Theater und Musik. Schillertheater Charlottenburg.
Zur Feier von Schillers Geburtstag wurde gestern im Char⸗ lottenburger Schillertheater „Die Jungfrau von Orleans“ in länzender Ausstattung aufgeführt; die geschickte Regie des Herrn Hans 8. Gerhard hatte für bewegte Massenbilder gesorgt, auch sah man aus⸗ gezeichnete Einzelleistungen. Die Titelrolle wurde von Lia Rosen vom Deutschen Theater als Gast gespielt. Eine fast kindliche Jungfrau erschien auf der Bühne; und das Kindliche in diesem Hirtenmädchen betonte sie nachdrücklich in der Rede, die in reiner Natürlichkeit bisweilen von einem Schimmer rührender Unbeholfenheit überhaucht wurde; von ihrer göttlichen Sendung sprach sie in einem starren, ekstatischen Ton, als ob ihre Seele, alles Irdischen entkleidet, einer fernen Stimme lausche, um sich ihr willenlos zu unterwerfen. Selten mischte sich in diese Einförmigkeit der Rede ein leidenschaftlicher Ge⸗ fühlsausbruch; und doch ließ sie die gottbegeisterte Schwärmerin, die glühende Patriotin ahnen. Die Szene mit Lionel wollte freilich in ihrer realistischen Darstellung nicht recht wirken; dagegen kam der schmerz der Jungfrau im Krönungsakt um so lebendiger heraus. Im ganzen hatte Lia Rosen eine neuartige, im höchsten Grade fesselnde, wenn auch in ihrer Wirkung noch ungleiche Johanna d'Arc auf die Bühne gestellt. Else Wasae Agnes Sorel war reichlich rühr⸗ gehalten; um so kraftvoller stellte Hedwig Pauly ränkesüchtige Königin Isabeau dar. Die Maͤnner⸗ hatten durchweg ausgezeichnete Vertreter gefunden. Den schwachen, liebenswürdigen König Karl VII. verkörperte Heinz Sarnow mit ritterlicher Anmut und vornehmer Empfindsamkeit; Marx Reimer war ein männlicher Herzog von Burgund; und das Ungestüm des Grafen Dunois trat in Georg Paeschkes Spiel prächtig in die Erscheinung. Markig und würdevoll charak. terisierte Eugen Eisenlohr den englischen Feldherrn Talbot, und Hans F. Gerhard führte mit Erfolg die Rolle des Lionel durch; die zahlreichen kleineren Rollen hatten gleichfalls eine treffliche Besetzung gefunden. Relches musikalisches Beiwerk war den Schlachtenszenen und auch dem Krönungsakt eingefügt; es half die Stimmung heben, es verlangsamte zuweilen aber auch den Fort⸗ ang der Handlung. Der Krönungszug entwickelte sich mit großer Pracht⸗ ntfaltung auf einem terrassenförmig erhöhten Vorplatz der Kathedrale; charf hoben sich die einzelnen Figuren vom lichtblauen Himmel ab. Trotz der späten Stunde, bis zu der sich die Aufführung hinzog, waren alle Darsteller mit Feuereifer bei der Sache; und die Zuschauer egeisterten Herz und Sinnen so an Schillers romantischer Tragödte,
aß immer wieder jubelnde Beifallsstürme das Haus durchbrausten.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Mittwoch, eine Wiederholung von „Der Satansweg“, komischer Oper in zwei kten, Musik von Boieldieu, in der bekannten Besetzung der Haupt⸗ ollen mit den Damen Andrejewa⸗Skilondz, Alfermann, von Scheele⸗ üller, den Herren Hoffmann, Henke, Sommer, Schwegler, Philipp, Schulz und Bachmann unter der musikalischen Leitung des Kapell⸗ meisters von Strauß statt. Den Beschluß des Abends bildet das Ballett: „Slavische Brautwerbung“ von E. Graeb mit der Musik von und Einlagen von Brahms und Liszt. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Besl.
Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die beiden Lustspiele „Die Neuvermählten“ von Björnson und „Die zärtlichen Verwandten“ von Roderich Benedix aufgeführt. Die Zu⸗ sammenstellung dieser beiden Lustspiele zu einem Theater⸗ abend hat sich in bezug auf die lustige Wirkung des ganzen Abends als außerordentlich glücklich erwiesen. In dem Lust⸗ spiel „Die Neuvermählten“ liegen die Hauptrollen in den Händen der Herren Clewing und Vollmer sowie der Damen Butze, Arnstädt und Heisler. In dem Lunsspiel „Die zärtlichen Verwandten“ ist das gesamte Lustspielpersonal beschäftigt, und zwar die Herren Böttcher, Patry, Vollmer, Vallentin, Werrack und Tandar sowie die Damen Abich, Butze, von Mayburg, Arnstädt, Thimig und Heisler. Die Regie führt Herr Oberregisseur Patry.
