Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 28
des Reichsgesetzbbatts enthält unter 1 . Nr. 4212 das Gesetz, betreffend die Feststellung des Reichs⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1913, vom 4. Mai
1913, und unter 8 Nr. 4213 das Gesetz, betreffend die Feststellung des Haus⸗ haltsetats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1913, vom 4. Mai 1913. 8 Berlin W. 9, den 10. Mai 1913. 8 Kaiserliches Postzeitungsamt. J. V.: Horn
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Gerichtsassessor Bartels in Dortmund zum Land⸗ richter in Bochum, 288 die Gerichtsassessoren Milthaler in Allenstein Johannes Fritsch in Suhl zu Amtsrichtern in Goldap, den Gerichtsassessor von Freyhold in Nikolaiken zum Amtsrichter in Heinrichswalde, den Gerichtsassessor Dr. König in Osterholz zum Amts⸗ richter in Marienwerder, den Gerichtsassessor Dommes in Thorn zum daselbst, 1 den Gerichtsassessor Kluger in Graudenz zum Amtsrichter in Briesen, 88 die Gerichtsassessoren Reifenstuhl in Düsseldorf und Dr. Winkler in Berlin zu Amtsrichtern bei dem Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg, den Gerichtsassessor Dr. Tuzina in Neukölln zum Amts⸗ richter daselbst, den Gerichtsassessor Dr. Dummer in Stettin zum Amts⸗ richter bei dem Amtsgericht Berlin⸗Wedding, den Gerichtsassessor Dr. Hermann Schmidt in Berlin⸗ Lichtenberg zum Amtsrichter daselbst, die Gerichtsassessoren Dr. Jasper und Dr. Johannes Fischer in Berlin zu Amtsrichtern in Charlottenburg, die Gerichtsassessoren Dr. Schubart in Berlin, Kalten⸗ bach in Bochum, Dr. Köppen, Dr. Risch und Dr. Schultzen⸗ stein in Berlin zu Amtsrichtern bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Mitte, den Gerichtsassessor Freiherrn von Reibnitz in Berlin zum Amtsrichter in Frankfurt a. O.. den Gerichtsassessor Friedrich Sostmann in Hannover zum Amtsrichter in Pasewalk, den Gerichtsassessor Brennmehl in Posen zum richter in Ostrowo, 1 1 den Gerichtsassessor Rudloff in Ostrowo zum Amts⸗ richter in Schildberg, die Gerichtsassessoren Jansch in Brieg und Guttmann in Groß Strehlitz zu Amtsrichtern in Gleiwitz, den Gerichtsassessor Schöhl in Gottesberg zum Amts⸗ richter in Namslau, den Gerichtsassessor Amtsrichter daselbst, 1 den Gerichtsassessor Gerloff in Magdeburg richter in Eddelak, den Gerichtsassessor Werner Mül Amtsrichter in Hannover, den Gerichtsassessor Dr. Zimmer Amtsrichter in Verden, den Gerichtsassessor richter in Gütersloh, den Gerichtsassessor richter in Herne, die Gerichtsassessoren Driessen in Schwelm, Killian in Marienberg (Westerwald) und Boller in Bochum zu Amts⸗ richtern in Bochum, den Gerichtsassessor Tewes in Dortmund zum Amts⸗ richter in Dortmund, 8 die Gerichtsassessoren Puteanus in Essen (Ruhr), Kurth in Trier und Dr. Hermsen in Essen (Ruhr) zu Amtsrichtern in Essen, den Gerichtsassessor Robitzsch in Kamen zum richter in Gelsenkirchen, den Gerichtsassessor Bremme in Berleburg zum richter in Altena, den Gerichtsassessor Amtsrichter in Iserlohn, den Gerichtsassessor Dr. Rehorn in Neuwied zum Amts⸗ richter in Frankfurt a. M., den Gerichtsassessor Dr. Kayser in Siegburg zum Amts⸗ richter in Lechenich, “ die Gerichtsassessoren Obladen in Bonn, Dr. Eberstadt in Frankfurt (Main), Georg Hilfrich in Wiesbaden und Dr. Richard Müller in Cöln zu Amtsrichtern in Cöln, den Gerichtsassessor Friedrich Schneider in St. Wendel zum Amtsrichter daselbst, den Gerichtsassessor Ohndorf in Ahrweiler richter in Lebach, den Gerichtsassessor D richter in Grumbach, den Gerichtsassessor Dr. Rohs in Cöln zum Amtsrichter in Sulzbach, den Gerichtsassessor Felir Schmitz zum Amtsrichter in Bitburg, den Gerichtsassessor Dr. Drevermann in Düsseldorf zum Amtsrichter in Düsseldorf, den Gerichtsassessor Richter in Lobberich zum Amtsrichter in Lobberich, die Gerichtsassessoren Dr. Möller in Rheda und Wiemer in Oberhausen zu Amtsrichtern in Oberhausen, den Gerichtsassessor Bauer in Uerdingen zum Amtsrichter in Mettmann und den Gerichtsassessor Kruhöffer in Kempen (Rhein) zum Amtsrichter in Dülken zu ernennen.
und
Amtsrichter
Amts⸗
Stephan in Waldenburg zum zum Amts⸗ ler in Hildesheim zum in Lüneburg zum Dr. Linden in Gütersloh zum Amts⸗
Sluyter in Isenhagen zum Amts⸗
Amts⸗ Amts⸗
Wichmann in Essen (Ruhr) zum
zum Amts⸗
r. Dahmen in Cöln zum Amts⸗
in Berncastel⸗Cues
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Direktor der Königin Luiseschule in Königsberg i. Pr. Dr. Hermann Jantzen zum Provinzialschulrat zu ernennen
sowie 8 die Wahl des bisherigen Leiters des Realprogymnasiums
schule in Charlottenburg zum Direktor begriffenen Reinickendorf sowie
Brandenburg a. H. getroffenen
soldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) dieser Stadt Paul Voigtel für eine fernere Amtsdauer von zwölf Jahren
zu bestätigen.
