Wetterbericht b Wetterbericht vom 21. April 1913, Vorm. 9 ½ Uhr
V
20. April 1913, Vorm. 9 ½ Uhr.
Maul⸗
und
Barometerstand vom Abend
Witterungs⸗
Reichsanzeiger und Köni wvelan, Berlin, Montag, den 21. April
Berichte von preußischen, sächsischen, württembergischen und mecklenburgischen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
1913 1 8 Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark April — Roggen
Rotlauf
der n⸗] (Schweine⸗ 8 Flanen seuche) Schweine
Zahl der verseuchten
Wind⸗ richtung, ind⸗
stärke
Name der Beobachtungs⸗ station
atur lsius
Stufenwerten *)
Königreiche nd Länder
S8 8 ☛
Name der Beobachtungs⸗ station
Wetter
eg; der letzten 24 Stunden
Witterungs⸗
in Celsius
8 ederschlag in Niederschlag in
Wetter
Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗ niveau u. Schwere
in 45 ° Breite
Stufenwerten ⁴)
Temperatur
Tem in
W 5 halb bed. WSW bedeckt
WSWg bedeckt SW Iheiter WNW 3Z Regen SSW 4 Regen WSW halb bed. SW bheiter
Komitate (K.) Stuhlbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)
0763 0 760 2 761
ziemlich heiter
SW 2 wolkenl. NW 3 wolkig
Borkum Keitum Hamburg Swinemünde Neufahrwasser Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg Metz Frankfurt, M. Karlsruhe, B.
Nachts Niederschl. anhalt. Niederschl. Schauer Nachts Niederschl. Nachts Niederschl.
mieist bewölkt Schauer 752 Schauer 755 Nachm. Niederschl. 756 Nachts Niederschl. 757] ziemlich beiter 757 Nachts Niederschl. 76anhalt. Niederschl. 755 Schauer 757 anhalt. Niederschl. 06˙ ONO 2wolke 759 Nachts Niederschl. München 766,0 (SO Sbeiter 520] meist bewölkt Zugspitze 527,7 RW Schnee
(Wühelmshav.) 746 Vorm. Niederschl. Stornoway S 2 wolkig
764,4 763,4 NW 3w 764,8 SW Z Nebel
763,4 W 3 halb bed. 761,9 WNW 2 wolkenl. 760,5 WSW2 sheiter
763,9 SSO I heiter W 1 halb bed. W wolksg. WNW2 wolkig NW. 3 bedeckt W 2 wolkenl. 9 NW 2 bedeckt
9 NO 1 Dunst
SNO 2 wolkenl.
de
qê’”
Borkum Keitum Hamburg Swinemünde Neufahrwasser Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg Metz 84 Frankfurt, M. Karlsruhe, B. Munchen Zugspitze
meist bewoͤlkt
Gewitter 2 7590 Schauer 2 759 Vorm. Niederschl. 758 meist bewölkt 764 Vorm. Neederschl. 7762 Schauer
761] meist bewölkt 762 Vorm. Niederschl. 7600 Schauer
759 anhalt. Niederschl. 765 ziemlich heiter 765 Schauer — 7764] meist bewölkt 765 Nachm. Niederschl. 528anhalt. Niederschl. (Wihelmshav.) 58 Vorm. Niederschl. (Kiel)
meist bewölkt
(Wustrow i. M.) ziemlich heiter (Königsbg., Pr.) anhalt. Niederschl. (Cassel) 8 Schauer Magdeburg
Höfe Gemeinden
Nr. des Sperrgebiets
Gemeinden
Gemeinden —₰ Gemeinden
Gerste gut
1
2
K. Likn⸗Krbabou.. .. K. Syrmien (Szerém), M. Semlin (Zimonv) K. Agram (Zägrab), M. Zaͤgraäb
1
22
mittel
2
SNoSS
— 8
Königsberg Danzig. Berlin . Stettin. “ 4
agdeburg Kiel⸗ “
162 50 162 163 — 163,50 158 159 163 — 165 160 163 — 164 166—168 1 154 — 158 1
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
.M““ 201 — 206 195 195 200 — 203 193 200 — 202 189 — 192 178—183
V ‿
ddSG S, b bose
— —
W 2 bedeckt WSW S W W SW
1I“ —
Regen 3 Regen 2 Regen wolkig heiter 9 SW bedeckt NW 4 Schnee NW 5 Nebel
920 22
Zusammen Gemeinden (Gehöfte)
a. in Oesterreich:
Ro 6 (8), Maul⸗ und Klauenseuche 33 (115), Schweine est Schmesaeseuche) 148 (332), Rotlauf der Leese e 79 (104). e
b. in Ungarn (ausschl. Kroatien⸗Slavonien): 1 Rotz 64 (71), Maul⸗ und Klauenseuche 12 (16), Schweinepest Schweineseuche) 297 (701), Rotlauf der Schweine 86 (162). 8 Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 23, 29, 46, 49, 52, 54, 56, zusammen in 15 Gemeinden und 34 Ge⸗ höften.