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 223. Abonnementsvorstellung. Der Satansweg. („Les Voitures Versées“.) Komische Oper in zwei Akten. Musik von A. Fr. Boieldieu. Uebersetzt und neu bearbeitet von Georg Droescher. Musikalische e 8 Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Slavische Braut⸗ werbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik komponiert und arrangiert von 2 Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms,
Dvorkak und F. Liszt.) Musikalische Leitung: Hoerr Kapellmeister Dr. Besl. Anfang 7 ½ Uhr.
Schausyielhaus. 217. Abonnementsvor⸗ stellugg. Die Neuvermählten. Schau⸗ piel in zwei Aufzügen von Bjäörnstjerne
jörnson. Deutisch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. In Sizene gesetzt von Herrn Oberregisseur
atry. Die zärtlichen Verwandten Lustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 224. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Hugenotten. Große Oper in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Eugêne Scribe, übersetzt von Ignaz Castelli. (Frau Bosetti als Gast.) An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 218. Abonnementsvor⸗ stellung. Hans Lange. Schauspiel in vier Akten von Paul Heyse. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Emilia Galotti.
Donnerstag: Torquato Tasso.
Freitag: Shakespeare⸗Zyklus I. Neu einstudiert: Ein Sommernachtstraum.
Sonnabend: Der lebeude Leichnam.
Kammerspiele.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Mein Freund Tendy.
Donnerstag und Sonnabend: Der ver⸗ lorene Sohn.
Freitag: Nathau der Weise.
Bernauer und Schanzer. Donnerstag und einst im Mai.
Volksfeind.
Straße.
Akten von Karl Rößler. Donnerstag: Brand.
braut.
dem
Freitag:
Sonnabend: Zum Affäre.
tion: Adolf Lantz. straße 104 — 104 a.)
Donnerstag und heitere Residenz.
theater.) von Ludwig Fulda.
blüht.
Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Donnerstag und folgende Tage: Hi
Mauern.
Charlottenburg.
spiel in 5 Aufzügen
“
Berliner Theater. Mittwoch, Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Ein Volksfeind. Schau⸗ spiel in 5 Akten von H. Ibsen. — Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von
folgende Tage: Wie Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ein
Theater in der Königgrätzer Mittwoch, Abends Die fünf Frankfurter. Lustspiel in drei
Freitag und Sonnabend: Die Kron⸗
Deutsches Künstlerthenter (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber Zoologischen Garten.) Abends 8 Uhr: Das Prinzip. Lustspiel in 3 Akten von Hermann Bahr.
Donnerstag: Der Biberpelz.
Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt. ersten Male:
Lustspiel von Nathansen.
Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Donnerstag: Peer Gynt.
Freitag und Sonnabend: Pygmalion
Deutsches Schauspielhaus. (Direk. Nw. 7, Mittmoch, Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel. folgende Tage:
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Jugendfreunde. Lustspiel in vier Akten
Donnerstag: Wenn der neue Wein
Freitag: Jugendfreunde.
Mittwoch, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. Schau⸗ von Friedrich
Schiller. — Abends 8 Uhr: Die Jung⸗
Mannigfaltiges. Berlin, 11. November 1913.
8 Im wissenschaftlichen Theater der „Urania“ hielt am Donners tag und gestern Walter Mac Clintock aus Pittsburg, wie schon früher, einen Vortrag über seine Erlebnisse bei den Schwarzfuß⸗ Indianern. Es war ebenso interessant wie belehrend, in der kurzen Spanne von zwei Stunden all das gewissermaßen mitzuerleben, was der Vortragende während der fünfzehn langen Jahre seines Aufenthalts bei dem kulturfremden Indianerstamme der Rocky Mountains erfahren hat und die Eindrücke, die er dort gewonnen, in Wort und Bild auf sich einwirken zu lassen. Das ganze Leben des intelligenten Indianervolkes, das man sowohl bei seiner täglichen Arbeit wie in seinem Kampf um das Dasein und gegen feindliche Sippen sowie bei frohen und traurigen Veranlassungen kennen lernt, wird anschaulich in dem farbenreichen Rahmen einer wilden, schönen Natur durch wohlgelungene Lichtbild⸗ aufnahmen dargestellt, zu denen Herr Mac Clintock die erläuternde Rede hielt. Wenn er auch die deutsche Sprache nicht gerade fließend beherrscht und seine Vortragsart etwas äußerlich Eintöniges an sich hat, so merkte man ihr doch die innere Ueberzeugung des Selbst⸗ erlebten an und folgte den Schilderungen mit Spannung.