Berlin⸗Mitte ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justiz⸗
vom Amtsgericht Berlin⸗Mitte, Suszezyüski in Charlottenburg,
Oberlehrers Dr. Ernst Otto an der Herder⸗ es in der Entwicklung
Realschule in Berlin⸗
der Stadtverordnetenversammlung in Wahl den gegenwärtigen be⸗
die Wahl des
Realgymnasiums nebst
infolge der von
Justizministerium. Dem Amtsrichter Dr. Mentzel bei dem Amtsgericht
dienst erteilt. — Versetzt sind: die Landrichter Dr. Eck in Cottbus und Dr. Ziethen in Oels, die Amtsrichter Haeger in Landsberg a. W., Fenwarth, Dr. Halberstadt, Dr. Mode, Dr. Gerdes, Dr. Nadler und Dr. Günther vom “ Berlin⸗Mitte als Landrichter an das Landgericht I in Berlin, die Amtsrichter Dr. Stargardt in Mittenwalde, Dr. Leiden
Weinstock in Lippehne
vom Amtsgericht Berlin⸗Wedding als an das Landgericht II in Berlin, die Amtsrichter Koerner vom Amtsgericht Berlin⸗Wedding, Dr. Beuster, Dr. Fleischer, Krüger und Dr. Ehlert in Charlottenburg und Dr. Veith in Spandau als Landrichter an das Landgericht III in Berlin, der Landrichter Fischer in Lyck, die Amtsrichter Lampe in Rogasen, Siebert in See⸗ hausen, Kreis Wanzleben, und Dr. Brons in Senftenberg als Landrichter nach Cottbus, der Amtsrichter Schroeter in Birnbaum als Landrichter nach Frankfurt a. O., der Amts⸗ gerichtsrat Dr. Sochaczewer in Wriezen, die Amts⸗ richter Krawinkel in Oberhausen, Becker in Spremberg, Dr. Duske in Oderberg, Dr. Engelmann in Beuthen i. O. Schl., Dr. Müller in Ratibor und Dr. Hanke in Westerland a. Sylt an das Amtsgericht Berlin⸗Mitte, der Amtsrichter Wengler in Königshütte an das Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg, der Amtsgerichtsrat Opitz in Goldap an das Amtsgericht Berlin⸗Wedding, der Landgerichtsrat Mänß in Beuthen i. O. Schl. als Amtsgerichtsrat, der Amtsgerichts⸗ rat Küntzel in Brandenburg, die Amtsrichter Liegener in Schwetz, Sodtke in Brüssow und Paetzold in Gnesen nach Charlottenburg, der Amtsgerichtsrat Braune in Stargard i. Pomm. nach Luckenwalde, der Amtsrichter Hoffmann in Gnadenfeld nach Oranienburg, der Amtsrichter Fischer in Mogilno nach Spandau, der Amtsgerichtsrat Ram⸗ dohr in Köslin nach Königs⸗Wusterhausen, der Land⸗ richter Dr. Schur in Beuthen i. O. Schl. nach Görlitz, der Amtsrichter Meißner in Ujest als Landrichter nach Schweidnitz, der Amtsrichter Dr. Kickhefel in Rosenberg i. H. Schl. nach Breslau, der Amtsgerichtsrat von Gersdorff in Münsterberg nach Liegnitz, der Amtsrichter Sommerlatte in Kosel nach Waldenburg, der Amtsrichter Wendt in Bur⸗ bach nach Herborn, die Amtsrichter Weißgerber in Kreuz⸗ nach und Dannhausen in Verden als Landrichter nach Göttingen, der Landgerichtsrat Eichholz vom Landgericht I in Berlin, die Amtsrichter Dr. Böckelmann und Dr. Eichwede in Hannover und Traeger in Querfurt als Landrichter an das Landgericht in Hannover, der Amtsrichter Friedrich in Weißenfels als Landrichter nach Hildesheim, der Landrichter Robby in Aurich nach Osnz's eck, die Amtsgerichtsräte Dr. Wießner in Velbert, Rcoas. in Grätz und Böttcher in Kiel nach Hannover, der ae ichter Traumann in Mal⸗ garten nach Osnabrück, de 2dgerichtsrat Oppenhoff in Kleve und der Amtsrichter De. Schultz in Erwitte als Land⸗
richter nach Aachen, der Amtsgerichtsrat Weingarten in der Ametsrichter Sor —
Koerbitz in Neutomischel, und Voigt Landrichter
Essen als Landgerichtsrat nach Bem, Schlüter in Merzig als Landreo⸗ter richter Dr. Rehn in Bochum nach Koblenz = Dr. Conze und Dr. Steegmans in Cvell, S in Bochum als Landrichter und der Landrichte dinger in Beuthen i. O. Schl. an das Landgeri
