1913 / 43 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Feb 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Die oben genannten Artikel fallen unter Klasse 6 des Tarifs

(17 Centavos Gold + 2 % für das Kilogramm brutto).

Es empfiehlt sich, den Text überall möglichst spanisch zu wählen.

in der Spitze der Einsuhrländer dürften Deutschland und die

Schweiz (namenrlich in Bildern) stehen, dann Italien (Briefpapiere p Karten), Frankreich und die Vereinigten Staalen (religiöse Karten) olgen.

Deutschland liefert größtenteils durch Kommi sionshäuser.

Eine bekannte Züricher Fabrik läßt selbst reisen, ebenso Italien.

Die übl’ chen Bedingungen, zu denen der columbianische Kunde kauft, pflegen zu sein: 6 Monate ab dato factura, bei Tratten⸗ system; nur gusnahmsweise remittiert der Kunde direkt. In Medellin: 6 Monate Ziel bei direkter Rimesse. (Bericht des Handelesach⸗ verständigen bei der Katserlichen Ministerresidentur in Bogotä

Panama.

Eingangszoll für Sohlleder. Zollbefreiung für Gerbereimaschinen. Durch Gesetz Nr. 21 vom Jahre 1912, das am 10. Februar 1913 in Kraft getreten ist, ist für Sohlleder der Zoll auf 40 Centesimes für 1 kg festgesetzt worden. Für Sohlleder in Form von Einlegesohlen für Schuhwerk oder in Streifen oder in jeder anderen Form verdoppelt sich der vorgenannte Zollsatz. Ergibt es sich, daß Sohlleder nicht in genügender Menge in Panama her⸗ gestellt werden kann, so ist die Regierung ö“ den Zoll zu ermäßigen oder einstweilen aufzuheben.

Für Gerbereimaschinen sieht das Gesetz 8 Board of Prade Journal)

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 15 1913 betrugen (†+† und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1913 1912

Metallbestand (Be⸗ stand an kurs⸗ 1 ähigem deutschen

Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 berechnet)

1 056 000 1 242 084 000 1 170 975 000 7 347 000) (+ 56 518 000) (+ 56 839 000) 1 421 000 910 409 000] 865 283 000 9 721 000) (+ 46 172 000) (+ 44 866 000)

24 000 49 516 000 65 774 000 ( 43 000) (+ 3 708 000) (+ 3 044 000) Bestand an Noten

anderer Banken . 33 570 000 34 337 000 30 557 000 (+ 9712 000) (+ 9 460 000) (+ 7 609 000) Bestand an Wechseln

und Schecks 1 131 155 000 1 030 338. 000 . 836 156 000 (— 62 413 000) (+ 799 000) (— 33 986 000) Bestand an Lombard⸗

forderungen... 81 295 000 069 000 69 117 000 1 8 1 194 000 (+ 30 9 (+ 648 000) Bestand an Effekten 64 34 811 000

20

9 3 91 2

Bestand an Reichs⸗

kassenscheinen.

1 darunter Gold . (+ 251 (+ 29

31 063 000 35 000 (+ 9 057 000) (+ 521 000) (+ 15 690 000)

167 618 000 143 157 000 168 933 000 (— 8 943 000) (+ 17 194 000) (+ 2 956 000)

Bestand an sonstigen Aktigen. .

Passiva: Grundkapital.

Reservefonds .. . (unveränder

Betrag der um⸗ laufenden Noten . 1 774 340 000 1 537 629 000 1 420 961 000 (J 105 033 000, (s— 97 565 000) (— 68 300 000) sonstige täglich fällige 1 Verbindlichkeiten. 593 582 000 830 831 000 673 175 000 (+ 92 714 000) (+ 215 791 000) (+ 120 457 000) sonstige Passiva. . 56 022 000 —40 862 000 37 373 000 (+† 1 216 000) (+ 911 000) (+ 64300

180 000 000 (unverändert) 64 814 000 (unverändert)

180 000 000 (unverändert)

64 814 000 (unverändert)

180 000 000 (unverändert) 66 937 000

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Anmeldung Name des Falliten C

Handelsgericht f

Ilfov

J. Enescu u. 6./19 März 7.,20. März (Bukarest)

EEn, 1913 19198 Butkarest, Str. Chiristigii 2 J. Macovici, Bukarest, 1913 Cal. Dorobantitor 150 8 Th. Ghizdävescu u. 4./17. März 6./19. März Gh. Gh. Rosculet, 1913 1913 Bukarest, Str. Romana 224 Dorohoi: Roza Lax M. H. Rabinovici, Huzl: Gheorghe Bialus, 8 Jassy: L. D. Frenkel Marcu sin Moise sind fallit erklärt worden. Botozanl: Isac Nessis u. Naftuli Haffner, Podul Iloaei: Leon Brill haben die Zahlungen eingestellt.

8./21. März

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 17. Februar 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 312328 8 11 319

Der Aufsichtsrat der Norddeutschen Bank in Hamburg beschloß laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hamburg, der am 13. Marz stattfindenden Generalvertammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine zehnprozentige Dividende, wie im Vorjahr, vor⸗ zuschlagen. Der Bruttegewinn berrägt 8 844 625 ℳ, der Gewinn nach Abꝛug der Verwaltungskosten, Steuern usw. 6 432 006

Der Aufsichtsrat der Straßen⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft in Hamburg beschloß laut Meldung des „W. T. B.“, der am 14. März stattfindenden Generaloersammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine zehnprozentige Dividende, wie im Vorjahr, vor⸗ zuschlagen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Bruttoeinnahmen der Canadian Pacific⸗Eisenbahn in der zweiten Februarwoche 2 200 000 Dollars (218 000 Dollars mehr als i. V.).

Fonds⸗ und Aktienbörse.

