10.
länge
Betriebs⸗
Ende des Monats
Verkehrseinnahmen gaeschätzt)
Einnahmen
aus dem aus dem
epäckverkehr
und Güterverkehr 8
aus sonstigen
haupt 1 km haupt
über⸗ auf über⸗ auf 1 km
ℳ ℳ ℳ
Quellen
über⸗ über⸗ auf
haupt
ℳ ℳ ℳ
Prignitzer Eisenbahn ..
Rappoltsweiler Straßenbahn .. . Reinickendorf⸗Liebenwalde⸗Gr. Schönebecker Eisenbahn Rinteln⸗Stadthagener Eisenbahn . . . . . . . Rosheim⸗St. Naborer Eisenbahn.
Ruppiner Kreisbahn ... 6 Stendal⸗Tangermünder Eisenbahn Stralsund⸗Tribsees'er Eisenbahn .... Süddeutsche) Badische und Hessische Linien Eisenbahn⸗ Gefellschaft † Thüringische Linien.. Teutoburger Wald⸗Eisenbahn... Thüringische Nebenbahnen (Bachstein) b bn.*“; Vorwohle⸗Emmerthaler Eisenbahn .. Westfälische Landes⸗Eifenbahn⸗Gesellschaft Wittenberge⸗Perleberger Eisenbahn Wutha⸗Ruhlaer Eisenbahn.... Zschipkau⸗Finsterwalder Eisenbahn
Badische Lokaleisenbahnen, A.⸗G.. Braunschweigische Landes⸗Eisenbahn Cronberger Eisenbahn....
Lübeck⸗Büchener Eisenbahn... Meckenbeuren⸗Tettnanger Eisenbahn. Neubrandenburg⸗Friedländer Eisenbahn Miederbiegen⸗Weingartener Eisenbahn. Württembergische Eisenbahn⸗Gesellschaft Wärt mbergische Nebenbahnen .... .
700
0 129,75
155,34 0,81 108,00 0
Eutin⸗Lübecker Eisenbahn.. 1
Halberstadt⸗Blankenburger Eisenbahn 87,25
72
0
93,56 17 440
125,64
1 600 3 501 551 24 640 128 28 5 1 700 10 332 845 16 500 3 000 32 780 7 420 6 000 500 54 743 7 947 26 545 2 581 48 574 19 302 54 063 11 914 1 578 215 17 557 3 670 58 000 105 000 1 000 5 000 7 600 2 12 900 1 400 + 1000 4 749 3 3 4 649 360 106 4 879 72 933
72 233 249 775
55 720 26 710 3 260 L 90 23 200 1 92 500 1 890 18 13 910 22 100 297 2 400 2 000 208 300 38 766 949 24 240 923 23 1 765 24 110 276 86 880 1 760 20 25 870 259 543 750 362 632 20 883 131 32 913 2 022 453 1 906 62 14 101 5 600 218 13 000 800 81 + 2 600 150 37 7 676 106 + 947 + +
†
+ 16 645 41 22 460 879 20
6 800 286 324
+ + †
9 800 890
14 706 2 590 22 602 1 189 1 670 176
6 494
296
†II33
† † ¼ † ¼ + ¼
v6e6“
† + † +†
+ 4+ 4 4 44 4
22 300 410 20 970 170
820 66 090 3 090
0
183 37 100 586
26 875 138 397
20 397
83 887
73 380
69 478 561 166
14
92097
29
48 806 78 479 190 417 92
49 558 117 395 19 224 95 636 14 194
24
172
0 856
+ 128
249
31 593
44 996 297 415 219 427
299 29
506 101 576 194 238 4 1919)
2
—
+ †+ ¼+ 4 4 † 442
ö“
+ 4+ ¼ 4 4 444
+
+ * 4 1
48 7 764 900 49 600 784 2 600 + 0 2 600 + 42 6 081 . 339 6 420 1 605
715 L 12 727 + 182
47 100 1 200 48 300 788 1250 2 100 1 350 + 22
35 300 2 250 37 550 1 840 1 986 0 1 986 + 92
11 656 1 094 12 750 1 095 1 033 — 97 936 + 81
24 500 8 — 6609 25 100 578 35900 6“ 3 500 + 80
37 470 2 94 33 37 800 2 966 7520 7. 7600 P+ 578
12 600 b 1 400 13 000 359 1 050 — 0 1 050 + 29
94 557 1 614 96 171 573 9131 b5 150 J““
36 345 1 85 38 199 1 161 3 471 3 549
63 280 65 212
21 892 21 154
76 665 78 897
13 103 12 942 3 248 3 808
9 6 — 56 95
24 051 24 773 3 966 3 264
163 000 199 000 6 000 7 000 20 500 22 300 2 400 2 1 200 3 600
9 398 297 9 695
254 4 258
77 112 2 263 79 375 526 1 — 125
651
82 43 53. . 6 860 3 350 6 260 115 700 1 25 000 15 800 24 500
2 8 8
+ 4+ +† † + 4
—
+ 4 +
† †+ + + +†
89 290 9 610 56 140 700 1 300 11 800 + 105 28 849 2 999 2 300 2 143 + 223 63 006 65 756 1 609 842 + 667 — 17 110 990 126 990 1 455 27 630 1 29 630 + 339. 622 175 89 500 711 675 4 761 53 796 3 000 56 796 + 370 3 928 88 3 779 7707 1 728 39 — I11““ 234 — 52