ebgSc2d0e7s=2ostosese
— —
van uugauaunn au
Leipzig. 3 1116“ .April 1913.
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ISSLUoSSl=HOCllb2 ASereheheSSs
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Stornoway 3 NW 4 heiter Malin. Head Valentia Seilly Aberdeen Shields Holyhead Ile d'Aix St. Mathieu
Grisnez Paris
Berichte
von anderen deutschen Fruchtmärkten.
2
—
halb bed.
Qualität mittel
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
höchster niedrigster höchster ℳ ℳ8
Kroatien⸗Slavonien: Reotz 5 (5), Maul⸗ und Klauenseuche — (—), Schweinepest Schweineseuche) 28 (242), Rotlauf der Schweine 8 (9). Außerdem Pockenseuche der Schafe in dem Sperrgebiete Nr. 68. Gemeinden und 29 Gehöften.
ockenseuche der Schafe und Beschälseuche der Pferde sind in Oestedacch Lungenseuche des Rindviehs ist in Oferde,⸗ und Ungarn nicht aufgetreten.
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
80
3 bedeckt ; 8 erin Durchschnitts⸗ gering gut Verkaufte vsch 8
Menge
Verkaufs⸗
wert
Windst. 758
WNW 5 wolkenl. 74
wolkig
= e2
in 5
höchster ℳ
niedrigster ℳ
niedrigster EG
ei zen.
— 21,00 19,80 19,80 21,00 21,00 19,00 19,00 19,20 19,20
Kernen (eunthülster Spelz,. Dinkel, Fesen). 19,20 19,40 20,00 20,20 20,60 20,20 20,20 20,40 20,40 20,60
Roggen. München. 16,80 16,80 Straubing. M“ 15,90 15,90 Mindelheim “ 1
Doppelzentner
b
V dem
1S
auer
758
München.. Straubing. Mindelheim
—2.
9 NW 4 wolkenl. 21,00
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat die für die Herkünfte von Konstantinopel angeordnete ärztliche Untersuchung wieder aufgehoben und für e“ vomn Aden eine ärztliche Untersuchung bei der Ankunft im ersten türkischen Hafen, wo sich ein Sanitätsarzt befindet, verfügt.
0
SW 2 bedeckt
0‿
OSO 3bbedeckt Nördlingen.