Berlin, den 18. Februar. Die unfreundliche Stimmung, welche bereits gestern an der Börse vorherrschte, übertrug sich auch auf die heutige Börse, die bei Eröffnung zu niedrigeren Kursen verkehrte. Vor allem war es wiederum die gespannte Lage des Geldmarktes, die heute ungünstig auf den Markt einwirkte. Schwächer lagen u. a. Montanwerte, Schiffahrtsaktien sowie Canada⸗Pactficaktien, letztere auf auswärtige Notierungen. Im Verlaufe befestigten sich die Kurse ein wenig. Der Privatdiskont notierte 16 % höher: 5 ¼ %.

Berliner Warenberichte. 1 .“ Berlin, den 18. Februar. Produktenmarkt. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländischer 194,00 198,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 210,25 bis 210,75 Abnahme im Mai, do. 212,00 212,50 Abnahme im Juli, do. 206,25 206 50 Abnahme im September. Fest. Roagen, inländischer 167,00 168 00 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 176,25 176,50 176 00 Abnahme im Mai, do. 177,25 bis 176,75 Abnahme im Juli. Fester.

Hafer, inländischer fein 180,00 198,00, mittel 164,00 179,00 ab Bahn und Kahn, Normalgewicht 450 g 173,00 Abnahme im Mai. Fester.

Mais runder 151,00 153,00 ab Kahn, amerikan. Mixed 153,00 156,00 ab Kahn. Ruhig.

Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 24,00 28,00 Ruhig.

Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Sgpeicher Nr. 0 und 1 gemischt 20 80 23 30. Fester.

Rüböl für 100 kg mit Faß 66,40 Brief Abnahme im laufenden Monat, do. 65,40 Abnahme im Mai. Matter.

Berlin, 17. Februar. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, aute Sorte †) 19,60 ℳ6, 19,54 ℳ. Weizen, Mittelsorte †) 19,48 ℳ, 19,42 ℳ. Weizen, geringe Sorte †) 19,36 ℳ, 19,30 ℳ. Roggen, gute Sorte †) 16,65 ℳ, 16,64 ℳ. Roagen, Mittelsorte †) 16,63 ℳ, 16,62 ℳ. Roggen, geringe Sorte †) 16,61 ℳ, 16,60 ℳ. Futtergerste, gute Sorte*) 17,50 ℳ, 16,90 ℳ. Futtergerste, Mittelsorte*) 16,80 ℳ, 16,20 ℳ. Futtergerste, geringe Sorte *) 16,10 ℳ, 15,60 ℳ. Hafer, gute Sorte *) 20,30 ℳ, 18,30 ℳ. Hafer, Mittelsorte*) 18,20 ℳ, 16,50 ℳ. Hafer, geringe Sorte —X,— ℳ, —,— ℳ. Mais (mixed) gute Sorte 15,70 ℳ, 15,40 ℳ. Mais (mixed) geringe Sorte —X,— ℳ, —,— ℳ. Mais (runder) gute Sorte 15,50 ℳ, 15,20 ℳ. Richtstroh —,— ℳ, —,— ℳ. Heu —,— ℳ, —,— ℳ. (Markthallen⸗ preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. Speisebohnen, weiße 56 00 ℳ, 35 00 ℳ. Linsen 60,00 35,00 ℳ. Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 ℳ, 6,00 ℳ. Rindfleis von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,70 ℳ, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,30 ℳ. Schweinefleisch 1 kg 2,10 ℳ, 1,60 ℳ. Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. Hammelfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,50 ℳ. Butter 1 kg 3,00 ℳ, 2,40 ℳ. Eier, 60 Stück 6,00 ℳ, 4,00 Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. Hechte 1 kg 2,80 ℳ, 1,40 ℳ. Barsche 1 kg 2,40 ℳ, 1,00 ℳ. Schleie 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. Bleie 1 kg 1,60 ℳ, 0,80 ℳ. Krebse 60 Stück 24,00 ℳ, 4,00 ℳ.

†) Ab Bahn.

*) Frei Wagen und ab Bahn.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

„Hamburg, 17. Februar. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 85,25 Br., 84,75 Gd.

Wien, 18. Februar, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 83,90, Einh. 4 % Rente Januar / Juli pr. ult. 83,90, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 84,00, Ungar 4 % Goldrente 104,00, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 83 60 Türkische Lose per medio 220,50, Orientbahnaktien pr. ult. 800 00, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 691,00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 108,75, Wiener Bankvereinaktier 510,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 614,00, Ungar. allg Kreditbankaktien 804,00, Oesterr. Länderbankaktien 504,50, Unionbank. aktien 586,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 118,10, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alvine Montangesell⸗ schaftsaktien 1007,00. Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. —,—, Skoda⸗ 793,00. Schwach. Die politische Lage sowie mattes Ausland rückten.

„London, 17. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ lische Konsols 74 ½ Silber prompt 28 ½, 2 Monate 2811 ¼16, Privat⸗ diskont 4182⁄16. Bankeingang 39 000 Pfd. Sterl. Paris, 17. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 88,82.

Madrid, 17. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,40.

Lissabon, 17. Februar. (W T. B.) Goldagto 13.

New YPork, 17. Februar. (Schluß.) (W. T. B.) Die heutige Börse eröffnete auf die ungünstigen Meldungen aus Mexiko und auf Gerüchte von einer ernstlichen Erkrankung Morgans unter starken Abgaben in matter Haltung. Sehr schwach lagen Canadian Pacifics. Deckungen hatten ein⸗ vorübergehende Besserung zur Folge. Im Verlaufe ermattete die Tendenz wieder auf das Anziehen der Geldsätze für längere Termine, die Einziehung von Darleben und die umfangreicheren Abgaben des Auslandes. Auf die berubi tenden Erklärungen über den Gesundheitezustond Morgans erfolgten Deckungen. In der Schluß⸗ stunde verflaute die Börse unter Blankoabgaben der Baissiers sowie auf erneute Gerüchte über eine Erkrankung Morgans. Der Markt schleß in unregelmäßiger Haltung. Kursrückgänge über 2 Dollar erlitten jedoch nur Canadian Pacific Shares Aktienumsatz 431 000 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗ Zinsrate 4, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 4, Wechsel auf London 4,8320, Cable Transfers 4,8810, Wechsel auf Berlin (Sicht) 95 ¼.