18 600 8 2 000 20 600 802 3 400 3 0 3 400 32 7 826 . 7 826 61. 841 841
39 740 3 010 42 750 1 230 120 1 350 87 060 98 920 87 980 3 260 . + 3 230
† + +
2 000
Summe gegen das Vorjahr] +†
Die bei jeder Bahn
53 792,74 593,42
167529 800 — 3 + 15 088 222 +¼
7 668 952 3 198 365
+
0 di2. 5
+
077 247
2 +
2 1
2
198 752 240 868 245 286 597 + 21 460 273
8 Land⸗ und Forstwirtschast.
Winterversammlung der Deutschen Landwirtschafts⸗ gesellschaft. In der Obst⸗ und Weinbauabteilung der Landwirtschafts⸗ esellschaft, die gestern eee eine öffentliche Sitzung abhielt, wurde zunächst die Frage behandelt: Welche Stellung nimmt die Erdbeerkultur im landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ein und unter welchen wirtschaftlichen Be⸗ dingungen ist ihre Ausdehnung wünschenswert und möglich? Hierüber sprachen als Berichterstatter Winterschuldirektor Lohmann (Winsen a. d. Luhe) und Obstbauinspektor Wagner (Bonn). Ersterer erörterte einleitend die Stellung der Erdbeerkultur in Deutschland, soweit sie aus der Statistik zu ersehen ist. Die Frage, unter welchen wirtschaftlichen und natürlichen b die Ausdehnung der Erdbeerkultur wünschenswert und möglich ist, be⸗ antwortete er auf Grund der Verhältnisse, die in der Elbmarsch des Freises Winsen a. d. Luhe und in dem hamburgischen Gebiete der Vierlande maßgebend für den Erdbeeranbau sind In diesen Gebieten wird seit langer Zeit ein intensiver Obst⸗ und Gemüsebau betrieben, und in einigen Teilen dieser Gebiete nimmt der Erdbeerbau die erste Stelle ein. Die Eedbeeren werden im Freien, in Mistbeeten und in Treibhäusern angebaut, und zwar in Betrieben von ganz verschiedener Geöße, hauptsächlich allerdings in den eigentlichen, kleinen Gemüsebau⸗ betrieben. Die Bodenverhältnisse sind, obgleich es sich fast nur um Marschboden handelt, nicht immer die gleichen. Infolge der Ab⸗ geschlossenheit dieser Gebtete sind während der langen Zeit des An⸗ baues besondere Erfahrungen bezüglich der Sorten, der Düngung, der Bearbeitung und des Treibens gemacht, deren Mitteilung sich der Vortragende angelegen sein ließ. Besonderes Interesse beanspruchen auch die Absatzverhältnisse. Es kommen die Großstädte Hamburg und Berlin, ferner Kiel und die Nordseebäder in erster Linie in Frage. Der Erdbeeranbau kann sehr einträglich sein, wie Beispiele aus den genannten Gegenden zeigen; innerhalb des landwirtschaftlichen Be⸗ triebes kann er eine große wirtschaftliche Bedeutung haben. Unter günstigen Verhältnissen ist die Einführung und Ausdehnung der Erdbeerkultur zu empfehlen. — Obstbauinspektor Wagner führte aus: Größere Anbaugebiete von Erdbeerkulturen trifft man in Deutschland nur vereinzelt an. Wo solche vorhanden sind, findet man sie an größere Gemüse⸗ und Obstkulturen an egliedert. Der Grund dafür dürfte darin zu suchen sein, daß an denjenigen Orten, wo die natürlichen Boden⸗ und klimatischen Verhältnisse är den erwerbsmäßigen Gemüsebau günstig sind, auch Erdbeerkulturen mit sicherem Erfolg betrieben werden konnen. Außerdem dürften auch die im Gemusebau geschulten Arbeitskräfte für die verschiedenen Klein⸗ arbeiten, die bei Erdbeerkulturen notwendig sind, sich bedeutend besser eignen, als 3. B. die in der Landwirtschaft beschäftigten Saison⸗ arbeiter. Bet den in den letzten Jahrzehnten im Erwerbsobstbau voll⸗ zogenen Umwandlungen zu dem intensiven Betriebe, dem sogenannten Buschobsthau, sind besonders Erdbeerpflanzungen als Unter⸗ kulturen gceignet, 2 den ersten Jahren nach der Anpflanzung der Buschobstbäume notwendigen Betriebskosten hinreichend zu decken. kann sich deshalb eine Buschobstanlage heutzutage kaum chne Unterkulturen von Erdbeeren vorstellen. Die größten Schwierig⸗
keiten bei ausgedehnteren Erdbeeranlagen sind in der Ernte und dem Versand der Früchte zu suchen. Vielfach hängt von der sachgemä Zen
Ausführung dieser Arbeiten der ganze Erfolg der Kulturen ab.
8
Bei
Obstanlagen fällt die Erdbeerernte in eine Zeit, in der die gesamten Arbeitskräfte im Obstbau nicht dringend notwendig und deshalb zur
Ernte der Erdbeeren zu verwenden sind. . Erdbeeren sollten größere Anlagen möglichst nahe sumgebiet gelegen sete Stets kann
machen, daß Erdbeeranlagen, deren Entfernungen versandt werden müssen, oftmals großen Verluste beim Versand sich nicht als rentabel err
am
durch weisen.
Wegen des Versandes der Kon⸗ man die Beobachtung
Früchte auf größere
die
Bei
einem normalen Stand der Ernte können in guten Bodenverhältnissen im ersten Jahre nach der Pflanzung etwa 40 dz, im zweiten Jahre 80 — 100 dz, im dritten Jahre 60 — 80 dz vom Hektar geerntet werden. Als Durchschnittspreis können für die letzten 5 Jahre 20 — 25 ℳ für
den Zentner angenommen werden. den
2 Es beruhen diese Zahlen auf Ernteergebnissen und Erfahrungen, die in der Rheinprovinz
am Vorgebirge zwischen Bonn und Cöln gewonnen worden sind,
wo etwa 500 Morgen mit Erdbeeren, Laxtons Noble, angepflanzt sind.
hauptsächlich der Sorte Einer der größten Züchter am
Vorgebirge hat neben seinen umfangreichen Buschobstanlagen etwa 25 Morgen mit Erdbeeren angepflanzt. Es wurden als Höchstein⸗
nahme auf ein Jahr aus diesen Kulturen 12 000 ℳ erzielt.
