Aus den im Rei
of Trade Journal“ mehrere Kartoffeln m.
haftet
chsamt des Innern zusammengestellten
„Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗
wirts
chaft“.)
Argentinische Republik. Einfuhrverbotfür Kartoffeln. Laut Mitteilung im „Board
werden Kartoffelsendungen, bei denen eine oder nit der Knollenfäule (Fusarium Solanis) be⸗
vorgefunden werden, zur Einfuhr nicht zugelassen.
Winke für Gläubiger bei Konkursen in Fes (Marokko).
Der We Konsulatsbe
g, den der Gläubiger im Falle des Konkurses seines im zirke Fes ansälsinen Schuldners einzuschlagen hat, um Be⸗
friedigung wegen seiner Forderung zu erhalten, ist verschieden, je nachdem der Schuldner den eines anderen als des
marokkanischen Staates als
ngehöriger oder Schutzgenosse
dieses Staates genießt oder marokkanirscher Untertan ohne fremde
Protektion ist.
Die Konkurseröffnung über das Vermögen eines
im Konsulatsbezirk ansässigen, der ersten Kategorie angehörenden Ge⸗
meinschurdners wird in der europäischen Zeitungen amt
lichu
Bestimmungen der K
Regel in einer der in Tanger erscheinenden lich bekannt gemacht
Venöffent⸗
ngen, betreffend die Konkurseröffnung über das Vermögen marokkanischer Untertanen, finden in der Regel nicht statt
Das Konkurs verfahren über das Vermögen eines Angehörigen
oder Schutzgenossen eines fremden Staats richtet sich nach den
onkursordnung des betreffenden Staats.
Dem marokkanischen Rechte, das zur Anwendung kommt,
wenn der vermögens⸗ bezw.
marokkanischer Untertan ist,
unbe
behörde (Kaid) ergriffen.
zahlungsunfähig gewordene Schuldner
ist ein eigentliches Konkursverfahren
kannt. Die Maßnahmen zur Sicherung der Gäubigerrechte und verhältnismäßigen Befz iedigun, ihrer Forderungen werden auf die Initiative eines oder mehrerer Gläubiger von der Verwaltungs⸗
bestimmten Fristen gebunden. Sachverhalt durch Befragen
Gläubiger fest und Schuldners mit
fügungen darüber zu treffen. Einigung treffen läßt, der Gemeinschuldner gericht ich für zahlungs⸗
unfähig erklärt.
Ihre Vornahme ist an keine gesetzlich
Die Verwaltungsbehörde stellt den des Gemeinschuldners und mehrerer
belegt auf deren Antrag das Vermögen des Beschlag und untersagt ihm, irgendwelche Ver⸗
Dann wird, sofern sich keine gütliche
Die Zahlungsunfähigkeitserklärung kann von dem
Gläubiger dadurch angefochten werden, daß er nach veist, der Gemein⸗ schuldner habe Vermögensbestandteile beiseite geschafft Findet eine derartige Anfechtung nicht statt, so werden die Vermögensbestandt ile des Gemeinschuldners öffentlich verkauft und der Erlös unter die Konkursgläubiger verteilt. Di lichen verhältnismäßigen Befriedigung eines bei der Verteilung nicht
berücksichtigten Gläubigers geh
sulats
8
191:
Metallbestand (Be⸗ stand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen,
das 278
darunter Gold.
Bestand an Reichs⸗ käassenscheinen..
Bestand an Noten anderer Banten .
Bestand an Wechseln
und
Bestand an Lombard⸗
ford
Bestand an Effekten Bestand an sonstigen Akti saastts
Passiva: Grundkapital..
Reservefonds... 66 937 (unverändert) (unverändert) Betrag der um⸗ laufenden Noten.
sonstige tä lich fällige Verbindlichkeiten.
sonstig
Nach der Wochenüber
in Fes.)
e Konkursgläubiger sind zur nachträg⸗
alten. (Bericht des Kaiserlichen Kon⸗
Aktiva: 1913
Kilogr. fein zu
sicht der Reichsbank vom 22. Februa betrugen (+ und — im Vergleich zur Vorwoche): 8
4 ℳ berechnet) 1 230 554 000 1 269 548 000 1 212 392 000
erungen.
(s— 19 975
F1“
(unveränd
(+ 26 014 e Passiva. . 8 56 880
170 937 000 (+ 3 319 000) (— 6 867 000) (+ 6 843 000)
180 000 000
(+ 29 498 000) (+ 27 464 000) (+ 41 417 000) 932 090 000
(+ 20 669 000) ( 18 007 000) (+ 30 832 000,
27 930 000 (+ 2 806 000 (+
38 677 000 (+ 5 107 000 (+
Schecks . . 1 087 437 000 974 175 000 (— 43 718 000)/ (—
68 530 000 (— 12 765 000) (— 31 935 000) (— 17 714 000) 11 088 000
928 416 000 896 115 000
68 124 000 91 000) (+ 2 350 000)
8 40 514 000 35 245 000 6 177 000) (+ 4 688 000)
. 5 8831 362 000 56 163 000) (— 4 794 000)
66 134 000 51 403 000
52 407 000 82
36 343 000% 2 110 000 000) (— 20 292 000) (s— 32 701 000)
136 290 000
180 000 000 ert) (unverändert) 000 64 814 000
180 000 000 (unveränder“) 64 814 000 (unverändert)
1 711 700 000 1 487 417 000 1 372 185 000 (— 62 640 000) (— 50 212 000) (— 48 776 000)
619 596 000
801 526 000 721 446 000 000) (— 29 305 000) (— 48 271 000) 000 41 654 000 37 967 000 000) ( 792 000) (£+
Konkurse Ru
im Auslande. mänien.
Name des Falliten der
Anmeldung Schluß der
Forderungen Verifizterung bis am
Ilfov Marin Jo
(Bukarest)
K
Salom in Sarajevo.
termin
Abschr
“
B
Bukarest, Calea Grivitei 223
nescu, 8./21 März 11.,/25 März 1913 1913
osnien.
„ 3 8 6 7. 1 8 8 5 Kreisgericht Sarajevo. Name des Falliten: Offene Handels⸗ gesellschaft Mustafa und Salih Bisaksis; Inhaber: Mustafe B. und Saliba B. — Arbeitermanufakturwaren. Konkursverwalter: Rechteanwalt Dr. M. Rothkopf, Stellvertreter Rechtsanwalt Dr.
Anmeldetermin: 15. April 1913. Prüfungs⸗
: 3. Mai 1913. Den Anmeldun en, die in serbo kroatischer Sprache abzufassen sind, müssen etwaige Beweisurkunden in Ur⸗ oder
ift beigefügt werden.
