, die 1813 das Volk begeisterten? Wo sind die herrlichen Tage, denen wir entgegengeführt werden sollten? Wo ist das rückhaltlose Vertrauen, das Kaiser Friedrich III. dem deutschen Volke gelobt hat? Statt Vertrauen und innere Reformen, statt gleiches Recht für Soldat und Offizier finden wir Mißtrauen und zähes, eigenwilliges Festhalten an verfassungswidrigen Einrichtungen, Verletzungen des Rechts der Kommandogewalt und Willkürherrschaft des Militärkabi⸗ netts. Daß ich nicht übertreibe, zeigt ein Artikel des „Grenzboten“ vom November 1912, der sich noch viel schärfer ausspricht. Wie soll das Landwehroffizierkorps das vom Kaiser verlangte verdienstvolle Wirken entfalten, wenn man im Offizier nicht den deutschen Staats⸗ bürger achtet? Ein vorübergehendes glänzendes Avancement der obersten Dreitausend kann nicht die tiefe Unzufriedenheit beseitigen. Ich freue mich, daß der Abg. Bassermann zu diesen Fragen auch Stellung genommen hat. An Stelle der zehnmaligen Beschlüsse des Reichstages über Besserung im Ehrengerichtsverfahren ist direkt eine Verschlechterung eingetreten. Auch wir in Süddeutschland haben ein Interesse an der Aufrechterhaltung eines starken Preußens, da wir darin die festeste Gewähr für die deutsche Selbständigkeit er⸗ blicken. Wir wollen aber das Preußen in seiner charakteristischen Eigenart. Diese liegt nicht in der verständnislosen Ignorierung moderner Ideen. Was jetzt geschieht, kann nur das Bild, das Stein und Hardenberg geschaffen haben, verzerren. 1813 ist Preußen ge⸗ rettet worden, weil das Volk eine Macht, die es gesetzlich noch nicht besaß, an sich nahm. Das deutsche Volk, die deutsche Armee ist reif für innere Reformen, die in dem Soldaten auch den Staatsbürger achten. Es ist reif für eine Reform, die mit falschen Privilegien und mit politischen und religiösen Vorurteilen aufräumt, die das Offizier⸗ korps teilweise noch zu einem Fremdkörper stempeln. Die große Mehrheit des Volkes ist wahrhaft opferbereit genug, sie will der Armee das beste Material geben. Aber die große Mehrheit des Volkes verlanat auch zum mindesten die Rückkehr zu den Grundsätzen, die Scharnhorst und andere große Männer niedergelegt haben. Wenn wir zur altpreußischen Tradition zurückkehren, dann machen wir das Volk endlich zu einem solchen in Waffen. Dann brauchen wir keinen Feind weder im Osten, noch im Westen zu fürchten. Das Volk wird dann in der Stunde der Gefahr seinen Mann stehen. Möge das Parlament diese innere Reform von 1813 gleichzeitig in dem Jubiläumsjahre der Lösung näherbrincen. Dies wird geschehen nicht nur zum Segen der Armee und der Monarchie, sondern des ganzen Volkes und Vaterlandes in seiner kulturellen und politischen Zukunft.

Preußischer Kriegsminister, General der Infanterie von Heeringen:

Meine Herren! Der Herr Abg. Müller (Meiningen) hat nicht ganz unrecht, wenn er von mir voraussetzte, daß ich ihm erwidern würde, daß er sehr stark übertrieben habe, und so ist es auch tatsäch⸗ lich. Das deutsche Offizierkorps steht festgewurzelt auf dem Boden, auf dem es gewachsen ist (Lachen und Zurufe links), und das ist: Zuverlässigkeit im Dienst, Treue gegen seinen Allerhöchsten Kriegs⸗ herrn. (Zurufe links.) Es ist einheitlich erzogen und einheitlich auf⸗ gewachsen (wiederholte Zurufe links), und ich glaube, außerhalb Deutschlands wird niemand auf die Idee kommen, dem deutschen Offizierkorps vorzuwerfen, daß es nach dieser Richtung etwas zu wünschen übrig ließe. Es wird im Ernstfall seine Pflicht und Schuldigkeit in vollstem Maße tun. (Zuruf bei den Sozialdemo⸗ kraten.) Daß Besserungen auch hier wie bei allen menschlichen Ein⸗ richtungen möglich und notwendig sind, das überhaupt in Abrede stellen zu wollen, bin ich der letzte (Zuruf links: Na also!), aber nicht in dem übertriebenen Umfange, wie der Herr Abgeordnete ge⸗ glaubt hat, hier behaupten zu sollen. (Zurufe links. Glocke des Präsidenten.)