Zu
r
Düngung dieser Erdbeeranlagen auf sandigem Lehmboden werden auf dem Hektar alljährlich verwendet: 4 dz Thomakschlacke, 4 de2 40 % iges
Kali und eine jährliche Stallmtstdüngung von 800 da.
Für die Aus⸗
dehnung der Erdbeerkulturen im landwirtschaftlichen Betriebe sind vor allem günstige Bodenverhältnisse, geschulte Arbeitskräfte und ein nicht zu entfernt gelegenes Absatzgebiet erforderlich. Wo diese Bedingungen vorhanden sind, kann mit wirtschaftlichem Erfolge feldmäßiger Anbau
von Erdbeeren betrieben werden.
Im Anschluß an diese Ausführungen sprach der Geschäftsführer des Landesobstbauvereins für das Sachsen M. Lindner
(Dresden) über die Auswahl der O
starten und ⸗sorten bei
Obstpflanzungen: Die Bedingungen für den Anbau bestimmter Obstarten und ⸗sorten sind durch die Natur gegeben, jede Gegend hat auch ihre Eigenschaften in der Verwertung des Obstes, und mit diesen ist bei Neupflanzungen, Erweiterung und Verbesserung von Obst⸗
anlagen zu rechnen.
ie Obstarten und viele Sorten haben nach Boden⸗
und Lageverhältnissen bestimmte Anbaugebiete gefunden, teils merklich
durch ihren Umfang und den damit verbundenen Obsthandel abgegrenzt,
teils nur für engere Bezirke oder einzelne Städte bemerkenswert⸗
Ohne weiteres wird man sich
in ausgesprochenen Anbaugebieten
bei der Art⸗ und Sortenwahl nach den vorhandenen großen Be⸗ ständen richten; in anderen Gegenden aber unterrichtet man sich nicht immer genügend und beschreitet dann eigene Wege, die häufig genug zu kostspieligen Versuchen führen. Die 12s die Erzeuger und
Verbraucher verbinden, sind oft recht unsche durch die regelmäßig
Aufkäufer gebildet.
doch eine beachtenswerte Handelsware, vorfinden.
nhar, sie werden zumeist ärkte besuchenden kleineren Besitzer oder Sind es oft auch kleine Mengen, die auf diese Weise befördert werden, an den Marktplätzen vereinigt, geben sie für die sich Abnehmer stets Die regelmäßige Beachtung der Marktverhältnisse bringt
stets wichtige Fingerzeige für die Auswahl der Arten und Sorten.
geeigneter Boden usw., sind in den verschiedensten Gegenden fast keinem Wechsel unterworfen, es ändern sich aber die wirtschaftlichen Verhältnisse, und zwar in einer für den Obstbau zu schnellen Weise. Die Erzeugungskosten werden höher, die Arbeitsteilung wird schärfer, und auch die Absatzgelegenheiten verschieben sich durch mancherlei Um⸗ stände. Es ist mit erhöhten Ansprüchen der Verbraucher, mit der Einfuhr ausländischer Früchte und auch mit der räumlichen Ausdeh⸗ nung der Städte zu rechnen. Letztere bedingt ein Verschieben der Er⸗ zeugungsstellen von Obst in größere Entfernungen von den Städten. Die ganze Entwicklung treibt zur Massenerzeugung, und damit werden an die frühere Tragbarkeit, Versandfähigkeit, die verschiedensten Ver⸗ wertungsmöglichkeiten, Aussehen, Größe der Sorten größere Ansprüche gestelt. Die Lbstbauförderung hat sich mit bestem Erfolge bemüht, die Erzeugung deutschen Obstes mit Ueberwindung der Schwierigkeiten zu steigern. Man verfügt über hinreichende Arten und mehr als genügende Sorten, auch über solche, die bis zum Eintritt der Ernten kein Menschenleben verstreichen lassen. Beachtenswert sind auch die Erfolge durch die Kulturmittel, die planmäßige Ertrags⸗ steigerung, und weitere Steigerung steht in sicherer Aussicht durch Sortenzucht und Zuchtwahl. Die größte Beachtung hat wohl der Apfelbaum gefunden, mit Recht. Die deutschen Aepfel haben einen hohen gesundheitlichen Wert. Von jeher bemühten sich deutsche Obst⸗ züchter, schmackhaften Sorten den Vorzug zu geben, und das ist auch nicht ohne Einfluß auf den NI im Lande geblieben. Das wirk⸗ samste Mittel, das deutsche Obft bei den deutschen Verbrauchern im Wert zu erhöhen, waren und sind die Obstmärkte der obstbaulichen Körperschaften. Die Ansichten der Konsumenten, daß ausländische Aepfel geschmackltch doch weit besser seien, haben sich zugunsten des deutschen Obstbaues geändert. Das weist darauf hin, auch in Zukunft immer an erster Stelle geschmacklich wertvolle Sorten zu bauen. Von nicht geringem Einfluß auf die deutsche Obsterzeugung ist auch die aufstrebende deutsche Konservenindustrie. Sie hat für ihre Fabrikate in Deutschland ein gutes Absatzgebiet, sie hat aber auch einen klangvollen Namen im Ausland, und die Ausfuhr wird se nehmen. An der Lieferung des Rohmaterials müssen sich deuische Obstzüchter beteiligen, mehr noch, als es bisher geschieht. Die Aus⸗ wahl brauchbarer Arten und Sorten für diese rt der Verwertung ist hinreichend, dürfte vielleicht nur nicht den Fabrikanten völlig 1g kannt sein. Eine Verbesserung der deutschen Fruchtkonserven würge wir durch Hinzunahme weiterer wertvoller Sorten erreichen. der Auswahl der Arten und Sorten ist eine strengere Grenze 805 ihren Ansprüchen an Boden, Lage und Pflege zu ziehen, dann w sich die notwendige Einheitlichkeit von selbst ergeben. sw rt. Heute vormittag hielt die Betriebsabteilung der Lan mit schaftsgesellschaft eine Sitzung ab. Sie beschäftigte sich zunächst mir der immer noch brennenden Landarbeiterfrage und erörterte Hilfemein⸗ egen den Arbeitermangel, worüber Amtsrat Kayser (Kasimgee urg) referierte. Dann wandte sie sich der Frage zu: statter ist beim Gutskauf zu beachten Als Berichter Fus⸗ führte Rittergutsbesitzer Dr. Poppe (Groß Dunge) Der Verkehrswert der Güter ist im allgemeinen höher als ihr g und wert, besonders im westlichen deutschen Vaterlande. Grund der