““
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts
am 24 F
Gestellt 32 208 Nicht gestellt. —
— In der gestrigen Sitzun bank für Deutschland, „W. T. B.“ aus Berlin seitens der Direktion die Bilanz und das
Ruhrrevier Anzahl der Wagen
ebruar 1913 Oberschlesisches Revier
12 264
8
des Aufsichtsrats der National⸗ erlin, wurde laut Meldung des
Gewinn⸗ und Verlustkonto für das abgelaufene Geschäftsjahr vor⸗ gelegt. Das Gewinn⸗ und Verlustkonto ergibt einschließlich Vortrag aus dem Vorfahre von 468 270,04 ℳ einen Brutto⸗ gewinn von 13 217 745 26 ℳ. Es b trug (1911 in Klammer) Gewinn au Wechzel⸗ und Zinsenko to 7 471 765 28 (7 101 460 99) ℳ, Gewinn auf Prootsionskonko 4 145 928 09 (4 010 289 76) ℳ, Gewinn auf Sorten⸗ und Couponskonto 90 540 37, (82 819,14) ℳ, Gewinn auf Effekten, und Konseortialkonto 1 041 241 48 (1 706 412 04) ℳ. Die Verwaltungskosten betrugen 3 541 617, 43 (3 247 604 77) ℳ, Steuern 543 262,87 (486 109,87) ℳ, Abschreibung auf Mobtlien 153 539 22 (176 576,50) ℳ, auf Bankgebäude Behrenstraße 68/69 100 000,— (100 000 —) ℳ und Rückstellung 9 Talonsteuer 120 000 ℳ (120 000 ℳ). Es verbleibt ein verfügbarer Rein⸗ gewinn von 8 759 325 74 ℳ. Auf Antrag der Direktion wurde be⸗ schlossen, der auf den 26. März 1913 einzuberufenden Generalver⸗ sammlung die Verteilung einer Dividende von 7 % (7 %) vor⸗ zuschlagen, dem Reservefonds II 230 000 ℳ, dem Beamten⸗ pensions⸗ und Unterstützungsfonds 150 000 ℳ zuzuweisen und den nach Abzug der statuten⸗ und vertragsmäßigen Tantiemen sowie der Gratifikationen an die Beamten verbleibe den Rest von 394 969 89 ℳ
auf neue Rechnung vorzutragen. Das Bilanzkonto per 31. De⸗
zember 1912 stellt sich wie folgt: Aktiva. Kasse, Sorten und Conpons einschl. Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken 17 721 155 65 (14 743 572,01) ℳ, Guthaben bei Banken und Bankters 22 157 360,73 (17 718 346,42, ℳ, Wechsel 78 177 172 80 (79 448 118,80) ℳ, Reports und Lombards 76 916 057,95 (120 080 336 85) ℳ, an eigenen Wertpapieren 26 584 142 20 (23 150 491 85) ℳ, an Konsortialbeteiligungen 38 793 256,10 (31 501 834 75) ℳ dauernde Beteiligungen bei auswärtigen Banken 6 253 958,75 (5 971 089,65) ℳ, Debitoren in laufender Rechnung 184 573 444,34 (183 902 500,30) ℳ, davon 34 546 706,50 ℳ ungedeckt außerdem Bürgschaftsdebitoren 21 283 193,97 ℳ, Bankgebäude Behren⸗ straße 68/69 5 200 000,— (5 300 000,—) ℳ. Passiva. Aktienkapital 90 000 000,— (90 000 000 —) ℳ, gesetzlicher Reservefonds 12 270 000,— (12 270 000,—) ℳ, Reservefonds 1I. 3 500 000 — (3 000 000,—) ℳ, Talonsteuer Rückstellungkonto 480 000,— (360 000,—) ℳ, Beamten⸗ pensions⸗ und Unterstützu gsfends 1 646 449 — (1 479 425,15) ℳ, Akzepte und Schecks 69 410 465,99 (53 796 487,71) ℳ, außer’⸗ dem Bürgschaften 21 283 19397 ℳ, Kreditoren 270 310 307,79 (311 755 823,03) ℳ. Die Konsortialbestände umfassen: Fest⸗ verzinsliche Werte 9 351 999 05 (5 544 356,50) ℳ, Eisenbahn⸗, Schiffahrts⸗ und Bankaktien 10 451 009 80 (7 873 984 90) ℳ, G und⸗ stücksgeschäfte (Berlin und Vororte) 4 620 981,— (4 898 466 25) ℳ, Diverse Industrieunternehmungen 14 369 266,25 (13 185 027,10) ℳ. Eigene Effekten waren vorhanden: Anleihen und verziasliche Schatz⸗ anweisungen des Reichs und der Bandesstaaten 6 179 874,80 (5 327 195 35) ℳ, sonstige bei der Reichsbank und anderen Zentral⸗ notenbanken beleihbare Wertpapiere 501 071,40 (474 200,50) ℳ, sonstige börsengängige Wertpapiere: a. ““ Werte 950 277,35 (2 642 556,15) ℳ, b. Aktien von Eisenbahnen und Banken 5 624 780,10 (4 800 033 05) ℳ, c. Aktien von Industriegesellschaften 9 021 855 55 (5 766 860 80) ℳ, sonstige Wertpapiere 4 306 283,— (4 139 646) ℳ.
— In gestriger Sitzung des Aufsichtsrats der Deutschen Continental Gas⸗Gesellschaft, Dessau, wunrde beschlossen, der am 28. März cr. in Dessau stattfindenden Generalversammlung auf das um 3 000 000 ℳ erhöhte Aktienkapital wiederum die Verteti⸗ lung einer Dividende von 11 %, wie im Vorjahre, nach Vor⸗ nahme der Rückstellungen vorzuschlagen.
— In der geurigen Sitzung des Zinkhüttenverbandes wurde laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin einstimmig be⸗ schlossen, an den bisherigen Preisen festzuhalten.
— In der am 22. Februar d. J. abgehaltenen Aufsichtsrats⸗ sitzung der Aktien⸗Gesellschaft für Bauausführungen wurde die Jahresbilanz für 1912 dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt und beschlossen, der Generalversammlung eine Dividende von 6 % (im Vorjahre 5 %) zur Genehmigung vorzuschlagen.
— In der am 24. Februar d. J. zu Ovppeln stattgehabten Generalversammlung der Aktionäre der Oppelner Portland⸗ Cement⸗Fabriken vorm. F. W. Grundmann zu Oppeln nahm die Versammlung den Geschäftsbericht entgegen, genehmigte die Jahres⸗ rech ung und Bilanz für 1912 sowie die Verteilung einer Dividende von 10 % und erteilte dem Aufsichtsrat und Vorstand die Entlastung.
— Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Elber⸗ feld (erster Teil) 1912 wurden wichtige Zweige der Textilindustrie durch die Ungunst der Mode betroffen, die ihre Produktionskraft nicht zur vollen Entfaltung kommen ließ oder doch die Geschäftseraebnisse ungünstig beeinflußte. Auch in der Entlassung von Arbeitskräften, wenn auch geringeren Umfangs, fand diese Lage ihren Ausdruck. Im ganzen hat jedoch die Zahl der beschäftigten Arbeiter in Elberfeld, ge⸗ messen an der Zahl der Mitglieder der Krankenkassen, weiter zu⸗ genommen und war in allen Monaten größer als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Am 1. Dezember 1912 waren in Elberfeld 30 868 (1911: 29 875) männliche Arbeiter und 21 799 (1911: 21 006) weibliche Arbeiter beschäftigt. Die anhaltende Mode der engen Kleiderröcke hat den Absatz von seidenen, wollenen Wund halbwollenen Kleiderstoffen, ebenso von Unterrockstoffen außerordentlich beeinträchtigt. Die Läger blieben dadurch unge⸗ wöhnlich hoch und die erzielten Preise wurden durch den startken Wettbewerb der Fabriken auf einem unbefriedigenden Stande erhalten. Für Hutputz wurden seidene Stoffe nur noch wenig verwendet, ebenso seidenes Band, worunter die Fabrikation dieser Artitel außerordentlich zu leiden hatte. Nicht minder nachteilig war die Mode der Verwendung von Bändern und klunst⸗ seidenen Besätzen für die Garnierung der Damenkleider und ⸗mäntel Die Beschäftigung war daher nicht ausreichend, und die Preise waren gedrückt. Die Seidenstoff⸗ und Seidenbandindustrie hatten auch unter zunehmendem Wetthewerbe des Auslandes (Frankreich, Schweiz) auf dem deutschen Markte zu leiden. Für Schirmstoffe und Krawatten⸗ stoffe war die Nachfrage befriedigend. Seidene und halbseidene Tücher hatten nur zeitweise befriedigenden Absatz. Die Fabrikation von Kunstseide fand für den Ausfall im Abruf der Besatzindustrie Ersatz in der günstigen Entwicklung anderer und Sescbltegang weiterer Verwendungsgebiete. Für die Futterstoffweberei brachte das Berichtsjahr zwar bessere Beschäftigung, aber nicht die erforderliche Aufbesserung der Preise. In Westenstoffen nahm die Ausfuhr etwas zu, die Nachfrage im Inland blieb die gleiche. In der Herstellung von Möbelplüschen und seldenen, halbseidenen und wollenen Möbelstoffen ließ das Ergebnis infolge scharfen Wettbewerbs sehr zu wünschen übig, wofür das normale Geschäft in Moketts keinen genügenden Ausgleich bieten konnte. Der Absatz der Kattun⸗ druckerei wurde durch die Befürchtung weiteren Steigens der Preise der Rohgewebe und die zunehmende Nachfrage nach Möbeldruck gefördert, indessen war die Mode für Druckartikel, besonders gerauhte Wintera tikel, nicht günstig genug. Die Fabrikation elastischer Gewebe für Schuhe und Gürtel hatte unter Ueberproduktion zu leiden, waͤhrend die Beschäftigung der Fabrikation von Hosenträgern be⸗ friedigend war. Die Knopffabrikation war durch die Gunst der Mode gut beschäftigt. In der Seidenstrangfärberei machte sich der schleppende Geschäftsgang der Band, und Besatzindustrie durch schlechtere Be⸗ schäftigung geltend. Die Stückfärberei hatte zwar Aufträge in befriedigender Höhe, mußte aber infolge des sächsischen Wettbewerbs für halbwollene Futterstoffe die Preise herabsetzen. Für seidene Ge⸗ webe war die Färberei normal beschäftigt, während die Aufträge für undichte Gewebe und Japanseiden zurückgingen. — Ein be⸗ sonders gutes Jahr hatten die Herren⸗ und Knabenkonfektion und die Damenkonfektion zu verzeichnen, und auch die Wäschekonfektion war außer einer Unterbrechung im Sommer recht gut beschäftigt. Der Großhandel mit Manufakturwaren konnte sich einer gesunden, stetigen Entwicklung und steigender Umsätze erfreuen, während im Großhandel mit Kurzwaren der Ausfall an Umsatz in Besatzartikeln sich bemerkbar machte und der Großhandel mit Schneiderartikeln nicht allenthalben befriedigte. Die nach Weihnachten abgebaltenen großen Verkaufs⸗ tage des Großhandels hatten wieder einen vollen Erfolg. Der Kleinhandel in Manufakturwaren war bis etwa Mitte November zu⸗ friedenstellend, seitdem aber trat ein Rückschlag ein, der auf Verluste
und Zurückhaltung des Publikums infolge der Kriegsfu üd. gefähet wird..8 . 1u 8 gefurcht zurüch.
— Der „Verban eu er Waren⸗ und Kaufhaͤ E. V.“ hält am Dienstag, den 4. März 1913, Abends, “ Palast in Leipzig seine 10. ordentliche Generalversammlung ab. A der Tagesordnung stehen außer internen Angelegenheiten folgende Vorträge: „Ueber meine Reise zum Internationalen Handelskammer⸗ kongreß in Boston (September 1912)“, Referent: Herr Justizrat Dzialoszvnski⸗Berlin. „Lieferanten und Abnehmer“, Referant: Herr Bach⸗Berlin. Am gleichen Tage, Vormittags 11 Uhr, findet die 54. Ausschußsitzung des Verbandes statt, in der die Tagesordnung der Generalversammlung, die Porzellanfrage, die Regelung der Kon⸗ kurrenzklausel, die Ausverkaufsentscheidung des Reichsgerichts besprochen werden sollen.
— In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Deutschen Levante⸗ linie wurde laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hamburg die Bilanz für 1912 vorgelegt Der Betriebsgewinn beträgt 5 009 217 ℳ (im Vorjahre 3 113 607 ℳ), die Abschre ibung auf Schiffe 2 376 520 ℳ (1 628 491 ℳ), die Abschreibung auf Inventar ꝛc. 288 187 ℳ (104 387 ℳ). Der Aufsichtsrat beschloß, der Generalversammlung eine Dividende von 7 % sowie Rückstellungen auf das Reparatur⸗ und Erneuerungskonto in Höhe von 250 000 ℳ (im Vorjahre 250 000 ℳ), auf die Spezialreservefonds 750 000 ℳ (250 000 ℳ) und auf das Assekuranzreservekonto 300 000 ℳ (im Vorjahre nichts) vorzuschlagen.
— Nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Mitteilung der Kaiserlich russischen Finanz⸗ und Handelsagentur ergab der Wochenausweis der Russischen Staatsbank vom 21. Fe⸗ bruar d. J. folgende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleichen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatebank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Rubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen⸗ verwaltung) (Nr. 1) 1336,8 (1335 4), Gold im Auslande (Nr. 2) 229,9 (229,7), Silber und Scheidemünze (Nr. 3) 72 6 (71 6), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 508,1 (512 6), Vorschüsse, sichergestellt durch Wertpapiere (Nr. 5) 195,3 (194 3), Sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschüsse, sichergestellt durch Waren; Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits; Vorschüsse an Landwirte; Industrielle Vorschüsse; Vorschüsse an das St. Peters⸗ burger und Moskauer Leihhaus; Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 11) 228,3 (228,7), Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 107,4 (113 2), Verschiedene Konten (Nr. 13) 20 9 (23 5), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) — (8,0), zusammen 2699,3 (2717,0)0. Passiva Kereditbillerte, welche sich im Umlauf befinden (Nr. 1) 1471 8 (1472,9), Käapitalien der Bank (Nr. 2) 55,0 (55,0), Laufende Rechnungen der Departem nts der R ichsrentei (Nr. 4) 564,0 (568,1), Emlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschfedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 568,8 (577,4), Verschiedene Konten (Nr. 7, 8 und 9) 320 (43 6), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Ner. 10) 7,7 (—), zusammen 2699,3 (2717 0).
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri⸗Eisenbahn in der zweiten Februardekade 1913: 299 580 Fr., gegen das Vorjahr mehr 77 760 Fr. — Die Bruttoeinnahmen der Canadian Pacific⸗ Eisenbahn betrugen in der dritten Februarwoche 2 337 000 Dollars (210 000 Dollars mehr als i. V.).
Rom, 24. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltunasrat der Banca d'Italia hat beschlossen, der am 29. März stattfindenden Generalversammlung der Aktionäre die Verteilung einer Dividende von 46 Lire für die Aktie vorzuschlagen.
Belgrad, 24. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Serbischen
Autonomen Monopolverwaltung (Vorj. in Klammern):
Bruttoeinnahme der verpfändeten Monopole sowie Nettoergebnisse
der Zölle, Obrtsteuer und Stempelmarken für den Monat Januar 3 200 068 Fr. (4 307 997 Fr.), Ausgaben für Materialankäufe und Betriebsspesen 870 322 Fr. (1 499 502 Fr.), Ueberschuß 2 329 746 F
11“
Fonds⸗ und Aktienbörse.
„Berlin, den 25. Februar 1913. Die Börse zeigte heute bei Eröffnung ein ruhiges aber im allgemeinen festes Aussehen.
weiteren Verlaufe schwächte sich die Haltung ein wenig ab, zum SüA unter dem Einfluß der matteren New Yorker Kurse, die namentlich
hier auf Canada Pacificaktien einen Druck ausübten. Die Haltun war aledann lustlos, zumal die Aufmerksamkeit noch durch die Ultimo⸗
regulierung in Anspruch genommen wurde. Die Prolongation vollzog
sich auf der Basis von etwa 58 %. Die Nachbörse war ruhig. Der Privatdiskont notierte 5 ⅜ %, lange Sicht 5 ¼ %.
Berliner Warenberichte.
Berlin, den 25. Februar. Produktenmarkt. Die amtlich
ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländischer 193,00 — 196,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 208,50 bis 208,25 Abnahme im Mai. Matter. 8
Roagen, inländischer 164,00 — 163,50 ab Bahn, Normalgewicht
712 g 172 50 — 172,25 Abnahme im Mai, do. 173,50 — 173,00 bis
173,25 Abnahme im Juli, Matter.
Hafer, inländischer fein 180,00 — 198,00, mittel 163 00 — 179,00
ab Bahn und Kahn, Normalgewicht 450 g 170,50 — 170 00 — 170,25 Abnahme im Mai, do. 172,25 Abnahme im Juli. Matter.
Mais, runder 151,00 — 153,00 ab Kahn, amerikan. Mixed 151,00 — 153,00 ab Kahn. Ruhig.
Weizenmehl. (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00
23,75 — 27,75. Matter.
Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Sveicher Nr. 0 “ gemischt 20,50 — 23,00, do. 21,40 — 21,35 Abnahme im Mat Matter.
Monat. Geschäftslos.
Berlin, 24. Februar. Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte †) 19,70 ℳ, 19,62 ℳ. — Weizen, Mittelsorte †) 19,54 ℳ, 19,46 ℳ. — Weizen, geringe Sorte †) 19,38 ℳ, 19 30 ℳ. — Roggen, gute Sorte †) 16,60 ℳ, —,— ℳ. — Roggen, b Mittelsorte †) —,— ℳ, —,— ℳ. — Roggen, geringe Sorte†) —,— ℳ,
.
Futtergerste, ittelsorte* eringe Sorte *) 16,10 ℳ, 15,60 ℳ. — Hafer, gute Sorte *) 20,20 ℳ, 8,30 ℳ. — Hafer, Mittelsorte*) 18,20 ℳ, 16,60 ℳ. — Hafer, geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. — Mais (mixed) gute Sorte 15,70 ℳ, 15,30 ℳ. — Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. — Mais (runder) gute Sorte 15,70 ℳ, 15,30 ℳ. — Richtstroh —,— ℳ, ——,— ℳ. — Heu —,— ℳ, —,— ℳ. — (Markthallen⸗ preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Speisebohnen, weiße 60 00 ℳ, 35 00 ℳ. — Linsen 60,00 ℳ 35,00 ℳ. — Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 ℳ, 6,00 ℳ. — Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,70 ℳ, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1.30 ℳ. — Schweinefleisch 1 kg 2 10 ℳ, 1,60 ℳ. — Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. — Hammelfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,50 ℳ. — Butter 1 vs 3,00 ℳ, 2,40 ℳ. — Eier, 60 Stück 6,00 ℳ, 4,20 ℳ — Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1 40 ℳ. — Aale 1 kg 3,20 ℳ, 1,60 ℳ. — Zander 1 kg 3,60 ℳ, 1,40 ℳ. — echte 1 kg 2,80 ℳ, 1,60 ℳ. — Barsche 1 kg 2,40 ℳ 1,00 ℳ. —
schleie 1 kg 3 20 ℳ, 1,60 ℳ. — Bleie 1 kg 1,60 ℳ, 0,80 ℳ. —
ℳ. — U gute Sorte*) 17,50 ℳ, 16 99 ℳ. — 16,80 ℳ, 16,20 ℳ. — Futtergerste,
Krebse 60 Stück 24,00 ℳ, 4,00 ℳ. 98n Bahn. Frei Wagen und ab Bahn.