Im Harmoniumsaal hatte Elisabeth Albrecht am Sonnabend einen „Niederdeutschen Vortragsabend“ veran⸗ staltet; es galt, den Hamburger Dichter Gorch Fock einzuführen, der sich die volkstümliche Schilderung des Hamburger Fischer⸗ und Schifferlebens zur Aufgabe gemacht hat. In einem Bühnenwerk in niederdeutscher Mundart: „Doggerbank’, bringt er ein Drama auf hoher See Der Kapitän eines Fischerbootes versinkt mit seinem jungen Weibe in einer Sturmnacht in den Wellen der Nordsee, nachdem er an dem „Jungen“, dem Störer seines Ehefriedens, ein strenges Richter⸗ amt geübt hat; der„Junge“ mußte seine Keckheit mit dem Leben büßen. Diese kurze Tragödie, in einen Aufzug zusammengedrängt, hinterließ entschieden einen tiefen Eindruck; doch kann die volle Wirkung eines Dramas endgültig nur von der Bühne herab erprobt werden. In der zweiten Hälfte des Abends kamen Prosaskizzen in niederdeutscher Mundart zu Gehör; der Verfasser entwickelt in diesen kleinen Ge⸗ schichten aus dem Finkenwärder Fischerleben einen kernigen Humor, ein echtes Gefühl, das anmutend wirkte. Da die Künstlerin mit be⸗ haglicher Laune vortrug, fanden diese kleinen, gemütvollen Schilde⸗ rungen entschieden eine günstige Aufnahme; es wurde zum Schluß starker Beifall gespendet.
Ein gänzlich verändertes Bild gegen sonst hot am Sonntagnachmittag der große Saal der Königlichen Hochschule für Musik. Die bekannte Vortragskünstlerin Lilly Freud hatte dort zum Besten der Armen einen „Märchen⸗Nachmittag“ veranstaltet, und kleinere und größere Zuhörer waren in hellen Scharen herbeigestrbömt. Mit dem Zauber ihrer Persönlichfeit, ihrem beredten Mienenspiel und ihrer ungekünstelten humorvollen Sprechweise wußte die Künstlerin sofort den Weg zu den Kinderherzen zu finden. Eine Auswahl der reizvollsten und drolligsten Kindergedichte, Maͤrchen und Reime trug sie vor, und als nun gar ein Bilderbuch und das Babyliederbuch von Tom Freud im Lichtbilde erschienen, wollte der Beifallsjubel des Kindervölkchens kein Ende nehmen. Nur bedauerlich war es, daß der gewählte Raum für die Veranstaltung nicht besser paßte, es ging bei dem ohnehin schon zarten Organ der Vortragenden in den hinteren Reihen des Saales manches verloren.
Breslau, 10. November. (W. T. B.) Auf ein Ergeben⸗ heitstelegramm, das anläßlich der gestrigen Einweihung des Erholungs⸗ und Uebernachtungsheims für „Jung⸗ Deutschland“ auf Fort Spitzberg an Seine Majestat den Kaiser und König gerichtet worden war, ist laut „Schlesischer Zeitung“ dem Vorsitzenden des Provinzialverbandes Schlesien des Jung⸗Deutschlandbundes General der Infanterie z. D. Freiherrn von Seckendorff ein Antworttelegramm S jestät des Kaisers und Königs zugegangen.
frau von Orleans. Eine romantische Tragödie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Donnerstag: Rosenmontag. Freitag: Die Jungfrau von Orleans.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Das Nothemd.
Donnerstag: Undine.
Freitag: Fidelio.
Sonnabend: Der Troubadour.
Montis Operettentheater. (Früber: Neues Theater.) Mittwoch, Abends
8 Uhr:
Donnersta Geliebte.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Donnerstag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kinder⸗ vorstellung: Aschenbrödel.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
g und folgende Tage: Seine
Königsberg, 10. November. (W. T. B.) Heute na kam es bei Devau zu einem Zusammenstoße zwischerhnütta Kleinbahnzug und einem Lastwagen. Das Führerhaus wurde eingedrückt und die Lokomotive mit der Vorderachse aus dem Gleis gehoben. Der Zugführer wurde leicht verletzt.
Hagen i. Westf., 10. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Bei der Einfahrt in den Bahnhof Hagen stieß gestern der von Dortmund kommende Personenzug 512 mit einer Rangier⸗ abteilung zusammen. Dabei wurden drei Reisende leicht Bö Die Züge erlitten teilweise Verspätungen bis zu einer
unde.
Hamburg, 10. November. (W. T. B.) Die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie teilt entgegen beunruhigenden Gerüchten mit, daß der Dampfer „Rhenania“ sehr schweres Wetter gehabt habe, wobei ihm die Pumpen verstopft wurden. Der Dampfer lief deshalb in den Hafen von Coruna ein, um dort die Pumpen aus⸗ zubessern. Nach Vornahme der Instandsetzungsarbeiten ist der Dampfer bereits gestern abend 9 Uhr nach Lissabon weitergegangen. Im übrigen ist auf dem Schiffe alles in Ordnung.