Mindelheim
WNW zöbeiter WSWs wolkenl. Vlissingen W 5 halb bed. Helder WSWhswolkig Bodoe O G halb bed. Christiansund W l1 woltig Skudenes NW 4 woltig Vardö SSO A halb bed. Skagen SSWI wolkig Hanstholm 745,1 WSW6 wolkig Kopenhagen 752,0 WSW 3 Dunst Stockholm 749,6 SSW 2 bedeckt Hernösand 749,2 O 8 Regen Haparanda 757,0/ ( 4 bedeckt Wisbv 752,0 2 balb bed. Karlstad 746,5 4 bedeckt Archangel 770,4 Wi bedeckt Petersburg 763,8 2 bedeckt Riga 757,8 [ wolkenl. Wilna 760,4 Z wolkenl. Gorki 764,3 % Ibedeckt Warschau 758,1 SSO 1 bedeckt Kiew 764,3 SO. 1 bedeckt Wien 759,5 N 1 Regen 1 760 vorwie ter Prag 757,6 SW 2 Regen 758 Nachts Niederschl. Rom 762,1 W 1 wolkenl. 763 Eisenbah Straß 1 155 110 Florenz 762,1 SW l1 Regen 2 0 764 vSre 8 Cagliark 764,5 NW I heiter 764 Efenaichifceneen 88 152 08 0 09 876 Fhorsbawn — 7187 1 5 woltia 742 Eisen. 25 853 55 896 Servdisfjord 748,1 Windst. wolkenl. 746
¹ “ 3 815 Rüger 8 Rügenwalder⸗ Fepfesd leziertes Gom. “ SW Zbedeckt 3 704 Nachts Niederschl. münde 762,1 WN bedect. 10 2759 Preußischer Kriegsminister, Barren aus Bruch⸗ Gr. Jarmouth 757,2 W. Iheirer 750 — Gr. Jarmouth 761,0 SO Z bedeckt — 8. 0 762 von Heeringen: Ogenge Goldmünzen. Krakau 759,9 NNO 2 bedeckt 761 EEIIEIb 763,4 WSW Abedeckt 5 2 760 Nachm. Niederschl. Meine Herren! Einer der Herren Vorredner hat auf Annoncen Fremde Goldmünzen. Lemberg 761,0 SW 3 swolkenl. 762] meist bewölkt Lemberg 760,3 W Regen 8 0 760 ziemlich heiter unserer Militärmusiker hingewiesen. Hermannstadt 762,2 S wolktg 763 — Hermannstadt 760,7 S. 1 egen ½ 10] 2 759 Nachm. Niederschl. Die Anzeige im „Graudenzer Geselligen“ kenne ich zu meinem Triest 760,9 Windst. bedeckt 762 ziemlich heiter Triest 760,9 Windst. bedeckt 111 0 761] ziemlich heiter Bedauern nicht, und ich weiß auch nicht, inwieweit der Mann, der Reykjavik 747,1 SO 3 bedeckt 747 (Lesina) Repkjavik 741,7 SW A bedeckt 1 diese Annonce erlassen hat, in irgendeinem Zusammenhang mit der
7 1 — 8 897 1
751 e 75 759 744 743 748 752
00—2
16,60 17,60
16,60 17,60
Gerste. 24,00
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17,60
ejec s
und Ausfuhr einiger wichtiger Waren im Spezialhandel in der Zeit vom 1. bis 10. April sdeer beiden letzten Jahre. 1 8 1 dz = 100 kg.
Einfuhr 1913 124 554
18 188
00 SSS
— s
München Straubing 15,00
— ĩ16,20 Nalt. Mindelheim 8 8 18,00 1 19,00 1 6 0 755
5 0 756 1 Hafer. 6 1758 “ vd-eöö1“ 14,60 1530 88 755 8 11“ 17,00 18,00 18,20 18,20 20,00 Beme rk ungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. Berrlin, den 21. April 1913. Katserliches Statistisches Amt ö“ 8 Delbrück.
24 00 16,20 21,00
24,00
18,00
21,79 20,50
12. 4.
