schädigung beträgt jedoch auf je angefangene zehntaufend Versicherte
in Wahlbezirken mit mehr als zehntausend 25 bezirken mit mehr als fünfzigtausend 30 ℳ.
ℳ und in Wahl⸗
IV. Die vorstehenden Grundsätze gelten auch für Ersatzmänner.
Berlin⸗Wilmersdorf, den 19. April 1913. Direktorium der Reichsversicherungsanstalt
Koch. Dr. Beckmann. Dr. Lehmann. G Dr. Werner.
Das in Kristiania aus Stahl neu erbaute hat durch den Uebergang in das aus⸗ deutschen Walfang⸗Gesellschaft
schiff „Sturmvogel“ schließliche Eigentum der „Sturmvogel“ m. b. H. der deutschen Flagge erlangt. Eigentümerin Bremen als Heimatshafen ange dem Kaiserlichen Generalkonsulat 4. April 1913 ein Flaggenzeugnis erteilt
in Bremen das Recht zur Dem Schiffe,
für Angestellte. Dr H aßlacher.
Walfangdampf⸗
ührung 8. welches die
geben hat, ist von
in Kristiania unter dem
worden.
Königreich Preußen.
h 8
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Seminaroberlehrer Dr
Busch in Duderstadt zum Seminardirektor zu
Auf Ihren Bericht vom 31. März d.
J.
.Joseph Hubert ernennen.
will Ich hier⸗
durch genehmigen, daß die durch § 10 des Regulativs vom
7. Juni 1844, das Verfahren bei Chausseepoli geldübertretungen betreffend, hinsichtlich
zei⸗ und Chaussee⸗
der Chausseepolizei
begründete Zuständigkeit der Landräte auch in der
Provinz Westfalen und Appellationsgerichtshof zu Cöln provinz Geltung hat.
Bad Homburg v. d. Höhe,
in den nicht
den 7. April
von Breitenbach. von Dall
An die Minister der öffentlichen Arbeiten, der Finanzen.
zum ehemaligen
gehörenden Teilen der Rhein⸗
1913.
Wilhelm R.
witz. Lentze. des Innern und
angelegenheiten.
Dem Seminardirektor Dr. Joseph Hubert Busch
Direktorat des Lehrerinnenseminars in Panten Ministerium für Landwirtschaft, und Forsten.
Der Kreistierarzt Pilger zu Simmern ierarztstelle in Kreuznach versetzt worden.
— ist das verliehen worden.
Domänen
ist in
die Kreis⸗ 8 8
Errichtungsurkunde.
und Unterrichtsange kirchenrats sowie na⸗ 1 une Zeichneten Behorden folgendes festgesetzt:
Mit Föhemaöfa des Herrn Ministers
eegenheiten und des Evc. Anhörung der Beteiligt
der geistlichen gelischen 1ü9, 2 n wird non den
ve
§ 1. In der evangelischen Kirchengemeinde Berlin⸗Lichter⸗
felde, Diözese Kölln Land I, errichtet. § 2
Diese Urkunde tritt mit dem Berlin, den 5. April 1913. (L. S.) Königliches der Provinz Brandenburg, Abteilung Berlin.
J. V.: Dr. Crisolli.
wird eine fün
Potsdam, den
1
Königliche
fte Pfarrstelle
1. April 1913 in Kraft.
9. April 1913.
(L. S.)
Regierung,
Abteilung für Kirchen⸗ und 8 Schulwesen. Großmann.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. April 1913.
„Der Bundesrat versammelte sich heute sitzung;
zu einer Plenar⸗
vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel
und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse
für Handel und Verkehr und für
Steuerwesen Sitzungen.
9
1 Zoll⸗ und Steuerwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Zoll⸗
und
4
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist
S. M. Flußkbt.
„Vaterland“ am 22. April in Nanshang eingetroffen.
rr, 24. April. Seine Majestät der Kaiser
t und König traf gestern nachmittag zur Besichtigung des
Domes hier ein. Wie „W. Majestät am Portal des Domes von rats, dem Bürgermeister, den
B.“ meldet, wurde Seine den Vertretern des Land⸗ Stadtverordneten und der
Geistlichkeit empfangen und in den Dom geleitet. Die Er⸗ läuterung der bautechnischen Einzelheiten hatte Stadtbaumeister
Krieger übernommen. Nach wurde noch ein Rundgang um der Volksmenge und den Schülern, die län
der Besichtigung des Innern den Dom unternommen.
Von gs der Straßen,
durch die Seine Majestät der Kaiser 88 Aufstellung ge⸗
nommen hatten, wurden dem Kaiser lebhafte
uldigungen bereitet.
Die Rückfahrt nach Homburg vor der Höhe erfolgte über
Braunfels. 8
Hessen. Seine Majestät der Kaiser un wie „W. T. B.“ meldet, Gießen ein, wo kurz vorher auch Seine Kön der Großherzog angekommen war, und der Zeughauskaserne die Parade über das Infanterieregiment Kaiser Wilhelm (2. Großher, Nr. 116 ab. Darauf wurde im Offizierkasino
8
d Köni g traf,
gestern mittag von Homburg in
igliche Hoheit nahm im Hof dort aufgestellte zoglich Hessisches) des Regiments
Am Nachmittag reisten Seine
das Frühstück eingenommen. Hoheit der Groß⸗
Majestät der Kaiser und Seine Königliche herzog wieder ab.