der Amtsrichter Mencke in Charlottenburg als 3 nach Trier, der Amtsrichter Graf Spee in Eupen nach Aachen, der Landrichter Dr. Albrecht in Gnesen und der Amtsrichter Hufschmidt in Mörs als Landrichter nach Kleve, der Amts⸗ gerichtsrat Folleher in Thorn als Landgerichtsrat nach Crefeld, die Amtsrichter Sehms dorf in Schroda und Krey vom Amtsgericht Berlin⸗Mitte als Landrichter nach Düsseldorf, der Amtsgerichtsrat Mügel in Neunkirchen als Landgerichtsrat nach Elberfeld, der Amtsrichter Rheindorf in Duisburg⸗ Ruhrort nach Kleve, der Amtsgerichtsrat Bolardd in Iserlohn nach Düsseldorf, der Amtsrichter Dr. Reeh in Rössel nach Odenkirchen, der Landrichter Dr. Lange in Essen nach Bielefeld, der Amtsrichter Dr. Stratmann in Bochum als Landrichter an das Landgericht daselbst, der Landrichter Kipper in Posen nach Hagen, der Amtsrichter Dr. Stamm in Gelsenkirchen nach Schwelm, der Amtsrichter Goeken in Nieheim nach Warendorf, der Amtsrichter Dr. Niemeyer in Tondern als Landrichter nach Altona, der Landgerichtsrat Grünberg in Halle a. S. als Amtsgerichtsrat nach Ahrensburg, der Amtsgerichtsrat Dr. Maret in Schleswig nach Altona, der Amtsgerichtsrat Petersson in Gleiwitz nach Flensburg, der Amtsrichter Benwitz in Danzig als Landrichter an das Landgericht daselbst, der Landrichter Bürgerle in Konitz als Amtsrichter nach Danzig, der Amtsrichter Thiele in Balden⸗ burg nach Elsterwerda, der Amtsgerichtsrat Herrmann in Alsleben nach Mühlhausen i. Th., die Amtsgerichtsräte Hentrich in Langensalza und Horst in Zierenberg nach Nord⸗ hausen, der Amtsrichter Schick in Strelno nach Lissa und der Amtsrichter Dr. Frederichs in Barth nach Stargard i. Pomm. Versetzt sind ferner: der Staatsanwaltschaftsrat Dreßler von der Amtsanwaltschaft Berlin⸗Mitte an die Amtsanwaltschaft in Charlottenburg unter Uebertragung der Geschäfte des Ersten Amtsanwalts, die Staatsanwälte: Dr. Bernau von der Staatsanwaltschaft des Landgerichts I in Berlin an die Ober⸗ staatsanwaltschaft bei dem Kammergericht, Dr. Dommes in Bielefeld an die Oberstaatsanwaltschaft in Hamm, Boldt in Schweidnitz und Wich mann in Koblenz an die Staatsanwalt⸗ schaft des Landgerichts I in Berlin, Dr. Jordan von der Staatsanwaltschaft des Landgerichts III an die Staatsanwalt⸗ schaft des Landgerichts II in Berlin und Herre in Bochum nach Altona. In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Dr. Ernst Springer bei dem Landgericht I in Berlin, Leister in Godesberg bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bonn, Dr. Krzyzankiewicz bei dem
Neuhof, Elbert bei dem Amtsgericht in Kamen und
von Rehbinder bei dem Amtsgericht in Heydekrug.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechts⸗ anwälte: Anton Hein aus Adlershof bei dem Landgericht II. in Berlin, Niemann aus Sonnenburg bei dem Amtsgericht in Königsberg i. N.⸗M., Scheffs aus Crone a. B. bei dem Amtsgericht in Königshütte, von Rehbinder aus Heydekrug bei dem Amtsgericht in Prökuls, die Gerichtsassessoren: Dr. Siegfried Golinski bei dem Landgericht I in Berlin, Steinchen bei dem Landgericht III in Berlin, Dr. Eber⸗ hardt bei dem Landgericht in Stettin, Woehlecke bei dem Amtsgericht in Charlottenburg und dem Landgericht III in Berlin, Dr. Stulz bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Frankfurt a. M., Sandhage bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bochum, Vehrs bei dem Amtsgericht in Heide und Powels bei dem Amtsgericht in Ragnit.
* Der Oberlandesgerichtsrat, Geheime Justizrat Dr. Brandt in Kiel, der Landgerichtsdirektor Mertz vom Landgericht I in Berlin, der Amtsgerichtsrat Wintergerst vom Amtsgericht Berlin⸗Mitte, die Rechtsanwälte Dr. Franssen in Gummers⸗ bach, van Eupen und Mar Kamps in Düsseldorf sind ge⸗ storben.
“ “ Minister öffentlichen Arbeiten. Verliehen ist: dem Regierungs⸗ und Baurat Brabandt die Stelle eines Mitglieds der Eisenbahndirektion in Cöln, den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufachs Herwig die Stelle des Vorstands des Eisenbahnbetriebsamts 1 in Stendal
und Albert Ritter in Essen die etatsmäßige Stelle eines Regierungsbaumeisters bei der Staatseisenbahnverwaltung.