Ausfuhr
1912
(Kiel) 749 Schauer Malin Head 2, (Wustrow i. M.) 757 anhalt. Niederschl.] Valentia OSO 1 (Königsbg., Pr.) Nachts Niederschl. Scilly S 2 (Gassel V Nachm⸗Niederschl. Aberdeen SSO 3 wolkia (Magdeburg) W Z wolkenl. 746anhalt. Niedersc=l. Shields S ZRegen Schauer (GrünbergSchl.) ((GrünbergsSchl.) 752 Nachts Niederschl. Holvhead 53,9 / SO 3 bedeckt 93 Gewitter [(Mülhaus., Els.) 1— U (Mülhaus., Els.) 761anhalt. Niederschl. Ile d'Aix SSW 3 bedeckt 11 2 764 Vorm. Niederschl. s[Friedrichshaf.) 8 b [Eriedrichshaf.) 760 Nachts Niederschl. St. Mathieu SSW4 wolkig 9 4 761 Vorm. Niederschl. (Bamberg) U U (ZBamberg) 54 anhalt. Niederschl. Grisnez 760,1 [SO 5 Regen 8 1 7763 ziemlich heiter 7 Paris 7612 SS bedeckt 10 1 763 — Vlissingen —762,8 SSO Jwoltig 6 0 764 Helder 763,8 SO 2 beiter 6 0 763, Bodoe 751,2 SW. 5 bedeckt 5 2 745] Christiansund 760,1 WSWbedeckt 4 3 7750) Skudenes —702,0 S. — wolkenl. 6,0 755 Vardö 755,8 SDS 2 wolkig 510. 758 Skagen 760,4 NNW 2 wolkenl. Hanstbolm. WNW heiter Kopenhagen 41 WNW2 Dumt. Stockholm — 759,0 WNW 2bedeckt. Hernösand 758,4 WNW 2 woltenl. Haparanda 757,9
SSAebSlS
Warengattung
16,00 17,20
8 249 18,05 18,57 12. 4. 1 760 18,00 18,00 12. 4.
1913 14 079
1912
0 851 IS
145 262 10 454
6 717
Baumwolle.. Flachs, gebrochen, ge⸗ schwungen usw.... Hanf, roh, gebrochen, ge⸗ schwungen usw... Jute und Jutewerg. Merinowolle im Schweiß Kreuzzuchtwolle im e1“] ö1ö1““; Steinkahlen.. Braunkohlen .. .. Ereßt gereinigt (Leucht⸗ Chilesalpeter.. 111111ö6“”“ Rohluppen, Rohschienen, Rohblöcke usw... Träger, eiserne.
2 —₰
759,8 WSW wolkenl. 760,4 NNO. 2 beoegt 722 SO bbedeckt SO 2heiter WNWI Regen S Tbevese Deutscher Reichstag. J7628 SSO Isteiter 11 144. Sitzung vom 19. April 1913, Vormittags 11 Uhr tA b⸗Tl.. . 3 Sl. — (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.)
Kiew 762,2 O 1 bedeckt — 6 Wien 764,9 WNWwolkenl. meist bewölkt Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Prag 766,5 N 2wolkig Schauer Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Fest⸗ Rom 7618 N 2Nebel 1 stellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungs⸗ S,e52 98 ahr 1913, und zwar des „Etats für die Verwaltung des Florenz 3 dübel E111““ Fennhete, 2eg. Nach den Abgg. Dr. Pfeiffer (Zentr.) und Götting (nl.) 8— 1 deren Reden in der vorgestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilt Seydisfjord I wolkenl. worden sind, ergreift das Wort der
6 813
31 590
Wisby
Karlstad Archangel Petersbura Riga
2 296 162 2 672
898
845 784 8 084 364 11 226 174
31 037 302 945
164 789
4 048 1 055 1 014
8 429 80 565 20 066
έρ . — v O b”
boloeleEeglee-S
292
586 242 7 179 134 20 468
— SSS sr5
Abg. Dove (fortschr. Volksp.): Wenn man sich auch über die gestrigen Anführungen des Abg. Dr. Liebknecht noch kein abschließen⸗ des Urteil bilden kann, so haben doch die angeführten Tatsachen derart peinliches Aufsehen innerhalb und außerhalb des Hauses erregt, daß man diejenigen Momente, die jetzt schon besprochen werden Stillschweigen übergehen sollte.
