Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark
Gerste
Hafer
mittel
Verlin..
reslau.. Crefeld. E.“ Mainz.. Hamburg. Straßburg.
Berlin, den 1. 8 4
Königsberg i. Pr. — böö. 180 .
180 — 182 156 -. 174
“ 181 183 — 185
185 — 188 186 —187 190 — 197,50 184—186 197 — 200
1 143
150 162
8 159 — 162
150 155
146 — 148 8 156 — 159
156 — 158 153 — 155
157 — 159 164 — 167
156 — 158 165 — 169 160 — 168,50 175 — 183,50 55 — 157 158 160
165 — 168 171 174
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
8
anderen deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
mittel gut Verkaufte
Oktober
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
ℳ
niedrigster höchster
niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner ℳ ℳ ℳ ℳ
125
175 180 8
Außerdem wurden am Markttage
1 (Spalte 1)
Fnach überschläglicher
Schätzung verkauft Doppelzentner
(Preis unbekannt)
Am vorigen
Durchschnitts⸗ Markttage
Verkaufs⸗ 5 ür wert 1 Doppel⸗ Hucn. zentner preis ℳ ℳ
V dem
München 1 8 8 17,40 Landshut 11“ 1“
Straubing Augsburg
Nördlingen. Mindelheim
München. Landshut . Straubing. Augsburg . Mindelheim
München. b162* ““ 3 . Straubing . . 1“ 13,80 Augsburg. 1 “ 1 14,00 Mindelheim 1 de
161“
1 13,00 Landshut .. 1““ 1 11,83 Straubing.. . “ 14,00 Augsburg ... W11116“ 13,60 5 14,40
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf polle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitge
Weiszen. 17,40 19,20 19,20 20,00 20,80 18,00 ) 328 20,89 21,00 213,33 17,90 — — 19,90 19,90 17,00 86 19,60 19,80 21,60
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 19,00 19,20 19,60 ⁰ ubↄ;20,00 20,40 18,00 18,00 18,60 18,60 19,40
Roggen.
15,40 15,60
15,7 1725 17,25
14,70 15,60 15,60 15,40 16,00 V
17,86 17,86
16,20 16,80 15,60 15,60 Gerste. 15,20 15,20 —
14,23 14,62 15,00 15,60 15,60 V —
15,40 15,60 16,00 n 15,60
Hafer. 14,00 14,80 15,60 16,00 13,98 3,98 1505 15,59 14,00 15,00 1500 — 14,50 14,60 15,20 15,40 15,00 15,00 15,00 15,20 15,40 8
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (
Berlin, den 1. November 1913.
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbruͤc.
19,31 19,23]/ 25. 10. 20,3 20,0¹+9 24. 10.
18,84 19,37 24210.
19,74 19,06 25. 10. 18,20 18,54 29 10
15,58 15,6 5. 10.
17,0 10. 16,21 24. 10. 16,01 10
15,20 25. 10. 14,46 24. 10. 15,36 24. 10. 15,60 15,20 25. 10. 15,69 16,04 ÿ25. 10. 14,81 15,46 24. 10.
14,85 15,19 24. 10. 15,07 15,00] 25. 10.
teilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
letzten sechs
8
Spalten, daß 11“] Bericht fehlt
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Entwicklung der deutschen Handelsflotte.
Das Kaiserliche Statistische Amt hat jetzt das erste Heft einer Statistik über die deutsche Seeschiffahrt im Jahre 1912 heraus⸗ gegeben, das interessantes Zahlenmaterial über die Entwicklung der deutschen Handelsmarine seit der Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts enthält. Danach waren vorhanden an 1. Januar 8
1875: 4602 Schiffe mit 1 068 383 Reg.⸗Tons netto,
1890: 3594 „ 1 320 721 116“
1900: 3759 8 1 737 798 1
1910: 4658 2 2 859 307
1913: 4850 8 3 153 724 — In dieser Statistik sind alle Schiffe von mehr als 50 cbm. Bruttoraumgehalt enthalten. Es befindet sich darunter also auch eine große Anzahl von Fischereifahrzeugen, Schleppdampfern und der⸗ gleichen. Eigentliche Handelsschiffe, also Fahrzeuge, die zur Beförde⸗ rung von Gütern und Personen bestimmt sind, gab es in Deutsch⸗ land im Jahre 1875 4562 mit einer Nettotonnage von 1 066 900 t, im Jahre 1913 dagegen 3888 mit einer Tonnage von 3 093 487 t. Die eigentliche Handelsflotte des Deutschen Reichs hat also nach der Zahl der Schiffe seit dem Jahre 1875 um 674 Einheiten abgenommen, dagegen in bezug auf die Nettotonnage eine Zunahme von mehr als 2 Millionen Tons erfahren. Der durchschnittliche Raumgehalt dieser Fahrzeuge ist von 234 Netto⸗Reg.⸗Tons im Jahre 1875 auf 793 Tons im Jahre 1913 gestiegen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß in der Zwischenzeit, am 1. März 1895, eine neue Schiffsvermessungsordnung in Kraft getreten ist, nach der der Raumgehalt der Segelschiffe und Seeleichter um etwa 3 bis 4 %, der der Dampfschiffe sogar um etwa 18 % niedriger gemessen wird als nach dem bis dahin geltenden Verfahren. Die Zunahme der Gesamttonnage sowohl wie die des durchschnittlichen Raumgehalts ist also in Wirklichkeit noch größer, als sie in den vor⸗ stehenden Zahlen zum Ausdruck kommt.