„Prag, 10. November. (W. T. B.) Die Hörer der drei welt⸗ lichen Fakultäten an der tschechischen Universität sind heute den Vorlesungen ferngeblieben, um dadurch eine Kundgebung zugunsten der baulichen Ausgestaltung der tschechischen Technischen Hochschule zu veranstalten. Am Mittwoch wollen sie den Besuch der Vorlesungen wieder aufnehmen.
London, 11. November. (W. T. B.) Wie die Zeitungen aus New York melden, sind die östlichen Staaten von einem heftigen Schneesturm heimgesucht worden. Vom Mississippi bis zum Atlantischen Ozean sind die Telegraphenleitungen zerstört und der Bahnverkehr vielfach unterbrochen.
Bei den gestrigen
Madrid, 11. November. (W. T. Aus⸗
B. Munizipalratswahlen kam es in S zu schreitungen. Der Bürgermeister verließ das Wahllokal. Die Streitigkeiten waren zwischen Liberalen, Konservativen und Regio⸗ nalisten ausgebrochen. Gendarmerie schritt mit der Waffe ein, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Eine Anzahl Verhaftungen wurden vorgenommen.
Tokio, 11. November. (W. T. B.) Der Torpedoboots⸗ zerstörer „Asagiri“ ist bei der Halbinsel Noto auf einen
Felsen geraten und rettungslos verloren.
Johannesburg, 10. November. (W. T. B.) Zweitausend Inder sind auf dem Wege nach Transvaal in Balfour ange⸗ halten worden, wo drei Sonderzüge bereit gehalten wurden, um sie nach Natal zurückzubefördern.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
New York, 11. November. (W. T. B.) Wie aus Veracruz gemeldet wird, ist der amerikanische ungeschützte Kreuzer „Wheeling“ von dort plötzlich nach Tuxpan ab⸗ gegangen, da die Aufständischen im Begriff seien, diese Stadt anzugreifen und die Anwesenheit des Kriegsschiffes zum Schutze der Fremden dort notwendig sei.
Birkus Schumann. Mittwoch, Abende 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
Birkus Busch. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Aus unseren Kolonien.
Posse mit Ge⸗
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Familiennachrichten. Verlobt: Verw. Fr. Adelheid von Haase, geb. von Bonin, mit Hrn. Ober⸗
8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary Julius Spielmann: Die ideale Gattin. 1.“ Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär. 1
Donnerstag und folgende Tage: Die ideale Gattin.
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Mittwoch,
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Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operetie in drei Akten von Oskar Nedbal. 8 Donnerstag und folgende Tage: Polen⸗
lut.
Theater am Nollendorfplatz. Mitrwoch, Abends 8 Uhr: Der lachende Dreibund. Operette in drei Akten von L. Jacobsohn. Musik von R. Benatzky.
Donnerstag: Der lachende Dreibund
Freitag: Zum ersten Male: Der Mikado.
Sonnabend: Der Mikado.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abenrs 8 Uhr: Im grünen 8 Rock. Schwank in drei Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek. Donnerstag und folgende Tage: Im grünen Rock.
Residenzthenter. Mittwoch, Abends 8 Ubr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Donnerstag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
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7 ½ Uhr: Dawidow.
8 Uhr: Herpen.
8 Uhr:
Friedrich⸗ Barinowa.
n Ubr.
§ Uhr: 1.
Mittwoch,
Konzerte.
“ 8 Königl. Hochschule für Musik. Konzertsaal: Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend von Leo Slezak. Theatersaal: Mittwoch, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Max Trapp.
Bechstein⸗Saal. Mittwoch, Abends hemne; Klavierabend von Albert Bezirksoffizter
Beethoven-Saal. Mittwoch, Abends
Liederabend von Am Klavier: Paul Aron.
Blüthner-Saal. Mittwoch, Abends Klavierabend von Marie
Choralion⸗Saal. Mittwoch, Abends Swan Hennessy Abend unter Mitwirkung von Maranuerite Sonntag und der Berliner Vereinigung für moderne Kammermusik.
Harmoniumsaal. Mittwoch, Abends populäres Konzert von Laura und Hermann Lafont.
Meistersnal. (Kötbener Straße 38.) Abends 7 ½ Uhr: abend von Hansi Blechmann.
leutnant Rafael von Uslar (Wandsbek — Schwerin i. M.). — Frl. Lisca von Watzdorf mit Hrn. Hauptmann Paul von Oheimb (Stein— Oels).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Regie⸗ rungs⸗ und Forstrat J. von dem Borne (Potsdam). — Hrn. Rittmeister von Klitzing (Leobschütz).