kurrenzangelegenheiten, sondern auf Konstruktionen beziehen. Diese Geheimberichte sind zum großen Teil auch beschlagnahmt worden. Ich habe eine Anzahl von Abschriften dieser Geheimberichte in meinen Händen. Ich habe dem Kriegsminister das höchste Maß von Loyalität bewiesen, indem ich ihm einen Teil davon in der Form übergeben habe, wie ich sie bekommen habe. Die ganze Angelegenheit ist von der Firma Krupp auf das geheimste und intimste behandelt worden. Diese Akten sind einer ganz besonderen Person überantwortet worden, die den besonderen Auftrag gehabt hat, diese Geheimnisse zu bewahren. Nach dem Kriegsminister soll es nicht erwiesen sein, daß höhere Beamte beteiligt sind. Wir sind ja an die Methode gewöhnt, die kleinen Diebe zu hängen und die großen laufen zu lassen, was ja gerade nicht sehr ritterlich ist. Aber Herr von Dewitz, dem die Auf⸗ bewahrung anvertraut war, gehört doch sicher nicht zu den Kleinen der Firma Kaupp. Bei ihm hat man die Akten auch beschlagnahmt. Man will alles auf die Kleinen abwälzen, damit die Firma Krupp rein dasteht und die Ehre des Deutschen Reiches, die mit der dieser Firma so merkwürdig versippt zu sein scheint. Ich habe selbst⸗ verständlich keinen Dank erwartet, aber es mutet doch eigenartig an, wenn der Kriegsminister in seinen Ausführungen der Firma Krupp glaubte, einen Dank abstatten zu müssen für ihre großen patriotischen Leistungen. Aber vielleicht war der Kriegs⸗ minister angesichts der patriotischen Zentenarfeiern so daran gewöhnt. Die patriotischen Ruhmeslieder können sich Deutschland
— — SZ S
I —
760 765 760 vorwiegend heiter
13 — 26 717
300 654
können, nicht mit Der Fall mit den „Deutschen Waffen⸗ und Munitionsfabriken“ soll erledigt sein. Das mag sein, aber inwiefern? Ein strafbarer Tat⸗ bestand scheint mir nicht vorzuliegen, aber in einem Augenblick, wo ungeheuerliche Anforderungen an die Opferwilligkeit des deutschen Volkes gestellt werden, muß doch der Umstand, daß interessierte Kreise sogar unter Benutzung der ausländischen Presse auf Stimmungsmache für ihre Forderungen hinarbeiten, das äußerste Bedenken erregen und dazu führen, daß derjenige, der die Lieferung zu vergeben hat, seine Befugnisse auch benutzt, um zu verhindern, daß solches in Zu⸗ kunft vorkommt. Von zwei Kontrahenten braucht sich doch der eine nicht einfach alles von dem andern gefallen zu lassen. In dem Falle Krupp ist mit Recht anerkannt worden, daß der Kriegs⸗ minister das Erforderliche getan hat, und seine heutigen Worte lassen hoffen, daß er das auch in Zukunft tun wiro; aber es bleibt ihm auch noch ein recht weiter Spielraum, hier seine Pflicht zu erfüllen. Es ist ja kein Tatbestand, der irgendwie für die Sicherheit des Reichs in Betracht käme; die Sache scheint auf dem Gebiet des unlauteren Wettbewerbs zu liegen. Aber wenn
188 681 151 670
57 944
755,1 meist bewölkt General der Infanterie
0,87 0,79
17,79 0,92 0,24
gsplatten.
— 743 (Lesina)
Kaiserliches Statistisches Amt. Pelkbrück.
Nr. 31 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 19. April 1913, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Das neue Dienstgebäude des bayerischen Verkehrsmint⸗ steriums in München. — Zur Berechnung von Schutzbrücken für Drahtseilschwebebahnen. — Vermischtes: Wettbewerbe für Entwürfe zur Erweiterung der katholischen St. Michaels⸗Pfarrkirche in 5 in Westfalen und zu einer Kurbäderanlage in Interlaken. — isen⸗ bahnfachwissenschaftliche Vorlesungen in Preußen. — Hauptversamm⸗ lung der deutschen Gesellschaft für Volksbäder in Breslau. — Inhalt der Zeitschrift für Bauwesen. — Bücherschau.