Rüböl für 100 kg mit Faß 66,40 Geld Abnahme im laufenden
Marktpreise nach Ermittlungen des
Lursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
burg, 24. Februar. (W. T. B.) Gold in Barren das
sPnn 2789 3 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 98 Br., 83,75 d
84,29 Zjen, 25. Februar Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. N. pr. ult. 84,55, Einh. 4 % Rente Januar/ Juli pr. ult 84,50, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 5160, Ungar 4 % Goldrente 103,15, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 8260, Türkische Lose per medio 225,00, Orientbahnaktien pr. ult. 1500, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 704,00, Südbahn⸗ tesellichaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 113 00, Wiener Bankpereinaktien 99 50, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 624 50, Ungar. allg. treditbankaktien 818,00, Oesterr. Länderbankaktien 510,00, Unionbank⸗ pitien 590,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 118,13, Brüxer Fohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ haftsaktien 1031,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 3446,00. Fest
uf friedliche Auffassung der Lage im Anschluß an die Annahme der
Rediation der Mächte in Sofia und Bukarest. London, 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ lsche Konsols 74 ½, Silber vrompt —, 2 Monate —, Privat⸗ dickont 4 ½. — Bankeingang 13 000 Pfd. Sterl.
Paris⸗ 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. 9 Madrid, 24. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,90. Lissabon, 24. Februar. (W T. B.) Goldagio 13.
New York, 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Börsen⸗ hericht. Die Börse bot bei Beginn kein einheitliches Bild; jedoch überwogen Kursbesserungen. Höher notierten speziell Canadians auf Berliner, Amalgamated Copper und Utah Copper shares auf Pariser Käufe. Der weitere Verlauf war zunächst durch größere Geschäfts⸗ fülle gekennzeichnet, die Kurse bröckelten aber ab, da die Mattigkeit imniger Spezialwerte verstimmte. Später nahm die Börse eine aukg sprochen schwache Haltung an, da Gerüchte über die Verlegung der Börse nach einem anderen Staat und über die Einleitung weiterer Prozesse gegen verschiedene Gesellschaften seitens der keierung lebhafte Mißstimmung hervorriefen. Unter starken Baisse⸗
voestößen erfuhren die Kurse Verluste, die sich auf 1 bis 2 Dollars
belieffen. Unions gaben vorübergehend bis zu 2½¾ Dollars nach. Als sich in der Mittagstunde Interventionskäufe bemerkbar machten, trat eine Erholung ein. Bei vorwiegend professionellem Geschäft wurde die Haltung aber bald wieder schwächer und in der Schlußstunde matt, da die Meldungen aus Mexiko neuerliches Angebot zur Folge hatten. Aktienumsatz 468 000 Stück. Tendenz für Geld: Leicht. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 3, do. Zinsrate für lettes Darlehn des Tages 2 ¼¾, Wechsel auf London 4,8320, Cable Transfers 4,8835, Wechsel auf Berlin (Sicht) 95 ¼. Rio de Janeiro, 24. Februar. (W. T. B.) Feiertag.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 24. Februar 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 — 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,50 — 12 50 ℳ, c. Flammförderkohle 11,00 bis 1150 ℳ, d. Stückkohle 13,50 — 15,00 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 1400 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,75 — 14,50 ℳ, do. do. III 13 75 — 14 50 ℳ, do. do. IV 13,00 — 13 75 ℳ, g. Nu ⸗ guskohle 0—20/30 mm 8,25 — 9 25 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 9,75 bis 1050 ℳ, h Gruskohle 6,75 — 9,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ vole 11,25 — 12 00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,50 — 13 00 ℳ, Stückkohle 13,50 — 14,00 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn I 13 75 bis 150 ℳ, do. do. II 13 75 — 14,50 ℳ, do. do. III 13 75 — 14,50 ℳ, o. do. IV 13,00 — 13,75 ℳ, e. Kokskohle 12,25 — 13 00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,50 — 12,00 ℳ, b. do. melierte 11,75 — 12,75 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 12,75 — 14 25 ℳ, d. Stückkoble 13,25 — 15,75 ℳ, e. Nuß. fohle, gew. Korn I und II 15 25 18 50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19 50 ℳ, do. do. IV 11,50 — 13,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1
20,00 — 21,50 ℳ, do. do. II. 21,50 — 25 50 ℳ, g. Fördergrus 9,50 bis
10,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 6,25 — 9,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,50 — 17 50 ℳ, b. Gießereikoks 18,00 — 20,00 ℳ, c. Brechkoks 1 und 11 20 00 — 23,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,00 — 14,25 ℳ. — Versand nach Aufhebung der Rippersperre in den Häfen gebessert. Hausbrandkohlen andauernd schwach. — Die nächste Börsenversammlung findet am Mittwoch, den 26. Februar 1913, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadt⸗ gartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.
Magdeburg, 25. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 9,40 — 9,50, Nachprodukte 75 Grad o. S. 7,45 — 7,60. Stimmung: Stetig. Brotraffinade I o. Faß 19 62 ½ bis 19 75. Kristallzucker I m. S. —,—. Gem. Raffinade m S. 19 37 ½ bis 19,50. Gem. Melis I m. S. 18,87 ½ — 19,00. Stimmung: Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg Februar 990 Gd., 9,95 Br., —,— bez., März 9,90 Gd., 9,95 Br., —.— bez., April 9,97 ½ Gd., 10,02 ⅞ Br., —,— bez., Mai 10,07 ½ Gd., 10,10 Br., —,— bez, August 10,37 ½ Gd., 10,40 Br., —,— bez., Rtober⸗ Dettemnber 10,07 ½ Gd., 10,10 Br., —,— bez. — Stimmung:
Kuhig. „Cöln, 24. Februar. (W. T. B.) Rüböl loko 69,00, für Mai 67,00. 1
Bremen, 24. Fehruar. (W. T. B.) Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkin 57, Doppeleimer 58. — Kaffee. Stetig. — Baumwolle. Stetig. American middling loko 63 ¼.
Hamburg, 25. Februar, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) deraert Stetig. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für sebruar 9,92 ½, für März 9,92 ½, für April 9,97 ½, für Mai 10,12 ½, für August 10,40, für Oktober⸗Dezember 10,10.
amburg, 25. Februar, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. deꝛ B)9 1i Stetig. Good average Santos für März 60 ½ Gd., für Mai 60 ¾ Gd., für September 60 ½ Gd., für De⸗ fember 59 ¾ Gd.
Budapest, 24. Februar, Vormittags 11 Uhr. (W. T. B.) Raps für August 17,15.
London, 24. Februar. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % februar 9 sh. 8 d. Wert, stetig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 9 d. Verkäufer, stetig.
London, 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer kaum stetig, 64 ½, 3 Monat 64 3.
Liverpool, 24. Februar, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. . T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 Ballen, davon für
pekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig. Februar⸗März 6,54, März⸗April don, April⸗Mai 6,53, Mai⸗Juni 6,82, Juni⸗Juli 6,50, Juli⸗ ugust 6,47, August⸗September 6,38, September⸗Oktober 6,23, Ok⸗ iober. November 6, 16, November⸗Dezember 6,14. ng Glasgow, 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants stetig, 60/10.