Rio de Janeiro, 17. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf London 16 ⁄16.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 17. Februar 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ Vund Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,50 12 50 ℳ, c Flammförderkohle 11,00 bis 11 50 ℳ, d. Stückkohle 13,50 15, 00 ℳ, ve. Halbgesiebte 13 00 bis 14 00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,75 14,50 ℳ, do. do. I1I 13 75 14 50 ℳ, do. do. IV 13,00 13 75 ℳ, g. Nuß⸗ g uskohle 0 20/30 mm 8,25 9 25 ℳ, do. 0 50/60 mm 9,75 bis 10,50 ℳ, h Gruskohle 6,75 9,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ koble 11,25 12 00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,50 13 00 ℳ, c Stückkohle 13,50 14,00 ℳ, d. Nußkohle, gew Korn I1 13,75 bis 14,50 ℳ, do. do II1 13 75 14,50 ℳ, do. do. III 13 75 14,50 ℳ, do. do. IV 13,00 13,75 ℳ, e. Kokskohle 12,25 13,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,50 12,00 ℳ, b. do. melierte 11,75 12,75 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 12,75 14 25 ℳ, d. Stückkohle 13,25 15,75 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 15,25 18,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,50 ℳ, do. do. IV 11,50 13,75 ℳ, f.

5

10,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 6,25 9,00 ℳ; IV. 89 bis a. Hochofenkoks 15,50 17,50 ℳ, b. Gießereikoks 18,00 20 oks: c. Brechkoks 1 und II 20,00 23,00 ℳ; V. Briketts: Britece, je nach Qualität 11,00 14 25 ℳ. Hausbrandgeschäft flau dient vornehmlich gewerblichen Zwecken. Die nächste Börsenversamml 8 findet am Donnerstag, den 20 Februar 1913, Nachmittags von 3 dcg 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statte is

—‚’

Magdeburg, 18. Februar. (W. T. B.) Zucker 81 Kornzucker 88 Grad o. S. 9,15 9 25. Nachprodutens Erbericht. 7,25 —7,40. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade 1 o. Faß ——. Kristallzucker I m. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. ——— Gem. Melis I mit Sack —,—. Stimmung: Sttll. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Februar 9,70 Sd., 9,77 ½ Br., —,— bez., März 9,70 Gd., 9,75 —,— bez., April 9,82 ½ Gd., 9,85 Br., —,— bez., M 9. 9,95 Br., eSEbst 10, 22 ETr. 16, 5 Sdr., —— Oktober⸗Dezember 9,95 Gd., 10,00 Br., —,— bez. Stimmung!

Stetig. (W. T. B.) Rüböl loko 69,00,

Cöln, 17. Februar. für Mai 67,00.

Bremen, 17. Februar. (W. T. B.) Schmalz. Steti⸗ Loko, Tubs und Firkin 56 ½, Doppeleimer 57 ½. Kaffer. Fester. Baumwolle. Schwach American middling loko 63 ½.

Hamburg, 18. Februar, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Stetig. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hanmburg, für Februar 9,72 ½, für März 9,70, für April 9,77 ½, für aa 9,90 für Tugaf 10,20, für 9,95. 8

amburg, 18. Februar, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. W. T. B.) Kaffece. Stetig. Good average Santos für März 62 ½ Gd., für Mai 62 ¾ Gd., für September 62 ½ Gd., für De⸗ S 61 3 udapest, 17. Februar, Vormittags 11 Uhr. (W. T. B.

Raps für August 16,95. 8 . Le T. Feß .“ pü. Februg. n B. FrSeb r vüet 88 % Februar 8 er etig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 14 d. Wert, Lebig vI1“

London, 17. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Standar Kupfer träge, 64 ¼, 3 Monat 64 ¼. 2. (Seh )

Liverpool, 17. Februar, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 Ballen, davon Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanisch middling Lieferungen: Stetig. Februar⸗März 6,49, März Apre 6,50, April⸗Mai 6,49, Mai⸗Juni 6,49, Juni⸗Juli 6,47, Julj August 6,44, August⸗September 6,33, September⸗Oktober 6,19, Ot⸗ C Ger, hehhen der. elemden 6,08.

Glasgow, 17. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants matt, 61/4. 1.SSert) 8

Paris, 17. Februar. (W T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 26 ½ —26. Weißer Zucker stetig Nr. 3 für 100 kg für Februar 30 ⅞, für März 30 ⅛, für Mo⸗ August 31 ⅜, für Oktober⸗Januar 31⅛.

Morgen geschlossen. Amsterdam, 17. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffe: good ordinary 54. Bancazinn 135.

Antwerpen, 17. Februar. (W. T. B.) Petroleun. Raffiniertes Type weiß loko 23 ½ bez. Br., do. für Februar 23 ½ Br, do. für März 23 ¾ Br., do. für April⸗-Mai 24 Br. Fest. Schmalz für Februar 136 ½. G

New York, 17. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12,70, do. für März 12,11, do. für Mai 11,92, do. in New Orleans loko middl. 12 ⁄, Petroleum Refined (in Cases) 10,80, do. Standard white in New York 8950, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 10,85, do. Rohe u. Brothers 11,30, Zucker fair ref. Muscovados 2,92 2,95, Getreidefracht nach Liverpool 3 ½, Kaffee Rio Nr. 7 loko 12 ¼, do. für Februar 12,10, do. für April 12,32, Kupfer Standard loko 14,00, Zinn 48,85 49,25. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 67 678 000 Busbhels, an Canadaweizen 24 188 000 Bushels, an Mais 14 235 000 Bushels. 8 1“