In die von der Statistik erfaßte Periode fällt auch der Ueber⸗ gang von der Segelschiffahrt zur Dampfschiffahrt. Im Jahre 1875 besaß die deutsche Handelsmarine an Dampfschiffen 299 meist kleine Fahrzeuge mit einer Gesamttonnage von 189 998 Reg.⸗ Tons netto, im Jahre 1913 dagegen 2098 Dampfer mit 2 655 496 Reg.⸗ Tons. In der gleichen Zeit ist der Raumgehalt der Segelschiffe und Seeleichter von 878 385 Netto⸗Reg.⸗Tons auf 498 228 Tons zurück⸗ gegangen. Der durchschnittliche Raumgehalt der Dampfer ist von 635 Netto Reg.⸗Tons auf 1266 Tons gestiegen.
Seit dem Jahre 1900 wird auch der Bruttoraumgehalt der deutschen Schiffe in der Statistik angegeben. Er belief sich in dem genannten Jahre auf 2 495 389 t, im Jahre 1913 dagegen auf 4 935 909 t. Die Spannung zwischen der Brutto⸗ und der Netto⸗ tonnage betrug somit im Jahre 1900 757 591 t, im Jahre 1913 aber 1 782 185 t. In diesem starken Anwachsen der Spannung zwischen Netto⸗, und Bruttoraumgehalt, die hauptsächlich durch die Vergrößerung der Maschinen⸗ und Kesselräume hervorgerufen ist, zeigt sich am deutlichsten die zunehmende Schnelligkeit der Dampfer der deutschen Kauffahrteiflotte.
Als Heimatshäfen hauptsächlich die nachfolgenden 6 Plätze in Frage
P 8 “
Schiffe Br.⸗R.⸗T. Hamburg (einschl. Cuxhaven und Finkenwärder) 1 434 2 770 817 Bremen (einschl. Bremerhaven und Vegesak). 697 1 425 229 S111414664“] 1 136 787 11““ 114 359 E“ 8 8 84 474
Se“ 1 59 095.
In diesen 6 Häfen allein sind also nahezu 4, Millionen Brutto⸗Reg.⸗ Tons beheimatet, während die gesamte Bruttotonnage der deutschen Handelsflotte 4 935 909 t beträgt. Alle übrigen Häfen Deutschlands zusammengenommen haben somit nur einen Schiffsbestand von 345 148
überragende Stellung, die sich Hamburg und Bremen in der deutschen Seeschiffahrt gesichert haben. Umfaßt doch Hamburg allein bereits mehr als 56 % der gesamten deutschen Kauffahrteiflotte. Der Vor⸗ sprung dieses Hafens hat sich gerade in den letzten Jahren ständig
deutsche Handelsflotte im Jahre 1912 erfahren hat, nämlich 223 911.
Brutto⸗Reg.⸗Tons, auf Hamburg allein 204 408 t. 1 “
Zur Arbeiterbeweg
Der Streit der Direktion der Straßenbahngesellschaft in Cassel mit ihren Angestellten bat, wie „W. T. B.“ berichtet, eine Verschärfung erfahren, da die Direktion die Zurücknahme der Kündigung der seinerzeit wegen Aufwiegelung entlassenen Angestellten verweigert hat. (Vgl. Nr. 228 d. Bl.)
Zur Ausstandsbewegung in Riga (vpgl. Nr. 258 d. Bl.) meldet „W. T. B.“, daß sich der Ausstand auf die Fabriken von Provodnik, Rosenkranz, Strauch und Krumin ausgedehnt hat. In der Fabrik von Sassenhof ist auch ein Teil der Arbeiter in den Ausstand getreten.
Die Arbeit ruht, wie dem „W. T. B.“ aus Wellington ge⸗ meldet wird, in fast allen Häfen Neuseelands. Die auf den staatlichen Gruben beschäftigten Arbeiter sind ebenfalls in den Ausstand getreten. Infolge des zunehmenden Mangels an Kohlen und Lebensmitteln wird die Lage noch ernster. Ein Sonderaufgebot berittener Polizei ist von den Landbezirken in Wellington eingetroffen. Matrosen der Kriegsschiffe durchziehen mit aufgepflanztem Bajonett die Hafenanlagen. (Vgl. Nr. 258 d. Bl.)
