—
der Kaiserlich Russischen kleinen goldenen Medaille für Eifer am Bande des St. Stanislauso rdens: dem Oberzeugwart J. V. Maasch, dem Maschinenaufseher Uderstädt, — “ den Zeugwarts Grunwald Kotzybik, Fleischer, Ladwig und Bin sack sowie v111““ dem Waffenmeister Rohde, sämtlich bei derselben Verwaltung; der Kaiserlich Russischen kleinen silbernen Medaille für Eifer am Bande des St. Stanislausordens: dem Hilfspförtner Klytta bei derselben Verwaltung; des Großoffizierkreuzes des Kaiserlich Japanischen Ordens der aufgehenden Sonne: dem Generalmajor von Bertrab, Oberquartiermeister und Chef der Landesaufnahme; des Kaiserlich Türkischen Osmaniéordens dritter Klasse: dem Militärintendanturrat Sauer bei der Intendantur des VIII. Armeekorps, zurzeit zur Verwendung in türkischen Diensten beurlaubt; des Kommandeurkreuzes des Ordens der Königlich Italienischen Krone: dem Major Freiherrn von dem Bussche⸗Hadden⸗ hausen, Kommandeur des Husarenregiments König Humbert von Italien (1. Kurhessischen) Nr. 13; des Offizierkreuzes desselben Ordens: ddem Rittmeister von Braumüller in demselben Regiment; des Ritterkreuzes desselben Ordens: dem Leutnant Graeff in demselben Regiment; es Offizierkreuzes des Königlich Italienischen St. Mauritius⸗ und Lazarusordens: dem Major von Zieten beim Stabe desselben Regiments; . des Ritterkreuzes desselben Ordens: dem Oberleutnant von der Lippe in demselben Regi⸗
ment und b dem Oberleutnant Bodenstedt, Adjutanten
Regiments; des Offizierkreuzes des Königlich Niederländischen Ordens von Oranien⸗Nassau: deem Königlich württembergischen Hauptmann Mayer im Generalstabe des XVIII. Armeekorps; des Kommandeurkreuzes des Ordens Rumänischen Krone:
dem Major von Klewitz im Großen Generalstabe. 18
desselben
der Königlich
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
den Kaiserlichen Telegraphendirektor Dr. Preisigke zum
norarprofessor in der philosophischen Fakultät der Kaiser Wilhelms liniversität Straßburg zu ernennen.
82
Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs den Kaufmann Fredrik Wallin zum Konsul in Uleaborg (Finnland) und
den Konsularagenten Geoorg Bohne zum Vizekonsul in Petit Gogve (Haiti) zu ernennen geruht.
v“ 88
Dem Königlich niederländischen Konsul in Cassel August Pechmann und dem Vize⸗ und Deputykonsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Barmen Julius Festner ist namens des Reichs das Exequatur erteilt worden. 3
1“
Bei der Reichsbank sind ernannt:
der bisherige Bankkassier Art in Hamburg zum Ober⸗
Pluchhalter bei der Reichsbankhauptstelle daselbst 8
7 die bisherigen Bankkassiere Hohnstein in Schmölln (S.⸗A.)
uund Holländer in Dillenburg zu Bankvorständen;
die bisherigen Bankbuchhalter Runge in 1
Saalfeld in Allenstein und Hilpmann in Siegen zu Bank⸗
kassieren;
f die bisherigen Buchhaltereiassistenten Lübcke und Gustav
Richter in Berlin, Schwarzkopf in Chemnitz, Lücke in Aschaffenburg, Kurt Büttner in Schleswig, Karl Friedrich
8*
in Zwickau i. S., Joh. Wischer in Gera, Hoßfeld in Cassel,
von Weiler in Düsseldorf und Theod. Hirsekorn in Aschers⸗
leben zu Bankbuchhaltern; 8 G die bisherigen Kanzlisten Wachtlin in Brandenburg a. H. und Wedekind in Frankfurt a. Main zu Kanzleisekretären.
Räte vierter Klasse zu verleihen.
beschränken.
Insterburg,
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
die Bauräte Zander (Bernhard) in Breslau, Eggert in Regierungs⸗
baumeister Renner in Berlin zu Regierungs⸗ und Bauräten
Potsdam und Heusch in Fulda sowie den
zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen außerordentlichen Professor an der Universität in München Dr. Otto Dimroth zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität in Greifswald
und
zu ernennen sowie
dem ordentlichen Professor in der philosophischen Fatunta
Heinrich Herkner und dem ordentlichen Professor in der philosophischen Honumt der Universität in Göttingen Dr. Jacob Wacker⸗
der Friedrich Wilhelms⸗Universität in Berlin Dr.
nagel den Charakter als Geheimer Regierungsrat und
dem ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität in Bonn Dr. Karl Crome den Charakter als
Geheimer Justizrat zu verleihen.