1 ser Franz Joseph hat, wie die „Militärische Rundschau“ meldet, die Rückbeurlaubung der zur aktiven Dienstleistung bei der Kriegsmarine einberufenen Ersatz⸗ re servisten verfügt. Die Rekruten des Assentjahrgangs 1912. haben jetzt ihre Spezialausbildung zum großen Teile beendet und stehen daher für die Flotte zur Verfügung. Es kommen somit die wegen ihrer kurzen Ausbildungszeit keiner Spezial⸗ schulung unterzogenen Ersatzreservisten, denen die Begünstigung des Wehrgesetzes als Familienerhalter zuerkannt ist, in erster
Linie zur Entlassung.
Eine von den Tschechisch⸗Radikalen in Prag gestern einberufene Versammlung zur Feier des Falles von Skutari ist nach einer Meldung des „W. T. 2 polizeilich verboten worden. Mehrere hundert Teilnehmer wurden von der Wache zerstreut. Es fanden daran anschließend Umzüge durch die Hauptstraßen und die Vorstadt Weinberge statt unter Hochrufen auf Montenegro und Absingen allslawischer Lieder. Ein Abgeordneter versuchte wiederholt Ansprachen an die Menge zu halten, wurde aber von der Polizei verhindert. Mehrere Ansammlungen wurden zerstreut und ungefähr dreißig Ver⸗ haftungen vorgenommen.
1 Großbritannien und Irland. Die Botschafter traten gestern nachmittag zu einer Sitzung zusammen, an der der Premierminister Asquith, der Lordpräsident des Geheimen Rats Viscount Morley und der Ständige Untersekretär im Auswärtigen Amt Nicolson teilnahmen. Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, wurden die Note der Balkanstaaten, die als annehmbare Grundlage für einen Friedensschluß angesehen wurde, und der Fall Skutaris erörtert.
— Das Unterhaus hat gestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine Resolution angenommen, durch die eine Anleihe von drei Millionen Pfund Sterling garantiert wird, die von der Regierung des Sud an aufgenommen werden soll den Ausbau der Eisenbahnen im Sudan und für
ewässerungsanlagen, die den besonderen Zweck haben, die Ausdehnung der mit Baumwolle angebauten Fläche zu
fördern. 3 Frankreich.
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten offiziellen Meldung wird sich der Oberste Kriegsrat heute unter dem Vorsitz des Kriegsministers mit der Frage der Ziffern der normalen und verstärkten Mannschaftsbestände in den einzelnen Truppenkörpern beschäftigen. Diese Ziffern werden auch dem Parlament sowie dem eeresausschuß der Kammer vorgeschlagen werden, der gleichfalls heute wieder zusammentritt.
— Der Berichterstatter der Budgetkommission des Senats, Aimond, erklärt, daß das Budget für das laufende Jahr einen Fehlbetrag von mindestens 200 Millionen aufweist. Für das Budget von 1914 werde das Defizit aller Voraussicht nnch mindestens 360 Millionen betragen. Deßhalb würden zur Herstellung des Gleschgewichts des Staatshaushalts 1914 neue Steuern in Höhe von mindestens 360 Millionen und außerdem für die Bedürfnisse der Kriegsverwaltung eine Anleihe von einer Milliarde erforderlich sein.
Rußland.
1“
Vorsitz des Generalgouverneurs der Amurprovinzen Gondatti erklärt nach einer Meldung des „W. T. B.“ ein besonderes Einwanderungsgesetz für den russischen fernen Osten für notwendig. Es wurde vorgeschlagen, Ausländer nur über bestimmte Orte zuzulassen, und zwar auch nur nach Vorweis eines visierten Nationalpasses. Ferner müßten Ge⸗ sundheit und der Besitz einer gewissen Geldsumme nachgewiesen werden. Außerdem wurden einige Beschränkungen für den Aufenthalt von Ausländern im Rayon Amurbahn vor⸗ geschlagen. A“ “
Das Nationalkomitee für das allgemeine Wahl⸗ recht und den Generalstreik ist gestern in Brüssel zu einer Sitzung zusammengetreten. Wie „W. T. B.“ meldet, waren 300 Delegierte anwesend, die von der in der vorgestrigen Kammersitzung angenommenen Tagesordnung Kenntnis ge⸗ nommen haben. Es schien die Ansicht vorzuherrschen daß diese Tagesordnung ein Mittel zur Verständigung sein könnte und daß hierdurch möglicherweise der Generalstreik ein Ende finden werde. Der heute vormittag 11““ außer⸗ ordentliche Kongreß wird darüber zu befinden haben.
Niederlande.