Boden ist nicht vermehrbar, dagegen wächst die Bevölkerung, un
Die Grundbedingungen für ein gutes Gedeihen der Obstbäume, wie
Wohlstand mehrt sich. Einer überbietet den anderen, und so steigen die Bodenpreise. In hohem Maße wirkt weiter preissteigernd die Entwertung des Geldes. So hat sich bereits vor Einführung der Getreidezölle der Wert der Güter im Laufe von etwa 50 Jahren ver⸗ doppelt. Eins darf allerdings nicht vergessen werden: die Investierungen in Grund und Boden sind namentlich während der letzten Jahrzehnte anz bedeutend. Wie anders ware es sonst möglich gewesen, auf gleicher rundfläche die zunehmende deutsche Bevölkerung bis auf ein Geringes zu ernähren. Soweit durch rentable Meliorationen der Preis des Bodens steigt, ist dies volkswirtschaftlich erwünscht; soweit darüber hinaus infolge größerer Nachfrage die Preise anziehen, ist das ungesund. Es zeigen sich die Folgen des Landhungers. Würde der steigenden Rachfrage ein in gleichem Maße steigendes Angebot gegenübersteben, so würde etwa der Ertragswert bezahlt werden. Mit fteigender Bevölke⸗ ungsziffer eines Kulturlandes muß daher, soweit Neuland nicht zur Lerfügung steht, steigende Aufteilung des Bodens Hand in Hand gehen. Eefreulich ist es, daß die Forderung einer wirklich großzuüͤgigen Kolonisation mehr und mehr Anerkennung und Würdigung findet. Almähliche Aufteilung des größeren Besitzes bei Besitzwechsel, er⸗ leichterte Gründung von Abbauwirtschaften, kleinbäuerli he Besiedelung pon Heide und Moor, bei angemessenen Preisen für Korn und Vieh: as ist der Heiltrunk, der imstande ist, das deutsche Volk jung und stark zu erhalten, den sozialen Fragen ihren Nachdruck zu benehmen. Im Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität drängte auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit die Entwickelung der Zentralisierung zu. Eine einzige Ausnahme macht der Landbau. Die Industrie feiert ihre größten Triumphe durch Arbeits⸗ teilung einerseits, durch Arbeitsvereinigung in Raum und Zeit andererseits. Unselbständigkeit und Einseitigkeit sind das Los des Fabrikarbeiters. Demgegenüber ist der landwirtschaftliche Produktions⸗ prozeß über Naum und Zeit verteilt und wird es, indem er sich der Natur einfügt, auch immer bleiben müssen. Je kleiner der Betrieb, desto besser die Anpassung an Boden und Kltma, desto größer die Viehhaltung. Vermehrte Viehhaltung aber bedingt ver⸗ mehrten Aufschluß der Bodenkrärte. Die arbeitsame, sparsame Durchdringung des ganzen Betriebs, wie die kleinbäuer⸗ liche Familie sie im eigensten Interesse ausübt, ist mmersetzlich. Daß demgegenüber dem Großbetriebe mancherlei Vor⸗ teile der Arbeitsteilung und ⸗vereinigung eigen, ist fraglos. Alles in allem bleibt jedoch die Ueberlegenheit des Kleinbetriebes, soweit ein fleißiger, sparsamer, intelligenter Bauernstand in Frage kommt. Beim Kleinbetriebe entfallen auf die gleiche Fläche mehr Menschen, mehr Vieh, mehr Gebäude. Der Kleinbetrieb erwirtschaftet die höhere Grundrente, seine Steuerkraft ist die größere, der innere Markt ist ein erweiterter. Der Wert eines Gutes setzt sich zusammen aus dem Lage⸗, dem Klima⸗ und Qualitätswerte des Bodens einerseits und aus den Urbar⸗ machungs⸗, den Gebände⸗ und Wirtschaftseinrichtungskosten anderer⸗ seits. Berechnet man die im Laufe der Zeit in den Boden gesteckten Ürbarmachungs⸗ und Wirtschaftskosten nach heutigen Arbeits⸗ und Materialpreisen, so findet man vielfach, daß diese Werte durch den beutigen Ertragswert der Güter nicht gedeckt werden. Jedenfalls kauft man fertige Kultur im allgemeinen billiger, als man sie unter heutigen Bedingungen herstellen kann. Die Aereboeschen Zusammen⸗ stelungen über die Preisgestaltung der Güter und des nackten Bodens in Preußen ergeben in großen Umrissen das folgende: 1 Unter gleichen natürlichen Vorbedingungen werden heute die im Klenbesitz befindlichen Güter für die Flächeneinheit 3 mal so hoch be⸗ fahlt wie die im Großbesitz besindlichen. Im Mittel stehen Güter mittlerer Größe. Der nackte Boden wird im Kleinbesitz etwa doppelt so hoch bezahlt, wie im G oßbetrieb. 2) In den letzten 50 Jahren nt sich der Wert des nackten Bodens bei den besten Böden etwa vedoppelt, bei den geringsten Böden dagegen verzehnfacht. In der Mite stehen die Mittelböden. Eine Erklärung für das fabel⸗ boste Anwachsen des Werts der geringen Böden ist darin zu finden, daß die moderne Landwirtschaftstechnik den gerigen Böden in sehr viel haherem Maße zugute kam als den besten Böden. 