8

„Der Arbeitsmarkt“, Monatsschrift des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise (herausgegeben von dessen Geschäftsführer, Verlag von Georg Reimer, Berlin), enthält in Nr. 4 des 16. Jahrgangs folgende Beiträge: „Zur Frage des kanfmännischen Arbeite nachweises⸗ von Gustav Schneider⸗Leipzig; Replik von Dr. E. Lederer⸗Heidel⸗ berg; „Die Facharbeiterorganisationen und der Arbeitsnachweis im Solinger Industriebezirk’“ von K. Lidecke⸗Solingen; „bli⸗ gatortum und Nummernzwang in den paritätischen Facharbeits⸗ nachweisen der Holzindustrie“ von M. Schumacher⸗Berlin. Arbeits markt und Arbeitsnachweis im Ausland: Organisation des Arbeits⸗ nachweises für Hafenarbeiter in Liverpool; Der öffentliche Arbeits⸗ nachweis in Dänemark; Arbeitsbörse in Gent 1911; Oefeentl cher Arbeitsnachweis und gewerbsmäßige Stellenvermittlung in Christiania 1911; Professor Dr. Mischler . IFnländischer Arbeitsmarft: Rundschau über die Lage des Arbeitsmarktes; Rückgang galtzischer Arbeitskräfte in Deutschland; Soziale Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Verbände. Arbeitsnachweise: a. Allge⸗ meines: Neuere Kartenregistraturen; Wöchentlicher Bericht über den Stand der Arbeitsnachweise in der Holzindustrie; b. Oeffentliche Arbeitsnachweise: Aus der Verwaltung der öffentlichen Arbeitsnachweise; Reservistenvermittlung in Baden; Vergrößerung des Arbeits⸗ und Wohnungsnachweises in Barmen; Auswel⸗ formulare zur Erlangung der Fahpreisermäßigung im Köniareich Sachsen; Städtische Arbeitsamt Straßburg 1911/12; Ministerial⸗ erlaß über die landwirtschaftliche Arbeitsvermittlung; c. Par⸗ tätische Facharbeitsnachweise: Der Kampf um den Arbeits⸗ nachweis in der Holzindust ie; Die Durchführung der tariklichen Bestimmungen über paritätische Arbeitsnachweise im Malergewerbe; Arbeitevermittlung im Malergewerbe; Paritatische Arbeitsnachneise für das Baugewerbe, eine Fo derung für die Tarifverhandlungen; Arbeitsnachweis der Ziegler in Lippe; Arbeitsnachweise im Gastwirts⸗ gewerbe; d. Imparttätische Arbeitsnachweise der Arbeitgeber und Arbett⸗ nehmer: Entscheidung des Reichsgerichts über die ausschließliche Be⸗ nutzung eines Verbandzarbeitsnachweises; Neuere Entwicklung der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmernachweise; Arbeitsnachweis der Metall⸗ industriellen Leipzigs; Arbeits nachweis des Arbeitgeberverbandes Braun⸗ schweig; Zentralarbeitknachweis der Glaser. Arbeitslosenfürsorge: „Die Wirksamkeit der englischen Notstandsausschüsse im Verwaltungs⸗ jahr 1911 12“ von H. Fehlinger⸗München; Beschäftigung Arbeits⸗ loser im Winter 1911 12 in Straßburg i. E.; Arbeitslos nversicherung in Straßburg 1912; Arbeitelosenversicherung und Sparkassen; Ab⸗ lehnung der Arbeitslosenversicherung in Charlottenburrg.

„Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht“, Monatsschrift 85 Verbandes deutscher Gewerbe⸗ und Kausmannsgerichte (Verlag 8 Georg Reimer in Berlin), enthält in Nr. 5 des 18. Jahrgenge folgende Beiträge: „Neuere Entscheidungen zum Gärtnerrecht⸗ igs⸗ Otto Albecht. Rechtsprechung deutscher Gewerbe⸗ und Beru agf- gerichte (GG Breslau, GG. Hamburg, Lörrach), deutscher 2G. manns⸗ und Berufungsgerichte (Fürth, KG. und LG. Chemnig, zden, 1 Berlin) sowie anderer deutschen Gerichte (½G. Kiel, LG. Buevol⸗ LG. Karlsruhe). Versassung und Verfahren: „Das Zwangezeuf

streckungsverfahren aus den Schuldtiteln der Gewerbe⸗ 6 8

mannsgerichte“ von Alexander Schultz; „Ersatzbestellung f Gerichtt⸗

schiedene Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichtsbeisitzer“ von assessor Dr. Lade. L“

Anthrazit Nuß Korn 1!

so uintelt, „Podme“ von Gabriel Dupont.

Konzerte.