Gestorben: Hr. Amtsgerichtsrat und Landschaftssyndikus a. D., Geheimer Regierungsrat Robert Krause (Stolp i. Pomm.) — Hr. Major z. D. und
Emil von Windheim
eh be — Hr. Oberstabsveterinär
Heinrich Günther (Berlin). — Hr.
Pastor Heinrich Bayer (Bethlehem). —
Leontine Freiin von Strachwitz (Brüssel).
Charlotte Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Sr (Heidrich)
in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Acht Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 89 A u. 89 B),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kom⸗ manditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 3. bis S. November 1913, und das Nummernverzeichnis der am 3. November 1913 in 98. Ver⸗ losung gezogenen Pfandbriefe der Klavier⸗
Bank in München.
Direktor Dr. Tyro in Charlottenburg.
Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechsel⸗
—
dnoße Mehrzahl seiner Bestimmungen.
““ —“ 8
ö1
Erste Beila ge
Reichsanzeiger und Königlich Pre
Berlin, Dienstag, den 11. November
Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reiche im 3. 111X1A1XA1X“X*“ Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amte.
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Zahl der Tiere, an dene — Pferde und andere Einhufer
und
Landesteile Bullen
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in die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde,
u Kälber über bis Schweine 3 Monate alt
Kühe Schafe Ziegen
rovinz Dlehreußen . 8 „ Westpreußen. Stadt Berlin ... Provinz Brandenburg. 6 908
„ Waaern. „ . 387 ““ 8 5 430 9 Schlesien .. 3 370 „ 2 719 „ Schleswig⸗Holstein 4 402
1 086 606 11 832
2 307 2 514 6 140 12 664 5 093 2 405 18 408 8 378 2 043 munovyer. 4 490 6 744 Westfalen.. 257 6 663 Hesie Naflau 8 8 523 2 283
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64 857 85 883
25 553 3 632
2 241 747 7 794 14 379
1 Hohenzollern.. . . 8 Königreich Preußen
Bayern rechts des Rheins. „ links des Rheins.
Königreich Bayern
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112 024 113 517 127 995 137 037 136 717 121 047 120 254 128 975
I
Braunschweig .. . Sachsen⸗Meiningen.. Sachsen⸗Altenburg .. Sa sen⸗Goburg⸗Gothe Unhalt
Schwarzburg⸗Sondershaufen Schwarzburg⸗Rudolstadt.. Waldeck
Reuß älterer Linie 1 Reuß jüngerer Linie Schaumburg⸗Lippe. 11“ 16 588 1 262 868 32 008 10 737
10 227 11 044
37 744 28 461 29 557 30 306 26 581 27 205 26 369 28 907
Hamburg .. lsaß⸗Lothringen
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Davon im Juli 1913.. 3 „ö6 — „ September 1913.
Dagegen *) im 3. Vierteljahr 1912 3 8 1911
n 1910
8 1909
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439 220 42 135 47 409
132 711 139 206 152 784 161 756 155 348 147 114 153 915 152 604
*) Die Vergleichszahlen sind die vom Kaiserlichen Statistischen Amte erstmalig veröff
11““
Berlin, den 10. November 1913.
11 112 12 830 30 624 48 940 21 091 21 93 92 504 30 667 13 241 25 625 34 862 43 690 85 919 888
473 926
163 783 12 214
175 997 107 395 47 536 43 512 17 648 11 099
99 992 95 965 277 020 242 226 102 899 121 235 369 290 212 740 105 935 161 483 212 692 37 944 464 645 1 808
2 605 874 432 197 54 882 487 079 334 958 128 957 121 220 95 068 40 010 29 175
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1 038 5 164 17 2 036 12 214 111“ 75 1 674 41
1 484 7 538 35 168 2 544 9 036 111 2 900 26 028 25
. 13 730 122 890 25 234 17 8 334 88 751 584 405 290 245 345 971 194 4 275 623 40 690 136 238 87 290 335 246 1 454 880 12 200 128 830 78 547 316 027 71 246 698 11 623 140 222 85 508 319 921 1 474 705 16 G67 415 634 271 077 1 003 885 4 226 494 38 877 432 321 304 666 1 147 744 4 367 734 8 47 977 439 998 298 219 1 071 129 3 883 310 40 157 440 955 354 371 1 313 202 3 574 008 43 693 411 750 312 260 1 136 182 3 813 083 38 378 402 372 277 457 1 090 978 3 749 660 39 332 395 184 257 998 1 008 933 3 109 611 41 484 407 086 275 619] 1 032 920 3 030 79: 38 015