Die Deputiertenkammer begann gestern die allgemeine Beratung über einen Gesetzentwurf, der Mittel zur Ver⸗ —“ der Küstenverteidigung fordert. Die Regierung chlägt vor den Bau eines Forts bei Vlissingen, dessen Kosten auf 5 360 000 Gulden geschätzt werden, die Verstärkung der Artillerie in den bestehenden Forts Hoek van Holland, Nmuiden und Harssen, die auf 730 000 Gulden geschätzt wird, und den Ausbau des Forts Kykduin, der auf 4 760 000 Gulden ver⸗ anschlagt wird.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ schlug der fortschrittliche Ab⸗ Hhfröne General Eland vor, anstatt das Fort Vlissingen zu er⸗ auen, sich auf einfache Verteidigungswerke an der Ooster⸗Schelde zu beschränken. Der Abgeordnete van Heemstede (Katholik) hielt den Vorschlag, ein Fort bei Vlissingen zu bauen, für einen schweren politischen Fehler. Es gäbe wirk amere Mittel, Vlissingen gegen Feinde zu verteidigen, nämlich Minen in der Mündung der Schelde. Der Antrag habe im Auslande große Bewegung verursacht. Ein Fort bei Vlissingen würde wie ein Blttzableiter wirken, aber im umgekehrten Sinne. — Der General van Vlymen (Kathol k) drückte seine Freude aus darüber, daß die Regierung endlich die Küstenverteidigung verbessern wolle, die zur Aufrecht⸗ erhaltung der Neutralität des Landes nötig sei. Seit Jahren lasse die Verteidigung alles zu wünschen übrig. Der Redner würde sogar 2 Forts an beiden Seiten der Scheldemündung vorziehen; die Neutralität des Landes sei infolge der allgemeinen Gruppierung des westlichen Europas in der größten Gefahr. — Der Sozialdemokrat Hugenholtz stellte fest, daß die Forderungen von 40 Millionen Gulden für die Verteidigungszwecke auf 12 Milllionen Dank der sozialistischen Agitation herabgesetzt worden seien. Er glaube, daß eine Festung bei Vlissingen für die Un⸗ abhängigkeit des Landes gefährlich sein würde, denn England
8
würde Holland als den Verbündeten Deutschlands ansehen und
Eine in St. Petersburg abgehaltene Konferenz unter dem
seine Neutralität nicht mehr schützen wollen. Das Nordseeabkommen verlange keineswegs einen Ausbau der Verteidigungsmaßregeln der Signatarmächte. — Der fortschrittliche Abg. General Eland ver⸗ teidigte dann seinen Abänderungsantrag, die Festung Vlissingen fallen zu lassen. Sie sei nicht notwendig gegen einen Angriff von Deutschland oder England. Von militärischen Gesichts⸗ punkten aus seien die Befestigungen von Terneuzen und Ellewoutsdijk besser geeignet, die Schelde zu schließen, als eine Festung an der Mündung der Schelde, die dem Feuer der feind⸗ lichen schweren Geschütze viel stärker ausgesetzt sein würde. Der Abg. de Beaufort (liberal) war der An cht, daß die Errich⸗ tung eines Forts bei Vlissingen weder durch die Landesverteidigung noch durch die Interessen der Aufrechterhaltung der Neutralttät er⸗ fordert werde. Die Interessen der kriegführenden Mächte würden ez nicht geen die Neutralität der Niederlande zu durchlöchern. Sollte eine solche Verletzung aber erfolgen, dann werde das Fort bei Vlissingen auch nicht genügen, um einen feindlichen Angriff zu verhindern. Der liberale Abg. van Karnebeek erklärte, er könne den Optimismus des Vorredners über die Lage der Niederlande und die inter⸗ nationale Politik nicht teilen. Er halte beides für viel unsicherer und gefährlicher als de Beaufort. Wenn eine fremde Macht einen niederländischen Hafen besetze, sei der Krieg unvermeidlich. Ein Fort bei Vlissingen liege also doch im Interesse der Landes⸗ verteidigung, um die Neutralität dieses Hafens aufrecht zu erhalten. Von den Befestigungen bei Terneuzen und Ellewoutsdyk habe man nichts. — Der Sozialist Troelstra betonte, nach seiner Ansicht bedeute die Vorlage eine reaktionäre Maßnahme, die dem Lande drückende Verpflichtungen auferlege, nicht im Interesse der Landesverteidigung, sondern zur Aufrechterhaltung der Neutralität, was gemäß den inter⸗ nationalen Verträgen nicht erforderlich sei. Uebrigens gebe das Fort in keiner Weise eine Gewähr dafür, daß eine fremde Macht sich des Hafens Vlissingen nicht bemächtigen oder an einem anderen Punkte der niederländischen Küste nicht landen könne. Man werde durch diese Vorlage also die schöne neutrale Lage des Landes nicht verbessern. Man spiele Deutschlands Spiel und nehme zu England eine weniger freundliche Haltung ein. Der Bau dieses Forts würde einen inter⸗ nationalen Sturm heraufbeschwören.
Die Sitzung wurde sodann auf morgen vertagt.
Amtlich wird pemgs get daß die Waffenruhe zwischen den Türken und Bulgaren unter den bereits geltenden Bedingungen bis zum 4. Mai, Mittags, verlängert worden ist. — Die türkische Garnison von Skutari hat, wie „W. T. B.“ meldet, mit allen Ehren unter Bewilligung des Abzugs mit Waffen und Geschützen kapituliert. Essad Pascha ist mit seinen Truppen in der Richtung auf Tirana abgezogen.
Serbien.
Die Nachricht Belgrad große Freude hervorgerufen. Wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, sandte der König Peter an den König Nikolaus ein Glückwunschtelegramm. Die Stadt ist beflaggt. Vor dem Konak, der russischen Gesandtschaft und dem Ministerium des Aeußern wurden dem König, dem russischen Gesandten von Hartwig und dem Ministerpräsidenten Paschitsch von der Bevölkerung stürmische Ovationen bereitet.
In der Skupschtina teilte der Ministerpräsident Paschitsch mit, daß ihm die freudige Nachricht von dem Fall Skutaris von dem serbischen Gesandten in Cetinje zugegangen sei. Die Skupschtina beschloß unter stürmischen Ziviorufen, die montenegrinische Skupschtina zu dem Siege der montene⸗ grinischen Armee telegraphisch zu beglückwünschen. Die Opposition hatte verlangt, daß die Sitzung zum Zeichen der Freude geschlossen werde. Dieser Antrag wurde abgelehnt und die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Nach Wieder⸗ aufnahme der Sitzung beschloß die Skupschtina auf Antrag des jungradikalen Abgeordneten Jascha Prodomovic, die Sitzung zum Zeichen der Anteilnahme an der Freude Monte⸗ negros zu schließen.