Literatur. 8 8
— Im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig erscheint ein groß⸗ angelegtes Werk in einer Folge umfangreicher Einzeldarstellungen, das den Gesamttitel „Kultur der Gegenwart“ trägt. Es soll den Gebildeten in volkstümlicher Darstellung aus der Feder hervorragender Fachmänner eine systematisch aufgebaute, geschichtlich begründete Ge⸗ samtdarstellung der heutigen Kultur bieten. Der Plan ist zweifellos reizvoll, man darf sich aber nicht verhehlen, daß seiner erfolgreichen Durchführung überaus große Schwierigkeiten entgegenstehen. Die Kultur der Gegenwart ist ein sehr schwankender, sich ständig wandelnder Begriff. Unser geistiges Leben ist in einer tiefgehenden Gärung begriffen; die Wissenschaften, namentlich die schnell fortschreitenden naturwissenschaftlichen Disziplinen
zeitigen in rascher Folge ungeahnte Ergebnisse, die zum Teil bisher
Brutto⸗Reg⸗Tons aufzuweisen. Bemerkenswert ist besonders die alles
vergrößert; beispielsweise entfallen von der Gesamtzunahme, die die
unangefochtene Grundlagen der früheren naturwissenschaftlichen Kenntnis in Frage stellen; die Technik löst Probleme, die noch vor kurzem für Phantasiegebilde galten, und das Wirtschaftsleben sieht sich vor große, ungelöste Anforderungen gestellt. In einem solchen Fluß der Dinge scheint es ein fast unmögliches Unterfangen, den Stand der heutigen Gesamtkultur zu erfassen und darzustellen. Anderseits wecken gerade die unübersichtliche Vielgestaltigkeit und die schnelle Entwicklung unserer Kulturlage doppelt heftig den Wunsch nach Orientierung, nach einer Aufhellung der zutage tretenden Bewegungsrichtungen, nach einem Feststellen der als sicheren Besitz neugewonnenen Positionen. In diesem Sinne verdient das vorerwähnte Unternehmen Dank und darf das Interesse weiter Kreise beanspruchen, um so mehr, als nur wirklich berufene Kräfte sich in den Dienst der schwierigen Arbeit gestellt haben. Neu erschienen ist in der Sammlung vom Teil III, Abt. III „Anorganische Naturwissenschaften“ der Band 2. In ihm wird unter der Redaktion des Professors E. von Meyer von der Technischen Hochschule in Dresden eine Darstellung der Chemie und unter der Redaktion des Leipziger Universitätsprofessors Fr. Rinne eine solche der Allge⸗ meinen Kristallographie und Mineralogie geboten. Um den gebildeten Leser, der nicht Fachmann ist, mit den vichtiasten chemischen Begriffen bekannt zu machen, hat der Professor von Meyer in zwei einleitenden Abschnitten eine sehr fesselnde und überaus klare Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Chemie den übrigen Abschnitten vorausgeschickt. Die anorganische Chemie be⸗ handeln C. Engler⸗Karlsruhe und L. Wöhler⸗Darmstadt, die organische O. Wallach⸗Göttingen, während sich in die Darstellung physikalischer Chemie R. Luther⸗Dresden, W. Nernst⸗Berlin und M. le Blane⸗Leipzig teilen. In den folgenden Abschnitten werden die Wechselwirkungen der Chemie zur Physiologie (von A. Kossel⸗ Heidelberg), zum Ackerbau (von A. Kellner und H. Immendorf⸗Jena) und zur chemischen Technik (von O. N. Witt⸗Berlin) dar⸗ elegt. Namens⸗ und Sachregister schließen den etwa 650 Seiten 1 mit 53 Textbildern ausgestatteten Band ab, der geh. 18, eb. 20, in Halbfranz 22 ℳ kostet. Die Namen der an diesem Band beteiligten Forscher bürgen für eine wissenschaftlich einwand⸗ freie Behandlung des Stoffes, zugleich darf hervorgehoben werden, daß die Darstellung in gutem Sinne volkstümlich, d. h. für den gebildeten Laien verständlich ist. Bei der eigenartigen Stellung der Chemie, die, abgesehen von den großen Fortschritten auf ihrem eigent⸗ lichen Gebiete, wie keine andere naturwissenschaftliche Disziplin als Helferin in viele andere Gebiete der naturwissenschaftlichen Theorie und Praxis hinübergreift, darf gerade der vorliegende Band auf ein reges Interesse in weiten Kreisen rechnen. h — Daz von dem Professor Dr. Jos. Plaßmann unter Mit⸗ wirkung zahlreicher Fachmänner im Verlag der Herderschen Verlags⸗ bandlung in Freiburg i. Br. herausgegebene Jahrbuch der Naturwissenschaften liegt in seinem 28. Jahrgang für 1912 bis 1913 vor. Das Jahrbuch verfolgt den Zweck, dem naturwissenschaft⸗ lichen Forscher zu dienen, der sich auf den seiner eigenen Spezial⸗ wissenschaft benachbarten Gebieten Rat holen will, und zugleich dem ebildeten Laien einen Ueberblick über das Bedeutsamste aus dem 1ee einer wissenschaftlichen Jahresernte zu bieten. Das Bedürfnis nach einer derartigen zusammenfassenden Darstellung be⸗ steht unstreitig und das vorliegende Jahrbuch kommt ihm in durchaus anerkennenswerter Weise entgegen. Die in ihm vereinigten Abhandlungen, kürzeren Aufsätze und knappen Notizen sind sachlich und klar abgefaßt. Die Angabe der Quellen werden dem Fachmann
das rein Wissenschaftliche, sondern auch d
pfychologie, Tierpsychologie u. a.)