Ich muß mir versagen, auf alle Einzelheiten einzugehen, die der Herr Abgeordnete heute vorgetragen hat. Er hat selbst hervorgehoben, daß dieselben großenteils noch in der Budgetkommission verhandelt werden sollen. Nur auf eines möchte ich erwidern, und das betrifft die Preßkampagne aus dem Jahre 1912, die er als eine solche zwischen dem Generalstab und dem Kriegsministerium bezeichnet hat. Ich bin der letzte, der sich mit alledem, was in dieser Zeit gedruckt, geschrieben und geredet worden ist, einverstanden erklärt. Manches ist sehr be⸗ dauerlich gewesen, und es ist oft in eine Kritik der deutschen Armee ausgeartet, die das Gegenteil von dem war, was die Herren wollten; denn es war geeignet, das Vertrauen zu der deutschen Armee zu schwächen, und darüber kann kein Zweifel sein, daß das Vertrauen zur eigenen Wehrmacht der erste Faktor eines Sieges ist. (Sehr richtig! rechts.) Aber, meine Herren, es ist auch sehr viel Klatsch in der ganzen Angelegenheit einen anderen Ausdruck kann ich nicht gebrauchen und zu diesem Klatsch gehört u. a. auch die Verabschledung des Generalinspekteurs des Verkehrswesens. Der angebliche Gegensatz zwischen mir und dem früheren General⸗ inspekteur des Militärverkehrswefens ist freie Erfindung. Ferner ist es vollkommen unrichtig, daß eine Preßkampagne zwischen dem Kriegs⸗ ministerium und dem Generalstab geführt worden ist. Sind dies doch zwei Behörden, die, auf gleicher Grundlage gewachsen, dieselben Ziele verfolgen, sodaß ein Preßkampf zwischen ihnen überhaupt un⸗ möglich ist. Das Kriegsministerium hat mit diesem ganzen Preß⸗ feldzug überhaupt nichts zu tun gehabt, und der Chef des Generalstabs der Armee hat mir versichert, als ihm in der Presse die Urheberschaft zugewiesen wurde, daß seine Herren ebensowenig wie er dabel beteiligt waren. Wenn in der Zeitung steht: „ein höherer Offizier schreibt uns“ oder „von geschätzter milltärischer Seite wird uns das und das geschrieben“, so kann überhaupt niemand wissen, was dahinter steckt. Wie eine Zeitung einmal sehr richtig hervorhob, ist es manchmal ein

sehr junger Reseweoffizier, der dahinter steckt. (Heiterkeit. Man darf also dieses nicht alles für bare Münze nehmen. Daß unsere Presse hier und da hätte zurückhaltender sein sollen, brauche ich bei aller Hochachtung und Wertschätzung der Presse wohl kaum besonders hervorzuheben.