Dem Regierungsbaumeister Paxmann in der Wasser⸗ bauabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin ist eine etatsmäßige Stelle als Regierungsbaumeister verliehen worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Navigationsschulaspirant Topp aus Geestemünde ist unter Beilegung des Titels Navigationslehrer zum Königlichen Navigationsvorschullehrer ernannt worden.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten. 8
Der Provinzialschulrat Dr. Jantzen ist dem Provinzia schulkollegium in Breslau überwiesen worden.
Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Universität in Berlin Dr. Paul Fleisch⸗ mann, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik beim Charité⸗ Krankenhause, ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
8
1
Finanzministerium. Der bisherige Kassierer bei der Preußischen Zentral⸗ genossenschaftskasse Dr. Hugo Jost in Berlin ist zum Bank⸗ inspettor bei dieser Anstalt ernannt worden.
8
Ministerium des Innern. Der Regierungsrat Barnewitz in Posen ist zum Mitgliede der der Regierung in Posen angegliederten Oberversicherungs⸗ ämter an Stelle des von diesem Amte entbundenen Regierungs⸗ rates Schmiedel und der Regierungsassessor von Baumbach in Oppeln zum Mitgliede der der Regierung in Oppeln angegliederten Oberversicherungsämter an Stelle des von diesem Amte ent⸗ bundenen Regierungsassessors Freiherrn von Rotenhan ernannt worden. v ib“
* Evangelischer Oberkirchenrat.
Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Kirchengemeinden Nova Petropolis, Linha Brasil und Linha Sebastopol (Rio Grande do Sul, Brasilien) ist der Pastor Gustav Halle ge⸗ wählt und bestätigt worden.
Tagesordnung für die 41. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats Bromberg in Bramnherg am 27. Mai 1913.
1) Wahl zweier Mitglieder des ständigen Ausschusses. — 2) Freigabe des Zuges D 14 Danzig —Berlin für Reisende mit Sonntagsfahrkarten Preußisch Stargard —Zoppot.
3) Einführung eines Ausnahmetarifs für den Versand von minder⸗
wertigen Gießereirückständen aus den östlichen Provinzen. Aufnahme der Station Rastenburg als Versandstation in den Ausnahmetarif 8 2 für Zucker zur Ausfuhr über See
Gestellung von Wagen mit einem Ladegewicht von 16 400 kg für Sendungen nach Rußland.
Halten von D 7/8 in Landsberg (Warthe). 1 Herstellung eines Anschlusses des Zuges T 762 Schneidemühl — Deutsch Krone an den Zug D 8 11,16 Vorm. Schneidemühl. Verbesserung der Personenzugverbindung auf der Strecke Stras⸗ burg — Neumark— Deutsch Eylau.
Verbesserung der Anschlüsse der Niederungsbahn Simonsdorf— Tiegenhof in der Richtung nach Marienburg — Elbing. Einrichtung eines Schnellzuges von Garnsee nach Marienwerder. Späterlegunz der Abfahrtszeit des Zuges 566 von Elbing. Herstellung eines Anschlusses an Zug D 48 Breslau — Königs⸗ berg (Pr.) nach Preußisch Stargard
Halten des Personenzuges 550 Dirschau — Danzig Hbf. in Peters⸗ hagen.
ealegung eines Schülerzuges von Heilsberg nach Zinten. Einlegung eines Personenzugpaares auf der Strecke Insterburg — Tilsit und umgekehrt. Einrichtung der Station Insterburg als Abfahrtstation des Zuges D 10 der Strecke Königsberg- Berlin
Palten des Zuges D 13 der Strecke Berlin —Königsberg — Eydt⸗ kuhnen in Insterburg.
Verbesserung der Abendverbindung Allenstein —Insterburg durch Einlegung eines neuen Personenzugpaares.
Halten des Zuges D8 der Strecke Eydtkuhnen —Königsberg — Berlin in Insterburg. Späterlegung der Zuge 762 und — 875 ab Allenstein und Durch⸗ führung bis Neidenburg bezw. Johannisburg.
Verbesserung der Zugverbindung zwischen Allenstein und Insterburg. Halten der Personenzüge der Thorn⸗Insterburger Bahn in Allen⸗ stein Vorstadt. Emnegung eines späteren Abendzuges von Johannisburg nach Lyck. Verbesserung des Triebwagenverkehrs auf der Strecke Tilsit —
r k
in Benrath, Kreis Düsseldorf⸗Land, Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf, Oberlehrers Leonhard Jäger zum Direktor der Anstalt und
Amtsgericht in Königshütte, Jesse bei dem Amtsgericht in
Insterburg.
8.
25) Einlegung eines neuen schaellfahrenden Zuges auf 8) Keestern Labzar-Eflat alt gschu u“ 26) Früherlegung oder Beschleunigung des 3 F I . Sten Bromberg, den 16. April 1913. 8 Königliche Eisenbahndirektion b1“X“
vöannmnng v“ für die auf den 21. Mai 1913, Vormittags 11 Uhr, an⸗ beraumte ordentliche Sitzung des Bezirkseisenbahnrats für die Eisenbahndirektionsbezirke Erfurt und Halle a. S.