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2 625 4 898 3 267 3 356 3 488 2 661 1 148 1 530 1 822
691 164
229 292 234 099 227 785 769 006 707 616 802 393 799 786 742 663 707 865 742 347
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zum preußischen Wassergese vom 7. April 1913, bearbeitet von Justizrat Bitta und Landrat Dr. gon Kries, Mitgliedern des Hauses der Abgeordneten und Bericht⸗ erstattern der Wassergesetzkommission des Abgeordnetenhauses. XVII und 607 Seiten. Berlin, Preußische Verlagsanstalt, G. m. b. H. Geb. 25 ℳ. — Das tief in die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes einschneidende neue Wassergesetz, das zum ersten Male seit der im Allgemeinen Landrechte erfolgten Regelung dieser wichtigen Materie wieder eine Kodifikation des gesamten Wasser⸗ rechts enthält, tritt erst 1914 in Kraft; die Vorbereitungen seiner Durchführung erfordern indessen bei Behörden und Publikum schon jetzt genaue Vertrautheit mit seinen Bestimmungen, insbesondere auch für die Aufstellung des Verzeichnisses der Wasserläufe zweiter dnung, die für alle gesetzlichen Vorschriften grundlegend und richtung⸗ ebend ist. Eine Erläuterung des über 400 Paragraphen zählenden esetzes war daher ein dringendes v. das nun Bitta und don Kries in glücklichster Weise befriedigt baben. Die beiden Ver⸗ iser waren dazu durch ihre Mitarbeit am Gesetz als Mitglieder und Krichterstatter der Wassergesetzkommission des Abgeordnetenhauses ssonders berufen. Denn wenn auch das neue Wassergesetz mit wesentlichen Teilen im bürgerlichen Rechte wurzelt, so bilden doch vorläufig die „Materialien“ des Gesetzes, die Motive und die arlamentsverhandlungen, das wichtigste Auslegungsmittel für die 1— Schon die Tatsache, daß
allein der Bericht der Kommission des Abgeordnetenhauses einen Band von 543 Seiten umfaßt, dem als Anlage in einem besonderen aande die Berichte der zur Beratung einzelner Sonderfragen sebildeten Subkommissionen beigefügt sind, ergibt zur Benahe, daß den Materialien dieses Gesetzes eine bervorragende Be⸗ eutung für die Auslegung desselben und mithin für seine An⸗ wendun in der Praxis zukommt. Pereh haben Bitta und emn Kries aus der Begründung und den Beratungen des Gesetzes Sech was für dessen Auslegung von Bedeutung ist, an entsprechender 1 elle zusammengefaßt. In erster Linie ist die Begründung der Re⸗ nungsvorla e fuür die Auslegung verwertet, da an den wichtigsten wundsä en der Vorlage nichts Wesentliches geändert worden ist. eifelsfragen sind im Sinne der übereinstimmend gefaßten Beschlüsse
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Kommentar
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beantwortet. Unter Berücksichtigung dieses Materials sind die Gesetzes⸗ vorschriften und die ihnen zugrunde liegenden Begriffe eingehend er⸗ läutert und für die praktische Anwendung verständlich gemacht. Drei Anlagen enthalten das einen Bestandteil des Gesetzes bildende Ver⸗ zeichnis der Wasserläufe erster Ordnung im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr. 1, eine Tabelle über die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichts⸗ und der Beschlußbehörden im Wassergesetz und schließlich einen Abdruck der Bestimmungen des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883, die das Verwaltungsstreit. und das Beschluß⸗ verfahren, die Rechtsmittel gegen polizeiliche Verfügungen, die Zwangs⸗ befugnisse und das Polizeiverordnungsrecht betreffen, während in einer dem Kommentar vorausgeschickten Einleitung die Endziele des neuen Wassergesetzes und sein Verhältnis zum Buürgerlichen Gesetzbuch dar⸗ gelegt sind. Das Werk, dessen Brauchbarkeit noch durch ein aus⸗ führliches Sachregister erhöht wird, erscheint geeignet, die Anwendung des Wassergesetzes wesentlich zu erleichtern.