G den Staatsbaurat Franzius in Bremen zum etats⸗ maäßigen Professor an der Technischen Hochschule zu Hannover
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Königlich bayerischen Regierungsassessor Dr. Däumling aus Würzburg zum Direktor bei der Königlich Preußischen Generallotteriedirektion unter Verleihung des Charakters als Regierungsrat mit dem Range der Räte vierter Klasse zu ernennen und 3 dem Mitarbeiter bei dem Provinzialschulkollegium in Königsberg i. Pr., Professor Walter Glage den Rang der
“ ” 8 8
8 5 Auf den Bericht vom 8. September 1913 will Ich dem Preußischen Staate auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221 ff.) hiermit das Recht verleihen, das Grundeigentum, das zur Herstellung eines Durchstichs bei km 1 des Großen Friedrichsgrabens erforderlich ist, nötigen⸗ falls im Wege der Enteignung zu erwerben oder dauernd zu Der eingereichte Lageplan folgt hierbei zurück. Schloß Promnitz, den 13. September 1913. Wilhelm R. von Breitenbach.
An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
8 b . “ JIustizministerium.
Versetzt sind: der Landgerichtsrat Hahn in Ratibor als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht daselbst, der Amtsrichter Schröter in Schwetz nach Lüben und der Amtsrichter Franz in Kosel nach Neurode. Der Amtsrichter Dr. Mulert vom Amtsgericht Berlin⸗ Tempelhof ist behufs Uebertritts in die allgemeine Staats verwaltung aus dem Justizdienst geschieden.
Dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Eckertz bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Düsseldorf ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Jungeblodt in Dorsten bei dem Land⸗ gericht in Essen, Dr. Lucas bei dem Oberlandesgericht in Cöln und Dr. Siemsen in Annaburg bei dem Amtsgericht in Prettin. 1
Mit der Löschung des Rechtsanwalts Dr. Siemsen in Annaburg in der Rechtsanwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Keßler vom Landgericht I in Berlin bei dem Amtsgericht in Charlottenburg mit dem Wohnsitz in Berlin⸗ Wilmersdorf, die Gerichtsassessoren: Dr. Strzybn y bei dem Oberlandesgericht in Breslau, Dr. Adolf Katzenstein und Schottlaender bei dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M., Hans Levy und Dr. Siegfried Liebeck bei dem Landgericht III in Berlin, Koepnick bei dem Landgericht in Cassel, Fritz Salomon bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Guben, Dr. Boenisch bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Breslau, Spörhase bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Saarbrücken, Dr. Birkholz bei dem Amts⸗ gericht in Kattowitz, Fremer bei dem Amtsgericht in Norden, Otto Müller bei dem Amtsgericht in Arnsberg, Johannes Schulze⸗Eckel bei dem Amtsgericht in Borken i. Westf. und Kurt Keßler bei dem Amtsgericht in Pillkallen.
Der. us HlOktober d. J. in den Ruhestand versetzte Ob rlandes cchtspräsident, Wieliche Geheime Oberjustizrat Dr. Morkorimer in Cöln ist Estorben. ““
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Zugeteilt sind die Regierungsbauräte Zander (Bernhard) der Oderstrombauverwaltung in Breslau, Eggert der Re⸗ gierung in Schleswig, jedoch erst vom 1. Januar 1914 ab, Heusch der Regierung in Allenstein und Renner der Re⸗ gierung in Posen.
Versetzt sind der Baurat Thomas von Magdeburg nach Duisburg⸗Ruhrort und der Regierungsbaumeister Kuwert von Bromberg an die Elbstrombauverwaltung in Magdeburg.
Dem Architekten Hans Roß in Neumünster ist die durch Allerhöchsten Erlaß vom 17. Oktober 1912 gestiftete Denk⸗ münze für verdienstvolle Leistungen im Bau⸗ und Verkehrs⸗ wesen in Bronze verliehen worden.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der bisherige Oberlehrer am Luisen⸗Lyzeum in Burg bei Magdeburg Dr. Hermann Köster ist zum Kreisschulinspektor in Recklinghausen ernannt worden.
Dem Chemiker Dr. Hans Goldschmidt in Essen ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
“
Finanzministe rium.
bisherige Katasterkontrolleur Waetzmann aus Sullenschin ist zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator beim Finanzministerium ernannt worden.
““ 8
Bekanntmachung,
betreffend die Immatrikulation auf der Universität Halle⸗Wittenberg für das Winterhalbjahr 1913/14.
Diejenigen Studierenden, welche beabsichtigen, sich an hiesiger Universität immatrikulieren zu lassen, wollen sich in der Zeit vom 15. Oktober bis 5. November cr. auf dem Universitäts⸗ sekretariat, Universitätsverwaltungsgebäude, Zimmer Nr. 85, während der Vormittagsstunden von 9 bis 11 Uhr unter Abgabe ihrer Papiere (Reifezeugnis, Abgangszeugnisse früher besuchter Universitäten und, falls seit dem Abgange von der
Vierteljahr verflossen ist, polizeiliches Führungsattest) melden. Deutsche, welche ein Maturitätszeugnis nicht besitzen, haben die für ihre Aufnahme erforderliche besondere Genehmigung bei der Immatrikulationskommission, und zwar ebenfalls unter Ueber⸗ reichung ihrer Papier im Universitätssekretariat, nachzusuchen. Für reichsinländische Frauen gelten die gleichen Bestimmungen, nur ist zu ihrer Immatrikulation, falls sie nicht im Besitze eines Reife⸗ zeugnisses sind, in jedem einzelnen Falle die Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten erforderlich. Ausländern kann das Vorlegen eines Reifezeugnisses erlassen werden. Die Immatrikulation von Ausländerinnen ist nur mit besonderer
Schule oder von der letzten Universität mehr als ein
Später eingehende Immatrikulationsanträge werden nur aus nahmsweise und bei ausreichender Entschuldigung genehmigt werden. Halle a. S., den 24. September 1913. Der Rektor er Königlichen vercinigten “
d öIII1I1“
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reingewinn aus dem Betriebsjahre 1912/13 bei der Niederlausitzer Eisenbahn auf 113 857 ℳ 50 ₰ 8 festgesetzt worden ist. Halle (Saale), den 24. September 1913.