3) Die Kurve der Preissteigerung des nackten Bodens ist keine gleichmäßig verlaufende: von 1861 bis 1889 ein etwa gleichmäßiges Anziehen der Preise, von 1889 bis 1901 ein Sinken der Preise beim besseren Boden, ein abgeschwächtes Anziehen beim geringen; von 1901 bis heute findet ein Anziehen der Preise auf der ganzen Linie statt, wiederum aber im verstärkten Maße beim leicten Boden. Die besten Böden, soweit sie sich im Großbesitz befinden, erreichen in einzelnen Gegenden 1912 noch nicht den Preis⸗ stand, den sie 1889 schon inne hatten. — Bei Beurteilung der Bodenpreise wird man verschiedene Faktoren zu berücksichtigen haben. Preissteigernd wirken: Meliorationen, Verkehrsbesserungen, Bevölkerungszunahme, steigender Wohlstand, Entwertung des Geldes, Anziehen der Viehpreise. Preismindernd wirken: absfolutes und relatives Steigen der Arbeitslöhne, Gleichbleiben der Getreidepreise im Durchschnitt der letzten 50, ja 100 Jahre bei im übrigen ge⸗ steigerten Produktionsunkosten. Daß danach die Getreidezölle, die ein Sinken der Getreidepreise unter das Niveau der letzten 100 Jahre hinderten, den Grund und Boden zum Schaden des landwirtschaftlichen Gewerbes selbst verteuert haben, ist kaum zu folgern. Höchstens kann man annehmen, daß eine Entwertung des Grund und Bodens bezw. der in ihm steckenden Arbeits⸗ und Kapitalaufwendungen vermieden wurde. Die Landflucht in allen Kulturstaaten, dite Abnahme jungfräulichen, bevorzugten Grund und Bodens wird mit der Zeit den Weltmarktpreis landwirt⸗ schaftlicher Produkte auf das Niveau der Produktionskosten heben und damit landwirtschaftliche Zölle überflüssig machen. Wohl dem Volke, das seine Landwirtschaft inzwischen nicht preis gab. Einem soliden Gutskaufe soll zugrunde liegen eine klare, ein⸗ gehende Gutsbeschreibung, kein Phantasiegemälde. Eine sachgemäße Gutzbeschreibung wird jedem einsichtigen Käufer Auskunft nicht nur über das Gut selbst, sondern auch über die Person und Tätigkeit des Verkäufers gewähren. Aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen über Bruttoerträge, Angaben über einzelne Betriebszweige besagen wenig, wenn nicht die statischen Verhältnisse und der Aufwand gegenüber gestellt werden. Voranschläge sind wertlos. Es ist möglich, heute bei künstlicher Beregung und Düngung in der Wüste Weizen zu bauen, ob uch rentabel, das ist eine andere Frage. Es ist privatwirtschaftlich die Aufgabe des Landwirts, nicht hohe Roherträge, sondern hohe Rein⸗ erträge zu erwirtschaften, die allein ihn in den Stand setzen, dauernd hohe Löhne und Steuern zu zahlen. Der Ertragswert eines Gutes gibt die vornehmste Grundlage zu dessen Beurteilung. Auf den Er⸗ ragswert baut jegliche Ueberlegung beim Kauf und Verkauf bewußt der unbewußt auf. Es würde im hohen Interesse aller gewissen⸗ haften Käufer und Verkäufer liegen, wenn die Deutsche Landwirt⸗ schaftsgesellschaft eine uneigennü zige, unparteiische Gütervermitt stelle einrichtete. u“
Jahres versammlung des Vereins zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reiche.
s Im Rahmen der „großen landwirtschaftlichen Woche“ hielt am 6 86 19 Februar auch der Verein zur Förderung der Moorkultur nd eutschen Reiche in Berlin seine Jahresversammlung ab. Wie sir dan am ersten Tage der Beratungen erstatteten Geschäftsbericht 8 1912 ausgeführt wurde, hat das starke Interesse für Kultivierung ni koore und ihre Besiedlung im Berichtsjahr angedauert und ist V entlich gesteigert worden durch die staatlichen Maßnahmen und üidbewilligungen für diese Zwecke. In Angriff genommen ist u. a. lan die Kultur des an der Berlin⸗Hamburger Bahn gelegenen Havel⸗ vansschen Luches im Umfang von 50 000 ha. Es verspricht, die gitneihe⸗ sid. Heukammer Berlins zu werden. Die Meliorationen b Den sich jetzt über; vreußische Provinzen sowie über 6 Staaten Fͤhr eutschen Reichs. Das Reichsamt des Innern gewährte im ene, 1912 dem Verein an Beihilsen 25 000 ℳ für den dsg. 8 voree Belspielganlagen und aus dem Fonds zur Hebung allabsatzes 60 000 ℳ, diese mit der Maßgabe, daß hier⸗ üe deh solche Stellen Zuwendungen zu machen seien, die ebung des Kaliabsatzes durch Kultivierung von Mooten bei⸗
— 82* tragen. Beträchtliche Beihilfen haben auch einzelnen Landes⸗ regterungen gewährt, und 11 000 ℳ wurden vom Verein der Thomas⸗ phosphatfabriken geschenkt. Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt zurzeit 1259. mnahmen und Ausgaben sind bei entsprechender Vermehrung der Kassengeschäfte des Vereins auf etwa 250 000 ℳ angewachsen.
Nach Erstattung des Geschäftsberichts begründete Oekonomie⸗ rat Th. Echtermeier den folgenden Antrag, der ein⸗ stimmige Annahme fand: „Der Verein, überzeugt von der Notwendigkeit, Dentschland vom Bezuge ausländischen Gemüses unabhängig zu machen, erblickt ein hierzu geeignetes Mittel in der Aufschließung größerer Moorflächen zur Einrichtung von Obst und Gemüsekulturen. Demgemäß wird beschlossen, diese Bestrebungen nach jeder Richtung zu unterstützen und insbesondere Anträge an die Staatsregierungen zu stellen, ausreichende Geldmittel für diese Zwecke flüssig zu machen.“ .