Punkt 1 und 3: Geschäftliche Mitteilungen. Punkt 2: Ersatzwahl für ein stellvertretendes Mitglied des stän⸗ digen Ausschusses. Erläuterungen über die seit der letzten Sitzung des Bezirkseisenbahnrats am 23. Oktober 1912 eingetretenen oder in Aussicht genommenen Erleichterungen und MNeuerungen im Personen⸗, Gepäck⸗, Güter⸗ und Tier⸗ “ : Beschlußfassung über Zeit und Ort der nächsten Sitzungen. den 7. Mai 1913. Königliche Eisenbahndirektion. Kindermann.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 10. Mai 1913.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Geier“ am 7. Mai in Jaffa eingetroffen.
Oesterreich⸗Ungarn. Die gestrige Vollversammlung der deutschen Ab⸗ geordneten aus Böhmen hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine feierliche Kundgebung an das deutsche Volk in Böhmen beschlossen, in der im Hinblick auf die nun⸗ mehr fünfjährigen Ausgleichsverhandlungen nochmals die deutschen Forderungen wiederholt werden und das Festhalten an diesen Forderungen versichert wird. Das Verhalten der Regierung gegenüber werde von ihrer Stellung zu den deutschen Forderungen abhängen, und die Abgeordneten würden sich von dieser Stellung durch keine Rücksichten abbringen lassen. Der Aufruf ruft schließlich die Deutschen in ganz Oesterreich und die deutsche Bevölkerung Böhmens zum Kampfe um die Selbst⸗ bestimmung Deutsch Böhmens auf.
Frankreich.
Der König von Spanien ist gestern von Jouy⸗en⸗Josas
bei Versailles nach Madrid abgereist.
— Die Deputiertenkammer erörterte in ihrer gestrigen Sitzung einen Antrag des konservativen Deputierten Piou, die Spielkasinos in Frankreich zu verbieten und alle hierfür erteilten Bewilligungen innerhalb 6 Monate zurückzuziehen.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ wurde der Antrag vom Finanzminister und mehreren Deputierten entschieden be⸗ kämpft. Der Vertreter des Departements Niederalpen Gillette⸗ Arimondy sagte, wenn auch die Spielkasinos in Frankreich ge⸗ schlossen würden, so könne doch Monte Carlo nicht geschlossen werden. Monte Carlo habe im Jahre 1912 Einnahmen von 47 Millionen gehabt. Wenn das Spielen in Mentone, Nizza und Cannes ver⸗ boten würde, würde Monte Carlo nicht 47 Millionen, sondern 300 Millionen verdienen.
Schließlich beschloß die Kammer mit 275 gegen 264 Stimmen den Antrag Piou, der übrigens noch von dem Budgetausschuß geprüft werden wird, in Erwägung zu ziehen.
— Der Heeresausschuß der Kammer hat die Prüfung der Gesetzvorlage, betreffend die dreijährige Dienstzeit, beendet und sie obiger Quelle zufolge im ganzen mit siebzehn gegen vier Stimmen angenommen. Der letzte Artikel der Vorlage führt im einzelnen aus, daß das Gesetz unverzüglich in Kraft treten und mit dem Augenblick der Veröffentlichung 1 unter den Fahnen befindlichen Leute Anwendung finden wird.
Der Ausschuß der linken Parteien hat gestern die Prüfung der vom Heeresausschuß angenommenen Vorlage und verschiedener Gegenvorschläge begonnen und ist durchaus ent⸗ schlossen, für die zur Verstärkung der Deckungstruppen not⸗ wendigen Maßnahmen zu stimmen. Er wird aber untersuchen, ob es nicht möglich ist, dieses Ergebnis zu erzielen, ohne bis zur dreijährigen Dienstzeit zu gehen, gegen die der Ausschuß sich hiermit noch nicht ausspricht. .“
1 Rußland.
Gestern ist das Protokoll über den bulgarisch⸗
rumänischen Streitfall, wie „W. T. B.“ meldet, durch die
Vertreter der Großmächte in St. Petersburg unterzeichnet
worden. Die Veröffentlichung des Protokolls wird gleichzeitig Unterzeichnung der Friedenspräliminarien erfolgen.
Italien.
„Bei der gestrigen Debatte in der Deputiertenkammer über den Bericht der Untersuchungskommission wegen der Unterschleife beim Bau des Justizpalastes sprach der frühere Minister für öffentliche Arbeiten, jetzige Kolonial⸗ minister Bertolini laut Bericht des „W. T. B.“ unter fort gesetztem Beifall über die strengen Maßregeln, die er in dieser Sache ergriffen habe, die Entlassung des Architekten Calderini und die Ausschließung des Unternehmers Borrelli. Nach ihm sprachen die Kommissionsmitglieder Daneo und Nava.
. Türkei.
Anmtlich wird bestätigt, daß die Pforte im Einvernehmen mit den Mächten den Befehl zur Heimbeförderung der türkischen Truppen aus Albanien gegeben hat. Wie „W. T. B.“ meldet, hat eine gemischte Kommission von türkischen und bul⸗ garischen Offizieren mit den Verhandlungen bezüglich der Ab⸗ steckung der künftigen, von Midia nach Enos führenden fürkisch⸗bulgarischen Grenze begonnen. Die gleiche Kommission befaßt sich mit den Modalitäten für die Abrüstung.
Bulgarien.
Der Ministerrat beriet gestern die Antwort auf den
präliminarien durch die in London beglaubigten Vertreter der kriegführenden Staaten 9532 zu lassen. Wie „W. T. B.“ meldet, hat die bulgarische Regierung den Mächten für die türkisch⸗bulgarische Grenzlinie Enos — Midia noch einige weitere Richtpunkte vorgeschlagen, durch deren Festlegung Schwierigkeiten bei der endgültigen Vereinbarung der Grenze vermieden werden sollen.