Der Königliche Eisenbahnkommissar.
J. V.: Scheringer.
Angekommen: 1 Erxzellenz der Staatsminister und Minister öffentlichen Arbeiten von Breitenbach von Dienstreisen.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 27. September 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im Jagdhaus Rominten die Vorträge des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Großadmirals von Tirpitz, und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller. 8
Großbritannien und Irland. Am Schlusse der Heeresmanöver sagte der König, wie „W. T. B.“ meldet, in einer unter seinem Vorsitz ab⸗ gehaltenen Konferenz der Generale und Offiziere:
Die Anlage der Uebungen hatte die Verwendung so großer Truppenmassen unter einem Kommando zur Folge, wie es bisher in England noch niemals der Fall gewesen ist. Die dabei gewonnenen Lehren sind besonders wertvoll, weil die Natur des Geländes den Verkehr erschwerte. Ich freue mich über die bedeutende Vermehrung der Luftfahrzeuge. Nach dem, was ich beobachtet habe, bin ich über⸗ zeugt, daß in der praktischen Schulung aller Grade große Fovrtschritte gemacht worden sind. Der Eifer von Offizieren und Mannschaften hat auf mich großen Eindruck gemacht. 8 “
Frankreich.
Die französische Regierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, auf Ansuchen Spaniens vom Sultan von Marokko verlangt, daß der Pascha von Tanger, der dem spanischen Konsul⸗ die Erlaubnis verweigert hatte, versetzt werde. Der Machsen hat dank der Intervention Englands und Frankreichs das von Spanien
beanspruchte Recht, der Beschlagnahme der von ihm zur Anzeige
gebrachten Kriegskonterbande beizuwohnen, anerkannt.
Italien.
die Auflösung der Deputiertenkammer, über die Ein⸗ berufung der Wähler, über den Zeitpunkt der Wahlen und über ein Exposé zu beraten, das die Gründe der Auflösung darlegt und gleichzeitig mit dem Auflösungsdekret veröffentlicht werden soll. Nach der „Tribuna“ findet der erste Wahlgang
Die neue Kammer wird auf werden. Spanien.
Der Ministerrat hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, die Einladung der Vereinigten Staaten zu einer amtlichen Beteiligung Spaniens an der Weltaus stellung in San Francisco anzunehmen.
“ Türkei.
Das türkisch⸗bulgarische Uebereinkommen, be⸗ treffend die Muftis, besteht laut Meldung des „W. T. B.“ aus einer Sonderkonvention von neun Artikeln, die auf der Grundlage der Konvention von 1909 die Art der Wahl der Muftis und des Obermuftis regelt, der die Investitur von dem Scheich⸗ül⸗Islam erhalten wird. Die neue Verfügung bestimmt, daß in jedem Distrikte eine muselmanische Gemeinde gebildet werden soll, die von der bulgarischen Regierung als juristische Person anerkannt wird und die Vakufgüter auf ihren Namen
können. Die bulgarischen Gemeinden in der Türkei werden alle Rechte der anderen nicht muselmanischen Gemeinden ge nießen. In den Verhandlungen über die Frage der Vak ufs beharrten die türkischen Delegierten auf deren endgültiger
Lösung. Serbien. Die serbische Regierung hat an ihre Vertreter im Ausland nach einer Meldung des „Serbischen Pressebureaus“ folgende Note gerichtet: Da die serbische Regierung mit Vertrauen auf die Kontrolle der Ordnung an der
starken Gewähr für Frieden und
Bevölkerung der serbischen Armee gegenüber während deren
war, an der serbisch⸗albanesischen Grenze nur zwei Regimenter zurück⸗
und die auf eine Front von mehr als 100 km verteilt wurden. Aufgewiegelt durch Agenten aus Valona und Elbassan, griffen in den letzten Tagen 10 000 Albanesen unter dem Kommando eines Mitagliedes der vorläufigen Regierung und gewisser fremder Offiziere und Komitatschis serbisches Gebiet an, drangen in mehrere Dörfer ein, die sie in Brand steckten, und metzelten einen großen Teil der friedlichen Bevölkerung nieder. Sodann drangen die Albanesen in die Stadt Dibra ein, die nur von wurde. Der Einfall der Albanesen und ihr Vormarsch in serbisches Gebiet wurden leicht gemacht, weil die wenigen serbischen
Genehmigung des Ministers zulässig.