Ueber Gemüsebau auf Moorboden sprachen darauf Domänenpächter Schurig (Etzin) und als Korreferent Freckmann, Leiter der Moorversuchsstation Neu Hammerstein. Beide Redner stimmten darm überein, daß Moorboden hervorragend günstige Er⸗ gebnisse im Gemüsebau liefere. Der erste der beiden Redner hat Gelegenheit gehabt, je einige hundert Morgen Lehmboden und Moor⸗ land nebeneinander in ihrer Ertragsfähigkeit für Gemüse zu be⸗ obachten und die ersichtliche Ueberlegenheit des letzteren Bodens nach Menge und Güte der Erzeugnisse (alle Kohlarten, Gurken, Erbsen, Bohnen) festgestellt. Die Ausführungen dieses Redners erregten bei den Fachgenossen ein gesteigertes Interesse durch einige Mitteilungen über die von ihm geübte Praxis des Gemüsebaues, die Dichte der Pflanzung, die Anwendung von Stahldraht statt Holz, z. B. auch für Bohnenstangen. — Neuere Erfahrungen auf dem Gebiete der Moorkultur teilten als⸗ dann noch die Herren Tacke und Freckmann mit. Sie betrafen Moor⸗ drainage, Heutrocknung und eine Menge anderweiter Erfahrungen und fanden aufmerksame Zuhörer.
Der zweite Tag der Jahresversammlung gehörte nach alter Ge⸗ wohnheit ausschließlich der Technik der Moorkultur. Ueber „Torf⸗ streuhandel“ sprach Geheimer Rat, Professor Dr. Tacke. Als die wichtigste Seite der Angelegenheit wurde bereitwillig von allen Seiten die Schwierigkeit anerkannt, zu festen Normen bezüglich des zu⸗ lässigen Wassergehaltes der Torfstreu zu gelangen. Eine Konditionierung, wie sie bei verschiedenen anderen hygroskopischen Materialien mehr⸗ fach eingeführt ist, 3. B. bei Wolle und Seide, derart, daß u. a. bei Wolle ein sich über 12 % ergebender Wassergehalt einer Durchschnitts⸗ probe am Gewicht gekürzt werden kann, ist bei Torfstreu schon des⸗ halb schwierig, weil der Wassergehalt sich in viel höheren Prozenten bewegt und die Billigkeit des Materials andererseits kostspielige Konditionierungen kaum zuläßt. Aber gerade wegen des hohen Prozentsatzes ist ein Uebermaß des Wassergehalts ärgerlich und schädlich, weil unnütze Frachtkosten verursachend. Die Frage erscheint nach längeren Erörtéerungen noch nicht spruchreif. „Zum Schluß berichtete der Ingenieur, Direktor Arland (Berlin) über die Tättgkeit der „Technischen Abteilung“ des Vereins. Seine Arbeiten haben die Versuche seines Vorgängers, des verstorbenen Direktors Dr. Wolff, weiter fortgesetzt, um eine bessere Ausnutzung des Torfes als Brennmaterial zu erzielen. Für diese Zwecke stellte eine Anzahl von Behörden die notwendigen Mittel in dankenswerter Art zur Verfügung. Auch die Reichsregierung und mehrere Landes⸗ regierungen gewährten dafür Beihilfen von zusammen 27 000 ℳ. Der interessante Bericht hat wefentlich nach drei Richtungen die Frage eingehendster Prüfung unterzogen: 1) Verbesserung und Anpassung der Zimmeröfen zur geeigneten Verwendung des Torfes in seiner be⸗ kannten Gestalt des Torfziegels, 2) Brikettierung des Torfes, 3) Ver⸗ wendung des Torfes in Gestalt von Torfstaub zum Dampffkessel⸗ betrieb. Zu 1 sind wesentliche und mehrfach neue Vorschläge von Erfindern gemacht und auf ihre Brauchbarkeit und Verwendbar⸗ keit untersucht worden. Es ist sicher, daß Torf auch in luftdicht ver⸗ sch ießbaren Oefen mit gutem Erfolge in bezug auf Heizwirkung und Billigkeit gebrannt werden kann, der große Sauerstoffgehalt des Torfes gewährt beim Verbrennen in dieser Art namhafte Vorteile gegen Braun⸗ und Steinkohle. Die Brikettierung des Torfes befindet sich noch in einer namhaften Fabrik im Versuchsstadium. Die Torfstaubverbrennung verheißt Gutes, so negativ auch die Erfolge der Kohlenstaubhetzung gewesen sind; doch sind auch hier die Versuche noch nicht abgeschlossen. Der sich an den Bericht knüpfende Meinungsaustausch war sehr lebhaft; namentlich fesselten die Mitteilungen von Ingenieur Ziegler über sein Unternehmen der Beikettierung des Torfes unter Beschränkung des Wassergehalts auf 60 %. Sichere Ergebnisse sind bald zu erwarten. Dem Vorsitzenden erschienen in einem Schlußwort die Versuche zu 1 als die bei weitem wichtigsten.
Landwirtschaftliche Arbeitsvermittlung des Verbandes märkischer Arbeitsnachweise.