Die preußischen Landeskultur 888 Textausgabe, herausgegeben von Richard Nobiling, er⸗ und Regierungsrat, Mitglied der Königlichen Generalkommission zu Münster i. W. Zweiter Band (Ergänzungsband). XIV und 559 Seiten. Paderborn, Verlag von Ferdinand Schöningh. Geh. 12 ℳ. — Der vorliegende zweite Band enthält in der Hauptsache die seit dem Jahre 1901 erlassenen preußischen landeskulturellen Gesetze und Verordnungen. Aufgenommen sind auch die noch gültigen Bestimmungen des preußischen Allgemeinen Landrechts, welche die Landeskultur und die landwirtschaftliche Polizei betreffen, sowie einige andere ältere Gesetze, deren Aufnahme in die Sammlung nach Erscheinen des ersten,. Bandes sich als zweckmäßig herausgestellt hat. Von Reichsgesetzen sind, abgesehen von einzelnen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs, seiner Nebengesetze und anderen Vorschriften, das Vogelschutzgesetz, die Uebereinkunft zum Schutze der für die Landwirtschaft nützlichen Vögel und das Zuw hestenergesch abgedruckt. Die Anordnung des Stoffes entspricht derjenigen im Hauptbande: I. Ausführungebesttmmungen zu den neuen Reichsjustizgesetzen; II. Gesetze ꝛc., betreffend das Verfahren in Auseinandersetzungsangelegenheiten; III. Staatsverträge, betreffend die Uebertragung der Leitung der Gemeinheitsteilungen ufw. auf die Königlich preußischen Auseinandersetzungsbehörden; V. Vorschriften, betreffend Kompetenzkonflikte zwischen Gerichten und Verwaltungs⸗
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behörden; VI. Verordnung, betreffend das Verwaltungszwangsverfahren; VII. Gesetze ꝛc., betreffend die Teilung der Gemeinheiten, die Spezial⸗ separationen, die Zusammenlegung der Grundstücke und die Ablösung der Servituten usw.; VIII. Gesetze, betreffend die Ablösung der Reallasten und die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse; XI. Vorschriften, betreffend die Erteilung von Un⸗ schädlichkeitsattesten; XII. Gesetze ꝛc., betreffend Ansiedlungen und Rentengüter; XIII. Gesetze, betreffend das Höferecht und das An⸗ erbenrecht, Landgüterordnungen; XIV. Gesetze über die Errichtung von Marksteinen; XVI. Gesetze, betreffend die Ent⸗ und Bewässerung von Grundstücken, die Benutzung der Privatflüsse, die Bildung von Ent⸗ und Bewässerungsgenossen chaften, Gesetze über Maßnahmen Pen Hochwassergefahren; XVII. Fischereigesetze; XVIII. Gesetze zur
örderung der Waldkultur; XIX. Gesetze ꝛc., betreffend die Jagd;
XX. Wegegesesg; XXI. Gesetze ꝛc., betreffend die Anlegung von
Straßen, die erteilung der öffentlichen Lasten bei Grundstücks⸗ teilungen und die Gründung neuer Ansiedlungen; XXIII. Kosten⸗ gesetz. Neu hinzugekommen sind die folgenden Abschnitte: XXIV. Bestimmungen, betreffend Zulassung einer Ver⸗ schuldungsgrenze; XXV. Gesetze, betreffend Verpflichtung der Gemeinden zur Haltung von Bullen und Ziegenböcken; XXVI. Ge⸗ setze gegen die Verunstaltung landschaftlich hervorragender Gegenden, Naturdenkmalpflege; XXVII. Gesetze, betreffend ländliche Fort⸗ bildungsschulen; XXVIII. die noch gültigen Bestimmungen des All⸗ gemeinen Landrechts für die vrrnßis gen Staaten, soweit sie sich auf die Landeskultur und landwirtschaftliche Polizei beziehen. In einem Nachtrag sind, abgesehen von einigen älteren Gesetzen, deren Abdruck sich Bacs ashllc als wünschenswert herausgestellt hat, die während des Druckes dieses Bandes erlassenen Landeskulturgesetze, insbesondere das Wassergesetz vom 7. April 1913, das Rawagesetz, das Gesetz, be⸗ treffend das Schleppmonopol auf dem Rhein⸗Weser⸗Kanal und dem vepe Hanan, und das Moorschutzgesetz aufgenommen. Eine systema⸗ tische Inhaltsübersicht, ein chronologisches Verzeichnis der in dem Bande abgedruckten Gesetze, Staatsverträge, Verordnungen und Be⸗ kanntmachungen und ein sorgfältig zusammengestelltes alphabetisches Sachregister erleichtern den Gebrauch des Buches.