(5 Uhr Abends) voorwiegend heiter
Cherbourga WNW wolkenl. 2 758 X
Clermont WNW 3 bedeckt 760 S 3 Regen
762,2 762,0 765,2
(5Uhr Abends)
meist bewölkt
Cherbourg
758,4 S 4 woltkig
13
762
Clermont
762,5 Windst. bedeckt
11
764
Biarritz
Biarritz 8 R 764 761,0 S 1 halb bed.
Nizza
Perpignan
761,4 Windst. Nebel
1K”
765
27622 Windst. bedeckt
11
762
62,5 W 1 heiter
762,5
14
764
Perpignan 8 — 761,7 Windtt. heiter
Belgrad Serb.
Belgrad Serb. 763 760,8 NW 1 wolkenl.
Brindisi
760,8 NW 4 wolkig
760
Brindist 760,8 762 Moskau 769 9 OSO 2 wolkenl. 769
Moskau
769,0 OSO 1 wolkenl.
9 768
Lerwick 7462 WSW halb bed. 2 740
Lerwick
Helsingfors 757,6 SO 3 bedeckt 762
Helsingfors
759,2
SO. 2 balb bed.
755
759,0 NW 2 Regen
759
Kuopio 762, SD bedeckt 765 Zürich 761 0 [SW 2 Regen 761
Kuopio — Zürich
Genf bede 761
Genf
762,6 SSW 2 bedeckt Lugano
des Königlichen Asronautischen Observatoriums, “
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 19. April 1913, 8—12 Uhr Vormittags:
Station 122 m
Mitteilungen
8 “
Seehöhe... 1000 m 2000 m 3000 m ¹ 4000 m 4800 m
Temperatur (0) 92 27 — 32 — 9,3 — 13,4 — 176 Rel. Fchtgt. 6G% 66 b 79. 7o. 67 78 Wind Richtung. 8. sSW ssw sw s. „Geschw. mps. 8 5 17 12 10
Himmel etwa zur Hälfte bedeckt, untere Grenze von Cumulus⸗ olken bei 1500 m Höhe
761,0 N 1 woltenl. Säntis
Lugano Säntis
5589 WSW Schnee Budapest V beg.
761,0 WNW 3heiter
Budapest
Portland Bill
764,6 NO
763,5 NW. I halb bed.
759
766 762
8 759,5 SO 1Nebel 1
761,6 N heiter
760
1 561,8 WSW. Nebel
562
763,2 NW 2 wolkenkl.
60
756,6 [SW Zswolkig
Portland Bill
— —
Horta 768,8 W z wolkig
Horta
Coruna 765,4 SSW bedeckt
⁴) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0= 0mm 1 = 01 bis 0,4; 2 = 0,5 bis 2,4; 8 = 2, bis 6,4; 4 = 6,5 bis 12,4 5 ⸗= 125 bis 20,4 6 ⸗ 20,5 bis 81,4; 7 = 81,5 bis 44,4; 8 ⸗= 44,5 bis 59,4; 9 = nicht gemelbdet.
Ein etwas ostwärts verlagertes Tiefdruckgebiet reicht von Nord⸗ bis Mitteleuropa, ein Minimum von 740 mm 888 über dem Nord⸗ meer; Hochdruckgebiete über 765 mm liegen über Rußland und Spanfen, letzteres entsendet einen Hochdruckkeil bis Island. — In Deutschland ist das Wetter außer im Nordwesten meist trübe, im Westen ist es kühler, im Osten etwas wärmer bei vorwiegend schwachen südwestlichen Winden; überall haben Niederschläge stattgefunden.
Deutsche Seewarte.
Coruna
774,4 NNO Zwolkig
14
762,1 SW 3 halb bed.
12
*) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0= 0 mm; 1 = 0,1 bis 2,4; 2 = 0,5 bis 24; 8 ⸗= 2,5 bis 12,4; 4 = 6,5 bis 12,4; 5 = 125 bis 20,4; 6 = 20,5 bis 81/4; 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 ⸗ nicht gemelbvet.