Montenegro. Die Regierung hat laut Meldung des „W. T. B.“ ihrem Vertreter in San Giovanni di Medua den Auftrag erteilt, der Forderung des britischen Admirals, betreffend den Tag und die Modalitäten der Uebergabe Skutaris, zu entsprechen. Die Vertreter der Mächte in Cetinje sind von der montene⸗ grinischen Regierung hiervon verständigt worden.
Amerika. Der japanische Botschafter in Washington hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den formellen Protest seiner Re⸗ gierung gegen das kalifornische Gesetz über den Land⸗ erwerb von Ausländern überreicht. 8 Die Tarifbill ist gestern im amerikanischen
Senat eingebracht worden. Die republikanischen Senatoren begannen sofort mit einer Obstruktionstaktik.
— Der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko Huerta hat nach einer Meldung der „Associated Preß“ dem amerikanischen Botschafter persönlich und offiziell das Befremden über die Haltung der Vereinigten Staaten ausgedrückt, die die neue merikan ische Regierung noch nicht anerkannt hätten.
„Der merikanischen Kammer ist eine Vorlage zur Be⸗ willigung einer Anleihe von 150 Millionen Pesos unter⸗ breitet worden.
„— Wie „W. T. B.“ meldet, hat der brasilianische Mi⸗ nister des Innern Rivadavia da Cunha Correa das Finanzministerium übernommen.
8—
8 8
8 “ ““ “ — Die persische Regierung bereitet nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine neue Bachtiarenexpedition gegen Salar ed Dauleh vor, der das Land wieder beunruhigt.
— Wie das „Reutersche Bureau“ aus Peking meldet, haben gestern abend die Vertreter der Banken der Fünfmächte⸗ gruppe dem Finanzminister von der endgültigen Annahme des Anleihekontrakts Mitteilung gemacht und ihn davon verständigt, daß die erste Rate heute ausgezahlt werden würde.
Koloniales.
Ein versteinerter Wald im Süden von Deutsch Ostafrika.
In diesen Tagen ging die Nachricht von der wissenschaftlichen Erschließung eines einzigartigen Fundes aus der Urzeit Deutsch Ost⸗ afrikas durch die Presse. Der Leiter der Tendaguruexpedition, Dr. H. Reck, hat sich vor kurzem von den Ausgrabungsfeldern der Saurierfunde im Lindibezirk in das Flußgebiet des Mbarangandu (Dondeland, Bezirk Kilwa) begeben, um dort die großen Reste eines versteinerten Waldes näher zu untersuchen, die ein Naturdenkmal von seltenem Werte im Süden der Kolonie darstellen. Ausgezeichnet er⸗ haltene, bis zu 15 m lange Stämme wurden in großer Anzahl ge⸗ funden. Die erste Entdeckung dieser verkieselten Baumstämme liegt schon geraume Zeit zurück. Sie fällt in das Jahr 1900, als Dr. W. Busse (jetzt vortragender Rat im Reichskolonialamt) auf einer Forschungsreise durch den Süden Ostafrikas den „steinernen Wald“ berührte. Wie Busse seinerzeit berichtete, wurden seine Versuche, Stammstücke mitzuführen, zu schanden, weil die dazu angeworbenen Träger sich der unliebsamen Arbeit durch die Fluͤcht ent⸗ zogen. Einige Jahre später entdeckte unabhängig von Busse — Stabsarzt neuem. Dr. Arning konnte außer der Kunde wenigstens einige in der Deutschen Kolonialzeitung“ wiedergegebene photographische Abbildungen mitbringen. Seitdem blieben die Funde sich selbst über⸗ lassen. Um so erfreulicher ist die Nachricht von der auf Veranlassung der genannten Reisenden nunmehr erfolgten eingehenderen Unter⸗ suchung der wissenschaftlich so wertvollen vorzeitlichen Reste durch die Tendaguruexpedition. Hoffentlich gelingt es dem Leiter dieses Unternehmens, einige größere Stammteile nach Deutschland über⸗ zuführen. Es wäre zu wünschen, daß die Stämme vor Ueber⸗ wucherung durch die Vegetation und Zerstörung durch die Menschen ö würden, um kommenden Geschlechtern unversehrt erhalten zu
eiben.
Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.
Die in den letzten Tagen stattgehabten Verbandstage der an der Tarifbewegung im deutschen Baugewerbe (vpgl. Nr. 104 d. Bl.) beteiligten Arbeiterverbände haben der „Voss. Ztg.“ zufolge den letzten Vorschlägen und Schiedssprüchen der ÜUnparteiischen zugestimmt. Auch der Arbeitgeberbund für das Baugewerbe hat sich auf seiner Generalversammlung in Leipzig mit dem Ergebnis der Verhandlungen einverstanden erklärt, doch hat er nur den Vorschlägen der Unparteiischen vom 1. Mai zu⸗ gestimmt, dagegen die später an diesen ersten Vorschlägen vor⸗ enommenen Aenderungen abgelehnt, die den Wünschen der Arbeitervertreter mehr entgegenkamen. Infolgedessen halten sich die Arbeiterorganisationen nicht mehr an die Zustimmung zu den Gesamt⸗ vorschlägen gebunden, und es wird in den Kreisen der Bauarbeiter ernstlich mit der Gefahr eines umfangreichen Lohnkampfes hse n wenn nicht der Arbeitgeberbund seine Bedingungen für die inigung aufgibt.