Montenegro.
Die Kapitulation Skutaris, die dem König durch ein Telegramm des Kronprinzen gemeldet und der Bevölkerung der Hauptstadt durch Kanonenschüsse und Glockengeläut verkündet wurde, hat unbeschreibliche Begeisterung hervorgerufen. Dem König, der Königlichen Familie und der Armee wurden stürmische Huldigungen bereitet. Die Vertreter der verbündeten ““ erschienen im Palast und beglückwünschten den
önig.
— Auf den österreichisch- ungarischen Militärattaché in Cetinje, Hauptmann Hubka, ist am Montag ein Anschlag verübt worden, über den das „W. T. B.“ folgendes mitteilt:
Hauptmann Hubka fuhr im Gesandtschaftsautomobil von Cetinje nach Cattaro, um dort Depeschen aufzugeben. Unweit des Dorfes Njegus war quer durch die steile Fahrstraße ein Graben ausgehoben, der durch Ueberdeckung mit Reisig fast unsichtbar war. Nur durch die Aufmerksamkeit und Vorsicht des Chauffeurs wurde ein Unglück verhindert. Da das Automobil nicht weiter fahren konnte, setzte Hubka seinen Weg nach Cattaro zu Fuß fort. An der Grenze wurde er von Montenegrinern drei Stunden festgehalten und erst auf Befehl aus Cetinje freigelassen. Der Chauffeur, der mit dem leeren Automobil nach Cetinje zurückkehrte, wurde mit Steinen beworfen.
Der österreichisch⸗ungarische Gesandte Freiherr von Giesl Gieslingen hat in Cetinje ernste Vorstellungen wegen dieses Vorfalles erhoben.
Amerika.
Im amerikanischen Repräsentantenhause stand gestern die neue Tarifbill zur Beratung.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ gab Underwood in seiner Rede zur Verteidigung der Tarifbill zu, daß die Revision der Tarffe nach abwärts, wie sie durch die demokratische Bill vorgesehen sei, die Kosten des Lebensunterhalts nicht sofort vermindern würde. Doch glaube er, daß dies innerhalb einer angemessenen Zeit geschehen werde, nachdem die Kaufleute über die Waren verfügt hätten, die sie unter dem hohen Schutzzolltarif ein⸗ gekauft hätten. Die rechtmäßig vorgehende Industrie wuürde von dem offenen Wettbewerb auf den Weltmärkten Nutzen ziehen. — Gardner erwiderte im Namen der Republikaner und erklärte, daß die Republikaner die Macht verloren hätten, hätte zwei Gründe. Erstens hätte sich die Partei vernünftigen Reformen hartnäckig wider⸗ setzt, zweitens habe das Land eine Tarifrevision gewünscht, die viel weiter gehe als die Paynebill. Gardner gab zu, daß die republikanische Partei unter die Führung einer zu mächligen Oligarchie geraten sei.
— Die mexikanischen Rebellen haben, obiger Quelle zufolge, die Bundestruppen bei Reata geschlagen; die Verluste der letzteren sollen schwer sein.
Afrika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Benghasi hat sich der General d'Alessandro der Höhen von Regina auf dem Wege nach El Abiar bemächtigt. Der Feind, der etwa 1000 Mann stark gewesen war, floh in dieser Richtung; seine sehr schweren Verluste bestimmten ihn, die ühlung mit den Italienern aufzugeben, die an Toten einen ffizrer und einen Safari verloren. 1
von der Eroberung Skutaris hat in
Parlamentarische Nachrichten. Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags
der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses 6 Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten
Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (174.) Sitzung, welcher der Minister für Landwirtschaft, Do⸗ mänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer bei⸗ wohnte, zunächst die zweite Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Bereitstellung von Staatsmitteln zur
örderung der Landeskultur und der inneren Koloni⸗
sation, fort. 8
Abg. Leinert (Soz.): Wir hoffen, daß man bei dem ersten Versuch zur Urbarmachung der Oedländer nicht stehen bleibt, sondern diesem ersten Schritt noch weitere Maßnahmen folgen werden. Die Erklärung des Ministers, daß die durch die Moorkultur gewonnenen Flächen besiedelt und später verkauft werden sollen, müssen wir bedauern. Wir wünschen, daß der Staat diese Flächen selbst bewirtschaftet. Durch die Aufteilung dieser Flächen wird die Sicherstellung des Fleischbedarfs nicht erreicht. Der preußische Staat ist der größte Arbeitgeber, und er hätte jetzt eine gute Gelegenheit, auf diesen weiten Flächen Zucht, und Mast⸗ anstalten zu errichten und auf diese Weise seine Arbeiter in die Lage zu setzen, mit billigem Fleisch zu versorgen. Durch die Auf⸗ teilung des staatlichen Moorbesitzes wird nur eine große Spekulation hervorgerufen, wodurch wieder eine ungeheure Steigerung der Preise eintritt, sodaß die ganze Moorkultur an Wert verliert. Die Preise sind ja heute schon hoch genug. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Urbarmachung sind durchaus nicht ausreichend. Nagaes sind noch andere Mittel erforderlich, um die Fleischnot zu bekämpfen, so vor allem die Aufhebung der Eö. Heute spielt die innere Kolonisation in der Wahlagitation eine große Rolle. Aber über das, was man unter der inneren Kolo⸗ nisation versteht, sind die Ansichten sehr verschieden. Charakteristisch für das Zentrum ist die Tatsache, daß das Zentrum in dieser Frage seinen Standpunkt nicht klar zum Ausdruck gebracht hat. Das Zentrum hat nur kurz seine Zustimmung ausgesprochen, beteiligt sich aber nicht an der ganzen Debatte. Die innere Kolonisation hat bisher nur ein neues Landproletariat geschaffen. Die innere Kolonisation will man den eeE114“ über⸗ lassen. Es ist aber besser, wenn der Staat sie in Angriff nimmt. Der freisinnige Antrag, 115 Millionen zu bewilligen, ist nur ein Blankowechsel für die Regierung. Wenn aber der Minister sich gegen ihn wandte, weil nach Annahme der Grundbesitz mobi⸗ listert würde, so ist dies doch durch die für die Ansiedlungspolitik bewilligten Summen noch mehr der Fall. Bisher haben nur diejenigen Vorteile gehabt, deren Güter aufgeteilt worden sind. Man sollte deshalb dem Staate ein Enteignungs⸗ und Vorkaufsrecht in der Höhe des 25 fachen des Grundsteuerreinertrags geben. Dann könnte man die Ansiedler zu angemessenen Preisen ansetzen. Außerdem liegt die Gefahr vor, daß man hier wieder unter dem Vorgeben, nationale Politik treiben zu wollen, deutsche Staatsbürger zurücksetzt und keine Polen zuläßt. Man will eine gesunde Mischung von Groß⸗ und Kleinbetrieben bezwecken. Dann muß aber ganz anders vorgegangen werden als im Osten. Dort ist trotz der Ansiedlungspolitik eine Verringerung des Einflusses des Großgrundbesitzes nicht eingetreten, das beweisen die Aus⸗ führungen von Dr. Karl Böhme, dem Führer des deutschen Bauernbundes. Angesichts solcher Verhältnisse muß eben das Enteignungsrecht aus⸗ gedehnt und das Vorkaufsrecht gesichert werden, wenn man eine wirkliche innere Kolonisation will. Was nützt aber die Ansiedlung, wenn die Ansiedler rechtlos bleiben? „Wenn man damit vorwärts kommen will, muß man eine vernünftige Land⸗ gemeindeordnung schaffen, muß man die Privilegien des Großgrund⸗ besitzes beseitigen. Dazu gehört aber auch noch eine Umgestaltung der politischen Verhältnisse, die Schaffung einer vernünftigen Wahlordnung, die Schaffung einer vernünftigen Vertretung im Abgeordnetenhause. Aber für die besitzenden, herrschenden Klassen geht eben Macht vor Recht; sie halten es geradezu für natürlich, daß in der ersten Klasse der Grundbesitzer, in der zweiten der Bauer, in der dritten der Arbeiter wählt. Graf Mirbach hat ja offen ausgesprochen, daß die Großgrundbesitzer die Macht, solange sie diese in Händen haben, auch gebrauchen. Der Großgrundbesitz will nicht für die Zukunft des Volkes, sondern nur für die Zukunft seiner Söhne und Enkel sorgen. Deshalb können wir diese 10 Millionen nicht bewilligen.
Abg. von Bockelberg (kons.): Wir stehen wohl am Ende dieser umfangreichen Erörterungen. Im großen und ganzen darf fest⸗ gestellt werden, daß alle Parteien mit ganz geringen Ausnahmen sich der Vorlage freundlich gegenübergestellt haben, ja, die Freisinnigen haben sogar noch weiter gehen wollen. Ich kann mich daher auf die Zurückweisung der Angriffe beschränken, die auch bei dieser Gelegenheit wieder besonders gegen meine Partei erhoben worden sind. Die Sozialde⸗ mokratie will ja nach ihrem Programm die Kleinsiedlung überhaupt nicht. Besser paßt ihr die Besiedelung der staatlichen Moore in ihr Programm. Dagegen, daß auch die Städte größere Restgüter auf den Mooren erwerben, liegt meiner Ansicht nach ein Grund nicht vor. Wenn uns wieder vorgehalten wird, wir hätten uns gegen die innere Kolonisation ausgesprochen, so ist es doch völlig un⸗ zulässig, jede Aeußerung, die einmal gelegentlich fällt, unserer Partei aufs Konto zu setzen. Auch die Klasse der Domänenpächter möchten wir nicht verschwinden lassen; damit ist aber doch nicht gesagt, daß wir gegen die Aufteilung von Domänen wären, die sich zur Kleinsieblung eignen. Die staatliche innere Kolonisation haben wir schon früher gehabt, und meine Freunde waren auch seinerzeit dafür; nach langen und reiflichen Erwägungen sind wir aber all⸗ mählich zu einer besseren Einsicht gelangt, wir haben erkannt, daß die Nachreile der staatlichen Kolonisation überwiegen Der Staat kann nicht so schnell arbeiten wie eine Gesellschaft. Der Staat ist also nicht ohne weiteres der beste Kolonisator. Wenn Abg. Leinert das Vorkaufsrecht des Staates und sogar die Expro⸗ priation haben will, so entspricht dies ja auch nur seinem Programm. Seine Berechnung über die Bodenwerte leidet an großen Mängeln; die Reinerträge sind so verschieden, daß sie für den realen Bodenwert keinen Maßstab bieten. Daß in einem so großen Kreise von Interessenten auch Bedenken auftreten und nicht alle gleich freudig zustimmen, ist doch nur natürlich. Abg. Ecker sprach von einer Abschlagszahlung. Es kann ja sein, daß später größere Mittel erforderlich werden; wird das Ministerium sie eben fordern, und wir werden dann Stellung zu nehmen haben. Die verlangte Zentralstelle als Spezialbehörde erscheint mir nicht mehr nötig; denn eine solche hat auch ihre Schattenseiten. Abg. Ecker hat sich im allge⸗ meinen gegen die Fideikommisse ablehnend geäußert, meint aber, daß er dafür wäre, daß der Wald fideikommissarisch gebunden wird. Wie er lsich dies im einzelnen denkt, kann ich mir nicht vorstellen. Wie soll man denn da vorgehen, wenn der Wald gemischt liegt? Man kann doch hier nicht einfach anbaufähiges Gebiet zu Wald ver⸗ urteilen, da würde man doch zu weit gehen.