ebenso wertvoll sein, wie der Laie es teprägen gie vcß raktische Verwendbarkeit
der einzelnen Forschungsergebnisse ausgiebig berücksichtigt worden ist. Behandelt sind in dem Jahrbuch wieder alle Gebiete der Physik,
dder Chemie, Astronomie, Meteorologte, Anthropologie, Etbnologie
und Urgeschichte, Mineralogie und Geologie, Zoologie, Botanik, Forst⸗ und Landwirtschaft, Länder⸗ und Völkerkunde, Ge⸗
sundheitspflege und Heilkunde, angewandte Mechanik, Industrie und
industrielle Technik, ferner Luftschiffahrt, Kraftwagenindustrie und ver⸗ schiedene kleinere Sondergebiete (aeronautische Meteorologie, Fehler⸗ 1.) Anhänge bieten eine Ueber⸗ sicht über die Himmelserscheinungen in Mitteleuropa vom Mai 1913 bis dahin 1914, eine Totenschau des letzten Jahres und ein Personen⸗ und Sachregister. Das Jahrbuch
hat sich in den bisherigen Jahren seines Bestehens bereits einen
großen Kreis von Lesern erworben, die es als wertvolles Orientierungs⸗
mittel hochschätzen. Es verdient eine noch weitere Verbreitung und
sei allen, die sich über die Fortschritte auf allen Gebieten der Natur⸗
wissenschaften auf dem Laufenden halten wollen, empfohlen. Der
vorliegende, 468 Seiten starke und mit 15 Abbildungen ausgestattete Jahrgang kostet in Leinwand gebunden 7,50 ℳ.
— Josef Limburg und seine Blldwerke. Mit einer Ein⸗ leitung von Viktor Blüthgen. Verlag von Friedrich O. Wolter, Berlin. Das Buch bringt 125 Abbildungen von Werken eines jüngeren
Bildhauers, der in weiteren Kreisen früh zu Aufträgen kam. Josef Limburg ist eines jener Talente, wie sie zu allen Zeiten die Gunst des großen Publikums gesucht und gefunden haben. Er ist ausgezeichnet durch Klarheit und Gefälligkeit, durch ein gewisses Geschick der An⸗ ordnung und einen leicht verständlichen Gefühlsausdruck, der allen Höhen und Tiefen wohlweislich aus dem Wege geht. Man fragt sich beim Durchblättern vergebens, was diese Büsten, diese Medaillons bekannter Persönlichkeiten vor einer halbwegs geschickten Photographie voraus haben, man erschrickt bei den größeren Gruppen religiösen oder allgemein menschlichen Inhalts vor dem Mut, der ohne das Feuer eigener Empfindung, lediglich in den Gleisen hergebrachter Vorstellungen wandelnd, die größten Aufgaben der Bildhauerkunst angreift und mit unfehlbarer Sicherheit statt eines Gedankens eine wohltönende Phrase zutage fördert. — Die Sammlung von Zeitungsausschnitten, die „vom Künstler eifrigst gesammelt“ am Schluß des Buches vom Ver⸗ leger abgedruckt werden, ist eine sonst nicht übliche Zugabe zu solchen Ausgaben. Sie wird damit entschuldigt, daß Professor Pietsch, der die Würdigung der einzelnen Werke übernehmen sollte, nicht mehr unter den Lebenden weilt. Die Einleitung, die Victor
Blüthgen als Freund des Bildhauers dem Buch vorausgeschickt
und sehr anspruchsvoll „Ein Künstler⸗Werdegang“ über⸗ schrieben hat, muß den Widerspruch mehr herausfordern als jene meist harmlosen Berichte. Schon über den Ton dieser drei Seiten wird mancher betroffen sein: sie bestehen zur Hälfte aus einer verzückten Anrede an den jungen Künstler. Inhaltlich aber mutet der Versuch, dieses Durchschnittstalent zu einem Genie zu stempeln, denn doch auch dem mildesten Beurteiler etwas zu viel zu. Irgend eine sachliche Würdigung sucht man vergebens. Freilich, wenn Blüthgen über ein
Werk wie die Zehlendorfer Madonna, „den Reiz allerpersönlichsten
Empfindens ausgegossen“ findet, so wird man angesichts der Ab⸗ bildung dieser ganz und gar konventionellen Statue bezweifeln müssen, ob der angesehene Schriftsteller auf dem Gebiet der bildenden Kunst zu den Berufenen gehört, deren Urteil anderen den Weg zu weisen vermag. — 1.