Truppen auf die Aufforderung der Großmächte sich aus den
e Angreifer niederzuwerfen und an der Grenze Frieden und Ordnung
zur Ueberwachung der Kriegskonterbande
8* Der Ministerrat ist gestern zusammengetreten, um über
am 26. Oktober und die Stichwahlen am 2. November statt. den 26. November einberufen
wird eintragen und auch anderes Eigentum wird besitzen
Großmächte bei der Neuschaffung von Albanien blickte, als Finer erbisch⸗ albanesischen Grenze, und da die Haltung der gesamten albanesischen
Aufenthalts in Albanien durchaus freundschaftlich war, hat die 1 serbische Regierung, nachdem die Demobilisierung einmal beendet 8
gelassen, deren Friedenseffektivbestand ungefähr 2000 Mann betrug 8
2 Kompagnien verteidigt
tategischen Stellungn an der Grenze und auf albanesischem sebiet, die es ermöglicht hätten, albanesische Einfälle in sischen ttes Gebiet abzuwehren, zurückgezogen hatten. Die Albanesen be⸗ kutzten diese Gelegenheit, um in den Bezirk Dibra einzufallen, wo se ferbischen Truppen, wenig zahlreich und in strategisch ungünstigen zellungen, sie daran nicht hindern konnten. Um ihr Gebiet und ere Würde zu schützen, hat die Königliche Regierung die Mobilisierung ines Teiles ihrer Armee angeordnet. Diese wird die Aufgabe haben,
zuernd sicherzustellen.
Weiter veröffentlicht das „Pressebureau“ folgendes Com⸗ uniqué:
Wie bereits gemeldet worden ist, hat die Königliche R ie Mobilisierung des ersten Nasst, che der Mheigneeinneegierung wordnet. Die Meldungen über die Mobilisierung anderer Divisionen ind nicht zutreffend. Durch einen gestern veröffentlichten Ukas wird se Einberufungsorder für die Uebungsperiode bestätigt. Die Re⸗ ewisten werden die Uebung nicht außerhalb der alten Grenzen ab⸗ isten. Zur Verteidigung des Gebiets gegen die Albanesen wird an die bereits entsandten aktiven Truppen verwenden.
Die „Neue Freie Presse“ meldet aus Belgrad, daß einer milichen Nachricht zufolge die eingetroffenen Verstärkungen, nterstützt durch Artillerie, gestern die Al banesen aus savrovo und Kitschevo zurückgeworfen haben.
. Bulgarien.
Der Minister des Auswärtigen Ghenadiew stellt, wie G. T. B.“ meldet, in einem Interview entschieden in Ab⸗ be, daß sich unter den albanesischen Aufständischen bulgarische fiziere befänden, und daß Bulgarien an der Vorbereitung her Durchführung der albanesischen Bewegung irgend nen Anteil hätte. 1
Asien. GG
Der japanische Gesandte in Peking hat, der „Times“ folge, die Aufmerksamkeit der chinesischen Regierung auf die alsache gelenkt, daß sie den japanischen Forderungen be⸗ effs des Zwischenfalls in Nanking keine Folge ge⸗ bhen habe. Der Gesandte erklärte, daß, wenn diese Forde⸗ igen nicht binnen drei Tagen erfüllt würden, Japan sich für mächtigt halten würde, alle notwendigen Maßnahmen zu ffen. 8. mit Marinesoldaten voll besetzte japanische tiegsschifke warten bei Nanking das Ergebnis ab. Wie sich tt herausstellt, hat sich der General Changhsuen im egensatz zu den früheren Meldungen bis jetzt nicht des⸗ egen entschuldigt, daß seine Truppen in den letzten Gefechten ei Japaner getödtet haben.
Der chinesische Minister des Auswärtigen Sunpaochi (vach einer Meldung des „W. T. B.“ neue Verhand⸗ ngen mit dem russischen Gefandten über die Frage der ongolei begonnen auf der Grundlage eines zwischen Rußland, ing und der Mongolei abzuschließenden Vertrages, dessen undbestimmung die Anerkennung der Unabhängigkeit der ier dem Hutuchtu geeinigten Mongolei und der Suzeränität ginas über sie sein würde.
(Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, hat Rußland der ongolischen Regierung zwei Millionen Rubel vorgestreckt, durch gewisse Einnahmen in den Distrikten bei Kobdo rantiert werden. Die russischen Steuereinnehmer haben ihre beit dort bereits begonnen. v
Statistik und Volkswirtschaft.
8 Zur Arbeiterbewegung.
Das Einigungsamt des Gewerbegerichts hat der „Voss. Ztg.“ zu⸗ ge aus eigenem Antrieb für heute vormittag eine Besprechung des istands der Berliner SLürschner (vergl. Nr. 211 d. Bl.) sraumt. Unter dem Vorsitz des Dr. Löwenstein sollten die Vorsitzenden nrei in Betracht kommenden Verbände zusammentreten, um durch gehende Aussprache die Sachlage zu klären und möglicherweise eine ndlage für weitere Einigungsverhandlungen zu schaffen. Die [der Ausständigen beträgt nur noch 550.
Die Lohnbewegung der Straßenbahnangestellten in Cassel [. Nr. 228 d. Bl.) ist, wie die „Köln. Ztg.“ erfahrt, vorläufig Stillstand gekommen. Auf die Zusicherung der Direktion, dem sichtsrat möglichste Erfüllung der Wünsche der Angestellten zu 65— haben die Straßenbahner beschlossen, von einem Ausstand iiehen.