Ddie Beschaffung geeigneter Arbeitskräfte ist für die Landwirtschaft immer schwieriger geworden, und bei den bisherigen Versuchen ist es nicht gelungen, den Klagen der Landwirte über Mangel an Arbeitskräften abzuhelfen. Besonders schwierig gestaltet sich die Befriedigung des Bedarfs an inländischen Arbeitskräften; und doch dürfte es möglich sein, durch eine Regelung der Arbeitsvermittlung, die einen besseren Ausgleich zwischen Arbeitsangebot und Nachfrage gewährleistet, eine Besserung der Verhältnisse herbeizuführen, wie dies ja auch die Er⸗ fabrungen in Mittel⸗ und Süddeutschland gezeigt haben. Diese Aufgabe auch in der Provinz Brandenb urg zu lösen, hat der Verband märkischer Arbeitsnachweise unternommen und⸗ seine Mitglieder, die allgemeinen öffentlichen Arbeitsnachweise, auf die Vermittlung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte besonders hingewiesen. Insbesondere hat er beim „Zentralverein für Arbeitsnachweis“ in Berlin C. 54, Gormannstraße 13, die Einrichtung einer besonderen Abteilung für die Vermittlung land⸗ wirtschaftlichen Personals angeregt, die als Zentrale tätig sein soll. Die gleiche Einrichtung ist bei einigen größeren Arbeitsnachweisen der Provinz getroffen. Die Berliner Abteilung ist schon seit mehr als einem Jahr in Tätigkeit, und es wird die Vermittlung durch einen mit den landwirtschaftlichen Verhältnissen der Provinz besonders ver⸗ trauten Beamten besorgt. Die Vermittlung selbst erfolgt kostenlos Der Arbeitgeber hat gegebenenfalls nur die Kosten der Eisenbahnfahrt zu tragen, doch werden die von den öffentlichen Arbeitsnachweisen vermittelten Arbeitskräfte auf den Staats⸗ bahnen zu einem Ktlometersatze von 1,5 ₰ befördert, damit das Arbeitspersonal so billig wie möglich beschafft werden kann. Die Anmeldung der offenen Stellen und der Stellen⸗ suchenden kann versönlich oder schriftlich beim Zentralverein selbst sowte bei jedem öffentlichen Arbeitsnachweis der Provinz erfolgen. Durch den Vakanzenlistenverkehr unter den Mitgliedern des Verbandes kommen die gemeldeten Stellen zur Kenntnis nicht nur der Zentrale, sondern auch aller übrigen Arbeitsnachweise in der Provinz, und dadurch wird es möglich sein, alle verfügbaren und zur Annahme auswärtiger Stellen bereiten Arbeitskräfte überweisen und den Ausgleich bewerkstelligen zu können. Die landwirtschaftliche Ab⸗ teilung des Berliner Zentralvereins hat bisher mit gutem Erfolge gearbeitet. Von den Arbeitsnachweisen der Provinz wurden im Jahre 1911 insgesamt 4615 männliche und 299 weibliche Arbeits⸗ kräfte vermittelt, darunter nach auswärts 2793 männliche Sund 41 weibliche Personen. Dieses erfreuliche Ergebnis beweist, daß der öffentliche Arbeitsnachweis durchaus imstande ist, der Landwirtschaft Arbeitskräfte zuzuführen. Es werden zweifellos auf diesem Gebiet viel größere Fortschritte gemacht werden, wenn sich sowohl die Landwirte als auch die landwirtschaftlichen Arbeitnehmer dazu verstehen, trotz vereinzelter, zu Beginn einer solchen neuartigen Tätigkeit kaum zu vermeldender Mißerfolge, sich bet Arbeiterbedarf bezw. Arbeitslosigkeit stets der Vermittlung der öffentlichen Arbeitsnachweise, vor allem der landwirtschaftlichen Ab⸗ teilung des Berliner Zentralvereins für Arbeitsnachweis zu bedienen: dann wird die Einrichtung auch diese Aufgabe mit immer größerem
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Erfolge zu loͤsen imstande sein und ich in die übrige volkswirt⸗ schaftlich Jo bebeutungsvolle Organisation des öffentlichen Arbeits⸗ nachweises mit Erfolg einfügen.
Verdingungen. (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, knnen in de Wochentagen in dessen Expedition während der Dienstst inden von 9—3 Uhr eingesehen werden.) Türket.
Generaldirektion der Kaiserlichen Militärfabriken in Tophane: Vergebung der Lieferung des während eines Jahres benötigten Zements in Fässern und Säcken. Angebote an die Militärkommission der genannten Generaldtrektion, jeden Montag und Donnerstag, Nach⸗ mittags von 1—-4 Uhr. — 8 8
Rumänien. Generaldirektion des Sanitätsdienstes in Bukarest 25. Februar 10. März 1913, Vormittags 10 Uhr: Vergebung der Lieferung von für die Sanitätsdienste benötigten Instrumenten und Apparaten Die Lieferungsedingungen sind bei der obigen Generaldtrektion (Str. Visarion Nr. 4) erhältlich. 1 Ephorie der Zipilspitäler in Bukarest (Eforia spitalelor civile, Bucuresti). 21. Februar/(6. März 1913, Vormittags 9 ½ ÜUhr: Vergebung der Lieferung von 37 000 Paketen Hydrophil⸗Watte „Dr. Bruns*, 8600 Paketen Watte und 47 000 Paketen Hydrophil⸗ Verbandgaze. benda, 25. Februar/10. März 1913, Vormittags 9 Uhr: Vergebung der Lieferung von Medizinalflaschen und Glasgegenständen. Die Lieferungsbedingungen sind bei der obigen Verwaltung erhältlich.
Bulgarien.
Kreisfinanzverwaltung in Sofia 13. März 1913: 1) Lieferung von Eisenhahnröhren für die bulgarische Eisenbahnverwaltung. An⸗ schlag 19 980 Fr. Sicherheit 999 Fr. 2) Lieferung von Lokomotiv⸗ und Waggonöl für dieselbe Verwaltung. Anschlag 247 500 Fr. Sicherheit 12 375 Fr. Die Lastenhefte und die Verzeichnesse Nr. 444 und 463 zu den obigen beiden Lieferungen liegen an Werktagen in der Eisenbahndirektion und in den bulgarischen Handelskammern zur Einsicht aus.
hsamt des Innern zusammengestellten n für Handel, Industri d Land⸗ wirtschaft“.) Frankreich. ehandlung von Schamottesteinen. Laut Mitteilung
5 Zollbehörden angewiesen, auf feuerfeste Steine den Zollsatz der Nr. 332 Abs. 1 des Tar fs (1 Frank — Mindesttarif — für 100 kg) bis auf weiteres erst dann anzuwenden, wenn sie einen Ge⸗ halt von mehr als 40 v. H. Tonerde aufweisen. Die endgültige Regelung sollte von einem bestätigenden Gutachten des Comité Consultatif des Arts et Manufactures gemacht werden.