— Der Penien⸗Verlag in Leipzig gibt unter der Bezeichnung „Xenien⸗Bücher“ eine Folge kleiner Bändchen zum Preise von
je 50 ₰ heraus, die in buntem Wechsel Gedichte, Novellen, Ge⸗
schichtliches und Literarhistorisches enthalten. Zur Besprechung liegen die Bändchen 13 — 30 vor. Es läßt sich von ihnen leider nichts Empfehlenswertes sagen. Die Novellen (Rob. Hohlbaum: Simplicius Academicus (Band 13); B. Rüttenauer: Von einem, der sich für den Ritter Blaubart hielt (Bd. 14) und Karl Koberstein: Der böse Baron (Nr. 26) sind in der Ausgestaltung dürftig, bleiben in der Charakte⸗ risierung an der Oberfläche und fallen durch krasse Schilderung der äußeren Begebnisse unliebsam auf. Die Auswahl von Gedichten Alfred von Mussets, die A. Schmidt⸗Halensee in Nr. 23 bietet, ist zu eng um⸗ grenzt, um ein Bild von der Eigenart des Dichters zu bieten; die Uebersetzung von Joseph Bonapartes Moina (Nr. 28) muß man unter die überflüssigen literarischen Ausgrabungen rechnen, und die Sammlung von Briefen Beethovens an geliebte Frauen (Nr. 19) ist überaus dürftig und nicht gerade glücklich ausgewählt. Entschiedene Ablehnung verdienen aber die Bändchen 16, 17 und 18, in denen die Briefe Goethes an Kätchen Schönkopf, an Friederike Oeser und seine Leipziger Gedichte einfach abgedruckt sind. Wem ist mit solchen kleinen Ausschnitten aus dem Lebenswerk Goethes gedient? Dem (Goethe⸗Kenner besagen sie nichts und für das große Publikum sind sie ebenfalls völlig wertlos, zumal wenn sie, wie hier, ohne jede Ein⸗ leiiung nur den Text bieten. Derartige vöhig überflüssige Ver⸗ öffentlichungen können nicht entschieden genug abgelehnt werden. Niicht viel besser steht es mit dem Abdruck von Schillers, von ihm felbst aus seinen Werken ausgemerztem, schwülstigem Jugendpoem: Der Venuswagen, der für Literarhistoriker ein beschränktes Interesse haben könnte, wenn es sich um eine kritisch durchgearbeitete Ausgabe, nicht um einen bloßen Abdruck handelte. Auch die beiden Bändchen, die Erinnerungen an die Befreiungskriege bringen (Nr. 27, J. C. Groß „Die Franzosenzeit in Leipzig“ und Heinrich Steffens, Breslau 1813) sind inhaltlich so dürftig, daß ihre Herausgabe auch im Hinblick auf sin Hundertjahrfeier kaum gerechtfertigt erscheiilnt.
Lanud⸗ und Forstwirtschaft.
Umtlicher Erntebericht des Landwirtschaftsamts von Ohio, Oktober 1913.
Der folgende Bericht ist aus Mitteilungen amtlicher Korrespon⸗ denten zusammengestellt: . Weizen: Der Schätzung nach abgeerntetes Arcal 1 654 497 Acres Ergehnis6 17 Bush. Abgeschätzte Gesamternte in 1913 . 27 297 467 Bush. Qualität, mit dem Durchschnitt ver⸗ 96 v. H
1*“ Von der vorjährigen Ernte noch in den
Händen der Produzenten. . . . . 10 v. H. Areal, nach amtlichen Abschätzungen. 1 610 196 Aeres Ergebnis pro Acre “ 28 Bush.
Abgeschätzte Gesamternte in 1913 . . 44 950 805 Bufh.
Qualität, mit dem Durvrchschnitt ver⸗ “”“ v. H.
(Winter⸗ und Sommergerste): .
Areal, nach amtlichen Abschätzungen... 44 399 Acres
] 22 Bush.
Abgeschätzte Gesamternte in 1913 994 164 Bush.
Qualität, mit dem Durchschnitt ver⸗ ,vZ*“ 89 v. H.
Areal, nach amtlichen Abschätzungen.
Groebnts pro Aere .. 16 Bush.
Abgeschätzte Gesamternte in 1913 . . 2 971 078 Bush.
Qualität, mit dem Durchschnitt ver 8Z81ö1ö— b v. H.
Aussicht, im Vergleich zu einer Normal⸗ 3 1 v. H.
Für Fütterungszwecke geschnitten... v. P.
8 Durchschnittsdatum des Futterschneidens b .Sept. artoffeln: Voraussichtliche Gesamternte, ver⸗ 8
glichen mit der vorjährigen. “
Aussicht, im Vergleich zu einer Durch⸗ öbbbb-5.
Stand, verglichen mit dem Durchschnitt
Aussicht, verglichen mit dem Vorjahr .