Der Herr Abgeordnete hat weiter gesagt, die Militärverwaltung hätte sich von den Ereignissen auf dem Balkan überraschen lassen. Das ist durchaus richtig. Das ist aber sehr vielen Leuten ebenso gegangen (Heiterkeit), auch im Auskande und vielleicht auch manchen der Herren Abgeordneten. (Heiterkeit.) Wenn der Herr Abgeordnete weiter gesagt hat, daß die Heeresvorlage eigentlich das Ergebnis einer Diplomatie wäre, die seinen Wünschen nicht entspräche, so hat er mit diesen beiden Momenten von seinem Standpunkt aus die beste Begründung der Heeresvorlage gegeben; denn wenn man sich von den Ere gnissen auf dem Balkan überraschen ließ, dann ist eben eine neue Situation eingetreten, und ebenso ist es, wenn die Heeres⸗ vorlage nur das Ergebnis einer Diplomatie ist, die seinen Wünschen nicht entspricht. Ich habe im Jahre 1911 ausdrücklich her⸗ vorgehoben, daß die damalige Heeresvorlage nur die dringendsten Lücken des Heeres füllte, und auch im Jahre 1912 habe ich an keiner Stelle betont, daß nunmehr für alle Zeiten die Wünsche der Heeresverwaltung erfüllt seien. (Zuruf liaks.) So etwas kann überhaupt niemand sagen, denn eine Militärvorlage ist stets das Ergebnis der jeweiligen Verhältnisse, der politischen, der militärischen und der finanziellen. Wenn die militärischen Verhält⸗ nisse sich derartig ändern, wie es tatsächlich seit 1912 der Fall ge⸗ wesen ist, so würde es von der Militärverwaltung ein Verbrechen gegen das Vaterland gewesen sein, wenn sie die Konseqnenzen daraus nicht gezogen hätte. Ich meine aber überhaupt, die Notwendigkeit dieser Vorlage darf nicht so sehr aus der Vergangenheit ermittelt werden, sondern vor allen Dingen aus der Gegenwart und der Zu⸗ kunft; darauf kommt es an. Und wenn hundertmal die Militär⸗ verwaltung fälschlicherweise im vergangenen Jahre anderer Meinung gewesen wäre, so muß man jetzt fragen: wie ist es jetzt in der Gegen⸗ wart und wie wird es in der Zukunft sein? Braucht Deutschland diese Verstärkungen, um den Frieden zu sichern oder im Falle eines Kriegs den Sieg zu verbürgen? Diese Frage ist zu beantworten, und die Mitärverwaltung beantwortet diese Frage mit einem kräftigen Ja. (Bravo! rechts.)

Abg. Seyda (Pole): Unsere Stellung zu dieser Vorlage ist durch den Reichskanzler selbst vorgezeichnet. Er hat die Vertreter verschiedener Parteien zu sich geladen, um sich mit ihnen über die Militärvorlage zu besprechen, die Polen hat er nicht eingeladen. Daß wir ihm als preußischem Ministerpräsidenten, der auf die Vernichtung der Polen hinarbeitet, nicht Milliarden bewilligen können, ohne unsere Selbstachtung zu verlieren, versteht sich ganz von selbst. Die preußische Regierung hat ihrer Verfolgungspolitik gegen die Polen die Krone aufgesetzt durch die Schmach der Ent⸗ eignung. (Vizepräsioent Dove rügt diesen Ausdruck) Der Wehrbeitrag wird den Besitzenden auferlegt, weil er ihnen Haus und Hof schütze. Die Polen werden aber von Haus und Hof gejagt, ihr Eigentum wird ihnen von Staats wegen genommen. Da bedarf unsere Ablehnung der Vorlage keiner weiteren Begründung. Der Reichskanzler begründete die Vorlage mit den politischen Veränderungen auf der Balkanhalbinsel. Man kann mit den Türken Mitgefühl haben. Die polnische Nation hat nicht vergessen, daß die Türkei der einzig⸗ Staat war, der die Teilung Polens offtziell nicht anerkannt hat. Andererseits ist nicht zu verkennen, daß sie die Christen verfolgt hat, und daß der Islam ein kulturhemmendes Element ist. Die Balkan⸗ völker haben berechtigterweise einen Befreiungskampf geführt. Von einer slawischen Gefahr ist keine Rode. Wollen die Slawen das Deutsche Reich erobern? Sie wollen nur ihr eigenes Volkstum aufrecht erhalten. Ein Drang nach dem Westen hat ihnen stets fern gelegen, dagegen fürchten sie von Deutschland einen Drang nach dem Osten. Ist es nicht ein Hohn, daß Deutschland für das kleine Albanien eine politische Selbständigkeit verlangt, während es uns auch die geringsten Vorbedingungen nationaler Entwicklung verweigert? Möge der Kanzler gegen uns gerecht sein, dann wird man im Auslande auch Vertrauen zu ihm haben, und solche Vorlagen wie die jetzige werden nicht erforderlich sein.