(Schluß des Bla )
Dem Reichstage ist eine Uebersicht über die Arbeiter verhältnisse in den Betrieben der Reichsmarineverwal tung, der Königlich preußischen, bayerischen, sächsi schen und württembergischen Heeresv lt ür die Jahre 1909 bis 1911 zugegangen.
Die Entwicklung der nebenbahnähnlichen Kleinbahnen in Preußen im Geschäftsjahre 191112.
Nach einer dem Landtag vorgelegten Denkschrift über die Ent⸗ wicklung der nebenbahnähnlichen Kleinbahnen in Preußen betrug am 31. März 1912 die Streckenlänge der genehmigten Babhnen (bei 299 — im Vorjahre 290 — selbständigen Unternehmen) 10 153,98 km (im Vorjahre 9804,81 km). Es ist mithin ein Zuwachs von 3,56 v. H. (im Vorjahre 4,59 v. H.) zu verzeichnen. Im Betriebe befanden sich 9655,28 km. (284 selbständige Unternehmen) gegen 9076,26 km (269 Bahnen) im Vorjahre. Der Zuwachs beträgt also 6,38 v. H. (4,27 v. H. im Vorjahre). 1
Aus der folgenden Zusammenstellung ist die Streckenlänge und die örtliche Verteilung der im Betriebe befindlichen nebenbahn⸗ ähnlichen Kleinbahnen zu ersehen.
Im Betriebe befindliche nebenbahn⸗ ähnliche Kleinbahnen
Zuwachs 1. 4. 1911 bis 31. 3. 1912
Länge
am 31. 3. 1912
am 31. 3. 1911
Länge km
733,92 581,60 1022,67 1523,53 815,97 703,61 813,29 932,24 897,50 445 60 327,33 780,26 77,76
9655,28.
Ostpreußen. Westpreußen Brandenburg Pommern vaZ“ Schlesien.. WL6e.“ Schleswig⸗Holstein üeedenn“ “ Hessen⸗Nassau. . . Rheinprovinz. Hohenzollernsche Land
Zusammen... 9076,26 Die Spurweite war am 31. März 1912 bei den genehmigten Bahnen:
Vollspur 8 8
auf 4 192,82 km (175 Bahnen) oder 41,3 v. H., „ 979,Z6 v1
Schmalspur (1,000 musw.)auf 5 964,16 km (124 Bahnen) oder 58,7 v. H., im Vorjahre „ 5 825,38 „ (122 1111“ der Gesamtlänge; bei den im Betriebe befindlichen Bahnen:
Vollspur auf 3 893,54 km (164 Bahnen) oder 40,3 v. H., “
Schmalspur (1,000 musw.)auf 5 761,74 km (120 “ oder 59,7 v. H., im Vorjahre „ 5 704,82 „ (119 8 62,9
Es wurden am 31. März 1912 betrieben mit Dampflokomotiven .. . 9 160,35 km (259 Bahnen), im Periahre 824,8 8 elektrischen Motoren. .354 54 „ ( 1“ jm Were 8660 38 16 1 Dampflokomotiven und elek⸗ trischen Motoren ök“ im Vorjahre .. (811111 Die Gesamtzahl aller Personen⸗, Güter⸗, Gepäck⸗, Post⸗ und Spezial⸗ wagen betrug am 31. März 1912 20 654 (im Vorjahre 19 507); darunter waren 16 042 (15 165) Güterwagen. 3
Im Betriebe der nebenbahnähnlichen Kleinbahnen wurden 7000 Beamte und 8697 ständige Arbeiter (gegenüber 6426 und 7821 im Vorjahre) beschäftigt.