Paris, 24. Februar. (W T. B.) (Schluß.) Rohzucker big, 88 % neue Kondition 27 ½ -27. Weißer Zucker schwach, . 3 für 100 kg für Februar 31, für März 31 ¼, für Mai⸗ ügust 32, für Oktober⸗Januar 31 8⅛.
Amsterdam, 24 Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee
lhod ordinary 54. — Bancazinn 133. Antwerpen, 24. Februar. (W. T. B.) Petroleum. saffiniertes Type weiß loko 23 ½ bez. Br., do. 8 Februar 23 ½ Br., 6 für März 23 ¾ Br., do. für April⸗Mai 24 Br. Fest. — Schmalz für Februar 134 V
New York, 24. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Baum volle loko middling 12,50, do. für März 12,02, do, für Mai 11,87, do. in New Orleans loko middl. 12 ⅛, Petroleum Refined lin Cases) 10,80, do. Standard white in New Pork 8,̃50, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 10,90, do. Rohe u. Brothers 11,35, Zucker fair ref. Muscovados 2,98, Getreidefracht nach Liverpool 3 ¼, Kaffee Rio Nr 7 loto 12 ½, do. für Februar —,—, do. für April 11,97, Kupfer Standard loko 14,00, Zinn 47,85— 47,95. — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 66 772 000 Bushels, an Canadaweizen — Bushels, an Mais 16 577 000 Bushels.
Konzerte. Im Blüthnersaal setzte am Donnerstag Sam Franko
seine Orchesterkonzerte alter Musik mit dem Blüthner⸗Orchester
fort, wobei ihn der Pianist Artur Schnabel als Solist unter⸗ stützte. Der Abend war diesmal der Musik des 18. Jahrhunderts gewidmet, beziehungsweise der Uebergangszeit des älteren Stils, der in Händel noch einen seiner Vertreker hat, zu der neueren sympho⸗ nestischen Art der Wiener Schule. Den Quellenforschern dieses Zeit⸗ abschnittes war es zurzeit nicht gelungen, ein Bindeglied dieser auf⸗ fällig verschiedenen Stilarten zu finden, bis schließlich die sogenannte Mannheimer Schule und in dieser der oft zu wenig verstandene Philipp Emanuel Bach als lückenloses Glied dieser Kette bezeichnet werden konnte. Händels „Concerto grosso“, das die Reihe der vor⸗ geführten Werke eröffnete, war der rechte Ausgangspunkt, die Symphonie in D⸗Dur von Stamitz, ein bhezeichnendes Werk der Mannheimer sowie Haydns Divertimento, eine Variante von Suite und Symphonte im eigentlichen Sinne schlossen sich organisch an, während die Grétryschen Tänze ganz den Rahmen verlassen. Franko zeigte, und das sei ihm gedankt, welche Fülle des Reichtums die einschlägige Literatur birgt und wie sehr es ich verlohnt, diese Schönheiten ans Licht zu ziehen. Welche Seele trömt aus dem Larghetto e affettuoso im Händelschen Concerto grosso, welche Vornehmheit aus dem Andantino der Stamitzschen Syvmphonie! Fein im Stil erklang unter den Händen Artur Schnabels das zwischen die obengenannten Werke ein⸗ geschobene schlichte Konzert von Emanuel Bach, das besonders in seinem dialogischen „Poco Andante“ seinen Höhepunkt hat. Die dem „Allegro assai“ angehängte, anscheinend improvisierte Kadenz gelang dem Künstler ganz vorzüglich. Auch des mitwirkenden Cemhalisten Herrn Alfred Schroeder sei mit Anerkennung gedacht, sowie der ausführenden Kapelle, die sich dieser Musik mit Wärme annahm Das zahlreich erschienene Publikum dankte dem Dirigenten und den Ausführenden durch reichen Beifall. — Am V. Kammermusikabend des Klingler⸗Quartetts hatten sich, gleichfalls am Donnerstag, in der Singakademie den bewährten Mitgliedern dieser Künstlervereinigung noch die Herren Robert Repky und Georg Böttcher (Horn) in dem. zum Schluß ge⸗ spielten „Divertimento D⸗Dur“ (Sextett) von Mozart als Mit⸗ wirkende hinzugesellt. Sie führten ihren Part mit zarter Zurück⸗ haltung vortrefflich durch, sodaß im Verein mit den Herren vom Klingler⸗Quartett das melodienreiche, feine Tonwerk vollendet schön zu Gehör gebracht wurde. Daß die vorhergehenden Streichquartette von Beethoven und Schumann eine gleich meisterliche Wieder⸗ gabe erfuhren, bedarf nicht erst der Versicherung. — Die Kammersängerin Luise Reuß⸗Belce ließ um dieselbe Zeit im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik einen Vor⸗ trag verlesen über den „Stil der dramatischen Darstellung“, dem sie Proben des dramatischen Bühnengesanges folgen ließ. Frau Dr. Marie Briesemeister brachte den Vortrag scharf betont, mit lobenswerter Deutlichkeit zu Gehör. Die Verfasserin erkennt eigentlich nur den Musikdramen Richard Wagners einen eigenen dramatischen Stil zu. Ton, Wort, Gebärde treten hier in einen, bis dahin ungekannten engen Zusammenhang, der eine neue Darstellungskunst bedingt. Künstlern, die sich der Oper widmen, wurden in dem Vortrag mancherlei praktische Winke gegeben; eingehend wurden die Aussorucksmöglichkeiten nicht nur des Gesichts, sondern auch die des Körpers, der Fuß⸗ und Handbewegungen erörtert. Frau Reuß⸗Belce sang und spielte dann zum Beweise ihrer Theorien einige Szenen aus Glucks „Orpheus“, aus Saint⸗Saöns' „Samson und Dalila“ aus Wagners ‚Tristan und Isolde“ und aus der „Götterdämmerung“, in denen sie die Aufmerksam⸗ keit besonders auf ihr dramatisches Spiel zu lenken wünschte. Die vor⸗ züglichen Vorführungen sicherten der Künstlerin stürmisch⸗Anerkennung. — Im Beethovensaal leitete (Donnerstag) der Kapellmeister Werner Wolff das Philharmonische Orchester mit anerkennenswertem Erfolge. Schon die Art, wie er zu Beginn des Abends die C⸗Moll⸗ Symphonie von Bruckner dirigierte, zeigte ihn als einen Musiker, der es versteht, die Motive plastisch herauszuarbeiten und seine eigenen künstlerischen Absichten auf den Tonkörper derart zu übertragen, daß die Aufführung ein einheitliches geschlossenes Ganze bildet. Allerdings wurde er hierbei von den ausgezeichneten Mit⸗ gliedern des Orchesters in wirkungsvollster Weise unterstützt, die ihre besten Kräfte für das Gesamtgelingen einsetzten. Es folgte hierauf das A Moll⸗Konzert von Schamann, in dem Karl Fried⸗ berg den Klavierpart zündend durchführte. Sein fein durchdachtes, technisch hervorragendes Spiel entfesselte wahre Beifallsstürme der zahlreichen Zuhörerschaft. Dem Kapellmeister Wolff gebührt auch noch besondere Anerkennung dafür, daß er zwischen Orchester und Solisten ein harmonisches Einvernehmen zu schaffen bemüht war, dessen Wirkung nicht ausblieb. Den Schluß bildeten „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von Richard Strauß. Auch diese Komposition wurde unter seiner Stabführung geistreich und leichtflüssig wiedergegeben.