185 473 Acres
Die diesjährige Weizenernte Ohios wird auf 27 297467 Bushels oder etwa 17 000 000 Bushels höher geschätzt als die letztjährige, wobei allerdings in Betracht zu ziehen ist, daß die letztere fast einer Mißernte gleichkam, da viele Bezirke kaum den für die nächste Aus⸗ saat erforderlichen Samen einernteten. Die jetzige Ernte ist im Vergleich zu den Weizenernten von 1911 und 1910 um etwa 4 000 000 Bushels geringer ausgefallen. Das Durchschnittsergebnis für den Aecre ist zwar 17 Bushels, gegen 15 Bushels in 1911 und 16 Bushels in 1910, aber das mit Weizen besäte Areal war in diesem Jahre geringer. Die vorjährige Mißernte kann zum Vergleich nicht herangezogen werden. Die Qualität, im Vergleich mit dem Durchschnitt, wird mit 96 v. H. angegeben, gegen 76 v. H. in 1911 und 93 v. H. in 1910. Dies dürfte den Schluß zulassen, daß die Farmer allmählich mehr Wert auf Bodenverbesserung und besseres Saatkorn legen. Von der Ernte des letzten Jahres sollen sich noch 10 v. H. in den Händen der Produzenten befinden. — Die Haferernte fällt nicht befriedigend aus, da in⸗ folge des äußerst trockenen Wetters während des letzten Teiles des Monats Mai und im Juni die Aehren im Wachstum zurückblieben und nicht voll wurden. Die Ernte beträgt der Schätzung nach 44 950 805 Bushels oder etwa 39 000 000 Bushels weniger als in 1912, 2 000 000 Bushels weniger als in 1911 und 9 000 000 Bushels weniger als in 1910. Allerdings war das vorjährige Haferareal das größte seit vielen Jahren, da ein großer Teil der im Winter 1911/12 vernichteten Weizensaat umgepflügt und dafür Hafer eingedrillt wurde. Die günstige Witterung in 1912 brachte das Durchschnittsergebnis auf 44 Bushels pro Acre; in diesem Jahre schätzt man es auf 28 Bushels. — Auch die Gerste weist infolge des trockenen Frühlings eine Abnahme in der Produktion pro Acre auf; nach Schätzung sollen 22 Bushels pro Acre eingeerntet sein, gegen 29 Bushels in 1912. Zwar betrug das mit Gerste besäte Areal in diesem Jahre schätzungs⸗ weise 7000 Acres mehr als in 1912; aber die wesentlich geringere Ernte pro Acre hatte ein geringeres Gesamtergebnis zur Folge. Das Gersteareal ist seit vier Jahren stetig in der Zunahme begriffen; es betrug in 1910 etwa 17 000 Acres, im Vergleich zu 44 399 in 1913. — Roggen weist mit 16 Bushels pro Acre in diesem Jahre gegen 17 Bushels im Vorjahre eine Abnahme in der Produktion pro Aecre auf. Jedoch war das diesjährige Areal um 100 000 Acres größer als das des Jahres 1912. Die abgeschätzte Gesamternte für 1913 beläuft sich auf 2 971 078 Bushels, im Vergleich zu 1 451 389 Bushels in 1912. Ebenso wie bei der Gerste hat auch das Roaggenareal seit den letzten vier Jahren regelmäßig zugenommen, in 1910 betrug es 64 000 Acres. — Die Ernteaussichten für Mais sind nicht besonders günstig. Man schätzt sie auf 83 v. H., dabei von der Annahme ausgehend, daß eine Normalernte (= 100 v. H.) 35 Bushels für den Acre bringen würde. An demselben Datum vor einem Jahre wurde die Aussicht mit 96 v. H. angegeben. Die äußerst trockene Witterung zur Zeit des Kolben⸗ ansetzens wird als Grund für die ungünstige Aussicht ange⸗ führt. Die abgeschätzte Gesamtfläche an Mais für 1913 ist um 150 000 Acres geringer als die in 1912. Infolge dieses Um⸗ standes und der schlechten Aussicht wird sich die Gesamtproduktion niedriger als die vorjährige stellen. — Die Kartoffelernte wird den Berichten zufolge gering ausfallen. Die Gesamternte wird wahr⸗ scheinlich nur 50 v. H. der letztjährigen ergeben. In 1912 wurde die Kartoffelernte auf 124 v. H. der des Vorjahrs (1911) geschätzt. — Die Aussicht für die Apfelernte stellt sich auf 33 v. H. im Ver⸗ gleich zu der des letzten Jahres. In 1912 war die Aussicht, ver⸗ glichen mit der Ernte von 1911, 63 v. H. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Eineinnati vom 14. Oktober 1913)
St. Petersburg, 31. Oktober. (W. T. B.) Nach amtlichen Berichten war der Stand des Wintergetreides am 14. Oktober im Zentrum günstig, in vier Gouvernements ungenügend, in 65 gut.
Verkehrswesen.
In der gestrigen, in den Räumen der Hamburger Börse ab⸗ gehaltenen Arbeitssitzung des Fehmarn⸗Bahn⸗Komitees, dem zurzeit 27 Handelskammern angehören, wurde laut Meldung des „W. T. B.“ einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der die geplante neue deutsch⸗nordische Weltroute Hamburg — Lübeck — Fehmarn — Laaland — Kopenhagen als die kürzeste und be⸗ quemste Verbindung zwischen dem ganzen deutschen und europäischen Westen mit den drei skandinavischen Ländern und Finnland bezeichnet wird. Das Komitee hoffe daher, daß die preußische Staatsregierung Hand in Hand mit der dänischen Regierung der alsbaldigen Verwirk⸗ lichung dieses Planes näher treten werde.
Niachdem gestern die Abnahme der Linie Toprakkale — Alexandrette (SZweiglinie der Bagdadbahn) durch die vom türkischen Arbeitsministerium entsandte Kommission erfolgt ist, wird heute, wie „W. T. B.“ meldet, der Betrieb auf der neuen Strecke eröffnet. Die insgesamt von der Bagdadbahn bisher in Betrieb genommene Streckenlänge wächst damit auf nahezu 700 km.
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Italien.