Die Form der Gesellschaftsunternehmungen ist nach wie vor die bevorzugteste. Es sind deren 197 (gegen 192 im Vorjahre) vorhanden. Kommunalverbände — Kreise oder Gemeinden — sind Unternehmer von 99 Bahnen (im Vorjahre 94). Einzel⸗ personen treten als Eigentümer nur in 3 Fällen auf (im Vor⸗ jahre 4). In kommunalem Eigentum sind 3588,42 km, 50 59 km mehr als im Vorjahre. In kommunalem Betriebe stehen oder werden demnächst stehen rund 2310 km oder 22,7 v. H. (im Vorjahre 22,5 v. H) der Gesamtlänge der ge⸗ nehmigten Bahnen. Gewerbsmäßige Betriebsunternehmer führen den Betrieb von 99 Bahnen mit 3796,77 km] oder 37,4 p. H. der Gesamtlänge der genehmigten Bahnen (im Vorjahre 98 Bahnen mit 3674,15 km oder 37,5 v. H.). Die preußische Staats⸗ eisenbahnverwaltung tritt für Rechnung Dritter als Betriebs⸗ führerin von 164,36 km (12 Bahnen), der Provinzialverband der Provinz Brandenburg von 287,52 km (8. Bahnen), der Provinzial⸗ verband der Provinz Westfalen von 66,34 km (3 Bahnen) und der Provinzialverband der Provinz Pommern von 1 109,22 km. (17 Bahnen) auf. - “
Das Anlagekapital der genehmigten nebenbahnähnlichen Kleinbahnen hat sich im Geschäftsjahre 1911,12 von 610 783 778 ℳ auf 640 642 867 ℳ erhöht. Es entfallen auf 1 km durchschnittlich 61 492 ℳ (im Vorjahre 60 776 ℳ); 1 km Vollspur kostet 78 826 ℳ, 1 km Schmalspur 49 281 ℳ. An der Aufbringung des Anlagekapitals sind beteiligt: 8
der Staat (Kleinbahnunterstützungsfonds) mit 109 352 216 ℳ, doehhoeoe 4““ 1111414“X“ dis GWuu 6“
Iin sonstiger Weise sind aufgebracht.. . 202 968 851 „ Die Rentabilität läßt eine allmähliche Besserung erkennen. Von den in Betracht zu ziehenden 261. nebenbahnähnlichen Klein⸗ bahnen ¹) haben 20 (11 vollspurige und 9 schmalspurige) im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn ²) nicht abgeworfen. Bei 34 (15 voll⸗ spurigen und 19 schmalspurigen) Bahnen betrug der Reingewinn bis zu 1 v. H., bei 51 (29 vollspurigen und 22 schmalspurigen) bis zu 2 v. H., bei 42 (20 vollspurigen und 22 schmalspurigen) bis zu 3 v. H., bei 37 (19 vollspurigen und 18 schmalspurigen) bis zu 4 v. H., bei 29 (18 vollspurigen und 11 schmalspurigen) bis zu 5 v. H., bei 45 (29 vollspurigen und 16 schmalspurigen) mehr als 5 bis 10 v. H. und bei 3 (2 vollspurigen Bahnen und 1 schmal⸗ spurigen Bahn) über 10 v. H. des Anlagekapitals. Von den 20 Bahnen, d. i. 7 v. H. (im Vorjahr 10,5 v. H.), die eine Ver⸗
¹) Bei Betrachtung der Rentabilität scheiden zunächst alle die⸗ jenigen Bahnen aus, die noch nicht voll oder erst kurze Zeit (noch nicht ein Jahr) im Betriebe sind, ferner diejenigen, die in der Haupt⸗ sache nur dem Privatinteresse des Eigentümers dienen oder deren Reingewinn aus sonstigen Gründen nicht zuverlässig festgestellt werden
konnte. b
9 Unter Reingewinn versteht sich der Ueberschuß der Betriebs⸗ einnahmen über die Betriebsausgaben der Bahnen — einschließlich der Rücklagen in etwaige Erneuerungs⸗ und Spezialreservefonds sowie der gewöhnlichen Abschreibungen, aber ausschließlich der Zinsen und Tilgungsbeträge für den im Anleihewege beschafften Teil des Anlage⸗ kapitals —. Als Anlagekapital gilt der für die Herstellung und Aus⸗ rüstung der Bahnen insgesamt aufgewendete Betrag, bei Bahnen,
(1,435 m) im Vorjahre
(1,435 m) im Vorjahre
9 7 2 7
der Gesamtlaͤnge.
insung d 1. Januar 1909 voll in Betrieb genommen; für die 127 Bahnen, die sich mit höchstens 3 v. H. verzinst haben, stellt sich diese Zahl auf 41. Im übrigen dürfen die mittelbaren Vorteile nicht außer acht gelassen werden, die einen wesentlichen Zuwachs an wirtschaftlichen Werten für die Beteiltgten darstellen.
“ 8
8
es Anlagekapitals nicht ergeben haben, sind 4 erst nach dem
Die Verzinsung des Anlagekapials (der in Prozenten des An⸗
lagekapitals berechnete Reingewinn in obigem Sinne) erhellt für die nebenbahnähnlichen Kleinbahnen und die letzten drei Berichtsjahre aus folgender Zusammenstellung:
Berichts-
Zahl H. über 10 v. H.
10 v.
jahre
“ Bacht. bis zu 1 v. H. bis zu 2 v. H. bis zu 3 v. H. bis zu 4 v. H. bis 8 5 v. H. mehr als 5 bis
8 8. S
die ganz oder teilweise auf eigenem Bahnkörper angelegt sind, ein⸗
schließlich der (ziffermäßig feststehenden) Grunderwerbskosten.
1909/10 1910/11 1911/12
gesellschaft in Brauns chweig 2 zeitung“ zufolge, anläßlich ihres 40jährigen Bestehens die Summe von 150 000 ℳ für Wohlfahrtseinrichtungen gespendet.
mittel von Professor Dr. Lange venoPrgfesses, des Dürerbundes, Verlag Georg
vor.
25 19 20
G0 do &
“
Zur Arbeiterbewegung. Aus Beuthen (Oberschlesien) wird dem „W. T. B.“ gemeldet:
Nach amtlicher Feststellung befanden sich gestern etwa 40 000 Mann
im Ausstande. der Frühschicht 26 820 Mann; das sind gegen gestern etwa 4000 weniger. Gestern abend fehlten 14 262 Mann.