Ein Hochdruckgebiet über 770 mm liegt über Innerrußland, ein anderes, ostwärts vordringend, über Mitteleuropa, mit einem Maximum von 767 mm über Süddeutschland; ein heranziehendes ozeanisches Tiefdruckgebiet unter 750 mm westlich von Irland entsendet Aus⸗ läufer nach der Biscayasee. — In Deutschland ist das Wetter durch⸗
schnittlich kühler bei schwachen Winden und 81 fast überall haben Niederschläge, im Nordwesten st
witter stattgefn
inden.
richweise au Deutsche Seewarte.
lig; eiter oder 87 9
Militärverwaltung steht; dadurch, daß er seiner Ware, die er anpreist, das Wort „Soldaten“ zusetzt, wird nichts bewiesen.
Die Bestimmungen über das Annoncieren von Konzerten von Militärkapellen, die bereits im Jahre 1909 erlassen worden sind, lauten:
Ankündigungen von gewerblichen Militärmusikaufführungen sind in kurzer, sachlicher Form von den Leitern des Musikkorps mit den Lokalinhabern usw. zu vereinbaren und gegebenenfalls vertraglich festzusetzen. Nur die Veröffentlichung dieser Ankündigung ist statt⸗ haft. Oeffentliche Anpreisungen (Offerten) der Militärmusikkorps zur Ausübung gewerblichen Spielens, Beschreibung von Uniformen und dergl. sind untersagt. Bei Uebernahme von Spielverpflich⸗ tungen muß sich der Unternehmer diesen Bedingungen in bezug auf eine von ihm zu erlassende Ankündigung unterwerfen.
Ich meine, diese Bestimmungen sind klar, und wenn sie befolgt würden, dann würden die Mißstände, die der Herr Abgeordnete hervorgehoben hat, und die ich mit ihm aufs energischste mißbillige, überhaupt nicht vorkommen. Ich bin durchaus bereit, einzuschreiten, wo derartige Ueberschreitungen vorkommen, und habe das auch in der Vergangenheit stets getan. Aber an den Bestimmungen selbst kann ich nichts ändern.
Was nun die Ausführungen über den Fall Krupp betrifft, so
babe ich zu erklären: es ist ja doch ganz selbstverständlich — und
das Verhalten des Kriegsministeriums in der Vergangenheit beweist das ausdrücklich —, daß die Heeresverwaltung alle Praktiken, die in
dem Falle Krupp in Frage kommen können, aufs schärfste mißbilligt, und daß sie keinen Augenblick zögern wird, sobald die Ermittlungen dafür die erforderlichen Anhalte gegeben haben, der Angelegenheit näher zu treten. (Bravo! rechts.) 8 8
auch nur hier etw
in der Wahl ihrer untergeo lassen, daß an den entsche glauben,
daß die ganze Fabrikation
werden lichen Bedenken ist nicht so aus dem
man
soll.
Auf die entgegenstehenden schon hingewiesen
Verstaatlichung hat man ja
denn
Bestechungsmanipulationen geworden sind. daß die Art der Behandlung der Mannschaften beim Truppenteil 1 hhängt von den Zuwendungen, S usw. gemacht werden; darum soll auch dieser Fall eine 8 in 9* Armee mit
Auch in der Armee muß man sich der Pflicht, keinerlei besondere Entschädlgung für dcee 88 vülich anzunehmen, bewußt bleiben.
zum Teil ab
ahnung sein, heit zu steuern.
Tätigkeit Geleistetes, muß von Grund aus geprüft werden. hervorgetreten sind, müssen hat erfreulicherweise seine Schuldigkeit getan, er dies auch weiter tut; es bleibt ihm noch viel zu tun übrig.
Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): gestern mit einem nationalökonomischen Gallimatthias geantwortet. Er meinte, es seien militärische Geheimnisse nicht verraten worden.
wir h
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ören ja, daß auch Staatsangestellte das Objekt von
Das ist aber doch geschehen.
sein.
Man muß nur unter Geheimnisse an einen
Das letztere ist nachgewiesen.