Der anfänglich geringfügige Ausstand einiger bei der Firma iter & Patterson in London beschäftigten Leute breitet sich, „W. T. B.“ meldet, mit großer Schnelligkeit aus und droht das gesamte Speditionsgewerbe Londons in Mitleiden⸗ t zu ziehen. Die Unternehmer scheinen geneigt, den Wünschen HErhöhung der Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit entgegen⸗ ommen, lehnen es jedoch ab, die Union der Arbeiter anzuerkennen. Aus Verdun wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß 1100 fran⸗ scche, spanische und italienische Arbeiter, die bei dem uder neuen Kaserne beschäftigt waren, in den Ausstand kten sind, weil ihre Forderungen nach Entlassung eines Werk⸗ ters und Lohnerhöhung nicht bewilligt wurden. — In Nancy 80 bei dem Bau der neuen Artilleriekaserne beschäftigte nzösische Arbeiter in den Ausstand getreten und haben die enischen Arbeiter gezwungen, sich ihnen anzuschließen.
Aus Zürich wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert: Der Aus⸗ d am Tunnel Münster —Grenchen im Kanton Solothurn, tessen Verlauf es zu schweren Ruhestörungen und zu Militär⸗ keboten kam, ist beendet (vgl. Nr. 201 d. Bl.). Die Arbeiter inen die Arbeit zu Bedingungen auf, die ihnen schon nach einem en Ausstand angeboten worden waren. Der Tunnel wird von einer giͤsischen Unternehmung gebaut.
“ Kunst und Wissenschaft.
Die Galerie Eduard Schulte bringt in ihrer Oktober⸗ uistaltung (Eröffnung am 27. September) außer einer un fassenden schtnisausstellung des 1912 verstorbenen Münchener Professors Karl Hatder noch größere Sammlungen von Werken von rich wald⸗Zinnwald, Max Clarenbach⸗Wittlaer, Professor Philipp uck⸗Wannsee, Projelor Max Fritz⸗Detmold, Wilbelm Funk⸗ York, Ismae Gentz⸗Berlin, Professor Alfced Mohrbutter⸗ ßtenfee, Leonhard Sandrock⸗Friedenau und Willy Tiedjen⸗ ichen.
der die Rolle des Großwildes bei der Verbreitung der Schlafkrankheit
ffentlicht Dr. Höring, Stabsarzt in der Schutztruppe für ich Ostafrika, im „Deutschen Kolonialblatt“ einen Aufsatz, in ier folgendes ausführt:
sastlos ist in den letzten Jahren an der weiteren Erforschung der saftrankheit gearbeitet worden. Ganz besonders großen Anteil an der ehrung unserer Kenntnisse von dem Wesen dieser Seuche haben ische und Engländer. Während auf unserer Seite die Arbeiten Kochs eine würdige Fortsetzung unter Professor Kleine fanden, 5 bei den englischen Autoren an erster Stelle Sir D. Bruce, iseit langem bekannt durch seine Verdienste als Erforscher von benkrankheiten. Es mag als besonders erfreulich erwähnt werden,
genehmen, freundschaftlichen “ zueinander standen und sich gegenseitig, wo sich immer Gelegenheit dazu bot, zu fördern suchten.
1908 hatte Kleine die geschlechtliche Entwicklung der Trypano⸗ somen (hierzu gehören die Cchlastrankbeitserraäer im Körper der Schlafkrankheitsfliege (Glossina palpalis) experimentell festgestellt und damit die früber verbreitete Ansicht von der rein mechanischen Uebertragung der Infektion berichtigt; 1911 erbrachte dessen Mitarbeiter Taute auf seine Veranlassung den praktisch sehr wichtigen Nachweis der Möglichkeit einer Uebertragung der Schlafkrantheit auch durch die gewöhnliche Tsetsefliege (Glossina morsitans). Diese beiden Resultate waren ald darauf von englischer Seite (Bruce, Kinghorn und Yorke) nachgeprüft und in allen Punkten bestätigt worden. In letzter Zeit wandte sich nun das Hauptinteresse der Untersucher einer kaum minder wichtigen Frage zu: es handelte sich darum, festzustellen, ob und in welchem Umfange das afrikanische Großwild und die Haustiere für die Verbreitung der Schlafkrankheit in Betracht kommen. Kleine und seine Mitarbeiter äußerten sich auf Grund ihrer bisherigen Beobachtungen und Versuche über die Rolle, welche die Säugetiere möglicherweise in der Natur als Träger von menschenpathogenen Trypanosomen spielen, mit großer Reserve und hielten es für verfrüht, aus den bisherigen experimentellen Studien bereits Nutzanwendungen für die Bekämpfung der Schlafkrankheit abzuleiten. Im Gegensatz dazu urteilten die Engländer weit radi⸗ kaler und waren bereits zu Schlußfolgerungen gelangt, die auf eine vollständige Vernichtung des Wildes im Interesse der Schlafkrank⸗ heitsbekämpfung hinausliefen. Eine Hauptstütze für ihre Annahme sollten die Untersuchungen von Kinghorn und Yorke bilden, nach deren Ansicht in Nordrhodesia die enorme Zahl von 16 v. H. des Wildes mit dem Trypanosoma rhodesiense, dem Erreger der dor⸗ tigen Schlafkrankheit, infiziert ist.