Am Donnerstag fand icder Königlichen Hochschule für Musik das sechste der von der „Revue musicale“ veranstalteten französischen Konzerte statt. Den Anfang bildete d'Inys Violinsonate Op. 59, die von Louis van Laar und Max Trapp vorgetragen urde, wonach Anna El Tour Lieder von Fauré, Duparc und Chaufson mit großem musikalischen Geschmack sang. Einen wirklich ungemöhnlichen Genuß bot die dann folgende Sonate für Violoncello und Klavier von Camille Chevillard. Reich und eigenartig fließt die elodische Ader des Komponisten, ohne jemals Banales hervor⸗ zukehren, und die vorzügliche Ausführung von Marix Loevensohn und Max Trapp trug wesentlich zum Erfolge bei. Zuletzt spielten Herren Trapp, van Laar, Kutschka, Hait und Loeven⸗ hn zum ersten Male in Deutschland das Kllavier⸗ Das Stück ist angenehm unterhaltend, aber ohne innerliche Vertiefung. Es hatte viel Beifall, der aber ebensosehr der sicheren, feinen Ausführung wie der Musik selbst galt. Im Blüthnersaal hörte man an demselben Abend ebenfalls ausschließlich französische Musik. Hier setzte der vortreffliche Pianist Richard Singer seine Abende, an denen er gewissermaßen die Entwicklungsgeschichte des „modernen Klavierkonzerts seit Liszt“ praktisch vorführen will, mit einem den Tondichtern Massenet, César Franck und Saint⸗Sauns gewidmeten Programm fort, wobei ihn das Blüthner⸗Orchester unter Sam Frankos Leitung unterstützte. Es ist zu bewundern, wie dieser Künstler die Musik eines Massenet zu gestalten weiß, wie er ihre ungewöhnlich verwickelte Rhythmik meisterte, und wie duftig er das Largo in dem Es⸗Dur⸗Konzert dieses französischen Meisters spielte. Großzügig und von idealem Schwunge war ferner seine Wiedergabe des schönen 4. Konzerts in C⸗Moll (Op. 44) von Saint⸗Sasns, dessen gehäufte technische Schwierigkeiten er so glänzend löste, daß es wahre Beifalls⸗ stürme hervorrief. Das Blüthner⸗Orchester paßte sich unter Sam Frankos musikalisch sicherer Führung mitgutem Geschick dem Ganzen an. Einen ansehnlichen Erfolg hatte, gleichfalls am Donnerstag, in der Singakademie der unter Fritz Rückwards Leitung stehende „Brahms⸗Verein“ zu verzeichnen. Bei den dargebotenen Auf⸗ führungen wirkten die Damen Betty Arnold (Alt), Käte Schmidt (Sopran), Gwendolyn Williams (Klavier) und die Herren Wilhelm Guttmann (Bariton), Max Laurischkus (Klavier), Leopold Premyslav, Kgl. Konzertmeister (Violine), Robert Repky (Horn) und Erwin Zingel (Tenor) mit. Der Abend wurde mit einer Motette für vier⸗ und sechsstimmigen Chor a cappella wirkungsvoll eröffnet. Es folgte ein Trio für Klavier, Violine und Waldhorn, dessen beide letzten Saͤtze besonders eindrucksvoll wiedergegeben wurden, und bei dem Gwendolyn Williams, die den Klavierpart hatte, durch angenehmen Anschlag und temperamentvolles Spiel, sowie die Herren Repky und Pre⸗ myslav durch die Meisterschaft auf ihren Instrumenten erfreuten. Außerdem wies das Programm noch zwei Chorgesänge auf, bei denen sich auch die dabei beteiligten Solisten rühmlichst hervortaten. Da⸗ zwischen gewährten drei „Ungarische Tänze“, für Violine mit Klavierbegleitung von Joseph Joachim bearbeitet, in ihrer frischen, flotten Darbietung einen ganz besonderen Genuß. Ein Liederabend, der die Geschichte des russischen Liedes im 18., 19. und 20. Jahrhundert vorführte, wurde am Donnerstag von Nathalie Aktzéry im Bechsteinshal gegeben. Es war gewiß ein interessantes Unternehmen, das aber mancherlei Nebenumstände wegen doch keine starken Eindrücke hinterließ. Die erste Liederreihe war ziemlich auf den gleichen schwermutsvollen Ton gestimmt. Nationale Eigenart entwickelten erst der zweite und dritte Teil, und hier waren manche der schönsten Lieder schon bekannt. Man hätte ihnen allen doch mit großer Teilnahme gelauscht, wenn die Sängerin nicht an der russischen Sprache festgehalten hätte; so verstand die größte Zahl der Hörer den Tert nicht, und die Freude an den Vorträgen mußte erlahmen trotz der bedeutenden Gestaltungskraft, über welche die Dame sichtlich verfügt. Da die Stimme bei stärkerer Anspannung ihren Reiz ein⸗ büßte, konnte nur ein bedingtes Wohlgefallen an den gesanglichen Darbietungen gewonnen werden. Der Beifall wuchs übrigens im Laufe des Abends beträchtlich. Am Freitag vermittelte die Königliche Kapelle unter des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß Leitung an ihrem VI. Symphonteabend ihren Hörern die Bekanntschaft von nicht weniger als fünf Neuheiten, denen am Schluß Beethovens V. Symphonie folgte. Den Anfang machte die Ouvertüre zu dem Weihnachtsmärchen „Das Christelflein- von Hans Pfitzner, die vor Jahren bereits in München zum ersten Male erklang. Es ist eine schlichte, gefällige, zu Gemüt gehende Musik. Das darauf folgende Prä⸗ ludium und Fuge in C⸗Moll von C. N. von Reznicer fesselt wie alle Werke dieses Meisters im Kontrapunktieren durch ihren Aufbau im sogenannten strengen Satz. Die Fuge, ein Meisterwerk in der An⸗ lage, läßt deutlich drei große Abschnitte erkennen: die Exposition, die Durchführung des eigentlichen Themas und dessen Phrasierungen bis zum großen Orgelpunkt am Schlusse. Man bewundert bei dieser Arbeit mehr das Gefüge als den tonalen Wert, der öfter weit hinter ihm zurücksteht und dadurch zu gemacht, zu starr wirkt, wobei mehr der Theoretiker zum Genuß kommt. Einen ganz besonderen Liebreiz aber zeigte wieder die duftige von Ernst Boehe, dessen „Odysseus; Fahrten“ eine würdige Fortsetzung in der „Insel der Kirke“ erfuhren, die von neuem zeigte, daß der junge Komponist zu den bedeutendsten Könnern der Gegenwart zu rechnen ist. Hervor⸗ zuheben war in diesem Falle ganz besonders der berückende Klang⸗ körper der Königlichen Kapelle. Weiter folgte Max Schillings’ „Von Spielmanns Leid und Lust“, das Vorspiel zum dritten Akt seiner in diesen Räumen vor einigen Jah en aufgeführten Oper „Der Pfeifertag“, die das Schicksal des Spielmanns, seinen dornenreichen Pfad und wieder seinen Idealismus in ganz trefflicher Art zu illustrieren weiß. Schillings arbeitet von einer reichen Palette, seine Bilder sind farbig und leuchtend und wissen die Aufmerksamkeit stark zu fesseln, was bei dieser Musik ganz besonders zutage trat. Als Uebergang zu Beethovens „Fünfter“ wurde ein Quartettkonzert, Op. 131, von Ludwig Spohr, in dem die Herren Zeiler, Premyslav, Gentz und Dechert die Soloinstrumente spielten, und das leider viel zu seiten a fgeführt wird, mit großem Erfolge zu Gehör gebracht. Eine sinnfällige Form, vornehme Sttlemheit und eine poetische musikalische Linie sind die Vorzüge dieser in mancher Hinsicht freilich auch etwas ver⸗ blaßten Musik, deren Schönheiten aber ihre leisen Mängel überstrahlen Die Altistin Anna Graeve brachte an demselben Abend ihre prächtigen Stimmittel in einem Liederabend im Beethovensaal su voller Geltung. Das Programm vermerkte zumeist wenig be⸗ kannte Gesänge; auch unter den Brahmsschen Liedern wurden die selten gehörten bevorzugt. Im übrigen standen auf der Vortrags⸗ folge Dvokäks „Zigeunerlieder“, die mit viel Empfindung und schönem Wohllaut vorgetragen wurden; köstlich hob sich von den ge⸗ tragenen Melodien die temperamentvolle Klavierbegleitung Eduard Behms ab. Auch eine Reihe Lieder des begabten Komponisten Richard Wetz kamen zu Gehör und verfehlten in der gediegenen Darstellung durch die Sängerin ihren Eindruck auf die Hörer nicht. Herzlicher Beifall wurde in reicher Fülle gespendet. Ein Festkonzert zum Besten eines „Jungdeutschland⸗Jugend⸗ heims“ und der „Auferstehungskrippe“, das Seine Königliche Hoheit den Prinzen August Wilhelm von Preußen zum Schirmherrn hatte, fand an demselben Freitag im Kaisersaal des Zoologischen Gartens vor einer ebenso zahlreichen wie erlesenen Zuhörerschaft statt. Nach der von dem verstärkten Musikkorps des 4. Garde⸗ regiments z F. (Obermusikmeister Schrader) vortrefflich gespielten „Akademischen Festouverture’ von Brahms folgte ein vom reiherrn von Stenglin gedichteter und von dem Käniglichen Schauspieler Fre'herrn von Ledebur wirkungsvoll gesprochener Prolog. An Stelle der hierauf im Programm verzeichneten Königlichen Sängerin Mafalda Salvatini sang die Opernsängerin Frau Heintze mit Geschmack einige Lieder, denen sich ein künstlerisch vollendeter Kaapiervortrag von Frau von Keudell und drei Gedichte von Richard Wagner (für Orchester von F. Mottl), von dem Mitglied