Geheimberichten über allerhand
as Unfaires nachgewiesen ist, als Auftraggeber alle Mittel aufzubieten, solches Nun wird von „untergeordneten“ Es ist doch ein übles Zeichen, wenn eine Firma nicht imstande ist, zvordneten Organe solche Vorsicht walten zu idenden Stellen Persönlichkeiten stehen, die mit derartigen Manipulationen im Sinne ihrer zu handeln. Ein zwingender Beweis dafür, daß das Geld zu dem behaupteten Zwecke gegeben ist, liegt nicht vor. knecht hat aus dem Vorkommnis den allgemeinen Schluß gezogen,
Handgelenk entscheiden.
abgestellt werden.
scheiden zwischen dem Verrat militärischer fremden Staat
hat der Fiskus zu verhindern. Organen der Firma gesprochen.
Auftraggeber Der Abg. Lieb⸗
für militärische Zwecke verstaatlicht technischen und geschäft⸗ worden; die Frage kann Auch bei der
übrigens keine unbedingte Garantie, Es ist ja eine alte Klage, die den vorgesetzten Unter⸗ größter Entschieden⸗ der dienstlichen t bleiben. Die ganze Frage Die Mißbräuche, die zweifellos Der Kriegsminister aber wir bitten ihn, daß
Der Kriegsminister hat mir
Das müßte dem Kriegsminister bekannt
oder an eine Privatperson. Die Firma hat eine große Anzahl von
garnicht ohne Krupp denken. Wenn Krupp zusammenstürzt, meint man, müsse auch unser deutscher Patentpatriotismus schweren Schaden leiden. Die „Deutsche Tageszeitung“ sieht in meinem Vor⸗ gehen eine Beleidigung der Firma Krupp. Die „Tägliche Rundschau“ verhöhnt mich sogar in einer ganz schnoddrigen Weise. Der Kriegs⸗ minister hat aufgezählt, was wir der Firma Krupp verdanken. Er hat aber vergessen, was diese dem deutschen Volke verdankt. Sie hat sich ihre Leistungen gut bezahlen lassen. Hunderte von Millionen, die jetzt in den Händen der Firma sind, stammen aus der Tasche der Aermsten der Armen des deutschen Volkes. Wie patriotisch diese Firma ist, geht aus einem Brief hervor, den im Jahre 1868 der Inhaber an Napoleon III. gerichtet hat. Darin wird auf den überreichten Atlas hingewiesen und ganz besonders wird auf die neuen Gußstahlkanonen aufmerksam gemacht. In der Antwort wünscht Napoleon der Firma für ihre Erzeugnisse guten Erfolg, da sie bestimmt sind, der Menschheit beträchtliche Dienste zu leisten. Im Heiligenschein der Firma darf also der Name Napolcon nicht fehlen. Der Kriegsminister hat mir sogar einen kleinen Vorwurf gemacht, weil ich die Sache hier vorgebracht hatte. Wie notwendig das war, beweist ja die Antwort des Kriegs⸗ ministers. Er hat zugegeben, daß er seit zwei Jahren den Brief der deutschen Munitions⸗ und Waffenfabriken kennt. Er hat aber nichts
gegen die Firma unternommen. Dieser Brief ist doch selbst für die stärksten Nerven der stärksten Geschäftspatrioten ein starkes Stück. Die Untersuchung ist in der Hauptsache geschlossen. Man will gegen denjenigen vorgehen, den man in Verdacht hat, daß er mir diese Mitteilungen gemacht hat. Das ist die altbewährt
preußische Methode. Man hat mich als Zeuge vernommen. Ich bi
deshalb verpflichtet, auch meinerseits vorzugehen. Das Material lieg
bereits in den Händen der Richter. Es kommt nur noch darauf an, wie man das Vergehen qualifiziert. Ich hätte mit meinen Mit⸗ teilungen nicht solange warten können, bis die Heeresvorlagen unter Dach und Fach sind. Das konnte man mir nicht zumuten, umso⸗ weniger, als meine Freunde und ich und andere Verständige es wissen, daß es in der Tat gegenwärtig keine größere Gefahr für den Frieden
Dinge, die sich nicht nur auf Kon⸗
gibt, als die französischen und deutschen Heeresvorlagen. Beide sind