Angesichts der großen Divergenz der Meinungen und der prak⸗ tischen Bedeutung, welche diese Angelegenheit für unsere Seuchen⸗ bekämpfung hat, unterzog Stabsarzt Dr. Taute von der deutsch⸗ ostafrikanischen Schutztruppe gelegentlich einer mit Mitteln des Reichs⸗ amts des Innern unterstützten Expedition in Portugiesisch Ostafrika
die Frage einer erneuten experimentellen Prüfung. Die Resultate Tautes sind in dem soeben erschienenen Heft I des Bandes . der »Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt“ veröffentlicht. Es sei davon das praktisch Wesentliche kurz angeführt.
Zu seiner Ueberraschung fand Taute in 37 Stück erlegten Wildes (Antilopen, Büffel, Wildschwein) sechsmal (in 16,2 v. H.) eine Trypanosomenart, die in ihrem Aussehen und ihrer Pathogenität für Tiere vollkommen dem Pryp. rhodesiense, dem Erreger der Schlaf⸗ krankheit, glich; bei der Untersuchung der wenigen Haustiere der Ein⸗ geborenen erhob er ganz ähnliche Befunde. Bis hierher stimmen also die Feststellungen von Ta üte vollständig mit denen von Kinghorn und Yorke (s. o.) überein. Taute ging nun folgendermaßen weiter in seinen Ueberlegungen: In dem Arbeitsgebiet von vcra und Yorke (Rbhodesia) befanden sich verhältnismäßig äußerst spärliche Fälle von Schlafkrankheit unter der Bepvölkerung, in seinem eigenen (Portugiesisch Ostafrika) ließen sich überhaupt keine Fälle dieser Krank⸗ beit unter den Menschen feststellen. Es wären also über 16 v. H. des Wildes und ein gleichfalls kaum niedrigerer Prozentsatz der Haustiere mit dem Erreger der Schlafkrankheit infiziert in einer Gegend, in der die Menschen gesund bleiben. Nun kann aber der Mensch den Stichen der infizierten Glossinen in den großen Tsetsegebieten ebenso⸗ wenig entgehen wie das Wild und die Haustiere; es hätte also in den betreffenden Gebieten auch die menschliche Bevölkerung zu einem hohen Prozentsatz mit Schlafkrankheit infiziert sein müssen. Da dies nicht der Fall war, iog Taute den Schluß, daß die von Kinghorn und Yorke und von ihm selbst im Wild ge⸗ fundenen Trypanosomen trotz der weitgehenden sonstigen Ueberein⸗ stimmung nicht identisch mit dem Erreger der menschlichen Schlaf⸗ krankhelt seien. Dies mußte nun naͤtürlich experimentell bewiesen werden, und hierin lag die Hauptschwierigkeit der Untersuchungen. Das Prypa- nosoma Brucei (das über ganz Afrika verbreitete gewöhnliche Tier⸗ trypanosoma), welches für eine Verwechslung in erster Linie in Betracht kam, läßt sich nämlich von dem Pryp. rhodesiense, dem Erreger der Schlafkrankheit, einzig und allein dadurch als artverschieden ab⸗ grenzen, daß das letztere außer für Tiere auch für den Menschen pathogen ist, während das Pryp. Brucei ausschließlich Tiere der verschiedensten Art krank zu machen vermag. Es ist daher zur Unter⸗ scheidung dieser beiden Trypanosomenarten das Expeximent am Menschen nötig. In zwei Versuchsreihen ließ Taute 32 bezw. 49 Glossinen (Tsetsefliegen), die mit den aus den Antilopen stam⸗ menden Trypanosomen infiziert waren, fünf Tage lang täglich an sich selbst, aber auch an gesunden Hunden, Affen und Ziegen (als Kontrolltieren) Blut saugen. In einer dritten Versuchsreihe injtzierte sich Taute 2 cem Blut (gleich etwa 82 Millionen Trypanosomen) eines mit den strittigen Trypanosomen infizierten Hundes subkutan; dieselbe oder eine geringere Dosis erhielten gleichzeitig sieben Kontroll⸗ tiere unter die Bauchhaut gespritzt.
In sämtlichen drei Versuchsreihen war das Resultat, daß die Kontrolltiere nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen an Trypanosomiasis erkrankten und dann rasch zugrunde gingen, während der Mensch dauernd gesund und ohne jede Reaktion blieb. Die ver⸗ impften Trypanosomen waren somit als das TPryp. Brucei und nicht als Schlafkra nkheitserreger ioentifiziert. Damit war festgestellt, daß Trypanosomen in natürlich infiziertem Wild und in Haustieren nur dann mit Sicherheit als Erreger der Schlafkrankheit angesprochen werden können, wenn sie sich als pathogen für den Menschen erweisen. Zweitens war damit der Beweis erbracht, daß das Wild und die Haustiere an der Verbreitung der Schlafkrankheit zum mindesten nicht in dem von Kinghorn und Yorke angenommenen Umfange teilnehmen. Mit weitergehenden Schlüssen wird man sehr vorsichtig sein müssen. Denn man wird dem Wild eine Rolle als „Reservoir“ und damit auch als Verbreiter der Trvpanosomen der Tiere (insbesondere des Pryp. Brucei, nanum, vivax) unter gewissen Verhältnissen sicher nicht absprechen können. Für die Perbreitung der Schlafkrankheit des Menschen da⸗ glgen war die Bedeutung des Wildes und der Haustiere von vielen
utoren beträchtlich überschätzt worden, und man wird sich nach Tautes Untersuchungen in dieser Hinsicht wieder dem schon 1909 von Kleine und seinen Mitarbeitern vertretenen Stankpunkt nähern müssen. Zum mindesten ist eine Propaganda für den sofortigen Ab⸗ schuß allen Wildes im Interesse der Schlafkrankheitsbekämpfung, wie sie von pielen Seiten, zum Teil auch schon in den Parlamenten der Kolonialmaͤchte, betrieben wird, nicht am Mlähe. Hier wird erst der Ausfall von kostspieligen, sich auf viele Jahre erstreckenden und in der Natur anzustellenden Versuchen, wie sie von der englischen Regie⸗ rung geplant sind, abzuwarten sein. Aber auch diese Versuche bieten, sollen sie einwandfrei sein, große Schwierigkeiten; hoffentlich bringen sie Klarh it, 49q . “
Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.