Dieses Gutachten ist nunmehr abgegeben und spricht sich dabin aus, daß als feuerfeste Erzeugnisse mit Tonerdebase grundsätzlich solche anzusehen sind, die mehr als 30 v. H. Tonerde enthalten. Um jedoch die Schwiertgkeiten zu vermeiden, welche durch die wechselnde Be⸗ schaffenheit der feuerfesten Erzeugnisse, durch die Probeentnahme (etwa 1 v. H.) und infolge von etwaigen Irrtümern bei der Analyse (05 v. H.) entstehen können, ist für zulässig erachtet worden, die Grenze für den Tonerdegehalt auf 32 y. H. hinaufzusetzen, wobei alle etwaigen Ungenauigkeiten, bei der Probeentnahme und der Analyse, eingerechnet sind.
Hiernach haben die zuständigen Ministerien entschieden, daß nach Nummer 331 des Zolltarifs behandelt werden sollen einerseits alle Erzeugnisse mit einem Tonerdegehalt bis zu 30 v. H., ferner solche mit einem Gehalte bis zu 32 v. H., bei denen keine Analpse⸗ schwankungen festgestellt sind, und unter Umständen auch Erzeugnisse mit mehr als 32 v. H. Tonerdegehalt, bei denen solche Schwankungen vorgekommen sein möchten.
Vereinigte Staaten von Amerika. Zur Zolltarifrevision. Das für die Tariff- Hearings auf-
gestellte Programm ist innegehalten worden; die Vernehmungen haben am 31. Januar 1913 ihren Abschluß gefunden. (Nach einem Berichte
des Kaiserlichen Generalkonsulats in New York.)
“ Salvador. h“
Zollbehandlung der Postpaketsendungen. — Be⸗ steuerung der fremden Handlungsreisenden und der Ver⸗ treter fremder Häuser. Aus Handelskreisen sind mehrfach Be⸗ schwerden darüber eingelaufen, daß Personen, welche den Handel nicht gewerbsmäßig ausüben und deshalb keine Stempel⸗ und Munizipal⸗ steuern zahlen, in Postpaketen eine große Menge von Verbrauchs⸗ gegenständen einführen, die sie zu niedrigen Preisen verkaufen und auf diese Weise mit den Handelshäusern, welche die genannten Steuern entrichten, in Wettbewerb treten. Ferner ist darauf hingewiesen, daß auch Handlungsreisende ihre Muster in derselben Weise veräußern, sowie daß Vertreter fremder Häuser, die in Salvador ihren Wohnsitz haben, einträgliche Geschäfte machen, ohne daß der Staat oder der Handel irgend einen Vorteil davon haben.
Nach einer Verfügung der Exekutivgewalt vom 19. Oktober 1912 sollen deshalb diejenigen, welche Waren in Postpaketen oder über die Zollämter einführen und nicht in den Artikeln 1, 4, 5, 6, 7 und 12 des unterm 14. Mai 1912 geänderten Stempelsteuergesetzes aufgeführt sind, einen Zuschlag von 10 v. H. auf die Zölle und Steuern ent⸗ . der Zuschlag soll mindestens 50 Centavos für jedes Paket etragen.
8 Handlun gsreisende, welche mit Mustern nach Salvador kommen, um an den Großhandel zu verkaufen, haben beim Betreten des Landes 100 Pesos zu zahlen, wenn sie sich nicht länger als 2 Monate im Lande aufhalten. Nach Ablauf dieser Frist haben sie monatlich 25 Pesos zu entrichten, die durch die Zollamtsverwalter eingezogen werden, wenn die Reisenden das Land verlassen. Den gleichen Betrag von monatlich 25 Pesos haben beim Generalschatzamt und bei der Steuerverwaltung die im Lande wohnenden Vertreter fremder Häuser zu zahlen. Sie müssen sich 20 Tage nach Kund⸗ machung dieser Verfügung bei der Steuerverwaltung ihres Wohnorts eintragen lassen, widrigenfalls sie mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 Pesos belegt werden. Diese Verfügung ist 30 Tage nach ibre Kundmachung in Kraft getreten. “ (Diario oficial)
v11“
Winke für Gläubiger bei Konkursen in Mexiko. . Der gerichtliche Beschluß über Eröffnung eines Konkurses wird in Mexiko dreimal in dem Amtsblatt des Staates, Bezirks oder Terri⸗ toriums veröffentlicht, in welchem das Verfahren stattfindet. Außerdem werden sämtliche Gläubiger, deren Wohnsitz bekannt ist, durch eine amtliche Mitteilung des Gerichts von der Eröffnung in Kenntnis gesetzt. Die Frist, innerhalbb deren in Curova wohnhafte Gläubiger ihre Forderungen anzumelden haben, be⸗ trägt drei Monate. Die Anmeldung hat bei dem Konkurs⸗ gerichte zu erfolgen. Sämtliche von einem im Ausland wohnhaften Gläubiger einzureichenden Urkunden müssen von einem in dem be⸗ treffenden Lande amtierenden mexikanischen diplomatischen Vertreter oder zuständigen Konsul legalisiert sein; alle in einer fremden Sprache vorzulegenden Schriftstücke sind im Original und in einer beglaubigten spanischen Uebersetzung beizubringen. Die Anmeldung selbst hat in spansscher Sprache zu erfolgen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Mexiko.) 11 8
der „Nachrichten“ vom 29. August 1911 waren die