Das Konzert der Berliner Barthschen Madrigal⸗Ver⸗ einigung (Dirigent: Arthur Barth) in der Singakademie stand, wie alle vorangegangenen, auch am Freitag auf voller künstlerischer Höhe. Eine Reihe köstlicher alter Madrigale aus dem 16. Jahrhundert standen auf dem Programm und erzielten eine glänzende Wi kung. Ganz gleich, ob der Ton feierlicher Kirchenmusik angeschlagen wurde oder ob volkstümlicher Frohsinn urwüchsig durch die Tondichtung klang, immer wurde mit gleicher Hingebung und mit gleicher Vollendung vorgetragen. Von dem neckischen „Amor vittorioso“ von Giovanni Gastoldi wurde stürmisch eine Wiederholung verlangt. Die Gesänge wechselten ab mit Vorträgen der bekannten Triovereinigung der Herren Pro⸗ fessor G. Schumann, Professor Heß und Kammer⸗ virtuose Dechert, die mit gewohnter Meisterschaft musizierten. Im Bechsteinsaal ließ sich, gleichfalls am Freitag, eine junge Sängerin mit starkem Erfolge zum ersten Male hören. Susi Hollaender besitzt mancherlei Gaben, durch die sie die Gunst der Hörer gewinnt; ein ausgeprägter musikalischer Sinn befähigt sie, ihre edel gebildete, frische Stimme auch künstlerisch zu verwenden; die Schlichtheit des Ausdrucks, die Lebenswärme der Darstellung hinterlassen jedesmal einen gewinnenden Eindruck. In der Arie aus Mozarts „II rè pastore“ entwickelte die junge Dame schon eine recht behende Kehlfertigkeit; die obligate Violine spielte bei dieser Gelegenheit Professor Gustav Hollaender. Einige Klavier⸗ vorträge, die dem eingefügt waren, brachte Bruno Eisner mit starkem Temperament zu Gehör. An reichen Ehrungen fehlte es keinem der vortragenden Künstler. — Im Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik stellte sich am Freitag ein noch jugendlicher Kniegeiger Max Baldner mit dem Blüthner⸗Orchester unter Bruno Weyersbergs “ mit nur schwachem Erfolge vor. Dem Konzertgeber fehlte eigent betreten, und es wäre besser gewesen, wenn er damit gewartet hätte. Er spielte Saint.Saöns Eö1 (Op. 33), Schumanns A⸗Moll⸗Konzert (Op. 129) und die D⸗Moll⸗Suite von B 1'
ch fast alles, was ihn befähigen könnte, das Konzertpodium 522u‿☚
Werke, die nicht nur volles Können, sondern auch Innerlichkeit er⸗ fordern. In der Art, wie er sie anfaßte, ist ihnen nicht beizukommen. Ein Zerrbild war die Suite des Al’meisters Bach, die zudem ar verstimmtem Instrument gespielt wurde. Schade um Mühe und Kosten, die für dieses Konzert aufgewandt wurden. — — Im Festsaale des Hotels „Excelsior“ (Anhaltstraße 6) hatte am Freitag Albrecht von Stein die Aufführung einer Reihe eigener Liedvertonungen veranstaltet. Alle Kompositionen zeugten von musi⸗ kalischem Empfinden und dem beachtenswerten Geschick, die Textworte des Dichters ihrem Sinn und Gefühlswerte entsprechend zu gestalten. Von den etwa 20 vorgetragenen Liedern übten einzelne so tiefe Wirkung aus, daß sie wiederholt werden mußten. Vielleicht hätte man von der Begabung des Komponisten einen noch günstigeren Ein⸗ druck gewonnen, wenn nicht nur Gesänge allzu gleichmäßig schwe mütiger Art geboten worden wären. Bei der Häufung gleichartiger Stimmungen hätte leicht eine Uebermüdung der Zuhörer eintreten können, wenn Paula Weber (Alt) und Gustav Kirchberg (Bariton) nicht solch ausgezeichnete Vermittler der Gesänge gewesen wären. Während der letztgenannte durch seine immer mehr vervoll⸗ kommneten frischen Stimmittel und innige Vortragsweise erfreute, eignete sich die weiche, satte Altstimme Fräulein Webers ganz be⸗ sonders für die Steinschen Lieder. Zwischen den Gesängen fanden noch beifällig aufgenommene Klaviervorträge von Clara Treitschke statt. — Ein „Hugo Wolf⸗Abend“, den Lorle Meißner und Paul Schmedes an demselben Freitag im Beethovensaal veranstaltet hatten, hätte mehr Anregung geboten, wenn bei der Auswahl de Gesänge dieses feinsinnigen Liederkomponisten etwas sorgfältiger ve fahren worden wäre. Die Häufung gleichartiger Stimmungen brachte etwas Einförmiges in den Abend. Im übrigen verdient die Ve mittlung der Lieder durch die beiden Konzertgeber, die in F. Foll 5 Wien einen trefflichen Begleiter hatten, nachdrückliche An⸗ erkennung. Das III. Moderne Symphoniekonzert mit dem Blüthner⸗Orchester dirigierte am Sonnabend Iwan Fröbe i Blüthnersaal. Max von Oberleithners dritte Symphonie (F⸗Dur welche den Abend einleitete, erschien nicht von Bedeutung; d Themen fielen zwar angenehm ins Ohr, waren aber nicht scharf genug
8
Feprägt auch bei der Verwendung der Orchesterstimmen trat das