Das Kaiserliche Generalkonsulat in Warschau berichtet unterm 22. September: Infolge des anhaltenden Regenwetters in den Mo⸗ naten Jult und August hat sich die Getreideernte in Polen sehr verspätet und konnte an manchen Orten erst jetzt beendigt werden. Sie ist im allgemeinen recht mittelmäßig, stellen⸗ weise schlecht ausgefallen. Abgesehen davon, daß der Ertrag an Roggen und Weizen der Menge nach gegen das Vorjahr zurücksteht, hat das Getreide durch den vielen Regen und das lange Lagern hinsichtlich der Güte sehr gelitten; es ist vielfach ausgewachsen. Gerste hat außerdem zum großen Teil die Farbe verloren. — Klee ist an vielen Orten verfault und auch dort, wo er als Kleesamen ge⸗ erntet wurde, soll der Ertrag an Samen gering und minderwertig sein. — Der Stand der Zuckerrüben und Kartoffeln ist eben⸗ falls unbefriedigend. An vielen Stellen haben ganze Rübenfelder umgepflügt werden müssen. Die Kartoffeln haben durch die über⸗ mäßige Nässe gelitten; auf schwerem Boden und an niedrig gelegenen
8 88
größeren dramatischen Aufgaben zuwendet,
Die Getreidepreise stellten sich am 16. September Es wurde für das Pud = 16,33 kg geiabitkt: füfr Weizen 1,25 — 1,32 Rbl. „ Roagen 0 91 — 0,95 „LLn „ Gerste 0,92 —0 92
St. Petersburg, 26. September. (W. T. B.) Nach der „Handels⸗ und Industriezeitung“ fällt die Ernteschätzung im Vergleich mit den Schätzungen vom Juli und August geringer aus, besonders im Südwesten und in Teilen des Zentrums und des Südens infolge von Regenfällen und im Osten wegen der Dürre und der Hitze. Die Beurteilung der Ernte ist ungefähr dieselbe wie im letzten Monate: Roggen steht mittel, Winterweizen und Hafer fast gut, Sommerweizen und Gerste gut mittel. Der Ernteertrag in 73 Gou⸗ vernements wird, wie folgt, geschätzt in Millionen Pud: Winter⸗ behen 848 Sommerweizen 795, Winterroggen 1313, Hafer 940 und
erste 611.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ 1 b “
Die K. K. Seebehörde in Triest hat unterm 11. d. M. verfügt daß wegen Auftretens von Pest die Herkünfte vom Piräus 1. 8 11“ Rundschreibens von 2. Augu „Nr. 12 468. zu behandeln sind. I. „R.⸗Anz.“ vom 1. Dezember 1904, Nr. 283.) 8 (Fe 8
Die K. K. Seebehörde in Triest hat unterm 12. d. M. verfügt daß wegen Auftretens von Cholera die Herkünfte von 414 8 8” has 89 .“ Rundschreibens om 12. August 1904. Nr. 12 468, zu behandeln sind. (Vgl. „R.⸗Anz.“ vom 1. Dezember 1904, Nr. 283.) (Eet. .
8
Verdingungen. (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9— 3 Uhr eingesehen werden.)
Italien.
77. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr. Bür ermeisteramt in Brindisi: Bau einer Mädchenschule. Voranschlag 222 805,11 Lire. Vorläufige Sicherheit 9000 Lire, endgültige der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
„8. Oktober 1913, Vormittags 10 Uhr. Provinzialdeputation in Piacenza: Erweiterungsbauten an den neuen Pavillons der Pro⸗ vinzialirrenanstalt. Voranschlag 87 000 Lire. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire. Zeugnisse ꝛc. bis spätestens 30. September 1913, Nach⸗ mittags 4 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗ anzeiger“.
Theater und Musik.