6. November 1913, Vormittags 10 Uhr. Direktion des Militär⸗ kommissariats des 1X. Armeekorps in Rom: Lieferung von 6000 d⸗ Gefrierfleisch für die Militärkonservenfabrik in Scanzano (Foligno). Vorläufige Sicherheit 56 000 Lire. Wöchentliche Lieferung etwa 600 — 1200 dz; Beginn Mitte November 1913. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
8. November 1913, Vormittags 11 Uhr: Bürgermeisteramt in Sennori: Bau der beiden Straßenabschnitte von der Grenze von Osilo nach dem Bergflüßchen Sant'Elia und von dort nach der Ort⸗ schaft Sennori. Voranschlag 80 650 Lire. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire, endgültige 11% der Zuschlagssumme. Näheres in italie⸗ nischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
13. November 1913, Nachmittags 2 Uhr. Bürgermeisteramt in Mailand: Bau einer öffentlichen Badeanstalt einschließlich des Baues eines Schwimmbassins in Beton. Voranschlag 240 000 Lire. Sicherheit 24 000 Lire. Zeugnisse zc. bis 5. November 1913, Nach⸗ mittags 3 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim ‚Reichs⸗ anzeiger.“
15. November 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Chiauci. Bau einer Verbindunagsfahrstraße mit der Eisenbahn⸗ station Chiauci. Voranschlag 52 791,73 Lire. Vorläufige Sicherheit 1000 Lire, endgültige ½% der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
15. November 1913, Mittags 12 Uhr. Festungsbaubureau in Spezia: Bau einer kleinen Infanteriekaserne im Hofe der Kaserne
San Martino in Pisa. Voranschlag 96 000 Lire. Zeugnisse ꝛc. bis Sicherheit 9600 Lire.
13. November 1913, Mittags 12 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
22. November 1913, Vormittags 9 Uhr: Bürgermeisteramt in Viu. Bau eines Schulhauses und einer Zugangsstraße zu dem⸗ selben. Voranschlag 90 000 Lire. Vorläufige Sicherheit 7000 Lire, end⸗ gültige 9000 Lire. Kontraktspesen 1500 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
25. November 1913, Vormittags 10 Uhr. Genossenschaftsdepu⸗ tation für den Bau der Straße EEE1 zwischen den Gemeinden Sambuco Pistoiese, C Sambuco Pistoiese: Vergebung des Baues der vorerwähnten Straße in 2 Losen. 1. Abschnitt 8152,89 m lang, Voranschlag 217 450,99 Lire; 2. Abschnitt 5561,54 m lang, Voranschlag 193 284,61 Lire. Zeugnisse zc. bis 18. November 1913. Vorläufige Sicherheit 10 des Voranschzfigs, endgültige % der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Splche beim „Reschsanzeiger“.
astel di Casio und Camugnano in
Niederlande. 8 .
7. November 1913. Landbouwvereeniging in Noordgouwe (Prov. Seeland): Lieferung von Kunstdünger und Viehfutter. Auskunft erteilt der Schriftführer A. Prinse. *
8. November 1913, 1 Uhr. Ankaufskommission des römisch⸗ katholischen Bauernbundes Z. VI. O. D. in Hulst (Prov. Seeland), in „het Wapen van Zeeland“ daselbst: Lieferung von Leinmehl, Baum⸗ wollmehl, Superphosphat und Ammoniak⸗Superphosphat. Die Be⸗ dingungen sind bei dem Schriftführer und Schatzmeister G. J. de Gier in Boschkapelle erhältlich.
Norwegen.
28. November 1913, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania: 1) Lieferung von ca. 17 976 t Eisenbahnschienen und Laschen, ca. 2473 t Unterlegeplatten. Versiegelte Angebote mit der
Aufschrift „Anbud paa skinner m. v.“ werden im Bureau der
Hauptverwaltung der Eisenbahnen, Bahnabteilung, in Kristiania, Jern⸗ banetorvet 8/9, entgegengenommen. Spezifikationen und Bedingungen sowie 4 Zeichnungen zum Preise von 0,50 Kronen für jede ebendaselbst. Spezifikationen und Bedingungen auch beim Reichsanzeiger und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“ im Reichsamt des Innern. — 2) Angebote, betreffend den Trans⸗ vort des unter 1 genannten Eisenbahnmaterials von Rotterdam oder Antwerpen nach norwegischen Häfen. — Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Tilbud om transport av jernbanemateriel“ werden an der unter 1 bezeichneten Stelle entgegengenommen. Bedingungen und Spezifikationen ebendaselbst sowie beim Reichsanzeiger und in der Re⸗ daktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“ im Reichsamt des Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.
Bulgarien. —
Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 25. November 1913: Lieferung von gußeisernen Röhren und Zubehörteilen für die bulgarische Eisen⸗ bahnverwaltung. Anschlag 22 500 Fr. Sicherheit 5 v. H. des An⸗ gebots. Lastenheft sowie sonstige Unterlagen bei der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen in Sofia erhältlich. An der Aus⸗ schreibung können nur solche Fabriken teilnehmen, die dereits den bulgarischen Eisenbahnen oder sonstigen Eisenbahnbehörden Röhren geliefert haben.
Handel und Gewerbe.
Konkurse im Auslande. Rumänien.