Abg. Scheide mann (Soz): Was haben denn die bisherigen Debatten eigentlich erreicht? Daß wir uns überzeugen, ist aus⸗ geschlossen, und draußen wird man sich fragen: War das alles? Der Mangel einer ausreichenden Begründung dieser Vorlage muß im Lande geradezu verblüffen. Regierung und Parteien koͤnnen eben keine stich⸗ haltigen Gründe vorbringen. Auch was Graf Kanitz gesagt hat, waren glänzende Argumente nicht für, sondern gegen die Vorlage. Der Kollege Jauroͤs ist nicht in Nancy, sondern in Nizza der Gegen stand eines Skandals gewesen. Daß eine Anzahl ungebildeter Rüpel, Camelots, eine Versammlung stört, kann überall vorkommen, nament lich aber in einem Badeorte wie Nizza. Wie verhält sich eigentlich das Zentrun zu der Vorlage? Der Ahg. Schädler pflegte seinerzeit in der ersten Lesung auch sehr energische Töne anzuschlagen. Ich habe den Eindruck, daß, die Parteien der Abgg. Spahn und Müller⸗ Meiningen schließlich por dem aufgesteckten Geßlerhut ihre Reverenz machen werden. Nach den Ausführungen des Abg. Muller müßte eigentlich die fortschrittliche Partei die Vorlage ablehnen. Wir erleben den Sieg der militaristischen Autorität über die parla⸗ mentarische Kontrolle. Wem von denen, die voriges Jahr 29 000 Mann bewilligten, wäre es nur im Traum eingefallen, eine solche Vorlage, wie die jetzige, für möglich zu halten? Der heutige Reichs⸗ kanzler hat ein unzweideutiges Mißtrauensvotum von diesem Reichs⸗ tag erhalten; der Kriegsminister lebt seit langem mit der Mehrheit des Reichstags in Konflikt. Diese beiden Herren, die vor den Generalstählern kapituliert haben, vertreten die neue Vorlage. Niemand will das Offizterkorps herabsetzen; aber reformbedürftig ist doch auch bei ihm manches. Was aber erklärt o⸗ Kriege⸗ minister? „Das Offizierkorps ist gegen jede Reform gefeit.“ Diese beiden Herren dürfen es wagen, mit Focderungen zu kommen, die kein Bismarck gestellt hätte; und der Reichstag bewilligt sie. Jetzt scheint es nur nötig zu sein, eine Militärvorlage einzubringen, um Minister imm Amte zu halten, die längst abgewirtschaftet haben. Ab⸗ genommen hat bei uns die Stärke des parlamentarischen Bewußtseins, die Opposition ist zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken: man fügt sich dem Gange der auswärtigen Politik, man verehrt die Militär⸗ verwaltung nahezu wie ein höheres Wesen. Ueberlegen Sie doch um alles in der Welt gründlich, was Sie jetzt zu kun gewillt sind! Ein so sprunghaftes Emporschnellen der Friedenspräsenz ist ein noch nie dagewesenes unheil⸗ und verhängnisvolles Etwas. Derselbe Kriegsminister, der jetzt dieses Monstrum vorgelegt hat, sagte im Dezember 1910: „Eine solche allmähliche Entwicklung ist angängtig, wenn keine absoluten äußeren politischen Schwierigkeiten vorliegen... daß ein solches Verfahren auch das wirtschaftlich günstigste ist, das nur nebenbei.“ Also nur eine unmittelbare Kriegs⸗ gefahr sollte das Quinquennat umwersen können. Die akuten poli⸗ tischen Schwierigkeiten sind erst durch diese Vorlage geschaffen worden. Das sprunghafte Nachholen angeblicher Versäumnisse und das blecherne Jahrhundertfeiergedröhne sieht nicht nach sicherem Machtbewußtsein aus. Die deutschen Nationalisten gebärden sich, als ob sich schon eine siegreiche serbische Armee dem Brandenburger Tore naht. Wir sollen Serben und Bulgaren mit aller Gewalt als Feinde be⸗ trachten, weil Oesterreich durch eine maßlos ungeschickte Politik sie gegen sich aufgereizt hat. Welchen Wert hat unter diesen Umständen noch der Bundesgenosse Oesterreich für uns? Serben und Bulgaren können wirklich das deutsche Volk nicht in An st und Schrecken ver⸗