er Königlichen Oper Lilli Hafgren⸗Waag mit tiefer

1 Empfindung gesungen, anschlossen. Auch ein hier bereits seit dem Jahre 1911 bekanntes Wunderkind, der jugendliche Geigenkünstler Laszlo Ipoly ließ sich zur großen Freude der Anwesenden in dem Paganinischen D⸗Dur⸗Konzert hören, wobei er wiederum all die bervorstechenden Eigenschaften entwickelte, die bereits dama 8 an dieser Stelle ihm nachgerühmt werden konnten, freilich aber auch bereits eine etwas beunruhigende Nervosität des Geigers zeigten. Den würdigen Beschluß des wohlgelungenen, genußreichen Abends bildete „Walthers Preislied“ aus den „Meistersingern von Nürnberg“, bei dem der Königliche Sänger Walter Kirchhoff seine glänzenden Stimm⸗ mittel voll entfaltete und seine Hörer zu solchen Beifallskund⸗ gebungen begeisterte, daß ihn diese zu einer Zugabe veranlaßten. Emmy Raabe⸗Burg, die bekannte Koloratursängerln. die von ihrer Bühnenlaufbahn noch unvergessen ist, gab am Freitag im Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik einen Arien⸗ und Liederabend. Wieder zeigte die Sängerin sich als hervor⸗ ragende Vertreterin des bel canto und erntete mit ihren Koloratur⸗ grien ebenso reichen Beifall wie mit dem Vortrag von Liedern. Für letztere besitzt sie ein Vortragstalent von ganz eigenartigem Zauber. Besonders den „Nußbaum“ sarg sie vollendet. Die Singakademie hkatte in ihrem Konzert am Freuag fünf verschiedene weniger umfang⸗ reiche Werke mit Orchester auf das Programm gesetzt, die aber alle große Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Chors und der Solisten stellten. Beide Teile zeigten sic⸗h ihren Aufgaben voll ge⸗ wachsen, und Professor Georg Schumann kann mit berechtigter Befriedigung auf die Erfolge seiner Sängerschar zurückblicken. Mit einem „Hymnus an Amor“ von E. E. Taubert, einer frohsinnigen, in der Tonsprache den alten Meistern sich annähernden Komposition, wurde der Abend eingeleitet, es folgte der von Hugo Kzun ver⸗ tonte 126. Psalm, in dessen Musik sich die Erlösungszuversicht von dem ernsten Untergrunde in leuchtenden Farben abhebt. Als dritte Gabe brachte der Abend ein klanglich gewaltiges Werk: Walter Braunfels' „Offenbarung Johannis, Kap. 6˙. Das vollbesetzte Orchester nimmt hier freilich von Anfang an einen so großen Raum ein und steht auf so breiter Basis, daß der Chor dagegen einen schweren Stand hat und es ihm vielfach ebensowenig gelang, durchzudringen, wie dem Solisten George A. Walter (Tenor), der für den behinderten Kammer⸗ sänger Walter Kirchhoff eingetreten war. Das Zuviel an Schlagzeug und Blechinstrumenten wird um so fühlbarer, als auf der Tenorpartie gewissermaßen das Fortschreiten des musikalischen Gedankenganges beruht. So vermochte trotz schöner Einzelheiten in der Tonmalerei das Werk nicht zu erwärmen; es fehlt dieser Musik an Ruhe⸗ punkten und an Durchsichtigkeit. In dem sich anschließenden „Wanderers Sturmlied“ von Richard Strauß hatte dagegen der Chor volle Gelegenheit, sein großes Können, seine ganze sing⸗ und fprechtechnische Vollkommenheit zu zeigen. Der 150. Psalm von Anion Bruckner beschloß den Abend. Die aus ihm redende reine Gottesliebe und zverehrung wurde durch die Sänger zu erhebendem Ausdruck gebracht, denen sich Anna Hesse mit ihrer schönen Sopranstimme als Solistin wirkungsvoll beigesellte. Der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang, der in dem Laugschen Werk den Orgelpart spielte, und das Philharmonische Orchester seien noch als wichtige Faktoren zum Gelingen der Auf⸗ führung gebührend hervorgehoben.