In einer Versammlung der Vertrauensleute der Bergarbeiter⸗ organisationen, die gestern in Kattowitz stattfand und teilweise stürmisch verlief, wurde, wie „W. T. B.“ meldet, beschlossen, den Ausstand wegen seiner Aussichtslosigkeit für beendet zu erklären und den Ausständigen die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen. Sie sollen sich heute wieder zur Arbeit melden, um am dritten Feiertag wieder einzufahren. (Vgl. Nr. 109 d. Bl.) — Gestern früh fehlten laut amtlicher Meldung 35 480, Abends 13 413, heute früh 34 314 Mann Da der Ausstand für beendet erklärt worden ist, erhielten einige Gendarmerieabteilungen Abberufungsorder. In den Gruben ist heute schon der Ausstand nahezu eendet.
Aus Paris wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die Polizei hat aus Anlaß des für heute abend angekündigten Bäcker⸗ ausstandes (vgl. Nr. 109 d. Bl.) strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Alle Bäckereien werden bewacht werden, um die Arbeits⸗ willigen vor Gewalttätigkeiten zu schützen. Sollte die Ausstands⸗ bewegung bedenklich werden, dann wuͤrde die Stadt die Militär⸗ bäckereien in Anspruch nehmen. 1“ 8
Vorschlag des Staatssekretärs Sir Edward Grey, die Friedens
Kunst und Wissenschaft.
Die Jubiläumskunstausstellung 1913 wurde heute im Landesausstellu ngspark am Lehrter Bahnhof in Gegenwart der Kaiserlichen und Königlichen Majestäten feierlich eröffnet. Unter den zur Feier Erschienenen befand sich auch der Reichs⸗ kanzler von Bethmann Hollweg. Bei dem Eröffnungsakt hielt der Minister für geistliche und Unterrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz nach „W. T. B.“ folgende Rede: „Eure Kaiser⸗ liche und “ Majestät! Wie überall in deutschen Landen man sich freudigen und dankbaren Herzens rüstet, das Regierungs⸗ jubiläum Eurer Majestät festlich zu begehen, ist es der ein⸗ mütige Wunsch der Berliner Künstlerschaft gewesen, Euerer Majestät sich in diesem Jahre huldtgend zu nahen und ihrem tief⸗ gefühlten Dank für alle ihr erwiesene Gnade und Förderung einen weithin sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Gewiß konnte hierfür keine schönere und inhaltsreichere Form gefunden werden, als die Ver⸗ einigung zu eifriger und gemeinsamer Arbeit, um eine dem hohen Anlaß würdige Kunstausstellung zu schaffen. Euere Majestät haben diesen Plan der Künstlerschaft gebilligt und ihre Bitte er⸗ füllt, die geplante Veranstaltung „Jubiläumsausstellung“ nennen zu dürfen. Aber nicht nur durch ihren Namen tritt die Kunstschau dieses Jahres aus der langen Reihe ihrer Vorgängerinnen heraus. Euere Majestät haben Allerhöchstselbst an ihrer Gestaltung tatkräftigen An⸗ teil genommen, indem Sie geruhten, die Einfügung einer Sonderaus⸗ stellung derjenigen Bauten und Anlagen anzuordnen, die im Laufe der verflossenen 25 Jahre unter der besonderen Einwirkung Euerer Maäjestät geschaffen worden sind und dem Allerhöchsten Interesse oft genug bis in die letzten Einzelheiten ihre Entstehung verdanken. Das Auf⸗ blühen unseres Vaterlandes, sein Wachsen auf allen Ge⸗ bieten, die immer reichere Entwicklung seiner Kräfte wird im Rahmen dieser Kunstausstellung wohl an keiner anderen Stelle so eindringlich dem Beschauer vor die Augen treten, als in dieser nach dem Befehle Eurer Majestät zusammengestellten Architekturschau. Als ein einziges großes Bild friedlicher Arbeit bedeutet sie vielleicht das schönste Denk⸗ mal der kostbaren 25 Friedensjahre, die Eurer Majestät Regierung dem Deutschen Reiche beschert hat. So haben Eure Majestät Selbst am Aufbau und Gelingen dieser Ausstellung wesentlichen Anteil. Aber auch für das, was freie Wahl an Werken der Malerei, der Bildhauer⸗ und Baukunst aus der Gegenwart und den abgelaufenen 25 Jahren hier zusammen⸗ getragen hat, erhofft die Künstlerschaft gnädige Würdigung. Wohl wissen wir unsere Zeit bei allem Großen, das sie hervorgebracht hat, von ethischen und sozialen Gegensätzen durchflutet, und die Zügel⸗ losigkeit, die falsche Genialität und das Hasten und Drängen nach Ruhm und Besitz, die uns anderswo entgegentreten, sind leider auch der Kunst nicht ferngeblieben. Demgegenüber muß die Sorge aller, denen die Pflege der Kunst obliegt und das Herz bewegt, darauf gerichtet sein, den gesunden Sinn der Künstler⸗ schaft zu fördern und den Nachwuchs vor Verwirrung zu schützen. Auch in der Kunst ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und nur der Götterliebling darf den vollen Kranz berühren, der in strenger Selbstzucht und ernstem Studium der Natur und Ver⸗ gangenheit um die höchsten Ziele der Kunst ringt. Und so wenig der Kunst die Höhen und Tiefen des Lebens verschlossen sind, so muß doch jedes Kunstwerk eine innere Harmonie in sich tragen, die den Künstler beseelt und sich dem Beschauer mitteilt. So gilt das Goethewort, das sich der treffliche Ludwig Richter zum Lebensspruch erwählt hatte, noch heute: „Große Gedanken und ein reines Herz ist es, was wir von Gott erbitten sollten!“ Möge es stets in der deutschen Kunst gelten, damit sie allezeit bleibe ein Edelstein in der Krone Eurer v