1 Anmeldung Schluß der
Name des Falliten Verifizterung
bis am
Handelsgericht
Ilfop V Ingenieur 19. November / 22. November / (Bukarest) M. Moscovici, 2. Dezbr. 1913 5. Dezbr. 1913 Str. Mihai⸗Voda 19 8
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 31. Oktober 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen ““ Gestelt. Nicht gestellt.. —
— Am Montag, den 3. November, und Dienstag, den 4. No⸗ vember, von 7 bis 9 Uhr Abends, wird der frühere Justizminister Dr. Franz Klein aus Wien in den Wirtschaftlichen Fortbildungskursen für Juristen in Berlin Vorträge halten über die wirtschaftlichen und soziologischen Grundlagen des Gesellschaftsrechts. Die Vorträge finden in der Aula der Handelshochschule, Spandauerstraße 1, statt.
„In der gestrigen Gesellschafterversammlung des Kalisyndikats berichtete laut Meldung des „W. T. B.“ der Vorstand über den u. a.: Trotz des politischen und wirtschaftlichen Druckes, der im Frühjahr besonders auf den osteuropäischen Märkten herrschte, und der allgemeinen großen Geldknappheit, die sich auch in Deutsch⸗ land, besonders aber in den Vereinigten Staaten, fühlbar machte, ist in den ersten neun Monaten d. J. gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Mehrabsatz im Werte von rund 10 Millionen Mark erzielt worden. Dieser Mehrabsatz genügt indessen nicht, um die 46 Werke, die seit 1. Januar neue Beteiligungen und Zuschläge erhalten haben „ zu befriedigen; die Ansprüche dieser Werke am Absatz des Kalisyndikats belaufen sich bis Ende Sep⸗ tember auf etwa 11 Millionen Mark. Wenn auch der Mehrabsatz von 10 Millionen Mark angesichts der geschilderten ungünstigen Verhältnisse ziffernmäßig befriedigend erscheint, so läßt er doch inso⸗ fern zu wünschen übrig, als er in Kalirohsalzen und Kalidünge⸗ salzen, nicht aber in Chlorkalium und Sulfaten erzielt wurde, die den Kaliwerken bessere Gewinne bringen. Während der letzten drei Monate vollzieht sich wieder für Chlorkalium ein Ausgleich, da gute Abrufe vor allem aus den Vereinigten Staaten vorliegen. Ueber das voraussichtliche Endergebnis des Jahres 1913 kann der Vorstand des Kalisyndikats vorläufig noch nicht berichten. Die Gesellschafterver⸗ sammlung gab ihre Zustimmung zur endgültigen Aufnahme von 16 Werken, die seit der letzten Versammlung am 31. Mat dem Kalisondikat beigetreten sind. In der Debatte wurde das Verlangen ausgesprochen, daß die Verhandlungen über die Verlängerung des Kalisyndikats durch Aufgabe der Kündigungsklausel aufgenommen werden; ferner wurde ein Verzicht der Mitglieder des Syndikats auf die Gründung neuer Werke oder Beteiligung an solchen gewünscht. Zwecks Beschleunigung dieser Verhandlungen soll möglichst noch im November eine Gesellschafterversammlung stattfinden.
— Zu der Meldung vom 29. Oktober (s. Nr. 257 des „R. u. St.⸗A.”, 1. Beilage), betreffend die Preisermäßigung für Bleche und Stabeisen, wird, wie „W. T. B.“ aus Düsseldorf mitteilt, ergänzend gemeldet, daß die Düsseldorfer Ortsgruppe des Kartells der west⸗ deutschen Eisenhändler mit Wirkung vom 1. November die Preise für Stabeisen und Feinbleche um fünf Mark und für Bandeisen, Grobbleche sowie Riffelbleche um zehn Mark für die Tonne er⸗ mäßigt hat. 8
— Nach einer vom „W. T. B.“ übermittelten Mitteilung der Kaiserlich Russischen Finanz⸗ und Handelsagentur ergab der Wochen⸗ ausweis der Russischen 8 Staatsbank vom 16.,29. Oktober d. J. folgende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleichen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsbank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Rubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen⸗ verwaltung) (Nr. 1) 1486,6 (1472,5), Gold im Auslande (Nr. 2) 186,9 (192,8), Silber- und Scheidemünze (Nr. 3) 58,3 (59,1), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 578,1 (589,3), Vorschüsse, sichergestellt durch Wertpapiere (Nr. 5). 180,2 (213,8 sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschüsse, sichergestellt durch Waren, Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits, Vorschüsse an Landwirte, Industrielle Vorschüsse, Vorschüsse an das St. Peters⸗ burger und Moskauer Leihhaus, Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 11) 274,1 (267,1), Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 101,9 (100,2), verschiedene Konten (Nr. 13) 67,6 (70,0), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) — (—), zusammen 2933,7 (2964,8). Passipa. Kreditbillette, welche sich im Umlauf befinden (Nr. 1) 1713,1 (1709,3), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 55,0 (8,09 laufende Rechnungen der Departements der Reichsrentei Nr. 4) 500,5 (534,2), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 571,1 (536,9), berscstehen 8 88 8 88 . 90,8 9871. Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 10) 3,2 (36,3), zusammen