Im Beethovensaal brachte am Sonnabend Ossip Gabrilowitschs vierter Klavierabend in der Reihe, die die Ent⸗ wicklung des Klavierkonzerts von Bach bis zur Gegenwart darstellen soll, Rubinstein, Liszt und Tschaikowsky und nahm einen ebenso glänzenden Verlauf wie die voraufgegangenen. Der Künstler stand mit dieser Musik auf der Höhe seines großen Könnens. Was er auch immer bot, ob das aphoristisch anmutende, tongewaltige D⸗Moll⸗Konzert (Op. 70) von Rubinstein oder das technisch schwere, melodische Es⸗Dur ⸗Konzert von Leszt mit seinem duftig gesponnenen Andante⸗ und noeckischen Scherzosatze oder die heroische Musik aus dem B⸗Moll⸗Konzert (Op. 23) von Tschaikowsky überall zeigte er sich als der beherrschende Meister seines Instruments. Langandauernder Beifall lohnte diese reife Kunst. Das unter Leonid Kreutzer mitwirkende Philharmonische Orchester wurde förmlich mit fortgerissen und gab sein Bestes, sodaß eine einheitliche Leistung ge⸗ schaffen wurde, die als vollendet bezeichnet zu werden verdient. In dem Konzert, das die Pianistin Kallista Kunduris, gleich⸗ falls am Sonnabend, im Blüthnersaal gab, siel der künstlerisch bedeutendere und auch umfangreichere Teil dem Blüthner⸗ Orchester unter des Königlichen Kapellmeisters Edmund von Strauß Leitung zu. Das Orchester brachte als Einleitung Smetanas symphonische Dichtung „Moldau“ und ferner am Anfang des zweiten Teils den „Ungarischen Marsch“ und den „Sylphentanz“ aus Berlioz' „Fausts Verdammnis“ mit lebhaftem Temperament und schöner Klangwirkung zu Gehör. Auch in Novaceks Concerto eroicoc für Klavier und Orchester blieb der Hauptanteil der Darst llung dem Orchester vorbehalten; die Pianistin kam nicht recht zu Worte, und was sie zu sagen hatte, war matt und belanglos. Dieser Eindruck der Farblosigkeit im Vortrag verstärkte sich noch in der Schlußnummer: Rachmaninoffs Konzert in Cis⸗Moll für Klavier und Orchester; hier hättte die Künstlerin endlich Gelegenheit gehabt, ihr Können zu zeigen; wohl konnten ein leichter Anschlag, eine gewisse Behendigkeit des Spiels beobachtet werden; aber es lag weder Seele noch Charakter dartn; so konnte man weniger an der sich im Hintergrunde haltenden Konzertgeberin seine Freude haben als an dem tüchtigen Orchester und seiner ausgezeichneten Leitung. Es war wiederum ein besonderer Genuß, den herzenswarmen Tönen der wohllautenden, in der tiefen und mittleren Lage so überaus weichen Baritonstimme Arthur van Eweyks (Sonnabend) im Bechsteinsaal zu lauschen. Er gab einen volkstümlichen Lieder⸗ abend und wußte vornehmlich eine Reihe Loewescher Balladen ihrem ganzen Stimmungsgehalt nach mustergültig wiederzꝛugeben. „Herr Oluf“ und „Der Zauberlehrling“ waren hierbei wohl die Glanz⸗ leistungen. Namentlich verstand er die letztere Dichtung lebensfrisch zu gestalten. Aber auch die zahlreichen anderen Lieder, darunter ver⸗ schiedene Volksweisen, fanden in seiner ausgezeichneten Darbietung din größten Betfall und mußten zum Teil wiederholt werden. Vor ausverkauftem Hause beschloß am Sonnabend im Har⸗ moniumsaal das Brüsseler Streichquartett mit dem letzten seiner fünf Beethovenabende seine dieswinterliche Tätigkeit in Berlin. Das ausgezeichnete Zusammenspiel und dessen intime Wir⸗ kung in dem kleinen Raume zeitigten wiederum einen vollen Erfolg. Technisch auf voller Höhe, rein im Ton und von feinstem künstlerischen Empfinden durchdrungen war das Spiel der vier Meister ihres Faches und gestaltete auch dieses Konzert zu einem vollen musikalischen Genuß.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 17. Februar 1913, 8—12 Uhr Vormittags: Station Seehöhe. 122 m] 1000 m 2000 m 3000 m 4000 m] 4900 m

Temperatur 89) 2,4 10,0 / 16,4 18,8 24,6 2

Rel. Fchtgk. ) 86 100 96 49 40 36

Wind⸗Richtung. 0 0 0 080 080 080 „Geschw. mps. 9 13 14 15 20 22

Himmel bedeckt; untere Wolkengrenze bei 540 m Höhe. Zwischen 1300 und 1400 m Höhe überall 12,3, zwischen 2680 und 3000 m Temperaturzunahme von 21,8 bis 18,8“°.