Neues Operntheater (Kroll). “
ie Schlierseer führten gestern, als Neubeit für Berlin, den Bauernschwank „Der ewige Jungg'sell“ von Hartl⸗Mitius auf und erzielten damit heitere Wirkungen. Besonders gut ge⸗ lungen ist die Exposition des Stückes, das cegen den Schluß din etwas verflacht. Der „ewige Jungg'sell“ ist der Spitzname des Bauernhofbesitzers Dominik, der ein Weiber⸗ und Ehefeind warde, nachdem ihm seine Auserkorene schnöde verlassen hatte, um mit einem anderen auf und davon zu gehen. So sitzt er denn, ohne ein weibliches Wesen um sich zu haben, einsam auf seinem Hof. Da schneit ihm plötzlich eins ins Haus in Gestalt eines ausgesetzten Kindes. Weil nun keiner von den Dorfbewohnern es ihm abnehmen will, bleibt ihm nchts Anderes übrig, als eine „Hauserin“ zu sich zu nehmen, die für die Pflege des Kindes zu sorgen hat, und Regerl, die hübsche Kellnerin, ist die einzige, die sich dazu herbeiläßt. So hat er gleich zwei „Weiberleut“ in seiner Nähe. Es ist unschwer zu erraten, was dann geschieht. Die Mutter des ausgesetzten Mädchens (beiläufig Dominiks ungetreue Geliebte) holt, nachdem sie nun selbst für dessen Unterhalt sorgen kann, ihr Kind zurück, und Regerl, die junge Hauserm, w int heiße Tränen, daß sie nun „koa Kindl“ mehr hat. Deminik aber, der sich inzwischen regelrecht in Regerl verliebt hat, macht ihr einen Heiratsantrag, und der Vorhang fällt über einem glücklichen Paar. — Die Rolle des ehefeindlichen Dominik ist so recht für Faver Terofal geeignet, der sie mit dem ganzen Reichtum seines unerschöpflichen Humors ausstattete. Die anderen bekannten Darstellerinnen und Darsteller der Schlierseer Frau Erhard⸗Vogelsang, Fannerl Terofal, Therese Dirnberger, Geora Vogelsang u. a. unter⸗ stützten ihn dabet auf das wirksamste. So schloß der Abend, an dem auch die musikalischen Gaben des beliebten Virtuosenterzetts sowie der obligate Schuhplattler nicht fehlten, wieder mit einem vollen Erfolge für die Schlierseer.
Schillertheater Charlottenburg.
Als heitere Gabe, bevor es sich den Winter vorgesehenen
olte das Schillertheater gestern Oskar Blumenthals und Gustav Fühh üheate⸗ Schwank „Die Großstadtluft“ wieder hervor, der schon früher im Spielplan dieser Volksbühne eine Reihe erfolgreicher Wieder⸗ holungen erlebt hatte. Das Stück gehört zu denen, die jung ge⸗ blieben sind, und versetzte wieder die das Haus bis auf den letzten Pla füllenden Zuschauer in die behaglichste Stimmung. err Paeschke verlieh dem in die Kleinstadt verschlagenen, nach Großstadt⸗ luft lechzenden Ingenieur Flemming ein frisches, natürliches Wesen, Herr Wirth gab dessen Schwiegervater, den eingefleischten Kleinstädter Schröter mit unaufdringlicher Komik und Herr Menzel den an seine lustige Studienzeit gern zurückdenkenden Dr. Crusius mit gemüt⸗ vollem Humor. Die weiblichen Hauptrollen waren bei den Damen Hansen, Engel, Gundra gut aufgehoben, die Herren Senger, Köstlin und andere vervollständigten unter Köstlins geschickter Regie das gut ineinandergreifende Zusammenspiel. Die beiden Verfasser, die der Aufführung ihres Schwankes beiwohnten, wurden mit den Darstellern lebhaft hervorgerufen.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonn „C. Saint⸗Saöëns „Samson und Dalila“ zum hundertsten Mal in Die Dalila singt Frau Arndt⸗Ober, den Samson: Herr Berger, den Oberpriester: Herr Bischoff, den Abimelech: Herr Krasa, den alten Hebräer: err Schwegler. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Die Erstaufführung fand am 28. März 1901 statt, sie war in den drei Hauptrollen mit Frau Goetze, Herrn Grünin⸗ Wund Herrn Hoffmann besetzt und von Dr. Strauß musikalisch einstudiert. Der Komponist hat sich bereit erklärt, die nächste Aufführung seiner Oper persönlich zu dirigieren, nachdem es jetzt, wegen der Vorbereitungen zur Verdi⸗Gedächtnisfeier, nicht möglich war, seinen. Wünschen, betreffend Wiederherstellung einiger Striche, zu entsprechen. — Am Montag wird’Bohème“,
mit den Damen Hempel, Alfermann, den Herren Jadlowker, Brons⸗
geest, Habich und Bachmann in den Häuptrollen gegeben. — Am Dienstag geht, neueinstudiert, „Tristan und Isolde“ in,Szene. — Die Generalintendantur weist nochmals datauf hin, daß den Daue
beziehern und Reservatinhabern zu einer der im Oktober d. J. stattfindenden vier Caruso⸗Vorstellungen ihre Plätze gegen Zahlung des vollen Kassenpreises einschließlich Vor⸗ verkaufsgebühr zur Verfügung stehen. Die Abhebung de betreffenden Karten muß aber am 929. d. M., Vormittags zwischen 9—12 Uhr, und zwar für Parkett, I. Rang, Orchester⸗ loge und Fremdenloge am Schalter II und für die übrigen Plätze am Schalter III des Königlichen Opernhaufes stattfinden. Ueber nicht abgehobene Karten wird sofort von der General⸗
üie wiffenschaftlichen Expeditionen beider Nationen steis in an⸗
Orten sind sie zum größten Teil verfault. — Die Winterbestellung der Felder ist in vollem Gange. ““
intendantur anderweit verfügt, sodaß eine spätere Berücksichtigung der Dauerbezieher und Reservatinhaber nicht mehr staktfinden kann. Die