Nach vorläufigen Feststellungen fehlten heute bei
(Vgl. Nr. 96 d. Bl.) Infolge einer Anregung des französischen Unterstaatssekretärs der
Handelsmarine, de Monzier, zur “ der Bewegung unter den Sardinenfischern hat, wie „W. T. B.“
dikat der Fischkonservenerzeuger erklärt, da “ zur Schlichtung des Zwischenfalls zwischen den Fischern
müsse aus je einem Vertreter der Fischer, der Fabrikanten und der Regierung bestehen.
meldet, das Syn⸗ es bereit sei,
und den Fabrikanten anzunehmen. Das Schiedsgericht
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus New York hat der
Schiedsgerichtshof den Heizern der 54 östlichen Eisen⸗ bahnen Lohnerhöhungen zugestanden, die auf zehn bis zwölf Prozent geschäßt werden. Auch andere Forderungen der Angestellten wurden bewilligt.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Dritten Beilage.)
Wohlfahrtspflege.
Die Eisenbahnsignalbauanstalt Jüdel u. Co. Aktien⸗ hat, der „Braunschweigischen Landes⸗
Kunst und Wissenschaft.
In Buenos Aires wird, wie „W. T. B.“ meldet, ein von
der Gesellschaft für deutsche Kunst im Auslande veranstaltete zweite der esellschaf von deutschen Gemälden, Skulpturen, Stichen und Radierungen am 18. Mai eröffnet werden.
“
Literatur. 8
Der Kinematograph als Volksunterhaltungs⸗ obert Ggupp und Professor Dr. Das Heft enthält zwei
.“
Callwey, München). 52 Seiten. 30 ₰.
Vorträge, die von den beiden Tübinger Universitätsprofessoren in einer
öffentlichen Versammlung in Tübingen gehalten wurden. Gaupp sprach über den „Kinematographen vom medizinischen und psychologischen Standpunkt“. Er erörterte die physiologischen und psychologischen
Schäden, die sowohl durch die unzweckmäßige Art der Vorführung wie
durch den Inhalt der berüchtigten Schundfilms hervor⸗ gerufen werden. Er schlägt ein gesetzliches Verbot des Schundfilms Lange sprach über den „Kinematographen vom ethischen und ästhetischen Standpunkt“. Er geht die einzelnen Gruppen der Films durch und weist ihre ethisch und ästhetisch verrohende Wirkung nach: so bei den dramatischen, den historischen, den’ sog. „religiösen“, den pikanten, den Verbrecherfilms usw. Dann bespricht er die einzelnen Vorschläge zur Beseitigung des Uebels und legt dar, in welcher Weise sich das Kinotheater in Zukunft zum Wohle des Volkes weiter⸗ entwickeln könnte. Am Schlusse ist ein kurzes Verzeichnis der ei schlägigen Literatur beigefügt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Rußland.
Das Tauwetter begann gegen Mitte Februar und hielt im ganzen Konsulatsbezirk beständig und ziemlich gleichmäßig an. Schon mit beginnendem März waren die Felder zum größten Teil frei von Schnee und Mitte März für die Bestellung geeignet. Bald darauf haben denn auch die Feldarbeiten begonnen. In den südlichen Gegenden des Amtsbezirks (Dongebiet und in einzelnen Kreisen des Gouvernements Jekaterinoslaw) werden sie zurzeit schon abgeschlossen, dagegen sind die Frühjahrsbestellungen in den Gouvernements Charkow, Kursk und Woronesch noch in vollem Gange. b
Der Stand der Wintersaaten ist im allgemeinen befriedigend, aber nicht überall gleich. In den Gouvernements Kursk und Woronesch ist er gut, im Gouvernement Charkow nur mittel. Ein Teil der Wintersaat, besonders Weizen, war in einigen Kreisen dieses Gouvernements ausgefroren; die Felder wurden umgepflügt und werden jetzt mit Sommersaat bestellt. Im Gouvernement Jekaterinoslaw ist der Saatenstand über mittel ebenso im Dongebiet, stellenweise gut. Aus dem Kreise Taganrog im Dongebiet wird gemeldet, daß die Wintersaaten ein sehr gutes Aussehen haben; sie sind dicht auf⸗ gegangeu und haben saftige Halme von einer Höhe von 3 bi 4 Werschock. 1
Roggen steht im allgemeinen besser als Weizen: auch die Futter⸗ früchte sollen gut ee wangen sein, besonders in den Gouvernements Kursk und Woronesch. 8 3
Ueberall zetgt sich zurzeit große Trockenheit, Frühjahrsniederschlä 8 wurden nur strichweise und von kurzer Dauer bemerkt. Für die weitere Entwicklung der Saaten, besonders für das Aufgehen der Sommersaaten ist eine längere Zeit anhaltender Regen überall sehr erwünscht. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Charkow vom 14. April 1913.)
1 Verkehrswesen.
Der Staatssekretär des Reichspostamts Herr Kraetke hatte für estern abend zahlreiche Einladungen zu einem Vortrag des Geheimen Pberpostrats, Professors Dr. Strecker über Fernsprechverstärker ergehen lassen. Unter den Herren, die dieser Einladung folgend, sich in der hohen Kuppelrotunde des Reichspostmuseums versammelt hatten, sah man u. a. die Staatsminister, Staatssekretär von Tirpitz, Beseler, Sydow und Lentze, die Staatssekretäre von Jagow und Lisko, zahlreiche hohe Beamte der Reichsämter und Ministerien sowie Gelehrte und Vertreter der Industrie und der Presse. Der interessante Vortrag setzt zu seinem vollen Verständnis die gleichzeitige Anschauung von eichnungen und Modellen voraus; sein Inhalt sei daher hier nur in der Hauptsache ganz kurz skizziert. Die Schwierigkeit, die sowohl im telegraphischen wie