ompositorische Geschick des Verfassers nicht kräftig genug in die Erscheinung; deshalb wollte sich eine rechte Wirkung nicht einfinden. Eine solche blieb Felix Weingartners drei Gesängen für eine Singstimme mit Orchesterbegleltung vorbehalten; diese in Struktur und Stimmung gänzlich verschiedenen Gesänge zauberten charaktervolle musikalisch Bilder hervor; die zart “ Klänge im „Mondaufgang“ standen in starkem Gegensatz zu dem melodisch und rhythmisch straff entwickelten Tonstück Per letzte Tanz“; und „Das Lied der Walküre“ mit seiner sieghaften musikalischen Steigerung bildete das wirkungs⸗ volle Schlußstück der drei Gesänge. Klara Krause sang di Lieder mit Geschmack und führte auch das Sopransolo der folgenden Tondichtung: Claude Debussyos „La Da- moiselle Elue“ für Sopran⸗ und Altsolo, Frauenchor und Orchester, durch. Ein Gedicht des Dichters und Malers Dant Gabriel Rosetti ist der Komposition untergelegt; den geheimnisvolle Zauber dieses Textes hat mit mystischen musikalischen Reizen umgeben; weich fli ßend, fast übersinnlich in ihrer Zartheit schweben die Melodien vorüber, untermalt von feinsinnigen orchestralen Klang⸗ farben. Die Wiedergabe gestaltete sich sehr schwierig; sie vermochte nicht alle Schönheiten der Komposition restlos herauszuholen; trotzdem muß anerkannt werden, daß sich das Orchester und der Klara Krausesche Frauenchor nebst den beiden Solo⸗ sängerinnen vortrefflich hielten. Das bdublikum erkannte die tüchtigen Leistungen aller Mitwirkenden dankbar an und kargt nicht mit seinem Beifall. — Die um dieselbe Zeit von Emmy Nawrath im Klindworth⸗Scharwenkasaal gebotenen Lieder⸗ vorträge fanden freundliche Aufnahme. Der Sopran der Sängerin klang kräftig und angenehm und wurde auch von einem angemessenen Ausdruck belebt. Von freundlichen Händen wurde lebhafter Beifa gespendet. — Jlona K. Durigo gab am Sonnabend einen Lieder abend im Beethovensaal. Die Künstlerin, die sich in den letzten Jahren einen wachsenden Hörerkreis erworben hat, gehört zu de Sängerinnen, die am stärksten durch die Innerlichkeit ihres Vortrags, durch die musikalische Beseelung ihrer Aufgaben wirken. Wenn sich auch, rein gesangstechnisch gesprochen, noch einzelne Einwendungen gegen die Stimmbildung Frau Durigos machen lassen — ihr Höhe klingt bisweilen scharf und ein gelegentliches Tremolo stört nicht selten die volle Entfaltung des Tons —, so werden doch diese kleinen Mängel durch die Intensität ihrer Vortragskunst und ihre ausgezeichnete Atembehandlung wieder ausgeglichen. Die ge⸗
tragenen, musikalisch schwerer wiegenden Gaben ihres Programms, wie
Schuberts „Wehmut“ und „Litanei“, die der Sängerin auch sämtlich ausgezeichnet lagen, wirkten in ihrer schlichten Innigkeit besonders stark. Daß Frau Durigo aber auch der Gattung des leichten, pointierten Vor⸗
trausliedes gerecht werden kann, bewies sie durch die graztöse Wiedergabe von Robert Kahns „Am Schlehdorn“ und dem trefflich
gesungenen „Ständchen“ von Joh. Brahms. Ilona Durigo hatte Professor Robert Kahn als Begleiter gewonnen und wurde
von ihm in bekannter, musikalisch feinfühliger Weise am Flügel Gleichzeitig hatte Hermine d'Albert im Saal Bechstein einen Liederabend veranstaltet, der die Sängerin auf der Höhe ihrer Kunst zeigte. Ihr voller, glanzvoller
unterstützt. —
Sopran ist für den kleinen Saal zuweilen fast zu mächtig, aber die
schöne Rundung der Töne und der durchgeistigte Vortrag ließen diesen In zarteren Gesängen war die Wirkung bestrickend. Das Programm wies außer einer Reihe altitalienischer Kompositionen Lieder von Tschaikowsky und Hugo Wolf sowie eine Reihe solcher von lebenden Komponisten
akustischen Uebelstand nicht allzu fühlbar werden.
auf. Die Künstlerin fand lebhaften Beifall.
Einige heitere Stunden bereitete am Sonntag Emma ihren den Klindworth⸗Scharwenkasaal füllenden Zuhörern durch die Darbietung einer Reihe deutscher, italienischer, spantscher, englischer und französischer „Volks⸗ und Gassenlieder“ Sie er⸗ wies sich auf diesem kulturgeschichtlich nicht uninteressanten Kunsigebiet als überaus vielseitiges Vortragstalent und durchaus musikalische Natur. Ihren Gesang begleitete sie selbst auf dem Klavier, belebte ihn auch 3 durch beredtes Mienenspiel und ersetzte ihn auch zuweilen durch Pfeifen
Hertri
einzelner Takre. Außerdem wies sie auch hin und wieder in einigen vorausgeschickten Worten auf Art und Inhalt des Liedes in zweckmäßiger Weise hin, sodaß die namentlich der spanischen und italienischen
Mundarten Unkundigen trotzdem folgen konnten. Wenn ihre Stimme
auch keine hervorragenden Eigenschaften zeigt, so paßt sie doch zu
dem Charakter der Gesänge so ausgezeichnet und wurde durch die frische, frohgemute, gewissermaßen vertrauliche Vortragsweise und deren scharfe, dabei jedoch unaufdringliche Hervorhebung der Einzelheiten derart unterstützt, daß der Erfolg unausbleiblich war. Immer wieder mus h die Sangerin sich daher zu Wiederholungen und Zugaben
Das Blüthner⸗Orchester hatte für sein letztes Sonntagskonzert ein reichhaltig⸗buntes Programm zusammengestellt, das — ohne Zugeständnisse an ein nur Unterhaltung suchendes Publikum zu machen — doch in seiner Fülle vielseitigen Wünschen
verstehen.
gerecht wurde. Zwei Solisten beteiligten sich zudem an der Vor⸗
tragsfolge, Hedwig Holtz (Klavier) und Gottfried Zeelander (Cello). Fräulein Holtz ist schon seit einer Reihe von Jahren als
musikalisch tüchtige, technisch gewandte Pianistin bekannt. Beim Vortrag der Schubert⸗Lisztschen „Wandererphantasie“ für Klavier und Orchester fand sie Gelegenheit, die virtuosen Seiten ihres Spiels voll zur Geltung zu bringen. Gottfried Zeelander, der treffliche Cellift
des Blüthner⸗Orchesters, bewährte sein reiches musikalisches und technisches
Können bei der Wiedergabe der schwierigen „Variations sym- phoniques“ von L. Boöllmann. Das Blüthner⸗Orchester bot mit dem Vortrag von Tschaikowskys großzügiger E⸗Moll⸗Symphonie Op. 5 unter Leitung von Kapellmeister Bruno Weyersberg eine kraf olle, schön abgerundete Leistung.
Ee˙˙˙˙˙