Hierauf dankte der Professor Kallmorgen dem Kaiser im Namen der Berliner Künstlerschaft und im Namen der Ausstellun s⸗ kommission für sein Erscheinen und für alle Förderung, die der Kaiser mit warmem Herzen und offener Hand allezeit für Kunst und Künstler bewiesen habe. Die Kommission sei stolz, auf dem Gebiete der Architektur eine Reihe von Werken zeigen zu können, die ihre Entstehung und Förderung diesem künstlersschen Sinne des Kaisers verdanke. Der Redner wies dann auf die Sonderausstellungen der Werke Stucks, Schön⸗ lebers, Schmutzers und Ebhardts hin. Die Kommission habe ihre Arbeit geleistet unter dem Druck unruhiger Zeiten. Jetzt sei das schwere Gewölk hinweggeschoben, friedlichere Zeiten ungestörter Arbeit
Dr. Arning den versteinerten Wald von Ze Beschützer.
schienen zu nahen. So möge der Kaiser die Huldigung der Künstler⸗ schaft, die diese in Gestalt der Ausstellung “ als ein Zeichen heißen Dankes an ihren hohen Kaiserlichen Förderer und hützer. Der Redner schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Seine Majestät erklärte dann die Ausstellung für eröffnet und machte mit Ihrer Majestät der Kaiserin und den anwesenden Prinzen einen Rundgang durch die Säle. 6
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. 1
Rußland. Die russische Kommission zur Bekämpfung
8 sische Ko s 1 der Pestgefahr hat die Stadt Buschir für pestverseucht erklärt
Verkehrswesen.
Corbach, 9. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird 10. d. M. wird der Betrieb auf der Strecke Corbach in beschränktem Maße wieder aufgenommen werden dergestalt, daß die Personenzüge durch den Melmtunnel zwischen Corbach — Meineringhausen hindurchgeführt werden und die Güterzüge bis auf weiteres wegen der noch auszuführenden Arbeiten sülschen Corbach — Meineringhausen ausfallen und bisher ver⸗ ehren.
gemeldet: Vom Wild ungen —
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Üwie
Theater und Musik.
Deutsches Opernhaus.
Arthur Sullivans Operette „Der Mikado“ darf man trotz ihres burlesken Inhalts zu den klassischen Werken ihrer Art rechnen; die Partitur enthält so viele musikalische Feinheiten und das Textbuch neben gesundem Humor so viel geistvolle Satire, daß man ihre Neubelebung auf der Bühne immer gern begrüßt. Es ist daher der Direktion des Charlottenburger Opernhauses als Verdienst anzurechnen, daß sie den „Mikado“ in ihren Spielplan aufgenommen hat, zumal da sie in der glücklichen Lage ist, über einen der glänzendsten Vertreter des Ko⸗Ko, Herrn Lieban, zu verfügen. Seine Leistung, die man vor Jahren im Rahmen der Königlichen Oper kennen lernte, hat von ihrer drolligen Ursprünglichkeit nichts eingebüßt; seine körperliche Beweglichkeit und Gewandtheit, seine Zungenfertigkeit schufen im Verein mit seinen anerkannten gesanglichen und musi⸗ kalischen Fähigkeiten eine schlechthin vollendete Leistung. Aber auch im übrigen ließ die Aufführung, die unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Waghalter stand, nichts von der Sorgfalt ver⸗ missen, an die man von Anfang an im Deutschen Opernhaus ge⸗ wöhnt worden ist. Freilich den letzten Schliff, den die englische Truppe zeigte, die uns zuerst in Berlin den „Mikado“ vorführte und den auch die späteren deutschen Vorstellungen im Friedrich Wilhelm⸗ städtischen Theater aufwiesen, hatte die gestrige Wiedergabe des Werkes nicht; das abwechslungsreiche, anmutige Fächerspiel, die streng stilisierte Rhythmik aller Bewegungen vermißte man. Man mußte sich aber auch füglich sagen, daß an Opernsänger, die sonst ganz andere Aufgaben zu bewältigen haben, nicht die gleichen Anforderungen gestellt werden können, wie an die damals zur Verfügung stehenden Kräfte, die in Hunderten von Proben die nötige Geschicklichkeit und G Peechee für das Werk erlangten. Wem die Erinnerung nicht im ege stand, wird an der gestrigen Aufführung seine volle Freude gehabt haben. Innerhalb des sehr schönen japanischen Rahmens, den der Maler Wunderwald für die Operette geschaffen hatte, spielte sich die drollige Handlung unter der Regie Dr. Kaufmanns lustig genug