Das Reichsgesetz über den Unterstützungswohnsitz in der Fassung der Novelle vom 30. Mai 1908, erläutert nach den Ent⸗ scheidungen des Bundesamts für das Heimatwesen von Wilh. Wohlers. Dreizehnte, vermehrte Auflage nebst einem Anhange, be⸗ handelnd die für die Armenverbände wichtigsten Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs, bearbeitet von Dr. J. Krech, Geheimem Regierungsrat, einstigem Mitglied des Bundesamts für das Heimat⸗ wesen. VIII und 359 Seiten. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Geb. 6,50 ℳ. — Die neue Auflage dieses Kommentars schließ sich in ihrer systematischen Anordnung den von Kteech sei 1895 herausgegebenen sieben Auflagen an. In ihr ist 8 Unterstützungswohnsitzgeset in der Fassung der Novelle . 30. Mai 1908 eingehend erläutert, dabei die Rechtsprechun des Bundesamts für das Heimatwesen und des preußische Oberverwaltungsgerichts bis in die jüngste Zeit sorgfältig berücksichtig und in Fußnoten auch die Rechtsprechung der obersten Verwaltungs gerichtshöfe von Sachsen, Württemberg und Baden verwertet. Be aller Gründlichkeit der Bearbeitung hat sich der Verfasser einer kurze Ausdrucksweise befleißigt. Trotzdem haben die Ausführungen zu ein zelnen Bestimmungen, die in der Praxis besonders zahlreiche Zweifels fragen ergeben haben, den Umfang von Monographien angenommen so umfassen diejenigen über den Erwerb des Unterstützungswohnsitzes durch Aufenthalt (§§ 10 bis 14) 41 Seiten, die Ausführungen uber di vorläufige Unterstützungspflicht des Aufenthaltsorts (§ 28) 65, di über die Verpflichtung des Dienstorts zur Krankenpflege (§ 29) 16 die über die Erstattungspflicht der Ortsarmenverbände und der Land armenverbände (§ 30) 44 Seiten. Bei § 30 hat auch der seit den 1. April 1911 geltende Tarif der unter preußischen Armenverbänden zu erstattenden Armenpflegekosten vom 30. November 1910 eine er⸗ schöpfende Erläuterung erfahren. Wo sich das Unterstützungswohnsitzrecht mit anderen Rechtsgebieten berührt, sind die ergänzenden Bestimmungen der übrigen Gesetzgebung (der Gesetze über die Freizügigkeit, die Staatsangehörigkeit, die Kranken⸗, Unfall⸗ uod Invalidenversicherung, die Lohnbeschlagnahme, die Fürsorgeerziehung u. a.) in die Erörterung einbezogen. Die für die Armenverbände wichtigen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs über gültige und nichtige Ehen, über die g setzliche Befugnis der Frau, von ihrem Manne getrennt zu leben, über eheliche und den ehelichen gleichgestellte Kinder, über die Unter⸗ haltspflicht der Verwandten, der Ehegatten und des unehelichen Vaters sind in einem besonderen Anhange eingehender behandelt. So bietet das Buch, dessen Brauchbarkeit noch durch ein ausführliches Sach⸗ register erhöht wird, den gesamten Stoff, der bei der Bearbeitung von Armensachen zu berücksichtigen ist.
Haäandel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗ wirtschaft“.)
Wirtschaftlicher Führer durch Bosnien und die Herzegowina.
Der Oesterreichisch⸗Bosnisch⸗Herzegowinische Interessentenverband in Wien hat einen „Wirtschaftlichen Führer durch Bosnien⸗Herze⸗ gowina“ herausgegeben. Die im Verlag von A. Hartleben (Eetprih Wien) erschienene Veröffentlichung ist im Buchhandel zum Preise von 1,50 Kr. zu beziehen. Sie gibt in gedrängter Kürze einen all⸗ gemeinen Ueberblick über die Verfassung, die Verwaltung und die wirtschaftliche Struktur der österreichisch⸗ungarischen Reichslande; sie will das fachmännische Interesse der Bosnien und die Herzegowina besuchenden oder sonst die Entwicklung des Landes mit Aufmerksam⸗ keit verfolgenden wirtschaftlichen Kreise heben und vertiefen. (Bericht des Kai erlichen Konsulats in Sarajevo.)
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8 Geschäftsaussichten in Beirut.
Das Kaiserliche Konsulat in Beirut berichtet: 1
Die gegenwärtige Geschäftslage in Beirut bietet kein Hindernis für die Anbahnung von Geschäftsbeziehungen. Wenn auch die lange Kriegszeit nicht ohne störenden Einfluß gewesen ist, so ist der Platz doch von größeren Erschütterungen 8S. geblieben. Es ist sogar, wenn nicht unvorhergesehene ungünstige Umstände eintreten, für die nächste Zeit eine gewisse Belebung des Marktes nicht unwahr⸗ scheinlich. Während der letzten zwei Jahre haben die hiesigen Kunden mit Rücksicht auf die allgemeine politische Lage ihre Einkäufe
möglichst eingeschränkt. Es stellt sich nun allmählich die Notwendigkeit
heraus, die erschöpften Vorräte wieder zu ergänzen.
Wirkung der Ueberschwemmungen im Bezirke Kanton (China).
Zu Ende Juli und in der ersten Hälfte des August sind an⸗ haltende Regengüsse im südwestlichen China niedergegangen. Die stark aage ne Masserläufe des Westflußdeltas haben mancher⸗
orts die Dämme durchbrochen und weite Länderstrecken überschwemmt 88 188
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