Wind⸗

richtung, Winde Wetter der letzten

stärke 5 24 Stundeu 8

Name der 8 Beobachtungs⸗ d station

4 wolkenl. 4 0 10)7774 meist bewölkt 8 meist bewölkt

lEcater Jshalb bed. Ubedeckt bolsbed 2 0 766

Shields Holyhead Ile d'Air

St. Mathieu 762,6

wolkig 8115

S S

Grisnez Paris Helder Bodoe Christiansund Skudenes Hanstholm Kopenhagen . 2 wolkig 0,2 Stockholm 2 halb bed. Hernösand 9778,6 S 4 heiter Haparanda 774,5 SSW 4 wolkig Wisby 2778,2 ONO 2 balb bed. Karlstad 779,7 Windn. bhalb bed. Archangel 768,0 NN Z bedeckt Petersburg 7750 NNW 2 Regen Riga 776,5 NNO I wolkenl. Wilna 772,4 b” I bedeckt Gorkt 766,3 NNO sbedect Warschau 775,0 O 1 bedeckt Kiew 771,2 W 1 wolkenl. 18 Wien 770,1 NNO 1 halb bed. 8 Prag 7714 SND Z wolkig —= 8 Rom 758,9 NO 4 Schnee 1 Florenz 762,1 NO 6 bedeckt 1 Cagliari 755,0 NW 4 wolkenl. 6 Thorsbauvn 770,9 NNW 3 woltig 3 Seydisfford 768,3 NW Swolkenl. 3 Rügenwalder⸗

münde

769 778 777 777 779 781 779 776 780 762 771 775 775 771 775

777

768 vorwiegend heiter 769 Vorm. Niederschl. 760 3 762

757

772

76 764

775,7 Windst. bedect V 4 0 775 meist bewölkt Gr. Narmouth 769,6 NDO. heiter —22 768 Krafau 77439 2 wolkenl. 13, 0 772 vorwiegend bheiter Lemberg 774,5 Windt. Nebel 16 0 774 vorwiegend heiter Hermannstadt 770,9 O wolkenl. 111 0 769, meist bewölkr Triest 765,6 ONO 6 wolkenl. 4 0 765 vorwiegend beiter Revkjavik 770,7 Windst. wolkenl. —2 7655 (Lesina) (5Uhr Abends) ziemlich heiter Cherbourg

Borkum 732 8 Keitum 5,1 CSO Z3 bedeckt Hamburg 3 O 3 wolkenl. 5 Swinemünde 8 8 2 heiter 774 ziem Neufahrwasser 775,6 SW. bededkt —4 0 776 meist bewölkt Memel ONO 2swoltig —20 776 meist bewolkt Aachen 2 ONO 5 wolkenl. —6 2 765 Nachm. Meederschl. Hannover 21 S heiter —=70 770 meist bewölkt Berlin A Ftbalb bed. 70 772 ziemlich heiter Dresden woltenl. 8 0 770 ziemlich beiter Breslau 2wolkenl. 10, 0) 772 vorwiegend hener Bromberg 775,8 N. bedeckt —8 0 775 vorwiegend heiter II1161“ 5 wolkenl. 762 vorwiegend heiter Frankfurt, M. NO wolkenl. 6 2 766 Vorm. Niederschl. Karlsruhe, B. wolkenl. meist bewölkt Munchen 4 wolkenl. 9 meist bewölkt Zugspitze 2wolkenl. 17 semlich heiter (Wilhelmshav.) Stornoway 0 772 vorwiegend heiter Kiel - Malin Head 4 0 772 meist bewölkt (Wustrow i. M) Valentia 4 0 769 meist bewölkt (Königsbg., Pr.) Seilly meist bewölkt G.“ Aberdeen S 3 bedeckt 4 2 774 meist bewölkt 1 (MNagdeburg) 3 wolkig 3 72 ziemlich heiter (Grünbergschl.) 70 ziemlich heiter (Mülhaus., Els.) 4 wolkig —0.41 090759 ziemlich heiter (Friedrichshaf.) 4 halb bed. 1 0 764 vorwiegend heiter 5 halb bed. 764 ziemlich heiter 4 wolkenl. 761 Iheiter 766 6 heiter 770 7 Regen 777 3 Regen 7 4 bedeckt 7 6 wolkenl. 2 bedeckt 1 wolkig

¹SgSSSSSSS=SSSSSSSSOSSRSSSbSSS=SÖ

763 759 758 760 757 768 769 774 776 778 7761 759 764 553

768

763,2 NO 66bedeckt Clermont 756,4 N 1 bedeckt Biarritz 757,8 OSO 3 ͤbedeckt Nizza 759,5 O 2 vedeckt Perpignan 4,8 NO 2 bedeckt Belgrad Serb. USSO 3 Schnee Brindisi Moskau 5 N 1 bedeckt Lerwick 2,9 S 3 wolkig Helsingfors N wolkenl. Kuopio N 1 wolkenl. Zürich 761,3 N 2beiter Genf 759,3 ONRO 1“ Lugano 765,5 N 1 Säntis 552,0 SO 6 be Budapest 770,5 NW 1 Schnee —5 Portland Bill 764,8 NNO 6 halb bed. 2 Horta 747,5 N Zwolkig 14 Corufa 759,5 S bedeckt 8 *) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0= 0 mm; 1 ⸗= 0,1 bis 0,4; 9—0,5 bis 24;

3 = 25 bis 6,4; 4 = 65 bis 12,4; 5 = 12,5 bis 20,4; 6 2 20,5 bis 81,4; . 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 = Y nicht gemeldet.

„Ein ostwärts schreitendes Hochdruckgebiet über 780 mm liegt im Süden des Bottnischen Meerbusens, ein solches über 775 mm, füd⸗ wärts verlagert, über Nordösterreich. Flache Tiefdruckgebiete befinden sich ostwärts ziehend über dem Nordmeer, zurückweichend über Frank⸗ reich und vertieft über dem Mittelmeer. In Deutschland ist das Weiter bei im Osten schwachen, im Westen teilweise frischen Ost⸗ winden, meist heiter; übera berrscht Frost bis unter zehn Grad; meßbare Niederschläge haben nicht staitgefunden. 8

6 8 eutsche Seewarte.

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